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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189911240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-24
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.11.1899
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18SS — Der Gastwirthsverein z« Kreiders feiert Donners, tag, 30. November, im Saale der „Union" sein 19. StiftungS- feft- — Bei der heute stattgefundenen Ziehung der König!, sächsischen Landeslotterie wurde (ohne Gewähr) folgender Gewinn gezogen: 30000 Mark auf Sir. 89288. — Im letzten Drittel deS MonatS November scheint endlich eine mehr an die Winterszeit erinnernde Temperatur sich ein stellen zu wollen. In den letzten Nächten hatten wir starken Frost. In der Nacht zum Mittwoch stellte sich in unserer Gegend der erste ausgiebigere Schneefall ein. Die Winterlandschaft verschwand jedoch bald wieder, da gegen Morgen Regen fiel, der mit kurzen Unterbrechungen auch während deS ganzen TageS anhielt. — Am Montag wurde hier ein Stuhlbauer auS Brand ver haftet, der flüchtig geworden war, nachdem er seiner LogiSwirthin 6 Mark abgeborgt und von seinem Arbeitgeber 4 Mark als Vorschuß erhalten hatte. Der Betrüger wurde festgenommen, als er im Begriff stand, mit der Bahn das Weite zu suchen. - Berthelsvorf, 23. November. Am Dienstag Mittag entleibte sich hier ein Wirthschaftsgehilfe durch Ertränken. -j- Niederbobritzsch, 22. November. Auch hier haben Seeber's lebende Riesenphotographien eine starke Anziehungskraft ouszuüben vermocht. Zu den Vorführungen am Sonntage und Montage im hiesigen Gasthofe „zum Viertel" war der Saal fast überfüllt. Man war von der Neuheit und Fülle des Gebotenen aufs angenehmste überrascht und erfreut. — Bei der am Montag von Herrn Dr. Nosenträger auf hiesiger Erbgerichts- und an grenzenden Flur abgehaltenen Jagd wurden 43 Hasen und1 Reh erlegt. LI Nosfen, 21. November. Um die Stelle eines Revisors bei dem Revisionsverband der Städte Nossen, Roßwein, Riesa, Radeberg, Königstein und Bischofswerda haben sich 46 Bewerber gemeldet. — Die Petition um Einlegung eines Abendzuges von Rosten nach Lommatzsch und zurück ist von 920 Personen unter zeichnet worden. Ll Siebenlehn, 21. November. Der hiesigen Schuhmacher- Fachschule wurden mehrere Maschinen als Geschenk und 50 Mk. überwiesen. Letztere Summe soll an solche Schüler vertheilt werden, die sich durch feine praktische Arbeit auszeichnen. — Im Saale dek SchützenhauseS wird der hiesige Geflügelzüchterverein vom 20. bis 23. Januar 1900 eine mit Prämiirung und Ver- loosung verbundene Geflügel-AuSstellung abhalten. 8ß Hainichen, 22. November. Die zwischen dem Raths- und Stadtverordneten-Kollegium bestehende Meinungsverschieden heit bezüglich deS neuen Einquartirungsregulativs, ist beseitigt, da sie nur auf einem Mißverständniß beruhte. Nunmehr tritt daS neue Regulativ, wonach die Höhe der Einquartirung sich nur nach der Höhe deS Einkommens richtet und größere Einkommen stärker in Anspruch genommen werden, in Wirkung. Ein rascher Tod ereilte im Gasthofe zu Obcrhermsdorf bei Tharandt, der als Sammelpunkt für die Theilnehmer einer Jagd bestimmt war, den Gutsbesitzer Pfützner auS Hammer bei Zauckeroda; während dieser eine Stärkung zu sich nahm, fiel er plötzlich um und war sofort todt. Seit vielen Jahren gab eS in Dresden keinen OmnibuS- betrieb mehr. Die Dresdner Fuhrwesengesellschast hat nun die endgiltige Genehmigung zum Omnibusbctrieb vom Haupt bahnhof mitten durch das