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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.08.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191008051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100805
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-08
- Tag 1910-08-05
-
Monat
1910-08
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.08.1910
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Ihnen bald kein Fremder mehr sein und schließlich vielleicht auch dazu gelangen werde, mich einigen persönlichen Vertrauen» zu ersreurn und al» guter Vogtländer zu Ihnen mich zu rechnen. EmS jeden- fall» glaube ich auch heute schon mit gutem Ge- wissen versprechen zu können: einen Menschen von Fleisch und Blut werden Sie auch in dem neuen Amt-Hauptmann haben und keinen zugeknöpftrn Bureaukraten. Wenn etwa» mir aus der Welt zuwider ist, so sind eS Vorurteile, und ich wünsche nicht» sehnlicher, al» daß e» mir an meinem Teile ein wenig gelingen möchte, innerhalb der durch daS öffentliche Jntereffe, durch Gesetz und Dienstpflicht gezogenen Grenzen auch dem innerlichen Menschen zu seinem Rechte zu verhelfen." * Rodewisch, 3 Ang. Während der achtjährige vohn de» Arbeiter» Ebert au» Schönheide seinem in einer hier gelegenen Sandgrube arbeitenden Vater da» Mittagessen brachte, wurde da» be dauernswerte Kino von einer plötzlich niedergehenden Sandwand verschüttet. Trotzdem da» Kind sofort befreit wurde, hat e» doch lebensgefährliche Ver letzungen erlitten. * Riesa, 3. Aug. Die Unstite des NachsüllenS von Spiritus in den brennenden Kocher hat hier für die Meißner Straße 24 wohnhafte Arbeiterin Kummer einen schweren Unfall zur Folge gehabt. Durch die Explosion der SpirituSfiajche, wobei die Kleider der Arbeiterin Feuer fingen, wurde die Unglückliche an den Beinen und am Unterleibe schwer verletzt und mußte dem Krankenhaus« zuge- führt «erden. * Kamenz, 3. Aug. Der im Zrilerschen Granitstetnbruch in Flur Kamenz beschäftigt ge- wesene Steinarbeiter August Güter aus Wtesa wurde von einem größeren Steine, der auS dem Nachbarbruche von Gterisch bei einem Dprengschuß in den Zeilerschen Bruch geschleudert worden war, so schwer getroffen, daß ihm der rechte Arm zer splittert und die rechte Hüfte bedenklich verletzt wurde. * Aera, 3. August. In den benachbarten Dörfern Langenberg und Gtublach erkrankten itwa KO Personen an Fleischvergiftung. Die Mehrzahl der Erkrankten befindet sich bereits wieder auf dem Wege der Besserung. Nach vorläufigen Feststellun gen wird die Erkrankung auf den G:nuß verbot- bener Bratwürste zurückgeführt. * Halle a. S., 4. Aug. Ein erschütterndes Drama hat sich, wie schon kurz gemeldet, hier im Hause Soethestraße 28 abgespielt.. Der dort woh nende Opernsänger Albert Aumann erschoß, wahr scheinlich in einem Anfall geistiger Umnachtung, seine Frau, die ahnungslos zettunglesend im Belte lag, dann feuerte er auf sich selbst eine Kugel ab, die aber an seinem Schädel abprallte. Als der Selbstmordversuch mißglückt war, erhängte sich Aumann an einem an der Gtubentür befindlichen Haken. Die Ibjährige Tochter Aumanns war nicht anwesend. Als die Bewohner deS HausiS da» festverschloffcne Zimmer öffneten, war der Tod der beiden