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——z— —- KL Jahrgang. — r dev 8 «»Sonntag, den 14. Mai. D HO Inserat« werden bi« Bormittag 2 Uhr« angenommen. Preis für die Spaltzetl« 13 Pfg. HFMgGzV Lnßerhalb des Laadgrrichtsbejirks 15 Pfg. trscheint jeden Wochentag AL md« '/,« Nhr für den anderen Lag. Preis vierteljährlich S Mk. 25 Pfg. zweimonatlich 1 Mk. 50 Pfg. ». et»monatlich75Pjg. ^eLbergerAHei^ VN- Tageblatt AmlSdlall w die vntglichca nad Mttschea BehSrde» M firciverg m» Brand. Verantwortliche Leitung -er Redaktion: Beorg Vnrtdardt. Gefechtsschietzübnngen im Zellaer Walde! Das Königliche 11. Infanterie-Regiment Nr. 139 wird auf dem im Zellaer Walde gelegenen Schiebstande deS Königlichen 1. Jäger-BataillonS Nr. 12 ani 15., 1«., 18., 19., 25., 2«., 29., 30. Rai, 1., 2., 5., «., 8., 9., 12., 18., 15. und 18. Juni diese-Jahre-, jedesmal von vormittag-8*/, Uhr an bis Nachmittags 4/, Uhr, gefechtsmäßige Schießübungen abhalten. Aus diesem Anlässe wird der auf Schneuse S durch den Zellaer Wald führende Marbach- Großvoigtsberger Weg auf die Dauer des Schießens hiermit gesperrt und da- Publikum ernstlich gewarnt, das durch Verbotstafeln begrenzte Terrain zu betreten. Zuwiderhandlungen gegen diese Sperrmaßregeln werden mit Geld bis zu 60 Mk. oder Hap bis zu 14 Tagen bestruft. Freiberg, den 12. Mai 1899. königliche Amtshauptmannschast. Idr Die Sperrung der Dorsftraße in Rtederdobritzsch wird bis mit 17. diese-Monats verlängert. Freiberg, am 12. Mai 1899. königliche Amtshauptmannschast. Vr 8t»1n«rt- Zwangsversteigerung. DaS im Grundbuche auf den Namen der in Konkurs gerathenen Ernestine Hermine verehel. Gedlich geb. Ficke allhier eingetragene, zu Restauration-- und Vergnügung-» zwecken eingerichtete und zum Bier- und Branntweinschank, sowie zum Musik- und Tanzhalten realberechtigte, »die Hornmühle" genannte Grundstück unter Nr. 314 deS BrandkatasterS, Abth. L, Nr. 1092 des Flurbuchs und Folium 39 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Freiberg, vormaligen Kreisamtsantheils, bestehend aus einem Restanrationsgebäude mit parkettirtem Tanz saal, einem Colonnadengebäude mit eingebautem Orchester und einem geräumigen Concertgarten, umfassend einen Flächenraum von — du 56,3 a, belegt mit 867,19 Steuereinheiten und geschäht aus 77500 Mk. — Pfg^ soll im hiesigen Königlichen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werde» und eS ist der 18. Juni 1899, vormittags 11 Uhr, als Anmelvetermin, seruer »er 7. Juli 1899, vormittags 18 Uhr, als Versteigerungstermin, sowie der 21. Juli 1899, vormittags 11 Uhr, als Termin zu Verkündung des BertheilungsplanS anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen sowie Kostenforderunaen spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres NangverhältnisseS kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ein gesehen werden. Zum Bieten wird nur zugelassen, wer seine Bereitschaft zur Zahlung oder Sicherstellung den bestehenden Bestimmungen gemäß nachweist. Freiberg, den 10. Mai 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. I 2». 10/99 Nr. 12. Ur. Vax«!