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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189912061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991206
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-06
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.12.1899
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>Zb ldrn hi« »Bürg«, nde Kan- « Kittl« tauSgeber Dits« Man hat s sie das schwerer !r» helfen im Äaale „Sängsr- instalteteS datz viele sorgfältig g Gesänge oli. Alle iltor Hart ist durch fen. begriffenen liengesell- enommen. onntag im :s Gesang- i Male in n in den reileitung. ledars von orsetfabrik s Januar Maschinen " Corset- l ist dem her Enge- der land- ves Herrn elcher der rnd Rudel Landtags verbreitete Ausscheiden >asts steuer, >n Schutz uno das re Gegend : Klingen- ssen-Wils- ^endig aus aurde dem Dank d« Forschende Erler aus Mrtglied- unser Ort elben dem sleisch und der Bau me Sache. Areal an m der dort den Bau g, der für »es Landes iziffer von hncte Be- 00 bereits in Fluß Hauptstadt > im Hoch- uen i. 8. :ten Lohn- nzipal soll daß seine ausgezahlt Schiffchen h in dem n Freiberg Artikel der Seihnachts- n schlanken mglückauf" die ganze rch! Da rs — und >ch" in die immlischkn tspendend: verholt.) mit der t auf jeüt rgbau die eute ist ja g an dem um keinen zur Nacht- u wollen. ^288. yreiverger Anzeiger und Tageblatt. Sette 8. — v. Dezember. 1SSV Sine nicht unerhebliche Stiftung ist der Stadt Franken- terg zugefloffen. Pfarrer Dr. Weise in Striesen bei Dresden hat dem Stadtrath rn Erfüllung der letztwilligen Verfügung seiner in Dresden verstorbenen Mutter, der Frau Bertha Pau- line verw. Weise geb. Holdöael, 6000 mrt der Bestimmung Mgeben, daß dieser Betrag der von seinem verstorbenen Vater, bem vormaligen Färbereibesitzer zu Gunnersdorf Johann Ju lius Weise, begründeten Julius-Weise-Stiftung zufließe, deren Zinsen alljährlich zu Weihnachten an unbescholtene und v:r- Mmte Arme in Frankenberg zu vertheilen sind. In Niederschlema wurde am Sonntag die neue Kirche fei erlich eingeweiht. Bisher gehörte Niederschlema zum Kirchsniel Ö-erschlema. Der Kirchenbau wurde im September vorigen Jahres nach den Plänen und unter Leitung des Baumeisters Grothe in Dresden begonnen. Die Kirche ist im frühgothischen Stil in gefärbtetn Kunststein ausgeführt und enthält 450 feste Als Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht zu WilVenfeis wurde vom 1. Januar 1900 ab daS .Zwickauer Wochenblatt" bestimmt. Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** StaVttheater. Fräulein Margarethe Rupricht vom Berliner Theater in Berlin, welche am Freitag dieser Woche ihr auf drei Abende berechnetes Gastspiel beginnt, wird als dritte Gastrolle die „Cy Prien ne" in Sardous gleichnamigem Lust spiel spielen. Die Vorstellungen finden außer Abonnement bei erhöhten Preisen statt. Berg, und Hüttenwesen. V Brand, 4. Dezember. Die Gruppe Himmelsfürst drs Vereins »Königstreuer Bergknappen" hält Sonntag, 10. Dezember, im Gasthof zum Kronprinzen, Nachmittags 3 Uhr eine Versammlung ab. Die Tagesordnung ist folgende: Erhebung von Mitgliederbeiträgen und Aufstellung der Kandidaten zu der demnächst erfolgenden Wahl der Vertreter zur Generalversamm lung der am 1. Januar 1900 ins Leben tretendeu Grubenkranken kaffe der Königlichen Erzbergwerke Freiberg. In Gemeinschaft mit den Gruben Himmelfahrt, Mittelgrube und Beihilfe Kur prinz sind 24 Vertreter zu wählen. 