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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189910183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18991018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18991018
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-18
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.10.1899
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18»» -SSt» zwei der leeren Personenwagen etwas beschädigt, Personew und von bis« Ge- irscheinende» ,en über den wffentlichten es für das irung hätte, lverzweigte» Meinung der r praktischen Fraktion der ch nach Be- irgermeister, »werter und raktion sind l Landwirth, er-Sekretär. Landwirth, ildemokraten tusikdirektor. der hiesigen Ledebur, Stanislaus« . Oktober. chte gestern lusstellungs- Dcputation ßt und trat 'shauptmami rch die AuS- stät für die :en und das auch Prinz Weinkosthalle tellung aus« m nahm der es; ebenso Weins. W ^shanptmann Anwesenden Kapelle des hend. Die ch Weitenn Geschützen n Dundee. Die Stadt as Gerücht nd in Lon- Sataillonen ießlich der- ndet. Die !9. Oktober sind zunächsi iildstand m hr gut ist, r 13. S«M aert wurde, schen Armee er befördert chen Armee rrde er als stellt, dessen ldet: Eure gSrecht für und Upper vorhanden, in einigen xtraausgabe - gegenüber ar Handels- t. et, hat der :r deutschen rtralilit »rdert, diese die deutsche Richard Dranje-Frei- idermeifteis. .Freiwilliger am Kupser- zen Batterie, ihm an der des Krieges webel. Als das Regi« )rganisirung nden, über angetragene an lebte sich ine Rückkehr rpp«, die er nd legte die Trupp« aus der Uuler- tegerstümme f und wurde Sendarmerie. ftraae seiner her Geschütze zen. Er kam Kameraden ! Buren ein he Schützen, r mit dem , so schicke »nen aus die >en Nothscll, !gte Antilope einzige Ber- ihm ausfiel, , meinte er, Goldminen : ist jetzt 51 vermochten die angrenzenden Gebäude zu erhalten. Oberbürgermeister Beutler in Dresden hat nach der letzten Stadtverordnetensitzung erklärt, daß er auf das Bauland, welches er der Stadt Dresden zum Bau eines eigenen Wohn hauses abkaufen wollte, nicht mehr reflektire. Die Stadtver ordneten hatten zwar einstimmig dem Kaufe zugestimmt, doch konnte man aus den Aenßerungen einiger Mitglieder des Kolle giums entnehmen, daß ihnen der von der Abschätzungs-Kommission festgesetzte Preis von 8 Mark pro Quadratmeter als zu niedrig erschien. Jedenfalls um noch weiteren Nörgeleien zu entgehen, hat Oberbürgermeister Beutler den Kans wieder rückgängig gemacht. Im Jahre 1898 hat der Dresdner Lehrerverein sich an die städtischen Kollegien zu Dresden mit dem Ansuchen gewendet, im Lokalstatut dahin Bestimmung zu treffen, daß dem gemischten evangelischen Schulausschusse neben den Direktoren auch zwei ständige Volksschullehrer anzugehöre» haben, welche von der städtischen Lehrerschaft zu wählen sind. Die in dem Gesuche berührte Frage ist bereits vor mehr als 20 Jahren zwischen den städtischen Kollegien und der staatlichen Schul behörde eingehend erörtert worden. Aus den damals insbesondere von dem Schulamtsvorstande Stadtrath Heubner geltend ge machten Gründen hat der Rath am 13. Dezember 1898 das Gesuch des Dresdner Lehrervereins abgelehnt. Dagegen haben die Stadtverordneten einstimmig in ihrer Sitzung vom 23. März 1899 beschlossen, den Rath zu ersuchen, den