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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189904277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990427
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-27
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.04.1899
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Die Entscheidung der Krage, wer König aus Samoa sein wird, hängt 'ausschließlich und gänzlich von den Vertragsmächten ab, welchen die Sache zur Entscheidung vorltegt. 2. Die provisorische Regierung besitzt während der Entscheidung der drei Mächte alle Rechte einer Regierung. Die Beschränkung ihrer Vollmachten und Funktionen aus die einzige Pflicht der Erhaltung des Friedens ist zu keiner Zeit, weder bei ihrer Errichtung, noch seither, vorgeschoben worden. 3. Die beiden Konsutar- vertreter haben trotz meiner Aufforderung mir nicht den Beweis für die Wahrheit ihrer Beschwerden gegen die provisorische Regierung erbracht, vielmehr sind alle Berichte über unbillige Handlungen der provisorischen Regierung gegen Mitglieder der Tanupartei ganz falsch. 4. Die provt- Mrische Regierung hat stets die Bedingungen deS großen Vertrages (Berliner Abkommens) gewissenhaft erfüllt und sich im Besonder« durch aus fähig erwiesen, die Ordnung und den öffentlichen Frieden aufrecht zu erhalten. S. Ich habe volles Vertrauen tn die provisorische Regierung und deren Fähigkeit, der Gefahr zu begegnen, welche jetzt erneut für den Frieden des Landes und die Sicherheit seiner Einwohner durch die Proklamation der englischen und amerikanischen Konsularvertreter heraus- beschworen, und daß dieselbe trotz dieser neuen Herausforderung unbe weglich in ihrer bisher bewiesenen gesetzlichen Haltung beharren wird. gez. Rose, Kaiser!, deutscher General-Konsul." Die „Nordhäuser Ztg." erhält aus Samoa vom 23. März von einem Landsmann eine eingehende Schilderung der Be schießung ApiaS. Daraus geht hervor, daß die deutschen Be hörden von der Beschießung nicht benachrichtigt worden waren. Der Gewährsmann schreibt: Eine Anzahl Deutsche, darunterauch Frau Konsul Grunow mit Bedienung, befanden sich noch im Innern des Landes. Ich erbot mich sofort, mit meinem Wagen die Frau Konsul zu holen und andere Deutsche, die auf dem Wege wohnten, zum schleunigen Verlassen ihrer Wohnung zu be wegen. In rasendem Galopp machte ich mich auf den Weg. Als ich am Tivoli vorbeikam, stand dort bereits ein größeres Detache ment englischer Matrosen, wenige Minuten später traf ich auch eine Abtheilung Mataafaleute, die eben im Begriff waren, zum Angriff vorzugehen. Währenddessen erdröhnte von den Kriegs schiffen Schuß auf Schuß. Ich ließ daS Pferd lausen, was eS konnte, und war in 10 Minuten vor der Wohnung deS Vizekonsuls. Frau Grunow war noch ganz unvor- bereitet. Während sie das Nothwendigste einpackte, lief ich zu andern in der Nähe wohnenden Deutschen, um sie zu warnen. Nach Verlauf von 15 Minuten war Frau Grunow «zur Abfahrt fertig. Unter fortwährendem Granatfeuer rasten wir nach der Stadt, immer in Gefahr, in fechtende Abteilungen hinein zu gerathen. . . Später hörten wir, daß ein Splitter vor Conradis Hotel, ein anderer an der französischen Kirche und ein vierter endlich vor der deutschen Schule ins Wasser geschlagen 'sei. Das Stück, welches das deutsche Konsulat getroffen hatte, war durch den Geschirrschrank gegangen und hatte fast alles zer trümmert. Das Stück lag unter einem Tische und wiegt un gefähr 16 Pfund. Der amerikanische Admiral, dessen Schiff die .verhängnißvolle Granate abgefeuert hatte, schickte sofort einen Ossizier an Bord deS „Falke" und ließ sein Bedauern über das Vorkommniß