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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-16
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.12.1899
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yr,l»er-er Anzeiger und Tagsßlatt. SM- L. — !«. Lez-mdfr. ^sos sie :r Sächsische» Staat-eiseudayue» liege«, sind die höchsten: und Hasert, sowie über deren PreiSnotirunärn. Nachde m Hern der GöltzschthalviaduU bei Ketzschla» H w, der Elsterthalvia- Uhlma»» vo» Vorsitzende» der Dank der Versammlung anige ng s" en itt m ie er S- en id a, lg .-s >nn gte. des id- 14 er -st der ge- -ng der ge- ir- aft >lle irr aß l- e, e- m 4t n «i- lich ' !«r- !M- IU- ika zu en- »i- Jst iche ein iva ing leit ale der pr, ien ist en. ies sen ms e ie >e an Naturalien ankausen könne, und daß daher die hierüber höher» OrtS vorgebrachten Beichwerden zurückzuweisen seien. Hierauf verbreitete er sich über die Beschaffenheit, insbesondere über Farbe und Mindestgewicht de» von Proviantämtern zu tausenden Roggen» Nachde m Herrn in on in it, zu en er ,ik s- a- li- g- rd st et n- m n, er a- a, ch in ch es r- e- n. he er r- s- ir c- rul-eu zu lassen. Ein von 11 Abgeordneten unterstützter Antrag deS Abg. Heitzig geht dahin, die Staatsregierung zu ersuchen, bei Abgrenzung des Bezirks der neu zu errichtenden KreiShaupt- mannschast Chemnitz den Bezirk der Amtshanvtmannschast Glauchau nicht mit in den neuen kreiShauptmannichaftlichen Be zirk Chemnitz einznbeziehen, sondern ihn Yem BeMe der Kreis- hauptmannschaft Zwickau zu belassen. — Von den 1»«» Brücke», welche im vahnnetz -er wieder die Offensive ergreifen könne. Wenn Methuen gezwungen sei, in der Defensive zu bleiben, während die Buren sür weitere Anstrengungen bereit sind, so dürften wir ein »weite- Ladysmith haben. Zur Vermeidung einer solchen Möglichkeit dürfte e» für Methuen nothwendig werden, sich nach dem Oranjefluß zurückzu» ziehen, eh« seine Verbindungen abgrschnitten werden. Wie den „L. N. N. auS London geschrieben wird, erschien in der -Pall Mall Gazette" vor Kurzem ein Au-zug au» einem Briefe, den ein in Ladysmith weilender Mr. Hannah an seiuen Vater, den v-kar von Brighton gerichtet hatte. Der junge Mann ist nach dem Kriegsschauplatz gereist, um von den Offizieren deS Leicestershire-Regiment» Nähere- über den Tod seine- bei Dundee gefallene» Bruder», de- Leutnant- Hannah, in Erfahrung zu bringen. In diesem vom S. November datirten Schreiben heißt e- unter Anderem: „Gestern Abend speiste ich mit den Offizieren der Dundee-Kolonne. Weder im Speisezimmer noch im Borraum war ein Tisch oder Stuhl zu sehen. Wenn man sich setzen wollte, mußte man sich eben aus dem Fußboden niederlasse». Jeder von un» erhielt einen zinnernen Becher, den wir in eine un geheure zinnerne Suppenschüssel tauchten und dann auStranken. Den LuzuS eine» Löffel» mußte man sich versagen. Gleich zu Anfang wurde ein großer Klumpen Salz herumgereicht, von dem sich jeder mit den Fingern ein Stückchen abbrach. Der nächste und letzte Gang bestand in einem Stück Brot und einer Portion geräucherter Zunge. Da Messer und Gabeln ebenso wie Teller durch Abwesenheit glänzten, mußten wieder die Finger in An spruch genommen werden, und man nagte abwechselnd von der Zunge und dem Brot etwa- ab. Als Beleuchtung bei diesem LukulluSmahle dienten drei Talgkerzen, die man in leere Kakao büchsen gesteckt hatte. Keiner der Anwesenden war seit einer Woche rajsirt oder au» den Sachen gekommen. Die Uniformen, in denen sie einen ost durch Flüsse und Sümpfe führenden Marsch von LV englischen Meilen gemacht hatten, starrten natürlich von Schmutz. In einer solchen Verfassung kann man eS mit der Etikette gerade nicht sehr genau nehmen. Niemand ober läßt cm Wort der Klage oder de» UnmuthS höre»." 