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1829. iS ibliffement von da zv per Bahn Telephon rler. d/k U »end zeigt »gegasse LL etas. M, ntrSger, der Brust, Schultern, i Gehen, inzieven der usgeschlosfm d. O. Reinigt« , Seide und wie alle in umt soliden jt 4. k-Gallseife ewebes, vor- !sg- bei peteGstratze. LMSdUM PL dL lümgltlyen Md WMell Uetzörvea ZV Frewerg ML Srawl verantwortlich« Lett««- der Redaktion: Georg »«»rhardt. TisLeint jeden Mockenlag Abend» >/,v Uhr für den anderen log. Pini» vierieljährllch 1 Mk. 86 Psg. ewmonattichkOPsg.; durch di« Post 2 Mk. 2b Psg. KL Jahrgang. Sonntag, den 1. Oktober. Inserat, werden bi» vormittag, tt Uhr 1 angenommen. Prei» sür die Spaltzeile 18 Psg. » Außerhalb de» LandgerichiSbezirk» 16 Psg. st 18SS. «ss—ssms» Die BranPversichernngsveitrSge für das S. Halbjahr 188V find am 1. Oktober dieses Jahres fällig und bei der Gebäude-Versicherung mit t Pfenni«, bei der freiwilligen Versicherung mit 1^/, Pfennig von jeder Beitragseinheit binnen 8 1 lagen au die Stadtsteuereinnahme hier,n entrichten. Freiberg, am 27. September 11392. Der Stadtrath. Vi7. Bgm Die Bierbezugsscheine ans da» S. Vierteljahr 1899 sind ordnungsgemäß ausgefüllt bis spätesten» den 18. Oktober dieses Jahres in der Stadtkasseneinnahme, Stadthaus 1 Treppe, zur Vermeidung der i« den KK 11 und 12 des Biersteuer-Regulakiv- angeidrohten Strafen abzugeben. Gleichzeitig ist di« Bierstener «bst den Gebühre« für Reinigung der Bierdruckapparate daselbst zu bezahlen. Freiberg, am 2S. September 18SS. Der Stadtrath. »17. 8«?1iro«<1er. Fehmel^ Auf Folium 118 de» hiesigen Handelsregister» ist heute die Firma Paul SchSnlede in Mulda und al» ihr Inhaber der Mühlenbesitzer Herr Johann Paul Schönlebe in Mulda eingetragen worden. Brand, de» 26. September 1899. Dar Königlich« «mtsgeriqr. 8l«l»ckr«t. Hgo Anetio«. Montag, den S. October 189» Nachmittag» 8 «hr sollen im amtsgerichtlichen Auctionslocale 1 Piantno, 1 electrisch. Apparat, 1 Fahrrad — Rover —, 16 Bde. Brockhaus Convers.-Lexicon 14. Ausl., Spiegel, Bilder, 1 Ariston, 1 Bett* stelle mit Matratze u. Betten, sowie Möbel versteigert werden. Freiberg, den 80. September 1899. Sekr. ÄI»ri«i7»l»»i7g^i7, G^-B. Sparkasse z« Zethau tst Dienstags und Donnerstags von s bi» k Uhr geöffnet und verzinst Einlagen mit 8*/,*/» Gemeindesparlasse zu Krbisdorf, ist jede« Montag, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr geöffnet, verzinst Spareinlagen zu 8*/, und gewährt Darlehen auf Grundstücke zu mäßiger Verzinsung. Ler Gemeinderath. Rvnli»ir,8vi7, G.-Vorst Die verfiogesie Woche. Gerüchte über neu entstandene Krisen im Preuß. Mini sterium und eine Rede des Ceni rumführerS Dr. Lieber in Mainz gaben in der vergangenen Woche der Diskussion über die inneiePolitil ihrGepräge. Man deutete an, daß Miquel, der viel gewandte, von dem der Kaiser einst gesagt hatte: „Sie sind mein Mann', das kaiserliche Vertrauten nicht mehr in dem Grade wie sonst besitzt. Dr. Lieber erklärte in Main), er werde nicht nach Ostasten gehen; es gebe einen sehr einflußreichen Herrn im preutz. StaatSministerium, der das Centrum aus seiner ausschlag gebenden Stellung verdrängen und in der bevorstehenden Ta gung des Reichstage» an allerhöchster Stelle die Ueberzeugung wecken wolle, daß trotz der Ablehnung der Kanolvorlage die konservativen immer noch die sicherste Stütze seien. Soviel lätzt sich jedenfalls er kennen: M üruel hat,aus wohl-überstehenden Gründen übigens, sich für die Kanalvorlage nicht so eifrig ins Zeug gelegt, wie ers hätte thun können. Ja, Leute, die er sonst all Werkzeuge benutzt, haben stigar direkt gegen den Kanal ge arbeitet. Es kann nicht ausSleiben, daß die» von Feinden Miquel! an der entscheidenden Stelle geltend gemacht und gegen ibn auSgebeutet wird. Eine Stütze Miquels würde dann der Hinweis darauf sein, daß ein völliger Bruch mit den Konserva tiven schlimme