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W9. rer. -ter, voll > >> bL. Jahrgang. > —— — , >> - - »Inserate werde» bis Vormittags 11 Uhr» 24. Oklüüev 8 angenommen. Preis für die Spaltzeile 18 Pfg. » H E Außerhalb des LandgerichtSbezirt« 16 Pfg. st LEI V «ff. 8111»«»»««», Gerichtsvollzieher. sebLkt. Iv-ea W 7 O»kö. Emporkommen Deutschlands rst nur mög^ HMD 8600 5700 7800 MW, 2 Kammkni, beh. Ostm ttnsf kttkllog rarou, , Nrn» IMSllt«, eii eto. V»1ck ein ordent- bei gutem t und wenn .d.Exp.dM »ge i. Untere» ftethen. kermeister. Die Gage der Feldzeugmeister bleibt unverändert. Das Gesammt- mehrersvrderniß für die Erhöhung der OsfijierSgehälter dürste sich auf ungefähr 4 Mill. G. beziffern. Der Tod des österreichische» Militärbevoll- mächtigten in Paris, Schneider, ruft wieder einmal die Erinnerung an den Dreyfus-Prozeß in RenneS wach, mit dem er anscheinend in ursächlichem Zusammenhänge steht. Denn es ist unwidersprochen geblieben, daß die schwere Nierenerkrankung Schneiders, welcher er in verhältnißmäßig jungen Jahren zum Opfer gefallen ist, zwar schon früher bestanden hat, aber in Folge der Ausregungen, 'in die der Kranke durch seine Hereinziehung in den Prozeß durch General Roget ausgesetzt war, von Neuem zum Ausbruch kam und den noch nicht fünfzigjährigen kräftigen Soldaten jetzt dahingerafft hat. Schneider sollte bekanntlich in einem offiziellen Berichte an seine Regierung den Hauptmann Dreyfus als wirklichen Verräther bezeichnet haben; er stellte dies energisch in Abrede und der Bericht erwies sich wenigstens insofern als eine Fälschung, als es sich um ein Privatdokument «ch «cht hulreuheud .»fgerlLr«» Wach« «t Wercr Am Sonnabend stand in der Sitzung der Kammer der bayrischen Abgeordneten eine Interpellation der S»ti»lde»okrate» zur Berachung über die Gründe, «lischt worden. Freiberg, den 20. Oktober 1898. Log. V. 283/99. StU, stehend aui >n Stubiii, hem Zubehör, : 380 M°rl stratze ö. «SniglicheS Amtsgericht. Sr«1»«Iii»vlckv». Liebscher Bekanntmachung. Nachdem die Bergakademiker Herren , S««iI»<»Ick ffLopblnvliL a»S Berkin, B«tw« Otstellulnnn ans Bukarest dem unterzeichneten Rektorat auf Ehrenwort versichert haben, daß sie die für sie ausgestellte» . bergakademischen Legitimationskarten verloren haben, so wird dies der Verordnung deS König lichen Jinanz-MinisteriumS vom 5. März 1861 gemäß andurch zur Verhütung von Mißbrauch mit jenen Legitimationskaiten öffentlich bekannt gemacht. Freiberg, den 23. Oktober 1899. Der Rektor -er Königlichen Bergakademie. ug! i. Oktober nerstadt üben und Deckreifig-Verkauf im Hospitalwalde p»det gegen Baarzahlung statt: Montag, den 3V. October und 6. November d. I. voll früh s bis 10 Uhr i m Forsthause an der Chemnitzerstraße. Freiberg, am 21. Oktober 1899. Der Stadtrath. He zum An- 21. (v°. W ckll iranm und -rmiethen. enküdr, Auktion. Mittwoch, den SS. Oktober 1LSS, Vormittag 10 Uhr kommen in Bran- folgende Gegenstände, als: 20 Mtr. Lama, 5 Ballen verschiedene Kleiderstoffe, 6 Frauenjackets, 7 Burscheu- anzüge, 50 Mtr. weißer Hemdenstoff, 22 Paar Unterhosen, 8 Mtr. Hosenstoff, 2 Ballen Bettzeug und 2 Ballen Federn gegen Baarzahtung zur Versteigerung. Sammelort: RathsteÜrr. Dran-, am 19. Oktober 1899. der Oberst 8000 „ Generalmajor 4200 „ Feldmarschallleutnant 6300 i d. Bl. ebst SM ei, event.°«ch e LS, L tr. 20, 8 A konneng-li^ Hypothek i" ber zu leM lU. V. erbeten. der Leutnant 600 840 „ Oberleutnant 720 1020 . Hauptmann U. Klaffe 900 1200 , „ I. , 1200 1500 , Major 1680 2000 Die Oberstleutnants, die bisher 2100 G. Gage bezogen, werden in zwei Gehaltsklassen eingetheilt, und zwar erhält ein Viertel eine Gage von 3000 G. und drei Viertel beziehen 2700 G. gegenwärtig künftig Gulden AuS Wien wird der „Nat.