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— - - >. I. Anlage zum Areiöerger Anzeiger und Hageölaik. F 297 Freitag, den 22. Dezember 1899 (St. Fortsetzung.) Nachdruck verboten.) Zu dem bevorstehenden Feste empsehleMMMWMM»MMrWM«M>»M>M>>d ich m-im gu^»-n - Lebtuche« I ich HV«L»v FT»k»L», Slnckclmn, 220, 1.70, 1.70, 1.70, 1.70, 1.70, 1.40, 2.20. ärmnv, ir»«», LunUeU. Llk«f»-, Höret««« und zwar: Constantia-Pontae bo. Cap Sherry Portwein Lacrimä Christi Malaga Maveira Totayer AuSbruch Der Hochzeitstag. Roman von H. Palmö Paysen. W0lI V22rL8 gebe ich im Kinzetnen öilligli aö u. empfehle: Damcnhaiiie», Mädchcnhaudcn, Mützen, Kinderjäckchen, Kinbcrllcidchcn, Kindcrtricots, KopsshaM, Kotzjtüchcr, BaMchcr, Schnlierlmgen, Zuancnjnckcn, Unterröckc, Acrmclwcstcn, Unterhosen re. re. I*rv88prLvIi, Msllgßsmfidnk, Ecke Humboldt- und Bahiihofstrahe.Ecke Humboldt- und Bahnhofstraße. »E»G»OG«GK»G«KGOKWGS«GS»SSS»0»»EH ^sLnIis,näIuLK und ^sinstuvS § ir«r»K«88v S ^uuncl H emxüelüt. seins osibstxspüsxtsn Er la» und la», und wußte nicht, was er laS. Statt der griechischen Helden und der mähnenumflatterten Rosse sah er ernen ganz modernen jungen Krieger in preußischer Uniform zu Rotz und neben ihm — sie — Gisela, seine Braut! Zum ersten Male in seinem Leben empfand er die Qual leidenschaftlicher Eifersucht, daran erkennend, wie tief die Liebe in seinem Herzen saß, wie heiß es in seinem Innern lohte und brannte. Das Buch wurde sck>on wieder bei Seite gelegt. Ulrich sprang auf und verließ das Zimmer. Diese beklem menden Gefühle in ihm verlöschten am ersten im Freien. Er schritt um sein Haus herum in den sich dahinter weit ausdehnen den, bereits im Abendschatten gehüllten Park. Dort wanderte er lange umher, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, den Kopf voraebeugt, mit zur Erde gerichteten Augen. Immer wieder trat ihm das Reiterpäar vor das Auge, und wie ein vieltöniges Echo hallten Astas Worte in ihm nach: „Jung, hübsch und voll Eifer und apart, schön aber oberflächlich und herzlos." War Gisela das? Der Rath nannte sie in seinem Briefe hoch unglücklich. Es war ja so schwer, nicht gut von Gisela denken zu dürfen. (Forschung folgt.) Kunst, Wissenschaft, Literatur. * Soeben erschien »Der Reichskanzler tn Kissinger»", Original BiSmarck-Roman von vr. A. Neuburger. Preis geheftet 6 Mk., und Original-Prachtband 7 Mk. Berlin-W, 30. Verlags buchhandlung Alfred Schall. Der Roman ist eine hochbedeutsame litterarische Neuerscheinung und verdient weiteste Verbreitung. Er giebt ein Bild der Zeit und der geistigen Kämpfe nach dem deutsch-sranz. Kriege und bringt als Hauptgestalt den erste» deutschen Reichskanzler, Fürst Otto von Bismarck, umgeben von seinen Feinden und seinen Freunden. Um den historischen Kern rankt sich eine hoch'uteressaute Erzählung. Den objektiv-vornehmen Standpunkt des Historikers Hut der Autor dadurch gewahrt, daß man keinem zu Lieb und keinem zu Leid — gewissermaßen über den Parteien schwebt und nur seiner unbeschränkten Verehrung für den eigentlichen Helden, den größten deutschen Staatsmann, rückhaltlosen Ausdruck verleiht. ** Einer der Lieblinge der deutschen Theater und eine markante Persönlichkeit in der Theatergeschichte des neunzehnten Jahr hunderts lenkt in diesen Tagen die Aufmerksamkeit aller Theater freunde aus sich. Agnes Wallner, die Schöpferin der Kamelten- dame und die erste und maßgebende Trägerin und Schöpferin der Hauptrollen des französischen Dramas, begeht am 23. Dezember das seltene Fest deS 75. Geburtstages. Auf vieles Zureden hat sich die rüstige Greisin entschlossen, ihre Lebenserinneruugen dem Jugendfreunde HanS Blum (AgneS Wallner wurde im Hause Robert BlumS erzogen) mitzuthcilen, die nun noch rechtzeitig im Verlage von Otto ElSner, Berlin (Bühne und Welt-Verlag), ihre Veröffentlichung erleben sollen. — Man darf auf dieses Buch gespannt sein; Menschen, die so im öffentlichen Leben gestanden haben und so wechselvoll vom Schicksal herumgeworfen wurde», wissen immer besonders Interessantes zu erzählen. ** Im Berlage von Gebr. Richter, Dresden, Grunarrstr. 