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m» -SSt Freiberger Anzeiger ««d Tageblatt. Seite 2. —18. Oktober. schauplatze ist Stärke sehr verschiedenartig von 3000 bis 8000 Mann ange geben wird, steht vor und um Mafeking, das beschaffen wird. Gleich nach dem Beginn der Operationen fiel der Vorhut der Buren ein mit Dynamit beladener gepanzerter Zug in die Hände, die am Donnerstag Abend bereits die Hauptbrucle über ZUM tuglisch.siidafrikanischeu Kriege. Die zahlreichen Nachrichten über Truppenaufstellungen und Bewegungen können erst an der Hand einer guten Kartenskizze verständlich werden, weshalb wir unsern Lesern beistehend eine solche bieten. Dieselbe umfaßt ganz Transvaal, den mit ihm zu Schutz und Trutz vervündeten Oranje-Frei staat und die Nachbargebicte der diese beiden Staaten ein schließenden britischen und portugiesischen Besitzungen in Süd afrika. Ueber die rings von meist englischem, zum kleinen Theil von portugiesischem Gebiet eingeklammerte und vom Meere ab geschlossene Lage von Transvaal und dem Oranje-Freistaat ist im Hinblick auf unsere Karte noch folgendes zu bemerken: Die ganze West- und Nordivestgrenze entlang, nahezu 1000 Kilometer weit, läuft hart an der Grenze die englische Eisenbahn vom Kap über Mafeking bis Buluwayn. Im Südvsten führt von Durban her eine Eisenbahn nach der Hauptstadt Pretoria. Von Durban bis an die Transvaal-Grenze bei Laings Nell sind eS etwa 250 Kilometer. Als weiterer Zugang kommt für die Engländer auch die Eisenbahn von Lorenzo Marquez nach Pretoria in Betracht. Lorenzo Marquez ist zwar portugiesisch, aber man vermuthet, daß England mit Portugal einen geheimen Vertrag hat, der es den Engländern gestattet, von Lorenzo Marques her gegen die Boeren zu operiren. Zunächst allerdings, und hoffentlich mit Erfolg, haben die Bnren den Spieß umgedreht und sind bereits mitten in englischem Gebiet. Die bei den bisherigen Truppenbewegungen genannten Orte finden unsere Leser fast fämmtlich in der Karte verzeichnet. Bis jetzt scheint ein entscheidender Schlag auf dem Kriegs schauplätze weder im Osten noch im Westen gefallen zu sein und möglicherweise haben am Sonntag die Waffen geruht, wie es bei zwei der strengsten Sonntagsruhe huldigenden Völkern nicht gerade verwunderlich wäre. Die Nachrichten verspäten sich jetzt > aber auch auf ganz natürliche Weise. An vielen Stellen ist der Draht zerstört und die „Eastcrn Telegraph Company" macht be kannt, daß, nachdem in Natal die Militärbehörden eine Zensur für alle Telegramme eingeführt haben, chiffrirte Drahtungen nicht angenommen oder befördert werden ohne Vorlegung des Chiffre-Schlüssels. In der Kapkolonie steht eine ähnliche Maßregel bevor. Dre augenblickliche Stand auf dem Kriegs schauplätze ist der: Oberst Cronje mit Transvaaltruppen, deren Missionen sind bereits zerstört und mehr als 30 000 Christen! in alle Winde zerstreut worden. Elf Missionare sind in Tsining eingefchlossen, und in Puoly befinden sich sieben Europäer. Der Schluß des Berichtes lautet: Die deutsche Gesandtschaft in Peking ist über alles genau unterrichtet. Hoffentlich wird sie etwas erreichen. Die Befehle, welche vom Tsungli. Damen nach Tsinanfu abgehen, sind so schwach, daß der Vizekönig Duhien sie einfach ignorirt. Aber soll der Vizekönig, der sogar nach dem Zeugnisse Vieker chinesischen Mandarine daS Christenthum in Südschantung aus Haß wegen der Wegnahme Kiautschous aus rottet, nicht entfernt werden? Soll er ruhig sein Unwesen weiter treiben dürfen? Der Bischof v. Anzer bat den deutschen Gesandten, er möchte vor der Hand wenigstens zu erreichen suchen, daß die Generale in Jentschoufu und Tsautschousu un mittelbar von Peking den Befehl erhalten, die Mission zu be schützen und daß der Vizekönig sie deran nicht