Zentrum der Stadt erhalten und wird den Betrieb Anfang Dezember eröffnen. In einer Versammlung der Gastwirthe Leipzigs wurde mik- getheilt, daß im Vorjahre 700 Schankkonzessionsgesuche eingereicht, vom Rathe aber nur 30V genehmigt worden seien. In Leipzig-Lindenau erregte kürzlich ein Kindtaufszug Aufsehen. Vorauf ein Radler, der einen Anhängewagen zog, welcher die „kluge Frau" mit dem Täufling barg; hinterdrein die Pathen und daS sonstige Gefolge, wohl 20 Personen, im Frack und Cylinderhut. In demselben Aufzuge gings nach dem Tauf akte wieder heim in daS festliche Haus. ' DaS unmittelbar an den Anlagen de- SchillerplatzeS tn EhtMNitz gelegene umfangreiche Gebäude der Aktienspinnerei ist von Seiten der Stadt für den Preis von 900 000 Mk. an gekauft worden. — Ein bis vor Kurzem in Chemnitz aufhältlich 'gewesener ehemaliger preußischer Offizier, der als Reitlehrer in einem Reitinstitut angestellt war, ist, obwohl er von seinen vor gesetzten Behörden ablehnenden'Bescheid erhalten, nach Transvaal abgereist, um in den Reihen der Buren zu kämpfen. Gegen die Naturheilvereine ist eine Maßnahme der AmtS- hauptmannschaft Zittau gerichtet. Wie die „Leipz. Volksztg." meldet, hat diese Behörde es den Naturheilvereinen untersagt, Vorträge gegen Entgelt zu veransbilten, sofern nicht die medizinisch wisteoschaftliche Bildung des Redners sicher gestellt ist. Di« Wahl des Abgeordneten Lotze (Reformp.) des Vertreters deS Pirnaer Wahlkreises, wurde von der Wahlprüfungskommission deS Reichstages für giltig erklärt. Die Lauheit der Bürgerschaft in Großenhain bei den Stadtverordnetenergänzungswahlen hat es möglich gemacht, daß auch ein sozialdemokratischer Kandidat gewählt wurde. Im Uebrigen siegte die Liste deS konservativen Vereins. Es wählte nur die Hälfte der Bürger, gegen voriges Jahr ein Rückgang von 10 Prozent. Bei der Stadtverordnetenwahl in Crimmitschau hat die Liste der Ordnungsparteien trotz der Anstrengungen der Sozial demokratie glänzend gesiegt. Die Fürstlich Schönburgische Kanzlei in Waldenburg theilt mit, daß die Nachricht, Prinz Sigismund von Schönburg-Walden burg habe sich mit der Opernsängerin Fräulein E. Teleckr ver mählt, vollkommen unbegründet ist. Diese Nachricht hat bekannt lich schon vor längerer Zeit Fräulein Telecki selbst dementirt. In Mülsen St. Niclas ist der Weber Albin Grimm als Gemeindevorstand gewählt und damit die leidige Wahlangelegen heit beendet worden. Bekanntlich hatte der Gemeinderath erst den Ortsdiener Lindner als Gemeindevorstand gewählt, die zuständige Amtshauptmannschaft hatte aber diese Wahl nicht bestätigt. Zur Errichtung einer Kochschule in Erdmannsdorf bei Augustusburg sind dem dortigen Schulvorstande von einem Wohlthäter der dortigen Gemeinde Anregung und Mittel gegeben worden. Dieser Tage hat man in Koschwitz bei Dresden mit dem Bau der Schwebebahn begonnen. Wie man vernimmt, soll der in Sachsen einzig dastehende Bau iu 7 Monaten beendet sein. Eine seltene Feier fand bei der letzten königlichen Jagd auf Bärwalder Revier statt. Die Jagdfluren der Gemeinde Bär- walve befinden sich seit 50 Jahren in königlicher Pacht; König Albert hält länger als 25 Jahre die Jagden auf diesen Fluren ab. Aus Dankbarkeit und zur Erinnerung au dieses Jubiläum hat die Gemeinde Bärwalde dem König ein prachtvolles kostbares Doppel-Jagdgewehr als Geschenk überreicht. Der hohe Jagd herr nahm das schöne Gewehr an und sprach seine große Freude und Dank aus. Kürzlich fuhr deS Sohn deS verstorbenen Mühlenbesitzers