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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-190012225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-19001222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-19001222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-12
- Tag 1900-12-22
-
Monat
1900-12
-
Jahr
1900
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.12.1900
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Nr. r»6. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Seite 2. — 22. Dezember. ISO». Die Verhaftung der vier Direktoren der ^Preußischen Hypotheken-Aktienbank und ^derDeutschenGrundschuldbankin Berlin ist nun- )mehr erfolgt. Kommerzienrath Eduard Sanden, der dem Di- . rektorium der beiden genannten Banken angehört, außerdem ,diS zur letzten Generalversammlung Mitglied des Aufsichts- , ratheS der Vercinsbrauerei in Nixdorf, der Preußischen Feuer- Dersicherungs-Aktien-Gesellschaft und der Aktiengesellschaft für ' Grundbesitz und Hypothekenverkehr in Berlin war, wurde gestern Mittag auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft in seiner Woh- . nung m Potsdam verhaftet. Sanden war seit einer Reihe von Jahren Stadtverordneter und Kirchenrath von Potsdam. In , der Nacht zu gestern wurde ferner Heinrich Schmidt, der eben falls Direktor der genannten Banken ist, in seiner imGrunewald gelegenen Wohnung verhaftet. Zur selben Zeit wurde auch die Verhaftung des steuyertretendrn Direktors der Preußischen Hy- Pothelen-Aktienbank Paul Puchmüller in Charlottenburg vor genommen. Schließlich ist auch der stellvertretende Direktor der Deutschen Grundschuldbank in Berlin B. Wassieski verhaftet worden. Seine Verhaftung erfolgte in Meran, wo sich Wassieski seit einiger Zeit aufhielt. — Eine Störung in der Abwickelung der Spielhagen-Affaire wird von dem Einschreiten der Staats anwaltschaft deshalb nicht besorgt, weil diese von einer Beschlag nahme der Bücher Abstand nehmen wird, indem die Kommissio nen eine Gewähr dafür bieten, daß eine Verschleierung der Thatsachen und dergleichen nicht vorgenommen wird. Sanden hat gewußt, sich in Hofkreisen, speziell bei dem Freiherrn v. Mir bach, dadurch in Gunst zu setzen, daß er für den Kirchenbau- fcnds 300 000 Mark hergab. Dieses Geld hat ex aber nicht in Baar, sondern in Aktien der deutschen Grundschuldbank gege- ' ben. Die betreffenden Aktien waren aber gesperrt, d. h. durf ten nicht zum Verkauf gebracht werden, und so stellt sich das Ge schenk, da die Aktien nunmehr etwa 5 Prozent notiren, als bei nahe völlig werthlos heraus. Vor kurzer Zeit hatte Sanden in der Hofgunst noch so fest gestanden, daß Herr v. Mirbach sein« Ernennung zum Geheimen Kommerzienrath und seine Nobili- tirung Vorschlägen wollte. Der Urlaub, auf dem sich Herr von Mirbach befandet, wird mit den Vorkommnissen bei den Spiel hagen-Banken in Verbindung gebracht. In der gestrigen Verhandlung im Prozeß Sternberg wurde die noch am Mittwoch Abend ermittelte Zeugin Schnör- wange, nachdem noch einige Zeugen über ihre Führung ver nommen worden waren, vereidet, worauf Staatsanwalt Braut daS Wort zu seinem Plaidoyer nahm. Er stellte folgenden Schlußantrag: Gegen Sternberg eine Gesammtstrafe von 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust, gegen die Wendler 6 Monate Gesängniß, gegen den flüchtigen Luppa Aussetzung deS Urtheils, weil noch Jdealkonkurrrnz mit anderen Vergehen bezw. Verbrechen vorliegt, und gegen die Scheding 3 Wochen Gesängniß. Darauf plaidirte Rechtsanwalt FuchS auf Freisprechung Sternbergs. Die Voruntersuch unggeaendenKommissar Thiel wegen Bestechung,nn Amte ist geschloßen worden. Bis her war eine Einsichtnahme in das Aktenmaterial dem Verthei- drger nicht gestattet. Nunmehr sind die Akten zur Einsichtnahme freigegeben worden. — Jetzt nützen die Alten der Vertheidig- ung