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18»S 1«6 «t. St. St. gefordert. Der dortige Gutsbesitzer Ramm begleitete den St. 22 Erntewagen zur Scheune, um beim Abladen Hilfe Hier machte ein Hitzschlag seinem Leben plötzlich ladenen leisten. Ende. ge- z» ein Fahre alte Fördermann Matthes aus Oberplanitz kam in einem Schachte des Zwickau-Oberhoyndorfer Steinkohlenbauverems dem Förderschachte zu nahe. Er stürzte etwa 35 m tief hinab, sodaß der Tod augenblicklich ««trat. letzte kirchliche Unterredung, Diakonus Förstemann. Petri: Früh s Uhr, Diakonus Schmidt. — Früh '/,s Uhr, Beichte und Abendmahlsfeier, Diakonus Schmidt. —Nachmittags 2 Uhr, kirchliche Unterredung, DiakonuS Schmidt. — Äochenamt für Kirchentaufen: Pastor vr. Seyrich. Ricokai: Früh 8 Uhr, Hilfsgeistlicher Obenaus. — Früh Uhr, Beichte und Abendmahlsseier, HilsSgeistlicher Obenaus. Jacobi: Früh 9 Uhr, Pastor vr. Süß. — (Gesang: »Kehre wieder* von B. Schurig). — Früh ,8 Uhr, Beichte und Abendmahls» feier, Pastor lst. Süß. Johaunis: Früh 9 Uhr, HilsSgeistlicher Wagner aus Ang. — E Von zwei Gaunern geprellt wurde ein in Leipzig in Arbeit stehender Bäckergeselle. Zu demselben gesellte sich ein Unbekannter, der ihn fragte, ob er nicht wisse, wo rin Pfand leiher wohne, er wolle seine goldene Uhr verpfänden. Gleich daraus kam ein zweiter Unbekannter dazu, der, sich für einen Uhrmacher ausgebend, sich die Uhr zeigen ließ und hieraus er klärte, dieselbe sei mindestens 150 Mark Werth! Der Bäcker geselle ließ sich verleiten, dem Betreffenden 20 Mk. auf die Uhr zu leihen. Später stellte sich heraus, daß die in Pfand gegebene Uhr eine ganz geringwerthige sogen. Nepperuhr war. Vorgestern traten 300 Bauschlvsser in Leipzig in denSrteik em, weil die Arbeitgeber die von dm Gehilfen gestellten Forde rungen— 9stündige Arbeitszeit und 40 Pf. Mindeststundenlohn — ablehnten. Der Streik schädigt das Baugewerbe in empfind licher Weise, da die Streikenden die Mehrzahl der Bauschlosser bilden. Schlaffer überhaupt arbeiten 800 in Leipzig. Die elektrische Straßenbahn-Gesellschaft zu Zwicka« hat die Pläne zum Bau der Straßenbahnlinie Zwickau—Pölbitz dem Rache vorgelegt. Dieser hat sie genehmigt. Fräulein Selma von Sandersleben aus Neubau hat letztwillig verfügt, daß aus ihrem Nachlasse der Stadt Frankenberg folgende Vermächtniffe zuflicßen sollen: Eintausend Mark zur Verwendung der jährlichen Zinsen hiervon durch Anschaffung und Vertheilung von Holz und Kohlen in den Wintermonaten an dortige Arme, sowie eintausend Mark zur Verstärkung der Carl von Sanderslcbenschen Stiftung für Freistellen im Frankenberger Krankenbause. In Zschopau und dessen Umgebung sind die Fabriken mit Aufträgen auf lange Zeit hinaus versehen. In einigen Betrieben muß Tag und Nacht gearbeitet werden und es herrscht großer Arbeitermangel. Der Gärtnereibesitzer Banke in Großenhain war kürzlich auf feinem neuerworbenen Grundstücke in Mülbitz mit Ziegel- einsahren beschäftigt. Als ein Wagen rückwärts zum Thor hiueiu- gejchoben wurde, gerieth Banke so unglücklich zwischen Wagen und Thorpfeiler, daß er schwere Verletzungen erlitt. Obwohl die Thor- säule nachgab und umbrach, trug er doch außer mebrsachen Bein brüchen einen Beckenbruch und Verletzungen am Kopse davon, bene« er erlag. Eine Schwimmtour vollbrachten kürzlich vier junge Turner. Sie schwammen von Herrnstretschen bis Schandau in zwei Stunden, ohne eine Unterbrechung in der Tour eintreten zu laßen. Gestern sind in Löbtau amtlich 2 neue Typhus-Erkrankungen und 1 Todesfall angemeldet worden. Auf der Pirnaer Landstraße in