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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-26
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1899
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Anlage zvm Areiberger Anzeiger und Tageblatt. — - ' ' 19«.TsmmkmS, St« 2«, Auguft.18SS. siedn-KUkiiri. Rvma« von Roy Tettet. MtorPrtv Leberfetzung aus dem Englischen von Lise Landau. (Nachdruck verboten.) Mr sind in der Hampstead-Heide . . . Sie ist allen Bewohnern Londons bekannt, und doch wie fremd! An Sonn- und Festtagen strömen sie hier hinaus auS der Enge der Stadtgaffen, aus den dumpfigen Hinterhäusern, ;u Hundertausenden. Dann freilich gewährt das entstellte, mißbrauchte Stückchen Gottesnatur einen unerfreulichen An- blick. Wenn an einem Bankfeiertage alle die unteren und un terste« Gehilfin unserer Handelswelt hinausziehen und mit plumpen Stiefeln die arme Heide stampfen, wenn die alte Wild heit unseres Bluts, in Scherz und Spiel unserer Zeit sich über- »fitzend, immer noch ein Bild rohen, wüsten Treibens gewährt, du im liegt sie traurig, jammererregend da, die zerwühlte, miß handelte Heide. Die Bewohner der Gäßchen und Höfe, Stadtmenschen durch und durch, kennen, ahnen die Natur nicht, die sie aufsuchen und die sie schänden, unter dem Borwande, sich ihrer zu erfreuen. Das Treiben, das sich hier entfaltet, wenn die City ihre trüb sten Wellen hinausfluthet, ist als Schauspiel furchtbar, als Bild einer Volksbelustigung bejammernswerth. Willst du der Na tur dich wahrhaft erfreuen, dann mußt du sie kennen von Kind heit an und sie lieben, dann mußt du es verstehen, auf ihr leises Athmen, das geheimste Regen ihres Lebens zu lauschen. Dann ist sie dir aber auch eine Mutter, bei der du immer wieder Zu flucht suchen kannst, sicher Trost zu finden in jedem Lebensleid. Aus jeder Berührung mit ihr gewinnst du neue Lebenskraft. Das ahnen natürlich die lärmenden Rotten der Blaumacher nicht. Sie sind dafür auch garnicht zu tadeln, nur unser Mit leid verdienen sie. Sie strömen hier hinaus aus ihren engen, überfüllten Räumen, nur um Bewegungsfreiheit zu finden, Platz zum Austoben, Raum für ihre derben Stiefel. Hier können sie den rasch auflodernden, rohenLeidenschaften dieZirgel schießen 'lassen, können essen, trinken und für eine Weile das Bewußt sein überschreien, daß sie morgen sich wieder verzehren müssen in ihrer stumpfen, aufreibenden Arbeit. Gott helfe ihnen! Die Heide braucht viele Tage, um sich von dem barbarischen Einfall der Städter zu erholen. Das zerknüllte; raschelnde „Stullenpapier", das fußhoch das weite Feld bedeckt, dieses fettige Vermächtniß der Menge, verbrennen anderen Tags die Lumpensammler, nachdem sie es zuvor mit ihren Eisenhaken durchstöbert. Die durchwühlten Gebüsche, die zerzausten Hecken setzen frische Sprossen an. Die getrübten Wasser der Seen klären sich allgemach. Die verscheuchten Vögel suchen ihre Nester wieder auf, ein wohlthätiger Regen ebnet den Boden, und dann zeigt die Heide nächtlich wieder die einsame, wilde Schön heit, in der sie dem wüsten Weltstadtbilde einen so merkwürdi gen, grünen Rahmen verleiht. In dieser nächtlichen Schönheit, Wersluthet vom silbernen Licht des Mondes, wird sie selten ge sehen, schon deshalb, weil sie nicht ganz sicher ist. Sie bildet die Zufluchtsstätte jener bösen Geister, die noch in ihreer