12 erschienen soeben: Deutsche Opernpostkarte, 30 Kunstblätter in eleganter Mappe, Szenen auS den Opern Lohcngrm, Tell, Zauberflöte, Freischütz, Margarethe darstellend. Die Reproduktion ist nach Originalaquarelle» in feinster Chromolithographie auS- geführt und als eine recht ansprechende zu bezeichnen, sodaß sich gewiß viele Interessenten und Käufer dafür finden werden. Auch als Geschenkartikel für den Weihnachtstisch dürften die Karlen gern gekauft werden. Dieselben sind in Papierhandlungen zu haben. Der Verlag liefert die Mappe mit 30 Karten aber auch direkt gegen Voreinsendung deS Betrages von 2 Mark. Sein Stolz empörte sich. Der müde, gleichgültige und dann ängstlich aufhorchende GesichtsauLdruck verwandelte sich plötzlich in harte, ersenfeste Züge. Sein Auge blickte hochmülhig und sein Ton klang stahlhart, als er sagte: „Sie wollen mir Etwas verschweigen. Zuviel Schonung,gnädige Frau." „Liebster Baron, Sie sind aber ein Menschenkenner —" „Das bleibt fraglich, gnädige Frau, auf jeden Fall aber ein wetterharter Mann, dem der Sturm, vergleichsweise, die krasseste Wahrheit nichts mehr anthun kann. Die Wahrheit, also, gnädige Frau, wenn ich bitten darf. Sie wirkt vielleicht nicht so überraschend und bitter, wie Sie annehmen. Man hat sie m r sonnenbeschienen schon vorgefübrt." A ta that sehr erstaunt und entrüstet. „Sind sie bei Ihnen vorbeiqeritten? Richtig, sie kamen ja von jener Seite her. Unerhört provozirrnd! Ich dachte gleich nichts Guter, als ich Fräulein v. Belendorf mit dem jungen Kavalier so allein davonreiten sah, wann und wo sich der Herr Justizrath ihnen zugesellt hat, weiß ich nicht, für mich war er diesen Nachmittag nicht zu sprechen. Aber wir begegneten uns nachher allesammt auf der Landstraße, und ich hatte so mit Gelegenheit, den hübschen Offizier aus nächster Nähe beob achten zu können. Und Fräulein v. Belendorf, Ihre Braut, ist ja auch ein sehr apartes, schönes Mädchen, aber denn doch ein bischen zu oberflächlich und — herzlos. Bei Ihnen vor beizureiten, lachen und scherzen zu können — und sich den Hof i.achen zu lasten! Die Beiden müssen sich schon seit Längerem kennen, und sich wohl etwas auffallend betragen, Stunden lang im Walde umherstreisen bis in den dunklen Abend hinein, wie man sagte," betonte sie. Der Baron machte eine kurze, abwehrende Geberde. Er fühlte sich versucht, als Vertheidiger Giselas aufzutreten. „Bitte, gnädige Frau," sagte er in höflichem, aber sehr bestimmten To ne, „leinen Stadtklatsch, nichts ist mir —" er unterdrückte emen starten Ausdruck, „unsympathischer." „Versenken Sie Ihren Kummer in den OrkuS, lieber Ba ron, und wenn das nickst geht —" „Es geht, gnädige ^rau, und ist schon geschehen, beruhigen Sie sich. Sie scheinen sich mit meinem Kummer viel mehr zu beschäftigen, als ich eS selbst thue. — Spüre ich dem Verleum der nach, so geschieht es um meiner selbst willen — und nur deshalb. Etwas anderes habe ich gar nicht im Sinn. Ich will den Elenden suchen, habe ich ihn gefunden, packen, und zur Rechenschaft ziehen. Und nun — ich beschwöre Sie, nie mals wieder ein Wort über die letzte Vergangenheit. Gott wird richten." Asta hatte bebend auf jedes Wort gehorcht. Mit erblaßten Lippen saß sie da: Angst, Freude, Erwartung und Schreck durchzitterten