Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990812
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-12
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.08.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Srewerger Anzeiger und Tageblatt. Seite 4.-12. 186. wesen ist, so ist di« Erkrankung deS Klägers auf die durch Art uud Ort der Betriebsarbeit gesteigerte, kurzzeitige Einwirkung ungewöhnlicher Hitze oder der Sonnenstrahlen nicht zurückgeführt, ein Betriebsunfall also nicht angenommen worden. Ein Ziegetei- arbeiter arbeitete an einem sehr heißen Tage von 12 bis 1'/, Uhr in einem sog. Trockenstadel, ging dann hinaus, um in einer be nachbarten Lehmgrube weiter zu arbeiten und stürzte auf dem Wege dorthin, etwa 50 Schritt vom Trockenstadel, bewußtlos zusammen. Gleich darauf starb er. Nach eingehenden Er mittelungen über die Temperatur- und Luftverhältnisfe in jenem Schuppen, über di« Art und Dauer der Beschäftigung des Ver storbenen und seine und seiner Mitarbeiter Stimmung, endlich über di« Beschaffenheit des Wegs von dem Trockenstadel nach der Lehmgrube ist vom Rekursgericht zwar der örtliche und zeitliche Zusammenhang des Unfalls mit dem Betriebe anerkannt, jedoch der innere, ursächliche Zusammenhang zwischen dem Tode und den Betriebsgcfahren vermißt worden. Die Ermittelungen hatten ergeben, daß die Luft in dem offenen Trockenstadel ver- hältnißmaßig rein und kühl gewesen ist und daß der Verstorbene, wenn er auch auf dem Gange von dem Trockenstadel nach der Lehmgrube den Sonnenstrahlen auSgesetzt war, er dies doch nicht in höherem Grade oder unter gefährlicheren Umständen als jeder andere Wanderer gewesen ist. Das Rekursgericht hat daher an genommen, daß seine Erkrankung an den Folgen der Hitze einwirkung auf besonders körperlicher Veranlagung beruht haben muß und daß den Verstorbenen bei dieser Veranlagung der Tod in gleicher Weise auch auf jedem anderen Gange hätte treffen können. Er ist daher nach der Auffassung des Nekursgerichts nicht einer Betriebsgefahr, sondern einer Gefahr deS gewöhnlichen Lebens erlegen, woraus Entschädigungsansprüche nicht hergeleitet werden konnten. Als letzter der zahlreichen Fälle, in denen das Reichs-Bersicherungsamt bei Erkrankungen hier fraglicher Art nicht zu der Annahme eines Betriebsunfalles gelangt ist, sei folgender erwähnt: Ein Lootse hatte auf dem Wege von L. nach P., von wo er einen Dampfer nach L. lootsen sollte, bei einer Temperatur von 22—24 Grad Celsius einen Hitzschlag erlitten und war daran gestorben. Das RekurSgerichl hat eine Steigerung des Einflusses der an und für sich keineswegs übermäßig hohen Temperatur durch die Thätigkeit des Verstorbenen nicht als vor liegend erachtet, sondern angenommen, daß der Lootse lediglich einer gewöhnlichen, durch seine Berufsthätigkeit nicht erzeugten oder irgendwie erheblich beeinflußten Gefahr des täglichen Lebens erlegen ist, für welche die in Frage kommende Berufsgenossen schast weder nach den für alle Unfallversicherungsgesetze gemein sam geltenden Bestimmungen noch nach den für die Beurtheilung hier fraglicher Fälle besonders vorgesehenen Grundsätzen zu hafte» hat. — Von einer Gewerbekammer war angeregt worden, eS möchten alle auf Grund von F100K der Gewerbeordnung in der Fassung deS Reichsgesetzes vom 26. Juli 