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llMlmM TaMM Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Herrn «»d Ziegelheim bei Sonnabend, dm 26. März 18SL « 71 »«.«.-rftm» '°2 »m. --d--,« WilteruuaSbericht, ausgenommen am 25. März, nach«. 4 Uhr. " Thermometerstaud -s- 10° 0. (Morgens 8 Uhr -f- 4°) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Thau-uukt -f- 2 Grad. Windrichtung: Nord. „ . Herrn Kaufmann Otto Förster, in LangenchurS- dorf bei Herrn H. Stiegler; in Penig bei Herrn Kaufmann Rob. Härtig, Mandelgaffe; in Rochsbnrg bei Herrn Paul Zehl; in Wolkenburg bei Herrn Lrnst Rösche; in Cultusminister Graf Zedlitz-Trützschler bemerkt haben: „Sie haben uns einen netten Salat angerührt!" Diese und andere Worte sollen den Minister zum Einretchen seines Enilassungsgesuches bewogen haben. Zur Trennung der Aemter des Reichskanzlers und des preußischen Ministerpräsidenten bemerkt die „Nat.-Ztg.": „Am Ende kommt in allen solchen Dingen ungleich mehr auf die Personen, als auf die Einrichtungen an. Weil man in England sich davon überzeugt hat, besitzt die dortige Regierungseinrichtung eine große Beweglichkeit; es steht dort nicht einmal fest, welche Centralbehörden durch ihre Chefs im Mi nisterium vertreten sind; je nach der Bedeutung dieser Personen haben die Letter gewisser Refforts in dem einen Cabinet Sitz und Stimme, in dem anderen nicht. Seit fast alle Gewalt dort im Unterhause con- centrirt ist, galt es als fast selbstverständlich, daß als Premierminister nur der Führer des Unterhauses wirken könne. Jetzt aber sitzt der Ministerpräsident in dem einflußlosen Oberhause, und es geht auch so. Unsere Regierungs-Organisation war naturgemäß mit den Jahren dem Fürsten Bismarck auf den Leib ge wachsen; wir sehen keine Gefahr dabet, wenn ihr jetzt einige Freiheit gewährt wird, sich der Thatsache anzu paffen, daß eine Anzahl leitender Männer sich in die Gewalt theilen müssen, die oer Begründer des Reichs zuletzt fast allein ausübte. Ohne Versuche, die ge lingen oder fehlschlagen können, geht das nicht. Wir würden den Versuch, der jetzt unternommen werden soll, nicht empfohlen haben; aber wir sehen auch keine Gefahr weiter dabei." Fürst Bismarck soll nicht nach Italien gehen. Die „Post" theilt mit, die Gerüchte von einer Er holungsreise des Fürsten Bismarck nach Italien seien ganz unbegründet. Professor Schwenninger ist aller dings letzthin im Süden gewesen, seine Reise war le diglich Privatsache. Der Bundesrath hielt am Donnerstag eine Sitzung ab, in welcher von dem vollzogenen Minister wechsel in Preußen Bericht erstattet wurde. Im Uebrigen beschäftigte sich die Versammlung mit dem Statut für die geplante Commission für Arbeiter statistik, sowie mit den Ausführungsbestimmungen betr. die Sonntagsruhe. Das preußische Staatsministertum hat, wie die „Kreuzztg." hört, auf die von dem kgl. preußischen Gesandten z. D. Grafen zu Limburg-Stirum wider das Urtheil des Disztplinarhvfes eingelegte Berufung das auf Dienstentlassung lautende Urtheil erster In stanz bestätigt. Die alljährlich mit Spannung erwarteten Com- mandirungen in der Marine für das Sommer halbjahr sind jetzt bekannt gegeben: Die Manöverflotte wird auch in diesem Jahre vom Viceadmiral Dein- hard commandirt, ist auch wieder in drei Divisionen getheilt: Das Manövergeschwader besteht aus den