ihre Seele. Ein Frösteln überlief sie. Sie war am Ziel, wenn nun auch der letzte Koup gelang. „Ehe ich scheide, lieber Freund," sagte sie, sich langsam er bebend und die Hand auf den Tisch stützend, „iroch eine Frage. Haben Sie Och besonnen, werden Sie reisen — sich zu uns ge sellen in Odde? Eben jetzt entwickelt der Norden eine entzücken de Flora. Der Frühling hat dort begonnen, und wo ist es dann schöner als am Hardanger Fiort?" „Ich liebe die Natur und flüchte mich gern in ihre sanfte Arme, nickt "ern aber unter Menschen, liebe Freundin," ant wortete der Baron ruhigsten Tones. „Jndeß, zu überlegen wäre es. Sobald hier das Nothwendigste erledigt ist, ich rechne zwei bis drei Wochen darauf, reise ich selbstverständlich — vielleicht dann zum Norden. Ich werde Sie davon unterrichten, auch über meine jeweilige Adresse." Er stand straff und kühl da und erwartete ihre Verabschie dung. Hieb auf Hieb hatte sie ihm beigebracht, jeder einzelne Streich war lautlos, regungslos, in aufrechter Haltung von ihm bmgenommen worden, in ungeheurer Beherrschung und Willenskraft. Nun aber war der Moment da, in welchem er fühlte, daß cs gut sei, wenn sie ihn allein ließe. Sie ging auch. Er hätte die Kluge getäuscht. Und gleich ihr, so sollte hin- frrt ein Jeder getäuscht werden. Ulrich konnte nicht zur Ruhe gelangen. Nirgend litt eS ihn. Er hatte Asta bis an den Wagen gebrächt, der pfeilschnell durch die Kiesernallee hinuntergerolli, am Ende derselben zur Chaussee eingeboaen und dann seinen Augen entschwunden war. In seinem Zimmer angekommen, ging er eine Weile auf und nieder, stellte sich dann an das offene Fenster, starrte in die leere Luft hinein, ohne das Mindeste von Blumenflor und Sonnenschein, von frischer Luft und Duft um sich herum zu bemerken. Nun oriff er zu einem auf einem kleinen bronzenen Rauch tischchen liegenden aufgeschlagenen Buch, setzte sich in einen Sessel und suchte sich in die Odvssee zu vertiefen. MremdenNste vom 1V. Dezember 1«VV. Nnger, Gut-.V-rwalter, Leipzig. Preuß. Hof. Ba"hel, Agent. Lichtenberg, Preuß. Hof. Drucke, Kaufmann, Crimmitschau, Preuß, Hof. Ebert, »ausm., Lichtenslein i. S-, Preuß. Hoi. «alt, Reisender, Momreal (Sanada, Hotel Siadt Altenburg. Holcq, Kausm., Olbernhau' Preuß. Hof. Holst, Lausmann, Bremen, Hotel R. Hirsch. Perlich, Kaufmann, Berlin, Hotel R. Hirsch. Richter, Reisender, Chemnitz, choslhaus zur Post. Richter, Buchhändler, Cbemnip. Gasthau« zur Post. Echluder, Holzwaarenhändler, Steinhübel, Preuß, roos. Sterl, Ho zschn^tzer, Altendor', Stadt Brüx. Schuhmann, Kaufmann, Leipzig, Hat l Kronprinz. Strandaß, Kaufmann, Berlin, Hotel Kronprinz. Last, B aumeiner, Franssurt a. O., Hotel R. Hirsch. Demler. «auiw., Dresden, Hotel Kronprinz. Uhl g, Kaufmann, Frankenberg, Hotel Stadt Altenburg. Asta hatte sich nun mit der Wirklichkeit abzufinden. Wie war doch Alles so sckaal und farblos, so bald mau mit dieser zu rechnen hatte. Ulrich begrüßte Asta mit freundschaftlichem Händedruck. Nun saßen sie sich gegenüber in dem feinen, duftigen, altdeutfch eingerichteten Gemache, durch dessen Butzenscheiben bunte Lich ter spielten. Die Stunde wäre für Asta märchenhaft schön und voller Poesie gewesen, wenn es harmlose Dinge zu besprechen gegeben hätte, andere als die gebotenen. So zerstörte die starre', nackte Prosa jegliche Phantasterei und den Zauber, den das malerische Licht über den Raum ausgotz. An die Stelle der schimmernden Illusionen traten in ihrer ganzen niederdrückenden Schwere die Realitäten. Sie sah den Abgrund vor sich, an dessen Rand sie wandelte, und der Anblick jenes verdüsterten Männeraesichtes erinnerte daran, daß sie mit schwerer Last dahiuschritt mit der Bürde