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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189901261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18990126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18990126
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-26
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.01.1899
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«1. I8d». Forderungen daß durch entsprechende Erklärungen aller theilnehmenden unzweideutig aller ¬ en u- en n- ,e- 00 Generälen und Offizieren nach dem Kasino deS I. Garde- RegimentS zu Fuß, woselbst ein Frühstück eingenommen wurde- Wien, SS. Januar. Ein von der deutschen Volkspartei auSgegebeneS Kommunique besagt: Die von den gewählten Ver trauensmännern der deutschen Oppositionsparteien abzuhaltenden Besprechungen sind von Seiten der deutschen BotkSpartei unter der Bedingung zu beschicken, daß die Besprechungen ausschließlich dem Zwecke dienen, abgesehen von der selbstverständlichen Forderung nach Aufhebung der Sprachenverordnungen, im Interesse der Erhaltung deS deutschen Besitzstandes positive ge- cher cher ner lach der rte, ost u- irt le rn hr »cke- aem feite Der hts- zu rauf igen feilt chler ehm- fende ichen and- l ein Die resen und Nicht -reis ürgt, .ist linke war. stähe hat, und neu, den. ?ind reilt will, den rsh- ern, nver kind en aß oft an Ug. den sch »er :u. >aS chc Eigene Drahtberichte. <R«ch Schluß der «edattto» eingegang«».) Dresden, SS. Jannar. Vom Präsidium der Dresdner Handelskammer wurde heute Vormittag an Stelle deS wegen Krankheit auSscheidenden Präsidenten Hultzsch Kommerzienrath Konsul Lüder und als Stellvertreter desselben Kommerzienrath Collenbusch gewählt. Zum Präsidenten bezw. Vizepräsidenten der mit der Handelskammer vereinigten Gewerbekammer wurden die Stadträthe Schröer und Wokurka gewählt. Potsdam, SS. Januar. Der Kaiser traf heute Vormittag S Uhr hier ein und begab sich im offenen Zweispänner nach dem Langen Stall. Hier waren anwesend der kommandirende General des Oaräs-äa-carp«, die Generäle deS kaiserlichen Hauptquartiers sowie das gesammte Osfizier-Corp- d«S ersten Garde-Reg,mentS zu Fuß und die sremdherrlichen Offiziere. Nach einer Besichtigung der Rekruten der Leibkompagnie und der 7. Compagnie deS 1. zu fragen, ob die Mächte den gegenwärtigen Moment für geeignet halten möchten, um an eine internationale Besprechung der im Rund schreiben vom 12. August entwickelten Ideen heranzutreten. In der Hoffnung jedoch, daß die Elemente der Beunruhigung, welche auf die politischen Kreise einwirken, bald mehr ruhigen Zuständen nommenen Konferenz zu begünstigen geeignet sind, ist die kaiser liche Regierung der Meinung, daß es schon jetzt möglich sei, an einen vorläufigen Ideenaustausch der Mächte heranzugehen zu tet «er de, rg nit ug !N. Parteien diese ausschließlich und Areiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite S. — 26. Januar. lfe. ml- icks hm or- >er- de- rnd feit fne Ser »ar ach sik- ge- die ka, ser de. de, ch- rr- :r- ün »z en )ie >e- eg ar we ist kanllt werden. Die zu wählenden Vertrauensmänner der Fortschrittspartei haben vor Eingang in die in Aussicht ge nommenen Berathungen darauf zu dringen, daß durch eine öffent liche Kundgebung die vielfach verbreitete falsche Annahme, als be zwecke man irgend welche Verhandlungen mit den Parteien der liechten oder mit der Regierung, ausdrücklich widerlegt und der inzige Zweck der Berathungen klargestellt werde. Als Ver trauensmänner der BolkSpartei wurden gewählt: Kaiser, Hachen burger, Hosmann-Wellenhof, Lemisch und Prade. Lemberg, LS. Januar. In Lopatyn erschoß sich der be- annte Pfarrer Markowsky, welcher sich an dem polnischen Auf wande 1863 