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Volksleben und Wirtschaft- -- ««sserung der «irtschaftslag« im rheinisch-loest- fälischen Industriegebiet? Die Vereinigten Stahlwerke, Hütte Ruhrort-Meiderich und Hamborn beabsichtigen infolge der weiter sich bessernden Wirtschaftslage etwa 1000 der ent lassenen Arbiter wieder einzustellen. Die Wiederemge- stellten sollen auf die drei Werke verteilt werden. khemaitzer Dchlachtviehmarkt vom 13. Dezember 1926. Auftrieb: b88 Rinder, (1V2 Ochsen, 9b Bullen, SSO Kühe, 2 Fress«, IS Fürsen, 476 Kalber, 391 Schase, 2320 Schweine, zusammen: 3785. — Preise für 50 kx. Lebendgewicht in Reichsmark: Ochsen. 1. Klasse S7-60, 2. Klasse 50-54, 3. Klasse 40-47, 4. Klasse Bullen: 1. Klasse 56- 60, 2. Klasse L0-b4, 3. Klasse 40-46; Kalben und Kühe: 1. Klasse bü-59, 2. Klasse 4b-52, ». Klasse 30-40, 4. Klasse 20-28; L. «lasse 00-00, Külber: 1. Klasse 00 LV, 2- Klass« 75-80, 8. Klasse 68 72, 4. Klasse 56-6b; Schase: 1. Klass« M bi« 00, 2. Klasse 48—45; 8. Klasse 37- 40. Schweine: 1. Klasse 76-78, 2. «laste 75-78, 3. Klass« 74-77, 4. Klass« 70-72, b. Klas,« 00-00. Erschüfttgang: Rinder langsam, Külbrr mltt«l, Schaf« schl«cht, Schwein schlecht. ' ZwickUlU, 13 Dtumb. Echlachtvtehmartt. Austrieb: 1. Rind« Ochsrn 1V, Bull«« 27, Kalben and Kühe: 163, Fürsen: 1S. 2. Külber 30, 3. Schafe: 891, 4. Schwein«: 1301. LualandHschwrin«: —. Zo- sammtn 2036. Markl-Preise In Sold.Mart stlr «in Pfund ««wicht. Ochs«u: 1. 0,56- 0,00; 2. 0,52—0,00 ; 3. 0,36 - 0,46; 4. 0,20-0,30; Bullen: 1. 0,54-OM; 2.0,50-0,52; S. 0,36-0,46; 4. 0,15-0,30; Kalben und «übe: 1. 0,54; 2. 0,48-0,52 ; 3. 0,86-0,46; 4. 0,15 bi, OS); 5. 0,10-0,00; FürseuO.SS, 0.48-O.b2, Külber 1. 0,00; 2. (,70-0,00,3.0,65-0,00; 4.0,50—0.00. 5. OM-0,00. — Schaf«: 1.0,52—0,00; 2. 0,40—48; S. 0,30—0,88 ; 4. 0,00—0,00, 5. 00-40. Schottin«: I. 0,80; 2. 0,79; 3. 0,78-0,10; 4. 0,76 bi« 0,77; 5. 0,74—0,75, 6. 0,68—0,73, 7. 0,70—0,76. ««schüstsgang: Rind« langsam, Külb«r langsam, Schase langsam, Schweine schlrcht. Uebttstand: Rinder 20, davon Ochsen —, Bullen —, Kühe —, Kalber —, Kälber —, Schafe 16, Schweine 120. In den Bertaufeprrisen sind dir notwendigen Spesrn wie Fracht' Standgeld, Versicherung und Kommissionegebühr, Umsatzsteuer, Gewichtsverlust, tzändlrrgrwtnn usw. enthalten. Berliner Börsenberichte vom 13. Dezember. — Devisenmarkt. Unverändert feste Haltung bet der italienischen Lira. Französischer Franken etwas schwankend. — Effektenmarkt. Allgemein recht freundlich und erholt, bet allerdings meist nur geringer Geschäftstätig keit. Reger in Jndustriekäufen. — Produktenmarkt. Brotgetreide war mehr all geboten, die Forderungen waren etwas ermäßigt, doch kauften die Mühlen sehr vorsichtig. Hafer wurde, gleich dem übrigen Futtergetreide, wesentlich niedriger zum Berkaus gestellt, auch nur in kleinen Mengen; sie wur den nur vom Verbvaucher erworben. Feinste Speise erbsen und feinste Braugerste fanden weniger Beach tung. Oelsaaten ohne Interesse. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Wetzen MSrk. 270-272 (am 11. 