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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189906045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990604
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-06
- Tag 1899-06-04
-
Monat
1899-06
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.06.1899
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in Sieg der schön snschcene» n, wurde inniglichen llinspektor zur dem der ichs- ichS- Kohen- tzte Frau e bisher «es Ehe- hen und 4jährige Wochen nie ohne wohlauf, hentheile" n Schutt beigesügt > war in lücklichen ngenhaus ings von bringen. m Leben sonstigen in Kraft z gewisser oßbetricb einnahmc igt. Die e in dem cche hme icher Nit, nlaß cern, um- ver- men, von eines ums dnen. schall te in : des digeu An- ibfichkgtc, liegenden )rhnt für trogt. Dar- Mtig > eine lmts- ission i Vor, etzlich Zweck ft' ir als Wahl- : nach -erden mlung ei der . er 12. r und r noch diesen ttigleit centen. ß dem eutung rn, die Lotze, stimmt auf die festzu- iderheit e Ent- stalten, hnstein botenen Nit der Richter, a Pirna >e. rechung : Kläger 'dakteur > zwar Hgelncr rr d. I. ine ider zu den >ten len! m - das cicht im Kunst, Wissenschaft, Literatur. ** KlauS Groth 1°. Aus Kiel kam die Kunde von dem Tode Klaus Groths. Noch vor wenigen Wochen hatte ganz /Deutschland den 80. Geburtstag des großen plattdeutschen Volksdichters herzlich gefeiert und Niemand ahnte damals, daß (das Ende so nah war. Klaus Groth wurde am 24. April 1819 ^in dem holsteinischen Städtchen Heide geboren und widmete sich der Schulcarrwre. Seine schwache Gesundheit zwang ihn, seine Stelle in einer Mädchenschule der Vaterstadt aufzugeben und sich für einige Jahre in Fehmarn niederzulassen. Hier bei der Berührung mit der einfachsten und deutschesten Natur entstanden leine in dithmarsischer Mundart abgefaßtcn Lieder, die so tief in das Herz des niederdeutschen Volkes cindrangen und die Wüter den Hauptbestandtheil der köstlichen Gedichtsammlung ..Quickborn" bildeten. Dieselbe Kraft, dieselbe Ursprünglichkeit wie dieses Werk, das seinen Namen durch ganz Deutschland wug, zeigen die Kinderreime „Voer de Goern" und die Er zählungen „Verteilen". In der niederdeutschen Muttersprache, für die er auch in kritischen Werken Propaganda zu machen suchte, in niederdeutscher Festigkeit und Behäbigkeit wurzelte Groths ganze Kraft und das Glück und der Erfolg verließen ihn, wenn er sich, wie in den „Hundert Blättern" auf das Gebiet des Hochdeutschen verirrt. — An äußeren Ehren hat es dem stillen und schlichten Manne nicht gefehlt. Im Jahre 1856 ernannte ihn die Universität Bonn zur Anerkennung für seine Verdienste um die niederdeutsche Mundart zum Ehrendoktor, 1866 wurde er Professor, 187b erhielt er den Schillerpreis. Sein Tod beraubt nicht nur seine engere Heimath, sondern das ganze Vaterland eines großen und wahren Volksdichters. Maikäfer zu schießen. Als der Schuß versagte, hob der Schießende die Waste empor, um nach der Ursache zu forschen. Hierbei -entlud sich plötzlich die Waffe, das Projektil drang seinem neben ihm stehenden Kameraden in den Leib und verletzte ihn der maßen, daß er in der nächsten Nacht seiner Verwundung erlag. Am Donnerstag entgleiste vor der Station Lklostergrab der -letzte Wagen des Prager Personenzuges, stürzte um und wurde 30 Meter weit geschleift. Die darin befindlichen 15 Passagiere wurden leicht verletzt. Neueste