betheiligt hatte. Parts, SS. Januar. Das „Echo de Lille" läßt sich aus England bestätigen, daß 410000 englische Grubenarbeiter sich vereinigt haben, um den Ansprüchen der Grubenbesitzer gegebenen- alls Widerstand zu leisten und einen allgemeinen AuSstaud aller englischen Grubenarbeiter durchführen zu können. Nremdeulike vom 24. Januar 1NVV. nationalpolitischer Natur auszustrllen, und daselbst sind 5 Ortschaften völlig zerstört. Washington, 24. Januar. („Reuter"-Meldung.) Der Sekretär Agone illos, deS Vertreters der Filipino-, übergab heute im Staatsdepartement eine Mitthcilung, von der man anmmmt, daß sie «inen wichtigen Abschnitt in der Philippinen-Frage bilde. — Die dem Kriegsdepartement aus Manila zugegangenen Nach richten find durchaus nicht befriedigend. General OtiS meldet, man nehme an, daß die Insurgenten im Begriff seien, ein« Ent scheidung zu erzwingen. Wenn dies der Fall sei, könne das ichkeßliche Ergebniß nicht vorausgesehen werde«. Als der ge fährlichste Punkt gelte Manila, nicht Mo-Jlo. Hongkong, 24. Januar. („Reuter"-Meldung.) Der Um stand, daß dir amerikanischen Behörden hier eine Anzahl kleinerer Dampfschiffe für den Flußverkehr ankaufen, erweckt bei den Filipino- neuen Verdacht. Sie glauben, Mac Kinleys Unter- suchungskommissiou suche nur einen Borwand, um Zett zu gewinnen. Manila, 24. Januar. („Reuter"»Meldung. Die Filipino- in Calooean und Gegalanjin wurden durch Salutschüsse, die deutsche ynd englische Schiffe austauschten, irregeführt und rückten am 18. d. M. in Schlachtordnung 3000 Mann stark auS, griffen aber die amerikanischen Linien nicht an. — Nach Berichten auS dem Innern deS Landes ist die Autorität Aguinaldos allgemein anerkannt. Alle, brauchbaren Männer sind eingereiht. Die Truppen der Filipinos leben üppig, während die Dorfbewohner^ welche die nöthigen Lebensmittel aufbringen müssen, gezwungen sind, von Reis ihr Leben zu fristen. Zwischen de« Militär-und Civilbehörden sind einige Reibungen vorgekommen. Man schätzt die gesammte Mannschaft der Filipinos auf 30000 Mann. Außer dem sollen sie 50 Maximgeschütze haben. Die militärischen Führer in Malolos sind überzeugt, daß die Amerikaner außerhalb Manilas nicht wirksam operiren können. Adler, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Beeck, Kaufmann, Halle a d. S., Hotel de Lax«. Brrg-r, Kaufmann, Mittweida, Hotel- Stadt Altenburg. Bauer, Kauim, Frankfurt a. M., Hotel R. Hirsch. Sohn, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Hirsch. Creiset, Kaufmann, Bree lau, Hotel Stadt Altenburg. Daniel Kaufmann, Leipzig, Hoiel R. Htrich. Drey uß, Kaufmann, Aran surt a. M., Hotel de Saxe. GngbertS, BersicherangS-Jnspekror, Dresden, Hotel de Laxe. Ehrig, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Engel Kaufmann, Dresden, Hotel schwarzes Ro^ -fink, Kaufmann, Tvemni», Hotel de Saxe. Freund, Kausmann Berlin, Hotel de Saxe. Fleuß, Werkzeug-Fabrikant, Elberfeld, Hotel Kronprinz. Finzelberg, Kaufmann, Dresden, Hotel Kronprinz Freund, Kammann, mit Frau, Berlin, Hotel Kronprinz. Fuhrmann, Kammann, Leipzig. Hotel R. Hirsch. Focke, Kaufmann, Leipzig, Hotel schwarze- Roß Gierth, Reisender, Görlitz, Hotel d« ?axe. Giese, Kau mann, Zittau, Hotel Kronprinz Große, Kanfm., Chemnitz, Hotel Stadt Altenburg. Gregor, Prolurist, BnSlau Gast haus zur Post. Hochmuth, Reisender Zethau, Soldn. Löw«. Hahn, Kaufmann, Würzburg, Hotel Kronprinz. Hergerth, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Hirfch. John, Kaufmann. Berlin, Hotel de Saxe. Israel, Fabrikant, Oppach, Hotel Stadl Altenburg. Jaffrey, PrivatuS, London, Hotel R. Hirsch. Keller, Kaufmann, Hainichen, Hotel Stadt Altenburg. Küpper, Lederfabrikant, Mülheim a. d. Ruhr, Hotel