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Amtsblatt sür die königlichen und Müschen Behörden zu Freiberg und Brand. verantwortlich« Lett««- ver Revattio«» Georg Burkhardt. ErsLemt jeden Wochentag Abends >/,S Uhr für den /Vo ß °vdrren Lag. Preis vierteljährlich 1 M». 80 Pfg. «/ fs IV» i elnmonatlich 60 Pfg.; durch Post 2 Mk. 2b PsA "" SL Jahrgang. —" Sonntag, vea LS. November. Inserat« werden bi» Bormittag» LI Uhr angenommen. Prei» für die Spaltzelle 15 Pfg. Außerhalb de» Landgerichtibezirk» IS Pfg. j UtSS. Da» Läniglich, Ministerium de» Innern Lat beschlossen, die Viehrinbruchstation «olva« bi» »uf Weitere» zu schließen, was andurch zur Kenntniß der Interessenten gebracht wird. Fretters, de» 17. November 1SSS. »königliche AmtShauptmannschaft. Dr Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche auf den Namen des in Konkurs gerathenen Tischlermeister» Earl Adolph Hammerschmidt in Niederbobritzsch eingetragenen Grundstücke, als: 1. die Garten«ahr«ng unter Nr. 45 des Brandkatasters, den Nrn. 110» und 110d de» Flurbuch» und Foltum 45 de» Grund« und Hypothekenbuchs für Niederbobritzsch, — w 26,4 » groß, mit 77,17 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf 11940 2. da» Feldgrundstück unter Nr. 651» des Flurbuchs und Fol. 233 desselben Grund- »nd Hypothekenbuchs mit einer Fläche von — da 69,2 », worauf 10,52 Steuerein heiten haften, geschätzt auf 800 M. — Pfg. und L das Feld- und »iesengrundstück unter Nr. 649 de» Flurbuchs und Fol. 831 ebendesselben Grund- und Hypothekenbuchs, 1 k» 38,4 » groß, mit 82,35 Steuer einheiten belegt und geschätzt auf 1610 M. — Pfg., sollen im hiesigen König!. Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und eL ist der 8. Dezember 1«VS, vormittags »/, Uhr, al» BerstetgeruttgStermt«, sowie der 22. Dezember 1899, vormittag» 11 Uhr, als Dermin ,« verkünd««- de- verthetlungsplan» anberamnt worden. Tine Urbersicht der auf den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihre» Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei^deS unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zum Bieten wird nur zugelassen, wer seine Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung de» bestehenden Bestimmungen gemäß nachweist. Freiberg, den 7. Oktober 1899. königliche» Amt»gericht, Abth. I. 2» 29/99 No. 16. vr Nicolai- Zwangsversteigerung. Da» im Grundbuche auf den Namen des in Konkur» gerathenen Tischlermeister» Earl Adolph Hammerschmidt in Niederbobritzsch eingetragene Feldgrundstück unter Nr. 6S3g des Flurbuch» und Foltum SOO des Grundbuchs für Niederbobritzsch, 1 d» 10,6 » groß, mit 40,55 Steuereinheiten belegt und localgerichtlich auf 1560 M. — Pfg. geschätzt, soll im hiesigen König!. Amtsgericht zwangsweise versteuert werden und es ist der 8. Dezember 1899, vormittag- 11 Uhr, al» BersteigerungStermtn, sowie der SS. Dezember 1899, vormittag» 11 Uhr, al» Dermin zu Verkündung de- Berttzeilung-plan- anberaumt worden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zum Bieten wird nur zugelassen, wer sein« Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung den bestehenden Bestimmungen gemäß nachweist. Freiberg, den 6. Oktober 1899. Königliche- Amtsgericht, Abth. I. 2» 80/99 Nr. 10. Vr. Nicolai. Ortsgesetz-SammUmg. Die von un» hrrauSgegebene „Sammlung der Ortsgesetze und der wichtigen Ord nungen, Verträge und Bekanntmachungen aus der Verwaltung der Stadtgemeinde Freiberg" kann bis auf Weiteres in der Gerlach'schen Buchdruckerei hier (Burgstraße 22) zum Selbstkosten preise von 7 Mark für das broschirte Stück und, soweit der Vorrath reicht, von 7 Mark 50 Pfg. für daS gebundene Stück gekauft werden. Freiberg, am 11. November 1899. Der Ltadtrath. Blüher. Kßlg. Konkursverfahren. lieber da» Vermögen deS Tapezierers und DecorateurS Al« ^ckolpk Srdmlck in Freiberg, Herderstraße Nr. 8, wird heute, am 6. November 1899, Vormittags H'/iUbr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann August Straubel in Freiberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bi» zum 9. Dezember 1899 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung de» ernannten oder die Wahl ein«» anderen Verwalter», sowie über di« Bestellung eines