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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191007011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-01
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.07.1910
- Autor
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sind in Warnemünde heim Spielen in die Warnow gefallen und ertrunken. ' Eine ß««ze Gtadt niedergebraunt. Tie rassische Kleinstadt Gzatsk in unmittelbarer Nähe der preußisch-schlesischen Grenze ist total abgebrannt. Sommerlicher Wassermangel machte alle Löschhilfe unmöglich. * Hotelbrand. In einem Kurhause, des Ostsee- bade- Heringsdorf kam Feuer aus, das jedoch, bevor es größeren Umfang annehmen konnte, gedämpft wurde. Sämtliche Gäste konnten sich in Sicherheit bringen. * Uü»f Stadtteile durch Kever zerstört. Aus Marrakesch (Marokko) wird gemeldet: Eine Feuert- brunst zerstörte fünf meist von Handeltreibenden bewohUte Stadtteile. ' KR«f Stockwerke herabgestkrzt Die 29 Jahre alte Schwester Anna des Gerichtsvollziehers MarowS- ky in Mannheim hatte ihren Stubcnschlüssel vergessen Anstatt nun den Schlosser zu holen, versuchte daS Mädchen, vom fünften Stock in ihre im vierten Stockwerke gelegene Wohnung zu springen. Das Mädchen verfehlte das Ziel und stürzte in den Hof, wo cs tot liegen blieb. * Ein Greis verbrannt In der Scheune des Mühlenbesitzers Josef Meister in Krottensec bei Marienbad entstand ein Brand, der rasch um sich griff und da- Wohnhaus, die Mühle, den Stall, die Scheune sowie die Vorräte und landwirtschaft lichen Geräte einäscherte Bei dem Versuche, einige Habseligkeiten zu retten, verbrannte der 73 Jahre alte Schwiegervater de- Besitzers. * Absturz eines deutsches Matrosen in Nor wegen. Von dem deutschen Linienschiff „Kurfürst Friedrich Wilhelm", daS gegenwärtig wahrend einer UebungSsahrt in den norwegischen Gewässern im Hafen von Stavanger liegt, unternahmen gestern 250 Mann der Besatzung einen Ausflug Beim Be steigen der Berge stürzte der Matrose Karpen aus Frankfurt a. M. von einem 80 Meter hohen Felsen ab und war sofort tot. * Ermordung eine- Zockeis. In Paris wurde aUS der Seine die durch Messerstiche entsetzlich zu- gerichtete Leiche des englischen Jockeis Hughes gelan det. Hughes, der ein leichtsinniges Leben führte, ist Raubmördern in die Hände gefallen, die ihn total auSgeplündert haben. " Eine Nachetat wird aus München gemeldet. Dort versuchte ein Schriftsetzer, seine Geliebte zu erschießen, verletzte sie aber nur am Arm Jetzt wurde er von Kameraden wegen dieser Tat auf offener Straße erstochen * Ein Eifersuchtsdrama. Aus Eifersucht erschoß in Stuttgart der frühere Hofkapellmeister am Stutt garter Hostheater, Dr. Obrist, die Kammersängerin Anna Sutter und sodann sich selbst Wie der „B. L.-A." mitzutcilen weiß, bestand zwischen den beiden ein Liebesverhältnis. Fräulein Sutter, eine sehrbeliebte Künstlerin, war einerHeiratnicht abgeneigt. Später verlor sie jedoch da- Interesse an Dr. Obrist, der sich vergeblich bemühte, ihre Gunst wiederzuer langen. Am Mittwoch verlangte er, bei der Sängerin vorgelassen zu werden, erhielt jedoch keinen Zutritt. Er erzwang ihn sich jetzt gewaltsam und erschoß Nach kurzem Wortwechsel die ehemals Geliebte mit zwei Revolverschüsscn und sodann sich selbst. * Ein seiger Mörder. In Badersce bei Garmisch hat der 