1897 ergehenden Entscheidungen über die Frage, ob Jemand einer Innung angehört, sowie ob Jemand berechtigt ist, einer Innung beizutreten, den Gewerbekammern zugängig gemacht werden. Zur Begründung dieses Gesuches war unter Anderem darauf hingewiesen worden, daß die Gewerbekammern, denen künftig voraussichtlich die Aufgaben der Handwerkerkammern mit übertragen werden würden, «in großes Interesse daran hätten, zu erfahren, weiche Betrieb« als innungspflichtig angesehen werden. DaS Ministerium des Innern hat beschlossen, diesem Anträge zu entsprechen. Den Kreishauptmannschasten liegt es nun ob, die ihnen unterstellten Verwaltungsbehörden anzuweisen, alle rechtskräftigen beziehentlich endgiltigen Entscheidungen der fraglichen Art, die bei ihnen eingegangen sind und in Zukunft ergehen werden, der Gewerbe kammer ihres Bezirkes in Abschrift mitzutheilen. — Nach dem „Chemn. T." haben sich die gemäß der ministeriellen Vorschrift seither angefertigten Hundemaultörbe als recht wenig praktisch erwiesen. Das genannte Blatt führt auS : Die Blechbeschläge an dem die Schnauze umschließenden Netzwerk stoßen sich leicht theilweise ab und die verbleibenden Reste befördern nicht nur die Ansammlung von Schmutz am unteren Ende des Maulkorbes, sondern bilden auch mit ihren scharfen Kanten und Spitzen eine ernste Gefahr für die mit den Thieren umgehenden Menschen, da hierdurch verursachte Ver letzungen in der Regel mit Blutvergiftungen verbunden sein dürften. Es wird daher eine Ausgabe dar einschlägigen Industrie sein, in anderer Weise der Verordnung des König!. Ministeriums des Innern nachzukommen. Unseres Erachtens könnte die Panzerung des Netzwerkes mit Metallbändern überhaupt entbehrt werden, da dieses, wenn eS auS starken Riemen- gefertigt ist, waS bei größeren Maulkörben wohl fast immer der Fall, einen völlig genügenden Schutz bildet. Die Forderung eines vom Genick über die Mitte der Stirn bis mindestens zur Nasen wurzel gehenden Leder- oder Metallbandes, sonne die Befestig ung des Maulkorbes am Halsbande findet dagegen allgemeine Zustimmung. — Das Herzog!. Badekommissariat von Bad Harzburg bittet uns um Veröffentlichung des Folgenden: SÜV Mark gefunden sind Anfang Juli in einem Hotel in Bad Harzburg. Da der Eigenthümer nicht ermittelt werden konnte» hat sich das Herzogliche Amtsgericht zu Bad Harzburg veranlaßt gesehen, das Aufgebots- Verfahren einzuleiten. Verloren ist obige Summe vermuthlich von einer Dame, welche in betreffendem Hotel gespeist hat. — Das Restaurant zur Union wurde in eine Kulm bacher Bierstube umgewandelt. Die Eröffnung als solche erfolgt morgen. (Siehe Inserat.) — Im Zoologischen Garten zu Dresden erregt das Aschantidorf noch immer die ungetheilte Aufmerksamkeit der Be sucher. Die Eingeborenen verlassen Dresden am Anfang nächster Woche. Sonntag, 13. August, find sie zum letzten Male bei billigem Eintrittspreise (25 Pf.) zu sehen. — Der Verkauf von Fahrkarten für den Ausflug nach Meißen, den der Berein für Volkswohl „Feicilavenv" Sonntag, 20. August, unternimmt, findet bis nächsten Dienstag bei Herrn Schneidermeister Strobel, Weingasse, statt. Die Generaldirektion hat in Bezug auf den außerordentlich er mäßigten Fahrpreis, sowie hinsichtlich der Festsetzung der Fahr zeiten das größte Wohlwollen und Entgegenkommen dem