Grotzzschachwitz hatte sich ein sechsjähriger Knabe an einen Lastwagen angehängt, um so, in der Luft schwebend, ein Stück mitsahren zu können. Hierbei kam er mit den Beinen in die Radspeichen. Es wurde ihm bei der Umdrehung des Rades nicht allein ein großes Stück Fleisch bis auf den Knochen abgerissen, sondern außer einein Bruch des rechten Armes und linken Oberschenkels wurde ihm noch die Kugel des letzteren vollständig herausgerissen. Eine wichtige Angelegenheit, die hauptsächlich d:e Ortschaften links und rechts des Elbstromes bis nach Pillnitz und Pirna interessirt, beschäftigt zur Zeit die interessirten Kreise in besonderem Maße. Es ist die Erbauung einer elektrischen Bahn von Klein zschachwitz mit Anschluß an die bis dahin geplante Bahn von Laubegast über Zschieren, Mügeln, Heidenau nach Pirna und nach Durchschneidung der Stadt nach Copitz und durch den Pilluitzer Wald nach Pillnitz-Hosterwitz zum Anschluß an die bis dabin in Aussicht genommene Fortsetzung der Strecke Drcsden- Loschwitz. Die Firma, welche dieses Unternehmen auszuführen beabsichtigt, ist das große Elektrizitätswerk „Helios" in Köln, das bei einem Betriebskapitale von 40 Millionen sich als das leistungsfähigste seiner Art erweisen dürste. Im Gasthofe zu Treugeböhla bei Großenhain wollte kürz lich ein Fremder übernachten, der aber keine Papiere hatte. Der Wirth schöpfte Verdacht und holte kurz entschlossen den Gendarm. Dieser stellte fest, daß der Fremde ein Soldat der 7. Compagnie des 133. Infanterie-Regiments war, der sich von seiner Truppe entfernt hatte. Die Mckitärsachen will er bei Hirschfeld versteckt haben, Civilsachen verschaffte er sich von den Vogelscheuchen (!) auf den Feldern. Er wurde bei dem KöniaShusaren-Regiment abgeliefert. Ein Eiskeller — verbrannt! Die aus Stroh bestehende Jfolirschicht und das Holzwerk mit Thüren tn dem zur herr schaftlichen Brauerei in Neukirch bei Kamenz gehörenden Eis keller sind dieser Tage vollständig ausgebrannt. Durch das Um fallen einer Lampe soll der Brand entstanden sein, durch den eine ziemliche Menge Eis zum Schmelzen gebracht worden und bem Besitzer ein bedeutender Schaden entstanden ist. Das Erbbegräbniß der Familie v. Egidy in Kreinitz bei Strehla ist erbrochen worden. Die Erörterungen haben ergeben, daß einige Särge gewaltsam geöffnet und nach Kostbarkeiten durchsucht worden sind. Die große Hitze hat inGertchShain bei Grimma ein Opfer " irlN MoorvtäNV wntvei >eir mehreren Lagen de, Broenderslev-Jütland-Großer Heide. Tas Feuer erstreckt sich aus über zwei Meilen, und es nud bereits gegen zwei Millionen Tors, sowie viele Korn- und Kartoffelfelder vernichtet. Mehrere Landftellen sind äußerst bedroht. Alle Rettungsarbeit hat sich bisher als wirkungslos erwiesen. * Aus einem alten Hcirathsregister. Ein englischer Geistlicher fand in einer Nummer des „Movthly Magazine" von 1797 folgende merkwürdigen Heiratsannoncen: In der Edgbaston- Kirche nach einer Bewerbung von drei Wochen, Mr. D. Dyki, 66 Jahre alt, mit Miß Pickford aus Wifsnal, 16 Jahre alt. Dies ist daS vierte Weib, daS er in den letzten vier Jahren zu Hymens Altar geführt hat. — Stephen Chetham aus Leeds, 22 Jahre alt, mit Faith Stephenson, aus Great Woodhouse, 71 Jahre alt. Dieses zarte Hühnchen tanzte eine „Hornpfeife", einen Seemannstanz, am Vorabend ihrer Hochzeit. — In Pil- minster John Bendon, 70 Jahre alt, der seit mehreren Jahren auf Krücken geht und nur ein Auge hat, mit Sarah Gover, die 33 Jahre alt ist, auch nur ein Ange hat und stumm ist. — In Morresby Mr. Clementson jun., fast 18 Jahre, mit Miß Waddington