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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189902215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990221
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-21
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 21.02.1899
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Meitage zum Ireiöerger Anzeiger und Tageblatt. .W 13. Dienstag, den 21. Februar. 1889. FrM«-s-Srm. Romo» von Nataly do» Eschstrsth. (21. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „ES ist möglich! Wenn D« es nicht weiß, so weiß ich es. Josef —- hast Du mich lieb?" Da sinkt er an ihr nieder auf die Knie und drückt das Antlitz in die weichen Fasten ihres TrauergewandeS. „Ja, ich habe Dich lieb, Mutter, lieber wie mich selbst, darum gäobe ich Dir, was Du von mir verlangst!" Klaus war in hohem Grade betroffen, als Ines ihm eine Stunde später die Mittheilung von JosefS überraschendem Ent schluß machte. „Und Du billigst diesen übereilten Schritt, Mama?" fragte er beinah vorwurfsvoll. „Das kann ich nicht glauben! Josefs momentane weltschmerzliche Stimmung ließ diesen Vorsatz reifen! Er handelt übereilt und unüberlegt! Wie kann ein Mensch von einundzwanzig Jahren, welcher die Welt noch garnicht kennt, der selben voll innerster Ueberzeugung entsagen! Das ist Unnatur! Das wird sich rächen!" Ich hoffe nicht, daß er Mönch wird, sondern sich nur für den geistlichen Stand entscheidet!" seufzte Ines tief auf. „Gleichviel, auch als Geistlicher schließt er mit dem Leben und seinen heiteren Genüssen ab, wenigstens, wenn er ein gewiffen- haster und frommer Priester sein will, welcher die strengen Pflichten erfüllt, die man von ihm verlangt. „Verzeih meine Offenheit, Mama! Ich spreche als Protestant, welcher die Entsagung und Vereinsamung, welche Euren Geist lichen vorgeschrieben ist, nicht begreift und nicht billigt. Hat Joses denn trotz seiner Jugend schon eine unglückliche Liebe, welche ihn zur Ehelosigkeit prädestinirt? — Nein?! Nun dann hat er über haupt die Liebe noch nicht kennen gelernt, und wenn sie dann kommt, ist es zu spät und sie wird zum Fluch für ihn!" Ines bewegte zustimmend den Kopf, Thränen rollten über ihre Wangen: O Klaus, wie bange ich um meinen Sohn! Er sucht den Frieden und findet die schwersten Herzenskämpse, welche ein Mensch durchleiden kann! Joses ist seit Kindesbeinen ein Pfad finder gewesen, welcher sich Schritt um Schritt aus dem Lebens wege vorwärtskämpfen mußte, — auch fetzt steht ihm das Ziel, nach welchem er instinktiv strebt, noch fern, ferner wie je, denn die Befriedigung, welche er nach seinen Charakteranlagen von dem Leben und seinem Wirkungskreis verlangt, findet er im Kloster und in der Kirche nimmermehr!" „Noch ist nicht das letzte Wort gesprochen, Mama, und ich denke mir, die Frühlingsstürme brausen noch einmal durch die Seele des Pfadfinders, um ihn in andere Bahnen zu verschlagen. Durch Kampf zum Sieg! — Gebe Gott, daß Josef ein rechter Kämpe sei!" Eine einfache Miethsdroschke stand vor dem Palais deS ehe maligen Nabob, und der magere Gaul senkte schläfrig den Kopf zu dem köstlichen Mosaikpflaster, welches ehemals die Hufe des eleganten Viererzuges ungeduldig gescharrt hatten. Frau Ines Sterley reiste ab, — und sie nahm diesmal für ewige Zeit Abschied von all der Pracht und Herrlichkeit, welche sie hier willkommen geheißen, als vor sieben Jahren ihr Fuß die