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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189908266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-26
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.08.1899
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198. ^1S8 Verhältnisse mittelbarer Sachlage in Spielraum kei Bc d ge< Spannung zu e Paris, 2k der umliegende tation an de ersuchen, der A Verlust in de «in ungeheurer Parts, 25 der Rue Chab Awa 500 Pe „Panama! Nied wurden bei de und 2« verhaft den Eigenthüm sie durch die l Schaden erlitte Besitzer dcS Hc Gräfin von Pa Franks«, aus Rennes: l gestrigen Tage lung sehr zuf Dreyfus vcrnr einer Schuld d Wien, 25 richtliche Unter Ter Hotelier ' Schwan", wo welches von de der Anklage d« London, in Woolwich ij zerstört worder London, bürg vom 24. nach fortgesetzt darnieder, nimi ans der Stadt auch zahlreich« schwer aufbrin, I absahrendr Zvi vl Herrn Lehr sprechen wir l Kindern am 23 ftohen Stunde» aus. Unsern Ki Tag eine schon Die Eli der 2. u. 3. Sc Fabrikbesitzers Hermann Gnüchtel, drei neue Kirchenglocken ge stiftet. Diese sind in der Glockengießerei Bierling in Dresden gegossen und wiegen zusammen 60 Centner. Eigene Drahtberichte. .Aach Schluh der Redaktion ringegang««.) Dresden, 25. August. Der König fuhr heute früh 7 Uhr 56 Min. mittelst Sonderzuges nach Weißig bei Großenhain M Manöver der Kavallerie-Division und kehrt Nachmittags zürn» Berlin, 25. August. Der Kaiser verlieh dem Sonsu von Apia, Generalkonsul Legationsrath Rose, den Rothen Adle' Orden HI. Klasse mit der Schleife. UrttDerger Anzeiger und Tageblatt. Sette 4.-26. August Neueste Nachrichten. Berlin, 25. August. Dem „Lokal-Anzeiger" zufolgt ist tw bei einer hiesigen Lederwaarenfirma Angestellter mit seiner Ge liebten und einem Freunde unter Mitnahme von 12000 Mack durchgcgangen. Klagenfurth, 24. August. Vergangene Nacht wiederholt« sich die Straßendemonstrationen, besonders vor dem bischöflich« Palais. Erst heute früh gelang es dem Militär, die Rohe wieder herzustellen. Innsbruck, 24. August. Vom Habicht stürzte der Drechsler- meister Neumeister beim Edelweißpflücken ab und blieb soforttodt Rambouillet, 24. August. Beim Empfange der Mit glieder des Arondissements-Raths sagte Loubet, er habe nicht ohne tiefe Traurigkeit gesehen, daß die Verwirrung der müther Unruhen auf den Straßen hervorgerufen, aber man dich deren Bedeutung weder übertreiben, noch sich einer EntmuthiM hingeben; er habe die feste Ueberzeugung, daß das Ende dkl Beunruhigungen nahe sei. Die von der Regierung ergriffen« Maßnahmen bewiesen, daß sie fest entschlossen sei, die RepuM zu oertheidigen, indem sie den öffentlichen Frieden schützt und K Achtung vor den Gesetzen sichert. Das ganze Land werde st beugen müssen Vor dem in vollständiger Unabhängigkeit abge gebenen Spruche des Kriegsgerichts in RenneS. Die Abgeordneten ves Volkes werden bei diesen, Werke der Versöhnung und Lv rnhigung, welches in dem höheren Interesse des Vaterland«» nöthig sei, mitarbeiten. Paris, 24. August. Abends gegen 9 Uhr brachten Markt weiber Leckensmittel zu Guerin, wurden jedoch von der Polij« zurückgedrängt. Gegen 9^ Uhr fand eine kleine Kundgebung« der Rue Lafayette statt. Nach einigen Zusammenstößen wurdt? die Manifestanten zerstreut und einige verhaftet. * Ein AluminiumhauS. In Amerika, der He^M. mehr oder weniger origineller Erfindungen, ist mansoAen2° ein Haus auS Aluminium zu konstruiren. Es soll sich der belebtesten Straßen Chicagos erheben. Nach den deS auSführenden Architekten wird man dem Gebäude? Rahmengestell von