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Ufte« -N-M in« Daan ker, Nür» statt ersol» irautsa», >l« bester örvernaß sch-«« »«« «o»s> ivlprlx ü ualitilt stets kung ««» !rM.1.S0t. keterlstt. L nach Paris zu senden angeordnet hat. Hierzu bemerkt der Pariser „Figaro": „Der Gedanke des deutschen Kaisers, drei Süle des deutschen Ausstellungspavillons mit gegenwärtig in Berliner und Potsdamer Schlössern befindlichen Bildern französischer Meister auszuichmücken, bedeutet eine Huldigung sür die französische Kunst und wird in Frankreich gewiß als ein Zeichen freundlicher Ge sinnung viel bemerkt werden." DaS russische Kaiserpaar wird Ende der nächsten Woche Darmstadt verlassen und nach Rußland zurückkehren. Die Rück fahrt wird über Potsdam erfolgen, wo bekanntlich das Zaren paar unserem Kaiser einen auf mehrere Stunden berechneten Besuch abzustatten gedenkt. Wenn von mehreren Blättern der 4. November als Tag dieses Besuches angegeben wird, so ist zu bemerken, daß bei Reisen des Zaren erfahrungsgemäß noch in den letzten Stunden Abänderungen einzutreten pflegen. Die Abhängigkeit unseres Nachrichtendienstes von den englischen Kabeln wird sogar von den offiziös unter richteten „Berl. Pol. Nachr." mit unverkennbarer Schärfe hervor- gehvben. Sie schreiben: „Englische Fachschriften werden nicht müde, den anderen Nationen vor Augen zu führen, wie werthvoll gerade jetzt für England dessen unbestrittene Seebe herrschung ist. Schon vor Beginn des Krieges äußerte sich Englands Anmaßung durch Ueberwachung der Portugal ge hörenden Delagoa-Bai in Bezug auf Waaren- und WafsentranS- porte nach einem Staat, mit dem Großbritannien in kriegerische Verwicklungen kommen konnte. Jetzt dehnt England seine poli zeiliche Ueberwachung auf das ganze Meer aus und handelt der Welt gegenüber wie zur Zeit des Krimkrieges gegen das damals zur See völlig wehrlose Preußen. England drohte damals die preußischen neutralen Küsten zu blockiren, wenn von Amerika für Rußland gesandte Waffen über die preußisch-russische Grenze gebracht würden. Wie blind die englische Regierung stets gegen die großen englischen Wasfentransporte bei Kontinentalkriegen war, und wie sie bei Beschwerden der geschädigten Staaten in ihrer Unthätigkeit verharrte, daS wollen englische Zeitschriften jetzt vergessen haben. ES wirkt in Folge dessen erheiternd, wenn z. B. der „Broad Arrow" in tugeudsame Entrüstung geräth, weil vor Beginn des Krieges von Hamburg Gewehrmunition auf dem Dampfer „Kaiser" mit der Bestimmung nach Delagoa-Bai verladen sein soll." — Am Schluß dieser elwas rollenwidrigen Auslassungen eines offiziös bedienten Organs über das „befreundete" England heißt eS: Ob alle Nationen mit der Handhabung des Nachrichtendienstes durch Englands Kabel in rein englischem Interesse und mit der Ansicht, daß das Mittelmeer eine englische Straße sei, einver standen sind, läßt sich bezweifeln. Daß England aber allen Staaten der Welt gegenüber durch seine gewaltige Flotte und den Besitz säst aller Seekabel ein unerhörtes Uebergewicht besitzt, beweist der jetzige Krieg wieder. Das Streben nach dem Besitz deutscher Kabel mindestens nach unseren Hauptkolonien kann deshalb nicht dringend genug sein. Was neutrale Nationen, die zur See ohn mächtig sind, zu erwarten haben, wenn England einmal in einen großen Krieg verwickelt sein würde, ist klar. England beanspruch die Seeherrschast bis an die Küsten aller Staaten und wi> danach streben, sie Neutralen gegenüber mindestens polize'O h auSzuüben. neueste Maßnahme letzterer