- Nicolai. Bekanntmachung. Mittwoch, den 17. Mat 1»SS abends 8 Uhr Allgemeine Pflegerversammlung im Gewerbehause, kleiner Saal. Sämmtliche Herren Districts-Vorsteher und Pfleger werden hierzu freundlichst eingeladen. Freiberg, den 12. Mai 1899. Der Stadtrath, Armenamt. Ur. ITr»«e. G. Die für 1. Termin 1899 noch rückständigen Gemeinde-, Schul- und Kirchenanlngen sind zur Vermeidung zwang-weiser Einhebung an die Stadtsteuereinnahme hier sofort zu entrichten. Freiberg, am 12. Mai 1899. De» Stadtrath. Ur Solstroocki«. Bgm. Anher erstatteter Anzeige zufolge sind die OuittungS- und Einlagebücher Nr. 11999 auf Marie Sidonie Göpfert in Brand Nr. 11237 auf Anna Frida Fritzsche in Brand Nr. 9320 auf Minna Rosa Weichelt in Brand Nr. 10881 auf Frida Eamilla Weichelt in Brand Nr. 7467 auf Johanne Auguste Schlitter in Brand und Nr. 3848 auf Ernst Robert Wolf in Berthel-dorf lautend, abhanden gekommen. Gemäß § 12 deS hier bestehenden Sparkassenregulativs werden die etwaigen Inhaber dieser Bücher hiermit aufgefordert, wenn sie gerechte Ansprüche darauf zu haben vermemen, sich bei Ber. lust derselben mit den Büchern binnen 8 Monaten, spätestens aber bis zum 15. August dS. M' hier zu melden. Brand, am 8. Mai 1899. Di« städtisch« Sparkasse »as«l»st. Sonderzüge Leipzig-Hamburg. Zum Anschluß an die Sonderzüge der König!. Preußischen StaatSbahnen, welche am 20. Mai (Pfingstsonnabend), 1. Juli, 15. Juli und 12. August d. IS. von Leipzig (Magde burger Bhf.) nach Hamburg, Kiel u. s. w. abgelaffen werden, werden auf den Stationen Chemnip, Crimmitschau, Döbeln Bhf., Dresden-Ältst. Hptbhf., Dresden Wettinerstraße, DreSden-Neust. Leipziger Bhf-, Freiberg, Glauchau, Greiz, Meerane, Meißen-Cölln, Plauen i. B. ob. Bhf.» Reichenbach i. V. ob. Bhf., Riesa, Werdau und Zwickau Bhf. Anschlußrückfahrkarlen nach Leipzig in Verbindung mit SonderzugSkarten auSgegeben. Nähere- ist bei genannten Bahnhöfe» zu erfahren, welche auch Uebersichten über die Sonderzüge auSgeben. Dre-den, den 10. Mai 1899. Königlich« «eneralvirertion d«» Sächstschen «taat-eisenbahne«. HL 1674. v. LLtrottdoost. Aufruf. Wie hinreichend bekannt sein dürste, beabsichtigt die deutsche Studentenschaft auch in der Umgegend von Freiberg eine BismarcksSule zu errichten und ergeht hiermit an die Freiberg-dorfer Einwohnerschaft die dringende Bitte, dieses Werk nach Kräften fördern zu helfen. Beiträge werden in nachgenanntrn Sammelstellen: bei Herrn Kaufmann Gchmi«V«r, Schulgasse, „ „ „ Wolf, Mittelgaffe, sowie in der Gemeindeamts-Expedition bis spätestens den 15. Juni v. I. dankend entgegen genommen. Freibergsvorf, den 14. Mai 1899. D«r Gemeinverath. O. Gem.