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des Abg. Ewert und Wahl des Ministerpräsidenten. Das Haus genehmigte den Vorschlag. — Dresden. Der Gesamtvorstand des Deutschen Land gemeindetages, des Reichsoerbandes der deutschen Land gemeindeverbände, der über 38,000 Landgemeinden mit mehr als 20 Millionen Einwohnern umfaßt, tritt am 3. Dezember in Dresden zusammen, um vor allem Fragen des Finanzausgleichs, des Abbaues der Wohnungszwangs wirtschaft, des Wohnungsbauprogramms, des Reichsschul- gesetzes, des Albeilerschutzgesetzes und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu erörtern. — Chemnitz. Der kommende Freitag ist für die erzge- birgische Landwirtschaft ein großer Tag. Im Kaufmänni schen Vereinshaus zu Chemnitz findet Vormittags */,11 Uhr die große Ausschußsihung der Kreisdirektion der Land wirtschaftskammer für das Erzgebirge statt, zu der sich die Vorstände der 300 erzgebirgischen landwirtschaftlichen Ver eine einfinden. Die Beratungen befassen sich in der Hauptsache mitderDurchführung desLandwirtschaflskammer- gesetzes und der Anpassung der alten Einrichtungen zur Förderung der Landwirtschaft an die neuen Verhältnisse. Nach einer Mittagspause findet im großen Saale des Bereinshauses die Jahreshauptversammlung der Kreis» direkkion statt, zu der jeder erzgebirgische Landwirt und jede Landfrau, sowie auch Freunde der Landwirtschaft Zu tritt haben. Im Hinblick auf die heutige schwere Lage der Landwirtschaft hat die diesjährige Tagung eine er- höhte Bedeutung, um so mehr, als von berufener Seite, und zwar von Herrn Reichstagsabgeordneten Homeier, ein Vortrag geboten werden wird über die derzeitige wirt- schaftlichspolitische Lage der deutschen Landwirtschaft. Im Anschluß hieran erfolgt freie Aussprache. Die Regierung wird durch das Wirtschastsministerium und die unteren Verwaltungsbehörden vertreten sein. — Limbach. Ein bei einer Firma in der Chemnitzer Straße langjährig Beschäftigter stahl innerhalb der letzten zwei Jahre nach und nach Seide und Garn im Werte von mehreren Tausend RMK. An dem Diebstahl waren Personen von auswärts als Hehler beteiligt, die verhaftet worden sind. — Reichenbach. Der 1878 geborene Tiefbauunter- nehmer Gollwitzer ist bei dem Bahnbau Leipzig-Hof bei Schönbach durch Umkippen eines Wagens getötet worden. Ein Vorarbeiter konnte mit anderen zu Hilfe geeilten Ar beitern Gollwitzer zwar bald darauf aus den Schuttmassen hervorziehen, aber nur als Leiche. Der Verunglückte hatte einen Schädelbruch erlitten und war sofort tot. Gollwitz hatte anscheinend den Kippwagen einseitig geladen, wo durch das Unglück entstanden ist. Er ist Vater von vier Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren und wohnt in Klingenthal im Vogtland. — Bernsbach. Der seit Freitag vermißte Gasmeister Oettel wurde als Leiche aufgefunden. Er ist infolge Schneesturmes vom Wege abgekommen und erfroren. — Pausa Im benachbarten Ramspach sind vergan gene Woche die Scheunen und Stallungen der Gastwirt schaft von Golle niedergebrannt. Das Feuer ist wahr scheinlich auf den 63 Jahre alten Jnvalidenrentner Rein hard Ottiger aus Tobertitz zurückzuführen, der wandernd umherzog und in der Scheune genächtigt hatte. Seine Leiche wurde bei den Aufräumungsarbeiten gefunden. Außerdem sind landwirtschaftliche Maschinen und Ernte vorräte dem Brande zum Opfer gefallen. Aus ven Nachbarstaaten. — Altenburg. Vor dem Schwurgericht in Altenburg wurde am Montag dem 22jährigen Sattler und Lackierer Ernst Heinig aus Ehrenhain ein Meineid zur Last gelegt. Heinig, der in Altenburg das Sattlergewerbe erlernt hatte und in verschiedenen Stellen tätig gewesen war, machte sich im vorigen Jahre in Ehrenhain selbständig, verlegte jedoch das Geschäft nach Niederwiera. Im vorigen Jahre kurz vor Weihnachlen ging dos Geschäft schlecht. Heinig verkaufte unter der Hand Motorräder. Er kaufte diesel ben neu ein, fuhr sie eine Weile und verkaufte sie zu Spottpreisen weiter. Am 16 Februar leistete er den Offenbarungseid und verschwieg dabei den Besitz eines Motorrades. Der Staatsanwalt beantragte, da der gelei stete Falscheid an Frivolität grenzte, 2 Jahre Zuchthaus, 5 Jahre Ehrverlust, Tragung der Kosten des Verfahrens und dle Aberkennung der Fähigkeit, als Sachverständiger und Zeuge eidlich vernommen zu werden. Der Verteidi ger bat, nur fahrlässigen Eid anzunehmen. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 5 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ehr verlust, Tragung der Kosten des Verfahrens und dauernde Aberkennung der Fähigkeit, vor Gericht als Zeuge oder Sachverständiger zu erscheinen. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, daß sich der Angeklagte durch sein Betra gen und seine fortgesetzte Lügerei die Strafe selbst ver schärft habe. Heinig nahm das Urteil nicht an. — Greiz. Leider hat der leichte Frost, der im Vogt lands die stehenden Gewässer mit einer dünnen Eisdecke überzogen hat, auch schon ein Opfer gefordert: In Poh litz bei Greiz ist der 4jährige Knabe Werner Zeiß auf dem dünnen Eis des Dorfteiches, das der Kleine auspro bieren wollte, eingebrochen. Er ertrank, bevor man ihm Helsen konnte. — Schluckens«. In den Grenzwäldern um Nixdorf Segen Sebnitz zu «reiben Wilderer ihr Unwesen. Erst in den letzten Tagen wurden 3 gewilderte Rehgelßen gefun- den. Ein Finanzer begegnete einem Wilderer und ver folgte ihn, wurde aber an der Bahn mit einem Knüppel niedergeschlagen, worauf der Wilddieb unter Zurücklassung des Rehes flüchtete. — Reichenberg In der nordböhmischen Gemeinde Poduschan nächst Vardubitz hat die Wirtschaftsgehilfin Anna Kratky in der Wohnung ihrer Mutter einem ge sunden Kinde das Leben geschenkt. Nach der Geburt nahm die unmenschliche Mutter den Säugling, wickelte ihn in Zeitungspapier und vergrub das Kind lebendig in den Hof. Die Gendarmerie entdeckte die Tat und hat nun Mutter und Tochter verhaftet. Deutscher Reichstag. 241. Sitzung. — Berlin, 30. November 1926 Nach Ueberweisung einiger Anträge, die sich auf die Aufwertung der Ansprüche gegen Werkpensionskassen be ziehen, an den Rechtsausschuß, setzte der Reichstag die Mette Lesung des Nachtragsetats beim Reichsverkehrsmini sterium fort. Nachdem hierzu nur der Abg. Kenzler (Komm.) gesprochen hatte, wurde der Haushalt bewilligt. Angenommen wurde eine Entschließung, in der die Reichs regierung ersucht wird, baldtunlichst zu den Kanalprojekten Gegenvorschläge der Reichsbahngesellschaft vorzulegen, die geeignet sind, die in Frage kommenden Verkehrsbedürfnisse in gleicher Weise zu befriedigen. Es folgte der Haushalt des Ministeriums für die be setzten Gebiete. Der Ausschuß beantragt eine Reihe von Maßnahmen zur Linderung der Not der Frankenlohn empfänger im Saargebiet, weiter eine Angleichung der Sozialversicherung im Saargebiet an die des Reiches durch Verhandlungen mit der Saarregierung. In der Aussprache führre Abg. Bohla (Komm.) Be schwerde über die mangelhafte Entschädigung der durch den Ruhrkampf geschädigten Arbeiter. Abg. Kirschmann (Soz.) verwies darauf, daß sich der Ausschuß eine weitere Aktion für die Ruhrkümpfcr Vorbehalten habe, bis der Bericht des Untersuchungsausschusses für die Ruhrkredite vorliege. Abg. Dr. v. Drvander (Dntl.) erklärte die Zustimmung seiner Partei zu dem Nachtragsetat, forderte aber Beschleunigung der Hilfsmaßnahmen. Abg. Hof mann-Ludwigshafen (Ztr.) forderte weitere Fürsorge für die 22 000 Saargänger. . , Nachdem dann noch Abg. Dr. Zapf (D. Vp.) die Aufrechterhaltung der Besatzung als vertragswidrig erklärt hatte, versprach Minister Dr. Bell, es solle alles geschehen, um die großen vaterländischen Verpflichtungen gegenüber dem besetzten Gebiet zu erfüllen. Die Reichsregierung habe alles daran gesetzt, um schon nn ersten Fall Germersheim Remedur zu schaffen. Deutsch land habe tatsächlich in Locarno, Genf und Thoirh außer ordentlich große und schwere Opfer gebracht und weitere durch seinen Eintritt in den Völkerbund. Mit dem Geiste von Locarno sei die Besatzung unvereinbar. Keine vorzeitige Befreiung auf Koste« der