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2. Weilage zum Areiverger Anzeiger und HageMatt 293 Sonntag, de» 17. Dezember IVIoritr Ilekneil Bnrgstratze 3 «WI Wie weit der ^anzösisthe Statistiker tri dieser Berechnung das Fallen und Sttigrn der Mitgist in Betracht gezogen hat. wird nicht gesagt. Uhrmacher hinterm RaWaus 8 Wrm und Koldwaaren M von dem einfachsten bis zu dem feinsten Genre unter Zjähriger Garantie, bei bekannt solider § empfehlender Waare unter Zusicherung streng reeller Bedienung. oügebe ich im Einzelnen billigst ab und empfehle: Damku-aÄt«, Mlidchcichaubm, Mützen, KindcrjSSchc», KindcrNeidchc», KindertricotS, Kopsshawls, Kopstüchcr, BaMchcr, SlhultcrlmM, Zuavenjacken, UntmScke, Aermelwestm, Unterhosen re. re. Herma»» I»e88»ri4k, MollioNreiifalirili Ecke Humdoldt-»ad vahahosstraße. Kreuznach an. * von ven HeiratstSpläne« ve» Erzherzog» Nra«z Ferdinand. In Wiener Hoskreisen wird versichert, der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand wolle aus seine Ehe» schließnng mit der Gräfin Ghotek nicht verzichten. Infolgedessen habe ihm der Kaiser eine Bedenkzeit von zwei Jahren gegeben, nach deren Ablauf der Erzherrog entweder auf die Ehe oder auf die Thronfolge verzichten müsse. * Ein Ehepaar, vcm Vas Zusammenwohne« ver boten Wirb, dürste wohl noch nicht dageweien sei». Dieses Verbot droht nun jetzt einem jungen Paar in Halle a. S. Die jungen Leute waren vor einigen Monaten auS dem Königreich Lachsen, wo der Ehebund vollzogen war, nach Halle verzogen und hatten dort eine Gastwirthschast übernommen. Plötzlich ging von dem Standesamt des HeimathsorteS die Nachricht ein, daß ihre Ehe ungiltig sei und ihre Trauung noch einmal am vorigen Orte vollzogen werden müßte. Der Standesbeamte, welcher den ersten Akt vollzogen hatte, war nämlich nickt ver eidigt gewesen, weShalb die von ihm vorgenommenen Beur kundungen nach dem Gesetz ungiltig waren. Um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, war es nothivendig, die Amtshandlung von dem inzwischen vereidigten Beamten noch einmal vornehmen zu lassen. DaS Paar weigerte sich trotz wiederholter Auf forderungen, vor dem Standesbeamten nochmals zu erscheinen. Schließlich wollte eS sich gegen Erlegung der Reisekosten «»9 Entschädigung für den Ausfall im Geschäft dazu verstehe«. Da» rauf ging natürlich da» Standesamt nicht ein, sondern thrilw de« Fall dem sächsischen Ministerium mit. DaS letztere schrie» nun an da» Ehepaar, eS solle zur Ersparung unliebsam« Weiterungen ungesäumt vor dem Standesamt erscheinen. Thpt eS dies nicht, so wird ihm die Polizeiverwaltung zu Halle da» Zusammenwohnen untersagen. * Eine aufopserungSfreudlge Gatlin ist die Fra» de- Obersteigers Thum in Zabrze, der bei der Grubrn-Katastroph« auf Ludwigsglückgrnbe so entsetzlich verbrannt wurde, daß ih« die Nase und beide Ohrmuscheln abgelöst werden mußten, iß» befindet sich auf dem Wege der Besserung, und um den Be» dauernswerthen nicht so furchtbar entstellt zu entlassen, bead» sichtigen die Aerzte, ihm eine neue Nase auS lebendem Menschen» fleisch anzusetzen. Frau Thum hat sich, dem „Ratib. Anz." zu» folge, bereit erklärt, Fleisch von ihrem Körper für ihren Gatt«» den Aerzten behuss Vornahme der Operation zur Verfügung z» stellen. * Humoristische». Dame (zu einer sich eben vorstellend«» böhmischen Köchin): .Wenn