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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189904277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990427
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-27
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.04.1899
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^ss« 18VN betreffend Arbeitskammern und Reichs ¬ auch über die Vorgänge sprechen, die sich im Berathungszimmer einen alS das Schächten und wären begründete Ausstellungen an dem Vertreter erklärt haben, Satzungen verletze. Mittwoch Anträge, arbeitsamt. könnten jetzt wenigstens die Regierung durch eine Resolution zu einem offiziellen Gutachten über das Schächten ausfordern und sie befragen, ob sie es als einen Bestandtheil der jüdischen Religion Belgien. Die Zahl der ausständigen Grubenarbeiter ist im Becken von Mons heute aus 12800, also nm 2000, gestiegen. Im Bassin du Centre beträgt die Zunahme 600, die Geiammtzahl 13000, im Becken von Charleroi sind 21500 Bergleute aus ständig; dort sind heute früh mehrere Hundert hinzugetreten. Die Ruhe ist nirgends gestört. religiöse Gebräuche müssen verschwinden, wenn sie den sittlichen Ueberzeugungen der Zeit widersprechen. Abg. Bindewald (Antis.) erklärt, daß er mit den Aeußerungen des vr. Oertel und Böckel völlig übereinstimme. das aber nicht mehr vermerkt." Den Zukunftsstaat giebt Liebknecht in einem parlamentarischen Praxis plaidirt: „Jede Vorlage von irgend welcher Bedeutung wird jetzt zunächst in einer ersten Lesung Frankreich. Der „Aurora" zu Folge habe Hauptmann Freystätter gestern vor dem Kassationtzhose erklärt, er wolle Hause reist, bis man ihn zu einer wichtigen Abstimmung braucht, kann man ihm doch nicht so übel nehmen. Die Sache könnte entschieden abgekürzt werden. Entweder sollten die Kom missionsüberweisungen eingeschränkt werden, oder es sollte im Plenum nicht alles wiederholt werden, was schon in der Kommission gesagt worden ist. Endlich könnten die meisten Redner sich be deutend kürzer fassen, zumal, wenn sie darauf verzichten wollten, alles noch einmal zu sagen, was die Vorredner schon gesagt haben. Auf diese Weise würde in den meisten Sessionen die Aufarbeitung des Pensums sich ohne Schwierigkeit bewerkstelligen lassen. Läßt man alles beim Alten, wie man es ja wohl thun wird, so ist an ein Aushören des schlechten Besuchs nicht zu zu denken. Uebrigens möchten wir doch hervorheben, daß man sich aus den Parlamentsberichten leicht ein ganz falsches Bild über die Besetzung macht. Die Bemerkung, „das Haus ist sehr schwach besucht", wird gleich zu Beginn der Sitzung niederge- l schrieben. Bis unmittelbar vor der Sitzung haben meist mehrere Artikel der Wiener Zeitschrift „Die Waage" preis. Bebel hat recht begriffen hatte, um beendet. Der Präsident Logenbrüstung ein, und wäre nichts vorgefallen. Samoa. Es wird und erscheinen erst später . „ . Abgeordnete kommen auS diesem oder jenem Grunde erst im Laufe der Sitzung, sodaß diese ein Paar Stunden später oft bedeutend besser besetzt ist, als zu Anfang; in dem Bericht wird es, daß ihnen die Flucht gelang, denn keiner der angeblichen Attentäter wurde verhaftet, und noch ehe mau im Publikum was es sich handelte, war die Szene nahm ruhig wieder seinen Platz an der die Vorstellung wurde fortgesetzt, als Politisch« Umschau. Freiberg, den 26. April. Deutschland. In einem Artikel über die parlamentarische Lage kommt die „Kölnische Volkszeitung" auch auf die schwache Besetzung des Reichstages und deren Ursachen zu sprechen, wobei das Blatt für eine völlige Umgestaltung der nicht ganz so schlimm, wie es Anfangs schien — aber es ist schlimm genug; denn es zeigt, wie wenig Aussicht auf eine fried liche Beilegung des Kampfes besteht. In der That wird denn auch