0tttNcht« und Sächsisch«». Freiberg, den IS' Dezember. — Vüm LanVtage. In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer berichtete Wirkt. Geh. Rath Meusel für die vierte Deputation über die Petition de» Verbandes konditioniren- der approbirter Apotheker sächsischer Staatsangehörigkeit um Regelung de» ApothekenkonzessionSwesenS und Ver mehrung der Apothekenanlagen im Verhältniß zur Be- völkerungSzahl sowie über die Anschlußpetitione» des StadtratHS zu Döbeln und deS GememderothS zu Löbtau. In der Petition wird ouSgesührt, daß die StandeSverhältniffe der nicht vermögenden approbirten Apotheker höchst ungünstige und der Abhilfe dringend bedürftige seien. Während der Staat hohe Anforderungen an die Ausbildung eines Apothekers stelle, sei e» infolge der hohen Apothckenpreise den minderbemittelten Apothekern fast unmöglich, durch Ankauf einer der bestehenden Apotheken zur selbstständigen Ausbildung ihres Berus» zu gelangen. Sie seien also in der Hauptsache nur aus Nenkonzessionen angewiesen, diese aber ständen weder zu der großen Anzahl von Konzessionsanwärtrrn noch zu dem Bevölkerungszuwachs im Verhältniß und e- sei dahin ge kommen, daß die bestehenden Apotheken infolge de» zu weit gehenden Schutzes zu Spekulatwnszwecken benutzt werden. Insbesondere wird in dem der Petition angesügten statistischen Nachweis be hauptet und näher dargethan, daß im Königreich Sachsen in den letzten 25 Jahren die Vermehrung von Apotheken gegenüber dem Bevölkerungszuwachsenicht fortgeschritten, sondern zurückgeblieben sei. Mit Bezugnahme aus eine Reihe ausgestellter Grundzügr bitten die Petenten, daß ein System sür die Vermehrung der Apotheken ausgestellt toerde, welche» dem Bevölkerungszuwachse unter Zugrundelegung einer Norinaleinwohnerzahl von 10V00 Seelen aus je eine Apotheke und drn'Bedürsnisse» der Gemeinden entspricht. — Die Deputation glaubte im Hinblick aus die zum Theil recht beachtlichen Ausführungen der Petition eine etwas stärkere, mit der Zunahme der Bevölkerung gleichen Schritt haltende Vermehrung der Apotheken befürworte» und dafür ein treten zu sollen, daß eine Ausschreibung der zu ertheilenden Konzessionen erfolgt und dem Dienstalter der Bewerber bei der Konzejsionsertheiluug thunlichst Rechnung getragen wird. AuS diesem Grunde beantragte die Deputation, die Petition der Regierung zur Kenmnißnahme zu überweisen. DaS Han» trat diesem Votum ohne Debatte einstimmig bei uud erklärte sodann noch eine Petition sür unznlässig. — D>e Kollekte zum Besten ve» Kirchenvaue- in Rechenberg, welche am Todtcnseste gesammelt wurde, hat in der Ephorie den hochersreulichcn Gesammteltrag von 671 Mark 6S Pf. ergeben, d. i. 105 Mk. 44 Pf. mehr, als die Kollekte, welche im Vorjahre zu demselben Tage veranstaltet wurde. Die Ephoralstadt Freiberg ist an diesem Mehrertrage mit 32 Mark 6 Pf. betheiligt, da in ihren 5 Kirchen dieieS Jahr insgesammt 255 Mark 52 Pf. eingingen, während im Vorjahre nur 223 Mk. 46 Pf. zu verzeichnen waren. — Ueber die durch das neue Wahlrecht entstehenden LanV- tagswaylkosten giebt der Rechenschajtsbericht für die Finanz- perwde 1896/97 die erste Auskunft, denn IM Jahre 1897 sand die erste Wahl der Abgeordneten durch WahlmLuner statt, welche letztere bekanntlich ein Tagegeld von 5 Mk. und eventuell die Reisekosten erhalten. Es betrugen darnach die Kosten der 1897er LandtagSwahl 20400,64 Mark, während die LandtagSwahl im Jahre 1895 nur «inen Auswand von 885,32 Mk. erforderte. Bei diesen Wahlen fand, wie zu bemerken ist, die Erneuerung deS Landtages zu einem Drittel statt. Erwähnt sei noch, daß die Diäten der Landtagsabgeordneten in der Finanzperiode 1894/95 einen Betrag