Unglücklichen bereits eingctrclen. Kleine Chronik. * Furchtbares Ende des belgischen Flugwee- tings in Stöckel Aus Brüssel wird gemeldet: Der letzte Tag deS Flugmeetings endigte mit einem entsetzlichen Zwischenfall Der Lustschiffer Kinet stürzte infolge eines plötzlich eintretenden Windstoßes auS 100 Meter Höhe mit seinem Apparat zur Erde nieder und blieb auf der Stelle tot. Der Unfall ereignete sich um 6 Uhr abends außerhalb der Fliegerbahn. Der ungeheuren Zuschauermenge bemäch tigte sich eine furchtbare Aufregung. Auch der Luft schiffer Olislaegcr hatte große Schwierigkeiten beim Landen und sein Apparat stand ebenfalls einen Augenblick in Gefahr. Er hatte bereits im Lause des Nachmittags einen Apparat vollständig zertrüm mert. Auch der Luftschiffer Baron de Caters zertrüm merte bei einer Biegung seinen Apparat. Der Luft- schiffcr Lanzer, welcher sich in dem Augenblicke, in dem der erwähnte Windstoß cinsetztc, mit einem Passagier in den Lüsten befand, konnte noch recht zeitig aus offenem Felde landen, ohne daß er einen Unfall erlitt. Der tödlich verunglückte Lustschiffer Kinet hatte die längsten Dauerflüge in dieser Flug- woche ansgcführt und war der Sieger des mit dem heutigen Tage beendeten Flugmeetings in bezug auf die Dauerflüge. * 3 Personen tzo« Blitz erschlage . Ueber die Ortschaft Bistritz bei Sprottau ist ein schweres Unwetter niedergegangen. Der Blitz schlug in ein im Bau befindliches Haus und tötete zwei Zimmer- leute und ein 8jähriges Kind. * Eisenbahnnnfälle. Zwischen Füssen und Oberdorf stießen am Dienstag, wie aus München gemeldet wird, zwei Personenzüge zusammen. Fünf Passagiere wui den leicht verletzt und einige Wagen zertrümmert- — Gestern nachmittag stieß der Berlin- Hamburger Schnellzug I) 6, der um 1 Uhr b Minuten den Lehrter Bahnhof verläßt, in Witten berge, wahrscheinlich infolge eine- Defektes der Bremsvorrichtung, mit einer Vorspannlokomotive zusammen, sodaß die Maschine stark beschädigt wurde und vier Personen leichtere Verletzungen erlitten. * A»tom»bil««fSlle. Der Direktor des Resi denz-Automaten in München, Köhler, fuhr am Dienstag abend mit seiner Frau und seinem Sohne im Auto mobil von Partenkircheu nach München. Bei Holz- apselkreuth verunglückte das Automobil. Frau Köhler wurde getötet, Herr Köhler schwer verletzt — Die Bankierswitwe Emma Pollack aus Wien fuhr mit ihrem Neffen, dem ungarischen Sportsmann von Tarnoczy, in einem Automobil von Trient nach Venedig. Bei Castel-France stürzte der Kraftwagen in den Fluß Busone, wobei Frau Pollack getötet und der Reffe leicht verletzt wurde. — Der Chauffeur Gündhart sollte im Auftrage eines Garmischer Hotels die Miß RiverS aus Ncwyork und ihren Sohn, die in Garmisch ihren Sommerauscnthalt genommen hatten, nach Innsbruck bringen. Aus dem Berge bei Nassereith stürzte plötzlich daS Automobil einen Abhang hinab. Der Chauffeur war auf der Stelle tot. Die Dame wurde schwer, ihr Sohn leichtverletzt. — Bei Nürnberg sind zwei Chauffeure de- Stuttgarter AutomobilgeschästeS von Paul Steiger am Engelberg bei einer Probefahrt an einen Baum gerannt DaS Fahrzeug wurde vollständig zertrümmert Ein Fahrgast, ein Hausmeister aus Stuttgart, wurde getötet. Die Chauffeure kamen mit dem Schrecken