von Seiten der „europäischen Junta" der Filipinos mit aller Entschiedenheit die Einleitung ernster Friedensverhandlungen mit den Amerikanern in Abrede gestellt, wie auch dementirt wird, daß in dieser Junta selbst Mißhelllgkeiten über die angebliche Friedensfrage ausgebrochen wären. Von einem Attentat in der Theaterloge, das gegen den Präsidenten von Nicaragua gerichtet war, wird aus Bloefields (Nicaragua) gemeldet: Am Donnerstag Abend kam es während der Theatervorstellung in der Loge des Präsidenten der Republik Nicaragua zu einer blutigen Schlägerei zwischen dem Präsidenten Signor Zelaya selbst und einigen Herren, welche sich für dessen Freunde ausgegeben hatten. Der ganze Vorgang ist noch wenig aufgeklärt. In der Umgebung des Präsidenten be hauptet man, es habe sich dabei um einen Mordversuch auf letzteren gehandelt, während die Opposition behauptet, das Ganze sei ein wohl vorbereiter Theatercoup, bestimmt, die schwer er schütterte Stellung Signor Zelayas in etwas zu festigen. Der Vorgang selbst war folgender: Der Präsident befand sich in seiner Loge in der Oper, welche, wie stets, von zwei Leibgarden bewacht war; weitere Gardisten befanden sich in dem die Prä- sidentschaftsloge von den anderen Logen des ersten Ranges trennenden Korridor, während zwei Offiziere und mehrere Damen in der Loge selbst mit Signor Zelaya der Vorstellung beiwohnten. Während des zweiten Aktes betraten zwei Herren im Frack und mit Orden geschmückt die Loge, nachdem sie den wachtthuendeu Leuten ihre Namen genannt und behauptet hatten, sie seien per sönliche Freunde des Präsidenten und wünschten diesem guten Abend zu sagen. Gleich darauf erscholl lauter Wortwechsel aus der Loge, und im Publikum say man den Präsidenten der Republik aufspringen, seinen Sessel schwingen, und mit demselben einen der eben eingetretenen Herren zu Boden schlagen. Die Damen in der Loge schrieen laut um Hilfe, Herren in Abend toilette drangen durch die Hintere Thür in die Loge ein und wurden mit den ihnen folgenden Gardisten und den Offizieren des Gefolges handgemein. Die angeblichen Verschwörer wurden überwältigt und mußten die Flucht ergreife». Wunderbar bleibt Kommissionen schon stundenlang getagt. Die Mitglieder sind bereits müde und hungrig, gehen also zunächst zum Frühstück im Saale. Auch zahlreiche andere jetzt der Wortlaut der Proklamation bekannt, die Admiral Kautz am 11. März erließ und die den Ausgangspunkt für die folgenden Ereignisse bildete. Sie lautete: „An Seine Hoheit Mataafa und die dreizehn zu ihm stehenden Häuptlinge im Besonderen und die ganze Bevölkerung von Zamia, Fremde wie Eingeborene im Allgemeinen! 1) Da in einer Versammlung, die an Bord des Vereinigten Staaten-Flaggschiffes „Philadelphia" in dem Hafen von Apia vor Anker liegend, stattsand, in welcher die Konsular-Vertreter der Mächte, die den Berliner Vertrag sei. Das haben auch größere Männer über sich ergehen lassen müssen, er darf sich also darüber nicht wundern. Sei doch ein großer Staatsmann zum Juden gestempelt und Herr von Bleich- röder als Zeuge aufgerufen worden. (Zuruf rechts: Was hat das mit dem Schächten zu thun?) Abg. Rickert (fortfahrend): Darüber haben Sie nicht zu bestimmen, sondern nur der Herr Präsident. (Schallende Heiterkeit rechts.) Sie — nach rechts gewendet — verlaffen sich auf das preußische StaatSminlsterium. So lange ein Mann wie Fürst Hohenlohe an der Spitze steht und so lange Herr von Miquel ausschlaggebende Persön lichkeit darin ist, werden Sie vergeblich darauf rechnen. (Große Heiterkeit rechts.) Abg. Höffel (Rp): Die Schächtmethode schließe allerdings viele Grausamkeiten in sich, sie wirke auch demoralisirend auf die Jugend, wenn diese Gelegenheit hat beim Schlachten zugegen zu sein. Das Schächten an sich sei aber ein nothwendiges