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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189911151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-15
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.11.1899
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L8§S Umgebung illirt. zers News" »ando unter m Generals, >on Haus zu ht als Frei- )irt werden, ie sich selbst weren Geld- droht. bzig Meile« doba" durch ls zum Än derung nicht ß ab. Nach Weitersahrt ier. („Reut, l hier einge- > stehe. Basutos usbruche des -rvorragende te man die iborenen zur eln wallten i kriegerischen :en zu über- ! andere aus der Basutos : Basuto- öhne zum geschickt! gleich als >tS gegen Angeborener Angriss :i würde sich rächen. Tie hren mit versehen uren. Wenn riten mit Die Buren lt; sie habe» Krieges in Die Hoffnung , auch in den i; sollten wäre das ßerst ver- iten in jedem falls beweisen as Verhalten Verhältnissen der Wahrheit ücgsberichten. ß mau sich fchen Ar- ert folgender Zeit.": In che über die er enttäuscht, daß die eng- othröcken das i dieser Waf- egierung hat mgefähr drei Es hat sich uf Tragweite ist. 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Dieterich steht vollständig! hofsabtheilung. Der Stadtrath beabsichtigt, voa der auf j welcher bekanntlich von der Kunstgenossenschaft gegenüber de« wärtig Mann die er Winkel 33114539 Mk. Das dieser Steuer liegende Gesammteinkommen war Verbleibendes Gesammteinkommen 1792 679 222 Mk. 1902598244 „ 2002364178 „ 2110018214 „ erlöste. In der Umgebung von Weißenborn treibt gegen- ein Einbrecher sein Wesen. Der etwa 24 Jahre alte von mittlerer Statur kampirt tagsüber in einer Höhle, sich im dichten Gehölz errichtet hat. Von diesem Schlupf- aus unternimmt er während der Nacht seine Streifereien. Abznziehende Schuldzinsen 150302564 Mk. 156377978 _ 165125405 _ 177666017 . Im Durchschnitt ist also in den letzten Jahren der Steuerertrag jährlich um über 2 Mill. Mark gestiegen und das Einkommen jährlich um über 100 Mill. Mark. Es ist erst dieser Tage gelungen, die Höhle zu entdecken, in der einige alte Kleidungsstücke vorgefunden wurden. DeS Einbrechers, der Zacket und Filzhut von graulicher Färbung trägt, konnte man noch nicht habhaft werden. Alle Wahrnehmungen über ihn wolle man der Gensdarmerie übermitteln. — Der Winter hat im oberen Erzgebirge in aller Form seinen Einzug gehalten. Die Gegend von Oberwiesenthal glich am Sonnabend einer einzigen in Schnee gehüllten Winter landschaft. — Bei der heute stattgefundenen Ziehung der Königk. sächsischen Landeslotterie wurde (ohne Gewähr) salzender Gewinn gezogen: 5000 Mark auf Nr. 16424. — Erledigt: Die dritte ständige Lehrerstelle in Mulda. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 Mk. Grundgehalt, 36 Mk. für Turnen und 105 Mk. Entschädigung für Heizen und Reinigen des Schulzimmers. Musikalisch Gebildete werden bevorzugt. Gesuche mit Zeugnissen sind biL zum 2. Dezember an den Kgl. .Bezirksschulinspektor Schulrath Dr. Winkler in Freiberg einzureichen. Am Donnerstag Abend wurde bei einem Gastwirth in Braun»- vorf bei Tharandt ein Einbruchsdiebstahl verübt, wöbe» den Dieben 750 Mark und zwei Uhren in die Hände fielen. Zum Pfarrer m Mtttelsaida wurde DiakouuS Weidauer, der seit 3 Jahren in Limbach amtirt, gewählt. Am Sonnabend brannte das Wohnhaus des Wirthschafts- besitzers H. Neubauer in Mittelsaida nieder. Der Kalamitose hat nicht versichert. 