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«nd Taaeblatt und Tageblatt mumm lkr ve waiglichm Mld WWei Be-Irdai r» zreiderg MW Snm». 0er«ttworU»ch« Leit»««: »e«r- »urrhardt. F» »rscheint«^ Wochentaa Abmd» '/us.lbrfürd« ' 1/ Inserat« >öH«n^H^vär«tttäz ü lltzr l /Vo N «»«« La. »rÄ Vtertüjyrltch» Mitttvllck ÜL« 11 mgmommr». P«i« für dt. Spalt,eil« 1» Pfg. Z NN «/»- O» »we«no»,tli» I Mk. VO-fg.u. «mmooaUtchVdPsg. V»S4»U»VNß» US» H Äuherbalb d«, Landg«richt»b«,ir» 15 Pf». sj LWV» zur Aufnahme vieset Monat- angenommen. MoF««, den 7. Ja»nar 1899. wird, vorzulegen, diejenigen, aus s.^ halten«» Loosung-schtt« mit zur Belmmtmachuch. U«««lvu«g »er Militärpflichtigen zur Aufnahme in »i« Verrrttiru«g»-Star»«- rolle betreffen». Königliches Lehm-Semnnr zn Nsssen. zur Aufnahme in die unterste (6.) Klaffe werden «och bi» E»»0 Oll-. EM.) Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über daS Vermögen des Cigarrenfabrikanten Ernft J«tt«» Matthe- in Freiberg ist zur Abnahme der Schlußrechnung de» Verwalter», zur Erhebung von Einwendungen gegen da» Schlußverzeichniß der bei der Bertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermöge«»« stücke der Schlußtermin auf den 8. Februar 1898, Vormittag» 19 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, Zimmer Nr. 33, bestimmt. Freiberg, den 10. Januar 18SS. Sekr Ifloolat, . K. 8/98. Nr. 61. Gerichtsschreiber beim Königlichen Amtsgerichte daselbst, Abth. I. In Gemäßheit A 57 der Deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden all« t« Jahre 1878 geborenen Wehrpflichtigen, welch« im hiesig«» Stadtbezirk ihre« dauernden Aufenthalt, beziehentlich Wohnsitz haben, ferner die hier aufhältlichen Zurückgestellten früherer Jahrgänge hierdurch aufgefordert, sich behufs Aufnahme in die RekrutirungSstammrolle in der Zett vom 18. Januar bis zum 1. Februar 1889 bei unserem Stammrollenführer (RathhauS, Halbgeschoß) und zwar während der Expeditions stunden: 9—12 Uhr Vormittags, 2—5 Uhr Nachmittags, zu melde«. Die Meldepflichtigen aus dem Jahre 1878 haben dabei, soweit dieselben «icht im hiesigen Otte geboren find, eine Geburtsurkunde (sogenannten Militärgeburtsschein), welche von den betreffenden Standesämtern nur zu diesem Zwecke kostenfrei ertheilt früheren Jahrgängen den im 1. Militärpflichtjahr er- zur Stelle zu bringen. Zeitweilig von hier abwesende Militärpsttchttge (auf der Reife begriffene Hand lungsgehilfen, auf See befindliche Seeleute u. s. w.) sind durch ihre solchenfalls hierzu ver pflichteten Eltern, Vormünder, Lehr-, »rot- oder Fabrtkherren innerhalb der obeu- bezeichneten Frist anzumelden. Militärpflichtige, welche «ach ««Meldung zur Stammrolle ihren dauernde« Aufenthalt oder Wohnsitz von hier nach eine« andere« Ort« verlege«, haben dies behuf» Berichtigung der Stammrolle sowohl bei« Abgänge der unter- zeichnete« Behörde, al» auch «ach »«tunst am «ene« Orte bei der BehSrde Auktion t« Großhartmannsdorf. Freitag, den 13. Januar 1899, Nachmittag s Uhr kommt in Veich«lt'» Vesta« ratio« 1 Strickmaschine gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Brand, am 8. Januar 1899. 