5? Ein Opfer treuer Pflichterfüllung ist der Berg werksdirektor Moll anläßlich der von uns wiederholt gemeldeten Brandkatastrophe auf der Grube „Ludwigsglück" bei Zabrze ge worden. Der pflichttreue Beamte war nach Ausbruch des Brandes sofort mit mehreren anderen Bergbeamten zur Auf- stchuvg der Verwundeten in die Grube eingefahren und zwar hatte der Brave hierbei zwei Mal sein Leben in die Schanze ge schlagen. Das erste Mal wurde er durch Gase betäubt, so daß n gu Tage befördert werden mußte; gelegentlich der zweiten Anfahrt wurde er bei Oeffnung der Eisenthüre, die zu dem Flöh führt, in welchem die Brandstellen lagen, von den Flammen explodirender Gase schwer verletzt. Trotz seiner furchtbaren Brandwunden hatte er noch die Geistesgegenwart das Nothsignal zu geben, worauf er mit seinen Leidensgefährten aufgezogen wurde. Im Krankenhause zu Zabrze, wohin Moll alsbald ge bracht wurde, stellte man außerdem eine innere Vergiftung fest, die einen operativen Eingriff nothwcndig machte. Die vom Professor Wagner aus Königshütte vorgenommene Operation verlief zwar glücklich, doch verschlimmerte sich der Zustand des Patienten so rapide, daß bald darauf der Tod eintrat. Direktor Moll ist somit das zwölfte Opfer, welches die Katastrophe auf .Ludwigsglück" erfordert hat. X Bohrung auf Braunkohle. Die im Laufe der letzten Tage aus Dahlener Flur vorgenommene Bohrung nach Braun kohle war von gutem Erfolge. Die Bohrung sand im sogenannten Saugrunde statt, wo man in einer Tiefe von 33 m auf ein Kohlenlager von etwa 7 m Mächtigkeit stieß. Die Kohle hat schöne schwarze Farbe und soll von guter Qualität sein. Verschiedenes. * Geheimrath Prof. Rocntgen in Würzburg hat nunmehr sich entschlossen, den an ihn ergangenen Ruf an die Universität München anzunehmen. * Einbruch in ein AlpenschutzhauS. Aus Bozen wird der „N. Fr. Pr." berichtet: Die Gendarmerie fand am Freitag da! der Wiener Centrale deS Touristen-Klubs gehörende große Unterkunstshaus auf dem Rittnerhorn in den Sarnthaler Alpen erbrochen; die Kasse, der Proviant und die Getränte waren geraubt. Seit zwei Jahren ist dies der vierte Einbruch in dieses Haus. * Eine geradezu ungeheuerliche und unglattbliche Geschichte ruft zur Zeit in den medizinischen Kreisen von Paris eine nach haltige Erregung hervor. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Einbruch in das Bureau des Direktors des Hospitals Beaujou verübt, dabei «Her kein Diebstahl begangen; die gehemmißvollen Einbrecher begnügten sich auffallender Weise damit, die schrift lichen Arbeiten der Bewerber um die Hilssarztstellen zu ver brennen. Man mußte aus diesem Umstande natürlich sofort den peinlichen Schluß ziehen, daß nur ein durchgefallener Kandidat selbst diese Schandthat verübt haben könnte. Die Sache ist überhaupt nur durch einen Zufall entdeckt worden; das Bureau deS Direktors war nämlich ganz intakt und die gemeine That wäre bis zur Prüfung der 120 eingesandten Arbeiten unentdeckt geblieben, wenn nicht einigen Personen durch Schwefelsäure verursachte Brandflecken an dem Teppiche aufgefallen wären. Man stellte daraufhin nähere Nachforschungen an und machte dir Entdeckung, daß in die Kästen, in denen die schriftlichen Arbeiten der Bewerber ausbewahrt wurden, Schwefelsäure durch die Schlüssellöcher gegossen worden, was die Schrift überall aus gefressen hatte. Die mündliche Prüfung der Anwärter für die Hilssarztstelle des Spitals mußte somit suspendirt werden. Von den Thätern sind einige Spuren zurückgelassen bez. aufgefnnden worden, die ihre Entdeckung binnen Kurzem wahrscheinlich machen, * Nach den neuesten Nachrichten