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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189911032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-03
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.11.1899
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8»» L vorher Rückzug erschieß üben be ll scheint, Bericht. len Ar- ers, wel- iositionen encoe be- wo sest- 40piün- ny, und Offe aus Svsinung t gebracht :eits bis ischnseitz : Wagen- : mit den m Maul- zwei Ba ren abge- im Abend n Lagern nn Flaa- Nelthorpi it auf der Her und der Bul. bert mit raße nach vom Ban ges zwei Dewdry- er zuM dis in die smarschez i duler >!ebel geht . Oktober, furcht- die wir Narsche eter breite ;eschwolle- ch strö- dichten nn wieder dazu das e und die linkssvon >slos zu« gcsammte Zurück- aur mit ! Joubert, )ern und entgegen- dedeutende den Feind )aran kein verlassen, ie letzten a mußten, ausgerückt ir für die u werden, i Stunden wiihrend . begannen eben ein- pjen deS : Stellung - war nur d wir uni schwärm» chen. Wir Anwohner heinander, bst wußten acht diesei as ich aus war stock- versuchteu überließen n Woche» iamanten- , Ium die Bertram Befehl , Labh» n Bure» e Panik r Farmen, nhanbane- und zogen iren ihrer Frauen Hilsloser, naus zog- Nacht in wir heute e und die euten, ist wieder I Traich s unsern glaubte» furchtbar i kam die eien von und der en heran, die einen egen den bank vor chen zwe e Stunde MN uni Freiberger Unzeiger ««d Tageblatt. Seite 3. — S. November« -iS S5S. heranrücke» sahen, daS offenbar nichts weniger als aus der Flucht war und sofort sechs Geschütze gegen uns in Position brachte. Unsere Artillerie begann die Buren zu beschießen, diese aber antworteten mit einem so überwältigenden Feuer, dnß unsere Geschütze rasch retiriren mußten. General Aule befahl uns, nach dem Lager von Glencoe zurückzugehen, an geblich um unS mit Proviant zu versehen, da dieser nur noch knapp war, aber noch ehe wir unser Lager wieder erreichen konnten, fanden wir unS einem überlegenen Buren- Kommando gegenüber, dem die Schwadron Husaren und die die Avantgarde bildende Infanterie nur mit Mühe entgingen. Der Feind hatte hier keine Shrapnels und seine Kugeln gruben sich häufig, ohne zu explodiren, in den aufgeweichten Boden. DaS rettete uns. Den ganzen Sonntag über war unsere Kavallerie und Infanterie plänkelnd im Kontakt mit dem Feinde, um nur das schwere Geschütz der Buren fernzuhalten. Wir hatten ge hofft, jetzt etwas Ruhe zu bekommen, die die meisten vonunS seit 36 Stunden nicht genossen hatten, — da kam der Befehl, sofort auf der Straße nach Helpmakaar und Dundee weiter zu rücken. Aber ehe wir noch die letztereStadt erreichten, schwenkte die ganze Kolonne plötzlich rechrS ab und verschwand in dem engen Defils des BiggarSbergeS, während unsere Nachhut fortwährend unter Feuer blieb und de» Gegner in demGlauben erhielt, als lagerten wir für die Nacht auf der Straße Glencoe—Dundee. Nur die undurchdringliche Finsterniß, der strömende Regen und der dichte, auf der ganzen Gegend lagernde Nebel machten die Durchsühr- qng dieser Täuschung möglich. Jetzt er st begrif fen auch wir, daß eS sich um keineSchlacht, sondern um den Rückzug handele. Auf dem ganzen Marsche, der nun folgte, befanden wir unS in Gefechtsbereitschaft. So ging es durch den 10 Kilometer langen, oft nur 2—3 Meter breiten Van IondenS Paß und über den Biggars- berg. Hätte der Feind eine Ahnung von unserer Marschroute gehabt, hundert Buren hätten unS in diesem Paß einkeilen und wehrlos zusammen schießen können. Um 