Wirren herbeisiihren müßte, weil man in den wichtigsten Fragen, namentlich bei Militärvorlagen, sich immer noch am besten auf die Konservativen verlassen könne. Da will denn nun Lieber den Beweis liefern, daß das Centrum regie rungsfähig ist. Er will beim Gesetz zum Schutz Arbeitswilli ger, bei der Militärvorlage umd wohl auch bei icder sonst sich -bietenden Gelegenheit alle nur möglichen Zugeständnisse machen, um daS Centrum als den Retter in der Noth darzustellen. Lieber hält den Zeitpunkt für gekommen, um Miquel den Gnadenstoß zu geben, indem er das Centrum zu allen Diensten empfohlen hält. Freilich hat Lieber noch mrt manchen gar nicht staats männisch geschulten Köpfen in seiner eigenen Partei zu rechnen; da sind manche das Hetzen so" gewöhnt, daß sie sich nicht leicht in eine Regierungspartei einfügen lassen. Deshalb hat er eben eine Reise aufgegeben; er wrS die Widerspenstigen zähmen und ie, selbst wenn ihm das gelungen ist, immer im Auge behalten, >aß sie keine Seitensprünge machen. Lieber hat es ziemlich un umwunden angedeutet, daß dos Centrum in den nächsten Mo naten einen entscheidenden Anlauf nehmen will. Wenn er nach Ostasien reisen wollte, könnte er vor Januar nicht zurück sein, und bis dahin, meinte er, konnten in Berlin viele Töpfe zer schlagen sein. Nun, wir werden sehen, ob seine Töpfe, do er die Reise unterläßt, ganz bleiben. In Oesterrerch ist Graf Thun nun endlich vom Ge- schick erreicht worden; seine Unfähigkeit, der bestehenden Schwie rigkeiten Herr zu werden, war endlich selbst da erkannt wor den, wo man sich bisher augenscheinlich wenig Kopfschmerzen über die Lage gemacht hatten Aber freilich, die Schwierigkeit einen Nachfolger zu finden, zeigt, daß mit der Beseitigung Thuns noch wenig erreicht ist. Werden die Deutschen zufrieden gestellt, so fangen die Czechen an, die parlamentarischenArbeiten unmöglich zu machen. Man hat eben früher in Oesterreich zu viel versäumt, als man unbekümmert die czechische Agitation anwachsen ließ, ohne daS Uehergewicht der staatstreuen Elemente zu sichern. Jetzt wird man auf parlamentarischem Wege kaum mehr vorwärts kommen. Ans anderem Wege aber die Grund lagen für das Staatswesen frstzulegen, dazu gehört eine ener gische Hand, wie sie im Dunstkreis der Hofburg kaum gefunden werden dürfte. Der Attentatsvrozeß in Serbien hat sein Ende erreicht, und Knesewitsch, der den Schuß auf Milan abgegeben, ist be reits hingerichtet worden; ob die anderen Berurtheilten begna digt werden, davon wird für die näebste Zukunft viel abhängen. Rußland und Oesterreich, wohl auch die anderen Mächte, wer- «n dem König die Begnadigung schon längst empfohlen haben. Entschließt sich der König dazu, so wird er wenigstens für eine Weile Ruhe bekommen; versagt er aber die Begnadigung, so er zürnt er die Mächte, erbittert die Radikalen und erfreut den braven Fürsten Nikola» von Monten-aro, an dessen Hofe der M iWst' Tode verurtheilte radikale Führer Tapsitsch schon langst e«ne Zuflucht gesund«« hat. Daß ein anderer in dem Prozesse zu zwanzigjährigem Kerker mit schweren Ketten ver- urtheilte „Hochverräther" ganz gemllthlich auf dem Bahnhofe in Bukarest als Restaurateur waltet und daß die bulgarische Re gierung nicht daran denkt ihn auszuliefern, gehört auch zur Kennzeichnung der Zustände auf der Balkan-Halbinsel. In F r a n k r e i ch ist der Erregung, die der Dreyfus-Han del hervorgerufen hatte, als ganz natürliche Wirkung die Er mattung gefolgt. Wie nach einer bis zur gegenseitigen Erschöpf ung durchlämpften Schlacht werden wohl noch ab und zu einige Schüsse gewechselt, aber sie haben keine Bedeutung mehr, sie sollen nur bekunden, daß man nicht ganz entkräftet ist. In dieser Stimmung sind die Franzosen vielleicht fähig, zwzt kleine Vorfälle auf sich wirken zu lassen: Bei der gemeinsamen Fest stellung der Grenzen ihrer Schutzgebiete im innern Afrika stießen Deutsche