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tu acht Monaten Gtfängni». Der verurteilte hatte den Gtaat»minist«r Dr. v. Otto in mehreren, da» Verbot einer WahlnchtSdrmonstrotion be handelnden Artikeln schwer beleidigt. — In Halle a. S. find 10 Demonstranten wegen Auflauf» und B letdigung von Poltzeibramten zu zwei bi» fünf Wochen Gefängnis verurteilt worden. Arme«««terftütz««g «»d Wahlrecht. Der anhalttsche Landtag nahm einen Gesetzent wurf an, der di« Basch'änkung beseitigt, die bisher Empfängern von Aimenunterstützungen die Aus übung de» Landtag», und Gemeindewahlrecht» verschließt. Den Elsa- Lothringer» kann man e» nicht verdenken, daß fi» begierig find, möglichst schnell zu erfahren, welcher Art die Re formen ihrer Verfassung nun eigentlich sein werden. Weniger verzeihlich rst eS dagegen, wenn nun von allen Ecken und Enden her Mitteilungen über die Einzelheiten de» geplanten Reformwerk» verbreitet werden. Alle diese Angaben beruhen bet der bS- her beobachteten strengen Geheimhaltung der Re- gierungSpiäne auf mehr oder minder geschickter Kombination. Ganz willkürlich ist e», jetzt schon Namen bestimmter Hohenzollernprinzen zu nennen und deren L äger als Anwärter auf den Glatt- halterpoflen, der Hinfort auf L.benSzett vergeben werden soll, zu bezeichnen. Deutsche Valls«» und russische Greuzsoldaten. Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: Mit Rückstcht auf frühere Mitteilungen in der Press-', wonach deutsch« Ballon» beim Ueberfliegen d,r deutsch-russischen Grenze von russischen Grenzsoldaten beschossen (und getroffen! D. R-d) worden find, düifie di« Nachricht von Interesse sein, daß die russische R gierung den Beteiligten eine von ihr bereit» früher erlassene Verordnung in Erinnerung gebracht hat, nach welcher e» der Grenzwache streng verboten ist, auf Luftschiffe, die die LandeSgrenze überfliegen, zu schützen. Die über die Beschießung zweier deutscher Ballon» rtngeleitrte gerichtliche Untersuchung schwebt noch. Et« deutsch schweizerischer Greuz;wische»fall, der aber bald beigelrgt werden dürfte, beschäftigt da» Auswärtige Amt. Wie die „Boss. Ztg." meldet, wurde ein in Basel ansässiger Deutscher auf deutschem Gebiet «egen vermeintlicher Spio nage verkästet, bald aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Wegen diese» Falle» hatte sich ein badischer Beamter nach Basel begeben, dort Personen verhört und Protokolle aufgesetzt. Da fremde Beamte ohne Zustimmung der schweizerischen Behörden auf schweizerisch m Boden keine Amtshandlungen vornehmen dürfen, hat sich der BundeSrat bei der deutschen Regierung wegen de» Uebergriff» beschwert. Da» russisch-österreichische Etuveruehmeu ist wieder hergestellt. Ist e» vielleicht auch noch nicht auf der ganzen Lmie gewonnen, so doch in den Balkanfragen. Und diese kommen vor allem in Betracht. Waren sie e» doch, welche die di» zur Spannung gesteigerte Abkühlung der beider, festigen Beziehungen verursacht halten. Eine ruf. fisch-österreichische Balkanoerständtgurg ist für die Erhaltung de» europäischen Frieden» von solchem Gewlcht, daß sie nur freudig begrüßt werden kann. Und nirgend» geschieht da» freudiger al» im Deutschen Reich, dem man fälschlicherweise Eifer, sucht auf Rußland nachgesagt hotte, wenn diese» mit dem Deutschland verbündeten Oesterreich