Lonveräni- tät und keine weiteren Lasten für Vas übrige Deutschland« Diesen Wunsch des Rheinlandes teilt die Rcichsregierung durchaus. Gerade weil wir von der Aufrichtigkeit der Worte Briands voll überzeugt sind, müssen wir erwarten, daß den Worten nun auch endlich Taten folgen. Der Minister geht dann auf die Hilfsmaßnahmen für die Saar- und Luxemburggänger ein und erklärt, daß auf diesem Wege fortgeschritten werden solle. Telegramme. Bertt«, 1. Dezember. In den »reise« des a«S- wärlige« Amtes »echnet man mit Besuche« Lschit- schert«- beim Reichspräsidenten und beim Ricks- a«tze«mi»ister, jedoch find politische Besprechung««^ wie sie vielleicht im Ansammenhang mit der Kon- serenz in Odessa vermutet werden könnte«, keines- Wegs vorgesehen. Berlin, «.Dezember. Tschitscherin traf gestern Nach mittag auf dem Stettiner Bahnhof ein. Auf dem Bahn hof wurde er vom Botschafter Kretinski und vom Han delsvertreter Bogge empfangen. Magvcvurg, 1. Dezbr. In dem ehemaligen Ge wehrhause und den Nachbargebäuden der Magdebur ger Zitadelle hat ein Riesenfeuer gewütet, zu dessen Löschung nach und nach die gesamten Magdeburger Feuerwehren herangezogen werden mutzten, die den Brand mit über 20 Schlauchleitungen bekämpften. Das Feuer entstand in dem ehemaligen Gewehrhaus, in dem sich jetzt eine Kunsttischlerei und Autolackieranstalt be finden. Die Löscharbeiten wurden dadurch erheblich erschwert, datz in der Lackiererei mehrere Motorräder untergestellt waren, sowie Fässer mit Benzin, die ex plodierten, wobei mehrere Feuerwehrleute verletzt wur den. Infolge starker Rauchentwicklung und Fünken- flugs konnten die Wehrmänner nur mtt Rauch- und Gasmasken arbeiten. Elberfeld, 1. Dezember. Das Lohn- und Arbeit»- zeitabkommen im rechtsrheinischen Bezirk ist zum 31. Dez. gekündigt worden. Posen, 1. Dezember. Der »Polski Monitor" ver öffentlicht elf neue Liquidationen deutscher Besitzungen. Paris, 1. Dezember. Briand sagte gestern in der Kammer: Wir sind nicht im Rheinland, um Deutschland zu schickanieren, wir halten es als Pfand in der Hand. Stresemann sei über verschiedene Punkte mit ihm un einig, aber man verhandele jeden Tag darüber. Eine Unterhaltung zweier Minister in einem Gasthaus kann nicht mit einem Schlage die Lage Frankreichs und Deutsch- tands verändern und die blutige Vergangenheit auslöschen. Die Hauptsache ist der gute Wille auf beiden Seiten. - Schanghai, 1. Dezember. Die Lage ist sehr gespannt da kommunistische Agitatoren versuchen, einen General streik hervorzurufen. In Hankau ist eine französische Truppenabteilung zum Schutze der Fremden gelandet. 15. englische Kanonenboote und 4 Kreuzer liegen in chine- sichen Gewässern. Kirchliche Nachrichte«. Donnerstag, den 2. Dezember. Altstadt Waldenburg, Abends ^»8 Uhr Beichte und Abend- mahlsfeier (Pfarrer Rüger). . „ Konkurse in Sachsen. Bruno Richard Ulbrich, Gastwirt in Freiberg. Anm. b. 5. Januar. Witterungsberich L» Waldenburg, 1. Dezember. Mittag- 12 Uhr 2 Grad T morgens 8 Uhr — 1 Grad C., tiefst- Nachttemperatur — 0.» Grab ck. Feuchtigkeitsgehalt der Luft 90 Prozent. Barometerstand 7LS Windrichtung Nordost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden 0«MM Witterung-aussicht: Nebliges Frostwstter. SSUSWSSUSUSWSSSS cler vereinigten lärmen i-lsberlsin— fillelrxer, dlürnberx, kält wiecker Zro6e ^uswabl in Lorten unä Orüken bestens empkolüen. — -- kUsek unrl ssttiss. > llax 8cdmiR, kzMMM. — relek«» 204 — 2-Schnaller, mit und ohne warmem Futter, Galosche«, — Holzpantoffel« — großer Posten eingctroffen und empfe hlen 4- WjW-HWllWM 4- * Sioekemie * kekanälunA alcuter unä clironiscker Urankkeiten. Uknlllendiirzx, äirelct 3M kabnbok. Lpreckreit: VockentgAs: 9-4 I_Ikr, Sonntags: 9—12 Obr. vurSI»«» DM" neräen sack^emäk gespannt "MG bei 1. siermann liskn, Waläeaburx. VeinkellerZssse 8. ist äas beste WeLknLetilLAesckeüL! VorrüAlick iw l'i-rxen. Llexant irn ^.usssboa. I^ertL§e Lamrrietkleider kur Linäer unä DrvLcbseae. UMMlielW H.U allen 4 ^.civsntssonntLAen von I—6 klär ^eöünet.