Entwurf eines Nach trages zu der mehrerwähnten Lokalschulordnung vorzulegen, wo nach unter entsprechender Abänderung der HZ 25 und 26 dem Schulausschusse künftig außer den oben unter 1—4 Genannten zwei städtische Schuldirektoren und ein ständiger Lehrer anzuge hören haben. Der Rath ist hierauf anderweit in eine Erwägung der Sache eingetreten und, nachdem der von den Stadtverord neten bei Beschränkung der Zahl der Direktoren und Lehrer auf 2 bez. 1 in Betracht gezogene Mangel eines genügend geräumigen Sitzungszimmers behoben worden war, ist das Schulamt zu dem Vorschläge gelangt, vom 1. Januar 1900 ab den Schulausschuß um fünf Mitglieder zu vermehren, und zwar dergestalt, daß von da ab dem Ausschüsse auch zwei ständige Lehrer, der Stadtbezirks arzt, dessen Beirath in zahlreichen Fragen erwünscht scheint, und je ein weiteres Mitglied des Nathcs und des Stadtverordnetcn- kollegiums anzugehören haben. Der Rath erklärte sich mit dem Vorschlag einverstanden und genehmigte den in diesem Sinne aufgestellten Nachtrag zur Lokalschulordnung. Im verflossenen Frühjahr erblickte eine Dame in dem Damenmäntel-Geschäft der Gebr. Jacoby auf der Wils druffer Straße im Schaufenster einen Damenkragen zum Verkauf ausgestellt. Sie betrat das Geschäft und bestand darauf, gerade diesen Kragen zu bekommen. Durch eine Verkäuferin wurde ihr jedoch bedeutet, daß der Kragen ihr erst nach 8 Tagen abgegeben werden könne. Die Dame machte ihrem Sohne hiervon Mit- theilung und nun bogab sich dieser m da» Jacoby'sche Geschäft Wkewerger Anzeiger «nd Lageblatt. Sette S. — 18. Oktober, Fahrpersonal aber glücklicherweise nicht verletzt worden. In der Lederfabrik von Sohne (vormalige Sammetfabrik Berndt) in Deuben bi ach in der Nacht zum Sonntag auf her noch unaufgeklärte Weise ein Brand auS, welcher das bände bis aus die Umfassungsmauern zerstörte. Dein Kalamitosen ist dadurch ein großer Schaden erwachsen. Die Feuerwehren ^eß sich denselben Kragen zeigen und wollte ihn sofort kaufen, zu welchem Zwecke er mit dem Mitinhaber de» Geschäfts Aron Jacoby persönlich verhandelte. Dieser wollte den Kragen erst nach Ablauf von 2 Tagen abgeben. Ein Wort gab das anders Jacoby gerieth in Erregung und rief nach der Aussage deS Zeugen in indignirter Weise: „WaS wollen Sie denn? Sie kommen von der Konkurrenz, dieser verkaufe ich nichts, denn die verkauft ihre Waare erst in meinen gebrauchten Packpapieren. Wenn Sie nicht machen, daß Sie 'nauS kommen, dann sollen Sie sehen, waS geschieht, dann kaffe ich Sie hinauswerfen!", und schon habe den Zeugen auch ein junger Mann gepackt und hinauSzudränge» versucht. Der Zeuge ist dann jedoch freiwillig gegangen und hat seine Erfahrungen in einem Artikel an den „Gen-erbeschutz", Organ deS Verein» gegen Unwesen t« Handel und Gewerbe; geschildert. In dem Artikel wurde betont, daß die Waaren i« Schaufenster nur als „Lockvögel" ausgestellt seien. Jacoby klagte daraufhin gegen den Verantwortlichen Redakteur d«S „Gewerbeschutz" Robert Stübner wegen Beleidigung. Zu der gestrigen Verhandlung vor dem königl. Amtsgericht Dresden waren eine große Anzahl von Zeugen geladen. Stübner wurde kostenlos sreigesprochen, eS stand ihm § 1SS deS St.-G.