davon. * Top t« deu Bergen. Aus den Schweizer Bergen werden wieder vier UnglückSsälle gemeldet. Im Hospental im Uri ist ein Herr Blendinger aus Basel zu Tode gestürzt, desgleichen am SaentiS ein Bergsteiger auS St. Gallen. Bei Savatan im Wallis sind zwei Soldaten der dortigen Festungs- Wache über die Felswand gestürzt, wobei der Korporal Briod tot blieb, während sein Kamerad schwer verwundet wu.de. In der Schöllenschluchl ist der deutsche Handwerksburschc Johann Friedrich Lang beim Blumenpflücken abgestürzt und schwerver letzt nach Göschenen gebracht worden. * Schierlingsvergistuug. Nach einem gemein samen Abendessen sind in München-Gladbach von einer dortigen und von einer Odenkirchener Familie insgesamt 9 Personen unter Vergiftungserscheinungen erkrankt. Man dachte zuerst an Fleischvergiftung Aber die ärztlichen und chemischen Untersuchungen haben ergeben, daß eine solche nicht vorliegen kann Es wird nunmehr angenommen, daß sich unter dem Gemüse Schierling befunden hat. Der Zustand der Erkrankten ist verhältnismäßig gut. * Tödlicher Unfall beim Kirmesschiehcu. Bei dem üblichen Kirmesschießen in Unkel am Rhein kam eS zu einem beklagenswerten Unglücksfall. Als ein Böller abgefeuert wurde, sprang ein Funke in einen offenen, mit Pulver gefüllten Eimer. Dieser explodierte und verletzte den Sohn des Schießmeisters tödlich und mehrere andere Personen schwer. Man riß dem Jungen die brennenden Kleider vom Körper, nach kurzer Zeit ist er jedoch seinen Brandwunden erlegen. * Eiae tüchtige Feuerwehr! In Lissomitz bei Thorn brannte ein Wohnhaus nieder Eine 90- jährige Greisin kam in den Flammen ums Leben. Die Feuerwehr, so meldet der „B L-A.", konnte erst in Tätigkeit treten, als nichts mehr zn retten war, da die Feuerspritze vollständig in Unordnung geraten war. * Mit einem Beile de« rigeuen Mann er schlagen. Zwischen den in Dortmund Roberlstr. 27 wohnenden Eheleuten Arbeiter Stefan Frantzki kam es, wie schon turz gemeldet, am Dienstag abend zu einer lebhaften Auseinandersetzung, in deren Verlaus die Frau zu einem Beil griff und ihrem Mann damit mit der Spitze gegen die Brust schlug Das Beil grub sich tief ein. Der Getroffene stürzte leblos zu Boden. Zur Hilse herbeigceilte Nachbarn brachten ihn ins Krankenhaus, wo er kurz nach der Einlicsc- rung starb. Die Fran wurde verhaftet. * Deu eigene« Sohu erstochen. In Vorbeck bei Essen a. d. Ruhr erstach der Hüttenarbeiter Werkhausen seinen 23jährigen Sohn, weil dieser ihm Vorhaltungen wegen seines unsoliden Lebenswandels machte. " Ehedrama. In Wien erschoß sich die 24 Jahre alte Hauptmannsgattin Prokoschinsky, während ihr Gatte und die Eltern im Garten mit dem Abendessen auf sie warteten. Der Hauptmann war über den Selbstmord seiner Frau verzweifelt und machte seinem Leben durch Erhängen ein Ende. * Unerklärliche Selbstmords In Fürlh in Bayern erschoß sich ein Gefreiter vom 3. Train bataillon Der Tote war ein tüchtiger Soldat; er soll mit einem Freunde, einem Angehörigen des 1. Chevauleger-Regiments in Nürnberg, die Verein barung getroffen haben, daß sie beide innerhalb vier Wochen aus dem Leben scheiden wollen Wirk lich hat sich auch der Chevauleger vor 14 Tagen erschossen. * Ei« dänische» Liebespaar verübte in einem Berliner