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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-22
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.12.1899
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ISS». S97 nicht der Zukunft zu überlassen, Peiß, wer sie aufsteckte.... Nachdem nun die weiße Flagge auf- der gröbere Theil wahrscheinlich einen Zuschuß erfordere, solle nach der Vorlage mit 5000 Mk. Ausgaben bewilligt hatte, wurde gesteckt war vad. wie wir glaubten, auf Befehl aufgesteckt war,lman doch sehr vorsichüg jerq, zumal iu Rücksicht aus de« Stand sine Sitzungeu aus Montag den 8. Januar 1900 vertagt. StaatsinteresseS thunlich Kammer, daß sie der werde, welches darauf Staatsverwaltung nicht keine >ß am cllnng Farm . Die Dards esehl >ewhck ' ,Re- ß eine zwölf lß ver- npf sie», resse chen igen Der mrch Ge ber Ein des land, ie zu nläre rigen n sie ee ist ölker, e ge- ver- itegie r als ; wir nach Lody- g des schalt nach ließen Man aller gung !eenen lerS sofort iren." tersche auch sich zunächst bei ersten Bauraten doch wohl mit erheblich geringeren Summen auskommen lasse. Wenn man diese Ersparnisse gegen rechne, so verbliebe noch ein Defizit, welches durch ein Steuerzuschlag von wenig über 25 Proz. zu decken gewesen wäre. Er beantrage einen Steuerzuschlag nicht, glaube aber, zu größerer Sparsamkeit rathen und vor einer zu hohen Steigerung der staatlichen An leihen warnen zu sollen, mit denen seiner Meinung nach zu schnell vorgegangen weroe. Bel Eisenbahnneubauten, von denen odder- iihrer noch ke, die Furt citische rücken eine Stadt Deputation in dem Bestreben folgen gerichtet ist, die Bedürfnisse der in steigendem Maße auf die Anleihen die Verzinsung und Tilgung der Lager e Ur- mntniß es ver- ntseuer ienstag chipen- tte der dürfen, uf eng- , weil ations- : Trup- c Bure ibulanz kundige ast an erbieten em mit sagte Berliner ige Wo- denken wegen der Ausstellung des Etats. Die Optimisten scheinen ja Recht zu haben, wenn sie behaupten, daß der ordentliche Etat balancirt und der außerordentliche Etat nur eine Steigerung von 6 bis 8 Proz. gegen früher ausweist. Dieser Optimismus ist nicht berechtigt/ denn der Gesammtetat weist ein Defizit von 31*/- Millionen auf. Man könne ohne Weiteres im Hinblick aus den Rechenschaftsbericht die sächsischen Staatsfinanzen als gesunde bezeichnen. Wenn auch der Ertrag der verschiedenen staatlichen Betriebe innerhalb der letzten Finanzperioden stetig gewachsen sei, so sei das doch nicht gleichmäßig der Fall. Die Eisenbahn- rente betrug 1889: 5,58 Proz., im Jahre 1898 ist sie auf 4,08 Prozent gesunken. Der Gesammtertrag der Staatseisen bahnen ist um 7*/z Proz. gegen die Vorperlove gestiegen, aber auch die Ausgaben verschiedener Gebiete des Eisenbahnbetriebes sind erhebliche gewesen. So gerechtfertigt die Steigerung der Ausgaben durch Erhöhung der Materialpreise und Arbeitslöhne auch sei, so sei doch in Verbindung damit zu fürchten, daß die Eiscnbahnrente weiter fallen werde. ES sei also Vorsicht in allen Ausgaben geboten. ES seien in der Finanzperiode 1876/77 gewisse Grundsätze bezügl. der Einstellungen in den ordentlichen resp. den außerordentlichen Etat aufgestellt worden, wonach werbende Anlagen, Beseitigung von Staatslasten, Ausgaben im allgemeinen Laudesinteresse rc. auf den außerordentliche» Etat zu übernehinen seien. Redner vergleicht die bisherigen Budgets im Hinblick auf diese Grundsätze und kommt zu dem Schluß, daß mehr oder weniger dagegen abgewichen worden sei. Im vor liegenden Etat gehörten danach ohne Weiteres 31?