12.: 271-273). Roggen Märk. 231-236 (231—236). Sommergerste 217—246 (217 bis 247). Wintergerste 192-205 (192-205). Hafer Märk. 177-185 (176-186). Mais loko Berlin 195-199 (195 bis 199). Weizenmehl 35,25-38,25 (35,25-38,25). Rog- aenmehl 32,50-34,50 (32,50—34,50). Weizenkleie 13 (13). Roggenkleie 11,70-12 (11,70—12). Raps l^-,-). Leinsaat —,— (—,—). Viktoriaerbsen 54—61 (54—61). Kleine Speiseerbsen 32-34 (32-34). Futtererbsen 21—24 (21-24). Peluschken 20-22 (20—22). Ackerbohnen 21—22 (21—22). Wicken 22-24 (22—24). Lupinen blaue 14—15 (14—15), gelbe 14,50—15 (14,50—15). Seradella neue 20-22,50 (20—22,50). Rapskuchen 16,20-16,30 (16,20 bis 16,30). Leinkuchen 21—21,30 (21-21,30). Trocken schnitzel 9,60-9,80 (9,60-9,80). Sojaschrot 19,30-20 (19,30—20). 'Kartoffelstöcken 26,60-27 (26,30—26,60). zeitige Aufnahmen/dort denen dreier ne dem Blickfeld des rechten, die andere dem des linken AugeS ent- Erricht. Wenn man nun diese beiden Aufnahmen in einem Apparat betrachtet, der so eingerichtet ist, daß er jedem Auge das Bild zuführt, das ihm zukommt, so erzielt man denselben Relief-Eindruck wie bei der ge wöhnlichen körperhaften Betrachtung. Projiziert man aber diese stereoskopischen Bilder auf die Leinwand, so wird diese Sonderbildzuführung für jedes der bei den Äugen unmöglich, wofern man nicht den Zuschauer zur Benutzung behindernder Sehvorrichtungen, wie etwa eines Doppelglases, nötigen will. Daher blieben bisher alle Versuche, das Stereoskop-Kino zu verwirk lichen, in der Praxis erfolglos. Daponte hat einen neuen Weg eingeschlagen, der ihm angeblich die volle Lösung des Problems ermög lichte. Sein Apparat bewirkt, daß in jedem der beiden Augen, die die meisten Menschen glücklicherweise haben, die Illusion des Reliefsehens erzeugt wird, daß also beide Augen zusammen auf der Leinwand plastisch wir kende Bilder sehen. Man darf wohl annehmen, daß die Filmtechnik nach Ueberwindunq der Kinderkrank heiten, die natürlich jedem neuen Verfahren anhaften, an der neuen Erfindung nicht wird vorübcrgehen können. Allerlei aus aller Wett. * Da- böse Gewisse« eines Defraudanten. Bet einer Kontrolle in einem Hotel im Zentrum Berlins fanden die Beamten einen Meldezettel nicht vorschrifts mäßig ausgefüllt und suchten daher den betreffenden Gast in seinem Zimmer aus, wobei sie sich als Kriminal beamte anmeldeten. Unmittelbar daraus ertönten vor der Tür zwei Schüsse, und der Riegel der Tür wurde zurückgeschoben. Als die Beamten das Zimmer be traten, fanden sie einen Mann auf einem Stuhle sitzen mit schweren Wunden im Kopf. Die Ermittlun gen ergaben, daß es ein aus Hamburg geflüchteter Kaufmann war, der nach Unterschlagung von 10 000 Mark kurz vorher hier eingetroffen war. Als die Po lizei bet ihm erschien, glaubte er sich entdeckt und griff zum Revolver. * Ungebetener Besuch in der japanische« Bot schaft. Bor einigen Tagen hatte ein Einbrecher die japanische Botschaft in Berlin heimgesucht. Nach den vorgefundenen Spuren ist der Dieb in Filzschuhen gegangen, hat sich, während der Botschafter schlief, nach dem Nachttisch getastet und von diesem die Brief tasche mit Inhalt entwendet. Die daneben liegende wertvolle Uhr ist dem Räuber entgangen. * Die brennende Kerze in Kinderhand. In der Wohnung eines Arbeiters in Görlitz brach durch spie lende Kinder in Abwesenheit der Eltern ein Brand aus. Die Kinder waren mit einer brennenden Kerze Klei dungsstücken so nahe gekommen, daß diese Feuer fin gen. Infolge starker Rauchentwicklung erstickten ein vierjähriger Knäbe und ein fünfjähriges Mädchen. * Gefaßter Kirchenräuber. Den vereinten Be mühungen der Oppelner Kriminalpolizei und einigen Laichjägern ist es gelungen, die Einbrüche in die Kir chen von Klein-Kottorz, Alt-Budkewitz, Dyloken, Tura- wa und Wengern (Schlesien) aufzuklären. Es handelt sich um vier Männer