starken Eisenbalken zu Grunde legen, z«^ Verkleidung man alsdann Platten von Aluminium oder W gesagt, von Bronze, die aus 20 Theilen Aluminium M Theilen Kupfer besteht, verwenden will. DaS Bauwerks regelrechter „Wolkenkratzer", soll 17 Etagen aufweisen Höhe von 64 Meter erreichen: 5 Millimeter starte, sorgst^ polirte Aluminiumplatten werde» den glänzenden Schmuck W Fahnde bilden. * Eine Heirathslotterie. Die Amerikaner kommen ni die tollsten Sachen, sodaß eS nicht wundernehmen kann, jenseits des großen Wassers ein findiger Aankeekopf sogar die Idee einer Heirathslotterie gekommen ist. Bor wenigs. Tagen war nämlick an den Anschlagsäulen und in den groA Tagcsblättern von St. Louis mit Riesenlettern zu lesen: Achtua- heirath-lustige Mannsleute! Aufgepaßt! Bier hübsche, ja,» Frauenzimmer, frisch aus Europa importirt, wollen sich aus d« Wege der Lotterie verheirathen lassen. Wer also Gesundheit ms Schönheit zu schätzen weiß und das Herz auf dem rechten W hat, der kaufe sich ein Heirathsloos zum Preise von 2 Dollar;, Der Inhaber des ersten Gewinnes darf wählen, dann kommt dg zweite, dann der dritte, und der letzte muß sich mit dem Rest K- gnügen. Gentlemen, gebt acht und laßt Euch die Geleges nicht entwischen, aus billige Art zu einer hübschen Frau p kommen. — Echt amerikanisch! * Der nach Unterschlagung von 106 000 Mark flächt» gewordene und streckbrieftich verfolgte Kafstrer der Sw Berussgenossenschaft Stoever ist in einem Hamburger Restaurant verhaftet worden. Er hatte sich inzwischen in Lüneburg, Lüdet und Oldesloe aufgehalten und war nach Hamburg zurückgekehrt. * Das Ideal einer Stadt! Unter dieser Spitzmarke be richtet „das Grundeigenthum", daß in New Dork eine Gesellschaft von Philanthropen sich mit dem Plane trägt, eine Stadt zu erricht«, ungefähr, wie sie Bellamy schildert. Diese Musterstadt soll da neuesten und weitgehendsten Prinzipien der Hygiene entsprach«, und die Wohnungen sollen alle Vorzüge einer Stadtwohnung «ä denjenigen eines Privat-Landhauses vereinigen. Die künftig« Bewohner sollen nur die reinste Luft in ihre Lungen aufuchm; sie werden alle Annehmlichkeiten eines bakteriensreien Wass«: Überflusses genießen, geräumige, reinliche Straßen werden z, unisangreichen Parkanlagen führen. Den Mittelpunkt der Zuknustj- stadt soll ein großer Garten bilden, um den herum eine öffentliche Bibliothek, ein Museum sowie Theater — und Konzerthall«, j, nächster Nachbarschaft des Rathhauses und eines Hospitals sich erheben werden. * Hinrichtung eine-MndeS! Llewellyn Stout, eui Knabe von dreizehn Jahren, der des Mordes au ein« Stationsbeamten der Philadelphia-Eisenbahn überführt worden war, wurde am 22. d. morgens in Easton (Pennsylvanien) ans- gehängt. Die Szene, die der Hinrichtung voranging, warsehr erschütternd und der Abschied des verurtheilten KindeS von seiner Mutter gehört zu dem Ergreifendsten, das man sich denkenkann. Ter Unwille über die Anwendung des äußersten Strafausmaße- aus ein so junges Kind ist allgemein. * War es nur ein Traum? Als ein merkwürdiger Be weis für die „prophetische Kraft eines TraumeS" wird auS St Louis folgendes Vorkommniß berichtet: Frau Mary Thornton, die beschuldigt war, ihren Gatten ermordet zu haben, saß fast einen Monat in Untersuchungshaft. Nunmehr verlangte sie ein« der Richter zu sprechen und sagte ihm, sie hätte geträumt, daß ein Mann Namens Georg Ray ihren Gatten ermordet hätte, md berichtete eine Menge von Einzelheiten über den angeblich in Traume geschauten Vorfall. Auf Ray fiel damals noch mH der Schatten eines Verdachtes; aber auf den Richter machte dn Ernst der Frau