mchts mehr! "Der Berliner Polizeidirektor von Meerscheidt-Hüllessem hatte anfänglich die Absicht, seine Penfionirung nachzusuchrn, er hat sich jedoch^ nach einem Berliner Blatte, entschlossen, mit dem Gesuche so lange zu warten, bis die gegen ihn eingeleitete disziplinare Voruntersuchung abgeschlossen ist. Der Verlag der Schoenlankschen „Leipziger Volks zeitung" hat den „Vorschlag" der sozialdemokratischen ReichStagssraktion, die sonst so gut zu kommandiren versteht, abgelehnt. Er will „Herr im eigenen Hause" sein und sich von einer Streikorganisation nicht terrorisiren lassen. Wir be greifen den Standpunkt der Leipziger „Genossen", erblicken darin aber eine starke Verleugnung der offiziellen Theorie der Sozialdemokratie. Die „Volkszeitung" treibt „Unternehmer- Politik", die Fraktion hat dabei „nix to seggen". — Vielleicht war auch der „Vorschlag" der leitenden „Genossen" nur gemacht, um abgelehnt zu werden; wo sie es riskiren können, sind sie sonst mit dem „Hinaussliegen" rasch bei der Hand. Niederlande. Der zweiten Kammer sind einige Gesetzent würfe zugegangen, welche dahin gehen, 1) der Vermählung der Königin die Zustimmung zu ertheilen, und einige Fragen, welche sich auS dieser Ehe ergeben, zu regeln. 2) Den Herzog Heinrich von Mecklenburg-Schwerin in den holländischen Staatsverband aufzunehmen und einige hieraus folgende Punkte zu regeln. 8) Den Betrag einer dem Herzog während seiner etwaigen Wittwerschast anszusetzenden Zivilliste festzuietzen. In der französischen Deputirtenkammech'agte gestern bei der Berathung des Marinebudgets Lockroy, ein unwiderstehlicher Zug weise alle Mächte auf das Meer hin. Redner beklagt sich über den minderwerthigen Stand der französischen Marine und die Langsamkeit des Schiffsbaus. Die Marine Frankreichs habe nicht allein die Englands, sondern auch diejenige Deutschlands zu Konkurrenten und könne die Stellung verlieren, die sie jetzt einnrhme. Lockroy bringt verschiedene Beschwerden vor und schließt, Frankreich sei jetzt weniger sicher vor einem Seekrieg als vor einigen Jahren. Rußland. Aus St. Petersburg wird gemeldet, die Ge nesung des Kaisers Nikolaus II. mache solche Fortschritte, daß er schon in nächster Zeit in der Lage sein werde, Livadia zu verlassen. Obgleich noch keine endgrltiaen Bestimmungen be kannt sind, glaubt man doch das Eintreffen der kaiserlichen Fa milie in Zarskoje Selo in ungefähr 14 Tagen erwarten zu kön nen. Die Nachrichten über Reisepläne des Zaren, welche aus ländische Gegenden zum Ziele hätten, finden keinerlei Bestätig ung und werden entschieden bezweifelt. Aus London erhält das „Neue Wiener Tageblatt" von einer soeben aus Livadia dorthin zurückgekehrten Persönlichkeit nach stehende Mittheilungen, welche darauf Anspruch erheben, die Wahrheit über die Krankheit des Zaren festzustellen. Der Ge währsmann des Blattes schreibt: „Nicht in die russische Haupt stadt, sondern nach Malta in der Krim muß man gehen, wenn man Näheres über den Zaren und seine Lebensweise erfahren will. Dort ist die Oeffentlichkeit eine harmlosere, und der Wall, welcher die Zarenfamilie von dem Publikum trennt, besteht aus grünen Bäumen und nicht aus Granitmauern. Die Russen seufzen, wenn sie von ihrem Zaren sprechen, — nicht, wie man meinen möchte, weil er von einer so schweren Krankheit ergriffen wurde, sondern aus Gründen, die außerhalb Rußlands nicht allgemein bekannt sind. Das russische Volk, welches mit großer Liebe an diesem Zaren hängt, auf den es gleich bei seiner Thron besteigung bedeutende Hoffnungen setzte, giebt sich dem Glauben hin, daß der Typhus, welcher ihn in Livadia heimsuchte, die physische Rettung des Zaren bedeuten werde. Es wird nicht geleugnet, daß der Gesundheitszustand deS Zaren auch vor dieser letzten Krankheit Alles zu wünschen übrig ließ. Bald nach sei ner Thronbesteigung wurde der