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e m Treiber-, am 3. Januar 1899. be rstraße 6. idndcMi. Ülsdrvß. >arf, emps. Meyer. Der Kommissar. I-ol»»«. »I. Achrgan«. -7 j Mittwoch, Sc« 4. Januar. j Tageblatt tlMSilall U dir lSniglichm mb Mtischca Bchärde« zu Frewer- uns Brand. Verantwortliche Leitung: Georg Burkhardt. un«1 8 Akt. stes Mittrl arf. Haar» -.u.iSall. ct.u. Bals, rzuziehe«, ink- o. An» fr. bewies. .— u. 2- in. Vers, i. Briefm. ^ö>sk. Die stSvtische Sparkasse Oederan «immt stets Spareinlagen in jever Höhe bet 3 ev. 8'/,°/« Verzinsung an. Expeditionszeit: 8—12 Uhr vor- und 2—5 Uhr nachmittags an jedem Werktage. Die Sparkasse expevtrt auch schriftlich. Oeffentliche Zustellung. In Sachen des Bäckermeisters Kart Heinrich Klemm in Halsbrücke gegen den Daugewerken Karl Robert Winterlich früher in Rotzwein, jetzt unbekannten Aufenthalts, ladet Kläger, nachdem er vom Urkundenprozesse abgegangen ist, den Beklagten mit der Aufforderung, einen bei dem Prozeßgerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 2. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Freiberg aus ven 1S. März 1899, vormittags 11 Uhr mit dem dahin abaeänderten Klagantrag, den Beklagten event. durch Versäumnißurtheil zu verurtheilen, dem Kläger 1500 M. s. Zinsen zu 4'/,°/, vom 1. Januar biS 30. Juni 1898 und zu 5'/,seit dem 1. Jun 1898 zu zahlen, wegen dieses Anspruches auch die Zwangsverwaltung und Zwangsversteigerung seines auf Fol. 101 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Großvoigtsberg eingetragenen Grundstückes geschehen zu lasten und das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug des LadungSschriftsatzes bekannt gemacht, Freiberg, den 29. Dezember 1898. Der Gerichtsschreiber veS Königliche« Landgericht-. Sekretär Ilsiumvr. Bekanntmachung. Da» Kaiserliche Patentamt hat der Bergakademie bi» aus Weitere» je ein Exemplar sowohl der Patentschriften, wie auch de» als Sonderaodruck au» dem Patentblatt regelmäßig erscheinenden Verzeichnisses der für erloschen und für nichtig erklärten, sonne der fortlaufend zur Veröffent lichung gelangenden Patente überlasten unter der Voraussetzung, daß dieselben auch der öffent lichen Benutzung zugängig gemacht werden. Demgemäß wird hierdurch bekannt gegeben, daß die vorgenannten Druckschriften an Wochen tagen von 9 biS 12 Uhr vormittags und von 3 biS 5 Uhr nachmittags im Lesezimmer der berg akademischen Bibliothek cingesehen werden können. Freiberg, den 20. Dezember 1898. Der Direktor der Königliche« Bergakademie. HVLuktvr. Zus «rar» w«rdeu bi« vormittag 1t Ln s angenommen, drei» für dte SvaltzeUe 13 Pfg. S HX»»« Auherbalb de« L-mdgerichtlbezirt« 15 Pfg. uische rchllugtt wn gsmittelii -brauch»' ständen l aus tzman«, Chemiker r Erfolg rzielt mit ». 100 Pfg- liagethiett. »ertreffend. iben. Echt kaaosto, Fullo« Hofstr. Zwaogsimnmg für das Buchvindcrhandwerl vetr. Nachdem die Liste über Abstimmung wegen Errichtung einer ZwangSinnung für das Buch binderhandwerk geschlossen worden ist, liegt solche in der Zeit vom 5. bis 21. Januar l. I. im Rathhause, Zimmer Nr. 4, für die Betheiligten zur Einsicht und Erhebung etwaiger Widersprüche öffentlich aus. Es wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß nach Ablauf dieser Frist angebrachte Einsprüche unberücksichtigt bleiben. bewahrt hat, so kann man leider nicht sagen, daß die Sache d«S Friedens Fortschritte gemacht habe. Die Gegensätze haben sich vielfach verschärft, namentlich zwischen England und Rußland, deren großer Ringkampf aufgeschoben, aber nicht aufgehoben