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^WeWrAllM^ vvd Tageblatt Inserat« werden bis Vormittags 11 Uhr H angenommen. Preis für die Spaltzeile 18 Pfg. Außerhalb deS Landgerichtsbezirks 16 Pfg. D 265 Erscheint jeden Wochentag Abends '/,6 Uhr für de« anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Pfg. etnmonatlich 60 Pfg.; durch Post 2 Mk. 2b Pfg. AmtMatt für dir lSniglichcn M Müschm Behörden zu Freiberg und Brand. »<ra«twortttch« Leitung Der Nevaktio^r Georg Burkharvt. SL Jahrgang. Dienstag, »ar 14. November. Gefechtsschietzübnagar im Zellaer Walde. DaS Königliche 2. Bataillon deS 14. Jnfanterie-RegimentS No. 179 zu LeiSnig Wird a«f da« i« Zellaer Walde gelegene« Schießstaude des Königlichen 1. Jäger-Bataillons No. 12 a» 23», 24., 27^ 2»., SV. November und 1., 4. und 5. Dezember dieses Jahres, jedesmal von früh 8^ Uhr an bis Nachmittags 8 Uhr gefechtsmäßige Schießübungen abhalten. AuS diesem Anlässe wird der auf Schnenfe 9 durch den Zellaer Wald führende Marbach« Grvßvoigtsberger Weg auf die Dauer deS Schießens hiermit gesperrt und das Publikum ernst» dich gewarnt, das durch Verbotstafeln begrenzte Terrain zu betreten. Zuwiderhandlungen gegen diese Sperrmaßregeln werden mit Geld bis zu 66 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Freiberg, de« 16. November 1699. Königliche Amtshauptmannschaft. Ur. Unter den Viehbeständen in dem Haufe Cat. No. 61 zu Freibergsdorf ist die Maul» M»d Klauenseuche ausgebrochen. Freiberg, de» 13. November 1899. Königliche AmtShauptmannschaft. Vr ^t«1ii«rt- Die für den 4. diesjährigen Termin noch rückständigen Gemeinde- und Schnlanlagen HiG zur Vermeidung zwangsweiser Ginhebung an die Stadtsteuereinnahme hier so» foiü zu entrichten» Freiberg, am 6. November 1699. Der Ttadtrath. vlitlrsr. Bgm Bekanntmachung, Wiederbelegung der 1. Sektion der Hl. FriedhofSabtheilung betr. Mr beabsichtigen, von der auf hiesigem Donatsfriedhofe rechts vom Hauptwege gelegenen >1. Sektion der III. Abtheilung, welche mit Kindergräbern der 1. Altersklasse (Kinder unter «mm Jahre) vom Jahre 1-886 ab belegt worden ist, demnächst die 21. bis mit 46. Reihe, auS- fchlüßlich der Randgräber, mit Gräber« derselbe« Altersklasse wieder zu belegen. In Gemäß- >hät von H 20 der Begräbniß- und Friedhossordnung vom 25. Oktober 1890 wird Solches mit Le« Bemerken zur allgemeinen Keuntniß gebracht, daß etwaige Anträge wegen Ausschlusses der Biederbelegung «ueS einzelne« Grabes durch Lösung desselben für die nächste Periode bei Ber« GK diese- Rechtes binnen drei Monaten, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab gerechnet, schriftlich oder mündlich an RathSstelle an gebracht werden könne«. Die Gebühren für die Wiederlösung betragen das Einundeinhalbfache -er ursprünglichen Grabstellengebühren. Freiberg, am 11. November 1899. Der Stadtrath. Abtheilung für Frievhofsachem LoNs«. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmannes Paul Max Alkmer in Freiberg, alleinigen Inhabers der Firma P. M. Allmer daselbst, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen -das Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögensstücke Ver Schlußtermin auf Mittwoch, den 6. Dezember 1899, vormittags 9 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 33, bestimmt. Freiberg, den 11. November 1899. Sekr. Vtlvolnl, L. 2/99 Nr. 63. Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgerichte, Abth. I. Konlursverfahre». DaS Konkursverfahren über das Vermögen des Zahnkünstlers Emil Lewtez, zuletzt in Oberbobritzfch, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird nach Abhaltung des SchlußtermineS hier durch ausgehoben. Freiberg, den 41. November 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. I. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: L 16/99. Nr. 34. Sekr» kttvolnl. Zwangsversteigerung. Die im Grundbnche auf den Namen des Stellmachers Hermann Gustav Hauk ein getragenen Grundstücke, alS: 1 ., das Haus mit Garten, Nr. 72 des BrandkatasterS, Folium 14 deS Grund- und Hypothckenbuchs für Niedersaida I. Anth. und Nr. 7a, 7d und 7o des Flurbuchs, nach dem letzteren 8,0 Ar groß und mit 29,58 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 2029 Mk. - Pfg. und 2 ., das Feldgrundstück, Folium 23 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Mittelsaida I. Anth. und Nr. 412d des Flurbuchs, nach diesem 1 Hectar 10,7 Ar groß und mit 13,94 Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 1080 Mk. — Pfg., sollen im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 13. Dezember 1399, vormittags 19 Uhr, als Anmeldetermin, ferner der 2«. Dezember 1899, vormittags 19 Uhr, als Bersteigerungstermin, sowie der 11. Januar 1999, vormittags 19 Uhr, als Termin zu Verkündung des BerthetlungsplanS anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf den Grundstücken lastenden Rückstände an wiederkehrcnden Leistungen, sowie Kostenforderungen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der aus den Grundstücken lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Leugefeld, am 16. November 1899. Königliches Amtsgericht. Asi. Hpt. Politisch« Umschau. Freiberg, den 13. November. Deutschland. Zum feierlichen Empfang des Kaisers in Portsmouth werden große Vorbereitungen getroffen. Der Kaiser äst Ehrenadmiral der britischen Flotte. Das Geschwader, das die englische Admiralität in Spithead vereinigt, um die „Hohenzollern" -bei ihrer Ankunft am 20. November zu begrüßen, wird aus vier Kreuzern und aus vier Panzerschiffen bestehen. Bei der Anknnft der Dacht „Hohenzollern" in Portsmouth werden von den Schiffen m Spithead Begrüßungssalven abgefeuert werden. Gleichzeitig -wird die deutsche Flagge auf den Schiffen aufgehißt werden. Das vollständige Programm für den Empfang in Portsmouth wird vom Admiral Sir Michael Culm-Seymour, dem obersten Marinekommandanten in Portsmouth, zusammengestellt und dem -Kaiser vorgelegt werden. Die Einzelheiten des Programms sind noch nicht festgesetzt. Es heißt, daß der Kaiser die Uniform eines »Admirals der britischen Flotte tragen und vom Prinzen von »Wales und dem Herzog von Jork nn Namen der Königin em pfangen werden wird. Der Prinz von Wales wird in Admirals- ,-uniform erscheinen. Der Aufenthalt in Portsmouth wird nur 'kurz sein. Schon 11 Uhr Vormittags am Tage der Ankunft verläßt der Kaiser Portsmouth und begiebt sich in dem Sonder- izuge der Königin nach Windsor. Der Mayor und die Stadt- Vertretung von Windsor werden den Kaiser auf der Station »empfangen, von der aus sich der Kaiser und seine Begleitung in ^mehreren Hofwagen nach dem Schloß begeben werben. In sWindsor erwartet man mit dem Kaiser auch die Kaiserin. Nach -einem Drahtbericht trifft der Magistrat von Windsor Vorlehrvngen /für den festlichen Empfang des Kaiserpaares. Truppen werden "Spalier bilden. „Daily Tel/' will aus Berlin erfahren haben, »daß das Kaiserpaar wenigstens von zweien seiner Söhne und