3 Uhr morgens, am Dienstag, kamen wir endlich, fast zusammenbrechend vor Müdigkeit und völlig durchnäßt, aus dem engen Döfilä heraus, um nun dem Was ch- ,bankflusse zu folgen, an besten wilden Ufern wir die nächste Nacht verbrachten, um am kommenden-Morgen den Sonntags fluß zu erreichen und dort endlich — es war Mittwoch — zu s halten und eine kurze Ruhepause zu machen und frühstücken zu können. Hier traf uns die Nachricht, daß der Feind bei Elands- laaate nicht geschlagen, sondern daß General White ihn nur ver hindert habe, uns den Weg zu verlegen, und daß der General soeben ein weiteres Gefecht gegen ein Oranjeburencorps bei Rietsontein bestand, daS im letzten Augenblicke dey Plan unserer Vereinigung mit der Garnison von Ladysmith zu vereiteln drohte und daß General White mit der gesammten Garnison uns am Modderspruit erwarte. Unsere Ruhe sollte nicht lange dauern. Dann strömten unsere Vedetten herein und meldeten den Anmarsch eines starken Buren-Kommandos von Beith-Helpmakaar. Es war General Meyer, welcher sich mit General Erasmus vereinigt hatte und uns in dem Glauben gefolgt war, wir seien auf der Straße über Beith nach Ladysmith abgezogen. Niemand unter den Buren hatte uns de» verzweifelten Plan zu getraut, durchdenVan Jonders-Paß und das Waschbankthal nachLady- smith durchzumarschiren. Am Abend fand endlich die Vereinigung mit den Truppen General Whites statt. Aber um welchen Preis! Wir kamen wie Hülf- lose, von Allem e ntblößt, flüchtend an. Ein großer Theil unserer Pferde war unterwegs gefallen oder hatte, wie die gejammte Bagage und unser gesammtes persönliches Gepäck zurückgelassen werden müssen. Den Versuch, unsern Train, und unsere Geschütze über den Biggarsberg und durch die Schluchten des Waschbankthales Hindurchzuschleppen, hatten wir schon am zweiten Tage aufgeben wüsten — sie alle waren zurückgeblieben und nun wohl dem Feinde in die Hände gefallen. Wir brachten nichts mit unS, als unser Gewehr, unsern Säbel und daS, was wir als Zeug auf dem Leibe trugen. Etwa dreihundert Mann waren unterwegs zurückgeblieben und offenbar dem Feinde, als Gefangene, in die Hände gefallen. Ueber die Lage in Ladysmith veröffentlichen die gestrigen Londoner Abendblätter eine Depesche aus Ladysmith, in welcher es heißt: Die Buren näherten sich am Montag Abend aus's Neue Ladysmith und warfen einige Granaten in das englische Lager. Zwei englische Marinegeschütze, Fünfzigpfünder, eröffneten das Feuer auf die Buren. Am Dienstag bei Tagesanbruch fuhren die Buren weitere Geschütze auf; einige derselben wurden jedoch von den Engländern zum Schweigen gebracht. Am Dienstag Abend dauerte der Artilleriekamps noch fort. „Man glaubt," daß die Buren große Verluste erlitten. Der Geist der englischen Truppen in Ladysmith ist vortrefflich. Den „Münchn. N. N." liegen noch nachstehende Telegramme vor: Pietermaritzburg über London, 31. Oktober. Die Verbindung mit Ladysmith ist abgeschnitten. Zwei Buren- kommandoS rücken gegen Pietermaritzburg und Greytown, offenbar uin diese und Durban wegzunehmen, bevor das englische Armee- cprps eintrlfft. — Durban über London, 31. Oktober. Die Anzahl der britischen Gefallenen und Gefangenen gestern beträgt etwa 3000. Die englischen Kriegsschiffe hier landen alles Geschütz und Mannschaften zur Vertheidigung von Pietermaritzburg. OerMches und Sächsisches. Freiberg, den 2. November. — Neber daS Befinden des Prinzen FrieVrich August werden heute verhältnißmäßig günstige Nachrichten taut. Vor läufig ist an eine Uebersiedelung des Prinzen von Kalkreuth nach