GlLubtgerauSschusse» und eintretendea Falle» über die in Z 120 der KonkurSordnuna bezeichneten Gegenständ« auf den S4. November 1899, vormittag- 10 Uhr, , und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf ven SS. Deeember 1899, Vormittag- 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 38, Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmaste gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa» schuldig sind, wird aufgegeben, nicht» an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie au» der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bi» zum S1. November 1899 Anzeige zu machen. Königliche- Amtsgericht z« Freiberg, Abth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: L 27/99 Nr. 4. Sekr ^I«o1«1. Auktion. Montag, den SO. November 1899 Nachmittag- 8 Uhr werden im amtSgerichttichrn Auctionslocale 3 neue Sopha'S, 1 Sopyagestelle, 270 Fl. Rhein weine, 50 Fl. ff. Rum versteigert. Weiter soll noch 1 Dynamomaschine, 8 Waarenschrinke, 2 Ladentafeln, 2 Spiegel, 6Bklder, 1 Nähmaschine, 1 Ariston mit Platten und versch. Möbel versteigert werden. Freiberg, den 18. November 1899. Sekr. Sisiivrsdvr-vr, G.-V. Die Lieferung deS Bedarf» an Fleisch- und Wurstwaaren sür die Truppenküchen und da» Lazareth der Garnison Freiberg aus die Zeit vom 1. Januar b./m. 30. Juni 1900 soll Sonnabend den 2. Dezember d. I». Vorm. 10 Uhr in dem Geschäftszimmer des Proviantamts öffentlich verdungen werden. Angebote sind bis zum Beginn deS Termin» versiegelt und mit der Aufschrift »An gebote auf Fleisch für die Garnison Freiberg* verseh«», an da» Proviantamt Freiberg portofrei rinzusendeu. Die Bedingungen liegen beim Proviantamt zur Einsichtnahme au». Iv 25 477. Jntenvantur XU. (1. K. s.) Armee-Korp». GrunSstücksvcrsteigermig. Auf Antrag der Erben sollen die zum Nachlasse deS verstorbenen WirthschaftSbesitzer» Oswald Ehregott Böttrich in Dorfchemnitz gehörigen, ortsgerichtlich zusammen auf 6600 Mark geschätzten Grundstücke, als: u. die HäuSlernayrung, Fol. 157 de» Grdbch»., 184 des Brd. Kat., Parzellen Nr. 240, 242 deS Flurb. für Dorfchemnitz — 38,7 ar, 27,85 St.-Einh., 3990 Mt. Brandkasse—, d. Feld, Fol. 150 deS Grdbchs., Parz. Sir. 5538 deS FlurbchS. für Dorfchemnitz — 83 »r, 13,35 St.-Einh., o. Feld, Fol. 233 de» Grdbch»., Parz. Nr. 546» de» Flurbch». — 2b 5,8 »r, 31,19 St.-Einh. —, Donnerstag, den S3. November 1899, */«1S Uhr vormittag» in Walther» Re stauration in Dorfchemnitz öffentlich unter den im Heroldschen Gasthofe m Dorfchemnitz und am Gerichtsbrete aushängenden Bedingungen durch da» unterzeichnete Gericht versteigert werden. Sayda, den 8. November 1899. Königliches Amtsgericht. E. 8. 19/99. vr Btkrtvlit. Bckanntiuachuiig. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht daß auf Beschluß der Sparkastrn-Ver- waltung mit Genehmigung der Königl. Amtshaupt,nannschast zu Freiberg der Zinsfuß für Ein lagen von 3 »/, aus 8*/. °/o vom 1. Januar 1900 erhöht werden soll. Die Sparkasse der Parochie zu Niederschöna. — Die städtische Sparkasse Oederan nimmt stets Spareinlagen in jeder Höhe bet 3, eventuell 3Verzinsung an. Dieselbe exvedirt auch schriftlich. Expevitionszcit: 8—12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittags an jedem Werktage. Die verflossene Moche. Die Reife de» Kaisers nach England beschäf tigt noch immer die Zeitungen, ohne daß nunmehr, nachdem alles beschlossene Sache ist, em Nutzen von diesen Erörterungen zu ersehen wäre. Der Kaiser hat beschlossen, seinen Aufenthalt m England kürzer zu bemessen, als vorher angenommen war; er hat auch öffentlichen Empfang abgeleunt, da sein Besuch in England nur ein privater sei. Trotz dieser recht deutlichen Fingerzeige wird man in England sich lebhaft mühen, dem Be such einen politischen Charakter aufzudrücken, den er in Wirk lichkeit garnicht hat, auch nie haben sollte. Unterstützt würde dieses Bemühen werden, wenn, wie es scheint, Gras Bülow den Kaiser begleiten sollte. Daß der Lester der auswärtigen Politik in dieser Zeit hoher politischer Spannung immer in ver Nähe de» Monarchen bleibt, mag sachlichen Erwägungen ent stammen, die sich nicht von der Hand weisen lassen. Aber zu Mißdeutungen wird es führen. Zur Abwechselung