soll das Wasser im Tobten Meere in Folge der in letzter Zeit geschaffenen Bewässerungs anlagen stark im Rückgänge begriffen sein. Der See, der ohne dies bereits den stärksten Salzgehalt besaß, der irgendwo auf der Erde beobachtet worden ist, erhält das süße Wasser vom Jordan und einigen anderen kleineren Flüssen. Da nun das Wasser dieser Flüsse für Bewässerungszivecke stark in Anspruch genommen wird, so ninimt der Wasserzufluß zum Todten Meere natürlich entsprechend ab, und bei der starken Verdunstung, die in jenen Gegenden herrscht, ist das Wasser bereits so weit vermindert, daß der See schon jetzt wie ein Lager von trockenem Salz aussieht. * Warum das Büeble g'weint hat. Aus Friedrichs hafen wird dem Stuttgarter Deutschen Volksblatte berichtet: König Wilhelm von Württemberg hatte seine Nesioenz ins Schloß Friedrichshafen verlegt. Auf seinen Spaziergängen begleiteten ihn zwei hübsche weiße Spitze. Eines Tages ging der König Preis per SO Ko. Preis per SO Ko. Geschäft: langsam. 310 Ochsen 261 Kübe . 202 Bullen Tchlachtviehmarkt im Schlacht- uub Biehhofe zu Chemnitz am 4. Dezember. 1899. Austrieb: 3S0 Rinder (und zwar 77 Ochsen, 28 Kalben, 186 Kühe, 59 Bullen), 92 Kälber, 721 Schafe, 1263 Schweine, zusammen 2426 Thiere. Gegenüber dem vorwöchentlichen Hauptmarktc standen 86 Rinder und 88 Schase mehr, oagegen 29 Kälber und 217 mals, den Fluß zu überschreiten, wurden aber jedes Mal durch das mörderische Feuer der Buren zurückgeworfen. Die Ansicht Eigene Drahtberichte. lRach Schluß der Redaktion eingegange« Dresden, 5. Dezember. (Landtag). Bei der allge meinen Vorberathung der zweiten Kammer über das Dekret Nr. 18, betreffend den Entwurf zu einem Gesetz über die Ab änderung des Gesetzes vom 22. März 1888, die Regelung der Unfall- und Krankenversicherung der in land- und sorstwirth- schaftlichen Betrieben beschäftigten Personen betreffend, sowie über die Krankenversicherungspflicht der häuslichen Dienstboten, entspann sich eine längere Debatte, vr. Kühlmorgen beantragte, den Entwurf der Gesetzgebungsdeputation zu überweisen. Abg Fräßdorf (Soz.) will keine besonderen Dienstboten-Krankenkassen geschaffen, sondern die Dienstboten den Ortskrankenkaffen an gegliedert wissen. Er tritt ferner für Rekonvaleszenten heime ein. Gegen die Angliederung der Dienstbotenkranken kaffen an die Ortskrankenkassen spricht Abg. Dr. Stöckel, Abg. Graf dafür. Abg. Dr. Schill glaubt nicht, daß eine Angliederung der Dienstbotenkrankenkassen an die Ortskrankenkaffen durch Landesgesetzgebung oder auch durch die Gemeindebehörden zn- lässig sei. Schließlich wurde der Gesetzentwurf der Gesetz- gebungsdeputatiou zur Vorberathung überwiesen. Kopenhagen, 5. Dezember. In Folge eines Brandes im Hanptleitnngskanal trat heute Nacht eine Störung in der Hauptstation des elektrischen Lichtbctriebes ein. In ganz Kopen hagen erlosch die elektrische Beleuchtung. Am meisten wurden die Zcitungsdrnckcreicn von der Störung betroffen. Der Brand wnrde bald gelöscht. Die Betriebsunterbrechung dürfte mehrere Tage andanern. Neueste Nachrichten. London, 4. Dezember. In hohen politischen Kreisen hält man bereits eine baldige Ministerkrisis für wahrscheinlich; Cham berlain und Balfour bemühen sich augenblicklich, die bevorstehende Erbschaft Lord Salisburys anzutreten. In aristokratischen Kreisen hingegen bezeichnet man Lord Rosebery als den wahrscheinlichen Nachsolger deS jetzigen Premier. Die Herzogin von Devonshire, deren Einfluß auf die englische Politik wohl bekannt ist, soll ihren Gatten als Nachfolger