einen solchen Eindruck, daß er nähere Nach forschungen einleitete. Der Mann wurde aufgefunden, und dn Richter beschuldigte ihn des Mordes und erzählte' ihm den Vor gang der Ermordung, wie er ihn von der Frau vernommen hatte. Ray konnte zuerst vor Erstaunen kein Wort hervor- bringen und legte dann ein umfassendes Geständniß ab. Dir Frau wurde freigelaffen. — Ob die Entdeckung des Moide- wirklich nur einem Traume zuzuschreiben ist, steht noch nicht fest. Vielleicht wird die Frau schließlich noch einmal verhaftet. Verschiedenes. * Ei» sonderbarer Äühlapparat. Am Stammtisch des .Göthegarten" in Blasewitz, so berichtet „Sachsens Elbgau- oresse", erzählte dieser Tage ein Herr, daß in Oberbayern die Waldarbeiter abgestandenes Bier dadurch kühlen, daß sie eine Blindschleiche hineinwerfen. Man hielt dies für einen schlechten Scherz und deshalb wandte sich dieser Herr um Auskunft an seinen in Regensburg lebenden Bruder. Dieser beantwortete die Frage folgendermaßen: „Es ist vollkommen richtig, daß Ar beiter und Knechte in Altbayern sich einer Blindschleiche zum Frischmachen des Bieres bedienen und zwar kommt dies viel häufiger vor, als man annehmen möchte. Ich selbst kenne hier einen Schlosser, namens Roneder, welcher eine solche Blind schleiche besitzt. Ich habe mir denselben speziell auf die Mit- thcilung meines Bruders hin kommen lasten und ihn über die näheren Umstände bei der Verwendung solcher Blindschleichen befragt. Er gab mir an, daß er sich schon seit 7 Jahren einer von ihm jeweils auf dem sogenannten Keilberg bei Regensburg gefangenen Blindschleiche bediene, um warmes, abgestandenes Bier kalt zu machen. Es bestätigte mir auch, daß das Bier, sobald sich die Blindschleiche in demselben befinde, ungemein frisch und wohlschmeckend werde. Die Blindschleiche, die er tagsüber in seiner Brusttasche bei sich führte, bleibe, sobald sie in das Bier geworfen und der Deckel des Glases geschlossen sei, ganz ruhig am Boden des Glases und stecke nur, während er trinke, den Kopf aus dem Bierglas. Diese sämmtlichen Aeuße- rungen wurden mir von bekannten Herren als wahr bestätigt. Uebrigcns wurde mir das Vorhandensein dieser Sitte erst gestern abend von mehreren Herren aus Tegernsee bestätigt, die mir erklärten, daß auch in dortiger Gegend unter den Holz arbeitern die geschilderte Ansicht verbreitet ist, daß die Kälte des Körpers der Blindschleiche sich auch dem Biere mittheile. Es kann auch daran etwas wahres sein, denn die Wärme des Blutes der Blindschleiche, die ja zu den Eidechsen gehört, be trägt bloß 4—5 Grad. Bei der Zusammenziehung des Herzens geht immer nur ein Theil des Blutes in die Lunge, der andere wird, ohne zuvor durch den Athmungsprozeß gereinigt worden zu sein, sogleich wieder durch die Arterien dem Körper zuge führt; deshalb kann das Athmen längere Zeit ohne Gefahr für den Körper ausgesetzt werden und in unserem Falle die Blind schleiche die ganze Zeit von einem Trünke bis zum anderen unter Wasser bez. hier unter dem Biere bleiben, während sic dann beim Oeffnen des Kruges „den Kopf hervorstreckt", d. h. athmet." * Ein Volk ver Riesen. Kapitän Welby, der eben auf der Rückfahrt von einer Forschungsreise durch Abessinien und die Regionen im Südwesten dieses Landes in Kairo gelandet ist, erzählt von einem Volk von Riesen, das er im Innern des Landes sand. Der Stamm der Tirkana besteht aus Leuten, die durchschnittlich sieben Fuß hoch sind. Sie haben langes Haar, daS bis zur Taille reicht und ein filzartigcS Aussehen hat. Sie tragen ihr Haar unten aufgestülpt, so daß eS ihnen gleichzeitig als Korb für kleine Gegenstände