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Geilage zu M. 291. genannten Regierungen Ausführung der militä- Wq, Aschdruck verbotet Fortsetzung in bis unten. Erschreckt riß Serena die Augen auf uyd blickte in ihr sich Nicola Paschitsch. lung würdigte der Patriarch in bewegten Worten das nationale Werk Paschitschs. Hierauf zeichnete der Prä sident der Skuptschina, Trifkowitsch, ein Lebensbild des Verstorbenen. Nach den Ansprachen trugen die Minister den Sarg auf ihren Schultern zur Geschütz lafette, auf die er niedergesetzt wurde. Hinter dem Trauerzuge, den der König und Prinz Paul bis zum Schloß begleiteten, folgte die Familie. Auf dem Fried- Hofe wurde der Sarg in der Kapelle niedergesetzt, von wo er am Mittwoch nach Vollendung des Grabgewölbes der Erde übergeben werden soll. Radikale Studenten werden bis L^in die Ehrenwache am Sarge halten. beiden Fragen geregelt werden können. Unter diesen Umständen ist folgendes vereinbart worden: ömger mit Motor ^Näüickr Gin nützliches Weihnachts-Geschenk Berkauf-stelle Glaucha«, Leipzi-erstv. «7. riatch iatrd ;iÄt werden. Es 1. Lie diplomatische Erörtern«- «her die Krag« der Aeftunae« und »je Krage von der Botschafterkonferenz f werden neue Vorschläge Sa- Schlu-pwiokoll von Genf. Nnr zwei ungelöste Krage« In den abschließenden Verhandlungen, die am Sonntag in Genf zwischen den Außenministern geführt ivurden, wurde ein Protokoll vereinbart, das folgenden Wortlaut hat: Die Londoner Blätter drücken durchweg ihre Be friedigung über das Ergebnis von Genf aus. So heißt es in einem Leitartikel der „Times": „SS war seit einiger Zeit klar, daß, wenn die deutsche Ration den Willen hat, wieder eine starke Mlitärmacht zu werden, dieser Wille durch Nadelstiche nicht verhindert werden Wird. Diese Tatsache wird jetzt von den vormals allr- ierten Regierungen anerkannt und das ist die wahre Bedeutung der Zurückziehung der Interalliierten Kon trollkommission. Die Zeit ist gekommen, wo die Auf gabe, gefährliche Entwicklungen des deutschen Mili tarismus in Schach zu halten, anderen Kräften über lassen werden muß — der deutschen öffentlichen Mei nung, dem sich entwickelnden Gefühl lebenswichtiger. Da übermannten ihn Zorn und Verzweiflung. „Dirne!" knirschte er zwischen den Zähnen und wandle mit einem Blick tiefster Verachtung den Rücken, um dann rasch zu entfernen. Serena lehnte mit geschlossenen Augen an der Mauer. Ihr Kopf war völlig leer, sie vermochte keinen Gedanken zu fassen. Nur das häßliche Wort gellte unaufhörlich au ihr Ohr eintönig und schmerzhaft wie eine immer wiederholte Dissonanz... Plötzlich schüttelte jemand derb ihren Arm. „Nanu...? Mir scheint, da will eine aus offener Straße eindösen?" Sie Traverseier für pafchiW. Der Trauerfeier für Nicola Paschitsch, die am Sonnrag in Belgrad stattfand, wohnten der Köms, Prinz Paul, die Mitglieder der Regierung, des diplo matischen Korps und des Parlaments, der Generalstab des Heeres und der Marine, Vertreter der Belgrader Stadtverwaltung und Abordnungen aus allen Tei-, len des Landes bei. Am Schluß der kirchlichen Hand- einer Besprechung, die am 12. De- znnber 1S2Y In Genf zwischen den Vertreten der Leut chen, Belgischen, Französischen, Großbritannischen, Ita lienischen und Japanischen Regierung über die vor der Interalliierten Militärkontrollkommission und der Bot- sthafterkonferen- noch in der