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Vierteljährliches Abonnement: am Schalter 1M. 25 Pf., durch den Boten ins HauS 1 M. 50 Pf., durch die Post 1 M. 50 Pf., durch die Post frei ins Haus I M. 90 Pf. o Gro ßtnhamkr Inserate für die am Abend vorher auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht ander- bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. WMmMMnMhlM. dre königkidtm und MtMen Älördm zu Ero^en^ain. Druck und Verlag von Herrmann Starke (Plasnick L Starke) in Großenhain. Für die Redaction verantwortlich: Herrmann Richard Starke. Rr. 81. Sonntag, de« 30. Jimi 1889. 77. Jahrgang. Bekanntmachung. Im Anschlusse an die Bekanntmachung vom 20. dieses Monats in Nr. 76 des Großen hainer Amtsblattes wird hierdurch weiter bekannt gegeben, daß das Königliche 1. Feldartillerie- Regiment Nr. 12 Schießübungen auf dem Schießplätze bei Zeithain abhalten wird: am 2. Juli Vormittags von 9 —12 Uhr und Nachmittags von 6 — 9Vs Uhr Abends, am 3. und 4i. Juli Vormittags von bis 2 Uhr Nachmittags. Während des Schießens am 3. und 4. Juli muß außer dem gewöhnlichen Sicherungs- rayon auch noch der Flügelweg 6 vom Südende des Barackenlagers bis zum Kreuzungspunkte mit dem Lichtensee-Lorenzkirchner Communicationswege abgesperrt werden. Den Einwohnern der umliegenden Ortschaften ist Solches in vorgeschriebener Weise von den Gemeindevorständen sofort bekannt zu geben. Großenhain, am 28. Juni 1889. Königliche Amtshauptmannschast. 0. 422. I. A.: von Gruben, B.-Äss. Tn. Nothwen-Lge Erklärung Um Mißdeutungen zu begegnen, erkläre ich nochmals, obschon eine Berichtigung Seiten der Geschäftsstelle d. Bl. bereits erfolgt ist, daß die Stelle in meiner in Nr. 79 befindlichen Auctionsanzeige auf L 8-Tageuhr lautet, nicht aber 18 Taschenuhren; diese Verstümmelung ist die Schuld des Setzers. Karl Gutmann, Auctionator. Die LonntMuhk «O das praktische Men. Die Discussion über die Frage der Sonntagsruhe hat seit Jahren schon die öffentliche Meinung beschäftigt und ihren Untergrund bilden die eingehenden Verhandlungen, welche hierüber im Reichstage wie in der preußischen Volksvertretung des öfteren gepflogen worden sind. Auch in der letzten Reichs tagssession ist diese Angelegenheit durch den bekannten Hitze- Lieber'schen Antrag auf Beschränkung der gewerblichen Sonntags arbeit wiederum zur Sprache gekommen, aber der betreffende Gesetzentwurf; der ja den Reichstag überhaupt schon öfters beschäftigt hat, blieb in der Commission begraben und somit ist die erstrebte reichsgesetzliche Regelung der Frage der Sonntags- arbeit wieder auf unbestimmte Zeit verschoben. Wenn man sich nun lediglich auf den humanitäiren und ethischen Stand punkt stellt, so muß diese fortwährende Verschleppung einer ge wiß nicht unwichtigen Frage bedauert werden, denn gerade der jenige, der sich wocheüber mit der schwieligen Faust abmüht, seinen und der Seinen Unterhalt zu erringen, besitzt das meiste Anrecht darauf, wenigstens am Sonntage eine Ruhepause im unausgesetzten Kampfe ums Dasein zu haben. Aber die Sache erfährt eine etwas andere Beleuchtung, wenn man die an und für sich voll berechtigte Forderung der «Sonntagsruhe für die gewerblichen Arbeiter mit den Erfordernissen des praktischen Lebens vergleicht und alsdann ergiebt sich denn doch ein wesentlich anderes Bild. Vor drei Jahren hat, wie erinnerlich, eine Enquete über die Durchführbarkeit der Sonntagsruhe stattgefunden, indem hierüber sowohl an die Arbeitgeber