Claus in Breitenbach bei Johanngeorgenstadt von Bähringen nach Platten. Unterwegs bat ihn eine auS dem Walde kommende Frau, die an Krücken ging, er möchte sie doch ein Stück mit auf den Wagen nehmen. ClauS hielt auch an und nahm die Frau mit, jedoch wurde ihm daS Gebahren der Frau verdächtig. Maus ließ deshalb absichtlich sein Taschentuch fallen und bat die Frau, eS aufzuheben, da er die Pferde nicht aus den Händen lassen könnte. Beim Absteigen der „Frau" wurde der Verdacht zur Gewißheit: der Pastagier war ein verkleideter Mann. Claus, der 300 Gulden bei sich trug, hieb deshalb auf die Pferde ein, jagte davon und ließ den verdächtigen Fahrgast zurück. In Platten gab er den Korb der verkleideten Frau auf der Polizei ab. Darin fand man einen sechsläufigen Revolver und einen Dolch. In Untertriebe! bei Oelsnitz i. B. wird eine königliche Oberförsterei errichtet; der Bezirk der neuen Obersörsterei wird von der Obersörsterei Brotenfeld abgetrennt. Die Gebäude für eine in Obertriebel zu errichtende Försterei sind bereits unter Dach. Kunst, Wissenschaft, Literat«». ** Stabttheoter. Am Vorabend des Bußtages kam in unserem Stadttheater wieder einmal ein ernstes und bedeutenderes Stück, nämlich Adolf Wilbrand's „Die Tochter des Herrn Fabricius" zur Aufführung. Das Schauspiel, ein älteres Drama des Dichters, zeugt, wie die meisten seiner Schöpfungen, von reicher dramatischer Erfindung und ausgezeichneter Kenntniß der Bühnentechnik. ES ist reich an starken Affekten, und mit unleugbarem Geschick sind dramatische Mittel a.igewendet, um eine starke Wirkung zu erzielen. Vaterliebe und Mutterhaß, Edelmuth, Großherzigkeit treten in mehr oder weniger aus geprägter oder schroffer Form entgegen. Ho er sittlicher Ernst, tiefer Schmerz in wunderlichem Gegensatz zu Naivetät und harm losem Humor, glänzende Rahmesbahn und Zuchthäusler-Dasein, Mord und Einbruch, zwar nicht als Bestandtheile der Handlung, doch aber als bewegende Ursachen, Edelsinn, entsagungsvolles Leben, Glauben und Zweifel gegenüber der Menschheit und menschliche Leidenschaften in hervorstechenden Formen finden wir vereint in dem Stück, um mit Hilse von Zufälligkeiten die Hand lung zu schaffen. Dieselbe setzt sogleich in den ersten Szenen kraftvoll und packend ein, sie schreitet rasch vorwärts, und die Steigerung wird nur aufgehalten durch die mehrfachen längeren Darlegungen persönlicher Verhältnisse, die nothwendigen Schilderungen von dem, was war und gewesen ist, die wie die Monologe die Ruhepunkte der Handlung bilden. Immer sind die Motivirungen ausreichende. Freilich, so ganz neu ist der Vorwurf des Stückes nicht; vieles muthet uns recht bekannt an, nur die Art seiner Durchführung ist Wilbrandt'sches Eigenthum. Um nur eins hervorzuheben, sei erwähnt, daß man Herrn Schybil-ki bereits einmal in einem anderen Stück in einer ganz ähnlichen Rolle sah. Die Darstellung war im Allgemeinen gut, wären einige Unsicherheiten im Anfang nicht gewesen, so könnte sie als ausgezeichnet gelten. Eine hervorragende Leistung bot neben Herrn Schybilski Frl. Gartner als Agathe Stern, aus deren Schultern die Last deS tragischen Verhängnisses ruht. Die unglückliche Ida Reinbold konnte kaum besser dargestellt werden, alS eS durch Frau Klinder geschah. Herr Seder gab den Menschenfreund Rolf bei aller vornehmen Zurückhaltung lebens wahr und mit edler Wärme. Die beiden komischen Figuren des Stückes wurden durch Frau Schybilski und Herrn Horwitz trefflich vertreten; Frau Schybilski als