dem Taschenbergpalais in Dresden nicht zu denken. — Der König hat den Ceremonienmeister Kammer herrn Rudolf Freiherrn von Könneritz auf sein Ansuchen von den Funktionen eines königlichen Ceremonienmeisters unter Belassung seines Titels und Ranges enthoben. — In feierlicher Weise erfolgte heute Mittag im Sitzungs saal« der Stadtverordneten die Einweisung unseres nenen Herrn Bürgermeisters Blüher durch Herrn Kreishanpt- mann Schmiedel. Dem feierlichen Akte wohnten die Vertreter der königlichen Behörden, die Mitglieder des Raths- und Stadt verordnetenkollegiums, die städtische Beamtenschaft bei. Auf der rechten Seite des Saales hatte die Schutzmannschaft Ausstellung genommen. Geführt von Herrn Stadtrath Lohse betraten Herr Kreishauptmann Schmiedel und Herr Bürgermeister Blüher den Saal. Herr Kreishauptmann Schmiedel begab sich an das Vor- sieherpult und nahm sodann das Wort zu seiner Einwcisungs- redc, an die sich die Verpflichtung und Vereidigung des Bürgermeisters Herrn Blüher schloß. Herr Stadtrath Lohse begrüßte und beglückwünschte da» neue Stadtoberhaupt im Namen und Auftrage de» NathskollegiumS, während Herr Stadt verordnetem orsteher Justizrath Täschner als Vertreter der Stadt verordneten und im weiteren Sinne der gesammten Bürgerschaft Herrn Blüher willkommen hieß. Seitens der städtischen Beamten schaft begrüßte Herr Rechnungssekretär Meinhold den neuen Bürgermeister. Darauf nahm dieser selbst das Wort zu einer längeren Ansprache, in der er dankte für das Vertrauen, das ihm von den städtischen Kollegien durch seine Wahl zum Bürger meister bewiesen worden. In großen Zügen legte er weiter die Grundsätze dar» von denen er sich bei seiner künftigen Amts führung leiten lasten wird. (Ausführlicher Bericht folgt morgen.) — Den heute Mittag eingewiesenen Herrn Bürgermeister Blüher ehrte daS Stadtmusikchor unter Leitung deS Herrn Stadtmusikdircktors Schneider heute Morgen durch Darbringung eine» Ständchens. — Für die polizeiliche Regelung de» Milchverkaufs hat das königl. Ministerium deS Innern an die Kreishauptmann- schaften im Verordnungswege eine Reihe allgemeine Gesichtspunkte gelangen lasten, nach denen die gegenwärtigen bezüglichen Vor schriften über die Handhabung der Milchkontrolle, welche viel fachen Anlaß zu Klagen der betheiligten Kreise geben, abzuändern sind. Die abgeänderten Vorschriften müssen bis zum 1. Juli 1900 an das Kgl. Ministerium des Innern eingereicht werden. Neu zu erlassende Milchregulative sind nach den erwähnten Gesichtspunkten zu prüfen. — Freiberger Ttadtwappeu. Auf Grund einer Ver ordnung des königlichen Ministeriums des Innern vom 13. März 1894 und infolge der Anregungen, die bei dem sächsischen Ge- meindctage in Zittau im Jahre 1896 durch den Vortrag „Ueber tue Wappen und Farben der Städte des Königsreichs Sachsen und die vom königlichen Ministerium des Innern getroffenen An ordnungen" vom Staatsarchivar Regierungsrath vr. Poste in Dresden gegeben wurde, sind in den letzten Jahren die Wappen und Siegel fast sämmtlicher sächsischen Städte einer Revision unterzogen worden. Die Revision erstreckte sich auch auf das Wappen unserer Stadt, welche bekanntlich mit ihrem scbon im Jahre 1227 nachweisbaren Siegel bis jetzt als die älteste Sicgel- führerin der sächsischen Städte anzusehen ist. Nach den Fest stellungen der Direktion des königlichen Hauptstaatsarchivs zeigt daS im Renaissancestil gehaltene neue Freiberger Stadtwappen folgende, gegen daS bisherige Wappenbild etwas veränderte Dar stellung: Im blauen Felde eine hohe starke, von Quadern er