Berein gezeigt. Aus Berkehrsrücksichten hat die Direktion jedoch be stimmen müssen, daß ihr di? Zahl der gelösten Fahrkarten, von der die Stellung des Sonderzugs abhängig ist, schon bis Mitt woch Mittag fest angegeben wird. Im Interesse aller Theil nehmer und um dem Verein auch für die Zukunft das Entgegen kommen der Generaldirektion zu erhalten, ist es dringend wünschenswerth, daß die Fahrkarten schleunigst entnommen werden. Das spezielle Programm für den Ausflug wird bei der Abfahrt gedruckt an die Theilnehmer vertheilt. Für den Vor mittag ist die Besichtigung des Doms und der Albrechtsburg geplant und für den Nachmittag sind Spaziergänge in die Um gehung Meißens in Aussicht genommen. Bis jetzt ist aber wegen Ermäßigung der Eintrittspreise für die Albrechtsburg, die an sich jür geschlossene Gesellschaften von mehr als 20 Personen 30 Pf. für jede erwachsene Person und 20 Pf. für jedes Kind betragen, eine Einigung noch nicht erzielt worden. Ueber die Bedingungen für den Besuch der Albrechtsburg werden die Theilnehmer später noch unterrichtet werden. — Die Ansichtspostkarte. Wer hätte noch vor einigen Jahren gedacht, daß es der damals so unscheinbaren, wenig ge achteten Ansichtskarte gelingen würde, binnen kurzer Zeit einen unaufhaltsamen Siegeszug durch die Welt anzutreten? Die sie einst verspottet haben, sind heute eifrige Sammler geworben. Einst wurde sie geduldet, heute herrscht sie mit despotischerMacht Ihre farbenschillernde Fluth wälzt sich täglich und stündlich durch die ganze civilisirte Welt. Balo wird sie in stillen, ver lassenen Erdenwinkeln als erstes Zeichen der Civilisation über haupt gelten. Jeden Schritt aus dem Bannkreise unserer Um gebung müssen wir mit einer Ansichtskarte bezahlen, jeden Athemzug frischer Bergluft, jeden Anblick einer Landschaft müssen wir — wie um die Götter zu versöhnen — durch eine Anzahl von Ansichtskarten uns erkaufen. Man schüttelt den Kopf, wenn man sieht, wie die Leute, kaum aus dem Coupee gestiegen, sich auf die Ansichtskarten stürzen. Sie spüren keine Erschöpfung, keinen Hunger, keinen Durst, sie hören nichts, sie sehen nichts, sie fühlen nichts; sie schreiben Ansichtskarten. Zu erst die Ansichtskarte, dann das Vergnügen. Sehr glaubhaft erscheint die Anekdote von dem Touristen, der nach einem tddt- lichen Absturz gefragt wird, ob er noch einen letzten Wunsch habe, und der mit sterbender Stimme antwortet: „Ja, schickt Ansichtskarten von der Unglücksstätte nach Haus." Die An sichtskarte hat gewiß ihre guten Seiten. Sie hat der männ lichen und weiblichen Jugend geographische Kenntnisse beige bracht, wie sie in der Schule nicht erworben werden und sie hat eine neue blühende Industrie geschaffen, die sich immer noch er weitert und vergrößert, ja man kann sagen, daß sie die Ent faltung eines neuen Kunstgewerbes hervorgerusen hat und mit werbender Kraft den Geschmack der großen Masse ausbildet und verfeinert. Wenn man die ersten Ansichtskarten in die Hand nimmt und sie mit den heutigen, oft kunstvollendetenErzeug- nissen vergleicht, sieht man, welche Reihe von Wandlungen diese Karten durchmachen mußten, um zu der jetzigen Form zu ge langen. Die Autotypie ist durch den Lichtdruck und Kupfer druck, sowie durch den Farbendruck mit mehreren Clichäs ver drängt worden. Hauptsache bleiben