wie an die Arbeitnehmer der verschiedensten Berufsarten Anfragen gerichtet wurden. Die Beantwortung derselven ergab, daß nur im Hamels- gewerbe der relativ größere Theil von je 100 Befragten sich für unbedingte Durchführung der Sonntagsruhe aussprach, nämlich 41 Arbeitgeber und 53 Arbeitnehmer, während 27 Arbeitgeber und l 8 Arbeitnehmer aus dieser Gruppe sich für- beschränkte Sonntagsarbeit erklärten und 32 Arbeitgeber und 22 Arbeitnehmer eie allgemeine Durchführung der Sonntags ruhe als unmöglich bezeichneten. Dagegen sprachen sich aus den anderen großen Gruppen der Groß- und Fabrikindustrie, des Kleingewerbes und der Verkehrsgewerbe Arbeitgeber wie Arbeit nehmer überwiegend theils für unbeschränkte Sonntagsarbeit, theils aber auch dahin aus, daß auch eine solche undurch führbar sei. Es erhellt schon aus diesen allgemeinen Zahlen, daß zum Mindesten das generelle Verbot der Sonntagsarbeit in den Interessentenkreisen selbst keine sonderliche Befürwortung findet und dies erklärt sich zur Genüge aus den thatsächlich bestehenden Verhältnissen in den einzelnen Gewerbszweigen. In einer großen Reihe derselben kann eben die Arbeit auch am Sonntage aus technischen wie finanziellen Gründen nicht unterbrochen werden und bleibt somit nur die Frage übrig, inwieweit in solchen Betrieben die Sonntagsarbeit möglichst eingeschränkt werden könnte, um den Arbeitern eine größere Ruhe- und Erholungspause zu gewähren. Aber auch hier stößt man immer wieder auf die mannigfachsten Hindernisse und Schwierigkeiten, die zum Theil in der unendlichen Verschieden heit der Sonntagsarbeit in Bezug auf Ort, Art und Um fang, dann aber auch noch in anderen Gründen wurzeln. In letztrer Hinsicht ist der springende Punkt die Frage, wer die beträchtliche finanzielle Einbuße, welche durch eine größere Einschränkung der sonntagsarbeit bedingt wäre, tragen solle. Will die Industrie in diesem Falle keine empfindlichen Verluste erleiden, so müßte sie sich durch Lohnabzüge bei den Arbeitern decken und eS läßt sich denken, wie eine solche Maßregel auf unsere ohnehin in stetiger Gährung befindliche Arbeiterwelt zurückwirken würde. Andererseits aber würde eine umfassende Durchführung der Sonntagsruhe für sehr viele Arbeiter eine Beschränkung der Arbeitsgelegenheit und somit eine Schädigung ihrer wnthschaftlichen Lage bedeuten und auf welche andere Weise soll dann der Arbeiter dafür entschädigt werden, wenn man nicht die Arbeitgeber gesetzlich geradezu zwingen will, ihren Arbeitern auch Sonntags den Lohn ohne Gegenleistung fortzuzahlen? Man sieht, wie sehr die ja so wünschenswerthe allgemeinere Sonntagsruhe mit den Forderungen des praktischen Lebens im Widerspruche steht und daher haben auch alle Versuche zu einer Regelung dieser Frage noch kein nur halbwegs befriedigendes Resultat aufzuweisen vermocht. Immerhin haben jedoch die bislang ermittelten Thatbestände wenigst.ns ein geeignetes Material geliefert, auf Grund dessen in der gedachten Richtung weite« gearbeitet werden kann und wenn hierbei locale und spccielle Bedürfnisse die nothwendige Berücksichtigung erfahren, so ist eö n'cht ausgeschlossen, daß die erweiterte Sonntagsruhe mit den thatsächlichen Verhältnissen im gewerblichen und praktischen Leben mehr in Einklang gebracht zu werden vermag. Lagtsnachrichten. Deutsches Reich. Der für den Berliner Posten neu- ernannte Gesandte der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Herr William Phelps, hat als