Uebel, Sache der Polizeibehörde und des Reichs sei es, Sorge zu tragen, daß das Schlachten der Thiere unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfindet. Jedenfalls sei ein Eingriff in die rituellen Gebräuche unzulässig. Er, Redner, erkläre deshalb namens seiner Partei, daß diese gegen den Antrag stimme. Abg. v. Tiedemann (Rp.) schließt sich dieser Erlkärung an und meint, wenn das Schächten sachgemäß ausgesührt werde, eS die am wenigsten grausame Methode sei. von 1880 unterzeichnet haben, und die drei höchstkomman- direnden Marineoffiziere derselben Mächte zugegen waren, überei'ngekommen wurde, daß die sogenannte provisorische Regierung unter dem Oberhäuplling Mataafa und den 13 ihm untergeordneten Häuptlingen keine gesetzliche Existenzberechtigung hat und deshalb von den Konsular-Vertretern und Marineoffizieren nicht anerkannt werden kann, wird hiermit angeordnet, daß der Oberhärrptling und die 13 anderen Häuptlinge ruhig nach Hause gehen, dem Gesetze Samoas zu gehorchen und den Berliner Vertrag zu respektiren haben. 2) Es Wirt weiter angeordnet, daß die Häuptlinge und die ihnen unterstehender Leute, die aus ihren Heimstätten vertrieben und nach verschiedener Punkten Samoas gebracht worden sind, ruhig und ohne belästigt zu werden, in ihre Heimstätten zurückkehren sollen. 3) Die jetzt im Hasen liegenden Kriegsschiffe und Marinemannschaften garantiren Allen, die rnhig dem Befehl Gehorsam leisten, Schutz, so weit cs in ihrer Macht steht, werden aber gegen Alle vorgehen, die diesen Befehl und die Rechte der ruhigen, friedlich gesinnten Bevölkerung nicht achten. 4s Der Berliner Vertrag erkennt den Oberrichter von Samoa als den obersten Beamten der bestehenden Regierung an, und so lange er im Amt ist, muß feine Autorität respektirt und die Befehle deS Gerichts durchgeführt werden 5) Im Vertrauen darauf, daß alle Bewohner Samoas ver nünftig genug sein werden, um die Forderungen dieser Proklamation zu erfüllen, die im Interesse deS Friedens und mit Berücksichtigung der Rechte Aller, der Fremden sowohl wie der Eingeborenen, erlassen worden ist, und in der Zuversicht, daß keine Veranlassung vorliegen wird, Gewalt zu gebrauchen, bin ich respektvoll Albert Kautz, Rear- Admiral der Vereinigten Staaten-Flotte, Oberst-Kommandirender des Geschwaders der Pueisic-Station. 11. März 1899." Es bestätigt sich also, daß Admiral Kautz in wahrheitswidriger Weise den Anschein zu erwecken suchte, als ob die deutschen Ver treter ihre Zustimmung zu dieser Kundgebung ertheilt hätten. Generalkonsul Rose sah sich daher genöthigt, sich dieser Unver schämtheit in folgender Proklamation zu erwehren: „Ich, der anerkannte Konsitlarvertrcter des deutschen Reiches, er kläre hiermit kraft der mir zustehcnden, mit den Konsularvertretern der beiden übrigen BcrüagSmächle gleichen Rechten und Privilegien in Samoa, öffentlich, daß ich es abgclehnt habe, die von dem amerikanischen und englischen Konsularvertreter erlassene Proklamation zu unterzeichnen. Bereinigte Staaten. Der Washingtoner Korrespondent des „New-Jork Herald" meldet, der Sektredner Coghlan würde wahrscheinlich das Kommando verlieren, falls er nicht befriedigende Aufklärungen über seine Rede geben kann. Die Deutschen in der Union sind entrüstet über den Vorfall. Die deutsche „New-Iorker Staatszeitung" verurtheilt scharf Coghlans Unklugheit und erklärt seine Erzählung betreffs des Admiral Diederichs für absurd und brutal. Sie drückt ihre Entrüstung darüber aus, daß die Mitglieder des Union-League-Klubs einem gemeinen Liede applaudiren und das Haupt eines befreundeten Staates verhöhnen konnten. Der Londoner „Globe" meldet aus New-Jork: Der Unmuth der offiziellen Kreise in Washington über Coghlans Aeußerungen ist intensiv. Staatssekretär Long ersuchte den