eines bösen Gewissens. Gab eS noch eine Umkehr? Noch war nicht ganz das Licht vom Wege gewichen, noch sah sie in dem Labyrinth der Lüge einen kleinen Hellen Spalt, durch den sie allenfalls bindurchschlüpfen konnte, um einen letz ten winzigen Rest von Ehre für sich selbst zu retten. Noch war es dazu nicht zu spät. Die verschlungenen Fäden konnten heute noch gelöst werden. Sie verzog bei diesem plötzlich durch ihr Gehirn fahrenden Gedankenblitz spöttisch die Lippen. Welche Pedanterie — wel che lächerliche Sentimentalität! — Etwas mehr oder weniger Falschheit und Bosheit blieb sich jetzt, wie Alles so weit gediehen war, für sie, die nichts mehr zu gewinnen hatte, doch gleich. Und statt zu lösen, verknotete sie die künstlich verwirrten Fäden nur noch fester. Der Baron ging gleich auf sein Ziel los, nachdem er Asta seinen Dank für ihr bereitwilliges, sofortiges Erscheinen hier ausgesprochen hatte. „Ihr Verdacht hat sich, bezüglich deS Briefes, nicht bestätigt, gnädige Frau," sagte er ruhigen, aber müden Tones. „Frede rico kommt nicht rn Frage. Er ist todt — nachweisbar im vorigen Winter in Lecco, also zu einer Zeit, als der anonyme Brief noch nicht geschrieben war, gestorben. Das haben meine Nachforschungen ergeben." „Ah! Oh!" machte Asta. Sie sah ein bischen ruinirt auS. „Wissen Sie, mein lieber Baron, ich würde mich nicht mehr so viel mit diesem Briefe beschäftigen." „Warum nicht? ich habe ja nichts Anderes mehr, oder viel mehr, nichts Besseres mehr zu thun." „Was wird es nützen! Beweisen läßt sich ja doch nichts mehr." Ein versteckter, fragender Blick begleitete diese Bemerkung. War ihm das kleine Brandmalheur bekannt? Es schien nicht so. Er kam gar nicht auS seiner Gleich gültigkeit heraus. Daraus war zu folgern, daß er mit dem Justizrath nicht konspirirte. „Ihrem Wunsche gemäß habe ich den Onkel de- Fräulein v. Äelendorf aufgesucht," fuhr sie fort. „Der alte Herr war rämlich so liebenswürdig, mir seinen Besuch zu machen. Ach." seufzte sie und strich sich mit einer anmuthigen Bewegung über die Stirn. „Die fatalen Nerven! Ich war zu leidens, um ihn an jenem Taa sprechen zu können. Ein Unstern schwebt über der von beiden Seiten so sehr gewünschten Begegnung. Heu te —" Sie zögerte, bemerkte, daß der Daron stutzte und sie mit einem Ausdruck ängstlicher Spannung ansah. „Heute wollte ich den Herrn Justizrath in seinem Hause auf suchen —" wieder ein Zögern. „Zu ungelegenerer Zeit hätte ich gar nicht kommen können." „Wieso?" „Man war dort sehr in Anspruch genommen." Sie schwieg und blickte vor sich nieder. Es entstanv eine kleine Pause. Der Baron litt tausend Qualen. Er folgerte und errieth, was die Sprecherin ihm rück sichtsvoll verheimlichen wollte. Jetzt blickte sie auf und sah ihn mit einem eigenthümlichen, gezwungenen, räthselhaften Ge sichtsausdruck an. Die mondbeschienene Wüste trat Ulrich wieder vor die Augen. Die Sphinx mit ihrem feierlichen, geheimniß vollen Antlitz! Was dachte und grübelte diese Frau, Marias Freundin? Band vielleicht ihr Mitleid die Zunge? I*««» Lmler, Slltlergasse 7. Flecke, Geschlinge, Leber, Köpfe und Flitze verlauft billig Hermann Ludtlvig, Eugegasse 12. Jackenbarchent Hem-enbarchent Velourbavchent Lama empfiehlt billigst <dtt« »«»Nins, Bahnyofstraste 9. Ein kleines Musikchor sucht während der Feiertage Beschäftigung. Zu erf. i. d. Exp. d. Bl. verschied nach zf uaser liebes tl» i halben Jahn, nzeigt ezbr 18SS. l, geb. Böhme. -rjabt U Schn ¬ ür dl« «dend» >i» spätesten» U Expedition «»>' ne gelangen er? Äbdruck. EiM tnen der Anzeige« tage« kann MM lschrlsten M » die Expedition » Thch « eater Dezember ellung. lbend. 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