auSsprechen. Dieses sei dadurch gekommen, daß die Granat« bereits im Rohre krepirt sei. . . . Heute Nachmittag wurde mit großem Gepränge Tanu als König und Tamasese als Bizelönig eingesetzt. Von den englischen und amerikanischen Kriegsschiffen wurden je 21 Salutschüsse abgefeuert. Gegen 4 Uhr war der erste Offizier der „Philadelphia" bei uns, ein höchst liebenswürdiger Herr. OertticheS und Sächsisches. Freiberg, den 26. April. — Di« Zahl der Orden, die anlätzlich des Geburts tage- unseres Königs verliehen worden sind, ist ziemlich groß. Mit dem Verdienstorden wurden insgesammt 111 Personen ausgezeichnet. Einmal wurde das Komthurkreuz 1. Klasse, 5 mal das Komthurkreuz 2. Klaffe, 37 mal das Ritterkreuz 1. Klaffe, 4 mal das Ritterkreuz 2. Klaffe und 64 mal das Ver- dienstkreuz verliehen. Mit dem Albrechtsorden wurden 326 Ritter drkorirt. 5 derselben erhielten das Komthurkreuz 1. Klaffe, .8 2. Klaffe, 7 das Offizierkreuz, 95 das Ritterkreuz 1. Klaffe, '52 das Ritterkreuz 2. Klaffe und 154 das Albrechtskreuz. Die Zahl der mit dem allgemeinen Ehrenzeichen Geschmückten ist 213. Hm Ganzen hat also der König an seinem diesjährigen Geburts tage 650 Orden und Ehrenzeichen verliehen. — DaS königliche Ministerium des Innern hat beschlossen, die Einbruchstation Moldau wieder zu eröffnen, nach dem die Maul- und Klauenseuche in den Ortschaften der Bezirks hauptmannschaft Brüx erloschen ist. — Die Handels- und Gewerbekammer Dresden hielt gestern unter Vorsitz des Herrn Kommerzienrath Lüder eine öffentliche Sitzung ab. „Die Kammer beschäftigte sich u. A. mit der Neuordnung der Fernsprechgebühren und der Einführung einer Grundgebühr neben der lausenden Gesprächsgebühr. Herr Kommerzienr. Kurtz-Meißen beantragte Namens des Verkehrsaus- schuffes: Die Kammer wolle folgende Aenderungen des vorgelegten Neuordnungsgesetzes bei dem Reichstage beantragen: 1. Die Grunvgebühr einheitlich für alle Orte auf 60 Mark statt auf 60 bis 100 Mk. festzusetzen, so daß die Gesammtgebühr zwischen 80 und 150 Mark, also auch für die größten Städte nicht mehr als bisher betragen würde. Es wird also eine sehr erhebliche Ermäßigung für kleine Orte je nach der durchschnittlichen Benutzung des Ortsfernsprechnetzes als berechtigt anerkannt, sie soll aber ohne Erhöhung der Gebühren in den Großstädten erfolgen, da eine Abstufung auch der Grundgebühr noch außer derjenigen der Gesprächsgebühr zu Ungunsten der Großstädte nach dem Grundsätze von Leistung und Gegenleistung ungerecht fertigt ist, insofern etwa höhere Anlagekosten in den Großstädten durch die Mehreinnahmen in diesen weit mehr als ausgeglichen werden. 2. Die Zwischenstufe, innerhalb deren ein Einzelgespräch 50 Pf. kosten soll, nicht nur auf 100 Kilometer, sondern aus den ,in der Eingabe sämmtlicher sächsischer Handels- und Gewerbe- 'kammern vom 14. Januar 1899 angeführten Gründen ans '150 Kilometer festzusetzen. 3. Für Badeorte und dergleichen und ^Sommerwohnungen eine Pauschgebühr auch für ein Halbjahr «(Saison) zum halben Preise der Jahresgebühr gesetzlichzulassen." (Nach längerer Debatte fanden die vorstehenden Anträge ein stimmige Annahme. Zu Punkt 1 machte sich eine gegnerische Stimme geltend. — An die Plenarsitzung schloß sich eine Einzel sitzung der Gewerbekammer unter Vorsitz des Herrn Stadtrath Schröer an. Derselben lagen ausschließlich Junungsangelegen- heiten zur Berathung und Beschlußfassung vor. Der Vorsitzende berichtete u. A. über das seitens des königl. Ministeriums des Innern von den sächsischen Gewerbekammeru eingeforderte Gut achten über die beantragte behördliche Beschränkung der Zahl der Lehrlinge im Berhältmß zur Zahl der Gehilfen im Barbier- uud