Sie einen Liebhaber haben, könnt« Sie mir» ganz ruhig sagen." — Köchin: „Ich kann ich auch sei» ganz ruhig, GnLddme, ichhobichzwaa." — Bestraft« Neugirr. Gast (zum Piccolo): „Nun, Kleiner, was thust Du denn mit den vielen Trinkgeldern, die Du kriegst?" Piccolo: „Die darf ich ja gar nicht behalten, die muß ich alle dem Kellner abgeben, und bei Ihnen muß ich noch fünf Pfennige zuleae« weil der Kellner mir nicht glaubeu will, daß Sie nur süss Pfennige geben." — Sei Ideal. Fritz, was willst Du den» einmal werden?" — „Schutzmann." — „Warum denn?" — „Weil ich die anderen Leute wrgjageu kann, wenn» wo wa» zu sehen girbt." (Megg. Bl.) Sr««de»Nft» vom 14. Dezember L«VV. «mendt, FieischergHilft, Bietz si v., Gasthaus zur Post. Becker, Kaufmann, Preuß. Hof. Bedranla, Kaufmann, mit Schwester, DreSde», Preuß. Hof. Buschel, Kaufmann, Hainichen, Hotel de Dare, Lelitzsch, «aujmunn, Dresden. Hotel Siadt »ltendurg. »jechsig, Dtrefior, Werdau, Hotel R. Hirsch. Fichtner, Kaufmann, Keidau, Hotel N. Hirsch Ferch, «irhhSndl», gacvaSberg! Gasthaus zur Post. Graichen, «ausmann, »ltendurg, Hotel schwarze« Roß. Gödicke, Kaufmann, L-ckjtg. Hotel Kronprinz. Grande, Kaufmann, Mark«, »dort b. Burg, stöbt, Hotel R. Hirsch. Gedschold, Bergveiwalier, Brüx, Hotel R. Hirsch. Gan-auge, Hünd eriu, DreSdur. Gasthaus zur Vst Hallt», Damen» darstell», Aoßwem, Stadt Brüx. Heinrich, Liedersänger, Roßwein, »ladt Brüx. Hungar, Sänger, Leipzig, Hotel schwarze« «oß. Hof» mann, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Htrtch. HoLmuih, Lang-nau, Hotel Stadt Altenburg. Heidecke», Händl», Dresden, Preuß. Hof. Aston«, Beriha, Alma Hüdn», Reisende, Dre«den, »asthau« zur Post. Hollaender, Fabrikdesiper, Leobschütz i. Schl., Hotel de Saz«. Jung- dänel, Direktor, Lo,chwiy b. Dresden Stadt BtUx. »rede» eher, Kaufmann, Bremen, Hotel Kronprinz. Kellermann, Prokurist, Werdau. Hotel R. Hirsch. Krieger, Kaufmann, Hannover, Hotel R, Hirsch. Klo», Maur», Frauenstein, Preuß. Hos. Müller, Humorist, Roßwein, Ltaot vrüz. AtSri, Reisend», Lepllh, Hotel Kronprinz. L ülle^ Händlerin, Thüringen, Preuß. Hos. Päßler, Kaufmann, mit Fra», Leipzig, Hotel R. Hirsch, «ump, Kutscher, Dresden, Stadl Brüx. Ritter, Schauspieler, mit Familie, Sondershausen, Gasthaus zur Poft. Schmidt, Lhordtener, Siadt Brür. Steinert, Kaufmann, Nürnberg, Hotel saWarze« Roß. Schilber, Kaufmann, Berlin, Hotel Kronprinz, trautermann, Sänger, Halle, Hotel schwarze« Roß. Boigt, «auf», Lhemni«, Hotel Klonprinz. Wolf, Fabrikant, Frankenberg, Gasthaus zur Post, «aliher, Kaulmonn, Apo.da, Hotel de Saze. Zschoch«. Reisender, Lukau. Stadl Brüx. SO blS 3b yelrathen nur 12 von 100; von 3b bis 40 sechs von 100; von O bis 46 fünf von 100. Im Alter von 4b bis zu L0 Zaha» wird von 40 „späten Mädchen" nur eine „glückliche" Braut und Frau. Dah eS auch für 60jährige Jungfrauen noch einen Licbessrühling gubt, beweist die Thatsache, daß in den. vatviwrchalischen Alter von 60—66 Jahren eine von 365 Jung fern uwür die Haube kommt. Di« größten Konkurrentinnen der Jungfrauen sind die Wittwen. Auf fast jeder Altersstufe ver- heiralhen sie /ich bei gleicher Zahl „sicherer und flotter" als die nmgen Mädchen. Von j« 1000 Hrirathen werden 863 zwischen PerjE« geschlossen, Ne nie vorher verheirathet waren, 66 zwi schen Witkwevn und 5» —»r-n, 35 zwischen Junggesellen und Wittwen