Pan zerschiffen „Baden", „Bayern" und „Oldenburg". Wenn das am 1. April in Dienst zu stellende Panzerfahr zeug „Beowolf", Commandant Prinz Heinrich von Preußen, feine Probefahrten erledigt hat, soll es in den Verband des Manövergeschwaders treten. Als "" den 29. d. M., Borm. 19 Uhr sollen i« Waldenburg (Versammlung im Hotel zum goldnen Löwen daselbst) 2« Stück kieferne d'°"» mot. Ntcyler. "Waldenburg, 25. März 1882. Die Ministerkrisis in Preußen ist zu Ende. L>o meldete uns gestern der Telegraph. Der preußische Staatsanzetger veröffentlicht denn auch Folgendes: „Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Reichskanzler, General der Infanterie Grafen von Caprivi auf seinen Antrag von dem Amt als Präsident des Staatsministeriums, unter Belassung desselben in der Stellung als Mitglied des Staats ministeriums und Ministers der auswärtigen Angelegen heiten, zu entbinden, dem Staatsmtnister und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten Grafen von Zedlitz-Trützschler die nachgesuchte Ent lassung aus seinem Amte, unter Belassung des Titels und Ranges eines Staatsministers, in Gnaden zu be- willigen, den Oberpräsidenten der Provinz Hessen- Nassau, Staatsmintster Grafen zu Eulenburg zum Präsidenten des Staatsministeriums, und den Staats sekretär des Rcichs-Justizamts, Wirklichen Geheimen Rath vr. Bosse zum Staatsminister und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten zu ernennen." Der Minister a. D. Graf Zedlitz wird sich heute, Freitag, von seinen bisherigen Beamten verabschieden. Wie weiter verlautet, dürfte Graf Zedlitz in nicht ferner Zeit das Oberpräfidium von Schlesien über nehmen, da Herr v. Seydewitz demnächst in den Ruhe stand zu treten beabsichtigt. An Stelle des zum Cul- tusminister ernannten Or. Bosse ist zum Staatssekretär im Reichsjustizamt der Staatssekretär von Elsaß- Lothringen, v. Puttkamer, ausersehen. Irgend welche prinzipielle Bedeutung hat der Ministerwechsel nicht. Beide neuen Minister sind durchaus conservative Po litiker, welche schwerlich irgend welchen „neuen Kurs" etnschlagen werden. Die einzige praktische Folge ist der Fortfall des Schulgesetzes in der bestehenden Form. Der neue Cultusminister Or. Bosse, geboren 1832 in Quedlinburg, studtrte in Heidelberg und Halle, trat als Assessor beim dortigen Kreisgericht aus dem Staats dienste. Später in den Staatsdienst zurückgekehrt, wurde er nach einander Amtshauptmann, Consistorial- rath und dann Regierungsrath in Hannover. 1876 nach Berlin als vortragender Rath im Cultusmtniste- rium berufen, wurde er 1882 Director der Abtheilung für wirthschaftliche Angelegenheiten, 1889 Unterstaats, sekretär im Reichsamt des Innern und 1890 Staats- I^retär des Staatsraths. Ende 1890 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Titel Ercellenz ernannt. In seine bisherige Stellung als Staats sekretär des RetchSjustizamts wurde vr. Bosse Ende Januar 1891 berufen und zwar als Nachfolger des Herrn v. Oelschläger. Der bisherige Oberpräfident von Hessen-Nassau st der am 31. Juli 1831 geborene Sohn des ver- Presidenten der Staatsschuldenverwaltung, 18^2 Eulenburg; er studirte 1849 bis o Königsberg und Bonn die Rechte, wurde d-s Jnmr^ Hilfsarbeiter im Ministerium 1872 BeArks^^ zu Wiesbaden, zu Metz und 1873 Ober^ Präsident zu Hannover. Als sein Vetter, Graf Frte- «ich