-B. schützend zur Seite, da eine Beleidigung auS der Form der auf gestellten Behauptung nicht erblickt werden konnte. Oberbürgermeister Geh. Rath vr. Georgi wurde zum Ehren« doktorderMedizinder Universität Leipzig ernannt. Gestern nahm die Immatrikulation an der Universität Leipzig ihren Anfang. In zehn Jabren feiert dir ehrwürdige Um» m»t«r ihren 500jährigen Geburtstag. Welch ein Zeitraum! Und une hat sich in vier Jahrhunderten da» Wesen de» Leipziger „Bruder Studio" geändert! Vom 15. bi» 17. Jahrhundert trug die Ceremonie der Deposition viel zur Verrohung der stu dentischen Sitten bei. Im 16. Jahrhundert waren bei de» Leipziger Studenten Schuldenmachen, Häuserstürmen, Kämpfe mit den Handwerksgesellen, namentlich mit den Kürschnern, und nächtliche Ruhestörungen gewöhnlich; im Jahre 1521 hieß mau die Leipziger Universität „einen Wust lautter böser Buben": Und so war e» auch im 17. Jahrhundert: die Leipziger Chroniken bringen fast auf jeder Seite Berichte von Studententumultrn, verbotenen Mummereien, von Verwundungen, Mord und Todt- schlag, bei denen Studenten die Thäter waren. Gesitteter erscheint der Leipziger Student im 18. Jahrhundert; man lese nur Z. „Re nommist". Für die Aufführung der Leipziger Studenten vor 100 Jahren hat man eine köstliche Schilderung in Ans. Radios»»? (RebmannS) „Kreuzzügen durch einen Theil Deutschland»" (s. Wustmanns Leipziger Neudrucke). In unserem Jahrhundert aber hat sich verdeutsche Student im Kriege und imFneden, auf dem Schlachtfelde wie im Hörsale, zur Zeit einer traurigen Reaktiv« wie m den Tagen deS Aufruhr» und der Revolution stet» all» guter, wahrhafter Deutscher gezeigt, und da» möge er bleibeyl JneinerrechtfatalenSituation befinden sich Miether und Besitzer der Häuser an der Gundorfer, Goethe-, Georg- und Uhlandstr. in Leipzig-Lindenau. Für den bezeichne ten Block gelten die beschränkenden Bauvorschriften, nach denen die Gebäude nur aus Erd- und zwei Obergeschossen, sowie höch stens einer Wohnung im dritten Obergeschoß bestehen dürfet» Als die Häuser gebaut wurden, herrschte in Lindenau ein sehr großer Mangel namentlich an kleineren Wohnungen. Die Bau unternehmer der Häuser an den obengenannten Straßen mach ten sich diesen Uebelstand zu Nutze und richteten in den Dach geschossen daselbst nicht, wie erlaubt, nur eine, sondern zwei br» drei kleine Wohnungen ein. Die Behörde drückte damals in Rücksicht auf den vorhandenen Mangel an kleineren Wohnungen ein Äuge zu und ließ stillschweigend die Benutzung dieser Logik zu. Als sich aber die Verhältnisse in dieser Hinsicht wieder bester gestalteten, kam die Behörde und forderte die Beseitigung dieser Wohnungen, indem sie Besitzern und Miethern einen hin reichenden Zeitraum für Räumung ließ. Das Unangenehmste an der ganzen Sache ist nur, daß die Erbauer der Häuser dies« meistens unter Verschweigung deS Sachverhalt» verkauft haben und die jetzigen Besitzer daher durch die Beschränkung de» Ge brauchsrechts nicht unwesentlich in ihren VermögenSverhält- nissen geschädigt werden. Sie hatten sich deswegen auchbereitS an Rath, Kreishauptmannschaft, sowie anS Kömgliche Ministe rium des Innern gewandt, — doch vergeblich. Neuerdings will man nochm^'s mit einem Bittgesuche an den Rath heran treten, daß derselbe unter Berücksichtigung aller dieser Verhält nisse die ortsstatutarischen Bauvorschriften für diesen Block, so weit sie das dritte Obergeschoß betreffen, außer Kraft setze. Zwei bedeutende