von 157392,30 Mk. und in der Finanz« periyde 1896/97 eine» solchen von 183000 Mk. erforderten. — Der Bericht der Finanzdcputation der Zweiten Kammer über Tit. 10 des außerordentlichen Etats, betreffend die Ginnd° stückserwerbung für die neu zu errichtende funkte «reiShaupt- mannfchast in Chemnitz, schlägt vor, die Kammer wolle beschließen: die in Tit. 10 des außerordentlichen StaatShaus- halts-EtatS eingestellten 92000 Mk. sür Areal, nach Abzug eines von der Stadt Chemnitz in Aussicht gestellten Beitrages von 60000 Mark, zur Erbauung einer Kreishauptmannschast in Chemnitz zu bewilligen und die Petitionen der Städte Plauen und Zwickau dadurch sür erledigt zu erklären und aus sich be- dukt bei Jocketa 68 m, der Muldenviadukt bei Göhren 67 der Viadukt Diedenmühle bei Waldheim 60 m: die längstens Elbbrücke mit Viadukt in Dresden 1618 w, drei Biadut« Mit zwei dazwischenliegenden Futtermauern bei Königstein SOO m, Neißethalviadukt bei Zittau 749 w, Viadukt bei Rödera« 659 ur, Göltzschthalviadult 573 m, Elbbrücke mit Rampen bei Pirna 440 m, Viadukt bei Burgstädt 424 w, Muldenthalvi«- dukt bei Göhren 418 w, Viadukt bei Putzkau 401 w, Muldea brücke bei Wurzen 384 m, Elbbrücke bei Meißen 368 w, Elb brücke bei Riesa 366 w, Viadukt bei Eger 364 m, Elbbrücke bei Niederwartha 350 m. Die größte massive schiefe Brücke ist der 130 m lange, unter 53 Grad zur Flußrichtung erbaute Muldenthalviadukt unterhalb Niederschlrma; die 40 Tunnel Ha ben eine Länge von 6,26 km, der Tunnel bei Niederau 613 w, bei Wendischsähre 377 m, bei Altenburg 375 m, bei Elsterberg 375 m. Auf der Strecke Schandau—Sebnitz befinden sich 7 Tunnel. — — Am S. und 10. d. M. fanden in Berlin im ReichStagS- gebäude Sitzungen deS geschästSführenden Ausschusses und de- Vorstandes deS Alldeutschen Verbände» statt. Hierbei konnte mit- getheilt werden, daß das Ergebniß der vom Alldeutsche« Verbände eingeleiteten Sammlung für die ver wundeten Buren, ihre Wittwen und Waisen die erfreuliche Höhe von über 94 000 Mark erreicht hatte. Nachdem der All deutsche Verband schon früher au» dem Ertrage dieser Sammlung 12 000 Mark an die alldeutsche, von Antwerpen auSgesandte SanitätSkolonne abgeführt hatte, wurde beschlossen, dem in Ant werpen bestehenden Ausschüsse, beziehungsweise den in diese« Ausschüsse befindlichen Vertretern der Mitglieder und Ort-gruppe» de» Alldeutschen Verbände» zu Brüssel, Antwerpen und Hoboten erneut sogleich 12000 Mark für die oben genannte, bereit» a«-- gesandte SanitätSkolonne zur Verfügung zu stellen. Ei» weiterer Betrag von 12000 Mark wurde sür denielben Zweck in Reserve , gestellt zunächst ober in der Verbandskasse zurückgehalten. Ferner wurde ein Betrag von 10000 Mark der Ortsgruppe Johannes burg (Transvaal) d«S Alldeutschen Verbandes zur Verfügung gestellt zur Verwendung für die Wittwen und Waisen gefallener Buren, insbesondere aber der Angehörigen de» deutschen Hüls-- lorpS. Ueber den beträchtlichen Nest der Sammlung wird der geschäftSsübrend« Ausschuß erst später Beschluß soffen, wenn größere Klarheit über den weiteren Fortgang deS Kriege» besteht. Jedenfalls wird der Verband da» Schwergewicht aus die Ver sorgung der Wittwen und Waisen legen, nachdem dl« Fürsorge sür die Verwundeten in genügender Weise durch de» Verband selbst, namentlich aber durch da» „Rothe Kreuz" und durch andere Organisationen, sicher gestellt ist. — Gedenket der hungernden VSgeH 3« Monat des WeihnachtSbaumeS und bei der jetzt eingetreienen Kälte sei diese Bitte allen warmherzigen Menschen nahegelegt. Alle Meisen, die Drosseln, Goldammern, Zeisige, Finken, auch hänfig die zurückgebliebenen Rothkehlchen besuchen die Futter- plähe; in vielen Städten beherrschen die Amseln dieselben, wel