baute Mauer mit Zinnen und einem in der Mitte hervor- stehcnden Vorbau, in welchem ein Thor mit aufgezogenem schwarzen Fallgitter sich befindet. Das Thor wird durch den markgräflich Meißner Schild (schwarzer Löwe im goldenen Felde) bedeckt. Ueberdem Thore und zu dessen Seiten sind Schießscharten angebracht. Hinter den Mauerzinnen ragen drei runde, dicke Thürme hervor, die mit runden, rothen Haubendächern gedeckt sind und auf ihren Spitzen goldene Knöpfe mit goldenen Fähnchen tragen. Der mittelste Thurm hat unter dem Dache zwei und unter letzteren drei Rundbogen-Oeffnungen, die beiden Seitenthürme dagegen weisen oben drei, unten zwei solcher Oeffnungen auf. Als Fahnenstreisen hat die Stadt wie bisher Schwarz oben und Gold (Gelb) unten zu führen. In dieser Ausführung wurde unser Stadtwappen auf Veranlassung des Königl. Hauptstaatsarchivs durch Professor Hildebrandt in Berlin in den entsprechenden Farben erstmalig hergestellt und, nachdem sich der Stadtrath damit einverstanden erklärt hatte, der Stadtgemeinde zur Führung des revidirten Wappens durch die Königl. Krcishauptmannschaft Dresden mit ministerieller Er mächtigung die erforderliche Genehmigung ertheilt. Die jetzt im Gebrauche befindlichen stadträthlichen Stempel und dergl. sind nicht sofort nach dem richtig gestellten Stadtwappen umzuändern. Das wird vielmehr erst geschehen, wenn das Bedürfniß nach Anfertigung neuer Stempel, Siegelmarken rc. vorliegt oder wenn es sich bei festlichen Gelegenheiten um Verwendung des Stadt- wappenS auf Fahnen oder Dekorationen handeln wird. — Nach einer Verordnung des evangelisch-lutherischen Landes konsistoriums haben die in LvanAeliois beauftragten Staats minister für -en Neubau der Kirche zu Rechenberg bei Frauenstein eine allgemeine Kirchenkollekte bewilligt, welche Sonntag, 26. November, eingesammelt und an diesem Tage, sowie am 19. November, dem vorhergehenden Sonntage, abgekündigt werden soll. Bei diesen Abkündigungen sollen nach stehende Mittheilungen zur Kenutuiß der Gemeinde gebracht werden: Rechenberg mit Bienenmühle und dem Dorfe Holzhau bildete bis zum Jahre 1896 eine Tochterkirchengemeinde von Nassau bei Frauenstein. Jetzt hat es einen eigenen Pfarrer, wenn es auch noch eines Pfarrhauses entbehrt. Inzwischen ist der Ersatz der kleinen, seit Jahrhunderten bestehenden Ortskirche durch einen Neubau dringendes Bedürfniß geworden, so daß der Pfarrhausbau noch zurückstehen muß. Der Kircheubau war schon in Vorbereitung, als das Hochwasser im Jahre 1897 eintrat, welches die Gemeinde Rechenberg besonders schwer geschädigt hat. Der Muth zum Bauen war darüber saft entfallen, und nur im Vertrauen auf die Mithilfe der ganzen Landeskirche hat er sich wieder belebt. Dringend nöthiq ist diese Mithilfe, denn die Baukosten von etwa 72 000 Mk. können von der Gemeinde selbst, die in Rechenberg 1400, in dem armen Holzhau etwa 400 Seelen zählt, unmöglich allein getragen werden.' Ihre Steuerkraft ist sehr gering; Industrie ist fast gar nicht vorhanden, die Felder liegen meist auf steilen Abhängen, sind schiver zu bewirthschaften und liefern nur dürftigen Ertrag. — Der letzte Landtag lehnte bekanntlich nach eingehenden Berathungen einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Tuberkulose unter den Rindern ab, stellte aber der könig lichen Staatsregierung die Mittel zur Verfügung, daß unter Zu grundelegung der einschlagenden Bestimmungen des abgelehnten Gesetzentwurfes in einer Anzahl Ställe Versuche betreffs der planmäßigen Bekämpfung der Rindertuberkulose veranstaltet werden