19jährige Notariatsbuchhalter Brandenburg aus Mannheim seine 34jährige Geliebte Martha Ziegler durch einen Schuß in den Mund gelötet Der Mörder gab nach seiner Verhaftung an, daß er mit seiner Geliebten gemeinsam aus dem Leben habe gehen wollen, doch habe ihm nach der Tat der Mut zum Selbstmord gefehlt. * Eiu verhängnisvoller Brief Die t6 Jahre alte Tochter des Landwirts Winterbäuer in Loben- scld bei Mannheim erhielt am Sonntag einen Brief, in dsm sie von der Gutsverwaltung e.sucht wurde, Stecklinge zu kaufen Das Geld war dem Briese beigelegt. Am DicnSlag morgen nun wurde das Mädchen als Leiche im Walde aufgefunden. Neben ihr lag der 28jährigc Tagelöhner Wmterbauer. Beide Leichen wiesen Schußverlctzungen auf. Der Brief war von Winterbauer, dessen Liebesanträge das junge Mädchen zurückgewiesen hatte, fingiert worden. * Landung eiseS frauzöftscheu Ballons in Bayern. In Marktrettenbach (Algäu) ist gestern Nachmittag l Uhr ein tags zuvor 5 Uhr nachmittags in Paris aufgesticgcncr Ballon mit zwei Lustschiffern auf einer Wiese glatt gelandet. Der Ballon war 16 Stunden unterwegs und teilweise bis zur Höhe von 4300 Metern aufgestiegen. * Unterschlagungen. Die Erfurter Strafkammer verurteilte den Obcrpostschaffner Wuth wegen Unter schlagung von Geldsummen im Betrage von etwa 62000 Mark zu 6 Jahren und seine Frau zu 3 Jahren Gefängnis. * Zu Stücke gerissen. In Komotau wollte der 18jährige Arbeiter Wenzl Pcniatz einen Treib riemen abhcben, wurde aber dabei von diesem ersaßt und geriet in die Speichen des großen Schwungrades, da- ihn mehrfach mit herumschleudcrle. Der Unglück liche wurde buchstäblich zerrissen und war auf der Stelle tot. * Ei« Taubstummer vom Zuge überfahren Bei Allendorf in Hessen wurde ein Taubstummer namens Johannes Brichl auf einem Gleisübcrgang von einem Gütcrzug totgefahren * Unter dem Automobil. Robert Tast, der Sohn des amerikanischen Präsidenten, überfuhr in Beverly einen Italiener mit seinem Auto und ver letzte ihn tödlich. Der Präsiden« wies seinen Sohn an, für die Familie deS Toten Sorge zu tragen. * Das Vombenattcutat im Theater von Eolon. Ucber BucnoS-Aires wird zu dem Atten tat noch gemeldet, daß d«c Mehrzahl der durch den Anschlag Verletzten sich auf dem Weg- der Besserung befindet. Der Polizciches hat eine Belohnung von 10000 Piastern für die Entdeckung des Täters au-gesetzt. * Eiue bestialische Mordtat verübten russische Räuber in dem an der russisch-schlesischen Grenze gelegenen Klcmcntow. Ein jüdischer Kaufmann wurde samt seiner Tochter und seinem Neffen er mordet und beraubt. DaS Familicndrama ist umso erschütternder, als der alte Mann bei den russischen Judenverfolgungen schon einen Sohn und eine Tochter durch Mörderhand verloren hatte. * Zu» Leich,«faad im Eomer Gee Porter Charlton, der Mörder vom Comer See, ist in New- york von den ihn überwachenden Aerzten endgültig für irrsinnig erklärt worden. Dr. Arsitz, NewyorkS bekanntester Irrenarzt, erklärte: „Zweifellos ist Charl ton irrsinnig. Er ist einer derjenigen meiner Patien ten, der am wenigsten für seine Taten verantwortlich gemacht werden kann. Zwei Stunden lang habe ich ihn verhört, und vierzig Mal hat er während dieser Zeit seine Gesinnung und seinen Gemütszu stand geändert. Er ist von jeher nicht geistig normal gewesen; doch trat der Irrsinn in seiner ganzen