che immer zahlreicher sich zu wirklichen Standvögeln auSbilden, wo immer große Gärten und Anlagen die Städte ziere». In den wohlig durchwärmten Zimmern aber beginnen die als Stu- bcngenosscn gehaltenen Schwarzplättchen, Grasmücken, Roth- kehtchen und Nachtigallen schon zu singen, ganz leise und gleich sam träumend, als gedächten sie im schneebedeckten Mütter traumverloren des Frühlings Herrlichkeit. — Die zehn Hauptgewinne der 8. sächsische» Pserdezucht-Lotterie, bestehend in ostpreußischen Gebrauch-- pserden, die sich zur Zucht eignen, entfielen in angegebener Reihenfolge aus die nachfolgende» Nummern: 56391, 40168, 33803, 41389, 47798, 6610, 9104, 50069, 54548, 6181. — Die Hänve im Wittler. Nächst den Füße« haben die Hände am meisten von der Winterkälte zu leiden. Nur zu oft färbt diese sie roth. Nun sind von der natüruchenSchtninke des WmterS gefärbte Backen wohl ein gesundes Zeichen ded Fri sche, aber von Kälte geröthete Hände bedürfen oer Beachtung. Gegen die Hände wird im Winter viel gesündigt und nur zu oft werden sie allzu rücksichtslos behandelt. Kommt Matt mit eis kalten Händen nach Hause, so ist eS das Gewöhnliche, daß man sie direkt an den heißen Ofen hält. Oder der im ungeheizten La ven Beschäftigte hat nicht lange Zeit, er benutzt diese Minute, um seine Hände möglichst schnell, aber um so gewalttbätiger zu wärmen. Am s-Emmsten wird den Händen mitgespielt, wen» man sie noch feucht plötzlich der großen Wärme auSsetzt. Schnel ler Wechsel ist den Händen, wie überhaupt der Haut sehr schäd lich. Er ruinirt die Nerven. Kranke, äußerst empfindliche Gliedmaßen *iir die spätere Lebenszeit ist die Folge. Ersten» schütze man die Hände möglichst durch warme, bequeme, nicht zu enge Handschuhe. Die aber, welche nicht in Handschuhen arbn» ten tonnen und die Hände im Kalten gebrauchen müssest und Die, bei denen das Hantiren im kalten Wasser unvermeidlich ist, sollen wissen, daß kalte und feuchte Hände nur allmählich er- närmt werden dürfen und nicht durch direkte Ofenwärme, son dern durch warme Umhüllung. Vor Schaden bewahrte Hande sind mehr werth, als momentaner Zeitgewinn. Nieverlangenau, 14. Dezember. Am Mittwoch Nach mittag wurde der 50 Jahre alte HandmerkSbursche Karl August Seifert aus Potkan auf dem Wege nach KleinhartmannSdorf im Straßengraben erstarrt aufgesunden. Auf dem Transport »ach dem hiesigen Armenhiuse trat der Tod ein. O Niederbobritzsch, 14. Dezember. In der gestern Abend im Gasthofe znm Löwen abgehaltenen Sitzung deS hiesigen land- wirthschastlichen Vereins gab der Vorsitzende, Herr Gutsbesitzer Berndt, bekannt, daß, einer Bekanntmachung des landwirthschaft» lichen KreisvereinS zu Dresden zufolge, den Landwirthen, stuf deren bewirthschasteter Fläche weniger als 1200 Steutreinheite« ruhen und deren steuerpflichtiges Einkommen die 10. Klasse der Slaatseinkommensteuer nicht überschreitet, der Beirath eine» Bausachverständigen in Herrn Architekt Ernst Kühn, Dresden, Mathildenstrnße 11, auf Kosten des Kreisvereins bewilligt wer de» kann. Bei Austheilung der von der biologischen Abtheilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes herausgegebenen Broschüre „Aufforderung zum allgemeinen Kampf gegen die Puslolnätum oder sogen. Schorfkrankheit deS Kernobstes" wieS Herr Kantor Hause unter Bezugnahme auf die letzte Dresdner Obstbau-AuS- stellung und die im Pomologenkongreß hierüber gehörten Vor träge hin aus die allgemeine Vorbereitung, Ursache und Be kämpfung der Krankheit. Auch hierorts sei eS unbedingt nöthig. daß alle Obstbaumbesitzer mit Bespritzen deS jungen LaubeS miß Kupserkalk oder Bordelaiser-Brühe im nächsten Frühjahre vor gehen. Daraus nahm Herr Proviantmeister Uhlmann auS Frei berg daS Wort, um