schwatzhafte Frau Wohlmuth und Herr Horwitz als Freund „geistreicher Genüsse" sorgten mehr als nothwendig dafür, daß das europäische Gleichgewicht dem er greifenden Ernst gegenüber wiederhergestellt wurde. Den rechten Ton verstand auch Herr Steger als Untersuchungsrichter zu finden. In Bezug auf diese Rolle hat sich übrigens der Dichter einen Verstoß zu Schulden kommen lasten. Der Mann, der in der Nacht zuvor des Einbruchs verdächtig verhaftet worden ist, wird bei der ersten Vernehmung über den Gegenstand der Be schuldigung bereits fortwährend als Angeklagter angeredet, und zwar von dem Einzelrichter, der erst die Voruntersuchung einleiten will, von deren Ergebniß es ja abhängt, ob ein Hauptverfahren zu eröffnen ist. Die Gerichtsszene gereicht in seinem ersten Theil dein Drama überhaupt nicht zur Ehre; sie hat da eine gar zu verdächtige Aehnlichkeit mit den erfundenen „Berliner Gerichts verhandlungsberichten". Die Aufführung wäre eines besseren Besuches werth gewesen. Hoffentlich bringt eine Wiederholung den verdienten Lohn. ** Aus veu» Bureau Des Stadttheaiers. Auf die morgen, Freitag, stnttsiudende Erstaufführung des neu einstudirten Lustspiels: „Donna Diana" von Moreto sei hiermit noch mals hingewiesen. Die Titelrolle des Stückes spielt Frl. Gartner, die übrigen Nollen sind wie folgt besetzt: Donna Laura — Fr. Waldau, Donna Fenisa — Frl. Harden, Floretta —Frl, Leonie, Don Cesar — Herr Steger, Don Luis — Herr Lassen, Don Gaston — Herr Hübner, Dou Diego — Herr Klinder und Perm — Herr Schybilski. Berg- und Hüttenwesen. -- Neber das Grubenunglück in der Ludwigs- glückgrube bei Zabrze berichtet der „Oberschles. Anz." : Sonntag Nachmittag gegen Uhr wurde- auf der Grube Feuer unter Tage gemeldet, welches durch Entzündung von Grubengasen ent standen war. Eine Anzahl Arbeiter befinden sich noch in der Grube, sie gelten als verloren, da es den zur Rettung ein fahrenden Beamten nicht gelang, die unterste Sohle zu erreichen, weil die Flammen ihnen mit solcher Gewalt entgegenschlugen, daß sie die Einfahrt unterbrechen und das Signal zur Auffahrt geben mußten. Auf der Schale befanden sich die Oberbeamten der Borsigwerker Verwaltung uud zwar die Herren: General direktor Merklin, Bergwerksdirektor Moll, Obersteiger Thum, Oberingenieur Kunze, der Leiter der Hüttenseuerwehr, Obersteiger Muschallik und Steiger Kleinert. Direktor Moll und Ober steiger Thum, Maurer Thielschner, Grubenaufseher Kowollik, die Schlepper Gabrisch, Kitzia und Backczyk erlitten lebensgefährliche Brandwunden, Obersteiger Muschallik, sowie Steiger Kleinert wurden durch Gase betäubt. Sanitätsrath Dr. Krause war von Borsigwerk herbeigeeilt, um den Verwundeten die erste Hilfe zu leisten. Auf seine Veranlassung wurden die Verletzten sofort nach Zabrze in das Knappschaftslazareth geschafft, ihr Zustand ist äußerst bedenklich. Das Feuer griff immer weiter um sich und erfaßte die Holzzimmerung des Schachtes und um 9'/, Uhr abends drang dasselbe durch den Gehänkeschacht, in welchem die Dampf- und Wasserröhren der Wasterhaltungsmaschine aussteigen, zu Tage und vernichtete das Gebäude der Wasterhaltungsmaschine. Man gab von Borsigwerk das Feuersignal mit dem Nebelhorn und bald erschienen die benachbarten Feuerwehren auf der Brand stelle. Den vereinten Kräften gelang es auch, über Tage des Feuers Herr zu werden, so daß nur daS Maschincnhaus ein Raub der Flammen geworden ist. An ein Einfahren in de» mit giftigen und brandigen Gasen erfüllten Schacht war Montag