aus Parton, die eben 15 Jahre geworden. — In Newcastle-under-Lyne Mr. Haywood, 70 Jahre alt, mit Mrs. Bennet, 75 Jahre. Dies ist das vierte Mal, daß das glückselige Pärchen seine Gelübde gemeinsam an Hymens Altar nieder gelegt hat. Freiberger Anzeiger u«d Tageblatt. Seite 8» — 12. August. Tie kirchliche Unterredung fällt auS. Kitty. Kirche: Früh 9 Uhr Predigt und Hochamt. — Nachmittag 2 Uhr SegevSandacht. Diens'ag. den 15. August 18S9. Mariä Himmelfahrt, Früh 9 Uhr feierliches Hochamt. — Nachmittag« 2 Uhr, Segen«andacht. Srbisdorf: Früh 9 Uhr, Pastor Görner. — Im Anschluß au den Gottesdienst kirchliche Unterredung mit der konsirmirten Jugend. Nachmittag 2 Uhr, Kindergottesdienst, Pastor Görner, St. Michaelis: Früh s Uhr, Diakonus Scheumann. Im Anschluß an den Gottesdienst, kirchliche Unterredung mit der onfirmirt« Jugend. — Wochenamt: DiakonuS Scheumann. Oberschöna: Frühpredigt und Kommunion, Beichte Uhr. Wegefarth: Mittagspredigt 1 Uhr. Frankenstein: Früh '/,9 Uhr, Gottesdienst, Pastor Fuß. Eigene Drahtberichte. (Nach Schluß der Redaktion eiugegangeu.) Dresden, 11. August. Dar „Dresdner Journal" schreibt im offiziösen Theile: Nach Mittheilungen verschiedener deutscher Zeitungen wird in der ungarischen Presse ein angeblicher Erlaß des sächsischen Minister- des Innern besprochen, durch welchen die sächsischen Behörden angewiesen worden sein sollen, im Ver kehr mit den ungarischen Behörden deutsche Orte in Sieben bürgen ausschließlich mit deutschen Nameu zu bezeichnen. Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß ein derartiger Erlaß des sächsischen Ministers des Innern überhaupt nicht er gangen ist. Dortmund, U. August. Die Ansprache deS Oberbürger meisters beantwortend, sagte der Kaiser: Der eben besichtigte Kanal erscheine als ein Theilwerk. Er und die Regierung seien fest und unerschütterlich entschlossen, weiterzugehen (stürmisches Bravo). Er hoffe, daß die Volksvertretung noch in diesem Jahre ihn in diese Lage versetzen werde. Neustettin, 11. August. In dem nahe gelegenen Dorfe Soltnitz wurden gestern Nachmittag 35 Gebäude durch Feuer zerstört. 51 Familien sind obdachlos. London, 11. August. Durch eine beim hiesigen Kolonial« amt eingetroffene Depesche wird die Meldung, daß die Insel Montserrat völlig zerstört sei, bestätigt. Paris, 11. August. JauröS verlangt in der „Petite Re- publique", daß du Paty de Clam vor dem Kriegsgericht in RenueS erscheine. Die Krankheit du Patys und die Abwesenheit Ester hazys, sagt er, bildeten ein neues System, um die Richter zu täuschen. Verschiedenes. * Auf eine Eigenthümlichkeit des Eisenbahnwesens im Berner Oberland wurde in der Presse jüngst hingewiesen. Sie besteht darin, daß dort zweierlei Bahnkarten verkauft werden, die einen seien für die Fremden, die anderen haben Len Auf druck: „Für Einheimische" und kosten nur die Hälfte. Wie die .Züricher Post" bemerkt, ist das ein Jrrthum. Die erwähnten Narten werden nicht für Schweizer ansgegeben, sondern nur für die Thalbewohner, sind also lediglich eine übrigens aus den Zu- ,schössen der Gemeinden beruhende, durchaus zulässige Begünstigung des Ortsverkehrs. Jeder Anwohner der Bahn erhält vom Geuieinbevorftano einen Ausweis, der ihn berechtigt, Fahrkarten zur ermäßigten Ortsoerkehrstaxe zu beziehen. Die übrigen Schweizer bezahlen die gleiche Taxe wie die Fremden. * 'Nach einer Meldung aus Görlitz ist bei einem Brande, welcher die Villa des Freiherr« v. Kottwitz in Triebel, Nieder- lansitz, elnäfcherte, eine Tochter des Freiherrn in den Flammen unigekommen. . " Lie von einer Berliner Zeitung verbreitete Nachricht, daß m Halle der Flecktyphus herrsche, wird von dem dortigen Neueste Nachrichten. Kastel, 10. August. Ter Kaiser ist heute Abend 11^ Uhr nach Dortmund abgercist. Budapest, 10. August. Jni hiesigen Militärmagazine wurde durch Zufall entdeckt, daß Soldaten feit längerer Zeit Kirchliche Nachrichten. vom. XI. p. Invitatio. Predigt-Text: Lpostelgesch. 