811t>«rm»un, Gerichtsvollzieher. GWUßm Wertinm zu Freiberg. Die Anmeldunge« für die nächste Osterausnahme bitte ich, mir mündlich oder schriftlich bis Sonnabend, den 1. April zukommen zu lassen. Persönliche Anmeldung«« nehme ich in «einem Dienstzimmer von 11—12 Uhr entgegen. Beizubringen sind: 1) daS Letzte Schulzeugniß (MichaeliScensur), 2) Geburtsschein oder Taufzeugniß, 3) Impfschein. Dit Aufnahmeprüfung ist auf Montag, den 19. April, früh 8 Uhr festgesetzt. Freiberg, den 7. Januar 1899. MDMA"— abtrünnigen Flügel der liberalen Partei unter Gamazo unter einen Hut mit der ministeriellen Mehrheit zu bringen; Gamazo, der in da» am 12. Mai neugebildete Kabinett eingetreten war, schied bereits am 22. Oktober wieder auS. Gegen die im Lande auSbrechenden TheuerungSunruhen und carlistischen Umtriebe half sich daS Ministerium am 15. Juli mit der Verhängung deS Ausnahmezustandes. Zu heftigen parlamentarischen Kämpfen führte im September die Brrathung deS FriedensprotokolleS in de« CorteS, die auf Wunsch der Regierung geheim vollzogen wurde. Die» führte am 8. September zum Austritt der Minder heit auS der Kammer. ES ist ein überaus trostloses Bild, daS der Blick auf die Zukunft d«S schwer heimgefuchten Lande» eröffnet. »««lisch« ««schau. Freiberg, dm 10. Januar. Deutschland. Der Höflichkeitsbesuch deS französischen Bot- schafterS beim Kaiser während seiner Erkrankung ist wenig beachtet worden. Etwas näher befaßt sich damit die-Augsburger Abend zeitung" : Die Entsendung deS französischen Botschafters MarauiS de NoailleS nach Potsdam behuf» Erkundigung nach dem Befinden deS deutschen Kaisers ist unzweifelhaft ein neuer Beweis für da» auf französischer Seite augenblicklich vorhandene Bedürfniß, die deutsch-französischen Beziehungen freundlicher zu gestalten. Der artige Aufmerksamkeiten wurden bisher etwas einseitig nur von deutscher Seite erwiesen. Der jetzige Kaiser hat eS sich vom Beginn seiner Regierung an unaufhörlich angelegen sein kaffen, der französischen Republik bei jeder schicklichen Gelegenheit in ost überaus sinniger Form seine Theilnahme zu bekunden. Als be sonders hervorstechende Ereignisse dieser Art inen die Ermordung des Präsidenten Carnot und das große Brandunglück beim Pariser Wohlthätigkeitsbazar vor zwei Jahren erwähnt. Kaiser Wilhelm wußte bei diesen und vielen anderen Anlässen Töne an zuschlagen, die in Frankreich außerordentlich sympathisch berührten. Aber man begnügte sich mit den ersten Aufwallungen deS schuldigen Dankes und beobachtete im Uebrigeu derartigen Kund gebungen gegenüber eine kühle Zurückhaltung. Jetzt endlich be quemt man sich in Paris, aus dieser abweisenden Reserve heraus» zugehen und Gleiches mit Gleichem zu vergelten, wobei man freilich in der Wahl deS Anlasses nicht sonderlich geschickt ist. Denn die gegenwärtige Unpäßlichkeit ist so unbedeutend, daß sie an sich keinen Grund zu dem außerordentlichen Schritte deS französischen Präsidenten bietet. Er suchte offenbar nach der ersten besten Gelegenheit, um dem deutschen Kaiser eine besondere Aufmerksamkeit zu erweisen. So erfreulich dieser Vorgang gewiß an und für sich ist, so würde dessen allgemeine politische Be deutung doch wesentlich erhöht sein, wenn Frankreich sich augen blicklich nicht im Hinblick auf seine gespannten Beziehungen zu England in einer gewissen Nothlage befände. Man wird deshalb gut thun, diesen Vorgang nicht zu überschätzen «nd nicht über triebene Erwartungen daran zu knüpfen. Immerhin ist die Thatsache nicht unwichtig, daß der Präsident der französische«. Republik ein so freundliches Entgegenkommen gegenüber dvn, deutschen Kaiser wagen darf, ohne einen Entrüstungssturm in seinem Lande befürchten zu müssen. DaS deutet jedenfalls auf wesentlich verbesserte Stimmung der Franzosen gegenüber den deutschen Nachbarn. Wie sich jetzt herausstellt, ist der Antrag Lieber — so. meldet wenigstens die „N.