/, Millionen Mark nicht in den außerordentlichen Etat und müßte» als Defizit behandelt werden. Hätte die Regierung geglaubt, diesen Betrag nicht ohne Weiteres aus den ordenttichen Etat zu setzen, weil keine Deckung vorhanden, so hätte sie zu Steuerzuschlägen greife» sollen, die angesichts der blühenden Entwickelung aller Erwerbs zweige, die Landwirthschaft ausgenommen, kaum schwerer empfunden worden wäre». Redner wendet sich sodann zu den einzelnen Titeln des außerordentlichen Etats, bei denen er nachweist, daß rotzdem bis an hen seit c Deut theilun reichten mrtigen Haltung tteln b Das Kriege sliinder, teil leb- l. Wür- c könne er eines ses Ge re darin »r weni- Hvnne'n, il anzu- rten be- ind nen >en. Fn- -40 ller rekt von icht, ung zu verweisen und so nothwendigen Summen . , . . .. . sondern, soweit eine Deckung der StaatSbedürsnisse bei spar samer und vorsichtiger Finanzverwaltung durch die gegen wärtig zur Verfügung stehenden Einnahmen nicht möglich sein sollte, durch entsprechende, vielleicht nur zeitweilig nöthig werdende Steuererbölmngen auszugleichen und so die Finanzen des sächsischen StaateS gesund zu erhalten.- — Oberbürgermeister Beutle^c äußert verschiedene Be yreiberger Anzeiger nnd Tageblatt, «leite S. — S2. Dezember. sonderer Sorgfalt daraufhin prüfen, ob und inwieweit eine gänz liche oder theilweise Vertagung der Aufwendung einzelner größerer Summen ohne Schädigung deS Gemeinwohls und deS scheint. Sie erhofft von der hohen befriedigendes Endergebniß nicht erhoffe. Die StaatSregieeung würde immer wieder auf die Steuerreform selbst zukommen müssen. — Nachdem seitens deS Präsidenten die Uebereinstimm- nug des Hauses mit den in der Erklärung niedergelegten Grund sätzen konstatirt war und daS HauS Kapitel 27, ans den Staals- kasjen ruhende Jahresrenten, nach der Vorlage mit 407,413 Mk., soivie Kapitel 28, Ablösung der dem Domänen-Etat nicht ange hörigen Lasten und Abfindungszahlungen bei Rechtsstreitigkeiten, nach der Vorlage mit 5000 Mk. Ausgaben bewilligt hatte, wurde» als wir gerade durch eine Schlucht gingen, kam etwa rin Dutzend Felsblöcke von einem Hügelabhange heruntergerollt. Wir riefen unseren Leuten zu, sie sollten sich niederlegen, und sie gehorchten sofort. Die Leute von der Batterie thaten dasselbe: Jeder hielt oabei den Halfter i eines Maulthieres in der Hand. Dann, nach den Steinblöckcn, kam etwa ein halbes Dutzend Buren direkt auf unS zugestürzt. Es war wahrscheinlich eine kleine Ab- theilung, welcke zufällig herunterkam und keine Ahnung davon hatte, daß sie direkt auf uns zulief. Das erschreckte die Maul- thiere, und da die Führer in liegender Position waren, waren sie außer Stande, fie zu halten, und so gingen sie durch". — Dann wird der Anfang desKampfesaufNicholson's Nek mit folgenden Sätzen geschildert: „Als es zu dämmern begann, bemerkten wir, daß unser Hügel vollständig von an deren Hügeln umgeben war, welche uns überragten, und obwohl wir lernen einzigen Buren sehen konnten, beschoß uns doch der Feind fortwährend von allen Seiten. Allmählich wurde das Gewehr feuer furchtbar, und unsere