-Ztg." geschrieben: Die im Aster» reichifchen Parlamente vorgenommene Wahl des Bicepräsidente» zeigte, daß die derzeitig« Majorität entschlossen ist, das Ruder in Händen zu behalten und daß eS ihr entschieden wider den Strich geht, der Linken auch nur das geringste Entgegenkomm«» zu erweisen. Mit der Wahl deS Polen Pientak statt des Deut schen Prade sollte dargethan werden, daß di« Majorität sich nach wie vor als solche fühlt, also darauf beharrt, daß das künftige Ministerium ihren Reihen entnommen wird. Somit bedeutet« diese Wahl nicht bloß eine Kundgebung Men dir Deutschen, sondern auch eine Kundgebung gegen daS Beamtenministerium, dem man seinen Charakter als Platzhalter für ein künftig« slavisch-klerikales Regiment vor Augen führe» wollte. Es ist das erste Ma! seit undenklichen Zeiten, daß auch die Pole» gegen ein im Amte befindlich« Ministerium demonstriren. Das kann für sie, wenn das Kabmet Clary im Amte bleibt, »«an genehme Folgen haben. Denn die Männer deS PolenklubS im österreichischen Reichsrathe danken ihre parlamentarisch« Existenz fast ausschließlich den jeweiligen Regierungen. Eine Auflösung deS Parlamentes und ein Wink an den Statthalter von Galizien — und die Herren sind Abgeordnete gewesen. Man weiß ja, unter welchen außerordentlichen Kraftanstrengungen «nd unter welcher oft unerlaubter Inanspruchnahme der RegierungSautorität die Wahlen in Galizien bisher zustandekamen. Das war der Grund, warum sich die polnischen Politiker jeder Regierung so bedingungslos anschlossen. Wenn sie nun den schönen Augen der Czechen zu Liebe zum ersten Male Miene machen, unter die Frondeure zu gehen, so kann di«, wenn das Ministerium Clary länger amtirt — und dafür sprechen manche Anzeichen — für ihren weiteren parlamentarischen Lebenslauf recht verhängmß- voll werden. Daß die katholische Volkspartei, welche vorgestern ihr deutsches Herz entdeckte, gestern wieder mit den Slaven Brüderschaft trank, entspricht jesuitischer Ueberlieferung und be deutet für den Sachverständigen auf dem Gebiete der inneren Politik keine Uebcrraschung. Auf alle Fälle hat daS AbstimmungS- refultat die Deutschen dem Beamtenministerium und dies« letztere der deutschen Minorität näher gebracht. In Oesterreich-Ungarn wird eine Erhöhung der OffizierS- gehälter beabsichtigt. Nach einer Zusammenstellung in der „Boh." würden die künftigen Bezüge der Offiziere gegenüber de» bisherigen sich folgendermaßen stellen: auS denen die bayrische Regierung im BundeSrathe dem Gesetz entwurf zum Schutze des gewerblichen Arbeitsverhältniss« zu gestimmt habe. Minister Freiherr von Feilitzsch erklärte in ; feiner Antwort aus diese Interpellation, daß die bayrische Re- i gierung nach wie vor gegen eine Beschränkung des Koalitions- < rechtes der Arbeiter sei. Durch den Gesetzentwurf werde aber - Paragraph 152 der Reichsgewerdeordnung, der sich mit der Ge währleistung des Koalitionsrechtes befasse, nicht berührt, sondern nur Paragraph 153, welcher bezwecke, den Ausschreitungen und Mißbräuchen des Koalitionsrechtes zu begegnen. Die Bestimmung dieses Paragraphen 153 reichte bei den Versuchen, die Arbeits willigen gegen Ausschreitungen bei Ausständen zu schützen, viel fach nicht aus und ihre Ergänzung hätte im eigenen Interesse der Arbeiter gelegen, deshalb habe die bayrische Regierung dem Gesetzentwürfe im Bundesrathe zugestimmt. Die Besprechung der Interpellation wurde auf Dienstag vertagt. Eine Erhöhung der FriedenSpräsenzstärke um die 7000 Mann, die der Reichstag im letzten Frühjahr ver weigert hat, wird, wie die offiziösen „Berl. Pol. Nachr." melden, in der nächsten Tagung des Reichstages nicht gefordert werden. Es liege nicht im entferntesten in der Absicht der verbündeten Regierungen, „den vom Reichstage bei Berathung d« Militär gesetzes ausgestellten Wechsel schon in diesem Jahre zur Ein lösung zu präsentiren". Der ReichshaushaltSvoranschlag für 1900 wird dem Reichstage bei seinem Wiederzusammentritt am 14. November zugehen. Das deutsche Central-Komitee vom Rothen Kreuz hat heute einen größeren Kredit bewilligt, um nach Transvaal