R. Hirsch. Kern, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Kükelhahn, Kaufmann, BreSlau, Hottt R. Hirsch. Klein, Kausmann, Neuß a. Rhein, Hotel de Saxe. Voewen heim, Reisender, Berit.», Hotel de Saxe. Ltchtenboldt, Kauim., Meuselbach Hoiel Kronprinz. Lutz, Kaufmann, Nürnberg, Hotel schwarzes Roe, Müller, Kaufmann, Lrimmitichau, Hotel Kronprinz. Mattig Lammler, Kaufmann, Leipzig, Hotel Stadt Altenburg Manaffe, Fe brikam, Berlin Höret de Saxe. Nies-, Kaufmann, Leipzig, Hotel »« sa.r. Rauendorff, Kaufmann, Berlin, Hotel Stadt Altenburg. Nt'on, Kaufmann, Löbau i. S . Hotel R. Hrrfch. Oldenburg, Bollet- u eister, Zwickau, Hole, schwarzes Roß. Veyold, Kaufmann, BrctMig, Hotel Traar Auenbmg. R rhter, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch. Rudolph, Kaufmann, Berndurg, Hotel schwarzes Roß. Gauer, Kansm., München, hoiel de Sare Schmidt Kaufmann, Seifhennersdorf, Hotel Kronprinz. Schmidt Kaufmann, CottbuS Hotel R. Hirsch. Saalberg, Kaufmann, gw.ckau, Hotel R Hirsch. Schüßler, Kaufmann, Dresden, Hotel R. Hirsch Sehbe-lich, Kaufmann, Leipzig, Hotel R. Hirsch. Seeger, Kaufmann, Dresden, Hotel schwarze» Roß. Schern. Kaufmann, Köln a. Rh., Hotel d« Saxe. Tretow, Kaufmann, Berlin, Hotel R. Hirsch «mann, Landwirth, Zschorna, «old». Löw«. Uhlstein, Kaufm-s Apolda, Hotel R. Hirsch. Waehrlich, Kaufmann, Dresden, Hotel de Saxe. Weigl, Kausmann, Berlin. Hotel de Saxe. Winsch, Kaufmann, LeiSnig, Hotel «ronprinz. WeiSke, Kaufman», Greiz, Hotel Stadt Altenburg. Wiedemann. Kaufman», Dresden, Hotel Stadt Altenburg Wimmer, Kaufmann, Zwickau, Hotel R. Hirsch. Zacharias, ,D«id«t, Hotel Lr-np«z. Po«, 24. Januar. DaS Gerücht, Italien beabsichtige einen chinesischen Hafen zu besetzen, taucht mit größerer Bestimmtheit auf. In diplomatischen Kreisen bespricht man ein gemeinsames Vorgehen mit Oesterreich. Madriv, 24. Januar. (Meldung der Agencia Fabra.) General RioS telegraphirte aus Manila an den Kriegsminister Correa, daß heute die Freilassung der Civilpersonen sowie der kranken und verstümmelten Soldaten zugestanden sei. General Mos hofft, in nächster Zeit die völlige Freilassung sämmtlicher gefangenen Soldaten melden zu können. Petersburg, 24. Januar. Der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten hat folgendes Rundschreiben an die hiesigen Vertreter der Mächte gerichtet: Petersburg, 80. Dezember 1888 (11. Januar 1899). Als im vergangenen August mein erhabener Herr mir austrug, den Regierungen, welche in Petersburg Ver treter haben, den Vorschlag zu einer Konferenz zu unterbreiten, deren Zweck sein sollte, nach wirksameren Mitteln zu suchen, um allen Völkern die Segnungen eines wahren und dauerhaften Friedens zu sichern und vor Allem der fortschreitenden Zunahpie der gegenwärtigen Rüstungen ein Ziel zu setzen, da schien nichts der mehr oder weniger baldigen Verwirklichung dieses von Menschlichkeit eingegebenen Planes im Wege zu stehen., Die entgegenkommende Aufnahme, welcher der Schritt der kaiserlichen Regierung bei fast allen Mächten begegnete, konnte nur dieses Einvernehmen bekräftigen. DaS kaiserliche Kabinett, welches die sympathischen Wendungen, in welchen die Mehrzahl der zu stimmenden Schreiben der Regierungen gehalten ist, hoch zu schätzen weiß, konnte gleichzeitig mit lebhafter Genugthuung die Beweise der wärmsten Zustimmung entgegennehmen, welche ihm zugingen und noch immer auS allen Gesellschaftskreisen und von den verschiedensten Theilen der Weltkugel an dasselbe gelangen. Trotz dieser großen Strömung der öffentlichen Meinung für die Ideen eines allgemeinen Friedens hat der politische Horizont sichtlich einen andern Anblick bekommen. In letzter Stelle sind mehrere Mächte zu neuen Rüstungen geschritten, indem sie sich bemühen, ihre militärischen