Nachrichten. Köln, 2. Juni. Die „Köln. Ztg." schreibt in der Erwerbung der Carolinen: Wir beglückwünschen unsere Regierung dazu, /daß sie rechtzeitig diese Verhandlungen cingeleitet und zu gutein Ende geführt hat. Denn wenn auch die hier in Frage kommenden Inselgruppen nicht grade von besonderem sachlichen Werth vom Standpunkt der Erweiterung des Landbesitzes des deutschen Reiches sind, so haben sie doch für Deutschland nach mehr denn einer Hinsicht einen gewissen idealen Werth, der es ausschließt, daß Deutschland den Erwerb der Inseln durch eine andere Macht gern sehen könnte. Wien, 6. Juni. Der Zustand deS schwcrerkrankten Kompo nisten Johann Ttrauß wird als hoffnungslos bezeichnet. Innsbruck, 2. Juni. Der Maurerssohn Jososes Korn stürzte beim Pflücken von Blumen im Hallthal von einem Felsen in die Tiesc hinab und blieb sofort todt liegen. Puris, 2. Juli. Die Regierung beschloß, daS bevorstehende Urtheil deS Kassatwnshoss in sämmtlichen Gemeinden Frank reichs anzuschlagen. Du Paty kommt vor das Kriegsgericht. Die Regierung nimmt keine Interpellation des Parlaments vor der Publikation deS Urtheils des Kassatwnshoss an. Verschiedenes. * Bogelappettt. Wenn man von einem Menschen sagt, er esse wie ein Vogel, so meint man gewöhnlich damit, daß er wenig sit. Nichts kann, so führt der „Wien. Thierfr." aus, verkehrter sein als diese Bezeichnung. Die Vögel fressen im Berhältniß zu ihrer Größe ganz außerordentlich viel. In dem Kropfe eines Sperbers fanden sich die Reste von 79 Raupen, 24 Käfern, einer Feldmaus und eines Blutegels. Dies war aber sicher nur eine leichte Mahlzeit für den Vogel. Der Sperber, der sich haupt sächlich von Mäusen nährt, soll sonst in einem Monat bis zu 1000 Stück davon vertilgen. Weiter berichtet man von einer gezähmten Steineule, die hintereinander sieben Mäuse verschlang; drei Stunden später hatte sie schon wieder Hunger und verzehrte noch vier weitere Grauchen. Am meisten scheint jedoch das Roth- kehlchen leisten zu können. Man hat einen dieser zierlichen Vögel an einem Tage Regenwürmer von im ganzen 14 Fuß Länge verschlucken sehen, ohne daß sich das Geivicht des Bogels merklich dadurch vermehrte. Diese Würmer würden zusammen etwa 80 x gewogen haben, während ihr kleiner Mörder selbst kaum die Hälfte wiegt. - * Die Ameise und der Bersicherungsagent. Wenn bisher die Ameise als.Vorbild des Fleißes und der Ausdauer galt, so wird ihr jetzt diese Hobe Stellung von einem amerikanischen Schriftsteller genommen, um sie dem Versicherungsagenten einzu räumen. Er erzählt: „Eine Ameise hat neunundneunzig vergeb liche Versuche gemacht, ein etwas allzuschweres Weizenkorn in ihre Vorrathskammcr zu schleppen und ließ entmuthigt von der "Sisyphusarbeit ab. Da wurde ihre Aufmerksamkeit auf einen Versicherungsagenten gelenkt. Dieser hatte eben einen Ver sicherungsvertrag von einem Manne erobert, der ihn vorher die Treppe hinabgeworfen, ihn mit Schimpfwortcn beladen, in allen : Tonarten verwünscht und verflucht, erklärt hatte, der Agent und seine Gesellschaft seien Räuber und Schwindler und mit dem .Ausruf geschlossen hatte, er sei bereits versichert. Starr vor Be wunderung über dieses Beispiel menschlicher Ausdauer spie die Ameise auf ihre Taster, legte sic ein hundertstes Mal an das Weizenkorn und brachte es jetzt glücklich heim." * Ein Eisenbahnunglück wird aus Vlissingen gemeldet: Infolge Bruchs der pneumatischen Bremse fuhr