irdi schen Hülle stecken und die Weltstadt oft grimmig necken. Hier haben sie häufig ihr Nachtquartier aufgefchlagen, die Ausgestoßenen, die sich an der Welt für ihre Enterbung rächen. Hier Hecken sie ihre Pläne gegen die Gesellschaft aus. Gar Wunderliche Szenen spielen sich hier oft ab; eigenthümliche Laute werden vernehmbar, aber sobald der Morgen heranbricht, liegt die Heide wieder schweigend da. Hier und da wirft einer der Seen die Leiche eines Menschen aus, der sich im Entsetzen über die Gegenwart vor der Zukunft geflüchtet. Oft freilich ist's nicht ganz klar erkennbar, ob der Unglückliche sich selbst den Lod rgegeben. Im Ganzen ist die Heide bei Nacht ein unheim licher Ort, trotz all ihrer Schönheit. -i- * * Es war in einer mondhellen Juni-Nacht, als ein Mann am Ufer eines dieser Heide-Seen stand. Er war den Fußweg ge kommen, der vom Parlamentshügel nach der Heide führt, und hielt nur einmal vor dem Bootshause inne, um nach seiner Uhr zu schauen. Fast im nämlichen Augenblicke schlug es vom St. Stephansthurm die halbe Stunde nach Mitternacht. Er wandte sich, um seinen Weg fortzusetzen, als er eine Ge stalt erblickte, die quer über die Heide schritt und den Hügel hinab auf ihn zuzueilen schien. Vorsichtig zog er sich rasch in den Schatten des Bootshauses zurück, von wo aus er den Frem den ungesehen beobachten konnte. Der Ankömmling war ein junger Mann, anscheinend gut gekleidet, das Gesicht von einem bretrandigen Hut beschattet. Mit schnellen, entschlossenen Schritten kam er näher, nur einmal am Ufer des Teiches inne haltend, um ins Wasser zu schauen, das dort ziemlich seicht war, dann eilte er auf das Bootshaus zu. Er schien einen ganz be stimmten Zweck im Auge zu haben, während er sich anscheinend in einem Zustand höchster Erregung befand. Sein Gesicht war ganz blaß, die Lippen lagen fest aufeinandergepreßt und in den Augen glomm ihm ein unstätes Feuer. Offenbar glaubte er sich unbeobachtet. Jetzt blieb er dicht am Bootshause stehen und schaute in den Teich. Das Wasser war an dieser Stelle so tief, daß man, wenn man weit hinein sprang, darin ertrinken konnte. Die Nacht war klar und still und während er auf die glitzernde Fläche blickte, fiel etwas vor seinen Füßen ins Wasser, daß es laut aufplätscherte. Bei dem Ge räusch schreckte er leicht zusammen. „Ein wenig rühmliches Ende, von den Ratten verspeist zu werden!" murmelte er vor sich hin, „aber Ratten oder Würmer, was liegt schließlich daran!" Wenn eine Frau den Tod im Wasser suchen will, läßt sie sich gewöhnlich wie ein Klumpen hineinfallen, während der Mann bei dieser Gelegenheit fast immer unwillkürlich die Stell ung des Tauchers annimmt. Dies ist bei ihm zum Theil eine Reminiszenz an die Schwimmschule, ^um Theil eine unbewußte Bethätigung seines ausgeprägteren Ordnungssinnes. „So, hier wird's gehen", murmelte der junge Mann, indem er den Oberkörper nach vorn beugte und die Fingerspitzen über dem Haupte zusammenfügte. „Jetzt hinabgetaucht auf den Grund alles Seins!" Schon schickte er sich zum Sprunge an, als er seinen rechten Arm unter der Schulter mit festem Griff erfaßt fühlte. An fangs fuhr er erschreckt zurück, weil er sich allein geglaubt hatte. Dann wandte er sich hastig um und gewahrte nun zum ersten Male den Mann, den das Bootshaus bisher verborgen gehalten hatte. Gewaltsam befreite der junge Mann