Präsidenten, Coghlan strenger zu bestrafen als durch bloßen Verweis und Suspension von Beförderung. Long hat über den Coghlan-Zwischenfall ausführlich an Dewey gekabelt und erwartet Kabelantwort von ihm. Es heißt, Mac Kinley habe sich dahin entschieden, daß die deutsche Regierung weitgehende Entschuldigungen erhalten solle. Die amerikanischen Blätter be sprechen den Fall verschieden. Coghlans Indiskretion wird allerseits bedauert, aber die leitenden Blätter drücken keine heftige Mißbilligung aus. Es sei zu hoffen, daß sein Gedächtniß mangelhaft und daß die freie Lesart, die er von Deweys Bot schaft gegeben, eine grobe und ungenaue Wiedergabe von dessen Worten sei. Die Schlappe der Amerikaner bei Guingua ist, wie noch aus einer kurzen Meldung des gestrigen Blattes ersichtlich, durch einen energischen Angriff noch zum Siege gewendet, die befestigte Stellung der Tagalen ge nommen und diese selbst sind mit großen Verlusten in die Flucht geschlagen worden, so daß für die Amerikaner nur ein starker Verlust an Mannschaften und Offizieren übrig bleibt. Das ist Das Schächten sei, wie er aus eigner Anschauung berichten könne, eine Brutalität und Thierquälerei. Die Fleischer würden nur durch die Macht der Juden gezwungen, zu schächten. Es sei ein Akt der Toleranz, wenn man gegen das Schächten Front mache. Der Thierquälerei könne nur durch ein Reichsgesetz ein Ende ge macht werden. „Wir wollen die Juden nicht Hetzen, sondern ihre zu große Macht auf dem gesetzlichen Wege beschränken." Abg. Hoffmann (südd. Volksp.): Ich halte die andere Methode für bester, aber das Schächten halte ich nicht für so schlecht, daß es verboten werden müßte. Das Schächten stehe nicht in der Bibel, nur im Talmud, so wurde gesagt. Aber seit dem haben die Rabbiner nachgewiesen, daß es zu ihrer Religion gehört. Hätte ich das damals gewußt, hätte ich mein Gutachten nicht so abgegeben. Ich würde mich scheuen und schämen, gegen eine Religionsgemeinschaft so aufzutreten, nachdem ihre zuständigen daß das Schächtverbot ihre religiösen Abg. vr. Oertel-Freiberg (kons.): Für mich sind lediglich die Rücksichten deS Thierschutzes maßgebend, vr. Lieber hat der Regierung das Recht bestritten in religiöse Gebräuche einzugreifen, auch dann, wenn sie dem allgemeinen Empfinden widersprechen. Er hat damit auf die sächsische Regierung gezielt. Ich kann ihm erklären, daß die sächsische Regierung in Ueber einstimmung mit der gesummten Bevölkerung nach sorgfältiger Prüfung das Schächtverbot erlassen hat und daß sie über der artige Angriffe weit erhaben ist. Sie hat bewiesen, daß , sie an der Spitze Deutschlands marschirt. Abg. I lang und weitläufig besprochen^ dann folgt eine lange Kommissions- Rickert habe sich auf Gutachten bezogen, die daS Schächten für keine berathung und zwei Lesungen, über die die Zeitungen ziemlich Grausamkeit erklärt haben. Ich beziehe mich auf das Gutachten des ausführlich berichten; hierauf eine zweite Lesung im Plenum, in Abg. Hoffmann, der dem Abg. Rickert sehr nahe steht und Mitglied der meist alles wiederholt wird, was schon in der ersten Lesung des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus ist. Prof. Hoffmann und in der Kommission gesagt worden ist. Schließlich folgt noch hat erklärt, daß das Schächten eine Thierquälerei ist. Prof. Hoff- eine dritte Lesung, die erst recht nur Wiederholungen bringt, mann stimmt mir lächelnd zu. (Große Heiterkeit.) Dieses Urtheil Daß einem unglücklichen Abgeordneten, der das alles über sich sollte Herrn Rickert doch genügen. Herr Rickert meint, wir sollen ergehen lassen muß, dabei angst und bange wird, und er nach Humanität üben aus dem Gebiete der Jagd. Das werden wir " gern thun. Wir werden sehr gern für den Befähigungsnachweis der Sonntagsjäger und Reiter stimmen, um der