31028817 Mk. und 1899: schätzung zu Grunde folgendes: Summa der Einkünfte 1896: 1942981786 Mk. 1897: 2058976222 „ 1898: 2167489583 „ 1899: 2287684231 , hiesigem Donatsfriedhofe rechts vom Hauptwege gelegene» 1. Sektion der lll. Abtheilung, welche mit Kindergräbern der 1. Altersklasse (Kinder unter einem Jahre) vom Jahre 1880 ab belegt worden ist, demnächst die 21. bis mit 46. Reihe, aus schließlich' der Randgräber, mit Gräbern derselben Altersklasse wieder zu belegen. Etwaige Anträge wegen Ausschlusses der Wiederbelegung eines einzelnen Grabes durch Lösung desselben für die nächste Periode können binnen drei Monaten ^christlich oder mündlich an Rathsstelle angebracht werden. Die Gebühren für die Wiederlösung betragen das Eiuundrinhalbfache der ur sprünglichen Grabstellengebühren. — Die Postverwaltung hat angeordnet, daß fortan die Poff- Dienstmäntel in folgender Weise herzustellen sind: Parallele Knopfreihen, je eine auf den gleichmäßig und mit den Brust- klavpen aus einem Stück geschnittenen Bruststücken; die Knopf löcher beginnen 2 ow vom äußeren Rande der Brustklappen; hieraus und auS dem Sitz der Knopfreihen ergiebt sich der Schnitt der Borderstücke. Vorn je 6 Knöpfe, die beiden unterste» etwa 5 cm unter den Hüften und 20—24 cm von einander entfernt, die übrigen Knöpfe in senkrechter Linie darüber. — Man schreibt UNS: Unlauterer Wettbewerb? Dar Metersvstem ist zwar seit nahezu einem halben Menschenalter eingefübrt, immerhin wird aber im Geschäftsverkehr von einem Theile des kaufenden Publikums, besonders der Landbevölke rung, neben dem Meter noch nach der ehedem gewohnten Elle auch gegenwärtig gern gerechnet. Von diesem Standpunkte aus kann es gebilligt werden, wenn in Schaufenstern und Ver kaufsständen die ausgezeichneten Preise für Kleiderstoffe, Lei- nenwaaren und dergl. zur Erleichterung ihrer Berechnung nach Metern und daneben gleichzeitig nach Ellen angebracht sind. Neuerdings ist jedoch in dieser Preisbemessung mehrfach ei» Gebühren beobachtet worden, welches hart an der Grenze deS unlauteren Wettbewerbs steht und daher tiefer zu hängen ist. Es werden nämlich die Preise für die einzelnen Waarengattun-- gen allein nach der Elle ausgezeichnet und dabei zwar die PreiL- zahlen in der üblichen Große oder auch noch auffälliger wie sonst, die dazu unbedingt erforderlichen Maaßbezeichnunaen „pr. Elle" oder „für die Elle" dagegen so unverhältnißmäßig klein und unscheinbar angegeben, daß in Folge dessen Jrrthii- mer nicht ausowschlossen sind. Denn der angegebene, naturge mäß billigere Ellenpreis kann leicht für den allgemein üblichen Meterpreis gehalten werden und dadurch mindestens zu einem Besuche des betreffenden Ladengeschäfts veranlassen. Eine der artige Reklame, die mit den bestehenden Geschäftsgrundsätzen jedenfalls nicht vereinbar ist, führt offenbar in vielen Fällen zu einer Täuschung des kaufenden Publikums. Wir halten eS daher für angebracht, unsere Leser auf dieses Gebühren auf merksam zu machen und vor demselben nachdrücklich zu warnen. — Trotz der wenig günstigen Witterung war der Jahrmarkt auch gestern gut besucht. Der Geschäftsverkehr gestaltete sich zu einem weit besseren als am Sonntag. Die Mehrzahl der Fieranten äußerte sich befriedigt über den erzielten Umsatz. Selbst dckr gegen Abend zeitweilig eingetretene Sprühregen vermochte dem bewegten Leben nur wenig Einhalt zu thun. Auch heute Mittag ließ sich der Jahrmarktsverkehr recht gut an. — Betreffs der Maul-unv Klauenseuche 1« Freivergt- darf verweisen wir auf eine Bekanntmachung der Königliche» Amtshauptmannschast Freiberg in heutiger Nummer, nach welcher die Seuche nicht unter den Viehbeständen im Hause Cataster Nr. 61 sür Freibergsdorf, sondern unter den Viehbeständen i» dem Hause Cataster Nr. 61dl in Freibergsdorf ausgebrochen ist. Auf den Viehbestand des Viehhändlers Gustav Herman» Siegismund bezieht sich die Bekanntmachung nicht. — Der Freiberger Reitverein hat seine geräumige Reitbahy von