seinen Arm aus der Umklammerung, die ihn hielt, und rief heftig: „Was fällt Ihnen ein, Herr?" „Entschuldigen Sie gütigst — aber zum Schwimmen ist's woch wohl ein wenig spät — noch dazu in Kleidern!" „Das geht Sie nichts an." „Ganz recht — aber leid thut es mir. In Ihrem Alter sollte Ihnen das Leben doch noch nicht so werthlos erscheinen." „Ich habe Sie nicht um Ihre Ansicht gefragt." „Uebrigens", entgegnete der Aeltere, augenscheinlich ganz unberührt von der Schroffheit des jungen Mannes, „Sie thun gerade, als gäbe es nur das eine Mädchen auf der Welt." „Von einem Mädchen war garnicht die Rede." „Das nicht, aber in Ihrem Alter ist in solchen Fällen die eigentliche Ursache immer ein weibliches Wesen." Zum ersten Mal schaute jetzt der junge Mann mit einem ge wissen Interesse den Aufdringlichen an. Die letzte Bemerkung hatte ihn stutzig gemacht. Jungen Menschen erscheint die Liebe als etwas so Ungeahntes,Wundersames, daß sie nicht begreifen, wre billig dieWeisheit derAelterenundErfahreneren ist, die ohne viele Müh' der Liebe Wirkungen zu erkennen vermögen. Er betrachtete den Sprecher aufmerksamer und fand sich durch seine Erscheinung gefesselt. Eine schlanke, mittelgroße Figur, leicht gebeugt, aber anscheinend noch ganz rüstig; ein eigenthümlich geformter, bedeutender Kopf, ein energisches, intelligentes Ge sicht, das bis auf ein kleines Schnurrbartchen glatt rasirt war. Obgleich er nicht mehr jung sein mochte, war sein Antlitz noch frisch und der Teint lebhaft, die Nase leicht gebogen, der Blick scharf und durchdringend. Die Lippen schienen so schmal und blutleer, daß sie aussahen wie zwei sich über das Gesicht ziehende Fäden. Das Haar, das er übrigens ziemlich lang trug, war leicht ergraut, zeigte aber Spuren von Blond. Alles in allem lag in diesem Antlitz etwas Raubvogelartiges, nur daß es ver geistigt schien, und völlig leidenschaftslos. Der Mann war sorgsam gekleidet, nach Sprache und Aus drucksweise schien er der gebildeten Klasse anzugehören. Alles das hatte der junge Mann gesehen und in sich ausge nommen, doch nicht bewußt, mit sicherem Blick, sondern so wie man etwa Traumerscheinungen erfaßt; denn noch befand er sich in jenem Zustand nervöser Erregung, da wir alle äußeren Gegenstände wie körperlose Visionen ansehen, während alles Leben sich in uns selbst zu konzentriren scheint. Mittlerweile hatte auch der Fremde seinerseits den jungen Mann einer Musterung unterzogen. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. * Ueber einen sprechenden Orang-Utang schreibt man den Hamburger Nachr.: Die Erfolge einer Reihe von Experimenten, die der Amerikaner Buck in Boston zur Erziehung eines Orang- Utang angewendet hat, erregen gegenwärtig in Amerika berech tigtes Aufsehen. Es ist das merkwürdigste Thier, das mar jemals unter den Affen beobachtet hat. Der Affe hört auf den Namen Sambo und ist ein Orang-Utang aus Borneo. Sambo ißt bei Tisch mit der Behaglichkeit eines gebildeten Menschen und beträgt sich bei seinen Mahlzeiten besser als so mancher von diesen. Buck erzählt, daß seine Methode, mit der er Sambo den Löffel zu gebrauchen lehrte, war, die Nahrung in einen sehr tiefen Napf zu legen. Die natürliche Intelligenz Sambos zeigte ihm sofort den Gebrauch des Löffels; er beging jedoch anfangs einen Fehler: er nahm die Nahrung mittels des Löffels aus dem Napf