Hon seiner Tochter begleitet sein wird. Die Königin Viktoria habe den Wunsch ausgesprochen, ihre Urenkelin kennen zu lernen. Gegenüber dem Bestreben der Engländer, die Reise des Kaisers politisch auszunützen, erklärt die "Kreuzzeitung": „Die Verurtheilung der Vergewaltigungspoli- tik Englands gegenüber den Buren ist im deutschen Volke eine ebenso allgemeine, wie anderwärts. Von einer Antheilnahme an den wahrlich frivol genug herbeigeführten Verlegenheiten kann also keine Rede sein. So sehr auch wir der Meinung sind, daß frcundnachbarliche Beziehungen zwischen Berlin und London 7Ür beide Theile nützlich sind, ebenso entschieden müssen wir uns verwahren gegen die fortgesetzten britischen Versuche, die deutsche Politik gewissermaßen als Helfershelfer der zweifelhaf- teften Machinationen Alt-Englands zu schildern." Zur Reise des Kaisers nach England wird der „Magd. Zta. aus Berlin geschrieben: „Ern Berliner Blatt wollte gestern Abend wissen, das; der Staatssekretär Graf Bülow den Kaiser aus seiner Reise nach England begleiten werde. An hiesigen unterrichteten Stellen ist davon nichts bekannt. Jedenfalls liegt eine Einladung der Königin Victoria, auf de ren Wunsch gerade Graf Bülow angeblich nach England mit reisen sollte, nicht vor. Die schwebenden politischen Fragen zwischen Deutschland und England sind durch die Entscheidung über Samoa zur Lösung gebracht, so daß also die Begleitung durch den Minister des Auswärtigen nicht erforderlich ist. Der Reise des Kaisers soll der Charakter eines Familienbesuches nicht genommen werden." — Ob von der Begleitung des Gra fen Bulow thatsächlich nichts bekannt ist oder nur noch nichts bekannt gegeben werden soll, bleibt dahingestellt. Das „Berl. Tagebl.", das doch ebenso BLlow-officios ist wie die „Magd.Ztg.", erfährt nur, daß darüber noch nichts feststeht. Ter Kaiser hat aus Letzlingen nachstehendes Telegramm an den Fürsten zu Wied gerichtet: „Für die zur Erwerbung der Samoainseln Namens des Kolonialrathes Mir dargebrachten Glückwünsche spreche Ihnen und sämmtlichen Mitgliedern des Kolonialrathes Meinen innigen Dank aus. Mit Befriedigung können wir auf das Erreichte blicken und das Bewußtsein erfüllt uns mit freudigem Stolze, daß die braven Seleute, die dort im Dienste von Kaiser nnd Reich ihr Leben dahingegeben, nicht um sonst das Opfer gebracht haben. Es soll dies aber zugleich für uns eine Mahnung und ein Ansporn sein, nun auch unsererseits die Opfer nicht zu scheuen, die nothwendig sind, um unsere Wehr kraft zur See so zu stärken, wie es zu einer fruchtbringenden Entwickelung unseres kolonialen Besitzes und zur Hebung unseres nationalen Wohlstandes unerläßlich ist. Ich weiß, daß ich hierbei auf den treuen Beistand des Kolonialrathes rechnen kann. Ueber die Rückkehr des Prinzen Heinrich aus Ostasien wird der „Voss. Ztg." gerüchtweise aus Kiel ge meldet, daß Prinz Heinrich die ganze Rückreise von China nach Kiel nicht an Bord des Flaggschiffes „Deutschland" zurücklegen wird. Der Prinz wird sich auf dem Kreuzer „Deutschland" voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres von Hongkong nach San Francisco begeben, von dort mit der Bahn nach New- Aork gehen und dann mit dem nächsten deutschen Postdampfer nach Bremen oder Hamburg zurückkehren. Die „Deutschland" tritt von San Francisco die Heimreise um Kap Horn an und wird hier im Mai nächsten Jahres erwartet. Den neuen Reichskanzler glaubt die „Staats bürgerzeitung" in dem Jugendfreund