konnten. Infolgedessen hat im Auftrage des königlichen Ministeriums des Innern die königliche Kommission für das Veterinärwesen einen Plan für diese Versuche aufgestellt, nach welchem nunmehr Verfahren wird. Aus allen Landestheilen haben sich Landwirthe unter dem Vorbehalte der Vereinbarung der näheren Bedingungen bereit erklärt, ihre Rindviehbestände zum Zwecke der geplanten Ermittelungen zur Verfügung zu stellen. *— Soeben erschien -as 35. Heft -er Mittheil ungen -es Freiberger Alterthnms-Vereins, heraus gegeben vom Vorsitzenden, Herrn Konrad Knebel. Der Herausgeber setzt in der Schilderung „Leben und Wirken Hein rich Gerlachs", dem hochverdienten Vereinsbegründer ein Denk mal. Ein halbes Jahrhundert Freiberger Stadt- und Vereins geschichte gleitet beim Lesen an uns vorüber. Mancher Frei berger wird sich hierbei nicht nurl der Erinnerung freuen, son dern auch aufs Neue die Ueberzeuaung gewinnen, daß der Ver storbene ein Ehrenbürger in des Wortes bester Bedeutung ge- . wesen ist. Ueber den Ritterfitz Oberschöna berichtet Herr : Pfarrer Klotzsch in Oberschöna. Er thut überzeugend dar, vatz unter den vier Dörfern Erhards einer Urkunde von 1185 zu< folge die Orte Linda, Oberschöna, Wegefarth und Frankenstein zu verstehen sind, deren Geschichte der Verfasser bis zur Neu zeit verfolgt. Die Aktenstücke zur Geschichte der dritten Schwe- denbelagcrunss, welche Herr Oberlehrer Dr. Knauth veröffent licht, werfen interessante Streiflichter auf jene Zeit. Lebhafte Erinnerungen an das „tolle Jahr" erwecken desselben Verfassers Mittheilurmen über das Friedebach-Purschensteiner Revo- lutionsidyll. Nicht nur für den Bergmann, sondern auch für den Laien ist wegen der Förderung der Ortskenntniß der Bericht des Bergverwalters Planer von Wichtigkeit, den Herr Bergdirel- tor Wengler mit Anmerkungen versehen zur allgemeinen Kennt- niß bringt. Herr Mufeumswart Beraamtsrath Wappler lie fert einen wertbvollen Beitrag zur Geschichte der Besuchskarten. Die Aristokratie des Dresdner-Warschauer Hofes unter den polnischen Königen (darunter auch die Gräfin Cosel und unter vielen Fürstlichkeiten so der Graf du Nord, Peter der Große) ist in der Sammlung seltener Besuchskarten des Museums ver treten. Ein Bild der Thümerei, bezw. des alten Gymnasiums zeichnet Herr Knebel, das bei dem regen Interesse für ein künf tiges König-Albert-Museum von Werth sein dürfte. Jn- aleichen schildert er zwe, Prachtpokale des Freiberger Meisters der Goldschmiedekunst, Samuel Klemm, welcher im schönen Er kerhause Erbifche Straße 7 wohnte. Eine literarische Umschau leitet über zu den „Kleineren Mittheilungen". Herr Archivrath a. D. Dr. Theodor Distel in Blasewitz berichtet darin in anzie hender Weise über zwei Bildnisse Lukas Cranachs des Aelteren, Herzog Heinrich und Gemahlin, über ein eigenhändiges Schrei ben dieses Fürsten, über den Lübecker Goldschmied Hans Wessel und über ein Freiberger „Vivatband". Hierauf folgt ein Aus zug aus dem v. Wedelschen Reisetagebuch von Heinrich Gerlach. Würdig werden die Darbiteungen abgeschlossen vom Vereins- Bllcherwart Herrn Oberlehrer Dr. Peine mit seinen Ausführun gen über „Goethe in Freiberg", welche im Goethejahre doppelt willkommen sind. Die beigegebenen Abbildungen, von Heinrich Gerlach, sowie der genannten Prachtpokale, gereichen dem Hefte zur Zierde. Aus dem Mitgliederverzeichniß ersehen wir, daß dem Verein über hundert Mitglieder neu beigetreten sind. Als dankenswerthe Neuerung, weil für die Benutzbarkeit des Heftes von hohem Vortheil, begrüßt man das angefügte Personen-, Orts- und