Schwelle zum ersten Mal überschritten. Wie falsch hatte man Exzellenz Torisdorff damals beurtheilt, und wie falsch beurtheilte man sie heute! Ehemals war manch neidischer Blick der reichen Frau gefolgt, welche von all den Millionen ihres Gatten Besitz ergriff, welche als Herrin und Gebieterin im fürstlichen Besitz einzog und gewiß, voll Stolz, Glück und Genugthuung, ihres Herzens Freude gar nicht zu lassen wußte! Hatten die Leute Recht? O nein! Keiner ahnte, wie schwer das Herz der reichen Frau war, wie ungern, wie widerwillig sie dieses Haus betrat, wie sie diesen Schritt nicht als ein Glück pries, sondern ihn in tiefinnerstem Herzen ein Opfer nannte! Und jetzt, als mitleidige oder schadenfrohe Blicke der Wittwe des bankerotten Banquiers folgten und Jedermann überzeugt war, daß dieselbe als trostlose, verzweifelte Frau sich von Pracht und Reichthum trenne, daß diese Stunde die bitterste und ent sagungsreichste ihres Lebens sei, daß der Sturz aus der Nähe blendenden Genusses in die Tiefen des Elends sie rettungslos zerschmettern mußte, — jetzt täuschten sich die Menschen ebenso sehr, wie sie es ehemals gethan hatten. Leichten Herzens, aufathmend wie erlöst von einer erdrücken den Last, bestieg Ines die Droschke, dieses bescheidene, armselige Fahrzeug, in welchem sie so lange nicht gesessen, und welches sie früher doch so oft stolz und glücklich bestiegen, wenn cs galt, zu Festen zu fahren, wo die Lakaien den Droschkenschlag ebenso respektvoll vor Ihrer Exzellenz der Freifrau von Torisdorff auf rissen, wie sie später gleichgiltig und gelaffen die prunkende Equi page der Frau Kommerzienräthin Sterley öffneten. Keine Thräne verschleierte den Blick der Wittwe, als sie von einem Besitz Abschied nahm, welcher sie nie beglückt, sondern stets nur gedemüthigt hatte. Am Grabe ihres zweiten Gatten hatte sie ehrliche und schmerz liche Thränen aufrichtiger Trauer geweint, denn sie hatte James Franklin Sterley als braven und ehrenwerthen Mann geachtet und geschätzt und ihm alles Gute, was er an ihr und Joses gethan, herzlich gedankt. Auch jetzt, als sein Name durch seine Firma an den Pranger gestellt war, machte sie die Person ihres Gatten für das Unglück nicht verantwort! ch. Er hatte sich leicht sinniger Weise mit Bankhäusern eingelasten, deren Unreellität ihn mitriß und ihm schwere Opfer kostete; denn wäre der unglückselige Bankerott nie über seine eigene Bank hereinge brochen, wäre er gesund und am Leben gevstöben. In den herrenlosen Besitz aber war eine Meute gebrochen, verbrecherisch in den Schmutz zu reißen, was lange Jahre hoch in Ehren gestanden. Nein, James Franklin trug keine Schuld an dem Elend, welches hereingebrochen war, und dennoch athmet JneS erleichtert auf, als sie jedes äußere Band, welches sie noch mit ihm vorder Welt verband, abstreifen konnte. — So ist es einem Menschen zu Muthe, welcher jahrelang unter dem Zwange der Pflicht eine schwere Arbeit gethan und nun endlich wieder das Joch von sich abschütteln kann, frei und glücklich zu sein. Ine» empfand eS wie eine Erlösung, als sie der Zug aber mals dem Süden zuführte. Josef begleitete die Mutter, um sie in Nizza behaglich unterzubringen, und da Lina, die treue er fahrene Pflegerin, ihrer Herrin zur Seite blieb, so konnte Joses sie^irosten Herzens in diesem Paradies dec Vergessenheit zu- Jn der Heimath waren die traurige» Geschäfte bald geregelt. Klaus hatte Alles, waS er