Mitte dieses Monats ab an Herrn Oberstallmclstcr von Rudgisch aus Bukarest zur Benutzung überlassen, der in Freiberg eine Rett- unv Fahrschule errichtet hat, in der gut zugerittene fromme Damen- und Herren-Reitpferde mit gutem Sattelmaterial, sowie ein Dogcart zum Selbstkutschiren jederzeit zur Verfügung stehen. Der Neitunterricht wird in deutscher, französischer, eng lischer, holländischer und rumänischer Sprache ertheilt. Mit der Fahr- und Reitschule ist ein Pferde-Verleihgeschäft verbunden. Das Unternehmen des Herrn v. Rudgisch ist um so mehr mit Dank und Freude zu begrüßen, als dasselbe auf Grund seiner Anlage dazu angethan ist, in Freiberg das Interesse für pferdesportliche Veranstaltungen, insbesondere den Reitsport auch in weiteren Kreisen zu heben. Eine Bürgschaft für den Erfolg ist vor Allem in dem Umfang des Unternehmens begründet, dessen Material den strengsten Anforderungen zu genügen vermag. — Das OeveranerEisenvahnunglück hat jetzt nach vier Jahren noch ein Opser geforbert. Ein junger Mann, Ferdinand Guido Paul Stauß, welcher das Greizer Gymnasium absolvirte, befand sich seinerzeit als Einjährig-Freiwilliger in dem bei Oederan verunglückten Militäreisenbahnzug; vorher kerngesund, erkrankte der zu den besten Hoffnungen berechtigende junge Mann infolge einer bei dem Eisenbahnunglück erlittenen Lungenverletzung und siechte allmählich dahin, bis ihn jetzt der Tod von seine» Bilder niemals konfessionelle Gesichtspunkte maßgebend sein würden. (Beifall). Abg. Gontard: Cs sei ihm nicht beigekommen, den Neubau eines Hauptstaatsarchivs zu befürworten, er sei nur der Meinung gewesen, daß sich vielleicht mit verhältnißmäßig geringen Kosten die Unterbringung in die Souterrainräume der Akademie ermöglichen ließe. Die Nothwendigkeit, daß etwas sür die moderne bewohner, die Anderen sind Hirten, Jäger und Transportreiter, Leute vom Schlage der Buren, welche die trotzigen Matabele, dieLosaS und dieZuluS beugten. Die Wakkerstrom-Buren ziehen alle Jahre auf 6 Monate mit ihren Heerden inS Hochland, dort führen sie daS traditionelle freie Leben und leben nur von der Jagd. Bor etwa 2 Jahren wohnte ich einem Wapenschouwink der Buren in Roodeköppen bei. Ihre Leistungen im Schießen zeigten, daß sie ihren alten Ruf im Schießen bewahrt haben. Es waren 700 Buren auf den üblichen „Veldt"-Ponies; eine Meile (engl.) entfernt war eine Scheibe aufgestellt. Auf Kommando stürmte die ganze Abtheilung mit verhängten Zügeln darauf los. Etwa 800 Meter vor der Scheibe sprangen die Leute ab, feuerten in Sektionen von 20 Mann eine Salve ab, stiegen wieder auf und ritten zurück. Sie führten dieses Manöver so schneidig wie die besten englischen Kavalleristen auS. Als sie weggaloppirten, flatterten bloß noch einige zerlumpte Bänder im Winde, die Scheibe aber war verschwunden. In dieser Evolution liegt das Geheimniß der Burentaktik, schnelles Anrücken, scharf gegebene Salven, eiliges Zurückweichen. Der Bur wählt eine Stellung nur, um von ihr aus fechten zu können. Ein Hügel ist ihm so gut wie der andere, drängt der Feind allzusehr, so zieht er sich aus einen anderen zurück. Mit Kanonen läßt sich dies Manöver nicht auSführen, denn da müssen Leute zurückbleiben oder sie verlieren. Der Bur würde lieber das Letztere thun, da er im Allgemeinen die Artillerie als Hinderniß betrachtet. Die starke Seite der Buren bilden ihre „Hmterlandangriffe" einer Ab- theilung, die sich eilig zurückzieht, um sich in der Flanke des Feindes neu zu formiren, ihre schwache Seite die Unfähigkeit, zugleich mit der Artillerie zu operircn. Die größte Schwäche de» BurenheereS ist der Mangel an Kanonieren. Die Stellen der gefallenen Infanterie kann Joubert schnell wieder