Schrecklichkeit erst am Tage des Mordes auf Jetzt ist er ihm hilflos verfallen." * Die Tat einer Geisteskranke«. Am Diens tag vormittag ließ sich das geisteskranke 33jährige Fräulein Elise Ochmke aus Insterburg in der Nähe von Steglitz vom Zug überfahren und war sofort tot. * Müuzeufund. Ein Geraer Einwohner sand im Geheimfach eines alten Schrcibpultes, das vor etwa 10 Jahren aus einem Nachlaß erworben worben war und jetzt als Fcuerungsmaterial ver wendet werden sollte und deshalb zerlegt wurde, 8000 Taler in alten preußischen Kassenscheinen, die schon viele Jahre Vers llen sind. Der einzige Trost für den Finder mag sein, daß die Scheine schon verfallen waren, alS er das Pult erwarb * Ei« u«erwartrtcs Wiedersehen beim Negi» «ent-appek. Beim Regimentsappell früherer 86er in Flensburg ereignete sich ein unerwartetes Wieder sehen. Ein Herr aus dem Schlcswigschcn traf bei der Kartenausgabe mit einem Herrn aus dem Holstein- schen zusammen, den er seit 40 Jahren in Frank reichs Erde ruhend glaubte Der Herr aus Holstein war in einer Schlacht 1870 der Hintermann des anderen gewesen. Eine Kugel hatte «hu niedergeworfcn und sein Vordermann halte ihm, im Glauben, daß jener tot sei, die Augen zugcdrückr. Der Totgeglaubte war aber nur schwer verwundet; er genas, ohne daß sein Vordermann je wieder etwas von ihm gehört hätte; jetzt trafen sie sich nun beide gesund und wohlbehalten wieder. ' Geheimnisvoller Ki«derra«b. Der „Newyork Herald" meldet, daß vor kurzem in Newyork das Verschwinden des Sohnes eines bekannten italieni schen NrzteS großes Aufsehen erregt hatte. Man hatte sich nicht erklären können, wo das Kind ver blieben war. Jetzt scheint der Fall einige Aufklärung zu bekommen durch einen Vorfall, der sich gestern nachmittag ereignete Der achtjährige Sohn des Herrn Mc. Laughlin, der sich mit seiner Bonneaus der Straße in Broeklin befand, wurde von zwei Männern, die plötzlich im Automobil daherkamen, von der Straße gerissen und in rasender Fahrt davongeführl. Die Polizei ist sofort benachrichtigt worden. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenom men, die jedoch nicht aufrecht erhalten werden konnten. Die Polizei ist unausgesetzt tätig, die Spur der Kindesräuber zu entdecken. Ktzeurnttzer «acttpreife vom 2» Juni 1910. pro 50 Kilo. Weizen, fremd. Lorten 10 M. 75 Pf. bis 11 M. 50 Pf „ sächs. neu 10 - 25 - - 10 - 45 - Roggen, niederländ. 7 . 70 - - 7 - 90 - . prruß. 7 - 70 - . hiesiger, 7 - 40 - - fremder, 8 - 35 - »erste, Brau-, fremde — - — - . - sächsisch« - , - - - Futter- 6 « — - Hafer, sächs. 8 - 10 . - ausländischer - - — - Erbsen, «och- 10 . 75 . Erbsen, Mahl- u. Futter. 8 - 25 - Heu, alter 4 - 70 . - gebündeltes 4 - »0 - Stroh, Flrgeldrusch 3 - 10 - Stroh, Maschtnrndr., Langstroh 2 - 40 - Stroh, Maschinendr., Krummstroh 2 - — - Kartoffeln, inländische 2 . 75 < Butter p. 1 Kilo 2 - 50 . - 7 - 90 . - 7 50 - - 8 - 45 - - 6 . 15 - - 8 > 30 - - II - 25 - 8 . 75 - - 5 - — - - 5 - SO ° . 3 - 40 - - 2 - 70 - - 2 - 30 . - 0 . 50 - - 2 - 70 . Berlin, 29. Juni. Wechsel-Kurs. 29. Juni. cxUunu- 8- pro,. Rendement —. N.tchproo.exklus 7üproz. Rca- dement —, Stimmung, stetig. Brotraffinadc i 25,25—25,50. Kristallzucker I —«Sein. Rafstnade 25,00—25,25. Gem. Mel. 24 50-24,75. Sttm.: ruhig. Rohzucker I. Prodkle Tranfito frei an Borb Hamburg per Juni 14,85 »d., 14,82'/, Br., per Juli 14,90 »d., 14,95 Br., per August 14,95 »v., 15,00 Br, per Oltb.