Freitag Nacht der Postzug in den Wartesaal des Bahnhofs hinein, nachdem er Wände und Thüren zersplittert hatte. Zwei Schaffner wurden getödtet, zwei Maschinisten schwer, ein Passagier leicht verletzt. * Vom Humor des Auslandes finden wir die folgenden Pröbchen in der „Münchner Jugend": Madame L. kommt mit ihrem dritten Gemahl von der Hochzeitsreise zurück. Dieser fühlt sich ein wenig leidend. Madame L. ist sehr besorgt: — Mein Freund, ich will den Doktor holen lassen. — Welchen Doktor? — Meinen alten Hausarzt. Er ist ausgezeichnet und hat auch meine zwei ersten Männer behandelt. — Nein! Nein! Danke . . es wird schon von selbst wieder gut werden. Waggle: Ja, liebe Freundin, ein Mann weiß nie, was Glück ist — bis er verheirathet ist . . Mrs. Brown: Es freut mich, daß Sie daS sagen. — Waggle: Und dann ist es zu spät! 18SS äS 12? S studirt). Sonntag: Was Ihr wollt. — Montag: Advokat Petalin. Eine Tasse Thee. EL HL -k Mittwoch: Jugendliebe. Der Diener zweier Herren. Der Präsi dent. — Donnerstag: Ewige Liebe. — Freitag: Advokat Petalin. Eine Tasse Thee. — Sonnabend: Unsere Frauen. — Sonntag: Rosenkranr und Güldenstern. DienStag: Die Maccabäer. ! Berlin, 3. Juni. Die Morgenblätter besprechen die Ab tretung der Karolinen an Deutschland. Die „B. R. L" jhegrüßen diese Erweiterung des deutschen ÄolonieenbefitzeS und bemerken, daß diese schon seit Monaten vom Auswärtigen Amte mit Spanien geführten Verhandlungen von einem Erfolge begleitet seien, der über die ursprünglichen Erwartungen hijiausgehe. Das „B. T." bezeichnet den Erwerb als einen großen Erfolg der Politik Kaiser Wilhelms und seines Staatssekretärs PeS Aus wärtigen, Herrn v. Bülow. Die Wirkung dieses Erfolges sei um so größer, als man im Auswärtigen Amte es bewundernSwerth verstanden habe, das Geheimniß zu bewahren. Der „Börsen-C." vermißt in der spanischen Thronrede die Andeutungen dartzber, was für Gegenleistungen Deutschland für die Abtretung übernommen habe. Selbstverständlich hänge die Beurtheilung darüber, was dieser Erwerb dem deutschen Reiche nützen könnte, so lange in der Luft, bis man erfahre, welche Lasten dem Lande, dem Volke und Steuerzahlern auferlege. Der „Berl. Lok. Auz." meint Die Erwerbung der genannten Inselgruppen bedeutet fürDeutsch- land eine sehr wünschenswerthe Abrundung unseres Schutzgebiets in der Südsee, das bisher auS dem Ko AilhelmSland auf Neu-Guinea, dem BiSmarck-Archipel um ..n Marschall-Inseln bestand. Die von Spanien abgetretenen Inseln sind unserem älteren Besitz im Norden unmittelbar benachbart und schließen sich ihm geographisch und ,wirthschaftlich aus» Bortheilhafteste au. Wien, 3. Juni. Der sächsische Kriegsminister von der Planitz wohnte der heute Vormittag vor dem Kaiser Franz Joseph stattgefundenen Truppenbesichtigung bei. Anwesend chare» die Erzherzöge Otto und Rainer, der Kriegsminister Werivon Krieghammer, der Generaltruppen-Jnspekteur nnd die fremd herrlichen Militär-AttachSS. Kaiser Franz Joseph, in dessen Be gleitung sich Erzherzog Franz Ferdinand befand, begrüßte bei seiner Ankunft zunächst General von der Planitz, sodann die Erzherzöge und die übrigen Offiziere. Parts, 3. Juni. Bisher haben sich ungefähr 30 KassationS- räthe fast ausnahmslos für die Revision ausgesprochen, vielfach sogar ohne Rückverweisung deS Prozesses vor ein neue- Kriegs gericht. Man rechnet auf mehr als st, Mehrheit für die Revision. Pari-, 3. Juni. Der „Fronde" zu