aussüllen, aber an Artilleristen fehlt eS ihm. Die meisten Buren würden eine Batterie mittelst Bajonettangriffs zu erobern suchen. Nur mit größter Mühe konnte man die einheimischen Mitglieder der EtaatSartillerie zu einer Artillerieübung in Pretoria bestimmen. OerttichesH^ächfischeS. Freiberg, den 14. November. — Das KSnkgSpaar ist am Sonntag Abend im besten Lvhlsein von Sybillenort nach Strehlen zurückgekehrt. — Gestern Abend trafen der Prinz Emanuel von Orleans, Herzog von Vendöme, nebst Gemahlin zu Besuch der königlichen Majestäten in Dresden ein und nahmen in der könig lichen Villa Strehlen Quartier. Die Königin begrüßte die Herrschaften am Hauptbahnhofe. — Bom Landtag. Die Zweite Kammer beschäftigte sich gestern mit der allgemeinen Vorberathung über den Bericht, die Verwaltung und Vermehrung der König!. Sammlungen betr. Abg. Gontard äußert verschiedene Wünsche hinsichtlich Er neuerungsarbeiten am Zwinger und besserer Aufstellung moderner Skulpturen im Albertinum. Staatsminister von Watzdorf macht darauf aufmerksam, daß bezüglich der Erneuerungsarbeiten im Zwinger im Berichte gesagt sei, „daß nach den bisherigen Er fahrungen kaum angenommen werden könne, daß dieselben — abgesehen von einzelnen früher nöthig werdenden Abformungen — jedenfalls nicht vor 20 Jahren nöthig werden dürften." Die Regierung habe nicht die Absicht, in absehbarer Zeit eine Summe vo» einer halben Million zu verlangen, um den Zwinger wieder herstellen zu lassen und in baulichem Zustande zu erhalten. Abg. Rüder trat warm für die Beschaffung neuer Räume sür die Porzellansammlung ein. Seiner Meinung nach könnte die Samm lung nirgends besser als in Meißen untergebracht werden. (Starker Widerspruch!) In Dresden habe sie ohnehin nur einen sehr schwachen Besuch aufzuweisen, während er sich in Meißen sicher erheblich steigern werde. Abg. Behrens kann die Ansicht des Vorredners nicht theilen. Was die Gemäldegalerie anlange, so dürfte die Kammer für absehbare Zeit für ein neues Gebäude für moderne Kunstwerke kaum zu haben sein. Redner kommt dann auf die Gemäldegalerie zu sprechen. Seit kurzer Zeit habe man aus der Galerie das Bild „Disputation Luthers mit Eck" entfernt. Das habe schon zu mancherlei Erörterungen, Verstimmungen und Vermuthungen im Lande Anlaß gegeben. Er weife zwar die Vermuthung zurück, daß man sich hierzu durch konfessionelle Gründe habe bestimmen lassen, sondern vielmehr von dem Platzmangel und dem geringeren Kunstwerth des Bildes; dennoch müsse er offen und ehrlich be kennen, daß er die Entfernung gerade dieses Bildes aufrichtig bedauere, nachdem dasselbe ca. 30 Jahre in der Galerie gehangen; auch habe es die Kommission seinerzeit sür gut und würdig zur Aufnahme befunden. Tausende protestantischer Herzen hätten sich an diesem Bilde erbaut, das als das einzige in unserer Galerie auf die große Zeit der Reformation und die gewaltige Person Luthers Hinweise. (Sehr richtig!) Ein Fehler sei es jedenfalls gewesen, gerade das Bild wegen Raummangels und künstlerischer Minderwerthigkeit zu entfernen, so lange nicht nachgewiesen werden könne, daß nicht andere gleichwerthige überflüssige Bilder sich in der Galerie befänden. (Beifall.) Er widerstehe der Ver suchung, darauf hinzuweisen, daß solche Bilder vorhanden seien, und zwar unter den modernen Bildern. Davon schließe er die diesjährigen Erwerbungen vollständig aus und freue sich, konstatiren zu können, daß allgemeine Zufriedenheit wegen der selben herrscht. Berücksichtige man, daß das entfernte Bild von den Schülern gesucht werde, weil in den Schulen darauf hin gewiesen worden ist, so sei es seines Erachtens nach zu begreifen, daß eine allgemeine Verstimmung über die Entfernung