Eiubrucbsdiebstähle wurden im Januar 18S7 in Leipzig in Villen der Tauchaer und Marienstraße zur Aus führung gebracht. Vor Kurzem erfolgte in BreSlau die Ver haftung des internationalenEinbrecherS FranzSkyba, geboren am 23. September 1854 in Prerau, der mehrere Jahve lang in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz sein Unwesen trieb und auf dessen Konto auch die beiden erwähnten Einbrüche mit kommen. I» Leipzig hatte sich derselbe zur fraglichen Zeit als Anton Paugels aus Bunzlau in einem Gasthause einlogirt und unter diesem Namen auch einen Theil der gestohlenen Silber sachen bei einem Juwelier in Dresden zu Gelde gemacht. Bor einigen Tagen wurde in Leipzig der Bruder de» Einbrecher», der 29 Jahre alte Schneider LadislauS Skyba, sestgenommeu. Der selbe kommt in Frage, goldene Uhren, die von Einbrüchen her rühren, m Dresden verwerthet zu haben. Mit ihm zu gleicher Zeit wurde eine in seiner Begleitung befindliche Sängerin an» Altona inhaftirt. Eine 32 Jahre alte Bürstenbinderin in Leipzig ist an Milzbrand verstorben. Sie war seit Jahren blind und erwarb sich ihren Lebensunterhalt mit Bürstenbinden. Die Krankheit hat sie sich zweifellos bei der Verarbeitung der Borstenwaaren zugezogen. In den, reichgeschmückten Saale de» Rathhause» zu Plaue» i. B. fand gestern Vormittag in Gegenwart der Mitglieder de» StadtgemeinderatheS, der Vertreter der Behörden und städtischen Beamten durch Kreishauptmann v. Welck au» Zwickau die Ein weisung und Verpflichtnng de» neuen Oberbürgermeister» Dr. Schroeder auS Freiberg statt. Nach einer kurzen Ansprache deS Kreishauptmanns hieß Bürgermeister Wegner den neue» Ober bürgermeister als Vertreter der Stadt herzlich willkommen. Auf den weiteren Willkommengruß deS StadtverordnetenvorstehrrS Sanitätsrath Dr. Dillner, der dem neuen Stadtoberhaupt ei» herzliches „Glückauf" zurief, dankte Dr. Schroeder in seiner An trittsrede erst für die ihm zu Theil gewordene Gunst, sodann für die Förderung, die die Stadt Plauen durch Kreishauptmann v. Welck stets erfahren hat. Mit einem Segenswunsche für die Stadt schloß seine Rede. Sonntag Abend kurz vor (6 Uhr wurde von Plaue» i. V. aus in südöstlicher Richtung das Fallen eines Meteors beoSachtet. Da» Meteor hatte einen intensiv Hellen Schein »ud löste sich beim Fallen in vier bis fünf Theile auf, die -ine» röthlichen Schein hatten. Das Meteor ist auch anderwärts in Sachse« bemerkt Word«. -Wägungen Von ihren bautechnischen Berathern die Grundlage m einer guten Gerüstkonstruktion schaffen lassen sollen. Aber von der sächsischen Regierung zu verlangen, sie soll die Arbeiter gutachtlich hören, das wäre in dem Lande deS Zuchthauskurses Mach unerhört rc." Diese tendenziöse Auslassung ist voll kommen unwahr, wa» zum mindesten zeigt, wie schlecht das Blatt m den Angelegenheiten der Arbeiter orientirt ist. Thatsächlich ist ber die Bestimmungen deS Bauarbeiterschutzes enthaltende Ab schnitt der „Grundzüge" nach Maßgabe von Z 120s Absatz 2 der Gewerbeordnung bereit» im Februar dieses JabreS der Sächsischen Baugewrrksberufsgenoffenschast und der Tiefbau- bemssgenossenschaft zur Berathung und Begutachtung mit ihren grbeitervertretern zugefertigt worden. Dem Ministerium deS Innern liegen u. Ä. die auch von den Arbeitervertretern unter schriebenen Protokolle über die eingehende