noch nicht zu denken, es mußte deshalb die Rettung der in der Grube befindlichen Leute aufgegeben werden. Da der Naum, m welchem sich die Leute befinden, ebenfalls mit Brandgasen ersüllt ist, nimmt man an, daß alle bereits todt sind. Vermißt werden elf Bergleute. Der Ausbreitung des Feuers über Tage' wurde durch Abmauerung der Schachtöffnung Einhalt gethan. Man hofft nach drei Tagen nach Abkühlung der Brandstätte in den Schacht einfahren zu können. Außer den 11 verunglückten Berg leuten dürsten noch 30 Pferde, welche unter Tage gehalten werden, umgekommen sein. — Die Ludwigsglückgrube gehört den Borsigschen Erben, und es ruft dieser traurige Unfall auch die Erinnerung an jene Katastrophe wieder wach, bei welcher in demselben Berg werksterrain der älteste der Brüder Borsig sei» Leben lassen mußte. -2 Der bei der 1897er Muldeuhochfluth ersoffene Forft- schacht bei Zwickau, der auch nachmalig durch Zufluß der Master der mit ersoffenen Schächte am meisten zu leiden hatte, ist endlich ganz wasserfrei geworden und hat die Kohlenförderung wieder ausgenommen. Letztere ist, obwohl die Belegschaft uni 100 Mann schwächer ist als vor der Katastrophe, doch stärker, als vor derselben und verspricht Betriebsüberschüsse und Dividende für nächstes Jahr. Nachdem der Bergbau in Wolkenstein und Umgebung Jahr,> nte lang völlig geruht, wird seitens der Gewerkschaft Vater-Abraham-Kundgrube zu Marienberg in dem am Fuße des Schloßberges in Wolkenstein gelegenen Hilse-Gottes- Stolln jetzt der bergmännische Betrieb wieder ausgenommen. Die ehedem schon zu Bergbauzwecken benutzten, inzwischen aber zu Industriebetrieben umgewandelten Gebäude werden gegenwärtig wieder für den bergmännischen Betrieb eingerichtet und der seit vielen Jahren ungangbare Hilse-Gottes-Stolln befindet sich eben falls wieder im Ausbau, sodaß in nächster Zeit schon eine Beleg schaft zum Abbau da anfahren wird. Der Zweck dieses Abbaues soll sicherem Vernehmen nach der sein, den Hilse-Gottes-Ztolln mit dem Grubenfelde Vater-Abraham-Fundgrube in Lauts in Verbindung zu bringen, um die Wässer leichter als bisher aus letzterem abführen zu können. Verschiedenes. * Zum Trausvaalkriege schreibt ein sprachenkundigu Leser dec Berliner „Deutschen Zeitung": „Hätten die Engländer den Livius bester studirt, sie würden sich gehütet haben, mit den Buren anzubinden. Heißt es doch schon bei dem alten Römer, Buch XXII, Kapitel 42: „6oueursus tit, aä Lrastoria nuntiantim» kuxam dostium aäso troxitam, ut tabsrnaonlis stantibus esstrs reUgnsrwt," zu deutsch: „Bei Prätoria entsteht ein Auslaus in folge der Nachricht, die Flucht der Feinde sei so eilig gewesen, daß sie beim Verlaffen des Lagers die Zelte hätten stehen lasten." Daß eS sich dabei wirklich um das Prätoria von Ohm Paul handelt, beweisen die darauf folgenden Worte: „kaulus etisw atgus etiam äiesrs xroviäenäum xraeoavenäumguk esse," zu deutsch: „Ohm Paul sagte einmal übers andere, sie (die Eng länder) sollten sich ja in Acht nehmen!" * Das 14jährige Dienstmädchen Anna Klein ist in Bromberg als Mörverin verhaftet worden. Sie wird beschuldigt, den 6 Wochen und 1'/, Jahre alten Kindern ihrer Dienstherrschaft, deS Gartenpächters Kriegel, Scheidewasser emgegeben zu haben, um auS dem Dienst zu kommen. Das jüngere Kind ist gestorben, das zweite liegt hoffnungslos darnieder. Die Klein soll schon früher das Kind einer anderen Herrschaft in gleicher Weise ge- tödtet haben. * Bestialische Eifersucht. Aus Pest wird geschrieben: Der