Leute begannen auf allen Seiten zu fallen. Das Schlimmste war, daß wir alle unsere Geschütze verloren und nicht mehr Munition hatten, als sich in unseren Taschen befand. Wir versuchten, die besten Schützen zum Salvenschießen zu verwenden, aber das schien die Buren gar nicht zu rühren. Dann wurde ich am Knöchel getroffen und genöthigt, mich niederzulegen. Mein Sergeant häufte rings um große Steine auf, um mir einige Deckung zu geben, aber die Kugeln schlugen ringsum ein." Nachdem bas Schießen von Tagesanbruch bis halb 3 Uhr Nachmittags gebauert hatte, wa ren die Buren so nahe herangekommen, daß sie die andere Hälfte des Hügels, auf dem die Engländer lagen, besetzt hatten. Dann hörte man das Hornsignal „Feuern einstellen" und die Eng länder waren so dicht umstellt, daß sie glaubten, es seien ihre eigenen Hörner. Man rief ihnen aber zu, fie sollten weiter feuern. Dann rief man ihnen zu, sie sollten die Bajonette auf stecken,, und sie thaten eS auch sofort, aber man sah keinen Feind, den man mit dem Bajonett hätte anareifen können. In Ueber einstimmung mit dem Geistlichen Vater Matthews berichte Hauptmann Rice, daß Jemand vom Gloucestershire-Regiment die weiße Fahne aufgesteckt habe. Er erzählt: „Als diese Nach richt sich verbreitete, schrieen unsere Leute einfach vor Wuth. Die weiße Flagge ist ein vollständiges Geheimniß; Niemand weiß, wer sie aufsteckte... " " " " der sächsischen Rente, die hohen Materialpreise und die hohe» Arbeitslöhne. Er glaube, daß sich hier 5 biS 6 Millionen zu nächst zurückstellen und sparen ließen. — Geh. Kommer» zienrath Thieme-Leipzig steht auf dem Standpunkte der Erklärung der Deputation und hat auch keinen Grund, den Ausführungen des Vorredner- zu widersprechen. Der Etat mache den Eindruck eines sehr knapp erreichten Gleichgewicht-. Er komme ihm vor, wie ein Mensch, der zu stark und dessen Kleider zu eng geworden seien. Die Kammer werde hierauf bei ihren Beschlüssen Rücksicht zu nehmen haben. Der Herr Redner bedauert weiter die Abnahme der Rente der EtaatS- eisenbahnen, die für 18SS sogar nur auf 8,7 Proz. geschätzt werde. Die außergewöhnlich hohen Forderungen für den außer ordentlichen Etat erschreckten auch ihn. DaS rollende Material der Eisenbahnen betrachte er als zum ordentlichen Etat gehörig. ES sei daS daS Handwerkszeug der Bahnen. Wenn ein Mangel an technischen Kräften im Eisenbahnbau bestehe, so habe die Be willigung der in Aussicht genommenen Bahnen eigentlich gar keinen Zweck. Sich zu den sächsischen Staatspapieren wendend, betont Niedner, daß der niedrige Stand unserer Renten in dem zu starken Angebot von Renten seinen Grund habe. Unser Volk sei ein sparsame» Volk, aber eS sei nicht im Stande, einen so groben Posten von Anleihen in so kurzer Zeit in feste Hände zu bringen. Wenn man eine 2- bis 8jährige Pause in der Aus gabe eintreten laste, glaube er, würden die Renten wieder auf einen besseren Stand kommen. Bezüglich der Begebung der 80 Millionen-Anleihe, glaubt Redner, daß die Regierung dabei durchaus richtig gehandelt habe. Von einer Einführung unserer Renten in England möchte er dringend abratheN. Nach einem Ausblick auf daS wirthschaftliche und industrielle Gebiet giebt Redner die Anregung, ob die StaatSregierung und daS HauS sich nicht schon heute mit dem Gedanken ver traut machen wollen, vorübergehend