Hotel Selbstmord. ES handelte sich um de» 36jährigcn Leutnant der Reserve Paul Junker und seine noch nicht 20jährige Geliebte Erna Brusendorfs Dos Mädchen hatte vor 8 Tagen einem Knaben daS Leben geschenkt. Wahrscheinlich auS Furcht vor dem wirtschaftlichen Kampf haben die beiden daS Leben von sich geworfen. ' Nebersalle« uud beraubt. Der Fabrikbesitzer Adolf Welbcr in der Blumenstraßc in Berlin wurde nachts beim Duichqueren der Jungfernheide von zwei jungen Burschen überfallen, durch einen Schlag auf den Kops betäubt und seiner Barschaft von 300 Mark beraubt. * Jugendlicher NLuberchef Der Berliner Kriminalpolizei ist eS gelungen, in der Person deS 19 Jahre alten Tischlers Karl Moor den Führer der beiden jugendlichen Verbrecher Kawitzka und Lösche, die am DicnStag vormittag den Raubmord- Versuch an dem Küster Rößner verübt haben, zu er mitteln und zu verhasten Der trotz seiner Jugend schon schwer vorbestrafte Moor soll schon mehr mals Räuberbanden organisiert haben. Er steht auch unter dem dringenden Verdacht, am 29. Sep tember v. I. zwischen Saßnitz und Stubbcnlammer den an dem Pastor Vermehren und dessen Ehefrau verübten Doppelmord begangen zu haben. Ferner ist er verdächtig, den Raubmordversuch an dem Postassistentcn Ebel vom Berliner Postamt 60 am 3 Dezember v. I. verübt zu haben * Auch ein kühner Aviatiker! Bei einer Berliner Bank lief dieser Tage der Brief eines Rentners ein, der ersuchte, von seinem Depot 40 000 Mk unter Chriffrc nach einem näher be zeichneten Postamt zu schicken. Der Bank kam die ganze Sache verdächtig vor und fragte der Sicherheit halber bei dem Rentier an, worauf sich ergab, daß alles Schwindel war. Der Urheber wurde bald ermittelt, und es war der — 16jährige Sohn einer angesehenen Familie. Der junge Herr gab an, er hätte sich einen Aeroplan kausen wollen. Wenn er erst als Pilot Tausende verdient hätte, hätte er daS „geliehene" Geld auf Heller und Pfennig zurückgczahlt. Die Polizei hatte für diese „hochfliegenden" Pläne jedoch kein Verständnis und verhaftete den Missetäter. * Hvteldieve haben daS vornehme Nordstcbad Ostende gehörig hcimgesucht. Einer russischen Gräfin wurden Juwelen im Betrage von 6000 Frc«. ge- stöhlen, einem deutschen Reisenden ein Barbestand von 12000 FrcS. Von den Spitzbuben, die an scheinend eine internationale Bande bilden, fehlt jede Spur. * Gestohlene- Taselfilder deS Zare«. Tin Lakai de» Zaren hat, wie au- Petersburg gemeldet wird, große Mengen kaiserlichen TaselsilberS all dem PalaiS in Gatschina gestohlen. Bei einem Mtsilberhändler in Petersburg sanden sich noch annähernd 60 Pfund Tafclsilber vor Der Händler und der Lakai wurden verhaftet. * Revision im Mädcheahändlerprozeß. Die beiden Hauptangeklagten im Berliner Mädchenhändler prozeß, Silberreich und Wollerstein, die, wie gestern mitgcteilt, zu 2'/, und 2 Jahren Zuchthaus verur teilt wurden, wollen gegen dieses Urteil beim Reichs gericht Revision einlegen. * Zur Affäre Crippen Nach einer in London eingelaufenen Meldung soll Dr. Crippen bekannt haben, mit seiner Frau in Streit geraten zu sein, weil sie ihm wegen seiner Intimität mit seinem Schrcibmaschinensräulein eine Szene machte. Der Zank sei in Tätlichkeiten ausgeartet und schließlich habe