-Vorst. Die städtische Sparkasse Oederan nimmt stets Spareinlagen in jeder Höhe bei 8, eventuell 8/,0/o Verzinsung NN. Dieselbe gewährt Lombard- (Faustpfand) Darlehne gegen Hinterlegung von Staats« und mündelsicheren Credit-Papieren, sowie Sparkassenbüchern zu mäßigem bis auf Weiteres */s°/o niedrigeren Zinsfüße als die Reichsbank. Expevitionszeit: 8—12 Uhr vor« und 2—5 Uhr nachmittag- an jedem Werktage. Die Sparkasse expedirt auch schriftlich. Aos dem Reichstage. nd. Berlin, den 12. Mai. Langsam und schwerfällig schleppen sich die Verhandlungen über die Jnvaliditätsversicherungsnovelle fort. Heute war das HauS noch beschlußfähig, und für morgen kann man wohl das selbe annehmen. Ob es aber auch in der nächsten, der Pfingst woche, so sein wird und ob es demnächst gelingen wird, die zweite Lesung des Gesetzentwurfs noch vor Eintritt der Ferien zu erledigen, wird immer noch für sehr zweifelhaft gehalten. Wie wir ganz richtig befürchtet hatten, wurde der langwierige vorgestrige Streit über die ländlichen Arbeiterverhältnisse im Osten und über die Wahlerfolge der Sozialdemokratie zu Beginn )er heutigen Sitzung fortgesetzt, und schließlich wurden auch die schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen, denn die Zänkereien setzten sich noch stundenlang, bis über die Hälfte der Sitzung hinaus, fort. Die Redner fühlten wohl, daß sie, namentlich bei oem augenblicklichen Stande der Arbeiten, eigentlich unrecht thäten, denn sie fühlten fast alle das Bedürfniß, sich zu ent schuldigen, aber sie könnten doch die Anzapfungen der Gegner nicht unerwidert lassen. Das Karnickel, das heute anfing, war Abg. Hilpert (bayr. Bauernbd.), der heftig gegen die sozialdemo kratische Agitation auf dem Lande polemisirte, und in seine Fuß- tapfen traten Lucke und vr. Hahn vom Bunde der Landwirthe, Graf Kliukowström und vr. Oertel von den Konservativen, sowie endlich v. Kardorff von der Reichspartei. Während aber jene die sozialdemokratische Gefahr als nicht beängstigend oder gar als überwunden bezeichneten, hielt der letztere an seiner An sicht fest, daß der Staat unrettbar dem sozialdemokratischen Ab grunde zugleite, wenn die Negierung ihre Taktik nicht vollständig ändere und mit Zwangsmaßregeln vorgehe. Die Sozialdemo kraten schickten zur Erörterung der sachlichen Fragen Molkenbuhr vor, und die allgemeine Polemik führten ihre Draufgänger Bebel und Stadthagen. Sachlich wurde eigentlich nichts mehr vor gebracht; nur die Erklärung Richters (fr. Vpt.) wäre zu er wähnen, daß er die von sozialdemokratischer Seite vorgebrachte Behauptung, der 8 3a würde als eine Prämie auf die Heran ziehung ausländischer Arbeiter wirken, für nicht unberechtigt er klären müsse und daß es deshalb wünschenswerth sei, bis zur dritten Lesung eine andere Lösung für die wichtige Frage zu finden. Für die von den Sozialdemokraten beantragte völlige Streichung dieses Paragraphen stimmten aber außer den Antrag stellern nur vereinzelte Freisinnige. Unter großer Unaufmerksamkeit und Interesselosigkeit des Hauses wurde sodann die Berathung über die 88 4 und 9 be gonnen, die die Berechtigung des Bezug? der Invaliden- und Altersrente regele. Eine Unmasse von Abänderungsanträgen von rechts und links erschwerte noch mehr die Uebersichtlichkeit und das Verständniß der Verhandlungen. Eine Charakterisirung der einzelnen Anträge ist überflüssig, da sie fast alle abgelehnt wurden; die von sozialdemokratischer Seite gestellten, zielten natürlich auf eine Besserstellung der Versicherten ab, und dieselbe Tendenz zeigten anch