Schwebe befindlichen Fra gen stattgefunden hat, ist zunächst mit Genugtuung fest- gestellt worden, daß über den größten Teil der mehr ass 10V Fragen, Lie zwischen den ! " im Juni 1L88 hinsichtlich der ! „ rischen Bestimmungen des Vertrages von Versailles streitig waren, eine Verständigung erzielt worden ist. Nur die Verständigung über zwei Fragen steht noch aus. Alles berechtigt daher zu der Hoffnung, daß diese WMe FumMer. Das Ltcreoskov-Kino, eine neue technische Errungen schaft. Der Kinemawgraph geht eine* technischen Deüwll- kommnung entgegen, die iha zu einem noch stärkeren Wettbewerber des Theaters machen wird. Nach Be richten der französischen Filmfachpresse soll Ler ru mänische Ingenieur Demeter Daponte das Problem des stereoskopischen Kinos, an dem von Zilmtechnikern schon lange gearbeitet worden ist, gelöst haben. ES haben sich schon viele gescheite Köpfe mit d.er Theorie des optischen Verjährens beschäftigt, das die Wieder gabe von Relief-Figuren auf der Leinewand ermög lichen soll. Dem genannten Ingenieur scheint Lie Lö sung des Problems nun gelungen zu sein. Das Prinzip des Stereoflops ist allgemein be kannt. Vermöge eines Separates mit zwei Objektiv- aläiern macht inan von einem Gegenstand zwei aleick- schien ganz beruhigt, und Serena fühlte sich «r- lncytert und zufrieden. Gottlob, eS war gelungen und für st« war diese schreckliche Lügenkomödie vorüber.. . Frau von Erfahrung, die weniger arglos war, ymre allerdings auf Satorvs Versprechen nicht so unbe- fein Schweigen, daS auf Hinterhältig, hatte sic stutzig gemacht. lag Serena, der ein Versprechen als etwas Hellies, Unantastbares galt, völlig fern. Sre war überzeugt, Fredegild mit gutem Gewissen n^Glück stÄ "icht mehr zu zittern um bei" Glück, er reist abl Wie du dich mit deinem Gewissen ^findest, ist allerdings eine andere Frage.. . Immerhin fühlte sie sich erleichtert und befriedigt und etwa» dabo« prägte sich in ihrem Gesicht aus. «erena hatte Königsreiter beim Verlassen des Ladens nicht bemerkt, denn sie wandte sich gleich links und war nur darauf bedacht, rasch nach Hause zu kommen. Plötzlich stand er, wie aus der Erde gewachsen, vor ihr und maß sie nnt funkelndem Blrck von obe:. Marten Sic einen Augenblick, Fräulein von Marion," -Pietz « heiser vor Erregung heraus „Sie haben auf Ihrem Gang zum galanten Stelldichein etwas verloren, tzas ich Ihnen zurückstellen will. ., obwohl es vielleicht im Straßenkot, wo ich es fand, besser am Platz wäre als m der Tasche einer jungen Dame aus gutem Haus!" Mt spitze» Fingern, als surchte er, sich zu bosudeln, überreichte er ihr Satorys Brief. Serena war kreideweiß geworden, bls m tue Lippen hinein Sie fragte sich nicht: Wie kommt er zu dem Vries? Sie begriff nur: Er glaubt, dieser Arjej fei an ""^Was^mußte er denken von ihr! Großer Gott, was mußte er nur bersten? Für wie schlecht mußte.er sie haften! Heimchen. Roman von Erich Edenstein. Copyright by Äreiuer L- Tomp-, Berlin W. SO. gemeinjumer Interessen unter dun europäischen Völ kern und dem Ausbau internationaler wirtschaftlicher Organisationen. In Paris hat die Entscheidung von Genf eine gs-- ftilte Aufnahme gefunden. Während die Linkspresse mit Genugtuung feststellt, daß die Methode von Lo carno gesiegt habe, verhält sich die Rechtspresse ableh nend. Figaro schreibt: Das Wesentliche vom Standpunkt der französischen Regierung