10, 2b l 33. Dem: Früh 9 Uhr, Diakonus Förstemann. — Früh Uhr, Beichte und Abendmahlsfeier, Diakonus Förstemann. — Nach«. 2 Uhr Fremdeulifie do« 10. August 18VS. Anisch, Händlerin, Kemnath, Gasthaus zur Post. Ackermann, Händlerin, Leipzig. Gasthaus zur Post. Adler, Reisender, und Sohn, Dresden, Stadr Chemnitz. Bauer, Handelsmann, Chemnitz, Gasthaus zur Post. Buß Händlerin, Chemnitz, Gasthaus zur Poft. Billig, Kaufmann, Leisnig, Hotel Kronprinz. Davidson, Reifender, Berlin, Hotel Goldn. Stern. Vr. Friedrich, Potsdam, Hotel Gold«. Stern. Förster, Kaufmann, Barmen, Hotel Kronprinz. Feldmann, Kaufnuam, Berlin, Hoiel Kronprinz. Ferch, Viehhändler, ZachaSberg, Gasthaus zur Post. Grabe, Kaufmann, Crimmitschau, Hotel Stadl Altenburg, von Gartzen, Kaufmann, Berlin, Hotel Stadt Altenburg. Gottleb«, Handelsmann, Meiden, Stadt Chemnitz. Hupfer, Kaufmann, mit Frau, Crimmitschau, Hotel Stadt Altenburg. Henke, Handelsmann, Dresden, Stadt Brüx. Horeickel, Steuerinspektor, Leipzig, Hotel Kronprinz. Heyl, AmtSgerichtsrath, Pegau, Hotel d« Saxe. Jensen, Rev.-Jng., Berlin, Hotel Stadl Altenburg. Ilgen, Kaufmann, Zwickau, Hotei Goldn. Stern. Jänsch, Kaufmann. Dessau, Hotel Kronprinz. Kayls, Inspektor, Dresden, Hotel Goldn. Stern. Frl. Kupfer, Privat«, Wurzen, Hotel Goldn. Stern. Kuntze, Kaufm. Dresden, Stadt Brüx, Magistrat für unrichtig erklärt mit dem Bemerken, daß diese Krankheit in Halle seit Jahren nicht mehr aufgetreten sei. ES seien nur einige Fälle von Unterleibstyphus in der Zeit vom 21. bis 28. Juli d. I. vorgekommen, seitdem jedoch kein neuer Fall. * Die weise Fra« von Eomtemara. Wie unendlich schwer sich die Menschen aus der sie umfangenden Nacht des Aberglaubens befreien können, beweist eine interessante Entdeckung, die ein aus der Smaragdinsel umherstreifender englischer Jour nalist jüngst zu machen Gelegenheit hatte. In der Nähe des irischen Städtchens Kilkerrin-Connemara lebt in einer einsam ge legenen Hütte eine alte Frau, die in der ganzen Umgegend für eine Zauberin und Prophetin gilt. Kein Mensch in einem Um kreise von vielen Meilen würde daran denken, ein Häuschen oder auch nur einen Stall zu bauen, ohne vorher die „weise Frau" um Rach zu fragen. Erst vor wenigen Tagen machte sich ein wohlhabender Farmer, der mehr als 20 englische Meilen von Kilkerrin entfernt wohnt, auf den Weg zu der Alten, um aus ihrem Munde zu hören, ob seine Heirath, zu der bereits sämmt- liche Vorbereitungen getroffen waren, ihm zum Glück ausschlagen würde. Leider konnte man nicht in Erfahrung bringen, was die moderne Pythia dem abergläubischen Ackerbauer geweissagt hatte. Jedenfalls war es nichts Schlimmes, denn die Trauung fand schon vierundzwanzig Stunden später statt. Zu den besten Kunden der weisen Frau zählen natürlich junge Liebende, Mädchen sowohl wie Männer, die ihre Herzensangelegenheiten der Alten anvertrauen und gläubig befolgen, waS diese ihnen an- zuempsehlen für gut befindet. Die prophetischen Worte der Ein siedlerin werden niemals verrathen, nur sobald irgend etwas passirt — und wenn es der Tod einer alten Kuh ist — erklärt der von dem Malheur Betroffene mit resignirter Miene: „Ja, ja, die weise Frau hat Recht gehabt. Sie sagte eS, daß