Delegirter der Samoacon- ferenz eine hervorragende Thätigkeit entfaltet und ist berufen worden, das Document über die vertragsmäßigen Verein barungen der Conferenzmächts der amerikanischen Regierung persönlich zu überbringen. In unterrichteten Kreisen glaubt man einerseits in der Ernennung des Herrn Phelps für den Berliner Gesandtenposten eine Anerkennung des befriedigenden Resultates der Samoacouferenz erkennen zu dürfen, wie man auch nach anderer Richtung die getroffene Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten für eine glückliche hält. Herr William Phelps gehört zu den einflußreichsten politischen Persönlich- lichkeiten nicht blos der republikanischen Partei, sondern der Vereinigten Staaten überhaupt. Im besten Mannesalter stehend, bekleidete der neue Repräsentant der Vereinigten Staaten in Berlin bereits auch das Amt eines amerikanischen Gesandten in Wim für einige Zeit und ist somit, ganz ab gesehen von seiner Thätigkeit auf der «samoaconferenz, kein Neuling mehr auf diplomatischem Gebiete. Herr Phelps nahm jeder Zeit an dem politischen Leben in den Vereinigten Staaten einen sehr lebhaften Antheil und erfreut sich dort eines all gemeinen Ansehens. Der Kaiser gedenkt, wie die „Post" vernimmt, von der norwegischen Reise am 21. oder 23. Juli wieder in Berlin ein zutreffen. Derselbe reist dann etwa am 28. desselben Monats nach Wilhelmshaven ab und schifft sich am 30. nach England ein. Am 2. August erfolgt die Ankunft in Cowes an der Nordküste der Insel Wight. Die Rückkunft nach Berlin würde dann voraussichtlich am. 8. August stattfinden. Alsdann sieht man dem Besuche des Kaisers von Oesterreich entgegen, an welchen sich die großen Manöver schließen dürften. Ein rheinisches Blatt bezeichnet es als auffällig, daß die Prinzessin Heinrich von Preußen, trotzdem sie sich der besten Gesundheit erfreut, ihren Gemahl nicht zu den Berliner Hoch- zeitösestlichkeiten begleitet hat, sondern in Kiel geblieben ist. Die Prinzessin Werve dagegen Kiel verlassen und sich nach Darmstadt begeben, bevor der Kaiser Ende dieses Monats in Kiel eintreffen werve. Es könne nicht auSbleiben, daß dies besprochen und mit der Thatsache in Verbindung gebracht werde, daß der Kaiser trotz mehrfacher Ankündigungen dem Groß herzoge von Hessen noch immer keinen Gegenbesuch abgestattet habe. Es scheine demnach, daß die schon früher von der Oeffentlichkeit bemerkte «Spannung noch immer nicht ganz ge- gehoben sei. Die „Nordd. Allg. Ztg." beschäftigt sich abermals mit der Schweiz; sie schreibt in ihrer neuesten Nummer: „Einer der wichtigsten Beschwerdepunkte Deutschlands gegen die Schweiz liegt in der offenen Parteinahme ter schweizerischen Polizei behörden und Beamten für die fremden Socialrevolutionäre. Unter den schweizerischen Cantonalbeamten befinden sich zahl reiche Anhänger der «Docialoemokratie. Stark vertreten ist diese Richtung unter den dortigen Polizeibeamteu. In dem hinsichtlich der Beziehungen zu Deutschland wichtigen Canton Zürich befindet sich die Leitung der Polizei in den Händen eines ausgesprochenen Socialdemokraten. Dieser, der Polizeihaupt mann Fischer, tritt bei jeder Gelegenheit offen für seine Ge sinnungsgenossen ein. Er lieferte im Frühjahr 1888 das Material zu ihren Angriffen auf die Regierung des Deutschen Reichs. Obwohl dasselbe zumeist auf Grund unwahrer An gaben der betheiligten Socialrevolutionäre zusammengestellt war, zu dem offenkundigen Zweck, auf die preußische Regierung