ist, daß die Verhandlungen von Genf zu Ende gehen, ohne daß die Autorität der Botschafterkonferenz mißachtet wird und ohne daß die Entwafftlungsklauseln Les Vertrages einem Schiedsgericht unterworfen werden. Am schroffsten äußert sich der Avenir. Er schreibt: In den Reihen unserer östlichen Alliierten ist man untröstlich. Denn im Grunde genommen for dern wir sie auf, sich direkt mit Deutschland zu ver ständigen, wie soeben das faschistische Italien es getan habe. Noch eine Konferenz, und die Isolierung Frank reichs ist für alle Welt sichtbar. Ser Vlnzer Zuwelenraub. DaS gerichtliche Nachspiel. In dem Binzer Juwelenraub, bei dem am 10. Juli dieses Jahres in einem Hotel des genannten Ostsee bades der Frau des Schriftstellers Erdmann in Ber lin Schmucksachen im Werte von 40 000 Mark ge stohlen wurden, sand vor dem Schöffengericht in Ber lin die Verhandlung statt. EL wurde verurteilt: Der Angeklagte Flöthe zu 2 Jahren, di? anderen Angeklag ten Brandt, Fritsch, Klein und Kühnemann je zu :j Monaten Gefängnis. Bei ersterem wir- die Un tersuchungshaft in Anrechnung gebrächt, bei den letzte ren die Strafe durch diese als verbüßt erachtet. ein lachendes, weinseliges Vollmondgesicht, das sie dreist musterte. Entsetzt riß sie sich los und wollte, ohne nach rechts oder links zu blicken, quer über die Straße fliehen. Im selben Augenblick kam ein Auto in schnellem Tempo aus einer Seitengasse gesahrcn. Serena sah eS nicht. Aber plötzlich vernahm sie Dchreckensru.se und den Aufschrei einer Hellen Frauen, stimme, gleichzeitig fühlte sie sich zu Boden geschleudert... Als sie wieder zu sich kam, wimmelte es von Men schen um sie und zwei Gesichter, die sie kannte, ohne sich klar zu sein, woher, waren in namenloser Bestürzung über sie gebeugt. ,^.'iebe Serena... um Gotteswillen — es ist Ihnen doch hoffentlich nichts Ernstes geschehen? Haben Sie Schmerzen? Himmel, wie blaß Sie sind, armes Kind! Ein Glück, daß Sie nur der Kotflügel erfaßte und zur Seite schleuderte, sonst... ach, ich darf gar nicht daran denken, was sonst alles geschehen hätte können!" Eine linde Frauenhand strich liebkosend über Serenas Stirn und Haar. Tann hoben zwei Männerarme sie auf und stellten sic aus die Beine. „So, Heimchen, nun versuchen Sie ein paar Schritt zu gehen. Bewegen Sie auch die Arme. Fühlen Sie Schmerzen dabei?" Serena schüttelte den Kopf. Sie erinnerte sich jetzt unklar, daß sie über die Straße lausen wollte und dabei seltsam zwitschernde, durchdringende Läute vernommen hatte — wahrscheinlich das WarnungSsignal deS Autos, das da vor ihr mitten in der Straße stand und auf das sie vermutlich in blinder Angst gerade zugerannt war... „Und wir wollten just zu Ihnen, Kind! Ihretwegen allein kamen wir zur Stadt...", klagte die Frauen stimme, „nun mußte unser Wiedersehen s o sein!" Die Neugierigen drängten näher. Der Helm eines Schutzmannes tauchte auf. Instinktiv legte Serena die HayV über das Gesicht. Ml diese fremden, neugierigen Augen quälten sie unbeschreiblich... „Friedibubi, hilf Fräulein v. Warton in das Ge fährt, wir wollen sie rasch nach Hause bringen", jagte die ZrWenkMlnc- .