-Dcz. 11,42'/, Vd., 11,45 Br., per Jan.- März 11,52'/. »d.. 11,55 Br., per Mai 11,62'/, »d., 1165 «r. Stimmung: Ruhig. Hamburg, 29. Juni. Weizen fest. Mecklenburger und Holsteiner 205.—. Roggen fest. Mecklenburger und Holsteiner 142— 154, russischer 104.00. Gerste ruhig, Hafer ruhig. Mais ruhig. La Plata 97.00 Weiler: Veränderlich. Breme»«, 29. Juni. Offizielle Notierungen der Baumwollbörse. Tend. . Träge. Npl. middl. loko 72.75. Liverpool, 29. Juni. Umsatz 2ooo Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikaner träge, 8 Punkte niedr. Egypter ruhig, unverändert. Brasilianer 8 Punkte niedr. Oftindische I/IS niedriger. Lieferungen ruhig. Juni 7,46, Juni-Juli 7,36, August Sept 7,01, Oktober-Nov. 6,49, Dezember-Januar 6,37 Kahlnulioetxzwllnagaa : Friedrich Wilhelm Max Walther, Inhaber einer Weinhandlung, Leipzig. Karl Sassin, Schuhwarenhändl., Dresden. Friedrich Otto Dockhorn, Resierhändlcr f, Chemnitz. Friedrich Ladwig Böttcher, Schuhmachcrmstr., Chemnitz Kappel. Depesche« vom 3«. Juni. Glaucha«. (Privat-Telegramm.) Ein Mordveriuch wurde gestern abend gegen 7 Uhr auf der Straße zwischen Wernsdorf und Schtunzig auf den etwa SOjähngen Kohlenhändler Täubert auS WunSdols unternommen. Vermutlich aus Rache schoß der Schwager Täuberts, Setfcri, auS kurzer Entfernung mit einem S Millimeter-Tischin zweimal auf Täubert. Die eine Kugel traf und durchbohrte Täubert den Hals voa links nach rechts vollständig. Es ist fraglich, ob der Getroffene mit de« Leben davonkommen wird. Der Läter wurde verhaftet. Penig. (Privat-Telegramm.) Die Patkntpaptersabrik Penig stiftete zur Erinnerung an den Besuch König Friedrich August- für ihre Beamten und Arbeiter eine WohlfahrlSeinrichtung und zwar ein Genesungsheim. Da- Etablissement soll auf dem Areal der Firma im Wilischtal er richtet werden. König Friedrich August soll ge beten werden, die Erlaubnis zu erteilen, da- Ge nesungsheim Friedrich August-GenesungSheim für Beamt« und Arbeiter der Peniger Patent-Papier fabrik nennen zu dürfen. Osaadrück Die Demontierung deS Luft schiffes „Deutschland" wurde gestern fast völlig beendet. Sämtliche Teile deS Luftschiffe- find be reit- auseinandergenommen. An den Kaiser wurde gestern ein telegraphischer Bericht über den Unfall gesandt. Osnabrück. (Privat-Telegramm.) Seit den frühesten Morgenstunden ist man mit der V-lpäckung des gestrandeten Luftschiffes beschäftigt. Di« wertvollen Bestandteile, die Maschinen, die Gaszellen, die Hülle und die Instrumente, find vollständig intakt. Wie auS Kreisen der deutschen Luftschiffahrts-Aktienqesellschaft verlautet, ist der Wiederaufbau der „Deutschland" beschlossen worden. Man will etwa 100 000 Mar! dafür bewilligen. Der Materialwert der noch brauchbaren Teile des gestrandeten Luftschiffes wird auf 300000 Mark berechnet. Düsseldorf. Die Zeppelin-Lustschiffbau-Gesell- schafl in Friedrichshafen stellte, wie auS sicher ec Quelle verlautet, der Deutschen Luslschiff-Aktienge- sellschaft ein neues Luftschiff zum Gelbstkostenpret- zur Verfügung, das bereits im Oktober d. I die Fahrten aufnehmn soll. Straßburg. Der Landesausschuß nahm nach längerer Debatte in namentlicher Abstimmung den Antrag Hauß, die Regierung möge darauf hin wirken. daß der VerfaffungSentwurf