Zar von einer Krankheit heim- gesucht, welche man durch eine Trepanirüng der Hirnschale Hei en mußte. Seither hat der.Zar sich keiner vollkommenen Ge lindheit mehr erfreut, und er litt nicht nur an physischem Unbe- jagen, sondern auch an einer Niedergeschlagenheit, die ihn gegen Ülles gleichgiltig machte. Nun behaupten viele Aerzte, dgß der Typhus eine so vollständige Umwälzung des Organismus mit ich bringe, daß der Mensch, welcher ihn übersteht, in wahrstem Zinne des Wortes ein neuer Mensch ist. Von dem außerordent- ichen Appetit, welcher den Typhusrekonvaleszenten eigen ist, erhofft man für die Konstitution des Zaren eine besondere Kräf- igung, und wenn in den Bulletins von zufriedenstellendem Ap petit des Zaren die Rede ist, so muß man das in diesem Falle :ls ein überaus günstiges Symptom betrachten. Es war eine der schwersten Sorgen Derer, die für die Gesundheit des Zaren verantwortlich sind, daß er sich oft weigerte, gesund«, solide Nahrung zu sich zu nehmen, lange, ehe er der Krankheit verfiel, die bei seinem geschwächten Zustande leicht hätte tödtlich aus- ;ehen können. Man sagt mir, daß er mit Vorliebe sich von ge- rorenen Austern nährte, von denen er täglich eine gewisse An zahl speiste — eine gefährliche Speise, da man Austern in ge- rorenem Zustande nicht auf ihre Frische prüfen kann. Der stoch des Kaisers war sehr geneigt, die Krankheit dem Genuß dieser Austern zuzuschreiben, aber dann ließe sich nicht erklären, wieso mehrere Gendarmen im Dienste des Kaisers um dieselbe Zeit an Typhus darniederlagen. Die Entstehung dieser Krank heit wird dem Umstand zugeschrieben, daß eine üppige Vegeta tion, die mit dem Herbst zu Boden fällt, nicht vom Frost un- schädlich gemacht wird, sondern durch ihr langsames Verwesen die Luft mit malariaartigen Dünsten erfüllt. Außerdem sind die sanitären Einrichtungen der kaiserlichen Dilla, welche sich nah« am Me«r befindet und mit ihren grün verkleideten Mauern das Auge entzückt, von der allerprimitivsten Art und ganz un zureichend. D" Park von Livadia ist ganz besäet mit kleinen Villen, welche mit ihren holzverkleideten, überdachten Eingän gen, Altanen, Eckthürmchen und ausgebauchten Fenstern mit den rothen, blauen und gelben Malereien und den üppig bis zum Dach reichenden Schlingrosen und Clematis ganz wie nagelneues Spielzeug für große Kinder aussehen. Wenn man auf den prächtig gehaltenen Kieswegen bei den tep- pickbelegten Stufen einer solchen Villa vorfährt, an den wache haltenden Kosaken vorbei, die hier alle erprobte, vertrauens würdige Unteroffiziere sind, und von einem in scharlachrother Livröe, mit Seidenstrümpfen und Schnallenschuhen lautlos herbeieilenden Lakaien empfangen wird, hat man die Empfin dung, daß man sich in eine Intimität drängt, auf die eigentlich nur Russen ein Recht haben. Aber rin Russe ist der Allerletzte, dem der Eingang nach Livadia gestattet würde. In dieser Be ziehung haben sich die Dinge, seit Alexander III. in derselben Miniaturvilla seine große Schlacht mit dem Tode kämpfte und verlor, eh«r verschlechtert als verbessert. Der Park, von dem ein großer Theil in gut gehaltenen Weinbergen angelegt ist, wird ganz von einer Steinmauer eingefaßt, die ungefähr sechs Schuh hock« und so breit ist, daß die wachehabenden Kosaken auf der selben hin- und herschreiten können. Der Park ist nur gegen das Meer zu offen. Unter dem jetzigen Zaren wurden in der Mauer Pfähle befestigt und zwischen denselben acht Reihen Stacheldraht gezogen, eine Vorsichtsmaßregel, welche die Bevöl kerung von Livadia und Malta nicht gerade erfreute. In dem Park, in welchem zu Alexander III. Zeiten die ihn begleitenden Minister und Beamten wohnten, sind heute nur wenige Aus erwählte einquartiert. Es sind dies die zur Haushaltung des Zaren gehörigen Personen, die Aerzte und d«r Kanzler des Kaiserlichen