Art darf die Vorlage genannt wer den, welche bezweckt, denBerufssyndikaten dieRechte einer juristi schen Person zu verleihen und ihnen überhaupt eine ungehinderte Wirksamkeit zu ermöglichen. Das heißt nichts anders, als daß den Todfeinden des bestehenden Staates, den sozialdemokrati schen Arbeiter-Vereinigungen, die Anerkennung eben dieses Staates zu Theil werden soll. Es scheint sich übrigens ein Sturm gegen den Kriegsminister Gallifet vorzubereiten. Der Budgetausschuß hat beschlossen, den Effektivbestand des stehenden Heeres um 40 000 Mann zu kürzen. Das ist ein ge waltiger Abstrich, den der Kriegsminister kaum wird hinnehmen können. Die Tagung der Kammer verspricht also sehr belebt zu werden. Auch in anderer Hinsicht wird es nicht an Häkeleien fehlen. Die sozialistischen oder sozialistisch angehauchten Mit glieder des Kabinetts werden sich nach rechts und nach links hin zu behaupten haben. Jndeß wird die Rücksicht auf die Aus stellung allzu lebhafter Erregung wohl vorbeugen. Im englischenParlament stellte sich bei den Ver handlungen über die Transvaal-Angelegenheit heraus, daß eine aufhetzende Depesche Sir Alfred Milner's, die den Fanatismus der englischen Kriegspartei zu Hellen Flammen entfacht hatte, auf Bestellung Chamberlain's abgesandt worden war, daß da gegen die Depeschen des nachher abberufenen Generals Butler, des stellvertretenden Oberkommissars, ganz anders lauteten als die Milner'schen, deshalb aber von der Regierung auch nicht veröffentlicht worden sind. Man sieht auch hieraus wieder, wie Chamberlain auf den Krieg hingearbeitet hat. Ein irischer Ab geordneter, O'Brien, sagte im Unterhaus, die Hände Ehamber- lain's hätten sich in dieser Angelegenheit so besudelt, wie die des größten Ver chers, der je zum Schaffet geschritten sei. Als der Redner dieje Worte nicht zurücknehmen wollte, wurde er von der Sitzung ausgeschloffen. Aber das Wort bleibt darum doch gesprochen. Dem Siegesjubel der Engländer ist bald bittere Enttäusch ung gefolgt. Auf dem Kriegsschauplätze läßt sich die Lage gar nicht so hoffnunasfreudig für die Engländer an. Die ersten Vorposten-Gefechte bedeuteten garnichts, und die darüber veröffentlichten Siegesdepeschen haben sie über Gebühr aufge- gebauscht und dadurch das Mißtrauen gegen die englische Be richterstattung verstärkt. Thatsächlich sind die Engländer an mehreren Punkten des sehr ausgedehnten Kriegsschauplatzes ernstlich beoroht, und es wird ihnen schwer werden, sich überall aus der Schlinge zu ziehen. Hätten die Buren bessere Artillerie, so wäre der Sieg ihnen wohl sicher. Ihre vortreffliche Schieß- sertigkeit haben sie schon jetzt bewiesen. Arge Beklemmungen verursacht in London die Haltung Rußlands und Frankreichs. England betreibt eifrig" große Flottenrüstungen, um auf alle Fälle gerüstet zu sein. Bestäti gen sich diese Vermuthungen, so erhält der Transvaalkrieg na türlich eine weit über keine ursprüngliche Bedeutung hinaus gehende Wichtigkeit , PolMschUscha«. Freiberg, den 28. Oktober. Das Veutsche HauS auf der Pariser Weltausstellung wird, wie wir bereits meldeten, auch zahlreiche Kunstschätze enthalteu, die der Kaiser auS den verschiedenen königlichen Schlössern Die verflossene Woche. Die Rededes Kaisers in Hamburg wurde während dervergangenenWoche in derParteipreffe noch vielfach besprochen und bildete in Bezug auf innere Politik den wichtigsten Gegen stand der Diskussion. Dabei gab man sich von demokratischer wie von klerikaler Seite viel Mühe nachzuweisen, daß die bis herige Haltung der Parteien