Thierquälerei entgegenzutreten. Herr Rickert spielt seinen Fraktionsgenossen v. Miquel vom Jahre 1882 gegen den jetzigen Finanzminister v. Miquel auS und meint, daß weder dieser noch Fürst Hohen lohe sich zu einem Schächtverbot verstehen werden. Auch darüber lachen wir Sachsen. Wir befinden unS nicht in der Lage mancher Leute außerhalb dieses HauseS, die nichts lernen und in ihrer geistigen Versteinerung verharren. (Lebhafter Beifall). Der Hinweis deS Abg. Rickert auf das Ministerium Hohenlohe wird im Ministerium wohl mit derselben Heiterkeit ausgenommen wie hier im Hause. Antisemitische An-! sichten scheiden bei der Frage für mich völlig aus. Es steht aber '.fest, daß selbst viele jüdische Mitbürger sich darüber beschweren, sdatz sie nur Fleisch von geschächteten Thieren bekommen, und ich bedaure es auch, daß die Armee für ihre Konserven sich solchen Fleisches bedient. Ist das aber der Fall, dann ist das Schächt verbot durchaus berechtigt. Das Schächten und besonders die Vorbereitungen dazu haben in mir immer den Eindruck erweckt, daß daS Thier in der grausamsten Weise gequält wird. Die Methode des Schächtens kann, wenn das Schächten besonders geschickt vor sich geht, ausnahmsweise schmerzlos sein, während das Betäuben vor dem Schlachten, falls nicht besondere Umstände hinzutreten, immer schmerzlos ist. Aus diesen Gründen und nicht auS Antisemitismus hat die sächsische Regierung im Jahre 1891 bAnnte Verfügung erlassen, die sich sehr gut bewährt hat. i hx» Zukunftsstaat in seinem Buch „Die Frau" eingehend gc- .Drese Verfügung wird n^t wieder außer Kraft gesetzt werden. Liebknecht aber erkärt: „Zukunftsstaat! Was versteht Sachsen wird in dieser Beziehung wieder einmal an der Spitze ^nn eigentlich unter dem seltsamen Wort? Zukunstsstaat! Deutschlands marHchiren. (Heiterkeit und Lachen links.) Die fängt die Zukunst an, wo hört die Gegenwart auf . . Wie Juden haben alles versucht, die Verfügung rückgängig zu machen, ^ft hörte ich die sehnsüchtige Frage: „Werden wir es noch erleben?" 'ein Berliner jüdischer Stadtvater hat die Agitation mszemrt, „Ez", das heißt die Erfüllung unseres Ideals: Werden wir? aber eS nutzt nichts, die Juden essen das Fleisch sehr gern und und nein! Nein, denn kein Ideal wird erfüllt. Haben wir befinden sich dabei fo wohl, daß von einer Abnahme der jüdischen erreicht, was uns heute als Höchstes erscheint, so ist Höheres und Bevolkermig in Sachsen nichts zu werken stt. (Heiterkeit.)^ Weiteres schon vor uns. Wenn das wahr ist, daß der Mensch weiß nicht, inwieweit überhaupt das Schächten durch jüdische ^jt seinen Zielen wächst, so ist es nicht weniger wahr, daß die Satzung begründet ist. Wenn aber auch nachgewlesen wurde, mit dem Menschen wachsen. Der „Zukunstsstaat" hat keinen daß das Schächten alter Grundsatz der Thora ist, so wurde Anfang und kein Ende; stets, bis unser Planet erstarrt ist, wird dochsekbst dann noch zu prüfen sein, ob dieser Grundsatz unserm der vorandrängcnden Menschheit ein „Zukunstsstaat" liegen, menschlichen Empfinden entspricht, und wenn das nicht der -zall! sjud doch werden wir ihn erleben. Nicht werden — wir erleben ist, so kann er nicht für uns maßgebend sein. Das Schächten jh^ wir erleben sein Werden, er wird um uns. Wir sind mitten aber verletzt das menschliche Empfinden und es hat mich daher der sozialen Revolution". Bemerkenswerth ist auch folgendes """"genehm berührt, als unlängst em evangelischer Pfarrer Eingeständnis; Liebknechts: „Niemand bestreitet, daß ein Gebildeter sich dazu hergab das Schachten nut der christlichen Taufe meine Durchschnitt sittlicher ist, als ein Ungebildeter. DerRousseauschc Parallele zn stellen. (Pfm. der den Antisemiten.) Die Be- i Naturmensch, der die Kulturmenschen beschämt, ist ein Traum, der täubungsmethode