Maschinist Georg David scheint der Treue seiner Geliebten, der Cigarrenarbeiterin in der Theresienstädter Tabaksabrik Katharine Msßäros nicht sehr getraut zu haben. Er sollte für längere Zeit in die Provinz gehen und veranstaltete aus diesem Anlässe in einem Gasthause eine Abschiedsfeier, an welcher auch mehrere Bekanute des Mädchens theilnahmen. Um Mitternacht machte sich sodann das Paar allein auf den Heimweg. Man sprach von der Trennung und dem baldigen Wiedersehen. In der Herzengaffe, vor der Wohnung des Mädchens angelangt, stellte David an die Geliebte plötzlich die Frage: „Wirst Du mir aber auch bis zu meiner Rückkehr treu bleiben?" Das Mädchen wollte den Geliebten ein wenig ärgern und antwortete schnippisch: „Nun, wenn Du lange wegbleibst, dann werde ich mir wahr scheinlich einen anderen Geliebten suchen müssen." David gerilth über diese Worte in großen Zorn. Er zog sein aufgeklapptes Taschenmesser hervor und schnitt mit einer raschen Handbe wegung dem Mädchen die Nase ab. Das Wehgeschrei der Meßäros beantwortete David mit der cynischen Bemerkung: „Niemand wird Dich ohne Nase lieben." Inzwischen waren mehrere Passanten herbeigekommen, die David sestnahmen und ihn einem Schutzmann übergaben. Das verunstaltete Mädchen ivurde aus die Universitätsklinik gebracht, wo ihr die im Straßenschmntz aufgelesene Nase angenäht ivurde. Neueste Nachrichten. Wien, 22. November. Das Wiener Handelsgericht ver handelte heute über die Wechselklage des Pariser Juweliers Hartog gegen die zur Zeit in der Prwatheilanstalt „Lindenhof' bei Dresden befindliche Prinzessin Louise von Coburg auf Zah lung von zwei Wechseln im Gesammtbetrage von 293 000 Frcs. Der Richter erkannte, es werde den Beweisanträgen des kläge rischen Vertreters stattgegeben, welche dahin gehen, durch Schriftvergleichung die Echtheit der Unterschrift der Prinzessin auf den Wechseln zu konstatiren, die Staatsangehörigkeit der Prinzessin festzustellen, die Strafakte gegen Matasich-Kegle- witsch vom Garnisongerichte Agram und dem Landesgerichte Wien zu beschaffen und den Prinzen Philipp von Coburg und andere als Zeugen vorzuladen. Wien, 22. November. Das Abgeordnetenhaus lehnte mii 171 gegen 123 Stimmen sammtliche Anträge auf Versetzung des früheren Ministeriums Thun in den Änklagezustand ab Da-ür stimmten die deutsche Linke, die Schönerianer und die Sozialdemokraten, dagegen die Polen, Czechen, Slovenen, die laihoUsche Volkspartei und der böhmische Großgrundbesitz. Der deutsche verfassungstreue Großgrundbesitz uno die Italiener stimmten nicht mit. Nächste Sitzung morgen. Windsor, 22. November. Den ersten Toast bei dem gestri gen Prunkmahle brachte der Prinz von Wales aus; er erhob sich mit den Worten: Auf Befehl der Königin: der deutsche Kaiser und die deutsche Kaiserin!, worauf die deutsche Nationalhymne gespielt wurde. Sodann erhob Se. Majestät der Kaiser sein Glas mit den Worten: Die Königin! und es wurde die britische Nationalhymne gespielt. Den Toast auf Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich brachte wiederum der Prinz von Wales aus; auch diesem folgte das Abspielen der deutschen Nationalhymne. Paris, 22. November. Staatsgerichtshof. Der Prägdent ^Fallieres begann heute das Verhör des Präsidenten der anw semitiscbc Revoluti zu haben Was Vernehm stellungei hnisicbttü znnchmei durch die Leip ökonomn ist gester Bre, Rettung folgende aestrande 4 Persor Boot wa: Brr, Die Mör eingctroff worden. 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