-L. K." — doch eingebracht worden, aber nicht beim Reichstag selbst, sondern bei der Budgetkommission des Reichstags, deren Berathung in den nächsten Tagen beginnt.' Dieser Antrag auf Verkürzung des Gehalts des Staatssekretär» des Reichsamts des Innern um 6000 Mk. legt die Vermuthuna nahe, dag er lediglich zu dem Zwecke eingebracht sei, eine Krim der Thätigkeit des Reichsamts deS Innern nach der persönlichen Seite hin vertiefen zu können. Anscheinend wird der Antrag Gröber, betreffend Geheimhaltung der Unterschriften unter den Petitionen, bei der Petitionskommission eingebracht werden. Von gut unterrichteter Seite wird geschrieben, imBundeSrath bestehe die Geneigtheit den 8 2 deS Jesuitengesetzes, wonach ausländische Jesuiten ausgewiesen und einheimischen Aufenthalts- Beschränkungen auferlegt werden können, aufzuheben. Die Zuschrift besagt weiter: „Die im Reichstage bevorstehende Be rathung wird möglicherweise Aeußerungen vom BuudeSrath-tische Dänemark und sein greiser König erlitten am 29. September einen schweren Verlust durch den Tod der Königin Luise. — Am 16. April wurden Neuwahlen zum Folkething vorgenommen, die wie ihre Vorgänger zu Gunsten der Linken ausfielen. Im Herbste lebte der alte VerfassungSstreit zwischen der Regierung uno der Parla mentsmehrheit, die sich den von jener geforderten Mehrausgaben für die Befestigung Kopenhagens widersetzte, von Neuem auf. Schw«»«« «nd Norwegen. Im UnionSstreite blieb während deS ganzen JahreS daS Kriegs beil begraben. König Oskar trug, nachdem am 29. Jannar die Verhandlungen des schwedisch-norwegischen UnionSkomiteeS er- gebnißloS geschlossen worden waren, dem Ergebnisse der vorig- lährigen StorthingSwahlen Rechnung und berief den radikalen Parteiführer Stern an die Spitze der norwegischen Regierung, die dieser am 14. Februar übernahm. DaS in seiner Mehrheit bekanntlich demokratische Storthing beschloß am 21. April die Einführung deS allgemeinen Wahlrechtes und am 11. November die Einrichtung einer besonderen norwegischen Flagge. Letzterer vom Könige zweimal abgelehnte Beschluß wurde durch seine dritte Annahme verfassungsgemäß Gesetz. Jm Uebrigen gleicht die Lage auf der skandinavischen Halbinsel der Ruhe vor dem Sturme. Ruhland bot in seinen inneren und äußeren Verhältnissen ei« gegen daS Vorjahr wenig verändertes Bild. Im Innern daS selbstherrliche Regiment deS Zaren und seiner hohen Beamten, eine mühsam niedergehaltene, häufig hier und da aufflackerude nihilistische und eine »n langsamem Wachsthum begriffene Arbeiter-Bewegung, dabei schreiende Nothstände bei dem Volke in Klein- und Mittel rußland, das ist daS Bild der inneren Zustände des gewaltigen Reiches. Nach außen hin bildet dazu den schroffsten Gegensatz ein thatkräftiges Auftreten in allen russische Interessen be rührenden Fragen, so in der kretischen und ostasiatischen An gelegenheit. Am 28. August, an welchem Tage in Moskau ein Denkmal Kaiser Alexanders II. eingeweiht wurde, setzte Zar Nikolaus II. die Welt in Erstaunen durch die an die auswärtigen Regierungen unter ausführlicher Begründung gerichtete Auf forderung, den jedes Maß übersteigenden fortgesetzten Rüstungen Einhalt zu thun und auf einer internationalen Konferenz die Mittel und Wege zur friedlichen Beilegung aller schwebenden Streitfragen zu berathen. Wenn auch von mancher Seite Zweifel in die Redlichkeit der Absichten Rußlands gesetzt werden, wird diese zur Lösung so schwerwiegender Aufgaben bestimmte Konferenz im neuen Jahre doch wohl zu Stande kommen. Eine andere Frage freilich ist eS, waS in dieser Konferenz zu Stande kommen wird! oder Person, welche daselbst dte Stam«roll« führt, späteste«» t««erhal» drei»? Lage zu melden. Berfäumnttz der Meldefrist ««tbindet nicht von der Meldepsticht. Wer die