erst dem Landesausschuß vorgelegt werde, bevor er an den Reichstag gehe, mit 37 gegen 6 Glimmen an. Der zweite Teil deS Antrages Blumenthal-Labroise aus Einführung dts allgemeinen, geheimen Wahl- < rechts wurde mit 23 gegen 4 Stimmen ange nommen. Nachdem darauf die Regierungsvertreter den Gaal wieder betreten hatten, den fie vor der Beratung verließen, verlas Unterstaatssekretär Petri eine kaiserliche Botschaft, durch die die Tagung geschloffen wird. Brüssel. Die holländisch-belgische Annähe- rungskommisston beschloß eine selbständige Propa- gandakommisfion ins Leben zu rufen, in welcher auch deutsche und französische Mitglieder aufgc« nommen werden sollen. Diese Propagandakommts» ston soll die Einführung eines einheitlichen inter nationalen Hypothenrcchts für Flußschiffahrt bc- treiben. Rom. In der gestrigen Kammersitzung wurde der Abg, ocdnete für Rom, Macca, während feiner Rede plötzlich vom Herzschlag betroffen und sank tot zusammen. Mocca gehörte der republikanischen Partei an. Ec war einer der angesihensten Ab geordneten des Parlaments. Belgrad. Zwischen England und S.rbien sollen neuerdings ernste Differenzen bestehen, und zwar, weil die englische Industrie bei den Militär- ltefrrungen vollständig übergangen wurde. Die plötzliche Abreise des englischen Gesandten soll da mit im Zusammenhana stehen. Briefkasten. «. B. Ja! Eingesandt. t»»r Einsendungen unter dieser Rubrik Ldernwmck die Redaktion nur die preßgesetzlich« verantwort»«,.) Ein «erbrechen ist begangen worden! Li« Fortschrittler h«b«n in Friedberg-Büdingen gegrn den Agrarier gestimmt! Also sprach daS „Hohenstrin-Ernstthaler Tageblatt'. Ich lese dies«, charakterfeste Journal täalrch «tt ,roßen, Vergnügen und finde, daß «S flerßig l-d« »«lrgenhcit be nutzt, sich zu blamieren. Man sagt, «S sei nationalliberal. Biele wollen auch wissen, daß «S eigentlich antis«mitisch- mitlelständlerisch« Ansichten vertret«. Andere meinen, der Ruhm der „Leipziger Neuesten Nachrichten" — Leib- und Magenblatt aller sächsischen Spießer — laste rS nicht schlafen. Wie de« auch s«: ES ist immer rin Ereilt», wenn daS „Hohcnstein-Ernstthaler Tageblatt" au» eigener Kraft aufsteht und spricht. Man erinnere sich deS wohl- tuenden Eindruckes, al» in einem Leitartikel Maximilian Harden vernichtet wurde, weil er in ein Berliner Sumpf nest geleuchtet hatte. Und wie erhebend wirkte S daß unter all den liberalen Zeitungen, welche dir Hinrichtung Ferrers als Justizmord brandmarkten, der Hohrnsieiner Apostel von der Schulstraße ausstand und im Bunde mit allen ZentrumSblättern dem Mann«, der für seine Ueberzeugung in den Tod gegangen war, einen EsrlSfuß- tritt versetzte. Dann kam Alzey-Bingen. Noch heut« schlägt jedes Herz höher bei dem Gedanken an jenen Tag, an dem die Nationalliberalen geschloffen für das Zentrum gegen einen lutherischen Pfarrer stimmten. Was wunder, wenn sich dieser edle FrerheitSdrang auch heute offenbart, wo die „Fortschrittliche Volk-partei" in Friedberg-Büdingen mitgeholfen hat, den Schwarz-Blauen eine Niederlage oeizubringrn. Da hört doch einfach alles auf, wenn Manner, denen eS mit ihrer liberalen Gesin nung ernst ist, in der Stichwahl lieber einem Sozialde mokraten als einem Vertreter des schwarz-blauen Blocks ihre Stimme geben. Das Veste wäre, Alle», wa» in Friedberg rot gewählt