des Kaisers, dem deut schen Botschafter in Wien, Grafen Philipp Eulen burg, erblicken zu können. Das Blatt bringt die Reisen, welche Graf Philipp Eulenburg bald nach der Liebenbergcr Jagd an die Höfe der deutschen Bundesfürsten unternahm, init einem bevorstehenden Kanzlerwechsel in Verbindung. Graf Philipp Eulenburg ist, nachdem er in Baden-Baden vom Groß- Herzog empfangen worden, am Freitag nach München weitcr- gereist, wo er eine Audienz beim Prinz-Reaenten Luitpold ha ben dürfte. Von München werde der Botschafter wahrschein lich nach Stuttgart, behufs Vorstellung beim Könige von Württemberg, fahren. Dem mecklenburgischen Hofe hat er be reits vor Antritt der jetzigen Reise nach Süddeutschland einen Besuch abgestattet. — Graf Philipp Eulenburg gehört zu den Vertrauten des Kaisers und ist stets sein Begleiter auf den Nordlandreisen gewesen. Er ist schon wiederholt als Anwärter für Ministerposten genannt worden. DerEtat für d a s S ch u tz g e b i e t K i a u t s ch o u balancirt mit 9 993 250 Mark und erfordert einen Reichszu- schuß von 9 780 000 Mark. Der Gouverneur, Chef der Zivil und Militärverwaltung und gleichzeitig oberster Befehlshaber der Besatzungstruppen, erhält 42 000 Mark Gehalt; ein Zivil kommissar und ein Kommissar für chinesische Angelegenheiten je 18 000 Mark, ein Oberrichter 12 000 Mark. Die Anmeldungen zum Eintritt als See kadetten für die Kaiser!. Marine sind bis jetzt um 60 Prozent zahlreicher erfolgt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Major Freiherr v. R e i tz enste in, der nach einer Meldung eines Sportblattes auf dem Wege nach Südafrika be hufs Eintritts in das Burenlager sein soll, befindet sich nach neueren Mittheilungen an der Riviera, und hat sein Ab schiedsgesuch lediglich aus Gesundheitsrücksichten eingereicht. Ueber mangelndeParität beiBesetzungder Beamten st eilen war in dem Münchener Aogeordneten- hause vom Zentrum bitter geklagt worden. Auf diese Beschwer den antwortete der Minister Frhr. v. Crailsheim nach den vor liegenden Berichten: „I)r. Schädler hat davon gesprochen, daß in hohen Verwaltungsstellen die Konfessionen nicht entsprechend vertheilt seien. Nun, rch fasse die Parität nicht in dem Smne auf, daß in jedem Verwaltungskörper zwei Drittel Katholiken und ein Drittel Protestanten vorhanden sein müssen. Die Pari tät ist dahin aufzufasten, daß die Konfession lein Hinderniß sein kann, den richtigen Mann an die richtige Stelle zu beför dern. Wenn ich Einberufungen in das Ministerium des Aeuße- ren vornehme, so pflege ich mich in der Regel an das Ministe rium desJnnern zu wenden und dieses zu ersuchen, mir diejeni gen jungenHerren zu bezeichnen, die vorzugsweise geeignet seien, den Platz im Ministerium des Aeußern einzunehmen. Es wer den mir hier und wurden mir in der letzten Zeit diejenigen jun gen Leute bezeichnet, welche die ersten Noten im Staatskonkurse haben und welche außerdem auch die erste Qualifikationsnote besitzen. Ich bin bei der letzten Einberufung in dieser Weise vorgeaangen und daß die betreffenden jungen Herren zufällig Protestanten waren, dafür kann ich nichts." — Dieser Auf fassung der Paritätsfrage wird jeder beipflichten müssen, der nicht gesonnen ist, die konfessionellen Interessen den Staatsin teresten voran zu stellen. Die in Straßburg i. Els. gebrachte Meldung über die Ver haftung zweier Personen wegen Verdachtes der Spionage bestätigt sich. Beide Verhaftete sind Ressende. Der eine, DuboiS, ist