Hofministeriums, Oberst Mossoloff. Auch wenn man die Einladung des Hofministers, seinen Kaiser in Livadia zu besuchen, in der Tasche hat, giebt es noch Hindernisse zu be kämpfen, ehe man das Zarenschloß betreten kann. Nach halb- stünoiger Bergfahrt von Malta hält der Wagen am Thore von Livadia, wo nur ein kleines Haus für die Hauptwache steht. Ein Kosakenunteroffizier, der kein Wort außer russisch spricht, Weitz Einen doch durch ein überzeugendes Lächeln an die Stelle zu bannen. Er nimmt den Brief des Kanzlers und führt uns in ein winziges Grlatz, wo die allerneuesten Telephoneinrichtungen Demjenigen bekannt entgegen glänzen, der eine Reise von fünf Tagen und fünf Nächten hinter sich hat und von jenem Punkte weggereist ist, den er für den Mittelpunkt der Zivilisation hält. ... Hier ruft der Kosak einen General zum Telephon, der fran zösisch spricht und denFremden in der höflichsten Weise anredet. Nachdem man seine Wünsche rundgegeben und gleichzeitig sich entschuldigt hat, daß man eme so vornehme Persönlichkeit zum Telephon bemühen muß, wird man — wieder mit ausgesuchter Höflichkeit — gebeten, zum Wagen zurückzulehren und sich ein klein wenig zu gedulden. Nach einer Weile erscheint wirklich und wahrhaftig der General, liest den Brief, mustert den frem den vom Kopf bis zu den Zehen, verneigt sich und giebt dre Er- laubniß zur Weiterfahrt. Er instruirt gleichzeitig den Kosaken über den Weg, welchen der Wagen einschlagen soll. Diese Be fehle giebt der Kosak an den Kutscher weiter, und nun rollt der Wagen im schleunigsten Tempo auf dem Boden von Livadia weiter. Dieses Zeremoniell wiederholt sich bei jedem Besuch, nur giebt der General, wenn dieselbe Person zum dritten Male kommt, die Erlaubniß durch das Telephon. Präsident Krüger hatte, als er in Marseille landete, an meh rer« Souveräne, darunter auch an Ken Zaren, höfliche Begrüß ungstelegramme gerichtet. Dre Antwort des Zaren traf den Präsidenten Krüger während feiges Aufenthaltes in Dijon. Sie war ein kühler Dank und das Telegramm trug die Adresse Älonsieur Lrüxer". Diese Versagung des Präsidententitels hatte auf Krüger und seine Umgebung einen starken Eindruck gemacht und die Hoffnung auf Empfang in Rußland damals schon schwinden lassen. Der Krieg in China. Aus Peking wird vom Mittwoch gemeldet: In der heute Abend abgehaltenen Versammlung der Gesandten wurde über alle Punkte, einschließlich der britischen Abänderungen, eine Einigung erzielt. Die Gesandten lehnen es jedoch ab, über tun Jnkalt des Abkommens sich zu äußern, da sie der Meinung sind, daß ihre Regierungen dasselbe veröffent lichen werden. Graf Walders ee ist von der durch englische Blätter verbreiteten falschen Meldung von seiner Erkrankung an Dysenteri peinlich berührt. Es laufen fortwährend telegraphische Anfragen nach seinem Befinden ein, ebenso kommen unzählige Mit theilungen von Heilmitteln, Choleratropfen; auch gute RathschlSge kommen in Hülle und Fülle. Der Krieg in Südafrika. Den Buren ist es, wie offizielle Depeschen bestätigen, that- sächlich gelungen, in mehreren Abtheilungen in die Kap- kolonie einzubrechen. In drei verschiedenen Telegramme» ist die Niederlage General Brabants südlich von Alival North Der „Standard" bringt eine eingehende Schilderung der letzten empfindlichen Nieoerlagever Engländer in denMagaliesbergen. „Das eigentliche Schlachtfeld be fand sich in einer hufeisenförmigen Senkung des genannten Höhenzuges und die Northumberland-Füsiliere nahmen eine Stellung in der Mitte dieser Einsenkung, wahrend General Clements sein Lager nur etwa 1000 Meter tiefer aufgeschlaaen hatte. Delarey, der über ca. 1000 Mann verfügte wurde ohne Wissen des britischen Kommandeurs von Warmbath aus durch den General Beyers mit 3000 Mann verstärkt und am 13 De zember sahen sich die englischen Vorposten bei Tagesanbruch ganz unvermuthet einer