doch eigentlich ganz gerechtfertigt und ein Grund zu Klagen nicht vorhanden sei. Aber gerade der Eifer, den man entwickelt, um sich als ganz unschuldig hin zustellen, beweist, wie sehr man sich getroffen fühlt. Es ist wahr und bleibt bestehen: in dem kleinlichen Parteitreiben ist vielen das Gefühl, daß des Reiches Macht nud Schlagfertigkeit allen anderen Rücksichten vorangehen muß, verloren gegangen, und für die Aufgaben, die unserm Reiche die Weltlage stellt, fehlt es bei uns noch immer in weiten Kreisen an Verständniß. Daß die kaiserliche Rede da manchen aus dem bequemen Schlendrian aufgerüttelt hat, wollen wir ihr danken. Als ein Beweis, wie sehr sich im Parteitreiben das Gefühl für die bewegenden Mächte im Völkerleben abstumpft, kann die Haltung des Centrums im jetzigen Augenblicke gelten. Man braucht nur an Samoa, Transvaal und den Aufenthalt des russischen Ministers Murawiew in Paris zu erinnern, um zu beweisen, daß wir wieder einmal an einem entscheidenden Punkte in der Weltpolitik angekommen sind. Das kümmert aber Herrn Lieber, den Führer der Centrumspartei, wenig. Er hat nur Interesse für den Kampf um die Macht seiner Partei. In allen seinen Reden reitet er dieses Steckenpferd. Soeben hat er wieder in Mühlheim a. Rhein von schwarzen Jntriguen der preußischen Minister zu erzählen gewußt. Dabei hat er die Minister recht graulich zu machen gesucht. „Ich bin bereit — ich habe in Marnz nur ein Battisttüchlein gewaschen —, die ganze schwarze Wäsche dieser Herren öffentlich vor dem ganzen deutschen Volke zu waschen", sagte er. Das klingt vielver sprechend für den kommenden Winter. Herr Lieber als Reichs- Waschfrau, das gäbe kein übles Bild für die Witzblätter. In Oesterreich fahren czechische und antisemitische Volkshaufen fort, durch Tumulte, denen sogar Menschen leben zum Opfer fallen, ihrem Fanatismus Luft zu machen. Dabei richtet sich der Haß des Pöbels namentlich auch gegen Juden; die ganze Bewegung entstammt augenscheinlich recht trüben Quellen. Andererseits haben die Vertrauensmänner der Altcz e ch e n in einer von ihnen beschlossenen Erklärung sehr versöhnliche Töne angeschlagen. Sie sprachen da von der „aufrichtig ersehnten Beilegung des nationalen Zwistes mit den deutschen Landsleuten", und erklären, die erste und wichtigste Aufgabe sei die Erzielung einer Verständigung mit den deutschen Landesgenoffen. Wir wollen wünschen, daß es nicht nur bei mesen schönen Worten verbleibt, sondern daß die entsprechenden Thaten folgen. In Frankreich sehen wir das wunder- same Schauspiel eines nach entgegengesetzten Richtungen thäti- gen Ministeriums: einmal den Kriegsminister General Gallifet eifrig bemüht, durch allerlei Reformen, wie neuerdings noch durch das Dekret über die Neugestaltung des obersten Kriegs- I^chjE' Armee zu kräftigen, anderseits seine sozialdemo kratischen Kollegen Millerand und Baudin nicht minder eifrig an der Arbeit, die sozialdemokratischen Arbeiter-Bataillone zum ««sturm wider das Bestehende marschbereit zu machen. Als 18« ».m Set a», last öms wstber U« lk «Sschi, trastseis«^ «Mast di, » Mvbm dm» 8«. «Heilung d« andettn M Heuer M letzten S launentzH r«er, wkv s« m»r selq, -iMln, bi der echn ügm, swch »a Iahe * «aum un tbruckerSn- >rmt, »»Ich,! tg still« M lud, j 18SS F 253 Inserate werden bis Vormittags 11 Uv angenommen. Pre>s für die SvoitM« P^. Außerhalb des LandgerichlSbezEtS 16 P-g. und Tageblatt AmMatt sür die königlichen und städtische» Behörden zu Freiberg nnd Brand. Verantwortliche Leitung ver Revaktion: Georg B urkharvt. Erscheint jeden Wochentag Abends '/.0 Uhr sür den anderen Tag. Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Pig. ein monatlich KO Psg.; durch die Post 2 Mk. 25 Psg. —- öS. Jahrgang. Sonntag, de» 29. Oktober. Im Handelsregister für die Stadt Freiberg ist heute auf Folium 646 die Firma -Lax Ibnmie» in Freiberg, als ihr Inhaber aber Herr L»»11 -Lux Vninlv«, Kaufmann in Freiberg, eingetragen worden. Treibers, am 27. Oktober 1899. Königliches Amtsgericht. Reg. V, 298/99. Hret8eI»»«iU«r. Liebscher. Auf Foltum 96 deS Handelsregisters für die Stadt Freiberg, die Firma 8vl»te8«1 in Freiberg betreffend, wurde heute verlautbart, daß Frau Emma Karoline verw. 8«UIvx«1, geb. Horschig in Freiberg infolge ihres Ablebens als Theilhaberin ausgeschieden ist. Freiberg, den 27. Oktober 1899. Königliches Amtsgericht. Reg. V, 290/99. irr»t»«I»»«1Uvi7. Liebscher. Bekanntmachung, Vie Stavtverorvnetenwahlliste betreffenv. Die Liste der zur Stadtverordnetenwahl Stimmberechtigten liegt von Mittwoch, dem 1. November dieses Jahres ab 14 Tage lang, sonach bis mit Mittwoch, den 15. November dieses Jahres im Rathhause (Obergeschoß, Zimmer Nr. VI) zur Einsichtnahme aus. Etwaige Einsprüche gegen die Wahlliste sind nach Z 51 der Revidirten StLdte- ordnung spütestens bis mit Mittwoch, dem 8. November dieses Jahres an der vorbezeichneten Geschäftsstelle zu erheben. Nach Ablauf der vierzehntägigen Auslegesrist ist die Wahlliste zu schließen und den zu diesem Zeitpunkte etwa noch nicht erledigten Einsprüchen für die bevorstehende Wahl keine weitere Folg« M geben. Bürger, welche in die abgeschlossene Wahlliste nicht eingetragen sind, können au der bevor stehenden Stadtverordnetenwahl nicht theiinehmen. Freiberg, am 27. Oktober 1899. Der Stavtrath. L.»!»»«. Fhrg. Die rückständige Staatseinkommensteuer für r. Dermin 1899 ist zur Bermeivung ver Einleitung ves Zwangsvoll- streckungSversahrens an die Stadtsteucreinnahme hier sofort zu entrichten. Freiberg, am 26. Oktober 1899. Der Stavtrath. L,oU«v. Bgm. Deckreisig-Verkauf im Hospitalwalde findet gegen Baarzahlung statt: Montag, den 3V. October nnd 6. November d. I. von früh 8 bis 10 Uhr im Forsthause an der Chemnitzerstraße. Freiberg, am 21. Oktober 1899. Der Stavtrath. Bekanntmachung. Die für das Stadtbauamt erforderlichen Gevingesuhren auf daS Jahr 1900 sollen vergeben werden. Fuhrwerksbesitzer, welche sich um deren Uebertragung bewerben wollen, können die Bedingungen hierfür im Geschäftszimmer des StadtbauamteS (Stadthaus, II. Obergeschoß' einsehen. Augebote mit Preisangabe sinv spätestens bis Tonnabenv, den 11. November 1899 Nachmittags tz Uhr verschlossen und mit der Aufschrift: Gevingesuhren für Vas Stavtbauamt Freiberg versehen, bei der vorgenannten Geschäftsstelle einzureichen. Freiberg, am 27. Oktober 1899. Das Stavtbauamt. Lt. Auktion. Donnerstag, Ven S. November 1899, Bormittag 10 Uhr kommen in MtUVa 7 Sack Lein und ein Rollwagen gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammlungsort: Gasthof Lchngut. BrauV, am 28. Oktober 1899. Gerichtsvollzieher. -Auktion Donnerstag, Ven S. November 1899, Vormittag 10 Uhr kommt m Weig- mannsvorf eine Kuh und ein Fahrrad gegen Baarzahlung zur Versteigerung. SammiungSort: Gasthof. BraNV, den 28. Oktober 1899. Gerichtsvollzieher. Die städtische Sparkasse Oederan nimmt stets Spareinlagen in jeder Höhe bei 3, eventuell 3'/, Verzinsung an. Dieselbe expedirt auch schriftlich. Expevitionszett: 8—12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittags an jedem Werktage.