Folge erhielte« Krantz und Mazeau gestern Briefe Esterhazys, in denen dieser «»gesteht, daß er der Urheber der Bordereau» sei, und daß er dieses mit Wissen eines Generals angefertigt hab«. Esterhazy verlangt m diesem Bries sicheres Geleit, uw in Paris weitere Aufklärungen geben zu können. Paris, 3. Juni. Bei dem Minister der Kolonien Guillain fand gestern Abend zu Ehren Marchand» uud seiner Offiziere ein großer Empfang statt, zu welchem Ministerpräsident Dupuy, die Minister Delcasss, Krantz und Lockroy, die in Paris an wesenden Mitglieder de» diplomatischen Corp», viele Hermtoren, Deputirte, Generale, Admirale und sonstige hervorragende Persönlichkeiten erschienen waren. Bor dem Ministerium wogte eine zahlreiche Menschenmenge, die Hochrufe auf Marchand und die Armee ausbrachte. - . . Paris, 3. Juni. Wie nachträglich verlautet, hat die Frei, sprechung Döroulöde'S im Elysse derartig verstimmt, daß Loubet beabsichtigte zu demissionireu. Erst auf eindringliche Vor stellungen Dupuy'S, welcher den Präsidenten der Republik auf die Erregung im ganzen Lande aufmerksam machte, die sein Rücktritt Hervorrufen würde, ließ Loubet seine Absicht fallen. London, 3. Juni. Die „Time»" und „Daily Chronicle" veröffentlichten heute Interviews mit Esterhazy, die von demselben unterzeichnet sind. In denselben bekennt Esterhazy, daß er da» Bordereau auf Anregung des Obersten Sandherr geschrieben habe. st London, 3. Juni. In einem Artikel der „Times", der die Abtretung der Karolinen- und PalaoS-Jnseln und der Spanien noch verbliebenen Marianen an Deutschland bespricht, heißt es, von Seiten Englands könne kein Einwand gegen dm Erwerbung Deutschlands bestehen. Vom spanischen Gesichtspunkte auS sei der Verkauf ein weiser politischer Akt. Andere Blätter sprechen gleichfalls ihre Zustimmung zu dem Abkommen au». Kreiberger Anzeiger und Tageblatt. Teile 5. — Juni. Hamburg, 2. Juni. Gold in Barren pr. »war. 2768 «o- 2784 Gd. Silber in Barren pr. Kilogr. 82^0 Br., «S.OOGd Loudon, 2. Juni. Silber 27'/,. Sonntag: Die Afrikanerin. Neustadt: Paris, 2. Juni. ^Reibung der „Agence Hava»".) Der Kassationshof berieth heute de» ganzen Nachmittag. Die Be- rathung dürfte auch morgen noch nicht beendet sein und da» Urtheil nicht vor Montag gefällt werden. Die Berathung dürfte sich hauptsächlich mit der Frage befassen, ob der Gerichtshof die Kassation des UrtheilS ohne Verweisung vor ei« neues Kriegs gericht aussprechen soll. Paris, 2. Juni. Nach Befragen der Frau. DreyfuS sowie der Ministerien des Krieges und der Kolonien versichert die „Fronde", daß offiziell noch keine Anordnungen über die Rückkehr Dreyfus' getroffen sind. DreyfuS erhielt von seinen Angehörigen die telegraphische Anzeige, daß der Kassationshof sich mit der Revision beschäftigt; diese» Telegramm ging ihm gestern oder vorgestern zu. Dreyfus selbst telegraphirt, daß er in guter Ge sundheit sei. „Siecle" andererseits will wissen, daß die Regierung ein Kriegsschiff bereithalte, das sofort nach der Urtheilssällung nach Cayenne abfahren soll, nur mit kurzem Aufenthalte bei den Azoren. Da die Fahrt 18 bis 20 Tage dauere, werde Dreyfus gegen den 14. Juli in Frankreich landen und Ende Juli könne das zweite Kriegsgericht ihn rehabilitiren. Die Landung Dreyfus' erfolge in Brest, die Verhandlung des Kriegsgerichts in Rennes, Nantes oder Tours. Die Regierung habe insbesondere Rennes vorgeschlagen. Parts, 2. Juli. Zola trifft