waren in der letzten Woche wieder einmal Krisengerüchte ver breitet. Der Botschafter in Wien, Graf Philipp Eulenburg, der persönliche Freund unseres Kaisers, hatte eine Reise an die süddeutschen Höfe unternommen, und daraus wurde nun sogleich der Schluß gezogen, er werde der Nachfolger des Für sten Hohenlohe werden. Der Kaiser hat bald darauf Gelegen heit genommen, diese Gerüchte zu zerstreuen, indem er sich bei dem Fürsten Hohenlohe zum Mittag einlud und den greisen „Onkel Chlodwig' durch die liebenswürdigsten Aufmerksamkei ten auszeichnete. In der That sind die so häufig auftauchen- dm Gerüchte von dem Rücktritt des Fürsten müssige Erfin- dlyPL. Dl am- wühl sreüich lieber heute al» morgen; aber der Kaiser, der in ihm gerade den Mann gefunden hat, den er braucht, wird ihn nicht leicht von sich lassen, und die Ergeben heit für den Kaiser hält den Reichskanzler auf seinem Posten. Die innerpolstische Ruhe ist durch den Zusammentritt des Reichstages unterbrochen worden. Der Arbeitsstoff, der aus dem ersten Tagungs-Abschnitt unerledigt vorlieat, ist sehr groß. Nicht weniger'als fünf wichtige Vorlagen sind in den Kom missionen vurchberathen, nämlrch die Novelle zu den """stge sehen; die neue Fernsprechgebühren-Ordnung; die Novelle zu den Justi'"esetzen; die Novelle zum Strafgesetzbuch, allgemeiner bekannt unter dem Namen „lex Heinze", und die Novelle zur Gewerbe-Ordnung. Andere Vorlaaen unterliegen noch der Kommissions-Berathung. Dazu kommt eine Reihe insbesondere gewcrbepolitischer Anträge aus dem Hause und schließlich die Vorlage zum Schutze des gewerblichen Arbeits-Verhältnisses. Ueberdies stehen schon weitere Vorlagen in Aussicht. Eine der Hauptaufgaben der Session wird die Reform des Unfall-Ver- sicherungsgesehes sein, deren Einbringung für den Winter an gekündigt ist. Rechnet man dazu die Berathung des Etats, so wird man zugeben müssen, daß eine lange Tagung nicht aus geschlossen ist. An demselben Tage, wo der deutsche Reichstag seine Pfor ten öffnete, ist das französische Parlament zu einer neuen, allerdings nur außerordentlichen Tagung zusammenge treten. Jbm ist vornehmlich die Fertigstellung des Staatshaus halts bis zum 1. Januar zur Aufgabe gestellt. Es sind aber bereits außerdem zahlreiche Interpellationen eingebracht wor den; die meisten Fragen wünschten Klarheit über die Haltung des Ministerium» in den innern und äußern Angelegenheiten, wozu ja ebensowohl die gegenwärtig den .StaatsgerichtZhof be schäftigende Verschwörung gegen die Republik, wie die allge meine Weltlage verleitet. Jedenfalls stellen die Interpellatio nen, denen der Minister-Präsident stand zu halten haben wird, da- Kabinet Waldeck-Rousseau auf eine schwere Probe, wie schon die ersten Verhandlungen gezeigt haben, aus denen da» Ministerium allerdings mit einer annehmbaren Majorität al» Sieger hervorgegangen ist. Der ProzeßvordemSaatS- gerichtshofe gegen Döroultzde und Genossen nimmt sei nen schleppenden, langweiligen Fortgang. Viel Aufmerksam keit erregt er nicht. Nächst der Freude über die prekäre Lage, in die sich die Engländer mit ihrem Kriege gegen die Buren gebracht, über wiegt in Frankreich augenblicklich ein Gefühl: das des Stau nens über die Ruhe, mit der das englische Voll die Nachrichten von den Mißerfolgen der Armee hinnimmt. Man sagt ganz offen: Wir würden schon mindestens einen Verräther gesun den und ein Ministerium gestürzt haben. Wer sich daran er innert, daß Ferry, der tüchtigste Minister, den die dritte Re publik gehabt, durch eine einzige Niederlage in Tonkin, bei Lang-Son, zu Fall gebracht wurde und dem Dienste des Lan des von da ab entzogen blieb, der wird die Verwunderung auch erklärlich finden. Aber, und das ist bemerkenswerth, man macht sich in Paris keineswegs über die englische Kaliblütigkeit lustig, sondern man bewundert sie als eine bessere Form des Patrio tismus und man hat den Wunlck, sie gelegentlich nachzuabmen — wenn man 's nur fertig brächte! — Aus dem französischen Kriegsministerium kommt eine wichtige Nachricht: man hat sich daselbst zu Ersparnissen entschlossen! Und zwar sollen die — Katzen die Opfer der neuerwachten Sparsamkeit sein, die Katzen in den MsUSmeu der Militärverwaltung. LLL Lil«