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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191007196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100719
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-19
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.07.1910
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so »ermutet man, daß der Unfall vielleicht durch den Genuß von giftigen Pilzen heroorgrrusen morden ist. * Reitzenhain, 17 Juli. Bei dem Gewitter am Freitag traf auf einer Wiese bei dem nahen Natzschung der Blitz in eine mit dem Heumachen beschäftigte Urbtitertruppe und tötete ein blühendes junges Mädchen namens Genauck. Die übrigen Personen kamen mit einer Betäubung davon. * Pirna, 17. Juli. Am Donnerstag wurde die im ForsthauS Neuhau« bei Komotau i. B. zu Besuch weilende 17jährige Tochter deS PrivatuS Gnauck von hier von einem Blitz getroffen und getötet, während die Tochter deS Försters schwer verletzt wurde. * Grvßenhain, 17. Juli. Nach einer vom Kämmereramte hier eingetroffenen Mitteilung läßt der König für die Einladung zum WetttnbundeS- schießen danken, er wird das Schießen besuchen. In den Schützenkreisen ganz SachsenS dürste eS Freude erregen, daß der König durch diesen Be. such deS WettinbundesschießenS erneut sein Interesse und Wohlwollen für den Wettinbund zum Aus druck bringt, wie er dies schon durch Zusage eines Ehrenpreises bekundet hat. * Neustadt t. G, 17. Juli. Urber daS Ver- mögen der hiesigen Firma Wegel und Schöne ist daS Konkursverfahren eröffnet worden. Wie schon berichtet, entdeckte man m der Filtalfabrik der Firma zu Langburkersdorf eine sorgfältig vorbe reitete Brandstiftungsanlage, worauf der Mitin- Haber Wegzwalde, sowie dessen Ehefrau in Haft genommen wurden. Letztere gelangten alsbald wieder aus freien Fuß; in Untersuchungshaft kam dagegen ein zweiter Mitinhaber, der Kaufmann Max Schöne, während dessen Bruder, der Kauf mann Rodert Schöne, nach Erhebung emec Summe von 1000 Mk. auf einer Sebnitzer Bank flüchtig geworden ist. In der ganzen Affäre ist zurzeit noch eine eingehende Untersuchung im Gange. Das 3. Sächsische Kreis- vortnrnertnrne« in Zittau d — Der Sonnabend brachte der Feststadt Zittau auS allen Gauen Sachsens reichen turnerischen Besuch. Die Vereine wurden durch den Empfangs- auSschuß am Bahnhof begrüßt und in geschloffenen Zügen durch die prächtig geschmückte Stadt in die Quartiere geführt. Nach voraufgegangencn Kampf- gerichtSsttzungen begann um 9 Uhr die eigentliche Begrüßung der Turner im großen Festzelt. An sprachen hielten u. a. der Vorsteher des Turn- Vereins Zittau, Stadtverordnetenoorsteher Prof. Neumann, namens der Stadt und der 1. Kreis vertreter Fickenwirth-Dresden, der einen Rück- und Ausblick auf den 14. deutschen Turnkreis und die deutsche Turnerschaft gab. Zwischendurch um rahmten gemeinschaftliche Gesänge, turnerische Vor führungen, darunter ein Festspiel in lebenden Bildern, den Abend, zu dem auch die Spitzen der Stadt, u. a. Behörden, die Herren Oberbürger meister Oertel, Bürgermeister Mietzsch, Ttadtrat und Landtagsabgeordneter Schwager, Oberst von Ltnstngen, zahlreiche Offiziere u. a. erschienen waren. Der Vorsitzende