aus dem Kreise Oppeln, von denen einer verhaftet werden konnte, und einen Schul jungen, dessen Hilfe sich die Verbrecher bei ihren Raubzügen bedienten. * Sin aufgeklärter Kindesmord. Vor einer Reihe von Monaten wurde in einem Brunnen in Bönning stedt (Schleswig-Holstein) die Leiche eines fünfjährigen Kindes aufgesunden. Jetzt sind der Vater des Kindes, ein Arbeiter, und eine mit ihm zusammenlebende Frau sestgenommen worden, die die grauenvolle Tat be reits eingestanden haben. * Ein verheerender Braud entstand in dem bei Kassel gelegenen Dorfe Speele. Das Feuer, dessen Entstehungsursache noch unbekannt ist, ergriff ein Wohnhaus mit Gastwirtschaft, ein Fabrikgebäude und mehrere Scheunen und Stallungen. Die zu Hilfe geru fene Kasseler Feuerwehr mußte das Wasser vernnttets langer Schlauchleitungen aus der Fulda heranholen. ES gelang schließlich, das Feuer auf die obengenannten Gebäude zu beschränken und den übrigen Teil des Dor fes zu retten. * verheerender «türm i« Norwegen. Ein aus zwei Personenwagen und zwei Güterwagen bestehender elektrischer Zug der Rjukanbahn, der infolge einer Un terbrechung der Stromzufuhr halten mußte, wurde vom Sturm umgeworfen. Die größte Zahl der Passagiere hatte auf Veranlassung des Schaffners die Wagen vor her verlassen. Die noch darin Verbliebenen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Die um- aestürzten Wagen gerieten durck die Koksheizung in Brand. Zwei der Wagen wurden durch das Feuer gänzlich, die beiden anderen teilweise zerstört. Die Funken des Feuer» entfachten einen Brand auf einem in der Nähe gelegenen Bauernhof, der vollständig ver nichtet wurde. Auch ein benachbarte» Sägewerk brannte nieder. * «ine soziale Tat. In Ronneburg (Thüringen) feierte unlängst die Bäckerinnung ihr 50 jähriges Ju- btläum. Aus Anlaß dieses Tages ließ sie an Bedürftige und Kranke 400 Brote verteilen. Diese gute Tat sei anderen Innungen bei ähnlichen Beranstaltungen zur Nachahmung enchfohlen. * Durch Kohlenoxydgas« de« Tod gefunden. Im neuerbauten Unterkunstshause auf dem Hirtstein hat sich ein schweres Unglück ereignet. Ein zwanzigjähriger Zimmermann und ein 52 jähriger Polier aus Kühn-- scheide hatten sich in einem der Räume zum Schlafen niedergelegt, vorher hatten sie aber noch Kohlen in den Ofen getan. Aus unerklärliche Weise muß sich das Ofenrohr verschoben haben, so daß während der Nacht KohlengaS ausströmen konnte. Der 20 jährige junge Mann wurde am Morgen tot aufgefunden, wäh rend sein Kollege durch Sauerstoffapparate ins Leben wieder zurückgerufen werden konnte. Sein Zustand ist indes lebensgefährlich. > * Der erste werbliche Richter am Niederrhein. Am Landgericht Duisburg amtierte zum ersten Male als > Vorsitzende einer Kammer eine Dame. Die streitenden Parteien waren mit der Sachlichkeit, mit der die Rich terin die Verhandlungen führte, durchaus zufrieden. * Durch Starkstrom den Tod gefunden. In West hofen (Westfalen) verunglückten yor einigen Tagen auf den dortigen Wittekindwerken zwei Arbeiter tödlich. Sie waren damit beschäftigt, einen breiten Riemen auf zulegen. Sie standen dabei auf einer Leiter, die aller Wahrscheinlichkeit nach ins Rutschen gekommen war. Hierdurch kamen sie einer Starkstromleitung zu nahe und fanden auf diese Weise den Tod. Die beiden auf so tragische Weise ums Leben gekommenen jungen Leute waren die einzigen Ernährer ihrer schon betagten Mütter und standen im Alter von erst 22 und 23 