meistens die der bürgerlichen Parteien, wenn sie auch nicht so weitgehend waren. Annahme sand nur ein Antrag des vr. Lehr (natlib.), der bestimmt, daß beim Vorliegen einer Unfallrente die Invalidenrente nur insoweit gezahlt werden darf, als sie die Unfallrente übersteigt. Die Vorlage hatte in diesem Falle die Invalidenrente gänzlich ausgeschlossen. Große Heiterkeit erregte es, als für einen Antrag des Frhrn. v. Stumm (Np.), der den Rentenbezug etwas erleichtern wollte, außer dem Antragsteller und seinen näheren Freunden sich nur die Sozial demokraten wie ein Mann erhoben. Freundlich lächelnd nickte der grimme Stadthagen zu seinem Erbfeinde Frhrn. v. Stumm herüber. Gänzlich ermattet, vertagte das Haus sodann in vor gerückter Stunde die Weiterberathung auf morgen. Politische Umschau. Freiberg, den 13. Mai. Aus den Gräbern von St. Privat hat der deutsche Kaiser bei seinem letzten Besuch einen blühenden Zweig ge pflückt und ihn Herrn von Goßler, dem Kommandeur des 4. Garderegiments zu Fuß, daS sich in dem Kampfe besonder- aus gezeichnet hatte, mit folgendem Telegramm gesandt: >Jch habe heute bei Besuch des Schlachtfeldes von St. Privat Mich von Neuem dankbar der Thaten Meiner Garde erinnert. Ein Zweig, gepflückt vom Grabe der Gefallenen, welchen Ich Ihnen zugehen lasse, möge dem Regiment ein sichtbare-Zeichen Meines GevenkenS sein. Wilhelm I. L." — Hierauf antwortete Oberst von Goßler dem Kaiser Folgendes: „Ew. Majestät bitte ich im Namen deS Regiments den allerunterthänigsten Dank für den Gnadenbeweis aussprechen zu dürfen. Der allerhöchst eigenhändig gepflückte Zweig wird vom Regiment für alle Zeiten mit tiefer Dankbarkeit verwahrt werden." Die Postkommission deS Reichstags nahm auf Antrag deS Abg. Dasbach für jeden Anschluß an daS Fernsprech, netz folgende Sätze an: Bis 50 Theilnehmer 75 Mk., bis 100 Theilnehmer 90 Mk., bis 150 Theilnehmer 110 Mk., bi- 200: 120 Mk., bis 500: 140 Mk., biS 1000: 150 Mk., bi- 5000- 160 Mk., bis 20000: 170 Mk. lieber 20000 Theilnehmer 180 Mk. An Orten ohne Fernsprechnetz sollen für jeden Theil nehmeranschluß, der nicht über fünf Kilometer von der Bev- mittelungsstelle entfernt ist, 75 Mk. erhoben werden. Die „Vollständige Dienstalters- (AnciennetätS.) Liste derOffiziere deS deutschen Reich-Heere-, der kaisen. Marine und der Schutztruppen" ist in ihrem 42. Jahrgang vom Verlag A. Hopfer m Burg bei Magdeburg zur Ausgabe gelangt. Ihr Erscheinen im 5. Dezennium liefert den Beweis, daß da durch Zuverlässigkeit und Einrichtung seit langen Jahren bewährt befundene Handbuch den betheiligten Kreisen unentbehrlich und nützlich geworden ist. Bei den vielfachen Veränderungen inner halb Jahresfrist wwd ,hre Herausgabe stet- von Neuem mit regem Interesse erwartet. Abgeschlossen am 2. Mai giebt die Liste genau den augenblicklichen Stand an. Im deutschen Heere beträgt die Zahl der General-Feldmarschälle und Generalobersten S In der königl. preußischen Armee und dem 13. (kgl. württemb.) Armeekorps ist der älteste im aktiven Dienst befindliche Genetti der Chef de- Militär-Kabinet-, General v. Hahnke, welcher 1851