der Deutschen Turnerschast, Geh. Danitätsrat Dr. F. Goch-Leipzig, der wegen Vorarbeiten zur Sitzung des Ausschusses der Deutschen Turnerschast in Straßburg am Erscheinen verhindert war, sandte ein Begrüßungsschreiben an die Vorturner SachsenS, das ihre Arbeit würdigte. Humorvoll, wie immer, schrieb der getreue Eckart am Schluffe: „Allen Turngenossen sende ich als Vorsitzender der Deutschen Turnerschast und in deren Namen sowie als alter, lahm und eben alt gewordener Vorturner die herzlichsten Grüße und beim nächsten Deutschen Turntag werde ich bean tragen und mit Händen und Beinen dafür kämpfen, daß jeder deutsche Vorturner 2500 Mk. Gehalt und Pensionsberechtigung erhält." Der wegen Krankheit verhinderte 2. Vorsitzende, Direktor Frohburg, wünschte in seinem Schreiben einen guten Verlauf. Auch Gauturnrat Jäger- Freiberg u. a. hatten Begrüßungsschreiben gesandt. Ein Reckturnen „der Besten" aus den 5 größten Städten Sachsens, sowie ein Stab- und Keulen schwingen der 12. Kompagnie des 3. Kgl. Tächs. Infanterie-Regiments Nr. 112 riefen besonderen Beifall hervor. Mit dem Liede „Turner, aus zum Streite" wurde gegen 11 Uhr die Begrüßungs- kneipe geschloffen. Am gleichen Abend sand im „Lindenhof" ein von 100 Sängern des Allgemeinen Turnvereins Leipzig-Connewitz ausgeführtes und starkffesuchteS Konzert zum Besten der Kreisunterstützungskaffe statt. Der Feßsonntag wurde von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Er brachte rege turnerische Arbeit, die ja immer den Hauptinhalt der Turnfeste bilden soll. Auf daS Auge des Zuschauers wirken Massenvorführungen am besten, darum mußte jeder Turngau geschloffen auftreten und in seiner Gesamtheit sein turnerisches Können zeigen. Allgemeine Stabübungen, Geräte turnen und volkstümliche Uebungen gaben ein Bild vom gegenwärtigen Stand des deutschen Turnens und eS muß den Gauen nachgesagt werden, daß sie sich den gestellten Aufgaben mit Lust und Liebe unterworfen haben. DaS Gesamtbild bot. schöne Leistungen deutscher Körperübungen. Der Aeftzug stellte in 3 Abteilungen und marschierten diese so dann einzeln nach dem Markte, wo eine Be grüßung durch Bürgermeister Mietzsch und Krets- vertreter Fickenwirth stattsand. In geschloffenem Zuge, der 158 Fahnen mitführte, ging« sodann zum Turnplätze in der Wcinau. Um 2 Uhr begannen hier die von 2845 Tur- nern vorgeführten Stabübungcu. Der Boden zitterte förmlich unter der Wucht der exakt auSge- sührte» Uebungen und nicht endenwollenden Beifall zollten die nach Tausenden zählenden Zuschauer den einzelnen Vorführungen. Nach einer kurzen Pause wurde von 4—7 Uhr das Turnen der Gaue fortgesetzt, während um 6 Uhr einige Vereine Sonberoorführungen und Wettspiele veranstalteten. Abends um '/,8 Uhr wurde eine wohlgelungrnr Festvorstellung »m großen Zelt abgrhalten. Ge sänge, ein Festspiel, Freiübungen der Vorturner- schäft der Turngemetnde Leipzig, Gesang de» Tonnewitzer SängerchorS, Keulenübungen der Frauen, abteilungen deS Allgemeinen Turnverein« Zittau, Stabübungen der Borturnerschaft deS Turnverein« „Tüdvorstadt"-Leipzig und humoristische Borsüh- rungen wechselten mit Ansprachen in bunter Reihenfolge. Die Vorbereitungen zum Fest „klappen" vor- zügltch und gebührt der KreiSleüung, dem Zittauer Allgemeinen Turnverein und nicht zuletzt den 130 Kampfrichtern großer Dank. Kleine Chronik. * Ein Riesenbraud vernichtete die Dock« der Metropolitan- und BrunSwick-Dampscrlinien in Newyork vollständig. Die Dampfer „Havard" und „Dimock" gerieten in Brand, konnten aber ge löscht werden. Eine Anzahl Arbeiter am Ende des Docks wurden durch das Feuer abgeschnitten; sie sprangen ins Wasser und wurden glücklich gerettet, lieber zwanzig Spritzen und vier Löschboote waren an der Arbeit. Nach etwa zwei Stunden war das Feuer gelöscht Der Schaden ist sehr groß Der Brand entstand in einem Oelspeicher und drohte anfangs auch die anstoßenden Docks zu vernichten. * Durch einen Wolkenbrvch wurde in drei CountieS Kentuckys schwerer Schoden angcrichtct, der aus 8 Millionen Mark geschätzt wird Haupt sächlich wurden die Tabak-, Mais» und Weizen ernte sowie der Viehstand betroffen * Eine TyphvSeptdemie ist unter den Beam tinnen des Rixdorfer Fernsprechamtes in Berlin ausgebrochen. Selbstverständlich wurden bereits in der Presse Angriffe gegen die Postverwaltung laut, jedoch scheint diese kein Borwurf zu treffen. Staats sekretär Kraetke erklärte das Auftreten dieser Epide mie für einen Fall, der überall vorkommen könne. * SisenbahnnnfäUc. Infolge Versagens der Bremse entgleiste auf Bahnhof Binz (Rügen) ein Güterzug. Die Lokomotive und 4 Wagen stürzten um — Der Pcrsoncnzug Donaueschingen—Frei burg, der mit Ausflüglern voll besetzt war, ent gleiste infolge falscher Weichcnstellung aus der Station Littenwciler. Fünfzehn Personen sollen mehr oder weniger schwer verletzt worden sein. — Auf dem Bahnhossneubau in Darmstadt stießen zwei Arbeitcrzüge zusammen. Dabei wurden ein Zugführer tödlich und drei andere Personen schwer verletzt. — Bei Purkersdorf bei Wien ent gleiste gestern nachmittag ein Personcnzug. 12 Passagiere wurden mehr oder weniger schwer verletzt. * Drei Mensche« vom Zuge überfahre«. Am Perlacher Uebergang bei München wurde am Sonn tag nachmittag ein Milchfuhrwerk, auf dem ein Fuhrmann mit seinen zwei Kindern saß, von einem Personenzug erfaßt und überfahren. Alle drei Personen, sowie daS Pferd wurden getötet. * Eine Entgleisung auf einer Eiufchienenbahn. Ein Zug der Einschienenbahn, der die Verbindung zwischen Baxton—City-Island herstcllt, ist nach einem Telegramm des „Ncwyork Herold" aus Ncw- york gestern mittag entgleist. Es war dies der erste Zug aus dieser Linie. Er war mit zirka MO Personen besetzt, von denen 15, darunter einige schwer, verletzt wurden. Der Unfall ist aus den Bruch eines Kabels zurückzuführen. * Blitzkatastrophe. Aus Landau a. d. Isar wird gemeldet. Bei einem starken Gewitter ist am Freitag nachmittag der Söldner Winkler von Psra- mering, Vater von vier Kindern, vom Blitz er schlagen worden, während der Söldner Arbinger, gleichfalls Vater von vier Kindern, schwer verletzt wurde. Zwei Kinder des getöteten Winklers wurden gleichfalls ziemlich stark verletzt Die Verunglückten hatten unter einem Birnbaum vor dem Wetter Schutz gesucht. * Heidelbetrsucher wurden im Walde ^bei Fürstenwalde vom Gewitter überrascht. Sic flüch teten vor dem Regen in dichtes