größeren Reiterabthrrlung gegenüber, die sie der Khakiuniformen und der mit schwarzen Straußen- (also südlich vom Oranjefluß) gemeldet worden; ein« ander« offiziell« Nachricht konstatirt, daß Kommandant Hertzog am Sonntag zwischen Svendaal und Bethulie erfolgreich den Oranje fluß überschritten und ein dritte-, daß ein Burenkommando westlich von Alival North BrabantS Reiterei und «in KorpS brrittener Kapschützen geschlagen haben. Es fei bemerkt, daß «S sich hierbei nicht um jene Abtheilung handelt, die am Sonntag bei Svendaal den Orangefluß überschrittt. Am Sonnabend und Sonntag haben, wiegemeldet, drei BurenkommandoS gegen Macdonalds und Brabants Kavallerie siegreich gefochten und dann bei Sterl Spruit (südöstlich von Alival North), Svendaal (auf halbem Wege zwischen Alival und Bethulie) und Frans' Drift (westlich Bethulie) den Oranjefluß überschritten. Sie haben zwei Train züge mit Proviant und Munition weggenommen, ca. 80 Gefangene gemacht und auf ihrem ganzen Wege Proklamationen angeschlagen, in denen Kommandant Hertzog von Herschel aus die Afrikandec zu den Waffen ruft. Somit ist der Einbruch der Buren in die Kapkolonie bestätigt. Es handelt sich wahrscheinlich nur um kleine, aber immerhin um mehrere Kommando. Sanguinische Freunde der Buren sind zu der Annahme geneigt, daß, wenn die Stimmung in der Kolonie auch nur entfernt so drohend ist, wie's die absicht lich pessimistischen englischen Berichte vor und nach dem Wor«ster Kongreß behaupteten, selbst diese kleinsten in daS noch friedliche Nap- land hinübergerollten Steinchen zur Lawine werden könnten. Wer jedoch die Tage von ColeSberg und Stormberg noch nicht ver gessen, wird skeptischer sein. Die Kapholländer werden sich sehr besinnen, jetzt das zu unternehmen, waS sie damals nicht gewagt haben. Allerdings scheint die Lage der Engländer keineswegs eine beneidenSwerthe zu sein, um so weniger, wenn sich die Meldungen bestätigen sollten, daS Botha fast daS ganze Betriebs« material der Delagoa» und Natalbahn, einige 200 Waggons und 46 Lokomotiven, erbeutet habe. Lord Kitchener wäre damit fast aller Mittel zu einer beschleunigten Verproviantirung seiner Truppen beraubt; außerdem aber wäre er dadurch aus Kavallerie- Operationen beschränkt, die schon deS Pferdemangels wegen seine schwächste Seite sind. Die Verbindung zwischen einzelnen englischen Korps soll unterbrochen sein; trotzdem ist die Nachricht, Sir Alfred Milner habe durch Vermittlung einiger Bondsührer Unterhandlungen mit Steijn und Botha angeknüpft, wahrschein lich aus der Luft gegriffen. Wie ein Drahtbericht auS London meldet, liegen Nachrichten auS Pretoria vom 19. Dezember vor, nach denen drei starke BurenkorpS alle Verbindungslinien in der nächsten Nähe Ler Stadt bedrohen. General French hat 45 Kilometer westlich an den Ostabhängen des MagaliebergeS einen harten Kamps zu bestehen. General Clements ist erneut in seinem Lager ange griffen. Andere BurenkommandoS stehen aus der Bahnlinie zwischen Pretoria und Johannisburg. Von Krügrrsdorp tönt Kanonendonner herüber. Die Verbindung mit Middelburg ist gestört. Dewet steht an der Bahnlinie zwischen Kronstadt und Bloemfontein. Die Buren scheinen die Einkreisung und Jfo- lirung von Pretoria zu versuchen. Lord Roberts soll vor seiner Abreise vom englischen Kriegs- amte weitere 20 000 Mann verlangt haben, um die Abgänge zu ersetzen; von Lord Kitchener wird heute gemeldet, daß das Kriegsamt ihm die geforderten 40 000 Mann nicht geben kann, mit denen er die beiden Burenstaaten überfluthen will, weil das Schatzamt die Mittel verweigert. Daß mehr Truppen und zwar berittene Truppen nach Südafrika gesandt werden müssen, darüber ist man sich in leitenden Kreisen wohl klar; aber es ist sehr demüthigend, immer frische Truppen absenden zu müssen, nachdem man das Ende des Krieges rn die Welt hinaus