freund, schafiltchr Beziehungen herstellte. — Man muß k- auch dem Zaren und seiner Regierung Dank wissen, daß die Bulkanlage friedlicher geworden ist. Der Zar hat zweifilloS den König Ferdinand von Bul- garten zum Besuche Konstantinopel» bestimmt.Und wenn jetzt König Peter von Serbien al» Gast vom Zaren empfangen und von ganz Rußland begrüßt wird, so darf man auch darin getrost rin Friedens, symptom erblicken, umsomehr, al» König Peter nach Petersburg und Moskau gleichfalls Konstanti- nopel und danach die verwandten Höfe von Eetirje und Rom besuchen wird. Daß der Zar dem König Peter die Möglichkeit «wirkte, an fremden Höfen zu erscheinen, ist doch auch etwa», wa« in Serbien al» eine .Kompensation" empfunden und eingc- schätzt werd,n wird. Drollig ist es, daß König Pcier für die kurze Zett seiner Abwesenheit den Kronprinzen Al-xander feierlich mit der Regentschaft betraute. Der Thron König Peter» scheint danach doch in recht bedenklichem Maße zu schwanken. Frankreich. General d'Amade, der vor sechs Monaten wegen abfälliger Aeußerungen über den spanisch, marokkanischen Feldzug zur Disposition gestellt worden war, ist zum Kommandeur der S. Infanterie» divifion ernannt worden. Riesenftreik der Bergarbeiter vo« Süd-Wale»? Au» London wird untrem 20. März gemeldet: G stern Huben in Errd-ff weitere Verhandlungen üb.r ein neue» Lohnabkommen zwischen den Kohlen- grubenbrsitzern von Südwale» und den Vertretern der Bergarbeiter stattgefunden. Die Verhandlungen wurden jedoch abg, krochen, ohne daß man zu einrm Resultat gekommen ist. Da kein U-derrin. kommen für weitere Versöhnungsverhandlungen getroffen wurde, scheint der Ausstand unvermeidlich, denn die fitzt bestehenden Verträge laufen am 31. d. M ab. E wa 200000 Bergleute von Südwale» werben von dem Ausstand betroffen, außerdem noch eine große Zahl anderer Arbeiter. Man nimmt an, daß etwa eine Million Arbeiter direkt oder indirekt in Mitleidenschaft gezogen werden. Portugal Der jung« König Manuel von Portugal kann kein« Frau bekommen. Er scheint sich auch von seinen demnächsttgen Bemühungen beim Könige Eduard in Biarritz, die Hand einer englischen Prinzessin zu erhallen, keinen rechten Erfolg zu ver spn chen. Andernfalls hätte er doch kaum feinen Ohe m, den 45 Jahre alten Prinzen Llson», Her. zog von Oporto, zum Thronfolger und Kronprinzen gemacht. Erneut« Lärmfzenou tu der russische« Reich», dama. In der ReichSduma rief während der Beratung de» Etat» der UnlerrichtSverwaltung die Bemerkung de» Abgeordneten Purtschkewitsch, auf den russischen Hochschulen gebe «» nicht» al» Sittenverderbnis, große Lärmszenen hervor, in deren Verlauf der Abgeordnete Timoschkin und der Sozialdemokrat Segelschkori für zwei Sitzungen auigeschloffen wurden. Da» Mitglied der Arbeitergruppe Bullat, der sich mit den Au-geschloffenen solidarisch erklärte, wurde für 1b Sitzungen ausgeschloffen. Im weiteren Verlause der S tzung wurde eine Reihe anderer Redner, die Purtschkewitsch am Wetterreden hindern wollten, gleichfalls ausgeschlossen. Schließlich wurde die Sitzung unterbrochen. Als nach Wiedereröffnung Purtschkewitsch die Rednertribüne betrat, wurde er mit großem Lärm und Pultegeklapper empfangen. Der Redner verließ schließlich unter lärmendem Beifall der Rechten und dem Geschrei der Linken die