des Bildes herrscht. Redner geht kurz auf den Artikel des Archidiakonus Dr. Neubert im „Sächsischen Kirchenblatt" ein, die Katholisirung der Gemäldegalerie betr. und bemerkt hierzu, er sei zwar der Ueberzeugung, daß in dem Ankäufe der in jenem Artikel angeführten Bilder katholischer Sujets keine konfessionelle Tendenz zu erblicken sei und daß die Entfernung des Lutherbildes nur aus sachlichen und nicht aus tendenziösen Gründen erfolgt sei, bitte aber dennoch die Negierung zur Beruhigung weitester Kreise unseres protestantischen Vaterlandes um eine offizielle Erklärung in dieser Angelegenheit. Staatsminister v. Watzdorf erwidert daß bei der Auswahl der Bilder, die übrigens zumeist aus der Pröll-Hcuer-Stistung erworben worden seien, der Akademische Rath die ausschlaggebende Stimme habe und daß selbstverständ lich für die Erwerbung nicht der konfessionelle Standpunkt be stimmend gewesen sei. Sollte jemals Derartiges Platz greifen, so würde er sein Amt sofort niederlegen. Die Entfernung des genannten Bildes sei lediglich wegen Platzmangels und künstlerischer Mindermerthigkeit erfolgt. Die Kammer dürfe versichert sein, daß er dafür sorgen werde, daß auch ferner bei der Auswahl der auf dem Standpunkte deS Herrn Ministers. Wenn man alle Bilder, welche dem protestantischen Gefühl nicht voll entsprächen, entfernen wollte, dann müßte man vor allen Dingen bei unseren Kirchen anfangen, in denen sich noch sehr viel Bilder befänden, die auS katholischer Auffassung heraus gemalt seien. Der Ansicht des Abg. Behrens, Bilder in das Land hinaus abzugeben, könne er nicht beipflichten; man solle die Kunstsammlungen nicht zer reißen. Weiter hält Redner die Aufwendungen, die für daS Kupferstichkabinet gemacht wurden, gegenüber denen für die übrigen Sammlungen zu hoch. Neuerdings erst sei wieder, wie er gehört habe, eine Sammlung zum Preise von 80000 Mk. angekaust worden. Daraus wurde der Antrag deS Abg. Rüder. daS Dekret der Rechenschafts-Deputation zu überweisen, einstimmig ange nommen. — Den Gesetzentwurf über die provisorische Forter hebung der Steuern und Abgaben betreffend, stellte Abg. Hähnel den Antrag, denselben an die Finanzdeputation in Schlußberathung zu überweisen. Die Kammer beschloß einstimmig dem Anträge gemäß. Schließlich berichtete vr. Schill, daß sich die Beschwerde und Petitions-Deputation konstituirt, ihn zum Vorsitzenden, die Abgg. v. Kirchbach zu seinem Stellvertreter, Liebau zum Schriftführer und Richter-Großschönau zu dessen Stellvertreter gewählt habe. — Nächste Sitzung Dienstagen Uhr Vormittags. — Behufs Befürwortung der Petition wegen Erlangung einer Eisenbahn-Bervinvung von Freiberg nach Hainichen wurde gestern eine Abordnung der betheiligten Ort schaften von Herrn Finanzminister v. Watzdorf, Exzellenz, in besonderer Audienz empfangen. Die Abordnung bestand aus den Herren Bürgermeister Blüher, Landtagsabgeordneten Stadtrath Braun, Professor Uhlich an der König!. Bergakademie Freiberg, Bürgermeister Friedel und Stadtverordneten-Vorsteher Auerbach aus Hainichen, Anstaltsdirektor Pastor Müller aus Bräunsdors und Fabrikbesitzer W. R. Kirbach aus Pappendorf. — Die Handels- und Gewerbe-Kammer Dresden hat an den Staatssekretär des Reichspostamtes, Herrn v. Podkuelski, Exc., ein Dankschreiben geruhtet für seine Bemühungen um Ein führung einheitlicher, auch in Bayern unv Württem berg geltenver Poftwerthzeichen. Die Kammer bittet diese leider zur Zeit noch nicht erfolgreichen Bemühungen zu gelegenerer Zeit fortzusetzen, da die erstrebte Vereinfachung namentlich auch sür Handel und Gewerbe von großem Nutzen sei. Vorläufig sei wenigstens eine Vereinbarung anzustreben, wonach die Werth- zeichen der drei deutschen