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Der geistige Mittelpunkt der Christ- seier im Hause muß das Christkind sein. DaS Band der Liebe wird nur im Höchsten neu geknüpft. Der Christbaum weist mit seiner Spitze nach oben. Aus dem Himmel ist die Gabe gekommen, von welcher unsere Lieoesgeschenke nur schwache Ab bilder sino. Himmelan klinge auch der Jubel der Kleinen und der Grotzen; Hausväter und Hausmütter seien darauf bedacht, die schönste Stunde von allen im ganzen Jahr für ihr Kind zu einer recht weihevollen zu gestalten. „Euch ist heute der Heiland geboren", die Engelsbotschaft ist ein Evangelium zuerst ^llr die Häuser. Schließt euch, ihr Eheleute, auf's neue in Jesu Lie- bcsgeist zusammen; ihr Eltern, seht in euern Kindern auch er löste Gotteskinder und erhaltet ihnen, was der Heiland ihnen zusichert: daS Himmelreich; ihr Geschwister, Freunde, Bekannte, laßt euch durch den, der als unser Aller Bruder und bester Freund von der Krippe bis zum Kreuz sich bewährt hat, von alten Fesseln lösen und zu neuen besseren Thaten der Liebe und der Treue bewegen! Nach dem Geist, der in den Häusern wal tet und in den Familien gepflegt wird, bestimmt sich der Geiss Ein Kindelein, so zart und fein, DaS soll eu'r Freud' und Wonne sein. lamosen huocu. Der Kampf gegen die Waarenbänser hat in München zu Massregeln der Baupolizei geführt, die einer Ver nichtung des seit süns Jahren bestehenden Waarenhanies von Tietz gleichkommen. Am Montag hat der Magistrat beschlösse!,, sofort hie in der M'tte deK Parterres ausgcswlttn> Berkani?- stäube zu entfernen und dre Polizeidireltiou zu veranlassen, Der Ausbruch erfolgte ganz unvermittelt. Der Staatsanwalt oertheidigte sachlich und ruhig die Ansicht, dass der Gerichtshof die Sache Marcel Haberts von der der übrigen Angeklagten tren nen und uAr sie besonders verhandeln könne, da begann Dürvu lr-de sein : Verwünschungen und Beschimpfungen bervorzuspev- dcln' „Sic find Knechts'de x Regierung! Sie urteile?., Jh- luu mrd- Sie. dl- Seuatu reu« «Lruj« IM Lk. Ku serer früheren Ausführungen über die Unsicherheit der Bewäl tigung des Verkehrs durch Kanäle. Seit etwa dem 6. Dezem ber, in d-r Periode der gehäuften Transporte, herrscht in ganz Norddeutschland Frostwetter mit recht erheblichen Kält-graden bis zu 12 Grad Maumur, sämmtliche Kanäle stehen in Eis und sind lahmgelegt, nicht auf Tage, sondern sogar für Wochen wahrscheinlich Monate. Eine Vereisung des Emskanals und die unmittelbare Anschauung der Eismassen möchte zur Zeit recht ersprießlich sein. Wann wird der Emskanal wieder schiff bar sein? Vor zwei bis drei Monaten Wohl kaum. Die Eisen bahnen müssen versagen, wenn der ganze Verkehr eines großen Kanals sich urplötzlich auf dieselben wirft, oder aber sie müssen mit Geleisen und allen Anlagen sowie dem Wagenpark so ein ¬ hafte an ihm erklären und sein Benehmen alle die Jahre her in einem neuen Lichte erscheinen lassen. Er hatte heute naü mittag einen fö-mlichen Wuthanfall und überhäufte in seiner Nasers den Senat, die Regierung, den Präsidenten der Republik mit den heftiossen Schmäburwen. Es qiebt Leute, die das ganze für eine kaltblütig geplante und frech ausgefiihrte Komödie erklären. Diese Auffassung wird sich nicht aufrecht halten lassen. Es ist nicht einz sehen, was DSroulöde mit