uvd 41 zwischen Wittwern und Wittwen. Hieraus eraiebt sich, Pqß Fräulein, die schon das 20. Lebensjahr über schritte« Habens» nicht- zu verzagen brauchen, daß diese vielmehr Verschiedene-. * Lß- HeirathSauSstchte« de* »ädche« in der. Wedenea Lebensaltern hat neuerlich ein Pariser Statistiker ststgestellt. Die allgemeine Annahme, daß ein Mädchen im Atter von 15 bis 20 wahren dem Manne am reizendsten er- fr-eint^wird von diesem Statistiker über den Haufen geworfen, a»j seinen ^"kern ergiebt sich vielmehr, daß von 100 Bräuten »jur 13 in diesem Alter an den Traualtar gelangen, kaum viel »ehr al« in dem Alter von 30 bi» 35 Jahren. Die meisten Mtädchcn schreiten im Alter von 20 bis 26 Jahren zum Trau- eltar, nämlich 36 auS jedem Hundert. Bemerkenswrrth ist, tzaß daS nicht auf Frankreich zutrifft, sondern auf fast jedes Andere zivilisirte Land, daß das Heiratben fast durchwegs in «ereiftem Wer geschieht. Von 20 bis 26 Jahren sind, wie ge» tzoqt, die Aussichten am günstigsten; je weiter daS Mädchen daS 26. Jahr hinter fick kö^f. desto geringer werden sie. Bis zu ^.Dreißig" läuten immerdar noch 22 von 100 „Zukünftigen" die Ho^^itsalocken. Dann aber geht e» schnell abwärts. Von * Dte I«s«l de, Glückliche«. Äu» New. York vom 28. November wird der . Frkf. Ztg." berichtet: Auf der Insel Guam inrStillen Ozean entwickeln sich unter dem ersten amerikanischen Militäraouverneur ,dem Capitain Leary, recht patriarchalische Hustände. Der Herr Gouverneur bemerkte kurz »ach feiner AirtWift zu seinem Mißbehagen, daß die Einwohner der Insel jeder iwermäßigen Thätigkeit abhold waren. Es^fiel chnen nicht ein, Schätze zu sammeln, die von Motten und Rost « fressen Wochen; sie trieben Ackerbau und Viehzucht nur in sol- 189S. Eingesandt. ^leisefi-^xtpset klksrtslkkt trat» billiger«» ?r«t»«> »» ülltdeSamA m>ä ^odigoedwwch äi« I-iebig'sob«» Lntrantv m»ck i»t io »Uso d«*»vr«v Drogen-, vallsnt»««»- vnä so bsbso. chew Umfange, dpß sie oerad« bestehen konnten. Die» erheischte lei» desomde«» Anstrenqunqen, denn der fruchtbare Boden der Ansel «sch DoP milde Klima enthebt den Besitzer der Noth- wendratzeit, km schweiße seines Angesichts sein Brot zu essen. Dem Gouverneur gefiel «S nun nimt, daß die Guamiten den größten Theil N<r Zeit im süßen Nichtsthun verbrachten und « uvmetät«; jede» Einwohner muffe ein Schwein, zwölf Hüh- »er und eben so diele Enten halten, außerdem aber einen ae- wissen FlachenrMn Landes bestellen. Dieser Verfügung folgte bald eine andere, die daS Verhältniß der Geschlechter zu einan dcr «gebt«. Unter spanischer Herrschaft waren nur wenige Pärchen, die Pck »"sammen"kund«n hatten, getraut worden, »a die Priesterschaft für die meisten Bewohner unerschwingliche Vcouhre» siur dir Vollziehung de» TrauakteS verlangte. Gou verneur Leary fiihyte die Cimlehe ein. Er machte sie unentgelt sich und obligatorisch. Da er ein weitauSschauender und ein jchtsvoller Maa» ist, sorgte er auch dafür, daß solche, denen «» iw Ehestände nicht gefallen sollte, durch ein Scheidungsver- stchrrn Erlös«"« smden könnten. „Die Resultate sind außer ordentlich ^riedentzellend", sagt Capitain Leary in seinem Be richt, „d«R« Trauallar und ScheidungSaericht sind s'^r popu lär geworden." Augenscheinlich sind die Guamiten auf dem Wege, den Gipfel der Cultur zu erreichen. * Seit dem tvetzinne des Timplon-Dnrchstiches