vorgeschriebene« Meldungen zur Sta««rolle oder zur Berichtig ung derselbe« unterläßt, ist «u Geldstrafe bis zu dreißig Mark oder «u Haftstrafe bis zu drei Tagen »u »«strafe«. Freiberg, am 27. Dezember 1898. Der Stadtrath, Abtheilung^für^Militärsachrn. WUlite iif w Iw 1898. Hol««» yat sich im verflossenen Jahre den Staaten mit persönlicher allgemeiner Wehrpflicht zugesellt. Das bezügliche Gesetz, daS die stellvertretende Dienstleistung und den Loskauf von dieser ab schafften, wurde am 1. Juni mit 72 gegen 20 Stimmen von der zweiten Kammer angenommen. — Königin Wilhelmina wurde am 31. August volljährig, und mit diesem Zeitpunkte erlosch die Regentschaft der Königin Emma und trat dir junge Fürstin die Regierung an. Am 5. September hielt sie ihren feierlichen Einzug in die Hauptstadt Amsterdam, in deren Dom TagS darauf die lunge Königin gekrönt wurde. B«lgi«n. Der langjährig« Kampf der Flamänder um Gleichstellung mit den französischen Bewohnern des StaateS hat am 15. April mit einem Siege auf der ganzen Linie geendet, an welchem Tage die völlige Gleichstellung der wallaiischen mit der französischen Sprach« Gesetz wurde. Die am 22. Mai gethätiaten Kammerurwahlen führten zu einer weiteren Stärkung.der klerikalen und sozialistischen Parteien auf Kosten der Liberalen. Letztere haben im Dezember mit den Sozialdemokraten ein Wahlbündniß abgeschlossen, um die Herrschaft der Klerikalen zu brechen. Großbritannien hat endlich den politischen Anschluß gefunden, nach dem «S so lange vergebens gesucht hatte. Bei Beginn deS spanisch-nord amerikanischen Krieges stellte sich die englische Regierung alsbald unverhüllt auf die Seite der Amerikaner, und daraus entwickelte sich zwischen beiden englisch redenden Staaten ein gutes Einver nehmen, auf VaS anscheinend die Engländer große Hoffnungen setzten. Der Verlauf des Krieges, der die Ueberlegenheit einer bedeutenden Seemacht aufs Klarste bewies, stärkte daS Selbst bewußtsein der Briten ungemein, und als England im Sommer mit Rußland wegen der chinesischen, mit Frankreich wegen der Faschoda-Frage in ernste Verwickelungen zu kommen drohte, setzte England durch Mobilmachung seiner gewaltigen Flotte und andere Rüstungen die Welt davon in Kenntniß, daß es seine Stellung nötigenfalls mit gewaffneter Hand aufrechtzuerhalttn gesonnen ei. Das sehr kühl gewordene Verhältniß zu Deutschland wurde xm Sommer dadurch gebessert, daß auf Vorgehen Englands ein Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland betreffs der portugiesischen Besitzungen in Afrika, insonderheit der Delagoabai, zu Stande kam. — Auf innerpolitischem Gebiete ist besonders bemerkenswerth der am 10. Dezember erfolgte Rücktritt Sir Harcourts von der Leitung der liberalen Partei, die dadurch ihres fähigsten Führers beraubt wurde. Spanier liegt zur Zeit völlig zusammengebrochen am Boden. BeimJahres- begink hatten die Verhältnisse auf Cuba eine höchst ungünstige Wendung genommen; im Lande selbst schürte der abgesetzte Generalgouverneur Weyler die Unzufriedenheit, und allenthalben begannen sich die Ccrlisten zu regen. Am 25. Februar löste daS Ministerium Sagasta die Cortes auf, in die nach den Neuwahlen vom 22. März eine bedeutende ministerielle Mehrheit (320 von 420 Abgeordneten) einzog. Die für Spanien so unglückliche Entwickelung der Zeitläufte führte im Laufe des Jahres zu nicht weniger als vier Ministerkrisen, die stets mit dem Verbleiben SagastaS am Staatsruder endigten. Während die konservative Partei sich im Februar unter Führung Silvelas zusammen- geschlossen hatte, gelang eS Sagasta nur für wenige Monate, den