ist. PottttschUscha«. Freiberg, den 8. Januar. Deutschland. Se. Majestät der Kaiser hütete am Sonntag wegen einer fieberhaften Grippe das Bett. Nach einer sehr gut verbrachten Nacht ist das Fieber geschwunden und auch die subjektiven Beschwerden sind wesentlich vermindert. Die in Köln erscheinende Wochenschrift „DaS neue Jahr hundert" veröffentlicht Gespräche des Fürsten BiSmarck mit Lothar Bucher über die Verhältnisse in Oesterreich und ihre Rückwirkung auf den Dreibund. Nach den Auszeich nungen des Blattes soll Bismarck geäußert haben: AlS ich das Bündniß mit Österreich schloß, war ich keinen Augen blick im Zweifel darüber, daß wir mehr der gebende, alS der empfangend« Theil seien, und daß diese- Verhältnis in Zukunft sich noch verschlechtern iverde. Oesterreich ist keine Großmacht mehr und wird «» nie wieder werden. Man könnte da daS Wort von den Jesuiten mnkehren, statt: ,.8iat ut sunt, aut non sint l" sagen : „8int ut non sunt, aut non sind!" Je mehr man in Oesterreich den Czechen gewährt, desto mehr verlangen sie; je mehr sie verlangen, desto mehr gtebt man ihnen. AuS diesen: eiroulus vitiosus kommt Oesterreich nicht mehr heraus, und daS Taasesche System war, wenigstens für einen Mann, der nicht die Kraft in sich fühlte, die Verantwortlichkeit einer Reform an Haupt uub Gliedern aus sich zu nehmen, das Natürlichste. Jetzt hat dte Fäulntß sich so tief cingefressen, daß eine Heilung kaum noch möglich erscheint. Die Slaven werden schließlich einmal die österreichische Regierung zwingen, sich so zu kompromittiren, daß wir nicht mehr mit ihr gehen können. Wir werden unS sagen müssen: Ou uo s'allio pas ü uu oackuvrsl Sehen Sie, Bucher, es wäre für mich eine verlockende Aufgabe gewesen, auch ein mal zu „beusten". So lange dte österreichische Armee noch intakt war, war eS noch möglich, den Augiasstall zu reinigen. Aber sie ist e» schon jetzt nicht mehr, die Fäulniß beginnt, auch sie zu ergreifen. ES ist jammerschade darum, denn die österreichische Armee hat ein vorzügliche» Material. Aber wen» die Politik in di« Kreise deS Homi» dringt s» Schwung gekommen ist: Imperialismus in Nordamerika, Imperialismus in England! Gegen solche Leidenschaften helfen keine Gründe; die befallenen Völker können nur durch trübe Er fahrungen kurirt werden. Vorläufig haben sie die verlockende Seite kennen gelernt: die Dornen werden sich erst später bemerklich machen. Nordamerika hat einen Gegner besiegt, der eigentlich kein ernsthafter Gegner war, und England hat durch Krastent- faltung im rechten Augenblick die Franzosen eingeschüchtcrt und die Ruffen zur vorläufigen Passivität gezwungen. Das auffallendste, handgreifliche Ergebniß dieser Jahres geschichte ist der Aufschwung der englischen Politik nach einer- langen Reihe von Schwachhelten und Scharten. Gerade zur rechten Zeit traf der englische Sirdar im Sudan ein, gerade zur rechten Zeit konnte er den Mahdi schlagen, um noch daS Fest setzen der Franzosen im südlichen Sudan zu verhindern. Und gerade zur rechten Zeit siegte das befreundete Amerika, um den Rücken Englands zu decken bei den großen Demonstrationen gegen Frankreich und Rußland, die das englische Ministerium riskiren wollte. Und gerade zur rechten Zeit gelang es England, mit Deutschland zu einem Abkommen über die afrikanischen Angelegen heiten zn gelangen, daS auch in andern Erdtheilen eine Flanken deckung für England bedeutet. Man muß gestehen, daß England die Lage mit großer Thatkraft und Geschicklichkeit ausgenutzt hat. Frankreich wurde in der Faschoda-Angelegenheit mit