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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191003034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100303
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100303
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-03
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.03.1910
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und dadurch das Ansthrn dtS Reichstags im In» und Ausland« gewahrt wird (Beifall.) Indem ich somit d>e Wahl annehme, glaube ich im Sinne d»S Hause» zu handeln, wenn ich dem hochver» thrten Herrn Nztpästdenten, der seit zwei Monaten mit Hingebung und Umficht die Geschäft« de» Hause« geleitet bat, den wärwU n Dank de» Hause» ausiprech«. (Bravo» recht».) Es folgt die Fortsetzung der zweiten Lesung de- Eiat» d » Reich-amt» de» Innern. Abg. Böhme (sraklionSlo»): Die Anerkennung de» Bauernbund»» durch M lglieder der Linken kann un» nicht abhalten, unverrückbar an unserm Programm der Schutzzoll-Politik srstzuhalten, und zwar an dem Zolltarif von 1902. Ein Vergleich mit Dänemark und England ist nicht in allen Teilen durchführbar. Die Stellung deS Bauern, bunde» zu den Futtermittel-Zöllk« ist vielfach miß verstanden worden. Bekämpft hat der Bauern, bund nur den übermäßig hoben 7»/, Mark-Zoll auf Futtergerste, wie ihn der Bund der Landwirte s. Z. verlangt Hot. Seinen Bedarf an Fleisch und Getreide wi d Deutschland auch trotz steigen, der Bevölkerung z ffer binnen kurzer Zeit decken können. Redner wendet sich gegen den Bund der Landwirte, demgegenüber fich der Bauernbund lediglich in der Abwehr b findet. Ganz irrige Vorstellungen find den Bauern über da» Wesen der Erbanfallsteuer beiqebracht worden, gleich als ob ihnen damit die D cke über dem Leibe fortgezogen werden sollte. Gerade dir Annahme der Erbanfall steuer würde im Interest« der Bauern und über. Haupt des Mittelstände» gelegen h -den. Und waS war der Grund der Ablehnung dieser T euer durch die Konservativen und di« Bündler? Die starke Progression der Steuersätze bet der Eid. ansallsteuer im Gegensätze zu der geringen Pro. gresfion bei der Vermögenssteuer in Preußen. Der Bauernstand war de-halb lediglich in der Notwehr gegenüber dem Bund« der Landwirte. Und namentlich im Oste» hat fich der Bund solch« Verdienste erworben, daß man ihm hätte dankbar sein sollen, anstatt ihn anzugrrtfen. Man wirst dem Bauernbund Fahnenflucht vor. Kein Vor. wurf ist unberechtigter. Wir halten an der Schutz- zollpolitik fest. Indem wir die Jntereff«« der Landwirtschaft und der andern Berufsstände ver einen wollen, wirken wir im Jntereffe der Land. Wirtschaft. Tritt die Scheidung «in, dann wird die Landwirtschaft überstimmt, und die Schutzzölle gehen verloren. Nicht» ist deplacierter, al» vom Uebergang zum Feinde zu sprechen. Wir betrachten die andern Berufsstände nicht al» Feinde. Gerade wir werden dafür sorgen, daß dir übrigen Beruf», stände wiedrr Vertrauen zur Landwirtschaft gr» »innen. Abg. Fuhr««»» (nil): Bet seiner ersten Wahl in den Reichstag versprach der Abg. Hahn dem national!'beraten Wahlkomite« de» 19. yannoverschen Wahlkreise», politisch und Wirtschaft, lieh im Nationalliberalen Sinne wirken zu «ollen. «Heiterkeit). Und wirtschaftlich I So steht «S au», ücktich in jener Erklärung. Und jtzt bekämpft schon längst die nationalliberale Wirtschaft«, polittü Bet seinen Angriffen auf un» hat Herr Hahn vergessen, daß für die Cprivischen Hansel«- verträ^e auch die konservativen Abg»o>dn»len von Mani- ff Graf Klinkowström, Graf Schwerin. Löwitz ... 