mir dies znstoßen würde." Die Alte erhält für jeden ihrer Orakelsprüche selten weniger als fünf bis zehn Schillings. Viele ihrer „Klienten" entziehen sich das Nothwendigste, um dann und wann einmal eine Pilgerfahrt nach Kilkerrin unternehmen zu können. * Wie aus New-Jork gemeldet wird, wurde die Stadt Ponce auf Puerto Rico am Dienstag durch ein schweres Unwetter heimgesucht. Die benachbarten Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten die Stadt. Etwa 200 Personen sollen ertrunken sein. * DaS berühmt gewordene »goldene Dachl" in Inns bruck ist am 3. d. M., nachdem eS wegen RestaurirungS- Arbeiten nahezu drei Vierteljahre den Blicken entzogen war, von der Schutzhülle wieder frei gemacht worden und präsentirt sich nun wieder in erneuter Pracht. Der Kostenaufwand für die Wiederherstellung des nun bald vierhundertjährigen Erkers — erbaut von „Friedrich mit der leeren Tasche" — beträgt 35000 bis 40000 st., wovon allein 8000 fl. auf das goldene Dachl ent fallen. Dasselbe besteht auS 3450, darunter 300 neuen Schindeln aus Kupfer, die gut vergoldet sind. Zur Vergoldung wurden 500 Dukaten verwendet; die Arbeit wurde in Schwaz ausge- füdrt. Die meiste Zeit nahmen die Steinmetz- und Malerei- Arbeiten in Anipruch. Die Fremden belagern jetzt in Hausen den Platz vor dem „goldenen Dachl" und bewundern diese Reliauie der --ustadt Innsbruck.^ Berg, und Hüttenwesen. Verunglückung im Bergwerksbetriebe. Der ' 'I Diebstähle an leinene« Tüchern, Matratzen rc. auSgeführt habe«, die sie an einen Armeelieferanten für ein Spottgeld verlausten, der die Waaren dann wiederum der Armeeverwaltung liefette. Der bis jetzt entdeckte Schaden beläuft sich auf über hundert tausend Gulden. Graz, 10. August. Blättermeldungen zufolge wurde ein der Spionage verdächtiger französischer Kapitän verhaft« und nach Wien tranSpottirt. Cilli, 10. August. Infolge der ungünstigen Meldung über daS Befinden eines von Czechen schwer Verwundeten fand heute Abend eine Demoustratton statt. Eine große Volksmenge zog vor das slovenische VereinShauS und nach den Wohnhäuser« der Sloveuenführer vr. Sernec und vr. Decko, sowie des Abg. Vosmicek und vor die Wohnung deS Ex-Bischofs der slovenischen Kirche; überall wurden die Fenster eingeschlagen und Pereat- rufe auSgestoßen. Vor dem Rathhause endete die Demonstration mit dem Absingen der „Wacht am Rhein." Sechs Personen wurden verhaftet. London, 10. August. „Daily Maile" veröffentlicht «in Telegramm, nach welchem die Alaska-Expedition am 17. Juli von einem Jndianerstamm angegriffen wurde, wobei die Expe dition 17 Todte hatte. Die kanadische Regierung hat Truppen abgesandt, um die Indianer zu züchtigen. Belgrad, 10. August. Der Polizeiminister und lder Handels- minister haben demissionirt, doch hofft mau, daß daS Kabinett noch heute vervollständigt werden dürste. Alexandrien, 10. August. Eine Meldung, daß der Khalifa mit 50000 Mann im Begriffe sei, den Sudan zu erobern, wird van unterrichteter Seite mit dem Bemerken dementitt, daß der Khalifa nur ungenügende Munition besitze und zu gering ver- proviantirt sei, und daher nicht in der Lage wäre, einen ernst lichen Angriff auf die anglo-ägyptische Armee auSzuführen. New-Aork, 10. August. Nach einem Telegramm auS St. Thomas ist die Insel Montserrat am Montag durch einen Orkan völlig zerstört worden. Gegen 100 Personen habe« daS Leben eingebüßt. Viele Menschen sind obdachlos. Das Elend ist groß. Washington, 10. August. Saatenstandsbericht des Acker bau-Departements: Baumwolle 84, Weizen 83,6, MaiL 89,9, Hafer 90,8, Gerste 93,6, Sommerkorn 89.