Gesträuch; hier wurden sic von cincm Blitzstrahl getroffen und alle betäubt. Während die Frauen weniger gelitten haben, haben die Kinder noch unter den Folgen zu leiden. * Sechs Menschen in einer Stromschnelle ertrunken. In den Stromschnellcn des Meong in franz. Koffchinchina ist eine Schaluppe untcrgc- gangen. General de Bcylie, Militärarzt Rouffiandis, der Chef des Gesundheitsdienstes Laos und drei eingeborene Matrosen sind ertrunken. * TodtSsturz auf der Frankfurter Radrenn bahn. Beim Training ereignete sich gestern auf der Frankfurter Radrennbahn ein tödlicher Unfall. Der Fahrer Antonio Gregory, der früher als Schritt macher bei dem Franzosen SerrSs tätig war und jetzt den Fahrer Ludwig führt, fuhr mittags kurz vor 12 Uhr mehrere Runden. In der östlichen Kurve wurde er nach der Aussage Ludwigs von cincm Unwohlsein befallen. Er fuhr weit in die Kurve hinaus, wo er an die Barriere anstreistc und abstürztc. Er überschlug sich mehrere Male und blieb mit gebrochenem Genick tot liegen. Der Mo tor wurde von der Polizei beschlagnahmt. * Gewölbeeiusturz. In der Fasanengasse in Wien stürzte im Innern einer Neubaues im dritten Stockwerk das Gewölbe zusammen und durchschlug sämtliche Stockwerke bis hinab in den Keller- Hierbei wurde eine Hilfsarbeiterin getötet und sechs Arbeiter erlitten schwere Verletzungen Ein Feuer wehrmann wurde von einem Balken in den Rücken getroffen und lebensgefährlich verletzt An seinem Aufkommen wird gezweifelt. ' Zn der Düngergrube erstickt Wie man aus Augsburg meldet, sind in Au bei Memmingen zwei Kinder des Gastwirts Trunzer, der schon durch das letzte Hochwasser schwer geschädigt wurde, in der Düngergrube, an der sie spielten, durch giftige Gase erstickt * Boa eine« Pferde umgerannt und getötet In Ratzeburg wurde die 78jährige Schwester des bekannten Kieler Chirurgen v. Esmarch, Frau Klassen, aus einem Spaziergänge von einem scheugewordenen Pferd umgerannt und ist den dabei erhaltenen Der- ketzungen erlegen. * Bet be« englisch«» Flottenmanöver« ist der erste Unfall zu verzeichnen gewesen. In den Kessel räumen de« Panzerkreuzer- „Sutley" ereignete sich eine Explosion, durch welche fünf Mann schwere Verletzungen erlitten. — Einen Zusammenstoß hätte e« auf ein Haar zwischen dem Kreuzer „Hague" und einer Torpedobootsflottille gegeben. Es herrschte dichter Abendnebel und die Schiffe fuhren mit ab geblendeten Lichtern Noch im letzten Augenblick gewahrte der Mann auf dem Ausguck die heran nahenden Boote, woraus Gegendampf gegeben und eine schwer Katastrophe so vermieden »»rde. ' Rach 12« St«ndeu dem Lebe» wiederge- gebe». Gestern nachmittag ist es den Rettungs mannschaften gelungen, die beiden verschütteten Berg- leute aus der Zeche „Prinz-Regent" bei Bochum zu Tage zu fördern. Die Geretteten, die 120 Stunden unter der Erde zugebracht haben, sind zwar erschöpft, aber sonst gesund. Sie wurden als bald nach dem Krankenhaus Bergmannsheil gebracht, wo sie sich zunächst erholen sollen. * A« Fleischvergiftung gestorben Der 26 Jahre alte eunä. jur. Reinhold Koch in Jena hatte dieser Tage Fleisch gegessen, das etwas in Verwe sung übergegangen war. Ts traten bald heftige KrankheitSerscheinungen auf, die