seinen wilden Ausfällen zu erreichen glauben könnte. Sucht er den Glorienschein der Blut» zeugenschäft? Bei den Seinen hat er ihn schon durch die pier monatige Untersuchungshaft und die drei Monate Strafgefäng« niß wegen Ungebühr vor Gericht erlangt. Bei den Gleichgilti- gen und r.un gar bei den Gegnern werden ihm auch dir zwei Jahre Gefängniß, die er fick heute zugezogen hat. nicht zumRuh- uw gereichen ' Es ist fast undenkbar, daß rin Mann der gebilde- V.» »»Ui,», i,» v-.'»»»,»» »uv A» j tcn Klass: aus Berechnung mit Vorbedacht dem Senate derartig imterhalteu, die während dieser Periode nicht nöthig wären, daj pöbelhafte Flegeleien ins Gesicht schleudern würde, wenn er nicht a.v -"t"'—t "l! betrunken ocer gestört wäre. r- schnöden Gewinnes willen. Wie ein wildschäumendes Meer, in dessen tosender Brandung der hehre Ton der Christglocken ! verhallt, — so muthct uns das Alltagsleben an; aber gerade deshalb können wir unserem Gott nicht genug dafür danken, dass wir Weihnacht feiern dürfen. Es zeigt uns noch eine an- . dere Wirklichkeit; es weist von des Lebens bewegter Oberfläche hinab in die Tiefe, unten im Grunde ruhen kostbare Perlen. Sie steigen am Christabend herauf und geben der Welt Kunde von ihrem Dasein. Eine alte Sage erzählt, dass in der Weih- , nacht versunkene Glocken im Meere zu läuten beginnen. Ja sie läuten's in die Herzen hinein: „Das Reich ist da, da Fried' und Freude lacht." Der Glaube ist lein leerer Wahn. Die Liebe, der Geben etwas Seligeres ist, als Nehmen, der barm herzige Samaritersinn, felsenfestes Gottvcrtrauen und Hoff nungsfreudigkeit auch im Leiden — das Christfest hebt cs, wäre es auch nur für Stunden und Tage, aus dem Grunde der menschlichen Herzen, aus der Verborgenheit empor und kün det's Allen zum Trost: das Alles ist da, Tag für Tag in dieser Welt; es ist ihre Stütze, ihr Halt und ihr Werth, wenn es gleich nicht immer in ganzer und reinster Gestalt hervortritt. Was giebt aber gerade diesem Feste solch' wundersame Macht? Das Kind in der Krippe, das wir wieder mit unseren frohen Lie dern grüßen, ist der krastgeborene Held, von dem diese Wand lung ausgeht. Aus seinen lichten Augen lacht uns der Himmel an; das Kind ist die Offenbarung der Liebe Gottes selbst, und diese Offenbarung braucht das arme Mcnschenherz; ohne Gort und seine Gemeinschaft kann es nicht selig sein. Weihnacht zeigt immer wieder, wie weit hinaus in die Welt und wie tief hinein in die menschlichen Herzen und irdischen Verhältnisse das Evangelium von Bethlehems Feldern und von Galiläas Fluren schon wirksam geworden ist. Es giebt das Fest dafür die hocherwünschte Bürgschaft, daß die Gotteskraft, die von dem Heiland Jesus ausgeht, immermehr die Menschheit durch dringen und zu der lichten Höhe hinanführen wird, auf der sie in diesen Tagen, wenigstens in einem Theil ihrer Glieder, zu stehen scheint: Friede soll's noch einmal werden und die Liebe Königin sein. Herrlicher Ausblick! Die Menschen eine große Familie, für und mit einander lebend, in einem Sinn und Geist; das ist kein leerer Traum, der Engel der Weihnacht ver heißt es als ein gewisses Ziel: „Vom Himmel hoch da komm' ich her. ich bring euch aute neue Mär." Heute fällt dieses Licht auf den Weg künftiger Menschheits- entwickelung aus den lichtstrahlendcn Hamern in unsere: Mitte. Weihnacht ist zuerst ein Familienfest, und weil wir Deutschen, so weit wir noch echt sind, das Volt der Familie sind, darum hat lein Fest in der ganzen Welt einen solchen Zauver und Duft, als wie die deutsche Weihnacht. Zum ersten Mal ist jener Engelsang in Luthers Familienstube erklungen, von dem größten aller Deutschen selbst gedichtet und in Töne gesetzt als Kinderlied auf Weihnacht. Zu dem Lied tritt, unzertrennlich von ihm, ein liebliches Bild: Luther am Christabend im Kreise der Seinen, mit dem Rücken an den Tisch gelehnt, auf dem der brennende Christbaum steht, die Laute in der Hand, neben ihm leine treue Käthe, zu beiden Seiten die fröhliche Kinderschaar: A M mit dem Hausfreund Melanchthon und du Muhme Leue „sofort an den Eingängen de» Etablissement» kn der Zeit von 11 Uhr bi« 7'/, Uhr Schutzleute auszustellen, die bei überfülltem Lokal Kauflustige nur im Berhältniß zu den das Hau» Ver lassenden einlassen sollen". Begründet wurde dieser Beschluß durch die Feuergefährlichkeit. Dietz richtete sofort gegen diese Anord nungen einen Protest ^egen den Magistrat. Der Münchener Bansenat aber beschloß am Dienstag an dem Beschluß de» Magistrats frstzuhvlten, Tietz eine Frist von zwei mal 24 Stun den zu setzen und, im Falle die Anordnung des Magistrat» hi» dahin nicht auSgeführt, da» Geschäft zu schliessen. D-r Bausenat ordnete an: ES sind sofort an sämmtlichen Tbüxen Schutzleute und im Innern de» Lokals ein technischer Offiziant aufzunellen, der in da» Waarenhau», da» mehr al» hundert An gestellte beschäftigt, nicht mehr alS 60—70 Personen rinlassen darf und dann die Schliessung der iämmflichrn Thüren anzuordnen hat. Sobald Tietz die Verkaussstände in der Mitte des Parterre» entfernt haben wird, könne» einige Personen mehr eingelassen werden. Um dieser Anordnung nach- zulommen, wurde im WaarenhauS die ganze Nacht zum Mittwoch gearbeitet behufs Räumung de» MittclgaugeS. Die Arbeit, -» der auch die weitere Unterbringung der Waaren gehörte, sonnte jedoch nicht vollständig in der kurzen Zeit bewältigt werde«- Daraus wurden am Mittwoch zwei von den Gängen des Bazar» polizeilich gesperrt und nur einer offen gehalten. Au» diesem werden nur sechzig Käufer gleichzeitig in die Verkaufsräume zu» gelassen, also eine geringere Zahl von Käufern, als die Zahl de» Geschäft-Personals beträgt. — DaS sieht wie eia Gcwaltftreich auS! Monsignore Sambucett wurde zum Nuntiu» in München ernannt. Die gestern erwähnten, den Präsidenten de» NeichShanK dirrkloriuinS, 0r. Kocd» betreffenden Nachrichten (Ablehnung de» ihm zugedachten Adels) werden al» unbegründet «klärt. Der R'eich»tag»abgeordnete vr. Arend wendet sich in der „Dtsch. TgSztg." gegen die neuliche Notiz der „Berliner Korr." über die srn;atlonrlle Erhöhung des Bankdiskont». Jeder mann wisse und jeder Börsenbericht lehre, daß der Burenin«» die alleinige Ursache der Erhöhung de- Bankdiskonts auf 7 Pro», sei. Warum vermöge denn die Bank von Frankreich die an sie gestellten Anforderungen au»zubalten? Dix Kieditansorderungr» seien seit 1895 ia Frankreich stärker geworden, mehr gewachsen al» in Deutschland. Trotzdem in Frankreich bi» jetzt 3'/, Proz. Diskont und nunmehr 4'/, Proz. gegen 7 Proz. be> un». Seit Jahren sei tue Leitung der Neuchsbank bemüht, den klare» Thatbestand zu