posaunt hat. Bedenklich ist auch, daß weitaus die größere Zahl der südasrikanischen Pvlizeitruppe unter General Baden-PowellS Befehl in England angeworben werden muß und nicht in Süd afrika unter den dortigen Kolonisten aufgetrieben werden kann. Nicht ganz 600 Afrikander haben sich angemeldet, während in England 17 000 Rekruten ihre Dienste angeboten haben, von denen 12 000 angenommen worden sind. Die erste Abtheilung ist bereits vorige Woche nach Südafrika abgegangen. Der -weg hat in Südafrika als erste Frucht der bösen Saat den obliga torischen Kriegsdienst gezeitigt. Alle britischen Uutcrthanen in Johannesburg und Prätoria sind vor die Wahl gestellt worden, sich entioeder in die Schutztruppe einreihen zu lassen oder daS Land zu verlassen, sogar diejenigen Briten, die nach Ablegung des Neutralitätseides von den Buren nicht belästigt wurden, müssen jetzt für die britische Regierung die Wassen tragen. Sonstige Meldungen: London, 20. Dez. Wie ein Telegramm Lord Kitcheners aus Pretoria vom 19. d. M. meldet, ging eine Burenabthei- lung von 500 bis 800 Mann bei Rhenosterhoek über den Oranje fluß; ein« zweite Abtheilung soll in der Nähe von Sanddrift den Fluß überschritten haben. Britische Truppen folgen ihnen und Kitchener hat eine beträchtliche Abtheilung Berittener ab gesandt, welche sie zu umzingeln suchen. Den vom Rhenoster- hoe! kommenden Buren folgen brittsche Truppen bis Venter- siadt dicht auf dem Fuße. Die Buren verließen Venterstadt gestern Nachmittag um 3 Uhr in der Richtung auf Steijnsburg. Die wichtigen Punkte der Bahnlinie in der Nähe dieses Platze! werden sorgfältig bewacht und Kitchener hofft, daß diese Bu- renabtheilungen bald wieder nach Norden zurückgetrieben wer den. London, 20. Dez. Nach einer Depesche der Abendblätter ist das Eindringen der Buren in die Kapkolonie in weiterer Aus dehnung begriffen. Die Buren halten den Bezirk Colesberg be setzt. Gestern früh wurde nördlich von Krügersdorp heftige! Geschützfeuer gehört. Standerton, 19. Dez. Buren haben gestern eine Farm im hiesigen Distrikt geplündert und 200 Stück Vieh dabei er beutet. Es verlautet, ein starkes feindliches Kommando lagert bei Robertsdrift in einer Entfernung von 14 Meilen. Ein klei ner Trupp Buren wurde gestern bei einer anderen Farm 4 Mei len nördlich gesehen, zwei Granatschüsse verscheuchten dieselben. Die Familien von Buren, die sich ergeben haben, sind aus einem Umkreise von wenigen Meilen in die Stadt gebracht worden. Kapstadt, 19. Dez. Tausend Mann sind heute Wend nach Norden abgesandt worden. «r. Bk fedrrmgefchm Usch« Kolonio «eßen. AlS^ antworteten 1 «rglische Pos Wellung zurü- fuud einer Ab Nachdruck ent Kopf getödtei fort zum St, ja Aktion ge Shrapnels g, nen vertreibe Stäb« und n rketh bald de, getödtei und wurden. Di, inzwischen sck überzeugt, de seit! hatte er m schützen u sie Füsiliere -herrschten, n aünstiget zu silier« venor vorlsg, die 1 nnal sich er ES wurden und dje Lag- lang, da du von dem Hö nach Rietfor mit großer englischen 3 aber «rregt« Teilnahme - »Sr -Veorg zurk Di, Stücklet - Rei gegenwärtig der größer Dresden e werden. - Web land« sich e Rußland i Freiberg, Absender is mentS, Her IS. Dezemk Vertreter d- hundertjähr da» Wohl Bergleute, stammen. Rektor Led .Direktor t gesammten uchen Grus hierzu noch Katharina «an Schön und Hütte, große Zah Mancher L maliger Z< Strafen ve aber entlai Stellung « — In Jahr 19< Lehrers« erfolgt si Lehrer (ei 313 Semi kraft 10,7' rechnet, 1< beten wu gewiesen. LehrerSsöl immerhin weitaus l hgt frühem gekommen oder da H G Schlachtv dem Verl diehversid die der E angeführt für die gewicht l fleischige, ren 68 s ausgemä ältere 58 Kalbe bin Höch gemästet, Mk., 3) jüngere l Kalben k magerte heit abg, höchsten und gut 1/ S ch Kreuzur schweine Mk.,3) Pestal! 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