Salisburys bezeichnet haben. Washington, 4. Dezember. Der Kongreß trat heute Mittag zusammen. Zum Sprecher des Repräsentantenhauses wurde der Republikaner Henderson gewählt. Der Senat vertagte sich alsbald zur Ehrung des Gedächtnisses seines verstorbenen Präsidenten, deS Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten Hobard. mit seiner Gemahlin und deren Hofdame durch die Straßen der Stadt und die Spitze tummelten sich lebhaft um die Herrschaften. Da gewahrte die Königin auf der Straße einen weinenden Knaben. Mit landesmütterlichem Wohlwollen fragte sie den Knaben: „Bübchen, warum weinst du?" Keine Antwort, heftiges Schluchzen. Die Hofdame legte sich ins Mittel und fragte gleich falls den Knaben: „Kleiner, warum weinst du? Weißt du, die Königin fragt dich, da muß man hübsch folgsam sein und Ant wort geben!" Abermals heftiges Weinen und keine Antwort. Nun will der König selbst seine Kunst versuchen und wendet sich an den Knaben mit der Frage: „Büeble, warum heulscht?" Jetzt faßt sich der Knabe ein Herz und platzt herauS: „Deine Sauspitzer hent mir meine Hosa verrissa!" Hierauf große Heiter keit beim KönigSpaar und sicherlich ist dem Knaben reicher Ersatz geworden. * Ueber eine Rauferei an Bord eines nach dem Kriegs schauplatz fahrenden Schiffes berichtet ein Amsterdamer der „Deutschen Wochenztg. in den Nieder!.": An Bord des Dam-i pfers „König" der Deutsch-Ostafrika-Linie befanden sich Mitte November zur Fahrt nach Lourenco Marquez „41 Leute vom Rothen Kreuz, 14 deutsche Offiziere, 45 deutsche Freiwillige, 61 Holländer, 31 Transvaaler und 5 Franzosen, welche alle in die Buren-Armee eintreten wollen." Nach der Abfahrt von Ne apel ließen einige Engländer einem Deutschen gegenüber, der nach Transvaal geht, einige Bemerkungen fallen. Da kam es zu einer großen Rauferei. Alle halfen dem Deutschen, und die Engländer wurden so verhauen, daß sie im Krankensaal liegen; mich schnitt einer der Engländer mit seinem Dolchmesser über den Zeigefinger der rechten Hand. In Port Said wurden die Kerle von Bord gesetzt. Den Kapitän trifft absolut keine Schuld. Er, seine Offiziere und Mannschaften warfen sich zwischen die Känipfenden, aber sie konntew^egen die 200 Mann, die um die Engländer herumliefen, nichts ausrichten. Der eine der Eng länder wird wohl seinen Wunden erliegen; dem anderen haben sie die rechte Hand zerschlagen. im Generalstabe ist, daß niemals bei einer Schlacht die englischen Schweine weniger zum Verkauft. Geschäftsgang: In allen Viehgattungen Truppen einem so mörderischen Feuer ausgesetzt waren, wie bei Unverkauft blieben zurück: 1 Bulle, 39 Schafe und 3« Mem Angriff, Bis ,um Emb^ Die. Buren zogen sich sodann mit ihrer Artillerie zurück. gewicht. Kälber 31 bis 38 Mark; Schaft 24 bis 29 Mark für 100 London, 4. Dezember. Aus Kapstadt wird gemeldet, iM'Kwnd Lebendgewicht. Schweine 42 bi, S2 Mart für 100 Pfund ganzen Bezirk von Wenterutat hätten sich 2300 Mann den Buren s Lebendgewicht bei 40 bi« 4b Pfund Lara per Stück. Ml. 1—40 1996 Schweine 10-36 318 Kälber . 