Jahren. * Eine« eigenartigen Prozeß hatte die bekannt« Schauspielerin Yvette Guilbert gegen ihren Pariser Direktor angestrengt. In diesem Prozeß, der unlängst zu ihren Gunsten entschieden wurde, handelte es sich um den Nachweis, daß ihre Kunst nicht von der Ent faltung einer schönen Stimme abhängig sei, sondern auf der Art ihres Vertrages beruhe. * Millionenschäde« in Frankreich. Die Schäden, die durch den Erdrutsch in Roquebilliere an der fran zösischen Riviera entstanden sind, zuzüglich der Schäden, die die Stürme in Südostfrankreich überhaupt angerich- den haben, werden auf rund 17,5 Millionen Franken geschätzt. ' ' Wieder ein Theaterbrand. Während einer Vor stellung im Varietetheater Scala in Bordeaux entstand auf der Bühne Feuer. Bei der einsetzenden Panik wur den elf Personen verletzt, davon vier schwer. Die Feuerwehr wurde erst nach 3 Stunden des Brandes Herr. Die Ursache des Feuers ist unbekannt. * Huitgerstreik und Tumult in einem WUnaer Gefängnis. Anter den politischen Gefangenen in dem großen Wilnaer Gefängnis war vor einigen Tagen ein Hungerstreik ausgebrochen, weil gewisse Forderungen der Gefangenen von der Gefängnisabteilung abgelehnt wurden. Als die Gefängniswache die Gefangenen zum Arzt bringen wollte, wo sie künstlich ernährt werden sollten, brach unter den Gefangenen ein großer Tu mult aus. Der Hungerstreik ist indessen mißglückt und die Schuldigen wurden bestraft. * 350 Jahre Zuchthaus. In einem Prozeß gegen 20 Albanier aus Prizrend und Umgegend, die be schuldigt waren, im Jahre 1915 beim RüHug der serbischen Armee in einem Kloster 14 serbische Solda ten und Zivilpersonen ermordet zu haben, wurde un längst das Urteil gefällt. 13 Angeklagte wurden schul dig befunden, 7 freigesprochen. Der Hauptangeklagte wurde in 14 Fällen für schuldig befunden und erhielt, da nach serbischem Gesetz das Urteil für jedes Verbre brechen besonders zu fällen ist, eine Strafe von 350 Jahren Zuchthaus. * Auf eine» Fclseu ausgelaufen und gesunken. Ein von Tientsin kommender indochinesischer Dampfer ist etwa 64 Meilen von Schanghai auf einen Felsen auf gelaufen und gesunken. Ein in der Nähe weilendes Lotsenboot rettete die fremden Offiziere und Passagiere und fast sämtliche Chinesen, mit Ausnahme von dreien, die den Tod in den Wellen fanden. * Ein Leltankdampser iu die Lust geflogen. Auf einem vor Brooklyn, der Schwesterstadt New Yorks, vor Anker liegenden Oeltank-Dampfer fanden mehrere heftige Explosionen statt. Zahlreiche Fensterscheiben gingen in Trümmer. Hunderte von am Wasser woh- n.ende Familien flohen aus den Häusern. Die Mann schaft des Schiffes rettete sich bei der ersten Explosion. Das Schiff ist gesunken. * New York im Nebel. Im Hafen von New York hat dichter Nebel eine große Verkehrsstockung im Ge folge gehabt. Rund zehntausend Passagiere werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Am Abend ver ließen nur vier von zwölf Passagterschtffen, die fahr planmäßig aögehen sollten, die Piers, und nur einer unter zwölf ankommenden Dampfern legte im Hafen an. Der Dampfer Majestic, mit 2300 Personen an Bord, schob die Ausreise für kurze Zeit auf --—- - Durch Pech zum Millionär geworden. — Der amerikanische Bankinhaber CH. dankt sei nen jetzigen Wohlstand und Beruf einer Folge von Ge schehnissen, die von der aus „Harold Lloyd"»Filmen be kannten Tücke des Objekts geleitet wurden. AuS ärm lichen Verhältnissen stammend, schickte ihn sein Va ter als Kellner in eine