Postverwaltungen, auch wenn sie nach wie vor verschieden bleiben, dennoch im wechselseitigen Verkehre zwischen den betreffenden Postgebieten gleichmäßig Geltung haben. — Von den Erträgnissen der jetzt 200000 Mk. betragenden Mehttert-Stiftung sollen auch in diesem Jahre mittleren und kleinen Landwirthen, welche Mitglieder des landwirthschaftlichen Kreditvereins im Königreich Sachsen sind, Beihilfen zur Aus bildung ihrer Söhne und Töchter in der Landwirthschaft ge währt werden. Die Gesuche sind bis spätestens den 1. Dezember d. I. bei dem Vereinsvorstande des Landwirthschaftlichen Kredit- vereinS im Königreiche Sachsen zu Dresden einzureichen. Jedem Gesuche, daS unter Darlegung der wirthschaftlichen Lage des Gesuchstellers auch eine Angabe über die beabsichtigte Ausbildung des Kindes zu enthalten hat, sind beizufügen: ein von der Orts behörde oder einem Vertrauensmann des Vereins ausgestelltes Führungszeugniß über den Gesuchsteller und das Kind, für welches die Beihilfe nachgesucht wird, ein von dem Kinde selbst verfaßter und geschriebener Lebenslauf, sowie dessen letztes Schnlzeugniß. Ueberdies sind dem Landwirthschaftlichen Kreditvereine von den Erben des Oekonomierathes Kökert 3000 Mk. als Johann- Kökert-Stiftung mit der Bestimmung überwiesen worden, von deren Zinsen Gesuchstellern aus den Ortschaften der vormaligen Gerichtsämter Brandis, Markranstädt, Pegau, Rötha, Taucha und Zwenkau eine weitere Beihilfe zu dem obenbezeichneten Zwecke zu gewähren. — Im Ober-PoMrektioSbezirk Dresden sind in letzter Zeit folgende öffentliche Fernsprechstellen eingerichtet worden: Bei den Postämtern in Berggießhübel, Dürrröhrsdorf, Frauen stein, Gottleuba, Kleinwelka, Lichtenberg, Lohmen, Lommatzsch, Niederoderwitz, Radeburg, Schmiedeberg, Seifhennersdorf und Waltersdorf; ferner bei den Postagenturen in Berbisdorf, Bur kersdorf, GerSdorf, Hellendorf, Hermsdorf (Erzgeb.), Krippen, Niederebersbach, Oberfriedersdorf, Rathewalde, Reichenberg, Reinhardtsdorf, Schöna, Schönfeld, Weißenborn und Wülknitz, sowie bei den Posthilfstelleu in Birkwitz bei Pillnitz, Ditters bach und Lausche (Lausitz). — Militärbauten. Im sächsischen Militär-Etat werden gefordert für Neubauten in Leipzig: Bekleidungsamt 1620 000 Mk., Magazinanlagen 350000 Mk., Grunderwerb sür eine evan gelische und eine katholische Garnisonkirche und für ein Obergericht des XIX. Armeekorps 627 800 Mk.; sürNeubauten in Dresden: Neubau der Montirungskammern 530 000 Mk., Neubau der In tendanturen 772 000 Mk. Außerdem werden sür neue Kasernen in Zittau 750 000 Mk., in Pirna 1150 000 Mk. und schließlich noch kleinere Kasernenbauten in Kamenz, Riesa und Wurzen verlangt. — Als Ertrag ver Staatselnrommenstener ist in den Staatshaushaltsetat sür 1900/01 sür jedes Jahr die Summe von 32950800 Mk. eingestellt worden. Dieser Einstellung ist folgende Berechnung zu Grunde gelegt worden: a. Solleinkommcn(gemeinjährig) nach den Katastern 34015000 Mk. d. Zuwachs während des Steuerjahres . . . . 1530700 „ Zusammen: 35 545 700 Mk. o. Abzuziehende Wegfälle, Erlasse und Restitutionen 2594 900 „ verbleiben: 32950800 Mk. WaS daS Solleinkommen betrifft, so betrug dieses im Jahre 1899 rund 33115000. Es ist nun sür 1900 und 1901 eine jährliche Steigerung von 600000 Mk. angenommen, womit sich der Soll ertrag für diese beiden Jahre aus 33715000 Mk. bez. 34315000 Mk., zusammen also auf 68030000 Mk. stellen würde, so daß sich gemeinjährig das obige Soll von 34015000 Mk. ergiebt. In Wirklichkeit ist übrigens die jährliche Steigerung des Soll einkommens der Steuer bedeutend größer gewesen. Dasselbe betrug 1896: 26814958 Mk., 1897: 29009869 Mk., 1898:
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