einer so fürchterlichen Gründlichkeit gedemüthigt, daß man fast von einem neuen, unblutigen Sedan sprechen kann. Rußland, der „ver bündete" Suzerän von Frankreich, fand sich bei der Mangel haftigkeit seiner Rüstungen nicht in der Lage, den englischen Handschuh jetzt schon avsnehmen zu können. Diese Schlappe des Zweibundes wirkt auch auf die ostasiatische Theilungspolitik zurück. Obendrein wurde die englische Stellung in Ostasien noch gebessert durch die Festsetzung Nordamerikas auf den Philippinen, wogegen Rußland nicht zu protestiren gewagt hatte. Für uns hat diese Wendung noch eine besondere Bedeutung, da die bittere Ent täuschung Frankreichs daS Vertrauen auf den Zweibund und damit die Kraft des Zweibundes arg erschüttert hat. Also, wenn Europa auch im verflossenen Jahr« den Frieden Anction i« Freibergsdorf Donnerstag, den S. Januar 1899 Rachm. * ,3 Uhr soll 1 grüne» Plüschsopha, 2 Kleiderschränke, 1 Kommode, 1 Wäscheschrank und 1 Korbwagen versteigert werden. Versammlungsort: Gasthof „Stadt Wien" daselbst. Freiberg, den 3. Januar 1899. Sekr. G.-B. Rückblicke. Nicht in der inneren Politik der Kulturstaaten, sondern in den auswärtigen Angelegenheiten liegt dec Schwerpunkt der jüngsten Jahresgeschichte. Die Hauptpunkte, welche unter sich nicht deS Zusammenhanges entbehren, sind der Sieg der Ver einigten Staaten auf der westlichen Halbkugel und der Triumph Englands auf der östlichen Halbkugel. Der Aderlaß und die Amputation, denen Spanien sich unter zeichnen mußte, brauchen an sich Europa nicht sonderlich zu be kümmern. Bon allgemeiner Bedeutung für den alten Erdtheil wird die Zertrümmerung der spanischen Kolonialmacht erst da durch, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika jetzt „Blut geleckt" haben und fortan im „Konzert" der großen Militär staoten eine Rolle mitspielen wollen. Wie der Sieg der Türkei über Griechenland die Ansprüche des Osmanenthums gehoben hat, so wird der Triumph über Spanien die ohnehin schon große Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit Nordamerikas noch steigern; in den dortigen handelspvlitifchen Debatten bekommen wir schon eine kleine Probe zu kosten. Nach anderer Richtung hin bedeutet die Wendung auf der West halbkugel einen Fortschritt des Militarismus, und daS zu derselben Zeit, als der Kaiser von Rußland seinen Abrüstungs-Antrag stellte. Ob die Friedens-Konferenz im neuen Jahre überhaupt zu Stande kommt, wer weiß es? Der Abrüstungs-Antrag aber kann in der Geschichte des verflossenen Jahres nur eine tragi komische Rolle spielen. Man wird sagen: Es wäre zu schön gewesen, das Gegentheil hat sollen sein! Nordamerika wirft sich neuerdings in die kostspielige und schwere Waffenrüstung; Eng land hat durch überlegene Rüstungen imposante Erfolge erzielt; Deutschland hat zu Anfang 1898 die Flotten-Bergrößerung und zu Ende 1898 die Heeres-Vergrößerung in Angriff genommen; Frankreich treibt mit der Armee eine wahre Abgötterei; Rußland baut Schiffe und strategische Bahnen mit allen Mitteln, die eS durch seine vielerprobten Anleihekünste nur auszutreiben vermag. Für den verschwenderischen Ehrgeiz in der Politik hat man einen wohlklingenden Namen, der besonders im letzten Jahre in Lichtstärke des Leuchtgases der städtische« Gasanstalt ^n Monat Dezember 1898 gemessen an einem Normalargandbrenner bei einem Gasverbrauch ytz« 150 Liter pro Stunde: 16,2 Normalkerzen Mittel au- 11 Messungen. Frewers, den 1. Januar 1899. (gez.) Bergrath vr. VI». Lvliui^, Professor. Bekanntmachung, die Anmeldung zum einjährig-freiwilligen