die Ansichten von Städten und Gegenden, dafür sorgen die Sammler; aber auch charakte ristische Köpfe bekannter Persönlichkeiten, Ereignisse des Augen blicks oder Modelaunen werden auf dem kleinen Rahmen der Ansichtskarte festgehalten. Durch die Karikatur und die bild liche Satire wurde ein neues Genre geschaffen. Der mäch tige Einfluß der Secession hat auch hier der Geschmacks richtung ihr Gepräge aufgedrückt. Die „Secessions- rarten" bilden heute einen integrirenden Bestandtheil der An» sichtskarten-Sammlungen. Als das eigentliche Vaterland der Ansichtskarte kann wohl Deutschland bezeichnet werden, wo schon seit dem Jahre 1892 ein von Jahr zu Jahr rapid steigen der Aufschwung begann. Heute bildet sie dort einen eigenen, starken Industriezweig. Es giebt in Deuschland große Etab lissements, die sich nur mit dem Druck und bekannte Verlags anstalten, die sich nur mit dem Vertrieb von Ansichtskarten be fassen. Wir nennen nur Meißner und Buch in Leipzig, Welten in Karlsruhe für die landschaftliche Spielart und Paul Sueß in Leipzig für das allgemein künstlerische Genre, die jährlich Hunderttausende von Ansichtskarten in alle Weltgegenden ver senden. Diese Firmen lassen sich die Beschaffung der Ansichten große Summen kosten — sie senden Reisende aus, welche Pho tographien und Aquarelle, die mit ausgezeichnetem Geschmack hergestellt sind, in den fernsten Ländern, in Afrika, Amerika, Australien aufnehmen. Jede Woche kommen neue, überraschend hübsch ausgestattete Ansichten heraus, welche den Sammler reizen und ihm zugleich Tantalusqualen bereiten. Eine wirk lich ernsthaft angelegte Ansichtskarten-Sammlung darf kein einziges Exemplar enthalten, das nicht den Poststempel der Stadt oder Gegend, die sie vorstellt, trägt. Es ist also nicht viel erreicht, wenn man sich von der Verlagsfirma die schönsten und neuesten Karten kauft. Man muß sie erst dorthin beför dern, woher sie kommen sollen, und das Mittel finden, sie von dort frankirt zurückbefördern zu lassen, denn unfrankirt nimmt sie die Post nicht an. Das giebt der Sammelwuth erst ihren wahren Reiz, diese Schwierigkeit, sich in den Besitz einer richtig gestempelten Karte zu setzen. Für die ernsthaften Sammler haben auch nur Ansichtskarten wirklichen Werth — die Por traits Genrebilder, Blumenstücke, Phantasie-Kompositionen ge hören nicht in die Sammlungen und werden ignorirt oder von Spezialisten besonders gesammelt. Eine besondere Abtheilung bilden die politisch-tendenziösen Ansichtskarten mit den Köpfen bekannter Führer, die man aber, wenn sie wirklich interessant sind, selten zu Gesicht bekommt, weil sie lonfiszirt werden. Die Theaterfexerei wiederum macht sich in der Versendung von un zähligen „Lieblingen" Luft, und jede schöne Solistin hat heut zutage schon den Ehrgeiz auf einer Ansichtskarte verewigt zu werden. Wiener Ansichten sind im Auslande sehr beliebt, und auch der Wiener Druck findet großen Anklang; so wandern von Philipp Kramer in Wien hergestellte Künstler-Ansichtskarten zu vielen Hunderttausenden nach Deuschland, um von der Firma Theo Schäfer in Nürnberg über die ganze Welt ver schickt zu werden. Doch kann speziell in Lichtdruck Oesterreich einen Wettbewerb mit Deutschland nicht aufnehmen, da die Her stellungskosten sich hier wesentlich theuerer stellen als im deut