Tribüne, nachdem er mit dem, waS er von einem Blatte verlas, zu Ende gekommen war. So dann ging die Duma zur Tagesordnung über. Blutige vaueruuaruhe« i« Thessalien. In der Nähe von Lariffa versuchten, wie auS Athen gemeldet wird, Bauern einen Eisenbahnzug anzuhalten, wurden aber von Militär daran gc> hindeit. Da» Militär machte von der Waffe G-- brauch, wobei sünf Bauern getötet und fünfzehn verwundet wurden. Ungefähr 100 Bauern zogen darauf unter Lärmen nach Lar ffa, wo Kavallerie sie auSetnandertrieb; dabei erlitten zwei Offiziere Verletzungen. Oertliches und SSchstscheS. *— Die Osterwoche. Wir befinden un» in der heiligen Osterwoche, die bereits verklärt wird von dem Schimmer der beiden frohen Tage, die ihr folgen und die der ganzen Woche ihren Namen und ihre Bedeutung verliehen haben. Die Oster« woche hat von jeher einen tiefen Eindruck auf das GemütSlrben der Menschen aurgeübt und an ihre einzelnen Lage knüpfen sich in vielen Gegenden noch mancherlei besondere Gebräuche und Vorbe- deutungen; in den früheren Jahrhunderten war so gar während der ganzen Woche jede Werkarbeit verboten, weshalb man fie auch die .stille Woche" nannte. Begonnen werden die Feierlichkeiten der Osterwoche am Sonntage Palmarum. wo zur Er innerung an den festlichen Einzug Christi in Je rusalem nach a tem Brauche in den Kirchen Palm- zweige geweiht und mit denselben ein festlicher Umzug abarhallen wird. Besonders in der PeterS- ktrche zu Rom, woselbst der Papst mit seinem im posanten Gefolge von Kardtnälen und Bischöfen und unter wahrhaft märchenhafter Prachtentfaliung an diesem Umzuge teilnimmt, macht derselbe einen geradezu überwältigenden Eindruck. Auch alle anderen Tage dieser Woche werden mit kirchlichen Zeremonien auSgesüllt. Hervorragend ist der Grün- donnerStag, der, wie der Name andeutet, der Freude über da» W edererscheinen de» Pflanzenwuchses ge- widmet ist, und an dem man nach alter Tute grüne Kräuter genießt; noch besteht in manchen deutschen Gegenden auch der Brauch, an diefim Tage Honig zu essen. Recht bemerkenswert ist e», daß der Karfreitag von den Evangelischen als Hauplfeiertag, von den Katholischen dagegen nur als Halbsriertag, an dem nicht einmal di« Werk- lag»arbeiten zu ruhen brauchen, behandelt wird. Die Bezerchung „Kar" soll von dem altdeutschen Worte Thara, d. h. Trauer oder Klage, herrühren, da ja dieser Lag dem Andenken an die Kreuzigung gewidmet ist. Der Karfreitag heißt auch der .stille Freitag", weil an ihm die Glocken schweigen und die Kirchen ihren Schmuck vereinfachen. Den Beschluß macht der „stille Sonnabend' und ihm folgt dann das fröhliche Osterfest. *— Wetteraur ficht für Dienstag, den 22 März Schwache, meist nördliche Winde, zunächst heiter, später Zunahme der Bewölkung, starke Temperatur- schwankungen, nachts Frost, meist trocken. *— Frühling» Anfang! Heute mitta ist die Sonne in das Zeichen be» Widders getreten. Indem die Nacht dem Tage gleich ist, hält Junker Lenz seinen kalendermäßigen Einzug, um sein Füll. Horn deS neuerwachenden L-brnS über die Eide auSzustreuen und ihre noch fahle Färbung in ein buntes Kleid umzuzaubern und das menschliche Auge mit frischem, jungfräulichen Grün zu ergötzen. Der Einzug deS freundlichen Frühling» bedeutet, daß nunmehr di« Gewalt de» Winter» endgültig gediochrn