Gastwirtschaft. Eines Tages hatte er nun das Unglück, einer eleganten Dame einen Teller Suppe über das neue Samtkleid zu schütten, was ihm sein Meister mit einem Fußtritt lohnte, der ihn prompt auf die Straße setzte. Hier hatte er Gelegen heit, über die weitere Entwicklung seiner Tätigkeit nachzudenken, und er entschloß sich, Kutscher zu wer den. Das Unglück verließ ihn nicht. Als er einmal in eine Seitenstraße einbiegen wollte, warf er die Kutsche um. Der Fahrgast, ein Bankbesitzer, klet terte mühsam unter der umgestürzten Kutsch« hervor und begann, den Kutscher einen Idioten zu schelten. CH., der nicht auf den Mund „gefallen" war, und bei dem Wagensturz nur unerheblich verletzt war, ant wortete spöttelnd: „Das stimmt. Aber ich muß Ihnen zur Entschuldigung eine nette Sache erzählen. Bevor ich nämlich Kutscher wurde, war ich Kellner und von meinem früheren Meister habe ich die Angewohnheit übernommen, alles umzuwerfen." Dem Bankherrn ge fiel die treffende Antwort. Er ließ am nächsten Tage den Kutscher zu sich kommen und bot ihm eine Stelle in seiner Bank an. CH. nahm das Angebot an, arbei tete sich empor und wurde innerhalb von 25 Jahren Millionär und selbst Bankinhaber. Wohl der Frau, di« groß« Küße hat! — In den gegenwärtigen Zeitläuften, in denen die Frauenrocke wieder kürzer "getragen werden, ' ein großer Fuß geradezu ein Unglück für eine Fräu. Frau Dr. Kellog, ihres Zeichens AerztiN in'Chicago, behauptet allerdings in einer höchst gelehrten Dro- schüre, daß große Füße aus ein starkes und gesun des Temperament schließen lassen und ihren Besit zerinnen ein sorgloses glückliches Leben verheißen. Ja, das Leben „auf großem Fuße" bedeutet, wie sie meint, geradezu eine Erfolgsbürgschaft. Zur Unter stützung ihrer These weist sie darauf hin, daß die Chi nesinnen mit ihren winzigen Füßen immer mehr in Sklaverei geraten sind, während andererseits die Ame rikanerin, die sich bekanntlich keineswegs eines klei nen Fußes rühmen darf, ein Geschöpf der Freiheit ist. Schön und gut! Aber wie groß müssen die Füße von Frau Dr. Kellog sein, daß sie sich die Mühe nimmt, sie literarisch zu verteidigen? . . . Kirche und Schule. i Kunstausstellung für Schule«. Auf Anregung de» Bundes für Kunstausstellung in Berlin hat das Lyzeum in Minden in Westfalen eine Kunstausstellung für Schulen veranstaltet. Ihr Zweck ist die Bekämpfung von Schmutz und Schund in Wort und Bild und die Vermittelung guter Kunst für die Jugend. Die Finanzierung der Ausstellung ist mit Hilfe der Stadt erfolgt. f D«r westfälische Schulstreik geht weiter. In Bochum Hal die evangelische Elternschaft in einer stark besuchten Versammlung sich für weiteres Ausharren im Streik ent schieden. Die evangelischen Pfarrer Haden die Lehrer in einem offenen Brief aufgefordert, iin Schulstreik neutral zu bleiben. In dem benachbarten Gerthe-Harpen wurde der Schulstreik beschlossen. In den drei Schulen Alten-Bochum streiken 35 bezw. 50 bezw. 70 Prozent. Kunst und WiffensKast. ---- Eine Professur für Bücher. An einer amerikanischen Hochschule, dem Rollins College in Florida, hat man ein« besondere Professur für Bücher geschaffen. Man beruft sich bei dieser Neugründung besonders auf Ralph Emerson und seinen berühmten Aufsatz über Bücher, in dem er ihre ge sonderte Behandlung als Notwendigkeit hinstellt. Das neue Fach soll sich mit allen Zweigen der Buchwissenschaft, der Entstehung, Entwicklung und Geschichte des Buches befassen.