Verhandlung der Suche feiten der fünf Sektionsvorstände der Sächsischen Bau» „werkSberusSgenossenschast vor. An der Berathung des Dresdner tzektionSvorstandes hat am 8. März d. I. als Arbeiter-Vertreter noch der in dem Artikel genannte Landtagsabgeordnete Fräßdorf Hilgenommen. Im Allgemeinen haben sich hierbei alle Be- ^iligten mit den „Grundzügen" der Regierung zufrieden erklärt. Kiige «eitergehcnde Wünsche FräßdorsS und eines anderen xnidner Arbeitervertreters betreffen lediglich das Verbot der Anwendung von grünem Sandstein, die Lüftung der mit Koks- isen geheizten Räume, die Reinhaltung der Aborte und Bau buden, die Heizbarleit dieser und die Bestellung von Arbeitern zur Ueberwachung der Befolgung der UnfallverhütungSvorschriften. Ledteres gehört, wie im Protokoll sofort benierkt worden ist, zur Zuständigkeit der BerusSgenosjenschast. Besondere Vorschriften für dir Gerüstkonstruktion sind von keiner Seite vorgeschlagen worden. - Ein» Erleichterung im Eisenbahnverkehr, die da» Reisegepäck betrifft und auf einzelnen Stationen SachsenS bereits eingeführt worden ist, hat sich gut bewährt; eS wird des halb von der Staatseisenbahnverwaltung beabsichtigt, diese Ein richtung auch auf weitere Verbindungen mit lebhaftem Gepäck- verkehre auSzudehnen. Das Verfahren besteht im allgemeinen darin, daß die Gepäckstücke, welche nach der Schätzung deS an- Nthmendrn Beamten die Grenze deS Freigewichts nicht über- schreiten (also sogenanntes Freigepäck) nicht gewogen und daß die Gepäckscheine nicht erst ausgefüllt zu werden brauchen, sondern den Reisenden sofort ausgehändigt werden können. Es wird aber für jedes einzelne Gepäckstück, auch wenn mehrere zusammen nicht über 25 üg wiegen, ein besonderer Gepäckschein ausgegeben. — Ende Januar oder Anfang Februar kommenden Jahres finden an der llmversität Leipzig von den Dozenten für Land» wirthschast aus Veranlassung de» Landwirthschastlichen KreiS- vireins Leipzig Vorträge für praktische Landwirthe statt. Hierfür giebt sich in den Kreisen der Landwirthe namentlich des KSnigsreich; und der Provinz Sachsen lebhaftes Interesse kund, da in den Vorträgen die neuesten Fortschritte auf allen Gebieten londwirthschastlicher Praxis behandelt werden. Die in früheren Jahren an der Universität Leipzig veranstalteten Vorträge gleicher Art wiesen eine große Zahl Theilnehiner auf. — Durch Zufall erfahren wir, daß unsere gegenwärtig laufende Erzählung „Der Schmier» von Pirk" unlängst auch von einem auswärtigen in unserer Gegend verbreiteten Blatte zum Abdruck gebracht worden ist. Dieses Zusammentreffen ist nur dadurch möglich geworden, daß die Verlagsbuchhandlung, von der wir den Roman zum Abdruck erworben haben, eS unter lassen hat, unS von dieser Sachlage in Kenntniß zu setzen. — Wir veröffentlichen heute die Fortsetzung der gemein verständlichen Darstellung über da» Miethverhältnitz an Wohnungen nach vem Bürgerlichen Gesetzbuch. Es wird sich empfehlen, auch diesen Artikel auszuschneiden und aus- zuhtben. — Im hiesigen Raturheilverein sckricht Mittwoch Abend Fräulein Sunske auS Eisenach über Frauenleben, Frauenleiden, Frauenglück — Eheglück. — Mit den nützlichen Speisepilzen werden im Herbste hier und da als vermeintliche Trüffeln jene schwarzen, harten Pilze verkauft, die als Hartboviste (Selsroäerwa vulgäre ^r.) dem Kenner