übermorgen in Pari» ei». Um Aufsehen zu vermeiden;- wird die Stunde geheim gehalten. Paris, 2. Juni. Auf der hiesigen amerikanischen Botschaft wird die Nachricht von der bevorstehenden Abtretung der Karo linen, der Marianen und der Palaosinseln sehr günstig ausge nommen. Es könne den Vereinigten Staaten nur angenehm sein, in der Nähe des Philippinen-Archipels eine so wichtige kulturelle Kraft zu wissen. Le Creuzot, 2. Juni. Der Besitzer der hiesigen Werke be willigte den Arbeitern eine Lohnerhöhung von 20 bis 25 Centimes per Tag. Le Creuzot, 2. Juni. Der Streik ist beendet infolge der von Schneider bewilligten Lohnerhöhung und der Anerkennung-der Arbeitersyndikate. London, 2. Juni. AuS Anlaß ihres Geburtstage» hat die Königin dem Botschafter Scott in Petersburg und Henry M. Stanley das Großkreuz deS Bath-Ordens verliehen; ferner den Maler Alma Tadema in den Adelstand erhoben uud dem Ge sandten Macdonald iu Lissabon das Großkreuz des Michael- OrdenS verliehen. Madrid, 2. Juni. Die Thronrede zur heutigen Eröffnung der Cortes gedenkt der Schmerzen und Leiden deS Vaterlandes. Man muffe auS denselben Lehren ziehen, aber Sammlung und Schweigen seien besser als Klagen. Sodann heißt es: „In Folge der parlamentarischen Schwierigkeiten und des Kabinettswechsels hat die Regentin den Friedensvertrag gemäß Artikel 54 der Verfassung ratifizirt. Das vorige Kabinejtt ist der Ansicht gewesen, eS sei nicht rathsam für Spanien, die Carolinen, die Palaosinseln und die Spanien noch verbliebenen Marianen-Inseln zu be halten; es ist deshalb ein Abkommen mit dem deutschen Kaiser unterzeichnet worden, nach welchem diese Inseln an Deutschland abgetreten werden. Der betreffende Gesetzentwurf wird den CorteS sofort zugehen." — Die Thron rede betont sodann die herzlichen Beziehungen zu allen Mächten und sagt: Besondere Dankbarkeit schulden wir dem Papste, von dem wir Beweise seines großen moralischen Beistandes erhalten haben. Die Hauptaufgabe und zugleich die schwierigste der Cortes ist die, die Finanzen zu ordnen und die Kriegsausgaben zu regu- liren, und zwar mit den gewöhnlichen dauernden Ausgaben, ver mittelst einer thatkräftigen strengen Politik des Abwägens. In diesem Sinne wird die Regierung schmerzliche Opfer von dem Lande verlangen, die aber in gerechter Weise auf olle Klassen der Bevölkerung vertheilt werden sollen. Die Regierung wird mit den Budgets mehrere Vorlagen einbringen, welche die durch die Verluste der Kolonien und die Kolonialfeldzüge erwachsenen Verpflichtungen regeln, die Staatsschulden zum Theil reorganisiren, die Staatsrenten umgestalten und andere neue Renten schaffen sollen, getreu all' den Ideen, welche die wesentliche Grundlage für die spanische Politik und für die Aufrichtigkeit des Budgets und der Zahlungsfähigkeit Spaniens bleiben werden. In der nächsten Session sollen Vorlagen, welche eine Reorganisation des Landheeres und der Manne auf Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht bezwecken, eingebracht werden, ferner Vorlagen, welche sich auf die Vervollständigung der Küstenvertheidigung beziehen, und andere Entwürfe, die hauptsächlich auf administrative Re formen abziclen. StöfSe (Schweden), 2. Juni. Ein heftige» Feuer zerstörte in Toereboda 20 Wohnhäuser. New-Nort, 2. Juni. Einer Meldung des „New-Dorker Herald" zufolge sind in Saint Pierre auf Martinique an Bord des Dampfers „Lafayette" 14 Mann Wachmannschaften aus Frank