er seine Frau in der Wut deS Augenblickes erschlagen Die Le Neve hat der Polizei eine lange Erklärung zu Protokoll gegeben, leugnet aber nach wie vor jede Mitwisserschaft der Crippenschen Tat. * Der Postdesraudaut Bergman« al- au- gehender Künstler. Der Berliner Briefträger Berg mann, der bekanntlich mit 50000 Mk. durchging, bald aber gefaßt wurde, verfügt über eine schöne Tcnm stimme und hatte sich kurz vor der Unter schlagung zu einem Probcsingen beim Thordirektor der Königlichen Oper anmelden lassen. Im Unter suchungsgefängnis erhielt Bergmann jetzt eine Ein ladung des Direktors, zum Probesingen zu erscheinen. Mit der Künstlerschaft wird es nun vorläufig wohl nichts werden. * Zur Warnung. Bei einer Kontrollversamm lung im Thorner Kreise erschien ein Reservist zu spät und nahm, ohne sich beim Feldwebel zu ent schuldigen, im Gliede Aufstellung. Er erhielt 24 Stunde» Mittelarrest. Der Bestrafte brauste auf und fragte laut: „Kann man dagegen nicht Be rufung einlegen?" Die Folge war, daß er 4 Wochen strengen Arrest erhielt. Ein Hinweis, sein körperlicher Zustand sei nicht so, daß er 4 Wochen strengen Arrest hinnchmen könne, nutzte ihm nichts * Ein merkwürdiger Kall vou Schlafkrank heit. In Chambery bei Paris ereignete sich ein merkwürdiger Fall von Dauerschlaf. Ein 25jähriger Eisenbahnbeamter namens Piottet Herzer mietete am letzte» Sonnabend ein Zimmer und wurde seit her nicht mehr gesehen. Beunruhigt sah man nach ihm und entdeckte, daß er stehend neben seinem Bette, den Kopf zurückgebeugt, in todähnlichcn Schlaf versunken war. ErweckungSversuche blieben crsolglvS. Man legte den Schläser aus sein Lager, wo er weiterschlummert. Puls und Atmung sind völlig normal. * Eine angenehme Erinnerung an die Ereig nisse vor 40 Jahren hatte in Romainville ein Arbeiter, der einen 1870 vergrabenen Schatz ent deckte, der sich auf etwa 100000 Fres, in Gold- und Silbermünzen belief. Der Besitzer deS Grund stücks, auf dem der Fund gemacht wurde, will sich den Schatz init dein glücklichen Finder teilen. * Leopold Wölffltng» Erbaosprüche. .Leopold Wölffling, der sich seinerzeit in der Verzichlurkuiide au» den ErzherzogStitel seine Erbansprüche auf de» Nachlaß seines OnkclS Johann Orth vorbehielt, hat nunmehr durch den Wiener Aövokatc» Frischauer sür den Fall der Todeserklärung Johann Orths seine Ansprüche angemeldet. * Das Vermöge« einer Bettlerin. In Paris starb eine 70jährige Bettlerin namens Descamps infolge schlechter Ernährung an Hunger. Sie hatte seit längerer Zeit Armenunterftützung bezogen. -US die Wohnung durchsucht wurde, sand man im Bett 14000 Franken. * Fabrikationseinschiäuknng iu amerikanischrn Baumwollspinnereien. Mie aus Manchester (Ncw- hampshire) gemeldet wird, schließen 17 Baumwoll spinnereien der AmoSkcg Corporation vom 26. August bis 12 September die Betriebe zwecks Fabrikationscinschränkung; davon werden 16000 Arbeiter betroffen. * Sin echter Schwabenstreich! Dem Kassierer eine- Gesangvereins in einer bekannten schwäbischen Stadt passierte kürzlich ein tragikomisches Mißge schick. Er benutzte seine Ferien zu einem Ausflug ins Gebirge, brachte aber vorher als gewissenhastcr Kassierer das Vereinsvermögen — bare 25 Mk. in Silber — in diebessichere