(Fortsetzung soW^ ... ... - «, «m »ie Er ¬ örterung z« Ordern und ihre« Abschluß z« erleich tern. 2. In der Zwischenzeit bis zur Erzielung einer Lösung werden alle in Rede stehenden Arbeiten an den Festungen eingestellt, unbeschadet Les Rechts der Par teien, ihren Rechtsstandpunkt auftechtzuerhalten. Und sie durfte nicht sprechen, nichts erklären, muhte auch dieses Furchtbarste schweigend über sich ergehen lassen. Denn sich rechtfertigen, hieße Fredegild verraten. Hieße das Opfer, das sie heute auf sich genommen, nur halb tun . . . Königsreiter sah wohl, daß sie mehr tot als lebendig war und sich kaum aus den Beinen hallen konnte. Aber er hatte kein Mitleid mit ihr. , Mochte sie leiden! Er litt noch viel mehr... Den Blick unbarmherzig in ihr Gesicht bohrend, sagte er: „Der Brief ist doch Ihr Eigentum?" Serena blieb stumm. Ihm direkt ins Gesicht zu lügen, ging über ihre Kraft. „Sie leugnen also nicht, daß Herr Satory Ihr Ge liebter ist, daß Sie sich eben hier in der Konditorei heim lich mit ihm getroffen haben und daß Sie durch Ihre ehr- bare Madonnenmicne alle, die an Sie glaubten, schmählich getäuscht haben?" Auch jetzt blieb Serena stumm. Er stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf. „Warum antworten Sie nicht wenigstens?" Serena hob den Blick und sah ihn mit einem rätsel haften Ausdruck von Stolz und Schmerz an. „Weil es ja doch keinen Zweck hattet Wozu erst reden darüber?" „Nun — Sie könnten vielleicht doch EntschuldigungS- gründe vorbringen.. ." „Ich habe keine." 3. Die Interalliierte Militärkontrolttommiffion »pird am 31. Januar 1V27 aus Deutschland zuruckgezo- ge«. Bon diesem Dage an findet Art. 213 des Frie- densvertrages Anwendung nach Maßgabe der von dem Bölkerbundsrat gefaßten Beschlüsse. 4. Wenn an diesem Tage die bezeichneten Fra gen wider Erwarten noch keine gütliche Lösung gefun den haben sollten, werden sie vor den Bölkerbundsrat gebracht werden. 5. Für alle Fragen, die mit der Ausführung der erzielten oder noch zu erzielenden Lösungen Zusam menhängen, kann jede der in der Botschafterkonferenz vertretenen Regierungen ihrer Botschaft in Berlin einen technischen Sachverständigen attachieren, der ge eignet ist mit den zuständigen deutschen Behörden inL Benehmen zu treten. Genfer AachMge. Eine Frühstücksrede Stresemanns. Die Deutsche Delegation hat am Montag Gens verlassen. Am Sonntag mittag hatten die Genfer deutschen Journalisten und die während der Völker- bundstagung in Genf anwesenden deutschen Presse vertreter aus Anlaß der Verleihung des Nobel-Frie- denspreises den Reichsminister des Aeußercn, Dr. Stresemann, und seine engeren Mitarbeiter zu einem Frühstück in das Hotel Mötropole geladen. In der Ansprache, in der Dr. Stresemann auf die ihm dar- gebrachten Glückwünsche erwiderte, führte er u. a. aus: Bedeutsam sei am Bölkerbundsrat vor allem die regel mäßige Wiederkehr des Zusammentreffens der Staats männer, die in dieser Form in der europäischen Poli tik bisher nicht bestanden habe. „Ich kann mir vor stellen," sagte Reichsminister Dr. Stresemann, „daß der Weltkrieg nickt ausgebrocken wäre, wenn eine solche Fühlungnahme damals schon bestanden hätte. Der lebendige Kontakt von Mensch zu Mensch ist durch Tele gramme und Instruktionen in keiner Weise zu erset zen. AehnlicheS gilt auch für die Presse, der durch die regelmäßigen Zusammenkünfte in Genf eine per sönliche Fühlungnahme ermöglicht wird, die es bisher nichk gab." Der Redner erhob dann sein Glas und trank auf das weitere dertrauerisdolle und ersprieß liche Zusammenwirken zwischen -er deutschen Politik und der deutschen Presje.