den Typus der 3 Prozent- Rente zu verlassen und unS Geld zu verschaffen durch 4 Prozent-Anleihe mit kurzer Tilgungsfrist, und ob es daS Finanzministerium nicht für opportun erachten würde, selbst die 50 Millionen 3proz. Rente vom vorigen Landtage ebenfalls im TypuS von 4proz. Schuldverschreibungen auszugeben. Be züglich der von der Zweiten Kammer in Aussicht genommenen neuen Steuerreform weist Redner auf die Nachtheile hin, die den von der beabsichtigten Progression Betroffenen erwachsen würden: dem Staat« aber würde au» einer Progression kein so großer Nutzen entstehen, weil die Zahl der Steuerzahler zu klein sei. ES könne jetzt nur auf einen allgemeinen Steuerzuschlag hinauSlommen; eine Steuerreform halte er angesichts der jetzigen Geldlage für inopportun. Keine Staatsanleihe könne unS retten, sondern nur äußerste Sparsamkeit. Kammcrherr v. Frege- Weltzien wendet sich zur Besprechung der Lage von Industrie und Landwirthschaft und betont, daß in Deutschland noch sehr viel Getreide erbaut werden könne, wenn nur die Vorbedingungen und Arbeitskräfte gegeben seien. Auf diesem Gebiete könne die Regierung wohl ihr Entgegenkommen beweisen, indem sie dahin wirke, daß der Zuzug der jugendlichen Bevölkerung nach den Städten vermindert und die Uebelstände beseitigt würden, welch« daraus für die Landwirthschaft erwachsen. Bedenken hab« er gegen eine Rentenkonversion. Der Herr Finanzminister habe sich durch seinen Hinweis auf die Versumpfung der NeichSsinanz» resorm ein große» Verdienst erworben. Redner erhofft au» der Regelung der Finanzverhältniste zwischen Reich und Einzelstaatea auch eine Gesundung der sächsischen Finanzen. StaatSmini st er v. Watzdorf: Er sei der Deputation dankbar, daß sie ihren Standpunkt in einer kurzen Erklärung niedergelegt habe. Er sei in der angenehmen Lage, auszusprechen, daß die Regierung damit in der Hauptsache übereinstimme. Die Erkenntniß von dem Anwachsen derForderungen bez.Bewilligungen in ihrem ungünstige« Verhältniß zur Erhöhung der Einnahmen habe die Regierung im letzten Landtage zumVorschlage der Schaffung einerVermögenssteuer und einer Steuerreform geführt, die aber beide abgelehnt worde« seien. Wenn wir jetzt die ÄermögenSsteuer hätten, dann würde« ivir nicht nur 6 Millionen Mark mehr haben, sondern wir waren auch gut in der Lage, die Einkommensteuer noch mit einem Zuschläge zu belegen. Die Regierung habe lange erwogen, ob sie nicht bester thäte, einen Steuerzuschlag zu verlangen, oder ob eS angezeigt sei, doch einen anderen Weg zn betreten. Sie habe aber nicht sofort bei Beginn der Kammersitzungen Steuerkämpfc entfachen wollen, die auf da» Verhältniß der beiden Kammern zu einander ungünstig eingewirkt haben würden. Die Regierung sei vollkommen einig mit der Erklärung der Deputation, daß in der bisherigen Weise nicht fortgewirthschaftet werden könne. Die Negierung werde abzuwarten haben, ob die von der Zweiten Kammer in Aussicht gestellten Steuerprojekte eingebracht würden. Sie sei verpflichtet, diese Projekte wenigstens zu prüfen, und erst dann, wenn eine Einigung nicht erzielt werde, werde ein Stener- zuschlag gefordert werden können, der seiner Meinung nach für den nächsten Etat allerdings nicht ganz geringfügig sein dürfte. Bezüglich der Kürzung verschiedener Postulate im außerordent lichen Etat bemerkt der Herr