Friseurgewerbe. Der Antrag ging dahin, nur so viel Lehr linge in je einem Geschäftsbetriebe zuzulassen, als der Zahl nach Gehilfen beschäftigt werden, und demgemäß den 8128 der Reichs gewerbeordnung nach der Fassung vom 26. Juli 1897 aozuändern. Die 8. Kommission erörterte die Lehrlingsverhältnisse in den ge nannten Gewerben durch Aussendung von Fragebogen an zehn Innungen deS Bezirks und erhielt von den Innungen in Wurzen, Radeberg, Großenhain, Oschatz Rückänßerungen, die sich mehr oder weniger gegen jede Einschränkung aussprachen; die Innungen zu Dresden, Pirna und Freiberg sprachen sich mehr oder weniger für die beantragte Einschränkung aus und zwei Innungen fanden es überhaupt nicht für erforderlich zu antworten. Das Kom missionsgutachten sprach sich dahin auS, daß durch die angestellte Umfrage festgestellt worden sei, daß im BerichtSbezirke ein über mäßiges Halten von Lehrlingen bei Barbieren und Friseuren nicht zu bemerken sei, daher eine gesetzliche Regelung sich nicht dringlich mache, daß eS aber zu empfehlen sei, in Geschäften, wo Gehilfen nicht gehalten werden, zwei Lehrlinge zuzulassen. In der Debatte wurde namentlich geltend gemacht, daß es in kleineren Städten und Orten überhaupt sehr schwer halte, Gehilfen zu be kommen und zu behalten, daß demgemäß die Nothwendigkeit zwinge, Lehrlinge zu halten. Die Lehrmeister zu unterstützen, sei unbedingt erforderlich. Die Kammer beschloß, diesen Aus- führuugen folgend, einstimmig, und erhob das Kommissionsgut achten zum Beschluß. Es wird diesem Beschlusse entsprechend einberichtet werden. — Staatssekretär v. Podbielski hat in Bezug auf den schrift lichen Verkehr zwischen Post unv Publikum an die Ober- postdircktionen eine bemerkenswerthe Amtsverfügung erlassen. Die Verfügung hat folgenden Wortlaut: „Eingaben des Publicums sind mit möglichster Beschleunigung zu behandeln. Soweit sie zur Erledigung durch die betheiligte Verkebrsanstalt geeignet erscheinen, sind sie an diese abzugeben; der Absender der Eingabe ist hiervon zu benachrichtigen. Falls die Erledigung bei der Oberpostdirektion erfolgt und voraussichtlich nicht binnen acht Tagen geschehen kann, ist ein Vorbescheid zu ertheilen." — Wie schwer manche auch noch so vortheilhaste Einrichtung sich Eingang im großen Publikum verschafft, beweist u. A. der Umstand, daß sehr Viele die seit Beginn dieses Jahres bestehende Ermäßigung für Postanweisungen bis zu einem Be trage Von 5 Mark noch nicht kennen. Denn nur auf einer Unkenntniß des Umstandes, daß solche Postanweisungen nur 10 Pfennige kosten, kann eS beruhen, wenn tagtäglich Biele einen 5-Mark-Schein oder Briefmarken im Betrage bis zu 5 Mark einem einfachen Briese anvertrauen, anstatt das Geld auf dem viel sicherern Wege der Postanweisung zu senden. Es läßt sich ja auch eine Mittheilung, ein Jnseratenauftrag etwa u. s. w. ganz gut auf dem Coupon der Postanweisung anbringen. — Die Ziehung der 5. Klaffe der 135. königlich sächsischen Landeslotterie beginnt am 8. Mai 1899. — Ausruf des Deutschen Flotten - Vereins. Der Deutsche Flotten-Verein in Berlin, Vorsitzender Fürst zu Wied, erläßt in Form eines Flugblattes einen Aufruf „Samoa und die deutsche Flotte", der nachdrücklich für die Negierung eintritt, aber die Nothwendigkcit betont, eine starke Kriegsflotte zu schaffen. Das Flugblatt liegt der heutigen Nummer bei. — Eine große Freude wurde am heutigen Tage der ge- sammten Arbeiterschaft der Sächsischen Leinen-In dustrie Gesellschaft vormals H. C. Müller L Hirt hier zu Theil. Ein von den Herren Direktoren dem Aufsichts- rath unterbreiteter Vorschlag, die Arbeiter am Reingewinn in der Art partizipiren zu lassen, daß jeder derselben, sobald