Kräfte noch zu erhöhen und im Hinblick auf diese Unsicherheit derLage könnte man dahin gebracht werden, sich Neueste Nachrichten. Berlin, 24. Jannar. Der „Voss. Ztg." wird aus Budapest gemeldet: Die Krisis geräth jetzt in raschem Fluß, und schon die nächsten Tage werden die Entscheidung bringen. Es ist dies dem vermittelnden Auftreten Koloman Szclls zu verdanken, nicht minder aber dem Umstande, daß die Opposition endlich zu der Einsicht gekommen ist, daß der unhaltbaren Lage bald ein Ende gemacht werden müsse. So entschloß sie sich denn zur Nachgiebig keit, abernichtBanfiy.sondernSzellgegenüber. DieVertranensmänner der Opposition gaben gestern die bindende Erklärung ab, daß sie, wenn die liberale Partei Banffy zu opfern bereit ist, blind lings die ihr von Szell vorzulegenden Bedingungen annehmen. Die Krists kann als überwunden, Banffy als gefallen angesehen werden. Die weiteren Verhandlungen mit der Opposition werden seit gestern durch Szell geführt. München, 24. Januar. Der Prinz-Regent von Bayern genehmigte die Aufführung der Passionsspiele in Oberammergau für den Sommer 1900. Budapest, 24. Januar. DaS „Ungarische Korrespondenz bureau" bezeichnet das Gerücht von der Demission des Minister präsidenten Banffy und von der Betrauung des Abg. Szell mit der Neubildung des Kabinetts als vollkommen grundlos. Die Berufung Szells zum Kaiser nach Wien erfolgte auf den Vor schlag des Ministerpräsidenten aus dem Grunde, weil Szell als Führer einer Gruppe innerhalb der Regierungspartei Bedenken hinsichtlich der Geltungsdauer des österreichisch-ungarischen Aus gleichs äußerte. Nach dem Vorschläge der Regierung sollte der neue Ausgleich bis Ende des Jahres 1903 gültig sein, jedoch mit dem Hinzufügen, daß, falls die Erneuerung desselben an' parlamentarischem Wege unmöglich sein sollte, die Gültigkeit sich auch bis nach dem Jahre 1903 erstrecken sollte. Szell fand die , Erstreckung des Termins auf unbestimmte Zeit bedenklich und er hielt infolgedessen die Berufung, um diese Bedenken dem König vorzutragen, worauf die Bestimmung genehmigt wurde, daß der neue Ausgleich bis zum Jahre 1904 gültig sein soll. Von dieser Abänderung wurde heute seitens des Ministerpräsidenten und der Minister Lukan und Fejevary die Opposition durch Vermittelung der Diffidentenführer verständigt. Tie Verhandlungen zwischen der Regierung und der vereinigten Opposition werden für Donnerstag erwartet. , Budapest, 24. Januar. Baron Banffy hat dem Kaiser seine Demission übergeben; dieselbe wurde angenommen. Koloman Szell ist zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Leusder-, 24. Januar. Große Rudel Wölfe machen Ost- ' und Nopdgalizien unsicher. — In einem Dorfe der Bukowina wurde ein Lehrer von einer Wölfin angefallen und zerrissen. Jglau, 24. Januar. Die Osfiziersdeputation des preußischen Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 traf heute zum Besuche des 4, Bataillons des 34. Infanterie-Regiments hier ein. DaS hiesige, Offizierkorps bereitete seinen Gästen einen herzlichen Empfang. Arbeit, hie zum Schutz der Halligen in den letzten Jahren vor genommen ist, vergeblich gemacht sein. Auch von Pellworm und Nordstrand kommen Klagen, denn man fürchtet ernsthaft für Norderoog, Süderoog und Südfall. Es wird im ganzen Hallig gebiet jedenfalls stark gearbeitet werden müssen, wenn man für die folgenden Jahre weitere verhängnißvolle Abbrüche verhüten will; an ein Wiedergewinnen des Verlorenen ist ja gar nicht zu denken. * Lempelschändung. In ein vegetarisches Speisehaus traten jüngst zwei Geschäftsreisende, studirten lange die Speisen karte und bestellten sich schließlich gezuckerten Milchreis mit zer lassener Butter Und Apfelmus. Als ihnen die schlichte Vegetarier