Verwahrung, und zwar in den Bügelosen seiner Frau. Unglücklicherweise glaubte seine Frau die Abwesenheit ihres ManncS ausnützcn zu können, um endlich ungestört Bügel arbeiten vollenden zu können. Sie heizte den Bügelofen kräftig an Als neugcstärkt der Herr Kassierer heimgckchrt, waren die schönen silbernen Fünfmarkstückc zu einem Häuschen zusammingc- schmolzen! Ticsbctrübt sandte der Kassierer dieses Häuschen zur Münze nach Berlin in der Hoffnung, daß ihm wenigstens ein Teil des Vcreinsvermögens wieder erstattet wird. * Der Elcsaut im Dameubad. Im Damcn- bad von Juist wurde kürzlich die Leiche eines Ele- fantcnbabyS gelandet. Für das Strandlcben war das direkt ein Ereignis. Alles lief zusammen und erst, nachdem der Fall genügend debattiert war, wurde der tote Elefant in den Dünen begraben. Wahrscheinlich ist das Tier einer reisenden Menagerie während der Seereise krepiert, »vorauf man den Kadaver über Bord warf. Depeschen vom 4. August. Hamburg. Nachdem die hiesigen Neider und vereinigten deutschen GeeschiffSwerften die Forde rungen der hiesigen BerbandSstelle des deutschen MetallarbeiterverbandeS abgelehnt haben, haben die Werftarbeiter gestern abend in einer stark be suchten Versammlung beschloss:«, sofort aus allen Hamburger Werften die Arbeit niederzulegen. Der Beschluß soll sich vorläufig vur auf die Hamburger Werften beschränken, doch wird befürchtet, daß andere Werftorte mit der Aussperrung der Arbeiter antworten werden. In Hamburz beträgt die Zahl der Ausständigen etwa 7000 bi» 8000 Mann. Wie«. Au» Gmunden kommt folgende Mel dung: Hier verlautet, Kaiser Wilhelm «erde dem Kaiser Franz Joses ein eigenartige» Geburtstags geschenk auf dessen eigene Bitte machen, nämlich die wiederholt schon geplante Versöhnung mit dem Herzog Ernst von Cumberland, an der Kaiser Franz Josef viel gelegen sein soll Die Versöhnung soll durch einen Telegrammwechsrl zwischen Kaiser Wilhelm und dem Herzog von Cumberland ange. bahnt werden und dkfinttiv bet der Anwesenheit Kaiser Wilhelm» in Wien erfolgen, wo eine Be gegnung dr» deutschen Kaiser» mit dem Herzog von Cumberland stattfinden soll. (Da» Dementi wird wohl nicht auSbletben. D. Red.) Budapest. In der gestern fortgesitzten Gene ralversammlung de- Marostoraser Komttat» wurden die Ausschreitungen der Opposition in stärkerem Maße als in den vorhergegangenen Sitzungen weitergesührt. Als der Obergespan in Begleitung von Gendarmen im Saale erschien, wiederholten sich die Tumulte, die sich noch steigerten, als der Obergespan im Namen der Regierung die Ver sau.mlung auslöste. Der Obergespan wurde von mehreren Oppositionellen angespuckt und eS kam zu einem Handgemenge. Die Polizei mußte den Saal räumen. Nom. Entgegen pessimistischen Blättermel- düngen wird auf der spanischen Botschaft erklärt, daß der spanisch-vatikanische Konflikt auf dem besten Wege sei, beigrlegt zu werden. Der spanische Botschafter Ojedo werde in kürzester Zett wieder auf seinen Posten zurückkehren. Mailand. Großes Aussehen erregt die Flucht eines Börsendisponenten der Bankfirma Cantini in Genua. Seine Börsendifferenzen werden auf eine Million Lire geschätzt, find jedoch von der Firma bereits gedeckt worden. Pari». (Privat-Telegramm.) Zwischen zwei Apachenbanden