bekannt sind und bis Ende Oktober wachsen. Die Hart boviste sind giftig, aber dadurch leicht von der echten Trüffel zu unterscheiden, daß die Loleroäorm» beim Querdurchschnitte schwarz und hart bleibt, Wohl auch eine Art Heller Rinde zeigt, indeß die echte Speisetrüffel marmorartig durchädert ist. — KirmesfreuVe herrscht jetzt überall. Die KirmeS ist ias Hauptfest der Landbevölkerung. Mit Recht heißt eS: „ES ist kein Kirchlein so klein, de» JahreS muß einmal Kirmes sein". Neben allen anderen Freuden, welche die KirmeS bietet, ist sie da» Haupteßfest. Sie liegt nicht zufällig in der Zeit, da alle Früchte geerntet, die Borsten- und Federthiere von dem Reich- thume des SommerS gemästet sind und auch daS Wild wieder schmackhaft geworden ist. Der Kirmesbraten und Kirmeskuchen hat auch für den Städter seine bekannte Anziehungskraft, der sich dazu gern einladen läßt oder wohl gar selbst einladet. Ver gnügen muß eS zur Kirmes geben. Und außer dem obligatorischen Tanz wo auch einmal die Honoratioren nach altem Brauch den Dorstanzsaal besuchen, ist kein Fest mit so verschiedenen Volks gebräuchen verbunden wie die Kirchweih. Im Thüringischen werden an manchen Orten die Mädchen Wochen vorher versteigert an ihre Kirmesburschen und der Ertrag gemeinsam verbraucht. Im Schwarzwalde wird daS Gesinde reichlich bewirthet, in manchen Gegenden auch vom Gutsherrn und der Frau bedient. Außerdem ist vielerorts mit der Kirchweih ein Vogelschießen, ein Jahrmarkt, ein Umzug feierlicher und heiterer Art u. s. w. ver bunden. Ueberall aber ist die KirmeS hauptsächlich ein BesuchS- und Eßsest, wobei oft unglaubliche Mengen von Kuchen und Braten vertilgt werden. - Di- Mitte Ves Oktober wird mit Recht als Scheide grenze der sommerlichen und winterlichen Jahreshälfte an genommen; der Aufenthalt im Freien ist von nun an beschränkt. Die Sonne kann, da sich der Nachmittag im Laufe des Oktober um 66 Minuten verkürzt, nicht mehr die Erde sommerlich durchwärmen. Der Sonnenaufgang verzögert sich früh nur um 1'/i Minuten, so daß der Vormittag länger ist als der Nachmittag. Der Mond steht nun fast die ganze Nacht am Himmel und be ginnt Mitte des Monats bereits kurz vor Sonnenuntergang seine Wanderung. Linden und Roßkastanien werden immer kahler, Ahorn und Birken beginnen zu glühen und ihr Blattgold zu zeigen. Unsere Zugvögel haben un» meist verlaffen; Rothkehlchen und verwandte Arten ziehen noch nachts ab. Meisen, Ammern, Vraunellen, Goldhähnchen, Zaunkönige, Haubenlerchen, Hänflinge, Misteldrosseln und Wasserstaare sind unter den kleineren Vögeln als abgehärtete Winterlinge zu nennen. Andere gehen nur einen Mirich südlicher oder suchen sich Winters dichtere Buschhölzer und "Adere Thiler. Die Eichkätzchen kommen nach Früchten bis in « der bewohnten Häuser. Auch die rostfarbenkchlige «anchschwalbe ist uun südwärts geeilt. Da sie in einer Sekunde 10 bt» 50 Meter durcheile« kann (die Taube nur je nach de» Arten 15 br» 20 Meter), so ist die Schwalbe imstande, in einem Tage von Deutschland nach Malta, ja bi» Nordafrika zu gelangen. — Offene Stellen für Militäranwärter. Beim Real gymnasium mit höherer Landwirthschaftsschule in Döbeln 1. Januar Gärtner, 1200 Mk. Gehalt, neben freier Wohnung, Heizung und Beleuchtung. Gehalt steigt bis 1500 Mk.; — bei der General- dirrktion der Sächsischen