32—38 1211 Hammel Neueste Nachrichten und Telegramme vom Kriegsschauplatz. London, 4. Dezember. Die „Times" melden aus dem englischen Lager bei Frere vom 29. November, daß die Stellungen der Buren bei Cvlenio von den britischen Vorposten in Chieveley ans sichtbar sind. Die Stellungen scheine» sehr stark zu sein. Ein Frvntangriff aus dieselben erscheine beinahe uuaus - sührbar. (Das nennt man „Vorbeugen"! Red.) —Nach einem Telegramm desselben Blattes aus Sterkstrom hat General Gatacre am. 29. November in Molteno Truppen konzentrirt. Der General hat.fünf Bahnzüge requirirt und 1000 Sack Weizenmehl in das britische Lager kommen lassen. (Weizenmehl und Chokolade — wenn das nichts hilft!) — Aus Mafeking berichten die „Times" unterm 23. November, die Buren hätten am Tage vorher auf der Westseite einen Angriff auf die Stadt gemacht, sich aber zurückgezogen, nachdem die Garnison einige Granaten auf sie ab gefeuert hatte. London, 4. Dezember. „Daily Chronicle" veröffentlicht in seiner heutigen Abendausgabe ein Telegramm über den Kampf am Modderriver. Dem Korrespondenten zufolge betrug die Zahl derßBuren 10000. (?) Sie waren gut verschanzt und verfügten über zahlreiche Artillerie. Die englischen Truppen bestanden aus 6^ Bataillonen Infanterie, dem 9. Lanzenreiterregiment und 8 Batterien. Die Buren schossen mit der größten Treffsicherheit auf die vordringPide englische Infanterie, welche unbeschreibliche Verluste aufzuweisen hatte. Die Highlanders versuchten mehr ¬ angeschloffen. Die Warnungsproklamation deS General- Buller wurde herabgeriffen und mit Füßen getreten. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß sämmtliche Afrikander sich jetzt in de« nächsten Tagen gegen die Engländer erheben werden. London, 4. Dezember. Die Blätter bringen zahlreiche Einzelheiten über das Gefecht am Modderriver und bedauern leb haft den Mangel an Artillerie und Kavallerie. Es wird ver langt, daß dieselbe unverzüglich beschafft werde. — „Daily Mail" berechnet, daß die Streitmacht der Buren am Tugela-Fluß 25-bis 30000 Mann betrug, und glaubt, daß die Verluste seit Beginn des Krieges durch Heranziehung von Freiwilligen aus der Kap- kolonie ersetzt worden sind, sodaß die Buren heute noch dieselbe Stärke haben wie zu Beginn des Krieges. London, 4. Dezember. Ein ausführlicher Drahtbericht in der zweiten Ausgabe des „Daily Chronicle" über die Schlacht am Modderflusse besagt: Die Schlacht begann bei Tagesanbruch mit der Beschießung des linken Flügels der Buren seitens der britischen Artillerie. Die Buren erwiderten das Feuer und der Artillerie zweikampf wüthete mehrere Stunden. Während einer kurzen Pause in den Operationen der Buren rückte die britische Infanterie iu zwei Brigaden über die Ebene nach dem Flusse vor. Die feindlichen Scharfschützen am jenseitigen Ufer des Flusses empfingen sie mit mörderischem Feuer. Die Engländer hatten nicht die mindeste Deckung und wurden einfach niedergemäht. DaS Feuer der Buren war fürchterlich genau. Die Buren müssen mindesten« 10000 Mann stark gewesen sein. Die Hochländer machten mehrere Versuche, den Flußübergang zu erzwingen, aber die mörderische Fusilade des Feindes nöthigte sie zum Rückzug. Schließlich überschritt eine Abtheilung der Garde den Fluß und behauptete sich am anderen Ufer stundenlang gegen die Uebermacht. Englische Stabsoffiziere behaupten, daß in den Annalen des britischen Heeres die britischen Truppen niemals einem so anhaltenden Fester, wie dem am Modder Stand zu halten hatten. Die britischen Kanonen unterhielten den ganzen Tag ein heftiges Feuer, das starke Verheerungen in den Stellungen der Buren anrichtete. Der Feind war schließlich gezwungen, aus seinen Verschanzungen zu flüchten. Die Jnfanteriebrigade litt fürchter lich. Die Nacht machte dem gräßlichen Blutbade ein Ende. Während der Nacht zogen sich die Buren unter Mitnahme ihrer Kanonen zurück. Die britischen Truppen halten jetzt ihre Stell ungen besetzt. Der Verlust der Buren muß riesig sein. London, 4. Dezember. Der größte Theil