von Marseille und Toulon wurde infolge eines Zwiste» heute früh um 2 Uhr am Boulevard Rodozhanazht ei» regelrechter Kampf auSgetragen. Es kam zu einem Revolvergesecht und an einigen Punkten zum Nahkampf mit Dolch und Meffer. Schließlich traten dte Touloner den Rückzug an mit 1 Toten und 1 tödlich Verwun deten. Auch auf der Marseiller Seite sollen Ver luste zu verzeichnen sein. Madrid. Dte Regierung beabsichtigt, im Oktober gleich nach der Eröffnung der Corte» die gesamten, zwischen ihr und dem Vatikan auSge» tauschten Noten zu veröffentlichen, um den Be weis zu erbringen, daß entgegen den ojfiziösen Noten de» Vatikan» sie stet» korrekt gehandelt habe und die Unnachgiebigkeit aus selten de» Vati kans gewesen sei. London Im Verlause der Manövrrübungen ist in der letzten Nacht im Hafen von Dover da» Torpedoboot Nr. 117 gegen den Damm gelaufen, wo bei ihm der Vordersteven eingedrückt wurde, sodaß e» nach Portsmouth geschleppt werden mußte. Warschau. (Prtvat - Telegramm.) Gestern abend spät kam in der sogenannten Elektoral-Sol- nastai sn auf einem in einem engen Hofe stehenden, mit Celluloid beladenem Wrgen Feuer auS, wobei das Celluloid «xplodieite. Die Flammen ergriffen augenblicklich den Seitenflügel de» Hauses. Eine ganze do t wohnende Familie kam in den Flammen um. Bisher wurden 7 Leichen geborgen, 2 Kinder wurden löblich verletzt. Warschau. In der Kreisstadt Wlowlawek in Polen wurde gestern der Polizeimeister Nawi- cow während einer Theatervorstellung erschossen. Der Attentäter entkam. PeterAdurg In Regierungskreisen verlautet, daß JSwolSkr wegen seiner diplomatischen Erfolge im fernen Osten vom Zaren demnächst eine ganz besonders hohe Auszeichnung erhalten werde. PrterDdurg. AuS Furcht vor der Cholera haben 4070 Kohlenarbeiler die Kohlengruben im Kreise Tajanrog in Südrußland verlaffen und sich in ihre Heimat begeben. Athen. Die Regierung beschloß, wegen der Fortdauer deS antigricch schen Boykott» in der Türkei sich an die Mächte zu wenden, damit diese energisch dagegen einschreitrn. Konstantinopel. Wegen der durch die Drusen verübten Maffakres in der Nähe von Damaskus w« de über das Hauragebtet der Belagerungszu stand verhängt. Gtzemntyer Marktpreise vom 3 August 1910. vrv SV Kilo. Weizen,fremd. Sorten >0 M. KV Pf. btS 12 M Ik Pf. r IS . 7K . 25 . . 11 . 10 7V . - 4V 2 61 - 2K - SO 6 V 8 4 k - 40 > Ib 2 3 2 S v k 3 . «0 . 30 - 50 - . 65 - . 65 . . 35 - . 50 - S r 50 - 40 - 40 . 25 . 40 - 80 , . 50 . . 89 - . 10 - 7 - 7 - 7 - 8 9 7 7 7 8 . 75 . . 10 . -30-1 - 40 - „ sächs. neu Rosigen, niroerländ. , preuß. . hiesiger, - fremder, Gerste, Brau-,fremde — . . sächsische - - Autler« 6 Hafrr, sächs. 8 - ausländischer — itrksen, Koch- Trbsrn, Mahl- u. Autler- Heu, alteS « gebündeltes Stroh, Alegeldrusch 3 Stroh, Maschinendr., Langstroy 2 Stroh, Maschinendr., Krummstroh 2 Kartoffeln, inländische 3 Butter v. I Kilo -2 8 E» gibt heute keinen Zweifel mehr larübcr, daß Ncstle'S.Kindermehl eine sehr zuver lässige Kindernahrung ist. Es hat sich im Laufe eines halben Jahrhunderts glänzend bewährt und bietet gerade während der heißen Jahreszeit besten Schutz gegen Brechdurchsall, Diarrhöe, Magen- und Darmkatarrh.
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