dienen kann. Geld und Edel metalle giebt es bei ihnen nicht. Perlen, Salz und Eisenstäbe werden als Zahlung angenommen. If. Tafel-A empfiehlt N» Italienisch« 4« Pig, Pfl verkauft auf in Frau Tav« Ausgekla, 5 Mk. 25 i ven Schuhmach Paul Max Verthelsdor knn» We auch wieder erhebliche Summen flüssig gemacht habe». Di* Ersenbahnarbeiter in di« sozialdemokratischen Netze einzufangen' ist und bleibt der Lieblingsgedanke der Parteileitung. Wir . glauben zwar, daß es auch jetzt den sozialdemokratischen Agita toren nicht gelingen wird, diese Absicht zu erreichen, sind aber doch der Meinung, daß mau alle derartigen Versuche sehr sorg fältig verfolgen muß. -v- Oberlangenau, 25. August. Bon dem am Montag Vormittag durchgegangcnen, der hiesigen Rittergutsherrschast ge hörigen Geschirre sind auch zwei dreijährige Mädchen^ Töchter des Bergarbeiters Beier und des Grünwaarenhändlers «chmieder m Niederlangenau, überfahren worden. Das Beiersche Kind ist an den erlittenen Verletzungen verstorben, während das Schmiedersche Kind sich auf dem Wege der Besserung befindet. .V. Müdisdors, 25. August. Am Mittwoch Abend hörte der 72 Jahre alte Fleischer Christian Friedrich Kaden Geräusch in den Parterreräumen des von ihm bewohnten Grundstückes. Um nach der Ursache zu sehen, wollte er aus seinem in der Etage gelegenen Schlafzimmer in den Hausflur gehen. Hierbei stürzte Kaden die Treppe herab und erlitt einen Schädelbruch, sodaß er sofort verstarb. Die Königl. sächs. Forstakademie zu Tharandt beginnt daS Winterhalbjahr am 16. Oktober. Wie man auS WilSVruff meldet, ist daS Jrmersche Gut in Grumbach zwecks Errichtung einer landwirthschaftlicheu Versuchs- Anstalt angekaust worden. Die Königin hat eine namhafte Summe der Kommission der volksthümlichenAusstellung für Hausund Herd, dieam > 18. November in Dresden eröffnet wird, zur Verfügung gestellt, > um bei dem Wettbewerb eine Anzahl Geldpreise zur Verfügung , zu haben. Gewerbetreibende, die in Sachsen wohnen, Künstler j und Musterzeichner betheiligen sich in großer Anzahl an dem , Preisbewerb um Lieferung von Zimmermöbeln und WirthschaftS» ; gegenständen. Händlerwaaren sind ganz ausgeschlossen. , Der kaiserl. undkönigl. österr.-ungar. außerordentliche ; Gesandte und bevollmächtigte Minister in Dresden, Graf s Lützow, hat einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit ist dem Grafen Szapüry als Geschäftsträger , di« Leitung d«r kaiserl und königl. Gesandtschaft übertragen. Zu stürmischen Szenen, in denen daS Faustrecht zur Geltung ' kam, artete eine von sozialdemokratischer Seite ein- , berufene Versammlung der Handlungsgehilfen in Dresden § aus, die auch von Mitgliedern des deutschnationalen HandlungS- < gehilfenverbandes stark besucht war. Gleich nach der Eröffnung erhob sich ein furchtbarer Lärm, die Dentschnationalen stimmten ihr „Deutschland, Deutschland über Alles" an und auf allen - Seiten tooten die erregten Gemüther der Genossen. Die Er bitterung wuchs in den beiden sich bekämpfenden Lagern bis zu Zornesausbrüchen, die sich in Tätlichkeiten Luft zu machen drohten. Schließlich verließen die in der Mehrzahl erschienenen Deutsch- nationalen den Saal und überließen ihre sozialdemokratischen - Gegner ihrem Genossen Haenisch, der sie in einem Vortrage über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe „aufklärte". Durch schwere Mißhandlungen hat der Handarbeiter Ernst Reinhold Arnhold in Dresden seine Frau in den Tod ge trieben. Die Ehe war eine sehr unglückliche. Die Frau, über die fortwährend schlechte Behandlung aufgebracht, entleibte sicb am 11. Juni. Ihr Mann