Minister, daß die Regierung schon daran stark mit der Scheere gearbeitet habe. Auf die Ausführ ungen des Herrn Oberbürgermeister Beutler behalte er sich vor, bei den Spezialberathnngen zurückzukommen. Bezüglich der ein geflochtenen Bemerkung desselben über den niedrigen Stand der sächsischen Rente gegenüber den preußischen Konsols weise er darauf hin, daß letztere einen viel ausgedehnteren Markt hätten und viel mehr gehandelt würden. Dem Herrn Kommerzienrath Thieme erwidert der Herr Finanzminister, daß er wohl glaube, daß die vereits bewilligten Bahnen im Laufe der gegenwärtigen Periode in Angriff genommen resp. zur Ausführung gebracht würden. In einem Anleihegesetze werde eS vielleicht zweckmäßig sein, die Regierung zu ermächtigen, unter Umständen auch 4proz- Anleihen auszugeben, selbst wenn sie bald wieder vom Martte zurükgezogen werden müßten. Eine große Erschwerung der Finanzoperationen aber sei eS, wenn die Regierung an einen ganz bestimmten TypuS gebunden werde. Eventuell würde die Regierung sehr gern entgegemommen. Graf Rex-Zedlitz giebt seiner Freude über die Erklärung der Depntation Ausdruck, die auch in iveitere Kreise übergehen werde. Ein Steuerzuschlag wäre allerdings für die Steuerzahler eine bittere Pille, vielleicht wäre er aber zweckmäßiger und angezeigter, als immer neue An leihen aufzunehmen. Oberbürgermeister Beutler dankt dem Herrn Finanz»«»ister für das der Erklärung der Deputation gegenüber ausgesprochene Wohlwollen und bemerkt, daß er von einer Steuerreform auf Grund der Initiative der Kammern ein chen sind verflossen," schreibt der Verfasser, „seitdem mir auf der Fahrt nach der Front Graf Zeppelin begegnete und mit strahlenden Augen sein Hauptmannspatent überreichte, mit der dringenden Bitte, es im Falle seines Todes seinem alten Vater als letzten Gruß zu übermitteln. Wer hätte damals gedacht, daß der jugendliche Held sobald schon, im Kampfe gefällt, dahin finken werde?... lieber seinen Tod und die ihn begleitenden Umstände ging mir ein vom 28. Oktober aus Ladysmith da- tirter Brief von Hauptmann C. Weiß zu, der den Grafen Zeppe lin in seiner Nähe fallen sah und auch sonstige bemerkenswerthe Angaben Über den Kampf bei Elandslaagte mittheilt. Er lau tet: „Sie werden gewiß schon gehört haben, daß da» Komman do de» Generals Kock, zu dem auch ein Therl des deutschen KorpS gehörte, am 21. v. M. bei Elandlaagte geschlagen und vollständig auseinandergesprengt wurde. Wir zählten vielleicht 700 Diann mit 2 Geschützen, wurden von 2000 Engländern mit 22 Kanonen in der Front angegriffen, im linken Flügel (unser schwacher Punkt) umfaßt und einfach aufgerollt. Von unseren Reichsdeutschen (zum Unterschied von den Deutschen, die Transvaal-Bürger sind und als Buren zählen) waren nur 50 Mann am Gefecht betheiligt. Davon hatten wir, soweit die Namen bis jetzt ermittelt sind, 15 Todte und Schwerverwundete verloren. Eine Anzahl Verwundete, die von anderen Ambulan zen ausgenommen und — auf Befehl der Engländer — nach Ladysmith geschafft worden sind, haben bisher nicht ermittelt werden können.... Leider haben wir auch unseren guten Gra fen von Zeppelin verloren. Er fiel nach muthigem, verzweifel tem Kampfe und wurde leider erst anderen Tages, am 22. Ok tober, mit einer schweren Kopfwunde beinahe bewußtlos vom Felde fortgebracht. Er starb am 