0 viele andere gestimmt haben. Mit s rrfen Worte« weist Redner die vom Abg. Hahn u if der Generalversammlung de« Bundes der Landwirte erhobene Beschuldigung gegen den nado- nalliberalen Parteiführer Bassermann zurück, wo« nach dieser bei der RelchSfinanzrefor« von eine« Raubzuge der Konservativen gesprochen haben sollte. Redner polemisiert in schärfster persönlicher Weise gegen d-n Abg. Hahn «rit«r «ns fährt fort: Wir haben bei der Rerchsfiaanzreform die Hand geooten, den Block mit de« Konservativen zu erhalten, und sind ohue Schuld an der j tzigen unheilvollen Entw ckelung. Vor 2 I ihren saß hier ein aufrechter Mann, Herr v. Kirdorfs, der offen erklärte: N cht wegen, sondern trotz d-S Bunde» d.r Land te haben wir jetzt eine Blüte der Landwi t!chair. Nur unserm drfonnenen Auf treten 1v02 habe« w»r den jetzigen Zolltarif zu verdanken. Abg Horu-Sachsen (Soz): Die A-beitSzeit in der Glasindustrie muß beschränkt, die Sonntag«» arbcit bi» auf die Unterhaltung der Oefe« gänz lich verboten werden. Abg. Heim (Ztr.): De Bund der Landwirte muß doch für dir Natianailideralen eine groß» G-fahr sein, sonst hätte Herr Fuhrmann diese häß. liche Attacke nicht gegen den Adg. H ihn geritten. Woh r kommt das Geld süc den Bauernbund? N mmt es der Bund von den Hansaleuten, so wäre d«S Korruption. Der fiänktsche Bauernbund ist Nein und trat dem deulschen Bauernbund« nur bei, weil er frivol überrumpelt wurde. Abg Hahn (kons.): Herr Fuhrmann hat drei Tage gibraucht, um seine R de zu verbrechen. (Vizepräsident Prinz Hohenlohe: Ich bitte, der. aruge Aeußerungen zu unierluff^n.) Ich brauchte den Au-druck nnr scherzhaft, da ich nicht annehmen kann, daß dl« Rede de» Adg. Fuhrmann ernst ge. wesen ist. D"ß ich auS der nationalliberalen Partei auStrat, ß ich bedauern; aber nicht in meinem Jnier> sf ,andern in dem der National» liberalen. (G oße Heiterkeit.) R dner bekämpft den Bauernbund und bemerkt, der Bund der Land wirte ist zum Glück noch nicht so vom Modern»»« muS angekränkelt, daß er die Macht, die ihm di« j.tzige WahlkreiSeinteilung in Pnußen gegeben hat, selbst verringern helfen sollte. Fürst Bülow scheiterte an seiner eigenen Politik; er stellt« den Liberalen zuvtele Wechsel auS, di« er spät" nicht «inlösen konnte. Abg. Gothel« (freis. Vg.) w li fich in den Streit nicht etnunschen und lobt die wirtschaftlichen Verhältnisse Dänemark». Nach 7 Uhr vertagt fich da« Hau» aus Mitt. woch 1 Uhr. Sächsischer Landtag. LreSde», 1. März. Die Zweite Kammer erledigte heute zunächst »ine Reihe Kapitel deS Rechenschaftsbericht«», wobei di« Sozialdemokraten gegen die Ausgaben für die katholische Ki che, so» wie gegen Zölle und Verbrauchssteuern stimmten und Abg. Güniher fich darüber beschwerte, daß die in den Etat eingestellten Unterstützungen an die deutsch-katholische Gemeind« nicht ausgezahlt worden set«n, weil diese ang blich nicht «ehr auf de« dog. matischen Standpunkt st