er z. Z. der Auszahlung noch in ungekündigtem Arbeitsverhältniß steht, denselben Prozentsatz seines Lohnes als Tantieme erhält, als die Aktionäre Dividende beziehen, war in wohlwollendster Weise angenommen und für diesen Zweck die Summe von ca. 9000 Mk. aus dem Geschästsgewinn des Vorjahres zur Verfügung gestellt worden, deren Auszahlung heute stattfand. Diejenigen Beträge, welche durch vorzeitigen Austritt der betr. Arbeiter frei geworden sind, fallen der Müller-Hirt-Stiftung zn, aus deren Erträgnissen Arbeiter, welche über 25 Jahre in dem Etablissement ununter brochen beschäftigt gewesen sind, Renten in Höhe von je 100 Mk. pro Jahr bis ans Lebensende beziehen. Aus dem diesjährigen Reingewinn sind dieser Stiftung beiläufig wieder 2500 Mk. zuge führtworden. Möchten diese Beweise des Wohlwollens seitens der Arbeitgeber die Arbeitnehmer jederzeit mit Zufriedenheit und Dankbarkeit erfüllen. — Am Montag Nachmittag fand im Restaurant „Stadt Dresden" die konstituirende Hauptversammlung der neugegründeten Schneider-Zwangs-Jnnung für den Amtsgerichtsbeztrk Freiberg statt. Die von der städtischen Aufsichtsbehörde gesetz mäßig einberufene Versammlung leitete Herr Nathsasseffor Dr. Patz. Man verschritt zunächst zur Neuwahl des Vorstandes. Der bisherige stellvertretende Obermeister, Herr Traugott Erler, wurde nahezu mit Stimmeneinheit als Obermeister; Herr Moritz Rast als Kassenführer und Herr Panl Göhler als Schriftführer, Beide mit großer Majorität, gewählt. Mit großer Mehrheit wurden ebenfalls nachgenannte Herren zu Vorstandsmitgliedern gewählt: G. Handmann, E. Opitz, A. Braun, Herm. Schneider, Herm. Mouton; I. Walther und Bellmann jun. in Freibergsdorf. Damit war die Tagesordnung erledigt. Die erste Versammlung der neuen Innung wurde um 6 Uhr geschlossen. — Gestern Nachmittag durchfuhren zum ersten Male in diesem Jahre die Sprengwagen die Straßen unserer Stadt. Die Sprengung war sehr willkommen, da der herrschende Wind in den letzten Tagen den auf den Straßen lagernden Staub hoch aufwirbelte. — Witterungsverlauf tu Freiberg im März 1899. Obgleich der verflossene März in den Tagen vom 19. bis 25. noch eine Frostperiode brachte und auch am 5. und 6. bereits Fehlbeträge bis zu 5° unter dem Normalwerth eintraten, stellte sich doch mit einem Monatsmittel von 2.°2 0. noch immer ein Ueberschuß von 0?6 gegen den vieljährigen Durchschnitt ein. Zwar wurden an den wärmsten Tagen, dem 10., 12., 15. und 29. nur Maxima von 11."3 bis 13?9 beobachtet, während am 6., 21. und 22. die Temperatur in der Nacht bis unter — 9" (Minimum — 9.°8) herabging; in Folge raschen Wärmeanstieges am Tage überwog jedoch die positive Abweichung die negative. Der größte Unterschied zwischen höchster und tiefster Tages temperatur, die sogen. Wärmeschwankung, betrug am 10.: 10?0, im Monatsmittel 6?0. An 10 Tagen blieb die Mitteltemperatur unter dem Nullpunkt (Frosttage), 17 mal wurde Nachtfrost ver zeichnet, aber nur an 4 Tagen stieg das Thermometer überhaupt nicht über die Frostgrenze (Einlage). Der Monat verlief ziemlich heiter und trocken. Seine mittlere Bewvllung wich mit 59 "/o um 11 o/o von dem Durchschnitt (70"),) ab ; etwa 8 Tage hatten anhaltenden Sonnenschein und etwa ebensoviel nur durchweg trübe Witterung aufzuweisen. An 15 Tagen fielen meßbare Nieder schläge, welche eine Monatömengc von nur 26 Millimetern gegen 52 im vieljährigen Mittel, also genau 50"/», ergaben; als Schnee wurden davon 12 mm gemessen, der jedoch nur an 9 Tagen zu einer ganz schwachen (bis 3 Centimeter) Schneedecke führte. Der Hauptniederschlagstag war der 1. mit nur 6 mm. Ueber die Hälfte aller beobachteten Windrichtungen (54 a/^) schwankten um W (81V bis 81V), 37 °/» lagen zwischen 881V und 0 und nur 9 o/ kamen auS südlichen Gegenden. Die mittlere Windstärke d. M. wurde zu 4.