ist. Di« Frühling»-Tag. und -Nacht- gleiche ist freilich, obwohl von ebenso Iang<m Sonnenschein begleitet, nicht im entserntisten an Wärme und Freundlichkeit des Wetters mit der dc» Herbste» zu vergleichen, wie überhaupt die Frühlingstage den glcichlangen Tagen im Herbste k.ineSweg» entsprechen. Da» erinnert daran, daß, wie im menschlichen Leben, so auch in der Natur alles «in Kampf ist. Die Sonne muß sich ihre Herrschaft ersterzwingen. Sie vermag nur nach und nach die vom Winter krläitete feuchte Erde zu er. wärmen und zu durchdringen, während im Herbste der Boden die im heißen Sommer reichlich cufge. sogene Wärme noch lange festhält und von der kühler »erdenden Luft erst allmähl ch erkältet wird. Am huttg«« letzte« Musterung»^»« wurden von 117 Mannschaften aus Hohenstein. Ernstthalzu folgenden Wuffngattungknangrschrieben: Grenadiere 8, Infanterie 14, Jäger 1, F loartilleri« 2, Fußartillerre 1, Schwere Retter 1, Ulanen 1 und Ersatz Reserve Infanterie 1. Für dauernd untoug- lich erklärt wurde 1, während der Rcst der Mann schaften auf 1 Jahr zurückgestellt wurde. Im Ar. schloß an da» heutige MusterungSgeschäst sand die Losung für den AushebungSbezirk Hohenstein-Ernst, thal statt. *— vezirk»au»sch«ß Sitzung. Dir TageS- ordnung für die 4. diesjährige Bezirksausschuß. T tzang, die am Freitag, den 1. April, vormittag- '/.11 Uhr im Sitzungssaale der Königlichen Amts- Hauptmannschaft Glauchau statlfindet, « «ist u. a. folgend« Beratung-Punkte aus: Wegebaubeihilfen au- Staatsmitteln; Verordnung de» Königlichen Ministerium» deS Innern, betriff nd die Aenderung der Grundsätze für die Gewährung der staatlichen Wegebaubeihilfen; Gesuch de» Strumpfwirker- Carl Otto Wutzler in Hermsdorf (Abtrennung von Blatt L4 de» Grundbuchs für HermSdorst. * — Dt«Ber kehr»et»«ahmeu der Sächsische« Gtaat»eise«dohne« zeigen im Monat Februar wieder eine recht erfreuliche Zunahme. Nach vor. läufigen Festsetzungen betrugen dieselben 11325400 Mark, d. s. 1306400 Mark mehr als in dem- selben Monat deS Vorjahres Hieran war der Personenverkehr mit 3461400 Mark (mehr 521900 Marl) und der Güterverkehr mit 7 864000 Mark (mehr 784500 Mark) beteiligt. Die gesamten Ein nahmen in den ersten beiden Monaten diese» Jahre» umfassen 22 922900 Mark oder 2 362900 Mark mehr al» in dem gleichen Zeitabschnitte deS Vor jahre». Der Peisonenverkehr brachte 7 274900 Mark (mehr 987400 Mark), wählend der Güter verkehr 15648000 Ms. (mehr 1375500 Mk.) ergab. * — Briefe über LAO 8. Wenn Briefe, die da» zulässige Melstgewicht von 250 g überschreiten, durch die Ausgabe-Postanstolt versehentlich abge sandt worden find und ihr Uebergewicht erst am Bestimmungsorte bemerkt wird, so sollen fie nicht mehr zurückgesandt, sondern ausnahmsweise an den Empfänger auSgehändigt werden. Dieser hat bei unfrankierten Briesen daS volle Paketporto, bei frankierten den UnterschiedSbetrag zwischen dem Werte der verwandle« Freimarken und dem Paket- porto sowie das Bestellgeld zu bezahlen. * — Pvstlagrrkarte« werden mit dem 1 April dem Verkehr übergeben werden. Die Postlager- kartcn sollen daS Briefgeheimnis der postlagernden Sendungen besser wahren helfen. Ihre Aus fertigung ist am Schalter der Postanstalt, wo die Abholung der Briese statlfinden soll, zu beantragen. Die Karten weisen eine Nummer auf. Gegen