nach drei Tagen den Tod deS jungen Mannes herbeiführten. * Auf dem U«sta»d erschaffen Auf dem An- stand wurde der 74jährige Hesse in Katzenstein im Harz von einem Wilddieb erschossen. * Raubmord in Loudon. In einem verrufenen Stadtteil Londons wurde die alte Witwc Wilson, die einen Trödlerladcn betrieb, ermordet ausgesundcn. Die Frau war erdrosselt worden und lag mitten unter ihren wild durcheinander geworfenen Waren. * Ein eigenartiger Mord wurde in Paris be gangen Verbrecher drangen in die Wohnung des Spezereihändlers Rcnay und plünderten sie aus, nachdem sie Renay schlafend aus dem Fenster ge worfen hatten, sodaß er das Genick brach. * Das Ende einer Liebe. In Hmdarabad (Britisch Indien) waren die Eltern eine- jungen Mädchens gegen dessen Verlobung mit einem eng lischen Offizier Beide beschlossen, im Automobil in daS Wasser des JnduS zu fahren, was sie auch aussührien. Die Leichen der beiden Liebenden, die den Strom Hinabtrieben, sind noch nicht gesunden worden. * Ein rabiater Ehemauu. Ja Kiel traf der Grünkramhändler Bartels auf der Straße seine von ihm getrennt lebende Ehefrau. Er ersuchte sic, wieder zu ihm zu kommen; als die Frau ihm daS jedoch unter Vorhaltung seiner Fehler abschlug, wurde er so wütend, daß er einen Revolver zog und fünf Schüsse auf die Gattin abfeuerte. Schwerverletzt wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Bartels rich tete hierauf die Waffe gegen sich selbst und zerschoß sich den Kehlkopf. Er liegt im Sterben. " Im Moabiter Nnterfuchvvgsgefängni« ent leibt. Martin Ball, der frühere Direktor der Berliner AusstcüungSgalerien, der sich gegenwärtig wegen Meineids und Mcineidsverleitung vor dem Schwurgericht zu verantworten hatte und in den letzten Tagen mehrfach Ohnmächten simulierte, machte in der letzten Nacht im Moabiter Untersuchungs gefängnis seinem Leben durch Erhängen ein Ende " Ein tragisches Schicksal. Von einem tragischen Schicksal ist die Familie deS am Mitt- woch durch Absturz tödlich verunglückten Luftschiffcrs Erbslöh betroffen worden Bei dem Leichenbegäng nis des Verunglückten raffte der Tod den Vater des Verstorbenen dahin. * Die Kaiser-Nikolans-Fahrt, das größte automobilistischc Ereignis Rußlands, ist beendet worden Schwerere Unfälle, wie sie leider bei der deutschen Prinz-Heinrich-Fahrt zu verzeichnen waren, sind nicht vorgekommen, obwohl die Fahrt volle 16 Tage, also gerade doppelt so lange dauerte wie die Prinz Heinrich-Fahrt. Die Fahrt hat mit einem großen deutschen Siege geendet. Direktor Willi Poegc-Chemnitz gewann auf Mercedes den vom Zaren ausgesetzten Preis, den Zaren-Pokal. Aber auch die übrigen Plätze wurden von deutschen Wagen besetzt. Erst an 13. Stelle wurde die fort laufende Reihe der deutschen Erfolge unterbrochen. ' Das Luftschiff „Parseval V" abmoutiert. Das Luftschiff .Parseval V", das am Sonnabend früh bei Bi e-lau ausgcstiegen war, mußte in der Nähe von Glatz wegen starken Gasverlusts bei einer Zwischenlandung, die durch Reißen der Reiß bahn hcschlcunigt werden mußte, abmoutiert werden und wird mit der Bahn nach Breslau befördert. * Zm Aeroplan über den Snud Aus Kopen hagen wird gemeldet: Der dänische Aviatiker Svend sen stieg gestern früh