reich cingetroffen und alsbald auf dem Dampfer „Ville de Tanger" nach Cayenne weitergegangen. Die Ankunft derselben rief Aufregung hervor. Volkswirthfchaft. Dresden, 2. Juni. Bericht über die Waarenpreise i« Kleinhandel in der städrischen Hauptmarkthalle. Preise in Pfennigen. Fleisch and Fleischwaaren st, Kg Rindfleisch 50—80, Kalbfleisch 60—65, Schweinefleisch 60—80, Schöpsenfleisch 60—75, Rauchfleisch 80—100, Schinken im Stück 100—120, im Ausschnitt 120—140, Speck, geräuchert 75-80, Schweineschmalz 80.—. Rindschmalz 40-50, Cervelatwurst 140—160, Salamiwurst 140—160, Leberwurst 60-100, Mettwurst 70—100, Blutwurst 60—100. — Butter st, kg Tafelbutter 100—125, Bauernbutter 100-120, Koch- und Backbutter 85—100. — Margarine Eier: 15 St. 70—100, 1 St. 5—7, böhm. 15 St. , russ. 60—63. — Obst und Gartenfrüchte: st, kg Aepfel 20—45, Birnen st, kg -—- Nüsse, ausländische st, kg —.—, Haselnüsse st, kg 30.—. — Frisches Gemüse : Blumenkohl Stück 60—75, Grünkohl st, Kg 10, Rothkraut Stück —.—, Weißkraut Stück ——, Welschkraut Wirprq Stück —, Karotten, Bündchen, 7—25, Kohlrüben Stück 5—15. Mohrrüben st, kg 15—20, roth« Rüben 15 Stück 25—30, Tel tower Rüben st, kg —, Kohlrabi, Stück 8—20, Meerrettig Stück 20—25, Radieschen, Bdch. 2-3, Rettige Stück 3—5, Schwarzwurz Bündchen 10.—, Sellerie Stück 15—25, Zwiebel» st, kg 7—10, Köpft salat, hiesiger 1 Stück 5—8, Endivien, hiesige, Stück —, sremde st, kg 25—30 Kartoffeln hiesige, 50 kg 220—240. Gauer, krau, st. Kg 6—10. Frucht- und Gemüse-Konserven: Gurken, saure, (15 Stück) 00—100, eingesottene Preißelbeeren mit Zucker '/. -kg 30—Ist, eingesottene Preißelbeeren ohne Zucker st, kg 25—26. — Brot st, Ku: Dresdner Brotfabrik Nr. I —, Nr. 1112, Rr. HI 11, Plauensche» Rr. I 13.5, Rr. II 12,5, Nr. IN 11,5. Schlachtvicymarkt im Schlacht- und Biehhofe zu Chemnitz am1. Juni 189!». Austrieb: 7 Rinder, 398 Kälber, 17 Schaft 446 Landjchweine. DaS Geschäft war heute mittelmäßig. — Preise Ochsen — bis — Mark; Bullen — bi» — Marl; Kühe und Kalbe» (Färsen) — bis — Mark für 100 Pfund Schlachtgewicht. Kälber 3b bis 48 Mark; Schafe 28 bis 29 Mark für 100 Pfund Lebendgewicht Schweine 40 bis 50 Mark für 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 biik 45 Pfund Tara per Stück. Eigene Drahtberichle. (Rach Schluß der Redaktion eingegangen.) Dresden, 3. Juni. Unter dem Vorsitz des Oberbürger meisters Beutler trat heute Mittag 12 Uhr im Saale der Stadt verordneten eine größere Anzahl von Bürgermeistern und Ver tretern von Großstädten aus ganz Deutschland zusammen, welche den prinzipiellen Beschlüssen wegen einer Ordnung für die Aus stellung von Einrichtungen und Anstalten deutscher Städte in: Jahre 1903 zu Dresden zustimmte. Man forderte 25 Städte auf, Delegirte in den großen Ausschuß zur Berathung des Weiteren abzuordnen. Die Ausstellung geschieht nach Gruppen. Die Kosten werden in allgemeine und örtliche geschieden. Der Garantiesond wird in Dresden gesammelt. Oberbürgermeister von Porsch- München dankte Namens der Versammlung Herrn Oberbürger meister Beutler und der Stadt Dresden für das Entgegenkommen. Dresden, 3. Jnni. Wochenspielplan der König!. Hof theater. Altstadt: Sonntag: Der Freischütz. — Montag: Der Evangelimann. — Dienstag: Oberon. — Mittwoch: Der Waffenschmied. — Donnerstag: Euryanthe. — Freitag: Der Bajazzo und Coppelia. — Sonnabend: Jessonda (neu ein-
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