Vorzeigung der Karte wird dann der postlagernd: Brief auSgehändigt. * Hohetiftrin-Erustihal, 21. März Gestern fand in unsern Kirchen die Konfirmation der fchul- entluffeneu Jugend in hergebrachter Weise statt. In ihren neuen schwarzen Kleidern, das schön ge- bundene Gesangbuch in der behandschuhten Rechten, neben sich Vater und Mutter und vielleicht auch ältere Geschwister und sonstige V«! wandte, da» kind.tche Gesicht tu ernster« Mienen gefitzt — so pilgerten sie unter Glock ngeläut zur Kirche. In feierlichem Zuge bew-gten sich sodann die jungen Leute unter Vo antritt der Herren Geistlichen, der Herren Mitglieder des KnchcnoorstandcS und der Herren Lehrer zum Konfirmationsaltar, wo ab wechselnd nach der Konfi.mationsredr durch Herrn Pfarrer Schmidt und Herrn Pastor Hbcks die Kin der in den Bund der erwachsenen Christen ausge nommen wurden. In unserer St. T'initatiS- Parochie wurden 70 Knaben und 62 Mädchen konfirmiert. Ja gleich feierlicher W ise vollzog sich die Koist mation in der St. Christophori-Parochie, wo Hirr Pfarrer Albrecht allein deS Amtes waltete. Hier waren eS 120 Knaben und 126 Mädchen, d>e von Herrn Pfarrer Albrecht allein unterrichtet, geprüft und jetzt konfirmiert wurden. Nachmittags fanden im Neustädter und im Altstädter Schützen- hauS die Nachfeiern statt und nahmen dieselben in herkömmlicher Form und von mannigfachen Dar bietungen umrahmt einen schönen Verlauf. Set» fivjährigc» vürgerjubiiäum stiert om morgigen Tage Herr Webe, meister Fried, ich August Gräse, hrer. Herr Giäfe geht heute noch in voller Rüstigkeit seinem Berufe nach Dem Jubilar wünschen wir, daß eS ihm vergönnt sein möge, daS diamantene Jubiläum in gleicher Rüstig keit zu begehen. * — Die Tururrschuft veranstaltete gestern im Logenhause wieder einen ihrer beliebten Theater abende. Zur Aufführung gelangte „Der Gold- bauer", Schauspiel in 4 Akten von Chmloite Birch-Pfeiffer. DaS Stück spielt im Jahre 1812 in der Gegend von Ramsiu und eS durchweht dasselbe wie fast alle G-birgsstücke eine große Frische und lebenswahre Schilderung D.e Mit. wirkenden spielten mit einer für Dilettant«» be« wunderswerten Hingabe und waren besonders die Hiuptrollrn der Vroni und Asia sowie oeS Falken- tont und dis Goldbauern Ruppert sehr gut beseht. Außer dem Fehlen deS GebirgSdialektes dürste wohl kein Besucher deS Abends an der Aufführung etwas auszusetz'N gehabt haben, und wie zufrieden die Besucher mit dem Gebotenen waren, bewis vor allen Dingen der reichlich bemesst«? Beifall an den Aktschlüffen. Der Turnhallenbaukaffe der Turnerschast dürste, nach dem zahlreichen Besuche zu urteilen, wieder ein ganz nettes Sümmchen^als R tngewinn überwiesen werden können. * — Etperanto-Knrsu». Die Esperanto-Be- wegung scheint nun auch in unserer Gegend festen Fuß zu soffen. An der ersten Unte richtsstunde, die d.r Sekretär d s sächsischen E?p?rantiflen-Bundcs, Herr Sprachlehrer Irmscher auS Chemnitz, leitete, nahmen Herren der verschiedensten Stände und Be-ussklaffen teil. Da noch Anmeldungen vor liegen, und um weiteien Jnterefstnten (Damen und Herren) G legenheit zum Beitritt zu gebe«, soll die erste Stunde kommenden DienStag, den 22. d. M., abends */,s Uhr wiederholt werden. Es ist aiso in dies«r Hinsicht «och nicht- ve-säumt und all« Freunde dieser leicht erlernbaren