speise vorgesetzt worden war, zogen sie plötzlich aus ihren Taschen diesige Wurstenden hervor und schickten sich an, Reis und Wurst zu verschlingen. Beim Anblick der „thierischen Leichentheile" schauderten Wirth uyd Gäste förmlich zurück und waren anfangs ganz sprachlos, dann aber brach der Entrüstungssturm loS und die „Rauhthirrmenschen" wurden schleunigst an die frische Luft befördert. ' * Siüe gefährliche Cigarette. Aus Ragusa berichtet man: Hier promenirte ein Arbeiter, eine Cigarette rauchend. Plötzlich explodtrt« dies« und der Arbeiter wurde mit zer trümmertem Kiefer inS Spital gebracht, wo er gestern Nacht starb. Allem Anscheine nach hatte die Cigarette einen Explosiv stoff enthalten. * Gine eigenartige Diebesbande machte sich in Aschaffenburg seit ungefähr vier Wochen bemerkbar, die ihre Thätigkeit hauptsächlich auf Delikatessen- und Kolonialwaaren- Geschäfte, sowie auf Restaurationen richtete. Endlich kam man durch Zufall auf die Gesellschaft und sie entpuppte sich, wie die „Augsb. Abrndztg." berichtet, als eine Anzahl Realschüler und Kausmannslehrlinge, Söhne achtbarer Eltern. Das Haupt der Bande ist sogar ein Frhr. v. Hutten, auch ein „Herr" von Kiesling ist darunter. Die Realschüler wurden natürlich sofort din.ittirt und die Haupträdclsführer einige Tage in Untersuchungs haft genommen, do aber kein Fluchtverdacht vorlag, wieder frei- gelassen. Der Frhr. von Hutten hatte nun nichts Eiligeres zu thun, alS in der Wohnung eines Bierreisenden, in welcher er, da er in der Brauerei beschäftigt war, sich auskannte, 80 Mark zu stehlen und mit noch zwei Komplizen mit dem Erpreßzng nach Frankfurt a. M. zu fahren und daS Geld zu verjubeln. Beider Wiederankunft in Aschaffenburg wurde die Gesellschaft dingfest gemacht. Der gestohlenen Gegenstände ist eine Unmasse, und eS ist vorläufig noch ein Räthsel, ob die Bande die Sachen allein verbrauchte oder auch verkaufte. Thatsache ist, daß auch Mädchen von 14—16 Jahren zu der Vertheilung der Eßwaaren beitrugen. * In Campobaffo (Unteritalien) ist vor einigen Tagen der angeblich letzte Soldat der Gratzen Armee, Angelo Mabera, im Alter von 109 Jahren gestorben. Er besaß ein Belobungs dekret Napoleons I. und hat als alter Mann noch an Feldzügen Garibaldis theilgenommcn. * Sin lustiges Begräbnitz. AuS dem Eisakthal wird den „M. N. N." geschrieben: Bor wenigen Tagen starb in einer kleinen Ortschaft zwischen Klausen und Bozen im Alter von 78 Jahren ein Bauer. Der Mann, der ein Geizhals war, besaß einen großen Hof und hatte ein Vermögen von 200000 Kronen. Er war unter der Bevölkerung deS inneren Eisalthales allgemein unter dem Namen „die letzte Medizin" bekannt; mehrere Male wurde er wegen unsauberer Wuchergeschäfte vom Gerichte ab gestraft. DaS Begräbniß gestaltete sich ziemlich heiter: Schon vor dem „üblichen Todtenmahle" thaten sich Männlein und Wciblein im WirthShause des kleinen Ortes gütlich, um sich zum Leichen begängnisse nach dem Friedhof tüchtig zu stärken und dem reichen Geizhals die „letzte Ehre" anzuthun. Viele „Trauergäste" wackelten und die kleine Ortskapelle vergaß darauf, daß heute ein Begräbniß sei; sie spielte einen fidelen Marsch. Nach der Be erdigung wurde stundenlang getafelt und mancher „Rausch" nach Haufe getragen. s dem Zweck, um ohne Verzug nach Mitteln zu suchen, den fühlbar fortschreitenden Zunahmen der Rüstungen zu Wasser und zu ' Lande ein Ziel zu setzen — eine Frage, deren Lösung offenbar ' mehr und mehr dringlich wird mit Rücksicht auf den Umfang, ' welchen diese Rüstungen neuerdings genommen haben, und um die Wege für eine Besprechung der Fragen zu bahnen, welche sich auf die Möglichkeit beziehen, Konflikten mit den Waffen in der Hand durch die friedlichen Mittel