verdunkeln. Daß aber jetzt, wo Jeder die Ursache der letzten Diskonterhöhung an der Bewegung de- Londoner Wechselkurse» klar erkenne, ein offizielle» Blatt gkuoßbraucht werde, um der öffentlichen Meinung noch immer eia L für «in U vorzumachen, sei unerhört. Zu den englischen Meldungen über den AuSbruch neuer Unruhen auf Samoa äußert sich das amerikanische Staat», Departement in einer Weise, die hier zu Lande nur mit lebhafter Befriedigung begrüßt werden kann. Wie aus Washington tele» grophirt wird, hat da» dortige Staatsdepartement vyn dem amerikanischen Konsul in Apia keine Nachrichten über den AuS bruch ernster Unruhen aus Samoa erhalten. Die Beamten de» Staatsdepartements hegen daS feste Vertrauen, daß, was für Wirren auch auf Samoa auSbrechen mögen, die dentschen Beamten dafür die Schuld nicht treffen könne, da Die Deutsche Negierung ebenso wie Die amerikanische daraus bedacht sei, daß Der Vertrag, welcher eine DaurrnDe Regelung Der ganzen Frage Herstellen soll, gerade in dem jetzigen StaDium nicht gejührDet werbe. Be kanntlich unterliegt Der Samvavertrag noch Der Genehmigung Des amerikanischen Senats, Dessen Ausschuß sich bereit- in gün stigem Sinne über ih» geäußert hat. Frankreich. Aus Paris, 20. Dezember, schreibt man der „Voss. Ztg.": Der Auftritt, den heute Döroultzde vor dem Staatsgerichtshof vom Zaun brach, giebt der Vermuthu.g eine starte Begründung, daß der Mann geistig nicht normal ist. Diese Annahme würde alles Räthsel- oder gestört wäre. Die Betrunkenheit ist in diesem geschlossen, denn Döroulöde ist kein Freund g-istiger Es bleibt also nur übrig, an Gesiöribeit zu denken. und gestaltet sich die Zukunft eines ganzen Volkes. Deutsche Weihnacht, schütte auf's Neue über uns deine Segensschätzr aus; nach eines Luther erhebendem Vorgang auch als eine christliche begangen, führe Alle, die Traurigen und die Fröhlichen, die Geringen und die Vermögenden zu der Erlenntniß und Erfahr- die allein Grund ewiger Freude ist: Euch ist ein Kindlein heut' geboren, Don einer Jungfrau auserkoren; PoNNsch« Umschau. Freiberg, den 2S. Dezember. Auf der Mikitärelsenbahn Schöneberg-CunnerSDors verkehrt jetzt ein veutscher Panzer-Eisenbahnzu g. Er ist Durcb Grusonsche leichte Panzerplatten geschützt und mit einem Maschinengewehr ausgerüstet. Tas Drehbare leichte Geschütz befindet sich m einem besonderen Panzerwagen vor der Lokomotive. Präsident Krüger und Fürst BiSmarü. Ein M tarbeiter deS „Echo de Paris", Octave Uzanne, hat mit einem hervorragenden Mitgliede des englischen Parlaments, den er als Sir Charles D..." bezeichnet — gemeint ist ver- muthlick Sir Dille — eine Unterredung über die Ereignisse in Südafrika gehabt, in deren Verlauf der Engländer ihm auch Folgendes zu erzählen wußte: „Krüger ist einer der hervor- ragcndstm Menschen dieses Jahrhunderts; als er damals in England war, hat man eine große Dummheit begangen, als man Die Königin verhinderte, ihn zu empfangen. Er hat diese Beschimpfung nicht vergessen, die man ihm in Deutschland sicher lich nicht angethan hätte. Ich erinnere mich, wie bewegt und mit wie aufrichtiger Bewunderung Fürst Bismarck von ihm sprach, als ich diesen eines Tages als den ersten Diplomaten Des neunzehnten Jahrhunderts bezeichnete. „Ach", sagte der Fürst, „der erste... glauben Sie das nickt; erstlich