bedeutet eme Verringerung der Qualen des niemals und nirgends Wirklichkeit war." Threres beim Schlachten; darum trete ,ch mit einer großen Zahl m-in-r Freunde für den Antraa ein Oesterreich. Aus Nachod wird gemeldet: Obwohl m den r k k c -r. Fabriken allgemein gearbeitet wird, macht sich doch eine erbitterte, Abg. vr. Böckel (Antls.): Die Juden nehmen m dies^cFrage namentlich gegen die Israeliten gerichtete Bewegung bemerkbar, eine Ausnahmestellung ein; wenn ein Christ ein Thier so schlachten W^xn Verdachts der Theilnahme an den Plünderungen sind wollte, wie die Juden es thun^ so wurde er wegen Thierquälerei hjAher 1.09 Personen verhaftet worden, von welchen 84 dem bestraft werden. Die^uden essen nicht alles, ste nehmen gewisse ^isgcrichte eingeliesert wurden. Bei 109 Personen wurden schmackhafte Theile, das andere überlassen sie den Christen, l Haussuchungen vorgenommen und bei 76 derselben Gegenstände (Heiterkeit.) Unser Antrag ist eine Nothwendigkeit, er wird Pfunden, welche aus den Plünderungen herrühren. — In Eipcl wiederkommen^und ^wiederkominen,^ bls ^er ^ang^nommen. ^^ Wir Hronov dauert der Ausstand an, unter den Arbeitern macht * sich hxxxjtA Noth bemerkbar. — Aus der ganzen Bahnstrecke Gabel-Kriesdorf ist die Arbeit wieder ausgenommen worden, die Ruhe ist dort vollständig wieder hergestellt. ansieht. Abg. Liebknecht (Soziald.): Wir sind für die Schonung religiöser Anschauungen, es könnte aber sein, daß durch die Religion Gebräuche vererbt werden, die geradezu ein Verbrechen sind. Ebenso falsch ist es, Thierschutzmaßregeln hier ins Treffen zu führen. Die Herren, die hier ein so warmes Herz für die Thiere haben, pflegen auf ihre Mitmenschen weniger Rücksicht zu nehmen. Sie treten z. B. für die Prügelstrafe ein, die wir be kämpfen. Ich erinnere an die Hetze der Antisemiten, an ihre Politik der Bertheuerung der Nahrungsmittel. In Hamburg,. . 7 - - hat vr. Vielhaben als Syndikus der Bäcker gegen die Per- des Kriegsgerichts abgespielt haben; der Prastdent des Kassatlons- ordnung petitionirt, die den Schulkindern das Austragen von hofeS Mazeau habe ihn jedoch mit den Worten unterbrochen: Brot untersagte! Die Herren sagen: Gutachten stehen gegen „Diese Frage interessirt den Gerichtshof nicht." — Und Gutachten. Gutachten soll man aber nicht zählen, sondern wägen, dabei dreht sich um diese Frage der ganze Dreyfus-Prozeß! Der Antrag bezweckt weiter nichts, als den Juden wiederum Als de Pressensö, welcher am Montag in Avignon einen Vor- einen Schlag zu versetzen. trag gehalten hatte, in welchem er die Revision des Dreyfus- Abg. Eickhoff (steif. Vg.): Gäbe eS eine bessere Methode Prozesses befürwortete, heute früh im offenen Wagen abreisen alS das Schächten und wären begründete Ausstellungen an dem wollte, wurde er angegriffen und durch Faustschläge am Kopfe Schächten gemacht worden, dann würden wir uns keinen Augen- verletzt. Presscnsö kehrte in die Stadt zurück, um Klage cinzu- blick besinnen, die neue Methode gesetzlich einzusühren, selbst auf reichen. Seine Ankunft auf der Mairie gab zu verschiedene» die Gefahr "'in, unsere jüdischen Mitbürger zu verletzen. Denn Kundgebungen Veranlassung. 1. Die E 'auSschließ Sache zui während Die Besch Pflicht de Errichtun Vertreter 1 Wahrheit vielmehr Reaierum 'sorische M (Berliner .auS fähig zu erhalv und derei Frieden I Protlamo beschwöre weglich ii Die von eil schießum Hörden > Der Ge: Frau Kl Innern die Fra: Wege lv wegen, ich am ment er eine Ab Angriff schiffen eS kon deS VH bereitet, zu ant zu war: Hur Ab« nach de Hinein , Conrad vierter sei. D war du trümm« gesähr verhän( Osfizie, Borkou Granat wurde Bizekör KriegSs '4 Uhr höchst I tage groß. ausger 5 mal 1. Kla .dienst!: dekorir .8 2. 5 52 da! 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