besaß, hingegeben, um daS große De fizit decken zu helfen, aber zu seinem ehrlichen und großen Schmerz blieb dennoch gar manche Wunde ungeheilt, und dieses Bewußt- sem folgte ihm als einziger Schatten in sein neues Leben hinein. Allä Neue übt auf heiter uud glücklich beanlagte Menschen stets einen angenehmen Reiz auS, und empfand es auch Klaus als etwas recht Originelles und echt Künstlerhaftes, als er mit seinem kleinen Koffer, welcher die nothwendigsten Effekten enthielt, seinem Malkasten und dem magern Geldbeutel nach München zurückreiste. Am sympathischsten wäre es ihm schon gewesen, er hätte so ganz als Wanderbursch mit Ränzel und Stab zu Fuß durch die Welt ziehen können, dazu war aber das Wetter noch zu wenig ein ladend, und ohne Malstudien im Freien machen zu können, hatte solch eine Scholarenfahrt doch keinen rechten Zweck. Außerdem trieb es ihn voll fieberischen Eifers an feine Arbeit zurück. Er hatte wohl seine ganz besonderen und eigenen Gedanken dabei, wenn er so schnell wie nur möglich etwas Bedeutendes schaffen und ein renommirter, gut bezahlter Meister der Kunst werden wollte. Josef hatte die ersten Nachrichten auS München recht mit Sorge erwartet. Er begriff nicht, daß KlauS so harmlos und seelensruhig nach München zurückkehrte, wo man ihn als Millionär gekannt und respektirt hatte, wo man genau über die entsetzliche Bankerott affaire unterrichtet war und eS den ehemals so viel beneideten Kunstschüler sicher empfinden ließ, daß das Glück und die Gunst der Welt gar wandelbare Dinge sind! Um so überraschter und froher war er, als Klaus sehr zu frieden und Wohlgemuth von seinem Ergehen berichtete, es gar nicht genug rühmen konnte, wie rücksichtsvoll und unverändert treu seine Freunde ihm begegneten, wie er überall genau so liebenswürdig und gut ausgenommen werde, wie ehemals als Sohn des reichen Mannes. Noch empfinde er seine Verarmung in nichts, ja er bedürfe nicht einmal der ganzen Zulage, welche Joses ihm so großmüthig bewillige. Er lebe jetzt so viel billiger, weil so gar keine Anforderungen mehr an ihn gestellt würden, und das Sparen und „sich nach der Decke strecken" habe doch auch einen großen Reiz! Er habe sich ehemals nicht annähernd über eine Tausend- Psund-Note so gefreut, wie jetzt über ein erspartes Markstück! Welch ein stolzes Hochgefühl werde es erst sein, wenn er selbst verdientes Geld auf den Tisch zählen könne! — (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. * Die Direktion der „Hamburg-Amerika-Linie" hat in Folge der Meldung, daß der englische Dampser „Koordistan" die »Bulgaria" nach dem Verlust ihres Steuerruders gesprochen habe, einen Inspektor nach Bremerhaven gesandt, um den Kapitän sofort nach dem Eintreffen eingehend zu befragen. Der Kapitän Simpson vom „Koordistan" äußerte sich wie folgt: Wir sichteten am 5. Februar 8 Uhr morgens die „Bulgaria" auf 41 Grad 23 Min. Breite und 43 Grad 50 Min. Länge, welche signalisirte: „Wünsche sofortigen Beistand." Der Steuerapparat der „Bulgaria" war gebrochen, das Ruder schlug heftig, es war tarke Schlagseite, das Backbord-Deck war zu Wasser, die Back- ,ord-Boote waren fort. Die Boote des „Koordistan" versuchten vergeblich die Mannschaften aufzunehmen; Kapitän Simpson ilie.b-bei der „Bulgaria" 28 Stunden, um, falls das Wetter ab laute, sie eventuell zu schleppen. Am 6. Februar nachmittags herrschte ein Orkan mit Hagelböen; wir verloren dadurch die „Bulgaria" aus