^0 der Beaufortschen Skala oder 6.1 Meter Geschwindigkeit in der Sekunde berechnet; ihr Maximum erreichte sie am 2. mit einem TageSmittel von 8."0 --- 15.6 Meter. An 5 Tagen trat Reifbildung und 11 mal Nebel auf. Der 30- brachte ein Gewitter über Ort. Der Zelt nach verliefen je IS"/» unter anhaltendem Sonnenschein bez. trüb aber trocken, 17 "/» brachten Niederschläge und 45 °/„ heiter^ trockne Witterung. IÄW. — Zu besetzen: die stäudige Lehrerstelle zu RitterSberg. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1011 Mk. Ge halt, bis zum Eintritt des neuen LehrergehaltSgesetzeS 200 Mk. persönliche Zulage, 72 Mk. für Fortbildungsschulunterricht, 36 Mk. für Sommerturnen, SO Mk. für Heizung deS Echul- zimmers, freie Wohnung im neuen, prächtig gelegenen Schulhause und Gartengenuß. Außerdem 50 Mk. an die Frau deS Lehrer- für den Handarbeitsunterricht, falls sie diesen ertheilen kann. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bis zum 4. Mai bei dem Kgl. Bezirksschulinspektor vr. Bräutigam in Marienberg einzureichen. — Königliches Landgericht Freiberg. Don der »weiten Strafkammer wurden gestern verurtheilt: 1., der WirthschaftS- gehilfe Paul Hermann Neuber, geboren am 14. Dezember 1880 in Voigtsdorf, daselbst wohnhaft, wegen Körperverletzung zu vier Monaten Gefängniß unter Einziehung deS M.sserS; 2. der Dienstknecht Reinhard Max Wolf, geboren am 13. Juni 1880 in Freiberg, zuletzt in Seidewitz wohnbaft, wegen Diebstahls, Be trugs, Unzuchtverbrechens pp. zu 2 Jahren Gefängniß. *** Zug, 25. April. Am Sonntag als dem Geburtstage deS Königs fand im Restaurant „StollnhauS", Zug, die Gründung eines Militärvereins für Zug und Langenrinne statt, zu welchem schon am Tage der Gründung ül er 60 ehemalige Soldaten ihren Beitritt erklärten. Eine baldige Vermehrung der Mitgliederzahl ist zu erwarten. Der Verein wird sich seinen Aufgaben ge wachsen und als lebenskräftig erweisen. Er wird auch, zunächst zwar ohne Kranken- und Begräbnißunterstützung bestehend, seine Aufnahme in den Königl. Sächs. Militärvereinsbund nachsuchen. Zum Vorsteher wurde Herr Restaurateur Morgenstern gewählt. ? Hilbersdorf, 24. April. Am Sonntage feierte der hiesige Militärverein den Geburtstag König Alberts. Eingeleitet wurde die Feier durch eine Kirchenparade. Nach beendetem Gottesdienste zogen die Kameraden nach dem „König Albert-Denkmal", wo der Vereinsvorstand, Herr Claren, mit begeisterten Worten den König feierte. Am Abend versammelte man sich im geschmückten Saale des unteren GasthofeS zu Konzert deS Bergmusikchors aus Freiberg und Ball. In einer längeren Rede schilderte Herr Claren die Verdienste und Tugenden unseres LandesvaterS uno die Segnungen, die unser Land und jeder Einzelne durch ihn erfahren. Im Weiteren gedachte Redner noch dreier Kameraden, nämlich des Herrn Edler von Ouerfurth, welchem der Charakter als Hauptmann verliehen wurde, des Kameraden Herrn O. Franke, Gemeindekassirer und Materialsteiger auf Muldner Hütte, der in Anerkennung seiner Verdienste und Amtstreue daS „Allge meine Ehrenzeichen" erhielt und deS MilitärvrreinskassirerS F. Weigelt als des ältesten Veteranen unserer Gemeinde. Die An sprache gipfelte in einem mit Begeisterung aufgenommenen Hoch auf den König. Kräftig stimmte darauf die Versammlung in die vom Musikchor intonirte Sachsenhymne ein. Im Verlaufe dH Konzertes feierten noch Herr von Ouerfurth und Herr Steiger Franke den hiesigen Militärverein mit einem Hoch. Herr Pastor Hesse gedachte in einer mit Humor gewürzten Rede der drei bereits genannten Herren. Nach einem von dem Gemeinderaths- mitglied Herrn Louis Schwabe auf die Königin und einem weiteren von Herrn Claren auSgebrachten Trinkspruch war die offizielle Feier zu Ende und der Ball nahm seinen Anfang. 