schen Reiche, wo im Allgemeinen mit bedeutend besseren Ma schinen gearbeitet wird. Merkwürdig ist es, daß England sich diesen Sport und diesen Industriezweig hat entgehen lassen. Es giebt englische Ansichtskarten, und namentlich zum Jubi läum der Königin wurde eine hübsche Karte in Millionen Exemplaren verschickt, aber eine wirkliche Sammelwuth hat sich dort nicht ntwickelt, und wo keine Nachfrage ist, da ist auch kein Angebot — die Ansichtskarte bleibt dem englischen Volke fremd. In Oesterreich hat erst vom Jahre 1894 der Ansichtskartensport einen großen Aufschwung genommen. Während im Jahre 1891 der jährliche Postkartenversandt inklusive Ansichtskarten 99 688 270 betrug, im Jahre 1892 109 810 360, im Jahre 1893 114 742 270, also die Steigerung bis zu 10 Million, schwankte, stieg der Postkartenversandt im Jahre 1894 auf 155 076 500, das ist um ungefähr 41 Millionen, die man voll und ganz der Ansichtskarte zurechnen darf. Im Jahre 1895 betrug die Ver kehrsziffer der Postkarten 158146 540, im Jahre 1896 178199 490 und im Jahre 1897 199 130 870; die Berechnung für das Jahr 1898 wird erst im nächsten Monat vollendet. Diese Ziffern haben nur den Werth einer annähernden Schätz ung, da eine genaue Zählung der Post- und Ansichtskarten nicht stattfindet, sondern in allen Postämtern durch etwa 18 Tage im Jahre eine Zählung vorgenommen wird und das Re sultat derselben als Grundziffer zur Berechnung des Jahres umsatzes dient. Während der plötzliche Aufschwung deS Jahres 1894 sich im nächsten Jahre nicht wiederholte, erzieht sich m den zwei folgenden Jahren eine wettere Steigerung von ungefähr 20 Millionen. Vom Jahre 1887 bis zum Jahre 1897 hat der Verkehr in Post- und Ansichtskarten um 122 Millionen zuae- nommen, da im Jahre 1887 75 598 440 Postkarten versendet wurden, im Jahre 1897 dagegen 199130870. AuS diesen Zahlen, die vielleicht hinter den wirklichen Ziffern noch zuruck stehen, kann man entnehmen, welche ungeahnte Ausdehnung der Ansichtskartenversandt in den letzten Jahren gewonnen hat. Der Ansichtskartensport hat noch lange nicht seinen Höhepunkt erreicht und gewinnt eigentlich erst jetzt eine stets breitere Basis. Die immer mehr formvollendete geschmackvolle Ausführung führt ihm von Jahr zu Jahr zahlreichere Anhänger zu und be rechtigt zu der Annahme, daß diese merkwürdige Erscheinung einer Liebhaberei, die jedes Alter und jeden Stand ergrssfen hat, auch im neuen Jahrhundert fortdauern wird. — Insektenstiche könne« lebensgefährlich werde» wenn sie im Hals« und Schlunde während deS Schluckens do« Getränken und Früchten beigebracht werden. ES giebt nun ei« Mittel, das, sofort angewandt, plötzliche Erleichterung brinK; Sobald man spürt, daß man im Munde oder Halse gestochen ist, so nehme man einen Theelöffel voll Kochsalz mit etwas Wasser angefeuchtet und verschluckt eS langsam. Geschwulst und Schmerze« verschwinden in kürzester Zeit. DieS einfache Mittel hat sch», Manchen vom Tode errettet. — Z« besetzen: di« neugegründete Direktorstelle in Lichten tanne. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 3000 Mk. einschließlich 300 Mk. WohnungSgeld. Gesuche sind unter Beifügung sämmtlicher PrüfungS- und Amtsführungszeugnisse bis zum 28. August bei dem Kgl. Bezirksschulinspektor Schulrath Lohse in Zwickau einzureichen. vv. Tuttendorf, 10. August. An Stelle des nach Freiberg verzogenen Gutsbesitzers Hofmann ist der Hausbesitzer Ferdinand Porstmann in Loßnitz dem hiesigen Kirchenvorstande zugewählt worden. V. Wegefarth, 10. August. Zum Mitgliede des hiesigen Kirchenvorstandes wurde an Stelle des verstorbenen Gutsbesitzers Tippmann der Gutsbesitzer August Wüstner gewählt. * Frauenstein, 11. August. Das Frauensteiner Jagdrevier wurde aufs Neue an den bisherigen Pächter, Herrn Forstmeister Rem, verpachtet. Helbigsdorf, 10. August. Am Sonntag hielt die Schützengilde Helbigsdorf mit Randeck ihr zahlreich besuchtes Reiterschieben ab. Unter klingendem Spiel zogen die Mitglieder und ihre Frauen vom Gasthose nach der Wohnung des Bercins- königS. Während deS mehrstündigen Verweilens toastete der Vorsteher aus den Verrinskönig und dieser auf die Gilde. Bor Beginn deS Schießens auf dem Festplatze brachte der VereinS- vorstand ein Hoch auf König Albert auS. Die Königswürde errang sich Herr Gastwirth Bruno MattheS. Abends fand Ball statt. Die in Dresden anwesenden Dendrologen Deutschlands statteten dem forstbotanischen Gatten zu Tharandt einen längeren Besuch ab. Die ersten Anfänge des GattenS stammen aus dem Jahre 1816. In den 70er Jahren wurde der Gatte» den Ausvrüchen der Neuzeit angemessen umgestaltet. Die Zahl der gegenwärtig in dem Gatten kultivitten Bäume und Sträucher beträgt 1650. In Zukunft sollen im Forstgatten statt der jetzt noch verkäuflichen Pflanzen ausländische, für unsern Wald paffende Bäume in größeren Mengen herangezogen werden, um die seit Jahren erprobten und bezüglich des Holzes und deS Zuwachses als hervorragend anerkannten Baumsotten auch in unseren Wäldern in größeren Beständen einer Sorte anzupflanzen. Der Abend vereinigte die Theilnehmer auf dem Burgkeller zu Tharandt. Zum DiakonuS in Olbernhau wurde der PredigtamtS- kandidat Kötzschke in Pirna gewählt. Der König hat dem Pfarrer KruSpe in Dittmannsdorf in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste im geistliche» Amte daS Ritterkreuz 1. Kl. deS AlbrechtSordenS verliehen. Vom letzten Landtage war auf Antrag der Beschwerde- und Petitionsdeputation der königlichen Staatsregierung eine Petition zur Kenntnißnahme überwiesen worden, in welcher die Bewohner der unterhalb DreS-en- gelegenen Elbortschaften baten, der Dresdner Düngerexportgesellschast möchte die ministerielle Erlaub- niß zum Einlassen von Fäkalienmassen in die Elbe direkt an der Cotta-Dresdner Stadtgrenze verboten werden, da der Strom durch den Unrath in nachteiligster Weise verun reinigt würde. Auf Grund eines sachverständigen Gutachten!, welches etwa dahin lautete, daß daS Wasser der Elbe unterhalb Dresdens verhältnißmäßig reiner sei als oberhalb der Residenz- stadt, hat die königl. StaatSregierung den Wünschen der Petenten, die wiederholt recht drastische Beweise von der Unreinlichkeit der Elbe erbrachten, nicht Rechnung getragen und die Dresdner Düngerexportgesellschaft läßt bei Hitze und Kälte die Fäkalien ruhig in den Strom an der Stadtgrenze ein. Den Elbanwohnern ist dadurch das Baden in den kühlen Fluthen ebenso verekelt worden, wie ihnen ini Winter das Eisen unmöglich ist, weil das Eis Niemand kauft. Außerdem soll daS Wasser meist recht unangenehm riechen. War man aus diesen Gründen bereits bisher