der Geschütze, welche sich auf dem Transportschiffe „Jsmore" befanden, sind in der St. Helena-Bai gelandet. — Die zweite Ausgabe der „Times" meldet in einem Telegramm aus Modder River Station vom 29. November über den weiteren Verlauf der Schlacht: Die Aufstellung der Buren am Modder River war halbkreisförmig. Die englischen Truppen wurden beim Anmarsche von beiden Seiten unter Feuer genommen. Bei Anbruch der Dämmerung des 28. November gingen ein Theil der 9. Brigade und die Hochländer auf dem äußersten linken Flügel über den Fluß, unter Benutzung eines Mühlenwehres, stromabwärts von der Stelle der Modder Riverbrücke, und faßten jenseits Fuß. Di« Nacht brach herein, ohne daß der Sieg entschieden war, jedoch folgten am Morgen des 29. November die Garden der 9. Brigade, da inzwischen die Stadt geräumt war. Darauf setzte auch der Rest der Truppen über den Fluß. Während des Kampfes hatten die Buren auf Wagen der SanitätSkolonne und auf Verwundete, die sich auf dem Verbandplatz« befanden, Geschützfeuer abgegeben. (Wenn nur die Engländer endlich mit diesen unverschämten Lägen aufhören und vor ihrer eigenen Thüre kehren wollten! Red.) London, 4. Dezember. „Mvrning Post" meldet auSNew- Dork, daß ein Eisenbahnzug, welcher 14 Waggons mit Proviant für Kapstadt mit sich führte, nn Staate Illinois zerstört worden ist. Wie angeblich verlautet, soll das Unglück einer Entgleisung znzuschreiben, andererseits heißt es aber auch, daß Burensreunde die Urheber dieses Unfalles seien. Durban, 4. Dezember. (Reutermeldung.) Die letzt« au- Pretoria hierher gelangten Meldungen sprechen sich dahin auS, daß die Buren noch immer von größtem Vertrauen auf ihren Erfolg erfüllt sind. Die Buren treffen Vorkehrungen, in ihrer Hauptstadt Widerstand zu leisten; sie beschaffen Vorräthe und Munition für eine Belagerung von 6 Monaten. — Ein Schein werfer-Apparat mit der Einrichtung zum Aufblitzen des LichteS ist von dem Kriegsschiff „Terrible" heute früh zur Front ab gesandt worden, um der englischen Besatzung von Ladysmith Signale zu übermitteln. — Dem „Natal Advertiser" ist von Estconrt ein Telegramm zugegangen, wonach ein Bürger vom Mooi-River, der von den Buren gefangen aber wieder frei- gelassen war, nachdem sie ihn bis nördlich von Colenso mit genommen hatten, erklärte, General Joubert sei am Leben und befinde sich wohl. Die Eisenbahnbrücke über den Tugela sei zerstört, die Telegraphendrähte seien aber unberührt geblieben, auch sei die Straßenbrücke nicht beschädigt. Kapstadt, 4. Dezember. (Reutermeldung.) Ein Telegramm aus Rokstad in Ost-Griqualand besagt, daß die Buren aus Barkly- East in Drakensberge in der Nähe des Fletscherberges gesehen wurden. Dieselben hätten augenscheinlich die Absicht, einen Ein fall in Ost-Griqualand zu machen. „ London, 5. Dezember. Nach einem Telegramm der „Morning Post" aus Washington von gestern hat der dortige japanische Gesandte in einem Interview, in dem die Beziehungen zwischen China und Japan besprochen wurden, bestimmt erklärt, daß eine in aller Form geschlossene Allianz zwischen beiden Ländern nicht bestehe. China und Japan ständen auf dem freundlichsten Fuße mit einander und seien geneigt, einanderauf kommerziellem Gebiete zu begünstigen, seien aber durch keine Verträge av einander gebunden, die nicht den Mächten bekannt seien. Dolkswirthschaft. -l- Preis« otirunge« am Dresdner Biehhofe nach lebend Gewicht ohne Tara. Am Markt standen am 4. Dezember zum Berkaus: Mi. 40-44 38-44 31-35
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