nach Darlegung der Einrichtung und Ver waltung der militärischen Verpstegungsämter den Nachweis zu liefern, warum ein Proviantamt immer nur eine bestimmte Menge Der Km- l« Südafrika. Neue Niederlagen der Engländer waren da» Resultat der Versuche Lord Methuen», am Modderriver Terrain zu gewinnen und dadurch den Entsatz Kimberleys herbeizusühren. Schon bei Beginn deS Eilmarsches Lord Methuen» wurde hervorgehoben, daß die Gefechte bei Belmont, GraSpan und am Modderflusse, wenn auch für die Engländer außerordentlich verlustreich, doch nicht mehr al» Vorpostenplänkeleien der Buren waren. Die Hauptschlacht sollt« erst hinter dem Modderrwer geschlagen wer den, wo der Burengencral Tronje in besonders günstigem Ge lände dem englischen Corps entgeaentreten wollte. Bon dem Gelände giebt ein Berichterstatter deS Reuterschrn BureauS an Ort und Stelle folgende Schilderung: „Bon einem Höhenzuge nördlich unsere» Lagers ist die Stellung der Buren deutlich sicht bar, besonders gegen Abend, wenn die sinkende Sonne den niedrigen Hügelzug beleuchtet, den der Feind besetzt hält. Die Bahnlinie schneidet ihre Stellung, die halbkrei-sörmig ist, säst in zwei gleiche Theile. Die Spitzen deS Halbkreise» richten sich gegen de» Moddersluß. Eine schmale Ebene schiebt sich zwischen die beiden Hügelzüge. Der westliche heißt Spyt- fontein, der östliche Magerssonlein. Anscheinend haben die Buren den westlichen schwach, den östlichen dagegen sehr stark besetzt, und bieten alle Anstrengungen auf, Magerssontein noch weiter zu verstärken. Der westliche Theil der Stellung von MagerSsontein besteht au» einer für sich abgeschlossenen Gruppe niedriger Hügel und kleiner Kuppen, die beträchtlich weiter noch Süden vorgeschoben sind al» die Hauptsteüung. Linien von starken Schützen- und Laufgräben sind am Fuße deS Hügels an gelegt, und lausen zurück durch die verschiedenen Thäler, um dem Feinde einen sicheren Rückzug zu gewähren. Die MagerSsonteiner Hauptsteüung besteht auS einem beträchtlich höheren Hügelzuge, der sich m östlicher Richtung auSdrhnt. Man hat hier denselben Befestigung-plan beobachtet. Nur hat man hier verschiedene BefrstigungSlinien über den am Fuße gelegenen angelegt, um «ine doppelte Feuerlinie zu erlangen. Die Stellung eines schweren Geschütze» rst am östlichen Flügel der Stellung am Flusse klar erkennbar. In JakobSdal sollen Verstärkungen eintreffen. Die Bure» halten eine Furt über den Fluß zwischen JakobSdal »nd Magerssontein besetzt." JakobSdal liegt etwa 15 Kilometer südlich von dem Kern der Stellungen bei Magerssontein, südlich vom Modderriver an dem Uebergange über den Rietfluß, von wo auS die Buren nach dem ersten Gefecht am Modderriver (28. Nov.) die rückwärtige Verbindung der Engländer bedroht und die Bahn» und Telegrapen- vrrbindung mit dem Oranjeflusse und Kapstadt mehrfach unter brochen hatten. Die Stellung der Buren bildete somit einen große» Pogen; ihr linker Flügel hielt die Höhen bei Spytfontein besetzt, der äußerste rechte Flügel bestrich die ganze NückzngSlinie der Engländer, und daS Centrum, bei Magerssontein, war zu einer fasi uneinnehmbaren Festung umgestaltet, die Lord Methuen zwang, den Vormarsch aus Kimberley sich mit Waffengewalt zu erzwingen. Nach dem Uebergange über den Modderriver — der nur aus einer in den letzten 14 Tagen mühsam hergestellten Nolhbrücke zu bewerkstelligen war — hatte Lord Methuen noch aus eine halbe englische Meile — 400 Meter — weit Marsch- schwierigkeiten iusolge der Trümmer der völlig zerstörte» Eisen bahn »recke. Die» ist wohl al» die zutreffende, wenn auch nur oberflächliche Schilderung de» SchlachtgeländrS anzuschen. Die Verluste der Engländer waren fürchterlich. Amtlich Wirtz der Gesammtverlust