in den Elbotten Cotta, Brießnitz, Kemnitz, Gohlis, Stetzsch, Serkowitz, Kaditz u. s. w. sehr ärger lich, so ist die Erregung über die Äerunreinigung der Elbe seit dem Ansbruch der Löbtauer Typhusepidemie ganz be trächtlich gestiegen und man hat sich vielfach mit der Frage der Absendung einer abermaligen Petition an den Landtag beschäftigt. Es scheint sogar, als ob der ohnehin immer mehr im Abnehmen begriffene Fischreichthum der Elbe unter den eingelassenen Fäkalien- massen leidet, denn die Fischerinnung zu Meißen hat an di! Cottaer Gemeindeverwaltung die Frage gerichtet, ob eine nett Petition in der beregten Angelegenheit an den Landtag vor bereitet würde, und sich für diesen Fall zum Anschluß an dieselbe bereit erklärt. Gegenwärtig wird nun zwar an einer abermalige» Petition noch nicht gearbeitet, ja, manche der Uferbewohner meine» sogar, daß, so lange wie die ärztlichen Sachverständigen daS be reits erwähnte Votum aufrecht erhalten, an den Erlaß eineS entsprechenden Verbotes nicht zu denken ist; immerhin ist es aber sehr wahrscheinlich, daß die Angelegenheit den Landtag auch i» der bevorstehenden Session wieder beschäftigen wird, sei eS in Form einer Interpellation oder einer Petition. Das Landgericht Dresden verhandelte gestern gegen den 35 Jahre alten, noch unbescholtenen Maurer Arinin Schulze auS Rüdenau bei Zövlitz wegen Nöthigung. Der Angeklagte hatte sich dem Maurerstreik in Dresden angeschlossen. Als Schulze vor einem Neubau im Auftrage des Streik-Comitös Kontroll posten stand, rief er dem Maurer Sassi drohend zu: „Unter stehe Dich nicht, hier zu arbeiten; wenn Du hineingehst, kriegst Du ein Paar" u. s. w. Sassi kehrte darauf auch um und hat erst nach 1*/z Stunde auf Zureden des Bauherrn mit Arbeiten begonnen. Schulze verwirkte wegen dieses Vergehens eine vier- monatige Gefängnißstrafe. Von zwei Arbeit stehende Unbekannter, d leiher wohne, darauf kam eir Uhrmacher au? klärte, dieselbe geselle ließ sick zu leihen. S; Uhr eine ganz Vorgestern ein, weil die l rungen— 9st — ablehnten, licher Weise, l bilden. Schlo Die elektrij Pläne zum ! Rache »orgele, Fräulein <r verfügt, daß folgende Veri Verwendung t Äertheilung i dortige Arme, von Sandersl, Krankenhause. I» Zscho Aufträgen auf muß Tag unk Arbeitermang, Der Gärti aus seinem i einfahren besc geschoben wur Thorpfeiler, l fäule nachgab brächen einer bene« er erla. Eine Schl Sie schwaim Stunden, ob lassen. Gestern si und 1 Todes Auf der ein sechsjähri in der Lust f kam er mit d der Umdreh Fleisch bis a> Bruch des r< noch die Kuo Eine will links und rc interessirt, be Maße. Es Machwitz Laubegast ü nach Durchs Pillnitzer W dahin in A: Loschwitz. H beabsichtigt, bei einem ! leistungsfähig Im Gast lich ein Frei Wirth schöpf Dieser stellt, des 133. Jr entfernt hatt haben, Civi auf den Fel abgeliesert. Ein Eis Uolirschicht schastlichen l keller sind d jallen einer eine ziemlich dem Besitzei Das Er Strehla ist daß einige ' durchsucht n Die gro gefordert, lodenen Eri leisten. Hi Ende. « »e Zahre alte Schachte de Förderschac der Tod ai * Äuf im Berner Sie besteht die einen druck: „Fü »Züricher Karten we die Thalbe schüssen de des Orts», Gemeindev zur ermä Schweizer Nach welcher di lausitz, ev umgekömu ' Lie m Hall« H 1««
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)