23. Oktober, Vormittags 10 Uhr, und wurde schon an demselben Tage, Mittags 1 Uhr, von seinen zahlreichen Freunden mit Thränen in die Erde gebettet, wobei ich ihm eine kurze Grabrede hielt. Er ruht in einem aus zwei Sodawasserlisten gezimmerten Sarg; sein Grab haben wir hübsch geschmückt und ein Kreuz darauf errichtet. Von den Reichsdeutschen nahmen, wie schon erwähnt, nur 50 am Gefecht Theil, der Rest wurde zurückgelassen, da wir nur die besten Pserde und Reiter zu unserem Vormarsch ausgesucht hat ten. Wir jagten nämlich Hals über Kopf vor, weil in Elands laagte unsere Patrouille einen Eisenbahnzug mit englischem Kriegsmaterial u. s. w. genommen hatte. Mit unserem schwa chen Kommando hätten wir die Position bei Elandslaagte nicht halten können, sondern unS in die Pässe der Bikkersberge zu- rückziehen sollen..." Wie ich inzwischen von zurückgekehrten verwundeten Mitkämpfern gehört habe, hat sich von Zeppelin für zahlreiche Kameraden geopfert. Als sie bereits rechts und links umzingelt waren, in der Front einem vernichtenden Ka nonenfeuer auSgesetzt, in den Flanken rechts und links von heransprengenden Kavalleriemassen bedroht, hat er zuvor noch seinen Brüdern in den Sattel geholfen und dann erst, als einer der Letzten, das Pferd bestiegen, um sich und seine Mannschaften in Sicherheit zu bringen. In dem Augenblick verwundete ihn eine Kugel an der Stirn. Nach mehrfachen Aussagen soll der am Boden bewußtlos Liegende von heransprengenden Kavalle risten noch einen Säbelhieb erhalten haben, was nach vorlie genden Berichten nicht unmöglich scheint. Allgemein wird der Tod dieses jugendlichen Helden tief beklagt, und nie wird ver gessen werden, daß er, mit Hintansetzung seines eigenen Lebens, bei der Rettung seiner Kameraden gefallen ist. Seine zahl reichen Freunde werden dafür sorgen, daß sein Grabhügel auch kommenden Zeiten erzählt, wer dort ruht, und in der Geschichte Transvaals soll sein Name für immer weiterleben." Ein auf Nicholson'S Nek verwundeter Hauptmann Rice von den irischen Füsiliren ist am 14. d. M. an Bord deS Dampfers „Jelunga" in Southampton angekommen und hat dort einem Interviewer einige Mitthcilungcn gemacht, welche auf die Vor gänge auf Nicholson'S Nek ein zum Theil neues Licht werfen. Hauptmann Rice erzählte unter Anderem: „Einige Kritiker mben gesagt, wir hätten uns zurückziehen sollen, nachdem die Maulthicre mit der Munition durchgegangen waren. Wenn wir das aber gethan hätten, so hätten wir Whites linken Flü gel dem Hauptangriffe der Buren ausgesetzt und höchst wahr scheinlich wäre er dann überwältigt worden. So wie die Sache verlief, hielten wir die Buren die ganze Nacht vom Sonntag und den halben Montag hindurch beschäftigt, so daß General White Zeit hatte, sich fast ohne Berluste zuruckzuziehen. That- sächlich wurde durch unser Unglück ein noch viel größeres Un glück verhindert." — Das Durchgehen der Maul- thiere beschreibt Hauptmann Rice folgendermaßen: „Wir marschirten bis etwas nach Mitternacht. Es war stockfinster und Niemand konnte einen Zoll weit vor sich sehen. Plötzlich, var es unsere Pflicht, unsere Leute dazu zu bringen, dcch sie die Waffen niederlegten. Wir gaben den Befehl, aber die Leute gehorchten nicht, und eine Zeit lang weigerten sie sich direkt. In vielen Fällen mußten wir ihnen die Gewehre wegnehmen. Sie waren