ist jetzt A^W^er^o^^H^Ganzen^ind^i^End^November wnn noch SM zu ihrem 26. Jahre die allerbesten Hrirathsaus- p, Achten haben, bis zum vollendeten 30. Jahre noch bessere Aus- „ sichten al» die Mädchen zwischen 15 unv 20 Jahren, und selbst Achre fast noch ebenso gute wie die „Backfische . ,, französische Statistiker bei dieser Berechnung das h, 8674 Meter durchschlagen und zwar von Norden her 2148 Meter, von Süden her 1426 Meter. Im abgelaufenen Monat November trat zum ersten Male der Fall ein, daß daS Mo- natSergebniß des StollenbetriebrS auf der Südseite dasjenige auf der Nordseite übertraf, indem der Stollen von Brieq her nur um 123 Meter, der von Jselle her um 144 Meter wuchs. Diese Thatsache findet ihre Erklärung in dem eine Woche (vom 11.—19. November) andauernden Strile der nördlichen Tun- nelarbeiter. Die Gesammtzahl der Arbeiter (nördlich und süd lich) beläuft sich auf 2368, wovon 1260 auf Schweizer Seite und 1118 auf italienischer Seite arbeiten. Im Tunnel selbst werden 1369 Arbeiter (nördlich 626, südlich 737) beschäftigt, außerhalb de« Tunnels 1009 (nördlich 624, südlich 385). Der durchschnittliche Fortschritt im Stollen pro Tag beträgt auf der Nordseite 5 Meter 60, auf der Südseite 4 Meter Ä. Nach dem nunmehr im ersten Betriebsjabre rund 3600 Meter gebohrt wurden und anzunchmen ist, daß das zweite Jahr lein schlech teres Ergebniß liefert, dürfte der Simplontunnel, dessen Länge auf 19,7 Kilometer berechnet ist, gerade in der abgemachten Zeit von 5fH Jahren durchgeschlagen fein. * Stur» einer Hochzeitsgesellschaft 1« vl« Dona«. In der Gemeind« Jlot (Slavonien), feierte, wie unS ein Pri vattelegramm meldet, der Grundbesitzerssohn Stefan Manylo- vie seine Hochzeit mit Marie Stanovic. Die HochzeitSgesell- chaft fuhr dann auf 8 Schlitten nach dem Wohnungsort deS Bräutigams. Der Weg führte über einen hohen Abhang neben der Donau. Die berauschten Kutscher hieben auf vie Pferde ein, sodaß diese förmlich dahinrasten. Plötzlich stürzte der erste Schlitten die 40 Meter hohe Böschung hinab, in die Donau die drei anderen Schlitten nach. 16 Menschen, darunter auch daS Brautpaar, fanden ihren Tod in den Wellen. Bisher konnten die Leichen nicht geborgen werden. * Ein vurchstegangcner Cisendahnzua. AuS Kreuznach wird berichtet: Die Kleinbahnlinie, welche über Bäkenau-Rü, deSheim nach Kreuznach führt, war der Schauplatz eines noch nicht dagewesenen Vorfalls. Das Bahnpersonal war auf der Station Bakenau bei der Thatfahrt von einem Mitreisenden ^u einem Trünke eingeladen worden. Als man sich im Wirths- hause gütlich that, setzte sich plötzlich der Kleinbahnzug in Be wegung. Die Zurückgebliebenen liefen dem Zuge nach, konn ten ihn aber nicht einholen. Die Fahrgäste, welche sich im Zu^ ar befanden, sprangen einer nach dem andern nicht ohne Ge fahr aus dem Wagen. Bor Rüdesheim ging der Maschine auf freiem Felde der Dampf auü, sodaß der Zug, zumal ein Wa gen gebremst war, endlich zum Stehen kam. Der Direktor der Bahn, welcher durch den Fernsprecher von dem Vorfall benach richtigt worden war, bestieg in Kreuznach eine Lokomotive und fuhr dem Zuge entgegen. Als er diesen vorfand, ließ er feine Maschine vorsetzen und fuhr zurück, um die durstigen Gäste zu holen, wobei unterwegs die Abgesprungenen aufgelesen wurden. Der Zug kam schließlich mit zwei Stunden Verspätung in