he. Kultusminister Dr. Beck beruft fich darauf, daß dir Deutsch.Katholiken neuerdings den Glauben», satz »Ich glaube an I sum Christum, unsern Hei- land' fallen gelaffen habe«. V zep'äfident Opitz erklärt, die Anerkennung einer R ligwnSgememschaft setze voran», daß dir Glaubenssätze geprüft und gebilligt werden. Ohne Debatte genehmigte man die EtatSkapitel 27 und 28 und kommt nunmehr zu Kapitel 6, Elsterbad. Abg. Günther vertritt die Petition de» „Bram, bacher Tpudel" sehr lebhaft, die fich gegen die Konkurrenz der staatlichen Tafelwaffei quelle richtet. Di« R gierung hat mttgeteilt, daß der Pächter der staatlichen Quelle fich bereit erklärt hat, alle Re. klamen für diese mit dem Ursprung-ort »Ober« brambach" zu versehen. Abg. Günther behauptet, die heutige Reklame trage alle Merkmale des un- lauteren W ttbewerbeS und sei durchaus irreführend Geh Rat Dr. Apelt betont, daß die Oder, br imbacher Quelle allein direkte Beziehungen zu Bad-Elster habe, die Konkurrenz nicht. Dagegen bezieht fich diese sehr oft auf Bad-Elster; obwohl diese Art dem Staate gegenüber al» Konkurrenz zu bezeichnen sei. Auf einem Etikett stehe gedruckt: „Soolbad Elfter". Der Staat «rhalte jetzt aller dings nur einen Pfennig für die Flasch», habe aber den Vertrag nur auf 2'/, Jahre mit Ge brüder Schreyer abgeschloffen, um zu sehen, ob fich nicht dann der Pret» heraufsrtzr» läßt. Sekretär Dr. Schanz brzeichuet Bad»Elst«r al» ein« Perle nicht nur dr» Vogtland«», sondern unsere» Sachsenlande». Da» neu« König Albert- Bad sei »in prächtig gelungeuir Bau. Nur steche da» alte Badehau» sehr dagegen ab, und e» w«rd« fich empfehlen, diese- i« einheitlich«» Baustil um- zubauen. Die Errichtung eine» Beawtenwohnhause» sei bei dem Woh»ungS»ang«l i« der Saison sehr zu begrüßen. Die Straßenverhältniff« bedürften ' der Ausb. fferung. Leider steh« im offiziell«» Bäder, verzeichnt« FranzenSbad an erster Stell«, und Bad. Elster folg« erst an zweiter Stell«. Abg. Brodaus (freis) kommt wieder aus die Reklame d«r Friedrich August-Quell« zu sprichen und sagt, fi« rrweck« den Eindruck, al» ob dies« ein« Quelle de» Bade» Elster selbst sei. Avg. vouor rmpfiehlt, um dem Wohnung», «angel zu steuern, da» Kurhau» mit «tnem Flügel, anbau zu versehen, damit neue Wohnungen für Kurgäste darin geschaffen «erden. Adg. Sintzorm«»» (Soz ) meint, f» überaus eifrig der kaufmännische Geist der Regierung gegen, über dem Brambach» Sprudel sei, so sehr müsse man bedauern, daß dieser kaufmännische Geist sich iÄ der Rrllamr weniger betätige. Man sollte vor allem auf den sächsischen Bahnhöfe« auf da» säch sische Bad-Elster hinwelsen und weniger aus außer- sächsische Bäder. Abg. Si-gor-Rothrnkirchsn (natl) verwendet fich sür Einstellung verstärkter Mittel zu Freistellen für unbemittelte Krank« Dir Regierung solle in dieser Hinsicht bei Etat-Ueberschreitunze« «twaS weitherziger sein. Abg. Dr. Häh»«l (kons ) warnt vor Eta üb», schreitnngen. Aus derartig« Wünsch« einzn^ehrn sei di« Finanzdeputation berufen. Abg. Dürr verwendet fich für ausgedehntere Reklame und Abg. Gleisberg sprach d,n Wunsch au«, den sächsischen Aerztrn sollt« mehr Reklame, material zugesandt werden. Gegenwärtig treibe man in Bad-Eister einen teilweise verächtlichen Kultu» mit