heraus, legte sie dann aber auf den Tisch nieder, um sie dann mit den Fingern zu fassen. Buck brachte Sambo von dieser Gewohnheit ab, indem er neben ihm einen hungrigen Affen an den Tisch setzte. Wenn Sambo die Nahrung nieder legen wollte, schnappte der Hungrige darnach. Nach einer Weile merkte Sambo, worauf es ankam, und er übertraf den Dieb, indem er die Nahrung mittels des Löffels direkt vom Napf in den Mund brachte. Der Werth der Bekleidung wurde Sambo dadurch beigebracht, daß man ihn eine Zeit lang an einem kalten Ort verweilen ließ, um ihn dann hereinzunehmen und warm anznklciden. Die größte Schwierigkeit machte es aber, Sambo dahin zu bringen, daß er eine Mütze aufsetzte; er schien eine un ausrottbare Antipathie gegen jede Kopfbedeckung zu haben. Der Erzieher war fast dabei, es aufzugeben, als er an einem warmen Tage bemerkte, daß der Affe stark von Fliegen belästigt wurde. Als sie besonders anhaltend um seinen Kopf herum summten, wollte Sambo sein Kleid aufschlagen, um feinen Kopf zu fchützen. Da kam Buck eine Eingebung.Er strich etwas Zuckersyrup auf Sambos Kopf und überließ ihn eine Zeit lang den Qualen, die die Fliegen ihm bereiteten, dann setzte er ihm eine Mütze auf den Kopf. Sambo vergegenwärtigte sich plötz lich den Nutzen der Mütze, und er hat sie seitdem ohne jeden Protest getragen. Mit Hülfe solcher Methoden, also ohne den Gebrauch der von den meisten Thierzüchtern als unerläßlich be trachteten Peitsche, wurde Sambos Erziehung fortgesetzt. Er kann sich nunmehr selbst, ohne Hülfe anziehen, feine Schuhe und Strümpfe so sorgfältig wie ein ordentlicher Knabe anlegen; zu den Mahlzeiten trägt er feinen Stuhl an den Tisch und sitzt da wie ein anerkanntes Familienmitglied; er nimmt seine Mahl zeiten anständig und fein ein, mit einer Serviette unter dem Kinn. Zur Nacht zieht Sambo ruhig seine Kleider ab und klettert in das kleine, weiß emaillirte, für ihn besorgte Bettge stell; er bedeckt sich sorgfältig mit den Bettdecken. Sambo nimmt beim Frühstück, Diner und Souper dieselbe Nahrung, die Buck und seine Familie einnehmen. Er genießt die in ver schiedenster Weise zubereiteten Vegetabilien und alle Arten von Brot, Pasteten, Kuchen und Käfe, und was das Merkwürdigste ist — er hat Fleische essen gelernt und ist ein großer Freund des selben geworden. Naturforscher behaupten, daß der Orang- Utang nur Vegetarier ist, aber Sambo ist kein einziges Mal krank gewesen, seitdem er an der Fleischkost theilgenommen hat. Jede ihm verabreichte Nahrung ist auf dieselbe Weise wie die für Pie Familie bestimmte zubereitet. Das interessanteste Ex periment ist indessen Bucks Versuch, die Stimmorgane Sambos auszubilden. Nach sorgfältiger Untersuchung kam Buck zu dem Schlüsse, daß dieselben vollkommen entwickelt und der Macht der Sprache durchaus fähig wären. Er behält freilich die Einzelheiten seiner Methode, den Affen sprechen zu lehren, noch für sich, und sagt nur soviel, daß sie sich aus Theilen aller der Methoden zusammensetzt, die man beim Unterricht von schwachsinnigen Kindern und Taubstummen, wie beim Unter richt der „sprechenden" Vögel anwendet. Auch nachdem die nun schon ein Jahr langen Bemühungen ein besonders glän zendes Resultat noch nicht gezeitigt haben, ist Buck doch der Meinung, daß Sambo die Sprache erlernen wird. Gegen wärtig ist er zwei Jahre alt und er hat zwei Wyrte