Sicht. Der „Wehawken" und ein anderer Dampfer waren auch ander Längsseite; 2 Boote waren bei dem „Weehawken", von denen eines nach Abgabe der Insassen zertrümmert wurde. Die Maschine der „Bulgaria" war nicht in Thätigkeit. Kapitän Simpson sagt: Es herrschte keine Panik an Bord der „Bulgaria", alles war ruhig, alle Leute hatten Rettungsgürtel, es befanden sich nur noch einige Paffagiere an Bord. Am 7. Februar passirten wir einen westlich steuernden Dampfer. * Ein sehr hübscher Gebrauch, der bei uns wenig bekannt ein dürfte, herrscht in den reichen Familien Rußlands. Bekannt- ach wird im Zarenreich noch heute das Fest der „Heiligen drei Könige" mit großem Aufwand gefeiert und da eS die Sitte er- ordert, daß man sich anläßlich dieser Gelegenheit gegenseitig ein- hdet und glänzend bewirthet, dauern die Epiphania-Diners ge wöhnlich bis Ende Januar, also nach unserem Kalender bis in die Mitte des Monats Februar. Das Hauptereigniß bei diesen Diners bildet das Zerschneiden des großen, einer Baumtorte ähn lichen Epiphania-Kuchens, der zum Dessert auf der reich besetzten Tafel erscheint. In diesen Kuchen sind unter Aussicht des Gast gebers ebensoviele Schmuckgegenstände, wie Gäste erwartet werden, hineingebacken und so geschickt vertheilt worden, daß sich in jedem der vorsichtig von dem Hausherrn abgeschnittenen Stücke eines der meist recht werthvollen kleinen Souvenirs befinden muß. Dieser etwas kostspielige Gebrauch ist noch nicht sehr alt, da er von dem Vater des jetzigen Zaren eingesührt wurde. In Bezug hierauf wird folgende interessante kleine Episode erzählt: Wenige Monate, nachdem Alexander III. den Thron bestiegen hatte, fühlte er sich für die auffallende Schönheit eines gewissen Hoffräuleins von so aufrichtiger Bewunderung ergriffen, daß er — obwohl er seine Gemahlin innig liebte — den Entschluß faßte, der jungen Dame eine ganz besondere Auszeichnung zu Theil werden zu lassen. Er wählte dazu den nahe bevorstehenden Dreikönigstag. Als am Abend beim Dessert vcs Festdiners der Epiphania-Kuchen aufgetragen wurde, ging ein kaum von dem Gesetz der Etikette zurückgehaltenes „Ah" freudigen Erstaunens durch den Marmor saal. Der ungewöhnlich hohe Kuchen, ein Meisterwerk der Konditorkunst, war mit einer Grafenkrone geschmückt, deren Zacken bis auf eine mit echten, wunderbar schimmernden Perlen verziert waren. Dem scharfen Auge der Zarina entging dieser Umstand nicht und sie richtete einen fragenden Blick auf ihren Gatten, dessen Gesicht einen entschieden verlegenen Ausdruck zur Schau trug. Ohne aufzusehen entfernte der Zar mit einer hastigen Bewegung die neunzackige Krone, legte sie neben sich auf den Tisch und begann dann sehr vorsichtig die Torte mit einem goldenen Messer zu zertheilen. Die Kaiserin zerbrach ihr zuerst erhaltenes Stück und hatte kaum einige Bissen davon in den Mund genommen, als sie einen halblauten Ruf des Ent zückens ausstieß, indem sie einen prächtigen Diamantring zum Vorschein brachte, der ihr zwischen die Zähne gerathen war. Im nächste» Moment entdeckt« di« neben chr sitzende Hofdame eine mit drei Smaragden verzierte Broch«, ein« andere stieß auf ei« mit Rubinen gefaßtes Schmuckstück und so wurden nacheinander Saphir» und Opalringe, Türkisen- und Brillantnadeln auS der» feinen Gebäck hervorgeholt. Ganz zuletzt untersuchte die schön» Nadedja S. . . ihren Kuchen. Das reizende Antlitz mit tiefer Gluth übergossen, ließ sie