wüthend und obgleich die meisten von ihnen keine Pa- rone mehr hatten, waren sie doch Alle entschlossen, bi» zum Aeußersten weiter zu kämpfen. Dann hatten die anderen Offi ziere und ich unsere Degen zu zerbrechen. DaS ist gar keine Msch« Sache. Zuletzt warf sich eine Anzahl Leute und Un teroffiziere aufdie Erde hin, und sie weinten vor Aeraer. Selbst al» sie keine Waffen mehr hatten, wollten sie noch kämpfen. Nachher kamen die Buren herbei und wir wurden zu Gefangenen gemacht... Ich bot einem Buren einen halben Souvereign an, falls er mich den Hügel hinuntertragen wollte. Er trug mich ehr sorgfältig den Hügel hinunter, aber er weigerte sich direkt, ren halben Souvereign anzunehmen. Als ich auf dem Felde dalag, kamen zwei Kommandanten der Buren vorbei und sie sagten auf englisch zu mir: „Wie geht es Ihnen, alter Junge? verwundet?" Und ich sagte: „Ja!^ Darauf sagten sie: „Thut nichts. Sie haben einen guten Kampf bestanden, und eS war nicht Ihre Schuld"; und sie gaben mir ihre Röcke." Hauptmann Rice erklärte zum Schluß, oaß von seinen 550 irischen Füsi lieren 160 Mann getödtet und verwundet waren. Die Uebrigen wurden nach Pretoria geschickt. Mit den Verwundeten wollten sich die Buren nicht belasten, und darum ließen sie am folgenden Tage die Verwundeten durch englische Ambulanzen abholen. OertlicheS und Sächsisches. Freiberg, den 21. Dezember. — Bei der am Dienstag auf dem Tharandter Forstrevier stattgesundenen Hofjagv wurden acht Stück Hochwild, und zwar ein Sech», ein Achtender sowie sechs Stück Mutterwlld, und zwei Hasen erlegt. » — Born Landtage. Die Erst« Kammer trat gestern zu ihrer letzten Sitzung vor den Weihnachtsferien zusammen. Auf der Tagesordnung stand der Bericht der 2. Deputation über Kapitel 27 und 28 d«S Staatshaushaltsetat» für 1900/01. Zur Eröffnung der Debatte ergriff PrinzGeorg das Wort: Die Zweite Deputation sei dabei zu dem Entschlusse gekommen, ihr« Haltung in der bevorstehenden Berathung zu ändern. Während e» früher den einzelnen Mitgliedern Vor behalten geblieben sei, ihre Wünsche und Beschwerden zum Etat im Allgemeinen jnnd zu einzelnen Punkten vorzubringen, habe sich die Depntation jetzt entschlossen, als solche an die Kammer mit einer Erklärung heranzutreten und diese Berathung damit einzuleiten. Sie hab« geglaubt, diesmal zu dem Etat die» thun zu müssen, wril dieser, nach ihrer Ansicht wenigstens, zu einigen Bedenken Anlaß gebe und sie sich sogleich im Voraus eine fest« Basis habe sichern wollen, ehe sie in die Begutachtung deS Etats eintrete. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: „Die Zweite Deputation hat aus Anlaß der Berathung de» ersten ihr zur Berichterstattung überwiesenen Titels deS Staatshaushaltsetats Veranlassung genommen, diesen Etat einer allgemeinen Be sprechung zu unterziehen. Sie ist hierbei zu der lleberzeugung gekommen, daß das Anwachsen der geforderten Bewilligungen in einem ungünstigen Verhältnisse steht zu der Erhöhung der Staats einnahmen, und daß, da diese» ungünstige Berhältniß bereit» seit mehreren Etatsperioden in steigendem Maße zu beobachten ist, bei Beschlußfassung über die Ausgaben, insbesondere über das außerordentliche Budget, besondere Vorsicht geboten erscheint. Die Deputation wird daher diese Ausgabe-Positionen mit be-
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