Sachregister. — Der gestern Abend im Gewerbehaussaal vom hiesigen Naturheilverein veranstaltete Familien- «nv Goethe- abenv war sehr zahlreich besucht. Nach einem von Herrn Paul mit Wärme vorgetragenen Musikstück begrüßte der Vorsitzende Herr Scholta die Anwesenden mit einer an Goethe'schen Citaten reichen Ansprache. Hierauf trug Fräulein E. Ay die Goethe'sch« Dichtung „Die Liebende schreibt" mit tiefem Empfinden und deklamatorischem Geschick vor. Die Weihe aber erhielt die Goethe- feier durch die verständnißinnigen Recitationen Goethe'scher Dichtungen durch Herrn Techniker Pallaske, hier. Den Schluß derselben bildeten Darbietungen von Theilen aus dem Meister werke des Dichterfürsten, aus seinem „Faust". Sehr erhebend waren die Gesäuge Goethe'scher Llederdichtungen, von denen Fräulein Oehme „Ueber allen Wipfeln ist Ruh" und „Freudvoll und leidvoll", Fräulein D. Ay „Kennst du das Land, wo die Citronen blühen?" mit gesanglicher Fertigkeit vortrugen. Große Heiterkeit erregte daS Schnellzeichnen von Portraits und Bildern durch Herrn Dekorationsmaler Seifert. Auch die weiteren musikalischen Darbietungen der Geschwister Ay, wie die des Fräuleins Oehmichen und des Herrn Paul, besonders aber der mit Talent vorgeführte Soloscherz „Ein adliger Backfisch" von Fräulein E. Ay und die Gesänge von Fräulein D. Ay fanden rauschenden Beifall. — Astronomische Daten für -i- geographische Lage Freivergs unv Nmgegenv im Monat November 18SV. Auf- und Untergang für Sonne (O) und Mond ()), Durch gang der Sonne durch Süden nach mitteleuropäischer Zeit. V — Vormittags, M ---- Mittags, N ----- Nachmittags. Bei den Angaben für den Mond ist statt der Stundenzahl 12 der Ueber- sichtlichkeit wegen immer 0 gesetzt worden. 1899 im Süden o Aufgang Unterg. 2 Aufgang Unterg. . U M U M U M U M U M 1. 11 50 7 0 4 40 4 49 V 3 23 N 2. 11 50 7 2 4 38 6 0„ 3 46 „ 3. 11 50 7 3 4 37 7 12 „ 4 14 „ 4. 11 50 7 5 4 35 8 25 „ 4 49 „ 5. 11 50 7 7 4 33 9 32 „ 5 34 „ 6. 11 50 7 9 4 32 10 32 „ 6 31 „ 7. 11 51 7 10 4 30 11 23M 7 39 „ 8. 11 51 7 12 4 29 0 3 „ 8 55 „ 9. 11 51 7 14 4 27 0 36 N 10 14 ,, 10. 11 51 7 16 4 25 1 2„ 11 34 „ 11. 11 51 7 18 4 24 1 26 „ Nachts. 12. 11 51 7 19 4 22 1 47 „ 0 54 V 13. 11 51 7 21 4 21 2 8„ 2 15 „ 14. 11 51 7 22 4 20 2 31 „ 3 35 „ 15. 11 51 7 24 4 18 2 57 „ 4 58 „ 16. 11 52 7 26 4 17 3 28 „ 6 15 „ 17. 11 52 7 27 4 16 4 7 „ 7 29 „ 18. 11 52 7 29 4 15 4 53 „ 8 38 „ 19. 11 52 7 31 4 13 5 48 „ 9 35 „ 20. 11 52 7 32 4 12 6 50 „ 10 22 „ 21. 11 53 7 34 4 11 7 56 „ 10 59 „ 22. 11 53 7 35 4 10 9 2 „ 11 29 M 23. 11 53 7 37 4 9 10 9 „ 11 53 „ 24. 11 54 7 39 4 8 11 15 „ 0 14 N 25. 11 54 7 40 4 7 frühmgs. 0 32 „ 26. 11 54 7 42 4 6 0 21V 0 49 „ 27. 11 54 7 43 4 5 1 25 „ 1 7„ 28. 11 55 7 45 4 4 2 31 „ 1 26 . 29. 11 55 7 46 4 4 3 41 „ 1 47 , 30. 11 56 7 48 4 3 4 52 „ 2 13 , 31.^ — — n Ferner tritt ein für den Mond: am 3. November 11 Uhr 27 Minuten Vorm. Neumond „ 10. 2 „ 35 „ Nachm. erstes Viertel „ 17. . 11 „ 18 „ Vorm. Vollmond „ 25. ,, 7 „ 35 „ Morgens letztes Viertel. „ 12. „ 1 „ Nachm. Erdnähe „ 25. „ 3 »k „ Morgens Erdferne. Am 12. bis mit 24. November geht Mond-Untergang dem Ausgang voraus. — WeinholV's Originak-Wekk-Panorama (Fischer- straße) bietet in dieser Woche fünfzig Ansichten aus Palästina und von dem Besuche des deutschen Kaisers in Jerusalem. Die Bilder fuhren den Besucher hauptsächlich nach der „heiligen Stadt" mit ihren malerischen en gen Straßen und ihrem bnuten Verkehr und an die zahlreichen Stätte», die an de« Welterlösrrs
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