plötzlich ohne ein Wort zu spreche« eine große leuchtende Perle auf den Teller fallen, als hätte sie sich a« der Gemme die zarten Finger verbrannt. Mit einer etwas ungelenken aber entschlossenen Bewegung ergriffAlexander IN. die Krone aus farbigem Zucker mit den acht übrigen Perlen, setzte sie leicht auf das Haar der jungen Dame und sagte laut: Der schönen Nadedja Nikolowna, von heute ab Gräfin B. . . nach Unserm Kaiserlichen Willen." Am andern Tage sprach man nur von der neuen Gräfin und flüsternd nannte man ihre». Namen in Verbindung mit dem der morganatischen Gemahlin des unglücklichen VaterS des Zaren. So weit sollte eS aber nicht kommen. Alexander IN. gewann sehr bald sein seelische» Gleichgewicht zurück, wenn er es überhaupt auf emen Augenblick verloren haben sollte, und die schöne Nadedja hatte nach kaum sechs Monaten die Ehre, diesmal mit einer Fürstenkrone im Haar, glückstrahlend ihren HochzeitSball mit dem Herrscher aller Reußen zu eröffnen. Seit lenem denkwürdigen Diner im Zaren« Palast aber ist es in der vornehmen Welt von Petersburg Mode geworden, in dem Epiphania-Kuchen kostbar« lleberraschungen für die Gäst« zu verbergen. * Ein neuentdeckter „Raffael". Einen seltenen Glücks fund machte unlängst ein Pariser Maler, der sich nebenbei da«! mit beschäftigt, alte werthvolle Gemälde aufzusrischen. Im Dezember vorigen JahreS, als er auch ein solches Kunstwerk restaurirt hatte und aus der Suche nach emem alterthümlichcn Rahmen war, entdeckte er bei einem Trödler genau daS, waS er' wünschte. In dem Rahmen, den er dem Händler für 20 Francs" abkaufte, befand sich ein sehr beschmutzte-, bis zur UnkennÜlchkeü' verräuchertes Bild, daS er mit nach Hause nahm, um eS näher zu untersuchen. Zu seiner nicht geringen Ueberraschung entpuppte sich die vollkommen werthloS scheinende Leinwand nach einige« Reinigungsversuchen als ein Gemälde von Raffael, daS Adam und Eva im ir ischen Paradiese darstellt und eine Variante de» berühmte» Raffael'schen Werkes ist, welches sich bekanntlich im, Museum des VaticanS befindet. Nachdem der Maler die alte Leinwand tadellos gereinigt, sauber auSgebeffert und vorsichtig" renovirt hatte, verkaufte er sie dem Besitzer einer Gemälde-Galerie in der Rue Lazare für baare 80000 Franes. Zufällig hörte der Trödler von dem glänzenden Geschäft, das der Käufer de» RahmenS gemacht, und verlangte von dem Maler die Herausgabe, der Leinwand, die dieser ihm natürlich verweigerte, indem er be«. hauptete, das Bild zugleich mit dem Rahmen gekauft zu haben.' Der Händler reichte dann kurz entschlösse» die Klage ein, und' die Untersuchung ist bereits im vollen Gange. Den streitigen Gegenständ hat man in Anbetracht seines großen WertheS in den' Händen des jetzigen EigenthümerS, Mr. Gabriel, gelaffen, der daS Gemälde auch nicht mehr unter 400000 Francs hergebe» will. Auf den Ausgang dieser interessanten Angelegenheit ist man sehr gespannt. * Der älteste HetrathSkandtVat Ver Welt dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach ein in Oran lebender Araber, NamenS- Salem den Salem sein. Dieser alte Adonis hat im Jahre 1797° als Sohn einer Sklavin im Sudan das Licht der Welt erblickt- und wurde in frühester Jugend ebenfalls als Sklave verkauft. Sein erster Herr ein verarmter Araber, veräußerte ihn einige Jahre später für einen Sack voll Datteln. Nachdem Salem ver-' chiedene Male seinen ferneren Eigenthümern entflohen und zuletzt