zuvorzukommen, über welche die internationale Diplomatie verfügen könnte. Falls die Mächte den gegenwärtigen Augenblick für günstig erachten sollten um zu einer Konferenz auf diesen Grundlagen zusammen zutreten, würde eS gewiß von Nutzen sein, wenn die Kabinette sich über ihr Arbeitsvrogramm einigten. Die Fragen, welche einer internationalen Besprechung im Schooße der Konferenz zu unterziehen wären, könnte man in großen Zügen folgendermaßen zusammenfaffen: 1. Uebereinkommen, für eine zu bestimmende Frist die gegenwärtigen Effektivstärken der Land- und Seekräfte, sowie die Budgets des Kriegs und was damit im Zusammenhang steht, nicht zu erhöhen. Vorläufige Untersuchung über die Wege, in welchen sich für die Zukunft sogar eine Verminderung der Effektivstärken und der oben erwähnten Budgets, erreichen ließe; 2. Verbot, daß in den Heeren und Flotten irgendwelche neue Feuerwaffen und Explosivstoffe oder kräftigere Pulversorten, alS die gegenwärtig für Gewehre, wie für Kanonen benutzten, in Gebrauch genommen werden; 3. Einschränkung der Verwendung schon vorhandener Explosivstoffe von verheerender Wirkung für Landkriege und Verbot, Geschosse oder irgendwelche Explosivstoffe von einem Luftballon aus oder durch Benutzung anderer, analoger Mittel zur Verwendung zu bringen; 4. Verbot, in Seekriegen Untersee- oder Taucher-Torpedoboote oder andere Zerstörungs- mittcl derselben Art zu benutzen, und Verpflichtung, in Zukunft keine Kriegsschiffe mit Sporen mehr zu bauen; 5. Anwendung der Bestimmungen der Genfer Konvention von 1864 kuf See kriege auf Grund der Znsatzartikel von 1868; 6. Neutralisirung der während der Seegefechte oder nach denselben mit der Rettung Schiffbrüchiger betrauten Rettungsschiffe oder Boote auf derselben Grundlage; 7. Revision der auf der Brüsseler Konferenz von 1874 ausgearbeiteten und bis heute nicht ratificirten Erklärung betreffend die Kriegsbräuche; 8. Grundsätzliche Annahme der guten Dienste der Vermittelung und des fakultativen Scliiedsgerichts-VerfahrenS in dazu geeigneten Fällen zu dem Zwecke, bewaffnete Zusammenstöße zwischen den Völkern zu vermeiden; Verständigung in Betreff der Anwendungsweise dieser Mittel und Ausstellung eines einheitlichen Verfahrens für ihre Anwendung. — Selbstverständlich sollen alle Fragen, welche die politischen Beziehungen der Staaten und die durch die Ver träge festgelegte Ordnung der Dinge betreffen, sowie im All gemeinen alle Fragen, die nicht direkt zu dem von den Kabinetten angenommenen Programm gehören, von den Berathungen der Konferenz durchaus ausgeschlossen bleiben. Indem ich an Sie, mein Herr, die Bitte richte, in Betreff dieser meiner Mittheilung die Befehle Ihrer Regierung einholen zu wollen, bitte Ich Sie gleichzeitig, zur Kenntniß Ihrer Regierung bringen zu wollen, daß im Interesse der großen Sache, die meinem erhabenen Herrn so besonders am Herzen liegt, Seine Kaiserliche Majestät glaubt, daß es nützlich sein würde, wenn die Konferenz nicht m der Hauptstadt einer der Großmächte tagt, wo so viele politische Interessen zusammenfließen, die vielleicht den Gang eines Werke-, an welchem alle Länder der Welt in gleichem Maße interessirt sind, beeinflußen könnten. Athen, 24. Januar. Die Erdstöße dauern fort, sind jedoch schwächer. In den Städten Nissi und Suz auf dem Peloponnes verursachte ein Erdstoß zahlreichen Häusern Risse. Erheblicher Schaden ist in dem Departement Kyparissia angerichtet worden; auf die politischen Kreise einwirken, bald mehr ruhigen Zuständen Garde-Regiment- zu Fuß durch den Kaiser fand ein zweimaligrr Platz machen werden, welche den Erfolg der in Aussicht ge- Vorbeimarsch statt. Sodann begab sich der Kaiser mit den
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