um 4 Uhr auf, überflog den Sund und landete nach 31 Minuten wohlbehalten bei Malmö. * Die Affäre der Frau von Schönebeck- Weber ist nunmehr dadurch in ein ncuet Stadium getreten, daß der Erste Staatsanwalt bei dem Land gericht 3 Berlin daS neue Entmündigungsverfahren wegen Geistesschwäche bei dem Amtsgericht Char lottenburg beantragt hat. Dieses hat jetzt daS Entmündigungsverfahren cingeleitet und den Be schluß der Frau Weber zngestcllt. Bekanntlich war die früher gegen sie cingelcitetc Pflegschaft aus An trag des Rechtsanwalts Bahn vom Landgericht Allenstcin ausgehoben worden; eS war dies eine sog Gebrcchlichkeitspflegschaft gewesen, die nur mit Genehmigung des Pfleglings cingeleitet werden darf und aus dessen Verlangen aufgehoben werden muß. Frau Weber soll übcrigenS noch einige Monate in dem Sanatorium deS Dr. Weil in Schlachtensce verbleiben. * Eiu bemerkeu-wertts Urteil. Der Heraus geber eines Münchener Wochenblattes, der in einer Reihe von Artikeln nachzuweisen suchte, daß Luther Selbstmord verübt habe, wurde wegen groben Un fug- zu drei Tagen Haft verurteilt Die Urteils begründung bezeichne, cs al- unzulässig, derartige Behauptungen in aufdringlicher und marktschreie rischer Weise in die große Mengczu werfen. Das könnte schon im Interesse de« konfessionellen Frie dens dann selbst nicht geduldet werden, wenn die Wahrheit solcher Beha»vtunden feststünde. Der konfessionelle Friede sei ein viel zu kostbare« Gut, al» daß solche Ungriffe aus ihn ungeahndet bleiben dürften * Ei« Liebhaber mit acht Bräute». Der 28jährige Militärmusiker Albert Meinel au« Leitel«- hain bei Lrimmitschau wurde van der Darmstädter Strafkammer zu einem Jahre Gefängnis verurteilt. Er hatte fünf Bräute in Reichenbach und Darm stadt, drei in Worms. Eine beschwindelte er »m 600 Mk. Drei haben ein Kind von ihm. * Für Vriefmarle»-Sa««ler. Anläßlich des 80 Geburtstages Kaiser Franz Joseph- werden in Bosnien und in der Herzogewina am 18 August d. I. besondere JubiläumSmarken in den Verkehr ge bracht «erden, die nur acht Tage lang ihre Gültig keit behalten werden Kirchennacheichte«. Ma» Geroborf. Dienstag, den IS. Juli, abends 8 Uhr Bidelstunde m der Kirchschnle. Ma» Wüste»«»»»«. Donnerstag, den 21. Juli, abends '/,» Uhr Bibel stunde der landeSkirchl. Gemeinschaft im Psarrhause. Standesamtliche Nachrichten von Hohenstein-Ernstthal auf die «elt vo» 1». bl« 1«. Juki 1»t». ») Geburt«»: Ein Sohn: Dem Fabrikarbeiter Hermann OSkar Pommer, dem Erdarbeiter Otto Guido Turk, dem Bäcker meister Robert Alwin Klostermann, dem FuhrwerkSbe- sitzer Robert Franz Emil Engler. Eine Tochter: Dem HauSweber Emil Gräbner, dem Expedienten Ernst Reichelt, dem Schieferdecker Paul Clemens Kirsch, dem Nadelmacher Wilhelm Emil Münch, dem Gutsbesitzer Wilhelm Emil Winter. d) »ufgebot«: Der Gutsbesitzer Reinhold Eduard Nobi-in Langen berg mit der Wirtschastsbesitzerin Anna Marie Reichel hier. Wheschlirb»»»«»: Der Fabrikwirker Karl Wilhelm Garbe mit der Strickerin Ida Elsa Illgen, beide hier. Der Monteur Albin Arthur Bauer m Grüna mit Martha Helene Bochmann hier. Der Hau-wirker Arthur Alfred Gräfe in Grüna mit der tzandschuhnäherin Else Neumann hier. Der Tapezierer Richard