an Todten, Verwunveten und Ver mißten in der Schlacht am Modder-River vom Montag auf 817 angegeben. Man wird, um die richtige Zahl zu treffen, getrost ncch 100 Prozent dazuschlagen können. Schon die erste Ver- lunUste giebt offiziell allein 689 tobte und verwundete Hoch länder an. Vom Regiment Black Watch kehrten (wie schon ge meldet) nur 160 Mann zurück. Nach den weiteren Verlust» angaben sind di« Verluste der Garden, der neunten Brigade, der Reiterei und der Artillerie angeblich leicht. Privat wird ge meldet, daß die Garden eine große Zahl von höheren Offizieren au» den vornehmsten Familien Englands verloren, davon eine Anzahl Gefangene. Von Offizieren wurden b« den Hochländern zehn grtödtet, 38 verwundet, 4 werden vermißt. 89 höhere Osnziere sind todt oder verwundet. Gleichzeitig wird bestätigt, daß der Marquis os Winchester gefallen ist. Der gefallene General Wanchope ist ein Schotte. Er kommandirte die Hoch länder und war Methuen'S rechte Hand, er hat bei Tel el Kebir und Chartum mitgelämpft, er war einer der tüchtigsten und be liebtesten General«. Kurz «he die Meldung von feinem Tode im Krieg-Ministerium angeschlagen wurde, war seine Gemahli» dort gewesen, um sich zu ertundigen. Sehr anschaulich schildert der Kriegsberichterstatter deS „Standard" den Kainps. Er sagt, keine Vorsichtsmaßregel, die dir Klugheit dckiiren konnte, war übersehen worden. Sonnabend wurden die Anhöhen, welche die Buren besetzt hielten, von der Marinebrigade heftig beschossen, Sonntag schleuderte die Haubipen- batterie und andere Geschützt, sowie die SchsfStanone heißes Feuer in da- seindliche Lager, die ganze Artillerie beschoß die Burenstellung fast ohne Unterbrechung bis zum Einbruch der Nacht. Die Haubitzen und die Schiffslanone verwendeten Lyddite mit verheerender Wirkung. Der Feind machte indeß nur einen schwachen Versuch, daS Feuer mit seinen zwölf Km,Wien zu er widern, um Mitternacht am Sonntag erhielt die Hochländer brigade unter General Wanchope den Beseht, aus die Stellung deS Feindes vorzurücken; sie wurde dahin von den Führern in finsterer Nacht bei strömendem Regen geleitet. 20 Minutew nach drei Uhr, während sie noch in Viertelkolonne war, stieß sie auf furchtbares Feuer au- den Laufgräben am Fuße der vo» dtn Buren besetzten Hügel. Obwohl eS noch nicht Tag lyar, richteten die feindlichen Salven gräßliche Verheerungen an und die Brigade mußte zurückweichen, nachdem sie heftige Verluste erlitten hatte. Das Regiment „Schwarz» Wache" zählte, al» e» sich wieder formirte, nur 160 Mann. Bis zur Ankunft des Nestes des Hauptkorps konnte nichts weiter ge- than werden. Bei Tagesanbruch begann die Artillerie auS 31 Kanonen bestehend, die Beschießung, die den ganzen Tag dauerte, obwohl die Artillerie de» Feindes schwieg, war sein Gewehrfeuer so beharrlich konzentrirt und gut gezielt, daß eS unserer Infanterie durchaus unmöglich war, die Stellung deS Feindes zu erstürmen. Im Laufe deS Nachmittag» ließ Methuen daS erste Bataillon Gordon-Hochländer vorrücken, um das feindliche Centrum anzn- greijen. Die Hochländer rückten mit größter Bravour dicht bis zur Stelle vor, wo ihre tobten und verwundeten Kameraden der Hochländer-Brigade lagen, aber auch diesen Truppen war eS physisch unmöglich, die feindlichen Laufgräben zu nehmen. Der Dienstag Morgen fand beide Seiten in de» Stellungen, die sie vyr dem Kampfe innegehabt. Die Lage Methuens wird allgemein al» bedenklich betrachtrt. Der militärische Kritiker der „TnnrS" urtheilt darüber so: Wenn die Burenverluste wirklich so ernst sind, wie Methuen berichtet so dürst« di« Lage qm Modderstvsse wieverhergestrüt «erde». Alle» häng« davon ab, ob Methue»
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