gelernt: „Mama" und „come back" — viel mehr können viele Babies von zwei Jahren auch noch nicht. Wenn Mrs. Buck, die Sambo sehr verhätschelt, das Zimmer verläßt, ruft er gewöhnlich: „Mama" und wenn sie wieder erscheint: „come back!" Die Töne, wie sie Sambo jetzt schon hervorbringt, sind den natür lichen Kehllauten des Orang-Utang absolut fremd. Sambo hat übrigens niemals in Freiheit gelebt, seine Eltern wurden schon von jung auf im Käfig des Rajah von Samabye gefangen gehalten. Buck hofft zuversichtlich, daß es bei geduldiger Ar beit möglich sein wird, seinen Sprachschatz bedeutend zu erwei tern und der wissenschaftlichen Welt einen Affen zu zeigen, der englisch spricht. * Heitere Zeitungsschau. Das „Hamburger Fremden blatt" (Nr. 183) theilt unter den Lokalnachrichten mit: „Bei einer Petroleumlampen - Explosion, die gestern Abend um 10 Uhr in der in der Davidstraße 31 belegenen Gastwirthschaft von Nicolaisen stattfand, erlitt ein Dienstmädchen am rechten Arm, am Bein und an der Schulter derartige Brand wunden, daß sie im Seemannskrankenhaus verbunden werden mußte, da dort jedoch nur Männer Aufnahme finden, wurde das Mädchen ins Allgemeine Krankenhaus befördert. Die Spritze des zweiten Feuerwehrzuges traf daselbst ein." Das Erscheinen der Spritze im Krankenhause war gewiß gut ge meint, hatte aber doch keinen rechten Zweck. — Das „Naun- burger Kreisblatt" (Nr. 167) enthält folgende Anzeige: „F e st- p l a tz. Der Geruch meiner Waffelbäckerei hätte weder eine auswärtige noch eine hiesige Sängernase irritirt, wo doch zwei Rostbratwurststände zugelassen wurden; aber wenn auch gegen mich und mein Geschäft noch so sehr chikanirt wird: Seibt bleibt Seib t." Recht so, Seibt! Nur nicht „die Waffen nieder!" — In einem Artikel über die Insekten als Nahrungs- und Genußmittel des Menschen (s. Nr. 32 der „Belletristisch- Literarischen Beilage der Hamburger Nachrichten") sagt Pro fessor Dr. W i I l i a m M a r s h a l l von den Heuschrecken: »Jene Insekten mögen unter Umständen ein Bestandtheil der ärmsten israelitischen Bevölkerung gebildet haben." Das ist doch ziemlich unwahrscheinlich. — Die „Goslarer Nachrichten" (Nr. 186) überraschen ihre Leser durch die Meldung: „Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Münster, ist in den Grafen st and erhoben worden." Noch schlechter kommt der frühere Graf in den „Vienenburger Nachrichten" (Nr. 96) weg, wo man liest: „Der deutsche Botschafter in Paris, Graf Munster, ist in den Adelstand erhoben worden." — Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" (Nr. 605) sagt von den beiden Städten Solingen und Remscheid: „Wie Nero und Lean der haben sie Jahrhunderte lang einander akkgeschaut, getrennt durch das tiefe Thal der Wupper: „Sie konnten zu einander nicht kommen, das Wasser war viel zu tief." Es ist kaum an zunehmen, daß Nero und Leander sich persönlich gekannt haben. (Kladd.) Kirchliche Nachrichten. vom. XHl. x. Trinitatw. Predigt-Text: Apostelgtsch. 