Sanitäts material, und später, falls erforderlich, eine Delegation von Aerzten und Pflegekräften zu senden. Auf die in London gestellte Anfrage, ob Unterstützung erwünscht sei, ist eine Antwort noch nicht erfolgt. DaS Urtheil im Disziplinarverfahren gegen den hessischen Landgerichts-Direktor a. D. Küchler lautet auf 350 Mark Geld strafe und Tragung von der Gerichtskosten; */z trägt der Staat. Der Staatsanwalt hatte Amtsentsetzung beantragt. Maximilian Harden, dessen sechsmonatliche Festungs haft am 10. November abgelaufen wäre, muß, wie der Graudenzer „Gesellige" berichtet, weitere vierzehn Tage m Weichselmünde bleiben wegen Beleidigung des Königs Otto von Bayern. Ein Gnadengesuch, welches Frau Harden vor einigen Wochen ein gereicht hat, ist abgelehnt worden. Dem „Fränk. Kur." werden von einem Lehrer, welcher bei der Lehrercompagnie im bayrischen Jnsanterie-Leib-Negiment gedient hat, geradezu unglaubliche Dinge über die schlechte Behandlung der Lehrercompagnie seitens der Unter offiziere erzählt. Die Lehrer seien in der unerhörtesten Weise von den Unteroffizieren mit Schimpfworten belegt worden. Die schlimmsten Aeußerungen seien derart gewesen, daß sie auch nicht einmal andeutungsweise wiedergegeben werden könnten. Außer dem hätten die Lehrer den Unteroffizieren Stiefel wichsen müssen. Den Feldwebel treffe keine Schuld. — Aehnliche Berichte, nur noch weit belastenderer Art, finden sich seit Wochenfrist in sozial demokratischen und verwandten Blättern. In den sozialdemo kratischen Blättern sind insbesondere auch Offizieren Aeußerungen in den Mund gelegt, die man nicht für möglich halten sollte. Die Sache wird, so meint die „Augsb. Abendztg.", zweifellos im Landtage zur Sprache kommen und man wird dann wohl er fahren, was Wahrheit und was gehässige Uebertreibung ist. Als zweifellos kann jetzt schon betrachtet werden, daß die eventuell als schuldig Befundenen von keiner Seite werden gedeckt werden. In Pforzheim herrscht seit einiger Zeit eine Typhusepidemic. In den letzten Tagen wurden etwa 500 Erkrankungssälle fest gestellt. Eduard Bernstein veröffentlicht im „Vorwärts" eine für 150 Mk ratze SS. ch.auS Sink, then. He 10, P.. ibergerst.8,2- , Oberg. 2», p. u. Küche P, kratze 15. !0 Tahiti »thal 34. IMM. u. Küche tstr. 40,^ Politisch« Umschau. Freiberg, den 23. Oktober. Der -eutfche Kaiser hat bestimmt, daß die preußischen Landwehr-Jnfanterie-Regimenter mit Helmen ausgerüstet werden, soweit solche von denLinien-Jnfanterie- Regimentern aus Ueberschüssen hergegeben werden können. Die übrige Landwehr-Infanterie behält den Tschako bei. Als Abzeichen ist am Helmzierath das Landwehrkreuz anzubringen. Die Gräfin Marie zu Münster, die älteste Tochter deS Botschafters Fürsten zu Derneburg-Münster, ist Freitag in Berlin gestorben. Sie war am 1. Juli 1848 geboren und hatte sich vor Jahresfrist beim Reiten durch einen Stoß an die Brust verletzt, der die Veranlassung zu längerem Leiden ward. Ja gleicher Weise wie Rußland hat nun auch Deutschland einen Offizier nach dem Kriegsschauplatz in Südafrika beordert, und zwar unseren bisherigen Militär attache in London, Hauptmann Freiherrn von Lüttwitz. Derselbe ist bereits nach Südafrika unterwegs und begiebt sich nach seiner Ankunft direkt inS englische Hauptquartier. Es wäre unzulässig, hieraus Schlüsse zu ziehen betreffs irgend einer Parteinahme für England. Die Heeresleitung Deutschlands muß Werth darauf legen, durch Beobachtung der modernen Kriege auf der Höhe zu bleiben. In gleicher Weise wurde in dem letzten Sudanseldzuge der derzeitige Begleiter von Dr. Peters Hauptmann von Tiede mann in das Hauptquartier des Generals Kitchener entsandt und machte die Schlacht bei Omdurman mit. — Während des spanisch-amerikanischen Krieges befand sich je ein deutscher See offizier in Spanien und bei den amerikanischen Streitkräften. längere Erklärung, die darin gipfelt, daß er nach wie vor in