und die ihr unterstellten Organe den Vorwurf der Provocation zu laden, so wird es doch von der gejammten socialrevolutionären und freisinnigen Presse noch heute dazu benutzt, die deutsche Polizei anzugreifen und zu verleumden. Auch der Schweizer Bundesrath nimmt keinen Anstand, sich bei den öffentlichen Kundgebungen auf die verdächtigen Ermittelungen des social demokratischen Polizeihauptmanns zu stützen und dieselben gegen die deutsche Regierung zu verwerthen. Neben Fischer functionirt in Zürich ein ebenso bekannter Socialrevolutionär, nämlich der Adjunct Lang, welcher in allen wichtigen öffentlichen Ver sammlungen der dortigen Parteimitglieder als Redner auftritt und sich bemüht, den Haß gegen die deutsche Regierung, den angeblichen Hort der Reaction und Tyrannei, zu vermehren. In dem neuesten Beschwerdefall ist es wiederum ein den Socialdemokraten verwandter Gesinnungsgenosse, der Bezirks- Hauptmann in Rheinfelden, gewesen, welcher im Verein mit dem socialdemokratischen Großrath Wullschläger und dem Schneider Lutz den deutschen Polizeibeamten auf «schweizer- gebiet in eine Falle lockte und zehn Tage gefangen hielt. Die deutschen Socialvemokraten in der Schwei; haben es ver standen, auf die dortigen Cantonalregierungen einen großen Einfluß zu gewinnen und ihre Schweizer Genossen sind in der Lage, unter Mißbrauch ihrer amtlichen Stellung die deutschen Regierungen zu bekämpfen, die socialdemokratische Propaganda zu fördern und ihre auf den Umsturz der bestehenden Staats- und Geschäftsordnung in den Nachbarstaaten gerichteten Be strebungen von dem neutralen Boden der Eidgenossenschaft aus zu verwirklichen." Nachdem der Geheime Oberregierungsrath Gamp den ihm bezüglich des Ruhrkohlenreviers zu Theil gewordenen Auftrag erledigt, hat sich derselbe nach dem schlesischen Kohlenrevier behufs Anstellung der gleichen Studien begeben. Bei der großen Verschiedenheit sowohl der Betriebsverhältnisse als der socialen und wirthschaftlichen Lage der Arbeiterbevölkerung im Osten und Westen werden diese Erhebungen eine wichtige, vielleicht selbst nothwendige Ergänzung des im Ruhrkohlen revier gesammelten Materials liefern und eine um so größere Gewähr bieten, daß aus dem Auftrage nutzbringende prak tische Ergebnisse erwachsen. Auch nur die Richtung andeuten zu wollen, in welcher solche zu erwarten sein würden, wäre verfehlt. Das von der Stadtgemeinde Essen gestiftete Standbild des Geh. Commerzienraths Alfred Krupp wird am 14. Juli, dem Todestage des Verewigten, feierlich enthüllt werden. Die Feier wird, dem Tage entsprechend, einen einfachen und ernsten Charakter tragen. Schweiz. Am 4. August wird in Luzern der internationale Antisclavereicongreß eröffnet werden. Es dürfte dieser Congreß in seinem ganzen Verlaufe einen streng kirchlichen Charakter tragen, wie denn auch von den zu erwartenden 400 Delegirten wohl die meisten dem römischen Clerus angehören werden. Den Vorsitz im Congreß wird Cardinal Lavigerie, Erzbischof von Algier und Primas von Afrika, führen. Berufene Kanzel redner werden während des Congresses jeden Abend eine Festpredigt halten. Der Congreß wird am 10. August schließen. Besonderes Interesse dürfte errege» ein vom Cardinal Lavigerie aus Algier mitgeführter Kirchenchor, der, laut einer Notiz im Luzerner „Vaterland", aus befreiten Negerknaben besteht, welche für den Missionsdienst in Afrika bestimmt sind und die während des Congresses Proben ihrer Sangeskunst ablegen sollen.