und Franzosen auf die Feindseligkeit der Eingebore nen und waren genöthigt, gemeinschaftlich gegen die Wilden vor mgehen. Die erste Waffenbrüderschaft zwischen Deutschen und Franzosen seit langer Zeit! Präsident Loubet aber hat den deutschen Offizieren, welche den Kaiser bei dem Besuch des fran zösischen Kriegsschiffs „Iphigenie" begleiteten, hohe Orden ver liehen. Man muß sich hüten, solche Dinge zu sehr aufzu« bauschen: aber Samenkörner für die Zukunft sinds vielleicht. Die Transvaal-Krisis ruckt nur langsam von der Stelle. Kein Wunder, England will erst seine Streitkräfte an Ort und Stelle haben, dann wird es schon deutlicher m t den Buren reden. Die Stimmen auf dem europäischen Fest ande, die das Auftreten Englands verurtheilen, mehren sich zwar, immerhin zeigt sich noch eine gewisse Zurückhaltung. Freilich würde auch helllodernde Empörung nicht viel Helsen. Vor vapiernen Protesten, und wären sie noch so energisch gewesen, rst England noch nie zurückaewichen. Am lautesten äußert sich der Unwille noch in Holland; natürlich, dort wirkt sowohl die Stammesverwandtschaft wie der recht naheliegende Gedanke, daß in heutigen Zeiten kleine Völker schutzlos der Begehrlichkeit der Großen preisgegeben sind. In Frankreich weiß man Wohl, daß auch die französischen Interessen in Afrika durch das Vor gehen Englands bedroht werden; man möchte aber dort gern, daß Deutschland sich in die Angelegenheit mischte und die Ver mittlung übernähme. Nun ist der deutsche Michel zwar nicht eben wegen seiner Höflichkeit berühmt, in diesem Falle aber wird er doch wohl lieber der Mademoiselle Marianne, der französ. Republik, den Vortritt überlassen. Politisch« Umschau. Freiberg, den 80. September. Deutschland. Die konserv. „Kreuzztg." bezeichnet heute die Gerüchte, die dem Minister v. Miquel den Vorwurf machen, zur Zu spitzung des Gegensatzes zwischen denKonservativen und der StaatS- regierung beigetragen zu haben und an der Maßregelung der Beamten stark betheiligt zu sein, als ein politisches Jntriguen- spiel. „Jetzt," fährt die „Kreuzztg." fort, „da wir bestimmt wissen, daß diese» Gerücht lancirt wurde, um zum Vortheil deS CentrumS einen unheilbaren Riß zwischen denKonservativen und dem Minister herbeizuführen, freuen wir uns um somehr, unsere Schlüsse mit Vorbehalt gezogen zu haben. Die unrichtigen Prämissen fallen durch die Folgerungen, vr. v Miquel hat zu dem, wie wir gleichzeitig bestimmt zu wissen glauben, Alles was an ihm liegt, gethan, um das natürliche Verhältniß besten Zu sammenwirkens zwischen den Konservativen und der Staats regierung wieder anzubahnen, weil er darin eine politische Noth wendigkeit für Preußen erblickt. Wir sind derselben Meinung und zu jedem Ausgleich geneigt, der für die konservative Partei ehrenvoll und billig ist. Unsere Partei ist sich dessen voll be wußt, wo sie als königStreue Partei ihr Haupt zu finden hat und hat daS unter Verhältnissen bewiesen, die allen Anderen eine W schwere Probe stellten. Das Blatt schließt, die konservative Partei werde selbstverständlich ein Spiel nicht mitmachen, das in seinen nothwendigen Konsequenzen zur Herrschaft deS CentrumS und seines demokratisch-liberalen Gefolge» in Preußen führen müßte. In der gestrigen Sitzung der bayerischen Abgeordnetenkammer legte der Fcnanzminister das Budget für 1900/1901 vor und betonte, die Ueberschüsse der Jahre 18S6.'S7 betrügen 64 Millionen Mark, wovon ca. 24 Millionen bereit» für gesetzlich festgelegte Zwecke Verwendung gefunden haben. Der verfügbare Rest von 40 Millionen soll für Abschreibungen be willigter Kredite und für Befriedigung außerordentlicher StaatS- bedürsnisse verwendet werden. Zu dem Ueberschüsse trugen mehr als ein Drittel die Mehreinnahmen der Staatsbahnen bei. — Da könnte Bayern doch endlich mit seiner Geizpolitik bezüglich seiner Staatsbahnen brechen und etwas mehr für die Sicherheit deS Betriebes thun! Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Schmidt- Magdeburg ist gestern in Magdeburg wegen MojestätSbeleidig- ung zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt, auch wurde auf Verlust der au» öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte er kannt. Somit erlischt daS Reichstagsmandat deS Ber urtheilten. ES handelt sich um dieselbe Majestätsbeleidigung, die seiner Zeit dem verantwortlichen Redakteur der „Magdeburg. Volksstimme" Müller eine vierjährige Gefängnißstrafe einge tragen hat. Die „Volksstimme" hatte eine anscheinend einem ausländischen Sozialistenblatt entnommene, später selbst vom „Vorwärts" al» roh und geschmacklos verurtheilte Notiz „Märchen auS Bagdad" veröffentlicht, worin „Prinz Beit-el-Riz" und der „Sultan" beleidigt wurden. Müller wurde, trotzdem er ve»A sicherte und Schmidt und Andere eS als Zeuge» bestätigten, daß die fragliche Notiz während Müller» Erholungsurlaube» und ohne sein Wissen in» Blatt gebracht sei, zu vier Jahre« Gefängniß verurtheilt, ein Erkenntniß, dessen Aufhebung odre Milderung bisher weder im Revision»-, noch im Wiederaufnahme verfahren zu ermöglichen gewesen ist! Die seiner Zeit viel er örterte Thatsache, daß Schmidt sich selbst freiwillig al» einziger Thäter dem Staatsanwalt stellte und auch durch einen Reichs tagsbeschluß die Aushebung seiner Immunität erlangte, hat nur den Erfolg gehabt, daß er selbst als Mitthäter unter Anklage gestellt wurde, scheint aber dem verurtheilte» Müller keinen Nutzen bringen zu sollen. In einer Rede hat der sozialdemokratische Abgeordnete von Vollmar über den sozialdemokratischen Miliz gedanken Folgendes geäußert: „Soweit Schippel über die Miliz sich lustig gemacht hat, hat er durchaus nicht seinen Pflichten als Parteigenosse widersprochen. Unter Milizsystem stellt man sich die Miliz gewöhnlich so vor, wie sie in der Schweiz ist. Daß für unS in Deutschland bei unserer internationalen Lage und unter den heutigen Verhältnissen dieses System i» dieser Form unannehmbar wäre, darüber besteht ziemlich wenig Zweifel." — Wa» wird Genosse Bebel dazu sagen? Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Apel in Franken hausen wird nicht wieder kandidiren. Der Grund diese» Verzichts ist nicht uninteressant. Bei der Vermählung de» Prinzen Sizzo von Schwarzburg hat nämlich Apel mit 3 Genossen im Stadtrath 200 Mar! für ein Hochzeitsgeschenk bewilligt. Dieser rollen widrige Seitensprung hat jetzt seine Sühne gefunden. Zur MinisterkrisiS in O«ft«*r«ich schreibt man der „Tägl. Rdsch.": Jetzt zeigt sich der österreichische Staat in richtigem Bilde, er hat kein Parlament und auch keine Regierung. BiS Ende dieser Woche glaubt man mit der Neubildung deS Ministeriums fertig zu sein, und zwar soll ein ausgesprochenes Beamtenministerium kommen, nachdem der Plan de» Fürsten Liechtenstein an dem entschiedenen Widerstande der deutschen Groß grundbesitzer und an dem Willen der Krone gescheitert ist. Fürst Liechtenstein hatte sich ein Rezept de» ehemaligen polnischen Finanzministers Bininski zu eigen gemacht, welches darin bestand, die Czechen sür die Aufhebung der Sprachenverordnungen damit zu gewinnen, daß man ihmen in der neuen Regierung noch größeren E.influß, als sie bi» jetzt besaßen, einräumte. So war in Aussicht genommen, außer dem Finanzministerium noch das Handelsministerium oder das Eisenbahnministerium einem Czechen zu übertragen. Auch alle übrigen Ministerposten sollten mit ausgesprochenen Parteigängern der slavifch-klerikalen Mehrheit besetzt werden. Und ein derartig gebildetes Ministerium hätte die Aufgabe gehabt, die Sprachenverordnungen zunächst zurück zuziehen. Ordnung im Staatswesen mit dem Parlamente zu schaffen, um dann an eiu« Regelung der Sprachenfrage zu schreiten. Wie diese ausgefallen wäre, läßt sich leicht errathen. So dachte man die Deutschen zu übertölpeln. Der Ma» »ar da» doch z»