Alfred Fischer mit der Decken- legerin Auguste Pauline Roch, beide hier. Der Berg arbeiter Paul Johannes Bergmann in Gersdorf (Bez. Chemnitz) mit der Näherin Emma Bogel hier. Der Fabrikftrickrr Paul Arthur Scheffler in Burgstädt mit der Haustochter Rosa Martha Funk hier. 4) »terd«fäU«r Richard Walther Biehler, S. d. ledigen Handschuh näherin Anna Minna Biehler, 4 Monate alt. Depesche» vo« 18. Juli. Leipzig. (Privat-Telegramm.) Einem hiesigen Fabrikbesitzer wurde durch einen Jungen ein Etpresserbrief überbracht, der in der ganzen Art der Ausmachung an die Webrrsche Erprefser- affäre erinnert. Als der Junge nach seinem Auf traggeber gefragt wurde, lief er davon. Der Fabrikbesitzer fuhr ihm im Auto nach und sah, wte der Junge auf einen gutgekleideten Herrn zu ging. Als dieser daS Automobil erblickt«, ergriff er die Flucht, wurde aber eingehakt und verhaftet. Ob der Verhaftete mit der Weberichen Erpresser- Affäre oder dem Frtediichschen Doppelmord in Verbindung steht, konnte noch nicht festgrstelll werden. Heidelberg. (Privat-Telegramm.) Al« gestern abend während der Beleuchtung de« Schlofft« etn sürchterliches Unwetter einsetzte, floh die nach Tausenden zählende Volksmenge über die alte Neckarbrücke m die Stadt. ES entstand eine wilde Panik, wobei einige Kinder getötet wurden. Ver schiedene Kinder und Erwachsene wurden von der Polizei als vermißt angemeldet. Wie verlautet, sollen sie bei dem Gedränge in den Neckar ge fallen sein. Budapest. (Privat-Telegramm.) Wegen großer Notlage hat der Postbeamte Joses Molner heute nacht, nachdem er seine Frau unter einem Vorwande aus der Wohnung entfernt hatte, seinen 5 Kindern im Alter von 2 Monaten bis zu 8 Jahren mit einem Rasiermesser den Hal« durch, schnitten. Darauf brachte er sich selbst lebensge fährliche Verletzungen bei und wurde sterbend tnS Hospital gebracht. Seine Frau wurde beim An blick der Leichen ihrer Kinder wahnsinnig. Cherbourg. Die französische Marineverwaltung hat drei neue Unterseeboote in Austrog gegeben, die einen Gehalt von nur 1000 Tonnen haben sollen. Diese Boote sollen mit einem Aufbau aus- gestattet werden, in welchen sich im Falle eine« Unfalles die Besatzung eventuell retten kann. Dieser Aufbau soll so hergestelll werden, daß er vom Unterseeboote losgelöst und an die Oberfläche dc« Wassers gebracht werden kann. Loudon. Seit einigen Tagen häufen sich in England die Kapitalverbrechen. Nach dem geheim nisvollen Verschwinden der Frau Crippen hat gestern in Newcastle ein 19jährtger junger Mensch namens Gastburg, der zu kurzem Besuch im Eltern- Haus «ingetroffen war, seine dreijährige Schwester mit einem Rasiermesser ermordet und seinen hinzu- kommenden Vater durch einen Revolverschuß nieder- gestreckt. Dann tötete sich der junge Mördec selbst. Newyork. Die auf den Docks der Metropolt- tan-Dampfschiff-Compang ausgebrochene Feuers brunst (siehe „Kleine Chronik") ist schwer zu be- kämpfen. Es ist auch etn der Gesellschaft gehöriger Dampfer von dem Brande vernichtet worden. Einige Personen werden vermißt, von denen man befürchtet, daß sie in den Flammen umgckommen sind. ZMdewskk'ls fül'ttinZek'unäXk'Skihe
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