allen wesentlichen Punkten sich zu den in seiner Schrift niedergelegten Anschauungen bekenne, daß er aber trotzdem die Be elsche Reso lution habe acceptiren können, weil sie niemand verbiete, in Be zug auf den vermuthlichen Gang der Bewegung anders zu urtheilen als Herr Bebel. Bernstein hat dadurch mit dürren Worten gesagt, daß die ganze Bebelsche Resolution nur ein Schaustück und der ganze Kampf um Bernstein nur eine Komödie war. «n- Tageblatt Amtsblatt für die königliche« mb Müschen Behörden zn Freiberg «nd Brand. Verantwortlich« Leit««« -er «e-aktio«: Veor« »«rtharvt. Wir lesen in der „Täal. Rdsch.": JnderBehandlung derSamoafrage.oie jetzt zu einem lebhaften Meinungs austausch zwischen Deutschland und England Veranlassung giebt, werden die offiziösen Auslassungen der Reichsregierung mit namhaftem Befremden betrachtet. Die Preßäußerungen des „Berliner Tageblattes", der „Münchener „AllgemeinenZta." und der „Magdeburger Zeitung", deren Quelle uns nicht unbe kannt ist, betonen gleichmäßig die Versicherung, daß die deutsche Reichsrcgierung nicht daran denke, dre jetzige Nothlage Eng lands auszunutzen zu einem Druck in der Samoa-Frage. Es ist unS bekannt, daß die englische Botschaft die Beweisführung verwerthet, wir lebten in Freundschaft mit England, und es sei ein schlechter Freundschaftsdienst Deutschlands, jetzt die üble Lage Englands in Südafrika auszunutzen zu einem Drucke be- reffs Samoas. Der Botschaftsattache Freiherr von Eckardt- tein kam zu diesem Zwecke eigens von London, um diese Be- chwerden hier vorzubringen, und wurde ja auch vom Kaiser em- 'fangen. Wir glauben, daß die Engländer sich in einer naiven Inkenntniß befinden betreffs des Wärmegrades unfererFreund- Haft für sie. Ein Emporkommen Deutschlands rst nur mög lich auf Kosten Englands. Die Versicherungen unserer Reichs- regierung, die der Staatssekretär Graf Bülow der ihm zugäng lichen deutschen Presse zugehen läßt, daß Deutschland bei Leibe nicht daran denkt, Englands jetzige schwere Krisis zu Gunsten Samoas auszunutzen, halten wir daher für zwecklos und schäd lich. Sie beruhigen die Engländer, denen die Quelle ebenso gut bekannt sein dürfte wie uns,' nicht, verwirren aber die öffentliche Meinung in Deutschland und stellen für uns ein Moment der Schwäche dar. Die Sehnsucht unseres Volkes geht aber zur Zeit mehr als je auf eine starke Regierung. Nichts wäre neben ergiebigen Schlappen in Afrika heilsamer sowohl für die Eng länder als für unS, wenn es überzeugend in London zu Tage träte, daß, wie das deutsche Volk, so auch seine Regierung den Engländern „nicht hold" ist. Hierin muß die Regierung voll kommen zusammenstehen mit unserem Volke, so peinlich sich ihre Konferenzen mit den Engländern auch gestalten mögen. Zart aefühl ist ja auch nicht gerade die Stärke der Engländer. Außerdem ist ja auch ein Wandel nicht ausgeschlossen. Siegen die Buren so weiter, dann treten für Salisbury und Chamber lain andere Männer an die Spitze in London; in jedem Falle aber müssen wir wünschen, daß unsere Regierung unsere Sache so leitet und so verhandelt, wie es das gerade gegenüber dieser Lage völlig eimnllthige Verlangen der Nation erfordert. Erscheint jeden Wochentag Abends Y,S Uhr fiir den 7ff s V anderen Tag Preis vierteljährlich 1 Mk. 80 Psg. einmonatlich KO Pfg.-, durch die Post 2 Mk. 2b Psg. Steckbrief. Gegen den Schieferdecker Friedrich Emil Schlegel auS FreibergSVorf, welcher Richtig ist, ist di« Untersuchungshaft wegen Verbrechens gegen 8 209 Abs. 1 der Konkurs« Orduung verhängt. ES wird ersucht, denselben zu verhaften und in daS nächste GerichtS-Gefängniß abzuliefern. Freiberg, den 21. Oktober 1899. Königliche Staatsanwaltschaft. 8t. X. U 396/99. Dm. ZLelsr. Einenkel. Aus Fvllum S59 des Handelsregisters für di« Stadt Freiberg ist heute die Firma LI. HolzgeschLft, Freiberg i. Sa. gegenwärtig künftig Gulden 600 840 720 1020 ! 900 1200 1200 1500 1680 2000