hindern dürfe. Ob der Gesandte daS erreicht, weiß man noch nicht. «olonialpolitischeS. Zn der auS englischen Quellen stammenden Meldung von der angeblichen Niedermctzelung einer deutschen Expedition in Kamerun erfährt der „Hamb. Korr." „von bestunterrichteter Seite": Der Kunde vom Tode des Herrn Lohmeyer wird nach träglich durch einen Drahtbericht des Vertreters der Deutsch- Westafrikanischen Handelsgesellschaft in Rio del Ney auf daS be stimmteste widersprochen. Ter militärische Leiter der Expedition war Leutnant v. Queis (nicht Quise), der außer von dem er wähnten Herrn Lohmeyer von acht eingeborenen Polizeisoldaten und 120 Lastträgern begleitet war. Ueber das Schicksal deS Offiziers liegen keine bestimmten Nachrichten vor. Pascha, Polizeichef von Beschiktasch und Oberaufseher deS gefangen gehaltenen Sultan Murad, überliefert. Der Großvezir besteht hartnäckig auf der Hinrichtung deS Mörders. Würde dieselbe ausgesührt, fo müßte nach dem albanesischen Blutgesetze der betroffene Stamm ein anderes Mitglied zur Ermordung des Großvezirs entsenden. Doch wird dazu kein Anlaß geboten werden, da der Sultan Hinrichtungen im Allgemeineu abgeneigt und insbesondere von der Hinrichtung eines Albanesen nichts wissen will. Serbien. Die wegen HochverratHS verurtheilten Vlajko Nikolüsch, Ljuba Zirkowitsch, Stojan Protitsch, Radomir Milinko- witsch, Alawantitsch und Ivan Pawitschewitsch wurden nach Kragujewatz übergeführt, wo eine besondere GebLudeabtheilung für sie eingerichtet wurde. Der Prota (Geistliche) Milan Djuritsch ist im Belgrader FestungSgesängniß irrsinnig ge worden. Brieflich wird aus Belgrad gemeldet, daß auch die Frau deS Obersten Nikolitsch irrsinnig wurde, nachdem alle ihre Bemühungen beim Könige, eine Begnadigung oder Herab setzung der Strafe ihres Manne» zu erwirken, vergeblich blieben. China. Neue MNtheklungen über die Christenver folg un gen in Schantnng sind der „Köln. Volksztg." zuge gangen, für deren Zuverlässigkeit daS Blatt sich verbürgen kann. Danach ist der Gouverneur Duhien der Anstifter der Unruhen, und feine Handlanger sind die Anhänger der Messersekte. Um die Mafien zu erregen, sprengte der Gouverneur daS Gerücht auS, die Deutschen wollten ganz Schantung besetzen, und alle Brunnen hätten sie vergiften lassen, um die Chinesen auSzurotten. Diefe Giftmischer aber seien die Christen gewesen, die sich kür «ine» Sündenlohn hätten kaufen lassen. Zwei Drittel der Erwägungen zu einer gub von der säch! gutachtlich hi einfach unerh kommen unw in den Angel der die Be schnitt der , d«r Gewerb Sächsischen berussgenosse Srbeitervertr Innern liege schriebene» Sache seit« Mecksberuf den Maloppofluß oberhalb Mafeking in die Luft sprengten, während dos Rustenburg-Kommando von Nordwesten und das Manco-Kommando vom Südosten her gegen die Stadt vor- rückten. Ter größte Panzerzug, der am Mittwoch noch glück lich einen Theil des Lancashire-Regiments von Kimberley nach Vryburg zu dessen Schutz brachte, ist verschollen und scheint nach den in der Sonntagsausgabe veröffentlichten Drahtungen in die Hände der Buren gefallen zu sein, die sich bei Fourtons Stroems der Bahnlinie bemächtigt und sich nun auch zwischen Vryburg und Kimberley geschoben haben. Eingeborene haben sogar Meldungen über ein Gefecht diesseits Fourtons Stroems ge macht, doch will in Kimberley, wo sich Cecil Rhodes befindet, niemand wissen, welche englische Truppe sich dort befinden konnte, es hätten denn die Lancashire-Füsiliere Vryburg bereits wieder räumen und sich längs der Bahnlinie kämpfend zurück ziehen müssen. Gegen Kimberley selbst rücken die Orangeburen mit Artillerie unter dem Kommando des Majors Richard Al brecht (eines Berliners) vor und es wird augenscheinlich dort bereits gekämpft. — An der Natalgrenze ist