und Festtagen. AW drich Eulenburg, seine Entlassung als Minister des Innern genommen hatte, wurde Graf Botho am 31. März 1878 sein Nachfolger. In dieser Stellung wurde er der Schöpfer des Socialistengesetzes, das er sowohl als Bevollmächtigter zum Bundesrath eifrig vertrat, wie als Polizeimintster Preußens scharf hand habte. In der Fortführung der Verwaltungsreform stieß er mit dem Fürsten Bismarck zusammen. Am 19. Februar 1881 stand im Herrenhause die Be- rathung des Zuständigkeitsgesetzes auf der Tagesord- nung. Nach der Regierungsvorlage sollte die Aufsicht über die communale Verwaltung der Landgemeinden dem Landrath, nach dem Beschlusse des Abgeordneten hauses, dem das Staatsministerium zugestimmt hatte, dem Kreisausschusse und in höherer Instanz dem Be zirksausschüsse zustehen. Graf Eulenburg befürwortete diesen Beschluß und erwiderte sogar einem Gegner, Herrn v. Kleist-Retzow, erregt: „Wenn Sie so große Besorgniß haben, Organen der Selbstverwaltung über haupt Theile der Staatsfunctioncn zu übertragen, dann sollten Sie die Selbstverwaltung nicht einführen, son dern aufheben als ein überwundenes Princip." Da erhob sich neben dem Grafen Eulenburg der Geh. Rath Rommel und verlas eine Erklärung des Fürsten Bismarck, welche sich in den schärfsten Worten gegen die Ansicht des Ministers des Innern richtete und die Annahme des von ihm befürworteten Paragraphen als Hinderntß der Fortführung der Reform bezeichnete. Graf Eulenburg erbleichte, verließ den Ministertisch und fuhr unmittelbar zum Kaiser, um seinen Abschied zu verlangen. Dem Kaiser war der Vorfall über aus peinlich; der Kronprinz suchte zu vermitteln; Fürst Bismarck selbst erschien an einem der nächsten Tage im Herrenhause, um den Eindruck seiner „Botschaft" abzuschwächen. Aber Graf Eulenburg ließ sich in seinem Entschlusse nicht erschüttern. Er erhielt am 27. Februar 1881 seine Entlassung und verabschiedete sick von den Beamten seines Ministeriums mit der Erklärung, er wäre gern Minister geblieben, könne es aber nicht mit Rücksicht auf die „Würde des Amtes". Bereits am 12. August 1881 wurde jedoch Graf Eulenburg zum Oberpräsidenten von Hessen-Nassau ernannt, welches Amt er aus den ausdrücklichen Wunsch des Kaisers annahm. Graf Eulenburg ist ein Mann von vornehmen und gewinnenden Umgangsformen, eine zur Vermittelung geneigte Natur und ein gewandter Redner. Politische Mmdschan. Deutsches Reich. Der Kaiser wird, wie verlautet, am Sonnabend von Jagdschloß Hubertusstock nach Berlin zurückkehren. In den letzten Tagen empfing der Monarch daselbst den Reichskanzler Grafen Caprivi, den neuen preußi schen Ministerpräsidenten Grafen Eulenburg und den Führer der Centrumspartei Grafen Ballestrem. Die Kaiserin empfing in Berlin den Reichskanzler Caprivi, sowie den bisherigen Cultusminister Grafen Zedlitz- Trützschler. Der Kaiser liebt eine Ausdrucksweise, die den Nagel auf den Kopf trifft. So soll er zu dem bisherigen AMMaü M re» Mlrch z» Ml-eMr». - Lunzenau, Lichteustein-Calluberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezlrke: Zugleich wett verbreitet in den tä en V , St S-dien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen- »ltstadt-Waldenburg, BräunSdors, Niederwiera Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Kuba-Niederham, Langenleuba-Oberham, ^Eera, Wolkenburg und Ziegelheim.