sreigegeben worden war, führte er bi» zu seinem 50. Jahre ein überaus abenteuerliches Leben. DeS UmhervagabondirenS endlich müde, ließ er sich in Oran nieder und nahm sich ein Weib, das ihm ein halbes Jahrhundert hindurch treu zur Seite stand. Vor kurzem starb seine Lebensgefährtin und ließ einen anfänglich trostlosen, mehr als 100jährigen Wittwer zurück. Die meisten, Männer werden, wenn sie ein annähernd so hohes Alter erreicht haben, wohl der Ansicht sein, daß für sie Spiel und Tanz und! somit auch das Freien ein überwundener Standpunkt sei, der gute Salem ben Salem denkt darüber jedoch anders. Denn der noch sehr lebenslustige Mummelgreis ist jetzt damit beschäftigt, einem kaum 20jährigen Mädchen eifrig den Hof zu machen. Da der' Freier ziemlich reich ist, die Schöne dagegen sehr arm, so betrachtet man es keineswegs als ausgeschloffen, daß seine Werbung ange nommen wird. * Eisenbahnunglück. Mit dem Zuge, welcher Morgens 5 Uhr 22 Min. von Tournai abgeht und 8 Uhr 14 Min. in Forest bei Brüssel eintrifft, wo er Aufenthalt hat, fuhr auf dem dortigen Bahnhofe der 6 Uhr 47 Min. von Mons abgelaffene. und in voller Fahrgeschwindigkeit einfahrende Expreßzug zusammen. Letzterer hatte in Folge starken Nebels die Haltesignale nicht be merkt. Der Zusammenstoß war furchtbar: die Lokomotive deS. Expreßzuges schob sich auf die letzten Wagen des Zuges von Tournai, welcher stark beschädigt wurde. Mehrere Wagen wurden vollständig zertrümmert. Man schätzt die Zahl sämmtlicher Umge kommenen auf etwa 30. Die Zahl der Verwundeten beträgt über 100, darunter 50 schwer. FremdenNste vom 17. Februar 1899. «misch, Händlerin, Kemnath, Bayern Gasthaus zur Post. Becher. Handelsmann, Schwarzenberg, Stadt Chemnitz. Bernhardt, Zollassistent, Moldau, Stadt Chemnitz. Bartsch, Rentier, Berlin, Hotel schwarze», Rotz. Beckmann, Kaufmann, Amsterdam, Hotel de Saxe. Beutmann,' Kaufmann, Roßwein, Hotel de Saxe. Boecker, Kaufmann, Hohen limburg. Hotel de Saxe. Bolender, Kausm., Barmen, Hotel de Saxe. Bley, Kaufmann, Leipzig, Hotel Kronprinz. Drescher, Kaufmann, DSbeln, Hotel R. Hirsch. Mischer, Verkäuferin, Dresden, Stadt. Chemnitz. Friemer, Kaufmann, PeterSwaldau i. Schl., Hotel de Saxe. Fuß, Kaufmann, Berlin, Hotel R. Hirsch. Frank, Kausmann, Zeitz, Hotel Stadt Altenburg. Ferch, Viehhändler, ZachaSberg, Gasthaus zur Post. S-rling, Kaufmann, Stettin, Hotel Stadt Altenburg. Güntzel, Kaufmann, Chemnitz, Hotel Kronprinz. Huste, Wollhändlerin, Kirch berg, Stadt Chemnitz. Horstkolte, Kaufmann, Bremen, Hotel R. Hirsch. Herrmann, Kaufmann, mit Frau, Senftenberg, Hotel schwarzes Roß. Helmert Kaufmann, Dresden, Hotel de Saxe. Hunger, Kaufmann, Chemnitz, Hotel Kronprinz. Haertelstein, Kaufmann, Frankfurt a. M., Hotel Kronprinz. Jacke, Kaufmann, Hamburg. Hotel Stadt Alten burg. Kozdon, Werkmeister, Mittelwalde, Hotel R. Hirsch. Kempff, Kaufmann, Passau i. Bay., Hotel Kronprinz. Kuntzemüller, Kausm., Berlin, Hotel R. Hirsch. Lorentz, Kaufmann, Großröhrsdorf, Hotel Goldn. Stern. Lindemann, Kaufmann, Zeitz, Hotel Kronprinz. Leh-' mann, KommissionS-Rath, Dresden, Hotel de Saxe. Lindner, Kaufnr, Offenbach, Hotel de Saxe. Landauer, Kaufmann, Hamburg, Hotel de Saxe. Meyer, Händlerin, Kemnath i. Bay-, Gasthau» zur Post. Müller, Kaufmann, Dresden, Hotel Soldx. Stern, «eitert, A«h- Händler, Sayda, Sasthau« zur Post. Reumann, Lauft»««, dreSdex
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