Newcastle von den Transvaalburen besetzt, Ladysmith ist noch nicht angegriffen und die Nachrichten von dort lauten sehr widersprechend Di, Buren ruckten dann auf Pietermaritzburg vor. Nack Meldungen aus Natal sind 16 000Äuren mit Z GckL " vom Osten eingebrochen und stehen 15 Meilen von DuiL Chamberlain wird von den Buren in Masse belagert. Die Statu wird mit Bomben beworfen. In Kapstadt geht das Kerück von der Kapitulation von Mafeking. Mittlerweile sind in Lon don die Vorbereitungen zur Einschiffung von 14 Bataillonen des nach Südafrika bestimmten Armeecorps, einschließlich der jenigen der ersten Division unter Lord Methuen beendet. Die Einschiffungen beginnen am Freitag. AuS Pietermaritzburg wird von Sonntag gemeldet: Eine Extraausgabe deS Amtsblattes proklamirt daS Kriegsrecht sü» die Bezirke Newcastle, Dundee, Klip-River, Umfinga und Upper Tugela und erklärt, es sei Grund zu der Aunahme vorhanden daß Bürger von Natal den Feind unterstützt und in einigen Fällen sich ihm angeschlossen haben. Eine weitere Extraausgabe erinnert die britischen Unterthanen an ihre Pflichten gegenüber der Königin und warnt sie vor dem Verkehr und vor Handels beziehungen mit Transvaal und dem Oranje-Freistaat. Wie das „Bur. Dalziel" auS Prätorra meldet, hat der deutsche Konsul eine Proklamation namens der deutschen Regierung erlassen, welche die strenge Neutralitj, Deutschlands erklärt und alle Deutschen ausfordert, dich zu wahren, widrigenfalls sie deS Schutzes durch die deutsch Regierung verlustig gingen. Der gegen Kimberley vorgehende Major Richard Albrecht, der Kommandeur der Artillerie des Oranje-Fni- staateS, ist ein Berliner Kind, der Sohn eines Schneidermeister-. Vor mehr als 30 Jahren trat er als Vierjährig-Freiwillig« beim Garde-Feldartillerieregiment, das seine Kaserne am Kupser- graben hatte, ein und stand bei der vierten vierpfündigen Batterie. Er machte den französischen Feldzug mit und nahm an der Belagerung von Paris theil. Nach Beendigung des Krieges diente er weiter und brachte eS bis zum Vizeseldwebel. Als im Jahre 1880 Vom Oranje-Freistaat die Bitte an das Regi ment erging, einen tüchtigen Unteroffizier zur Organisirung seiner einzigen Truppe, der Artillerie, hinüber zu senden, über nahm Albrecht zunächst auf fünf Jahre daS ihm angetragene Kommando. Der ebenso tüchtige wie jovrale Mann lebte sich aber so in Bloemfontein ein, daß er vorläufig an keine Rückkehr dachte. Er baute Ställe und Baracken für seine Truppe, die er ganz nach preußischem Muster unisormirte, — und legte die Befestigung von Bloemfontein an. Er brachte seine Truppe ans eine Stufe hoher Ausbildung und war vielfach bei der Unter drückung der Aufstände der Kaffern und anderer Negerstämme thätig. Allmählich rückte er bis zum MajorSrang auf und wurde zugleich Kommandant der Grcnzwacht und der Gendarmerie. Vor etwa fünf Jahren kam Major Albrecht im Auftrage sein« Regierung nach Deutschland, um den Ankauf Kruppscher Geschütze sowie von Zelten und AuSrüstungSmattrial zu besorgen. <ÄIan> dabei auch nach Berlin und suchte seine ehemaligen Kameraden und Freunde auf. Albrecht erzählte dabei, daß die Buren ein geborenes Soldatenvolk seien. Sie seien alle treffliche Schützen, und die Jugend — Knaben wie Mädchen — wüßten mit dem Gewehr umzugehen. Sei der Bursche 15 Jahre alt, so schicke ihn der Vater mit seiner Büchse und zwei Patronen aus die Antilopenjagd — daS heißt, die zweite sei nur für den Notbscll, und dre Burschen setzten ihren Stolz darein, eine erlegte Antilope heimzubringen und die zweite Patrone dazu. Die einzige Ver änderung, die Major Albrechts alten Freunden an ihm ausfiel, waren die vielen Brillantringe, dir er trug. Die, meinte er, kaufe man drüben billig. AIS Mitbesitzer von Goldminen konnte er sich