14, 11—22. Do«: Früh v Uhr, Diakonus Förstemann. — Früh Uhr, Beichte und Abendmahlsfeier, Diakonus Förstemann. St. Petri: Früh s Uhr, Pastor 0r. Seyrich. — Früh /,8 Uhr, Beichte und Abendmahlsfeier, Pastor vr. Seyrich. — Wochenamt für Kirchentaufen: Pastor vr. Seyrich. St. Nicolai: Früh » Uhr, Hilfsgeistlicher Obenaus. — Früh '/»8 Uhr, Beichte und Abendmahlsseier, Hilssgeistlicher Obenaus. St. Jacobi: Früh s Uhr, Pastor vr. Süß. — Früh '/,s Uhr, Beichte und Abendmahlsseier, Pastor vr. Süß. St. Johannis: Früh u Uhr, Pastor Gottlöber. Kath. Kirche: Früh v Uhr Predigt und Hochamt. — Nachmittag 2 Uhr Segensandacht. Srbtsdorf: Früh s Uhr, Pastor Görner. — Im Anschluß an den Gottesdienst, kirchliche Unterredung mit der konsirmirten Jugend. Pastor Görner. — Nachm. 2 Uhr, Kindergottesdienst, Diakonus Scheumann. St. Michaelis: Früh VUHr, Diakonus Scheumann. — Woch-namt- DiakonuS Scheumann. Oberschöna : Frühpredigt und Kommunion, Beichte '/,S Uhr. Wegefarth: Mittagsvredigt 1 Uhr. Frankenstein: Früh /,S Uhr, Gottesdienst, Pastor Fuß. Kurliste aus Hennersvorf. 15. Frau Bischof, Kaufmannsehefrau, Dresden; 16. Frau Ober lehrer Frenkel, Pirna; 17. Frl. Frenkel, Dohna; 18. Geschwister Lehmann, Strauch, (2 Personen); 1d. Seminarist Felix Dittrich, Dresden; 20. Frl. Margareihe Marx, Großenhain; 21. Oberlehrer Thieme, Pirna; 22. Postbeamter Karl Marx, Dresden; 23. Kunstgärtner Kurl Heymann mit Familie, Leipzig, (3); 24. Schüler Arthur Steiner, Lichtenstein; 25. Schüler Hermann Schäfer, Dresden; 26. Gymnasiast Edmund Pretzsch Dresden; 27. Schülerin Louise Gossel, Dresden; 28. Geschwister Schmieder, Leipzig. (3); 29. Schülerin Toni Böhme, Hänichen; 30. Buchhalter Hugo Dietrich, Berlin; 31. Frl. Pauline Pretzsch, Eharlottenburg; 32. Frl. Anna Belger, Seidnitz; 33. Frl. Frieda K ette, Dresden; 34. Schülerin Frieda Franke Dresden; 35. Frau Braumeister Felgner, Dresden; 36. Gerichtsbeamter Schurig, Dresden; 37. Student Edmund Richter, Dresden; 38. Zeichner Karl Steuer, Leipzig; 39. Frau Rentier Stier, Mügeln. Zusammen 39 Parteien mit 92 Personen. zyamMen-Nachrichten. Geboren: Ein KNabe: Herrn Ingenieur OSkar Kleinschmit in Leipzig-Neuschleuhig. — Ein Mädchen i Herrn Otto Ulbricht in Chemnitz; Herrn vr. Emil Günther aus Rittergut Schieritz; Herrn Bäckermeister Carl Gieselberg in Merseburg. Verlobt: Herr Ernst Rülcker mit Frl. Johanne Merbitz in Dresden-Strehlen. Vermählt: Herr Richard Zesch mit Frl. Minna Freitag in Chemnitz; Herr Amtsrichter vr. Wilhelm Vogel mit Frl. Margarethe Heymann in Gückelsberg ; Herr Richard Bock in Leipzig-Pl. mit Frl. Martha Lindenhayn in RegiS i. S.; Herr A. G. Vernon Spencer mit Fil. Elsa Haase in Leipzig; Herr Bezirksarzt vr. meä. Alsred Schmidt in Borna mit Frl. Helene Jahn in Schandau. Gestorben: Frau Anna Schmidt geb. Barth in Chemnitz; Herr Bürgerschullehrer Bruno Vogel in Meerane; Frau Pauline Floß geb. Hartisch in Schedewis b. Zwickau; Herrn Pastor Kröhne in Reins dorf eine Tochter; Herr Privatier Joh. Christ. Wilh. Falk- in Dänkritz; Herr Johannes Arnold, Kunsthändler in Leipzig; Herr Schulrath Rodo Kretzschmer, Bezirksschulinspektor a. D. in Annaberg; Frl. Bertha Amalie Psitzer in Oschatz. Dchlachtviehmartt im Schlacht- und Biehhof« zu Chemnitz 24. Auguü 1899. Austrieb: 12 Rinder, 418 Kälber, 54 Schaf-, 388 Landschweine. DaS Geschäft war mittelmäßig. — Preise: Ochsen - bis — Mark; Bullen — bis - Mark; Kühe und Kalben (Färsen) — bis - Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht. Kälber 34 bis 42 Mark; Schafe 27 bis 29 Mark für 100 Pfund Lebendgewicht. Schweine 42 bis 53 Mark für 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 bi- 45 Pfund Tara per Stück.
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