Sprach« werden gebeten, sich am genannten Tage im Hotel „Drei Schwanen" einzustnden. Das Honorar bet ägt inkl. Lehrbuch nur Mk. 6. Aus Anregung de» KursusleiterS, der auch Vorsitzender der ESperanto-G-sellschaft Chemnitz ist, schließen sich die Lern« «den zu einer „ESperanto-Zweiggestllschast Hoh nstein-Ernstthal" zusammen und bilden mit den schon vorhandenen Esperantisten die Grundlage für ein« künftige Ortsgruppe. r — Die Gründung einer Ezgebirgifchr« Athleteu-Bereintgung erfolgte gestern nachmittag >m hiesigen Alistädtcr Schützenhause. Eine Anzahl Vereine waren der vom hiesig.n Athletenktub „Sandow" an sie ergangenen Einladung gefolgt und hatten zu d,r Versammlung Deligirrte «nt- sandt. Diese wählten vorerst Herrn Karl Fritsche zumVersammlungsleiter und schritt man dann zur Fest- legung der BeitragSletstungen. Nachdem der Bund seinen Namen erhalten und Hohenflein-Ernstthal als Sitz d.r BundeSlettung bestimmt worden war, erfolgten die Wahlen zum Vorstande. Gewählt wurden al» Bundesvorsitzender Herr K Fritsche- Hohenstein-Ernstih-l, als 2 Vorsitzender Herr A. Dietel-Lugau, al» 1 Kassierer Herr Leichsenring- GerSdorf, als 2. Kassierer Herr Göpfert-Gersdorf, als 1. Schriftführer H.rr EtUlt-Lugau und als 2. Schriftführer Herr Kröner-GerSdmf. Weiter wurden noch die Herren Schwalbe-Ger-dorf al» Stimm- wart und Georgi-Gersdorf al» BundeSringwart gewählt. Dir Gründungsfeier des Bunde» wird osfizitll am 22. Mai d. I im AltstLdter Schützen- Hause abgrhalten werden. * — Verunglückt ist heute vo.miltag in einem Grünaer Werk ein junger Mann von hier. Er kam einer Maschine zu nahe und wurde ihm hier durch die linke Kopsseite aufgeriffrn, so aß sofort Srzt- liche Häse in Anspruch genommen werden mußte. Der junge Mann hatte nach wochenlanger Krankheit erst heute wieder Arbeit gefunden, die er, durch den Unfall gezwungen, wieder aufgeben mußte. * — Nächtliche Ruhestörung verübten in der vergangenen Nacht auf der hiesigen Weinkellerstraße drei junge Leute von hier. In stark angeheiter tem Zustande waifen sie leere Flaschen auf den Bürgersteig und verübten allerlei weiteren Unfug. Beim Ersch inen eines Schutzmann» ergriffen die Ruhestörer die Flucht; es gelang, einen von ihnen fistzunehmen, dem dann im Arrestlokal der Polizei wache Gelegenheit geboten wurde, seinen Rausch auSzuschlafen. Ein Strafmandat (wegen nächt- licher Ruhestörung ist die Folge de» wüsten Treiben». * Oberlungwitz, 21. März. Am gestrigen Palmsonntage fand in der hiesig«« Hauptkirche die feierliche Einsegnung der diesjährigen Konfirmanden statt Vormittags 9 Uhr traten, nachdem Herr Pfarrer von DoSly recht eindringlich das Evange- lium des gestrigen Sonntags Off. Joh. 2,10 ge- predigt hatte, 44 Knaben und 41 Mädchen zur Konfirmation an den Altar. Nachmittags 2 Uhr wurde die Konfirmation der durch Herrn Pastor Schödel unterrichteten Katechumenen, 52 Knaben und 36 Mädchen, nach einer wirkungsvollen Predigt über Matth. 