StaatSeisenbahnen 1. November 3 Wächter, je 900 Mk. Gehalt nebst BekleidungSgebühr, Höchstgehalt 1260 Mark; — bei der AmtShanptmannschast Dresden-Neustadt sofort Diätist, Tagegeld 2—3 Mk.; — bei der Eisenbahn-BetriebS- direktion Chemnitz 1. November 15 Station»- und Bureau- Aspiranten (ohne Beamteneigenschaft), 18 Mk. pro Woche, Höchst» betrag 24 Mk.; — bei der Oberpostdirektion Leipzig 1. Dezember Postschaffner, 1080 Mk.; — bei der Eisenbahn-Betrirbsdirektion Dresden-Altstadt 25 StationS- und Bureau-Aspiranten, 18 Mk. pro Woche, Höchstgehalt 24 Mk.; — bei der Industrieschule in Plauen i. V.: 1. November Maschinist und Heizer (gelernter Schlosser), 1044 Mk.; — bei der technischen Hochschule Dresden 1. Januar Heizer, AnfangSgehalt 1000 Mk„ oer bi» auf 1400 Mark steigt. -d Brand, 17. Oktober. Die hiesige freiwillig« Feuerwehr beging gestern Abend im Saale deS Schützenhauses daS Fest de» 24jährigen Bestehens durch Konzert und Ball. Die festlichst geschmückten Räume waren zahlreich besucht von Mitgliedern und deren Angehörigen, sowie einer großen Zahl geladener Gäste. Vertreten waren die Nachbarwehren Erbisdors, St. Michaelis, Zug und Berthelsdorf, die Spitzen der hiesigen Behörden, Depu tationen der hiesigen Militär- und Turnvereine und der Schützen gilde. DaS Konzert unter Leitung des Herrn Direktor Meinold wurde gut auSgeführt. In einer Pause begrüßte Herr Haupt mann Stadtrath Wehner die Festtheilnehmer und hieß sie will kommen. Die Rede schloß mit einem Hoch auf König Albert, den Protektor Sächsischer Feuerwehren. Für 20jährige ununter brochene treue Dienstzeit überreichte sodann Herr Bürgermeister Beier dem Abtheilungssührer Herrn Sattlermeister Bern hard Emil Reichelt da» vom LandeSausschuß gestiftete Ehrendiplom. Herr Bürgermeister Beyer beglückwünschte den also Ausgezeichneten und ermunterte die jüngere Mannschaft zur Nacheiferung. Redner widmete der gesammten Kompagnie ein dreifaches Hoch. Herr Hauptmann Wehner dankte dem Vor redner und dem Stadtgemeindrrath für das der Kompagnie jederzeit entgegengebrachte Wohlwollen und bat, diese» Wohlwollen der Weyr auch ferner zu bewahren. Herr Pastor Görner feierte in humorvoller Weise die Feuerwehrkompagnie Braud und das Vergmusikchor. Herr Hauptmann Schneider-Berthelsdorf brachte der Brander Wehr einen kräftigen Schluck. Im Namen der auswärtigen Wehren übermittelte Herr Hauptmann Kreher» Erbisdors der Brander Kompagnie die besten Wünsche zu dem Stiftungsfeste durch einen Salamander. Dem Konzert folgte Ball. -v. Oberreichenbach, 16. Oktober. Am Sonnabend Mittag ist Frau Gutsbesitzer K. hier von einem von der Weide zurück- gekommenen Bullen, den sie im Stalle anhängen wollte, gestoßen und dabei am Auge und am Oberschenkel verletzt worden. In Tharandt wird die Einweihung des Judeich-Denkmals am 26. Oktober mittags 12 Uhr stattfindcn. Einladungen zur Feier konnten wegen der Unzulänglichkeit der an steilem Hange gelegenen Denkmalsstätte nur in ganz geringem Umsange ersolgen. In Klingenberg ist die Maul- und Klauenseuche erloschen. Der nachmittags 1 Uhr 10 Min. von Kipsdorf nach HamS- berg verkehrende Personenzug fuhr am Sonntag auf dem Bahn hof Dippoldiswalde infolge falscher Weichenstellung auf sieven leere Personenwagen. Dabei sind die Lokomotive und
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