war Cavour zweifellos feiner, scharfsinniger, besser diplomatisch veranlagt, als ich es bin; dann giebt es einen Mann, der noch stärker, ge waltiger, schlauer als Cavour und ich ist, das ist der Präsident Krüger. Er hat nicht, wie ich, ein mäcktiges Heer, ein bedeu tendes Kaiserreich hinter sich, das ihn stützt; er ist allem mit einem kleinen Volk ackerbautreibender Soldaten, und durch sein Genie allein könnte er uns Allen überlegen sein. Ich habe Un terredungen mit ihm ^abt, in denen er mich verblüfft hat." Der gestrenge Winter wird in der „Kreuzzeitung" herzlich begrüßt. Soll er ihr doch die Beweisführung gegen den großen Kanal erleichtern: Schneller, als wie man es ahnen konnte, beweist die Natur die Richtigkeit un ¬ gerichtet sein, daß sie auch dm Kanalverkehr ohne Schwierig keiten aufnebmen können', bann iss aber der Kanal überflüssig und man bat ein; Meng; von Eisenbahnanlagen während des -lprlhnachlr« 18SS. Lom Himmel hoch da komm ich Heh Ick bring euch gute neue Mär; Der guten Mär dring ich soviel, Davon ich sing und sagen will — so wird sie denn wieder neu im Glanz von tausend Kerzen, die schönste aller Geschichten, die eS auf Erden giebt, die selige Weih- nacktsgeschichte; so hebt denn mitten im kalten, stillen Winter ein Singen und Klingen an, als wären die Engel selbst auf die Erde herabgestiegen. Ueberall Licht; von Haus zu Haus, in den Wohnungen, die dicht an einander grenzen, flammen an den duftenden Cyristbäumen die Lichter auf; selbst auS Dachkam mern und ärmlichen Gelassen fällt ungewohnter Schimmer. Verklärt ist das Antlitz der Menschen; mürrische, sorgenver- grämle Mienen glätten sich. Ein warmer Hauch der Liebe führt die Herzen einander nahe, und die Hände fassen sich inniger. Aber der lauteste Jubel ertönt da, wo Kinder im Glanz des Zahlenden Christbaums geblendet stehen, und überselig be- chauen und betasten, was das Christlind ihnen gebracht. „O elig, o selig ein Kind noch zu sein"; zu Weihnacht werden auch wir Alien wieder jung und klagen nicht mehr: „O, wie liegt so weit, was mein einst war", wir träumen, versunken rn unserer Kinder Glück, noch einmal den Traum unserer Kindheit. Ist aber die- ganze liebliche Bild menschlichen Lebens auch nur ein Traum? Ist die gute neue Mär ein bloßes Märchen, das wir nicht missen möchten, weil es ein so schönes Märchen ist? Fürwahr, wenn ein Gast aus einer anderen Welt immer nur zu Weihnacht un- besuchte, am heiligen Abend am Herd der einander beglückenden Menschen kurze Rast hielte, er würde bei seinen Beobachtungen sich auf trügerische Pfade verlieren; er würd« meinen, das Paradies sei niemals von der Erde ge- schivundcn, und Liebe und Friede hätten immer daS Szepter in der Hand. Doch wie ganz anders erscheint das Leben in fein« Wirtlichkeit! Da stößt Welle auf Welle; da wogt der Kamps der Parteien, der Streit der Sonderinteressen, da schallen harte Worte herüber und hinüber, und die Selbstsucht steht in vordeister Reihe; Unfriede durchzittcrt manches Haus, Leidcn- schosl verwüstet manches Herz und macht es tief unglücklich. „Flude aus Erden" sangen Die Engel und singen wir heute Witter; aber voll Kriegsaeschrei ist die Welt; im fernen Süden kreuzen trotz Friedenskonferenz zwei Brüder von einem Stamm die Wassen, und Ströme von Blut sind schon geflossen um