7,13—14, vollzogen. Go find denn nun 173 junge Christen in den Bund der Kirche ausgenommen worden. Hoff ntlich werden fie die in sie gefitzten Erwartungen erfüllen und einst brauchbare Menschen werden und unserer Kirche zum Gegen gereichen. — Abend» fanden in herkömmlicher Weise Fumilienabende statt und zwar für d n oberen Ort im Gasthof „Casino" und im unteren Ort im Gasthof „Zur Post". Beide Veranstaltungen, von denen die im „Casino" stattgefunden« vom JünglingSoereia und die in der „Post" vom Jungsrauenverein durch mancherlei Darbietungen verschönt wurden, waren von Ange hörigen der Neukonfirmierten und sonstigen Ge- meindegliedern s hr zahlreich besucht. Das vom Jungfrauenverein gegebene Fistspiel „Barbara Uttmann" fand besonderen Anklang. Erbaut und erfreut traten die Beteiligten in schon vorgerückter Stunde den Heimweg an, damit den Tag der Einsegnung beschließend. ' Oberlungwitz, 21. März Dem du »jährigen Schulbericht entnehmen wir u. o. nachfolgendes: Die Schülerstiftung erhrelt durch 2»,43 Mk. auS den Büchsen und 24,92 Mk. Zinsen einen Zuwachs von 48,35 Mk. Sie beträgt jetzt 751,08 Mk. Eine andere fegen?volle Einrichtung unserer Schulen ist die Tchulsparkaffe. Im Rechnungsjahre 1S09 betrug die G savazahl der Einleger 1137 (1162), die G.samteinzahlungen 9733 Mk. Ob Psg (10396 Mk 60 Psg.), die Gesamtrückzahlungen 10 679 Mk. 90 Psg (10 922 Mk. 9» Pfg.) und der Gesamt- bestand 38 834 Mk. 37 Psg (38 941 Mk. 66 Pfg). Die in Klammern stehenden Zahlen beziehen sich auf da- Jahr 1908 — Die Kirchgemeinde Ober- lungwitz verlor im J>hre 1909 infolge der am 1. August 1909 er folgten Emflurung etlicher OctSteile in d»e Gtadtgemeindc Hohenstein-Ernstthal 268 da 27,5 a Bodcnfläche und 327 Bewohner. Etliche Hüttengrundparzellen und die nördlich der Stadt gelegenen, ehemaligen Oberlungwitzer Flurstücke wuchsen der Stadtparochie zu St. Christophori zu, während der eh-malige Ortsteil Neuobeclungwitz in die St. Trimtat Sparochie eingegliedert ward. Die Gtammparochre ist hiernach etwas mehr abgerundet worden, während sie vordem ziemlich zertragrn war. Die Einwohnerzahl der Parochie dürfte sich t otz der Ausflurung dem am 1. Dezemb-r 1905 ermitteltem Stande gegenüber wenig verändert haben. U 1«. Oberlungwitz, 21. Mä z. G-stern früh nm 7 Uhr passierte ein Luftballon mit 2 Jasaffen in geringer Höhe in der Richtung von Nordost nach Tüdwist unseren Ort. ' OelSMitz i. E., 20. März. Das Projekt der elektrischen Bahn Hohenstein-Ernstthal—OelSnih ist wieder einen Schritt vorwärts gekommen dadurch, daß der Grmeinderat O^lsri-tz für die zu gründende Aklien.G.sellschast 50 000 Mark zeichnete. Bisher sind von den beteiligten Gemeinden 350000 Ma k gezeichnet worden, und zwar von Hohenstein-Ernst thal 200000 Mk., von GerSdorf 100000 und von O lsmtz 50000 Mk Die Gemeinde Lugau, deren Abzweigstrt ck-! von der Weststraße bis zum Bahnhof Lugau mit 209 000 Mk. veranschlagt ist, fehlt noch. Sicherlich wird auch die Beteiligung an der Zeich nung von privater Sette rege werden, da doch das Profikt nunmehr in finanzieller Beziehung als ge- sichert gelten dürfte. * Chemnitz, 20. März. Gestern nachmittag wurde auf der Annaberger Straße im Stadtteil Altchemnitz eine 33jährige Witwe von Krämpfen befallen und kam dabei aus daS Straßenbahngleis zu liegen. In demselben Augenblick kau» auch ein Straßenbahnwagen gefahren, und da der Führer den Wagen nicht sofort zum Stehen bringen könnt«, wurde die Frau etwa drei Meter weit mit geschleift, wodurch sie bedeutende Quetschungen am Kopf erlitt. Die Bedauernswerte wurde in die in der Nähe gelegene 6. Bezirkspolizeiwache ge bracht, wo sie von rin«m herbetgerusenen Arzt«