wurde zu einem Jahr Gesängniß ver- urtheilt. Der Maurerstreik in Dresden ist nun zu Ende. Vorgestern Abend waren gegen 500 Maurer im „Trianon" versammelt. Der Streikführer Hartwig referirte über die Ergebnisse des Aus standes und behauptete, daß der frühere Höchstlohn von 43 bis 45 Pfg. pro Stunde jetzt Minimallohn geworden sei. Der An trag der Streikkommission, den Streik zu „vertagen", wurde ein stimmig angenommen. Die Polizeidirektion zu Leipzig verbot daS vom Alldeutschen Verband nachgesuchte Auftreten deS österreichischen Reichs- rathSabgeordneten Wolf in öffentlicher Versammlung mit dem Hinweis auf das bestehende BnndeSverhältniß. Zugleich wurde jedes Auftreten anderer österreichischer radikaler Abge ordneten in Leipzig, überhaupt in Sachsen im Voraus untersagt. Die Bau- und Möbeltischler Leipzigs beschlossen in einer von nahezu 2000 Personen besuchten Versammlung, am Freitag Abend die Arbeit niederzulegen, falls bis dahin die ge stellten Forderungen nicht glatt bewilligt sein sollten. Diese lauten in der Hauptsache: 54stündige wöchentliche Arbeitszeit, für Tischler 40 Pfg. Miuimallohn und für diejenigen, welche bisher 37 Pfg. und mehr erhielten, 10 Prozent Zuschlag, für Maschinenarbeiter in Bau- und Möbeltischlereien 36 Pfg. Minimallohn pro Stunde und zu den jetzigen Löhnen 10 Prozent Zuschlag; 33V, Prozent Aufschlag für die ersten beiden Uebcrstunden, für Nacht- uifd Sonntagsarbeit 50 Prozent, bei Lohn- und Accordarbeit Ent schädigung für unverschuldet versäumte Arbeitszeit, Einführung eines gemeinsamen Arbeitsnachweises. Dir Belästigungen, denen friedliche Besucher deS Böhmer landes von czechischen Fanatikern bereits zu wiederholten Malen ausgesetzt gewesen sind, haben in verstärktem Maße einige Herren ans Annaberg an sich erfahren müssen, welche vor einigen Tagen eine Wagenpartie in das Innere Böhmen? unternommen hatten. Ohne daß sie auch nur die geringste Veranlassung dazu gegeben hätten, bildeten sie bei Schlackenwerth plötzlich da? Ziel von Wurfgeschossen und mußten, wenn sie von den Steinen nicht getroffen werden wollten, sich schleunigst entfernen. Zwar sind sie dadurch mit heiler Haut davongekommen, jedoch beim Besuche rein deutscher Gegenden derartigen Angriffen ausgesetzt zu sein, »st doch stark und nur allzu nahe liegt die Gefahr für Böhmen, daß die Reichsdeutschen der zngezogenen Czechen wegen immer mehr davon abkommen werden, dieses Land als Ziel ihrer Aus flüge zu wählen. Die Stadtverordneten in Borna beschlossen, dem Stadtrath die Anstellung eines Stadtbaumeisters zu empfehlen. Die Vertrauensmänner des Bundes der Landwirthe im 25. ländlichen LandtagSwahlkreise — Frohburg, Borna, Grimma w. — beschlossen einstimmig, tue Kandidatur deS bisherigen Ver treters, des Gutspächters Rößner (kons.) in Oberpickenhain bei Narsdors, zu unterstützen. Der Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal hat beschlossen, daß die Schutzmannschaft in Uniform kein öffentliches Lokal mehr besuchen darf, wenn es nicht der Dienst erforderlich macht. Schon wieder wurde Wolkenstein durch ein Brandunglüö heimgesucht. In der Marienberger Slraße, unweit der vor vier Wochen niedergebrannten Häuser, brach in dem Hause des Oekvnomen Reuter Feuer aus, wodurch das Gebäude völlig cingeäschert wurde. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht ermittelt. In Liebstadt fand am Sonntag die Weihe des Bismarck- Denkmals unter Antheilnahme der gesammten Bürgerschaft in festlicher Weise statt. Frau Alma Gnüchtel geborene Freitag in Lauter bei Schwarzenberg hat zu Ehreu ihre- verstorbenen Gatten, deS Berg- und Hüttenwesen. ES fängt in den Kreisen der Kohlenbcrgleute im Plauenschen Grunde an zu gähren, und mit jedem Tage wird eS wahrschein licher, daß auf den Gruben der königlichen Steinkohlenpierke in Zauckerode, den Burgker und den Hänicher Gruben mit dem Eintritte des Herbstes ein allgemeiner Bergarbeiterftreik ausbricht. Die sozialdemokratischen Agitatoren sind lebhaft aus möglichst geheimnißvolle Weise dabei, die Leute „auszuklären" und, sei es durch Wort oder Schrift, zum Beitritt zur Organisation zu bewegen, damit vor allen Dingen Geldmittel zusammcnkommen. Bisher fanden im „Deutschen Hause" in Potschappel zwei stark besuchte Versammlungen statt. Im Plauenscheu Kohlenreviere befinden sich etwa 4000—5000 Kohlenbergleutc. -tz Verunglückung im Bergwerksbetriebe. Der im Zwickauer Vertrauensschacht beschäftigte Lehrhäuer Meyer auS Oberplauitz wollte einen im Schacht aus dem Gleise gerathenen beladenen Wagen wieder in dasselbe zurückbringen, wurde dabei jedoch mit dem Hinterkops an den Bau gedrückt, so daß der Kopf total zerquetscht und die Hirnschale auseinander getrieben wurde. Meyer war aus der Stelle todt. Er hinterläßt eine Frau und zwei kleine Kinder. X Deutschland- Bergbau 1898. Der Verwaltungs bericht d«r Knappschafts-Berufsgenossenschast giebt ein übersicht liches Bild über die Wirksamkeit derselben im Jahre 1898. Es war annähernd eine halbe Million Bergleute gegen Unfall ver sichert. 48204 Personen, oder 9,74 Proz. der Versicherten wurden verletzt; in dieser Ziffer sind auch die ganz unbedeutenden Unfälle z. B. Hautabschürfungen u. s. w. enthalten. Unfälle, welche eine Erwerbsunfähigkeit von mehr als 13 Wochen oder den Tod zur Folge hatten und daher durch die Berufsgen ossen schast entschädigt werden mußten, haben sich 6323 oder 12,77 auf 1000 Versicherte ereignet; darunter befinden sich 1254 Unfälle mit tödtlichem Ausgange. 22 Proz. der entschädigungspflichtigen Unfälle waren durch die Schuld der Verletzten selbst verursacht. Der Bericht führt diesmal neu angestellte eingehende Er mittelungen über die Unfälle, getrennt nach der Ocrtlichkeit, über und unter Tage auf. Danach ereigneten sich von den sämmtlichen seit Bestehen der Berussgenossenschaft, 1. Oktober 1885 bis 1. Januar 1897 vorgekommenen 41977 entschädigten Unfällen 20,3 Proz. über und 79,7 Proz. unter Tage. Die Aufwendungen für Unfallentschädigungen betrugen im Berichtsjahre über 9 Mill. Mark. Die Verwaltungskosten stellten sich auf 394680 Mark oder 4,5 Proz. der Jahresumlage. Da der angesammelte Reserve fonds mit nahezu 27 Mill. Mark die im Gesetze vorgeschriebene Höhe überschritten hat, konnten die Zinsen desselben mit ungefähr 906000 Mark, gleichwie die Zinsen des Betriebsfonds an der Jahresumlage von nahezu 10 Mill. Mark gekürzt werden. Auf die Genossenschaftsmitglieder blieben somit noch ungefähr 9 Mill. Mark umzulcgen. An Unsallkosten entfielen aus einen Arbeiter 17,90 Mark und auf 1000 Mark Lohnsumme 17,84 Mark. Die an die Versicherten zur Auszahlung gekommenen Löhne betrugen 497 Mill. Mark; em Versicherter verdiente im Durchschnitt 1004 Mark gegen 976 Mark im Jahre 1897. Bei den Schieds gerichten wurden 3237 Berufungen und beim Reichs-Ver sicherungsamte 1014 Rekurse erledigt. Das Heilverfahren der Verletzten innerhalb der ersten 13 Wochen nach dem Unfälle gemäß 8 76o des Krauken-Versicherungs-Gesetzes wurde in 1357 Fällen übernommen; der Berufsgenosjenschast ist hierdurch eine Ausgabe von 140717 Mark erwachsen. Lonntag, i Land, Hafer c werden. Ver Friedhof Nach» Hafer Nächsten Ton dss. 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