88 Naundorf, 23. April. Der hiesige Königl. Sächs. Militärverein beging die Feier des Geburtstages des Königs gestern Abend in dem festlich geschmückten Saale des Erbgerichts gasthofes hier durch ein Tanzkränzchen. Außerordentlich zahlreich hatten sich die Mitglieder eingefunden. Während einer Tanzpause ergriff Kamerad Paul das Wort, gedachte in seiner Ansprache der großen Verdienste und Tugenden des hohen Protektors und schloß mit einem dreifachen Hoch auf König Albert, worauf die Sachsenhymne stehend gesungen wurde. Hieran anschließend feierte KameradPaul den dem Verein nicht nur als Mitbegründer, sondern auch ununterbrochen als Mitglied des GesammtvorstandeS angehörenden Herrn Baumeister Fischer, welcher in voller Frische und Rüstigkeit als Veteran den Jubeltagen in Dresden zur Erinnerung an die Erstürmung der Düppler Schanzen im Jahre 1849 beigewohnt hatte, dankte ihm für die Verdienste und das dem Verein jeder Zeit entgegengebrachte Wohlwollen und schloß mit dem Wunsche, daß ihm ein noch recht langer froher Lebensabend beschieden sein möge, mit einem Hoch aus den Kamerad Fischer. Nach Antritt zum Tanze und nach einem vom Kamerad Baumgart kommandirten „Richt Euch" tanzte darauf Veteran Fischer noch eine Tour. Das Hoch auf den Kaiser brachte Kamerad Baumgart aus. -d. Niederschöna, 24. April^Zu Königs Geburtstag trugen am Sonntag zahlreiche Gebäude in unserem Orte Flaggenschmuck. Der königliche Militärverein veranstaltete einen Festzug durch den Ort, den Herr Forstaffessor Thomas, Oberleutnant d. L., leitete. Im Borsdorsischen Gasthof versammelten sich die patriotisch gesinnten Bewohner mit den Mitgliedern des Militär- Vereins zu einer Abendunterhaltung, die Herr Kirchschullehrer König nach einem trefflich gewählten Programm leitete. Die einzelnen Vorträge ernsten und heiteren Inhaltes brachten die Vereinsmitglieder recht lobenswerth zu Gehör. Auch die Ditt» mannsvorfer Musikkapelle erwies sich in jeder Hinsicht als tüchtig. Im Mittelpunkte des Ganzen stand die Festansprache des Vereins- > Vorstandes, des Herrn Forstasseffors Thomas, welche in ein Hoch auf den König ausklang, worauf alle Anwesenden stehend die Sachsenhymne sangen. Tanz beschloß die wvhlgelungene Ver anstaltung. -n. Niederschöna, 25. April. In der hiesigen Schule fand am Montag in den vereinigten Oberklaffen zur Nachfeier von Königs Geburtstag ein Aktus statt. Die Festrede, welche Herr Lehrer Heidrich übernommen hatte, wurde umrahmt von patrio tischen Gesängen der Kinder. Anwesend waren der Herr Lokal schulinspektor und einige Mitglieder des Schulvorstandes. -tL. Hctzdorf, 25. April. Auch unser Ort hatte zur Feier von Königs Geburtstag Flaggenschmuck angelegt. Am Montag sand in der Schule unter Leitung der Lehrer eine Nachfeier des Geburtstages des Königs statt. — Die eingctretene günstigere Witterung hat schon einige Sommerfrischler nach unserem Ort geführt. Die reizende und überaus gesunde Lage desjelben scheint immer mehr erkannt zu werden. Vorjährige Sommerfrischler haben sich ihre Wohnungen für diesen Sommer bereits gesichert, in den letzten Tagen machte sich bereits eine Nachfrage nach Wohnungen bemerkbar. Krummenhennersdorf, 25. April. Am Sonntag feierte der hiesige K. S. Militär-Verein den Geburtstag d^ Königs durch Reveille und Kirchenparade und Abends durch Familienabend, welcher durch einen Vortrag de- Hiesige» Männer-
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