schon einigen LuxuS gestatten. Er ist jetzt 51 Jahre alt. OertttcheS und Sächsisches. Freiberg, den 17. Oktober. — Vom Königshaus«. König Albert besuchte gestern Nachmittag die deutsche Obstausstellung im städtischen Ausstellungs palast zu Dresden. Der Monarch wurde von einer Deputation der Ausstellungskommission, bei der Ankunft begrüßt und trat alsdann unter Führung des Kammerherrn Amtshauptmann v. Schroeter einen etwa halbstündigen Rundgang durch die Aus stellung an. Besonderes Interesse legte Se. Majestät für die Maschinen zur Obstverwerthung, für die Mustergärten und das Formobst an den Tag. Zur gleichen Zeit erschien auch Prinz Georg in der Ausstellung. In dem Stande der Weinkosthalle der mit elf hervorragenden Preisen auf dieser Ausstellung aus gezeichneten freiherrlich v. Friesenschen Gartendirektion nahm der König ein GlaS Schaumwein entgegen und leerte es; ebenso trank Prinz Georg ein Glas dieses schäumenden Weins. W der Monarch die Ausstellung verließ, brachte Amtshauptmann v. Schroeter ein dreifaches Hoch auS, in welches die Anwesenden einstimmten. Während des Rundganges spielte die Kapelle des 2. Grenadierreglinents Nr. 101. — Das Königspaar beabsichtigt Sonntag, 29. Oktobtt, nach Sybillenvrt zu reisen. Für den Herbstaufenthalt sind zunächst vierzehn Tage in Aussicht genommen. Da der Wildstand ün Wildpark und den angrenzenden Jagdrevieren sehr gut ist, werden größere Jagden stattfinden. — Prinz Johann Georg, der bekanntlich am13.Septbr. zum Oberstleutnant in der sächsischen Armee befördert wurde, ist jetzt auch unter dem 12. Oktober in der preußischen Armee zum Oberstleutnant mit Patent vom 13. September befördert worden. Prinz Johann Georg gehört der preußischen Armee seit dem 27. Januar d. I. an. An diesem Tage wurde er als Major L la suit» des 2. Garde-Ulanen-Regiments gestellt, dessen Chef König Albert von Sachsen ist. — Die 51 Abgeordnete zählende konservative Fraktion der zweiten sächsischen Stänvekammer gliedert sich nach Be rufsarten wie folgt: 17 Landwirthe, 8 Juristen, 4 Bürgermeister, 4 Industrielle, 3 Kaufleute, 2 Techniker, 2 Handwerker und 1 Negierungsbeamter. In der nationalliberalen Fraktion sind vertreten: 11 Industrielle, 5 Kaufleute, 2 Juristen, I Landwirth, 1 Handwerker, 1 Bürgermeister und 1 Handelskammer-Sekretär. Von den 4 Fortschrittlern ist je einer Baumeister, Landwirth, Gemeindevorstand und Privatmann. Die 4 Sozialdemokraten stellen 2 Handwerker, 1 Cigarrenfabrikanten und 1 Musikdirektor. — Der König hat genehmigt, daß der Rektor der hiesigen König!. Bergakademie, Herr Oberbergrath Prof. Levedur, den ihm von dem Kaiser von Rußland verliehenen Stanislaus- Orden 1l. Kl. annehme und trage. — Das „Dr. I." schreibt: Ein in Dresden erscheinendes socialdemokratischeS Blatt bemerkt zu den Bestimmungen überden baugewerblichen Arbeiterschutz in den seinerzeit veröffentlichten „Grundzügen" eines allgemeine« Baugesetzes sür das Königreich Sachsen Folgendes: „Die sächsische Regierung hätte, bevor sie ihren Entwurf zur Begutachtung der vielverzweigtai mitberathenden Faktoren übergab, unbedingt die Meinung der Arbeiter hören müssen und sich dann an der Hand der praktischen mich der in theilgenomme tätigten mit Wige »eite Dresdner S Verwendung Ssen geheizte baden, die zur Ueberwa Letzteres geh Zuständigkeit für die Gi worden. - Ein, da» Reiser bereits ringe halb von de> richtung aucl verkehre auS darin, Laß nehmenden! schreiten (ah die Gepäcksä sondern de Es wird ab zusammen i ausgegeben. — End« finden an d wirthschast Vereins Leis Hiersür giet »önigsreich? da in den § landwirthsch Jahren an Art wiesen — Duri Erzählun einem auS Abdruck get dadurch mö der wir dei lassen hat, — Wir verständlich! 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