hat, einzusperren. Die 60°/, na- ttonalliberalen Wähler, die nach der „Deutschen Tages zeitung" dasselbe Verbrechen begingen, natürlich ringr- schlossen. Da« „Leipziger Tageblatt" aber, ein offizielles Organ der nationalltberalrn Partei, müßte biS mindesten» nach den nächsten Reichstagswahlen konfisziert werden. Diese» hochverräterische Blatt ist nämlich wegen Fried berg-Büdingen anderer Meinung al» da- „Hohenstein- Ernstthaler Tageblatt". Man sei gefaßt und lese Folgen des (Nummer 174 de» Leipziger Tageblatte»): .Es ist auch möglich, daß mancher liberale Wähler, durch die maßlo» niedrige Art der Agitation gewisser Einpeitscher des Bundes der Landwirte, angewidert und empört, zum roten oder wenigstens zu einem un bedruckten weißen Wahlzelle! gegriffen hat. Jrdenfall» war das Endergebnis des Stichwahlkampfer vorauSzu- sehen, und darum berührt das Toben der .Deutschen Tageszeitung" über die Tatsache, daß dieser Wahlkreis jetzt „schmählich" an die Sozialdemokratie verloren ge- gangen ist, mindestens komisch." Da» ist also die Zensur sür deinen Leitartikel, liebe Amtstante von der Echulstraße! Zensur „Komisch", er teilt vom eigenen offiziellen Parteiorgan. Natürlich wird jeder vernünftige und politisch einsichts volle Leser trotzdem dem „Hohrnstein-Ernftlhaler Tage blatt" rechtgeben. DaS Zentrum ist der Feind, auf den aus der Ferne tapfer herumgeschimpft werden muß. Wer aber gegen diese» Zentrum oder sein« Blockbrüdrr, di« Konservativen, seine Stimme abgibt, ist ein Verräter. Ich mache deshalb den Vorschlag, alle nationallibrralrn Wähler im Großherzogtum Baden, die in der Stichwahl die Sozialdemokratie gegen das Zentrum hrrauSgehaurn und auf die Ansicht des Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes so gar keine Rücksicht genommen haben, in Anklagezu stand zu versetzen und die nationalliberalen Führer in Baden, die die sozialdemokratische Stichwahlparole heraus gaben, der bürgerlichen Ehrenrechte dauernd sür verlustig zu erklären Dasselbe hätte mit den nationalliberalen Stadtvätern in Essen, Dortmund usw. zu geschehen, dir bei ihren Stadtverordneten-Wahlen ebenfalls mit der Sozialdemokratie Bündnisse schloffen. Die xx. Stadt väter hätten außerdem die Doktorkosten für den Echwäche- ansall zu bezahlen, den daS arme Hohenstrin-Ernstthaler Amtsblatt bei der Nachricht von ihrer Missetat bekam. Diese Maßregeln wären die einzig richtige Antwort auf die Enzyklika des Papstes und die einzige Möglich keit, das Zentrum politisch auszuschalten und eine neue Aera herbeizuführen. Sicher sehnt sich niemand mehr nach dieser neuen Zeit, als das „Hohenstrin-Ernstthaler Tageblatt"; und hoffentlich haben wir bis dahin einen kräftig arbeitenden Fortschrittlichen Voll-verein, dessen Mitglieder selbstverständlich alle unser Amtsblatt abon- I »irren und dann außer nalionatlideraten und antisemi- I tischen ab und zu auch einmal einen fortschrittlichen Leit- I artikel zu lesen bekommen. 1-rrirar. „Ich war am ganzen Leibe mit Flechte« behaftet, welche mich durch das ewige Jucken Tag u. Nacht nicht in Ruhe ließen. Nach einer Ein reibung von kaum 14 Tagen mit Zuckers Patent-Medizinal- Seife waren meine Flechten voll ständig verschwunden Ihre Seife ist nicht 1.50 Mark, sondern 100 Mark wert. Sergeant M. in G " ä Stück 50 Psg. 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