Militärdienste betreffend. Bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungskommission werden in Gemäßheit der Be stimmung in 8 91 der Wehrordnung vom 22. November 1888 im Laufe des MonatS März dieses Jahres die diesjährigen Frühjahrsprüfungen über die wissenschaftliche Befähigung für de« einjährig-freiwilligen Militärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17. Lebensjahr vollendet haben und im Bezirke der unterzeichnete» Königlichen Prüfungskommission nach 25 und 26 der Wehrordnung gestellungspflichtig sind, haben iyr Gesuch um Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung au die unterzeichnete Stelle spätestens bi» zum 1. Februar diese» Jahre» schriftlich gelangen zu lassen. Rach diesem Termine eingehende Zulassungsgesuche können nach Z 91 der Wehrordnung Berücksichtigung nicht finden. Dem mct genauer Wohnung»a«gabe zu versehenden Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind beizufügen: n. «in GeburtSzengniß, d. eine Erklärung deS Vater» oder Vormunde» über die Bereitwilligkeit, de« Frei willigen während einer einjährigen aktiven Dienstzeit zubekleide«, auszurüsten, sowie die Kosten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu ist obrigkeitlich zu befcheiutge«: und e. ein IlnbescholtenheitSzeugniß, welches für Zöglinge von höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Progymnasien, Realschulen, Realprogymnasten, höheren Bürgerschulen und den übrigen militärberechtigten Lehranstalten) durch den Direktor der Lehranstalt, für all« übrige« jungen Leute durch die Polizeft behörde oder ihr« vorgesetzte Dienstbehörde auszustellen ist. Sämmtlich« Papiere sind im Original« einzureichen. In den Zulassungsgesuchen ist gleichzeitig mit anzugeben, in welchen zwei von den fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen und englischen) oer sich Meldende geprüft zu werden wünscht. Auch hat derselbe einen selbstgeschriebenen Lebenslauf beizufügen. An die zur Prüfung zuzulassenden Bewerber wird rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. Im Uebrigen wird bezüglich deS Umfanges der Prüfung uno der an die Prüflinge zu stellenden Ansprüche auf den Inhalt der der Wehrordnung al» Anlage 2 zu g 91 beigefügtea Prüsungsorvnnng zum einjährig-freiwilligen Dienste hingewiesen. Gleichzeitig werden hiernächst die im Jahre 1879 geborenen jungen Männer, welch« sich im Besitze eines, den Vorschriften in Z 90 der Wehrordnung entsprechenden Zeugnisses über ihre wissenschaftliche Befähigung befinden, ausgefsrdert, bei Verlust de» Anrechte» HUM ein jährig-freiwilligen Militärdienste biS zu obengedachtem Tage ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheines unter Beifügung der oben unter » bi» o bezeichneten Papiere und d«S fraglichen Befähigungszeugnisses schriftlich anher einzureichen. Schließlich wird noch bemerkt, daß die im Jahre 1879 geborenen Schüler höherer Lehr anstalten, welche auf Grund der bei den letzteren abzuhaltenden nächsten Osterprüfung ein der artiges Befähigungszeugniß zu erlangen hoffen, gleichfalls bei Verlust ves Anrechte» zum ein jährig-freiwilligen Militärdienste bis zum 1. Februar dieses Jahres ihr Gesuch um Er theilung des Berechtigungsscheins unter Beilegung der vorerwähnten Zeugnisse schriftlich allhier einzureichen und vor dem 1. April dieses Jahres das gedachte BesähigungSzeugniß belzu- bringen haben. Dresden, den 1. Januar 1899. Königliche Prüfungs-Kommission für Einjährig-Freiwillige. Oberregierungsrath vr. OvutI»«. Oberstlieutenant Freiherr voi» Lila«»«»». sie. lueob Kvtt »nte im :r