de« Ausländern. Ein Uebelstand liege in dem Mangel einer Belchleusung. Der äußere Eindruck von Bad-Elster hat fich t« Lause der Jahre lmmer mehr verschönt. Nachde« noch die Abgg. Vüuther, La«g. Hammer und Singer zu dr« G genstanoe gc- sprachen haben, dankt TtaatSminister Graf Vitztim« ». Sckßädt sür daS dem Gegenstand« bewiesene Inter,sse. Von einer stärkeren Reklame habe die StaatSregierung au« E sparniSg,Luden in-her Abstand genommen. Zur Bewilligung von Freistklle» seien vermehrte Mittel eingestellt worden. Dl« Beschleusung sei schon im Gang«. D>e Anregung de« Abg. Dürr, LaudschafiSbilder von Bad-Elster in den Elsenbahn. Anteilen auSzuhängen, werde in Erwägung gezogen. Den Konkurrenten habe di« Regierung keine Schwierigkeiten gemacht; fie setzt dies« aber dir G fahr auS, daß e« geschieht, wen« derartige An al,ff« erfolgen, wie fie Abg. Günther vsrgebracht habe. Die Konkurrenz führe z B. die Kgl. Krone, ohne Genehmigung dazu emgeholt zu Haden, und eine andere Fama schreibe auf ihr Etikett „Bad- Elster, Kgl. sächsisch,» Mineral- und Moorbad ersten RangeS". Schließlich wird da» Kapitel mit 401000 M. Einnahmen und 828000 M Ausgaben bewilligt und di« Ptttlion de» „Brambach» Sprudels", soweit sie nicht durch Erklärungen der Regierung erledigt ist, auf fich beruhen gelüsten. E« wird schließlich noch über die Petitionen der sächs Bau-Innungen beraten, dem tz 7 deS Bauges.tzr» eine zutr.ff ndere AuSsührungSbrstim- mung zu geben. Die Regierung hat dazu erklärt, ie jchigen Schwierigkeiten seien nur durch ein« Entscheidung de» Oberverwaltungsgerichtes ent- Landen und fie werde bei Vorkommen etneS neuen Fall » auf ein« ausklär«nde Entscheidung hinwirken Abg. Dr. Schanz erklärt, daß seit der Ent. scheivung de» OberverwaltuogSgerichteS eine Un. sicher heil entstanden sei, die möglichst bald beseitigt werden müßte. E» sei sehr bedauerlich, daß da» Nachbarrrcht üb» da» Eigentumsrecht gthe. Di« Petition wird, wie in voriger Session, der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Nächste S'tzung Mittwoch vormittag 10 Uhr: Antrag Dr. Roth betr Neuregelung de» gesamten BeamtenrechtS; Anträge Opitz und Hettner betr. Reform d«r inneren Verwaltung. OertticheS und Sächsische». *— llBa» da- Wart „«»Sßattnng' d«. deutet, da» weiß wohl jedermann, und wo «» ausgesprochen wird, da geschieht e» zumeist unter einig«« Herzklopfen; denn viele Erwartungen, Hoff nungen und süße Träume find damit verbunden. Aber außer dieser großen und feierlichen Au», stattung, die für immer den Abschied der Tochter au» dem Elternhause begleitet, gibt e» noch die kleinere Ausstattung, die außer den Töchtern auch den Heranwachsenden Söhnen zuteil wird, die in da» nähere oder fernere Leben hinauStretrn. Der künftige Industrielle, Ingenieur und Techniker, die nach Ostern ihre VorbereitungSstätten aufsuchen, der junge HandelSbefliffene, der Kaufmann, der Gewerbetreibende, der Handwerker, sie alle müssen ihre Ausstattung und Equipierung für den Aufenthalt in der fremden Stadt oder im fremden HauS haben. Und mit den jungen Männer» geht auch heute mehr wie einst da» Mädchen den Weg in die Ferne, den zur künftigen Selbständig keit. Die Zeiten, wo nur Wirtschaften, Kochen, gesellschaftliche Umgangsformen erstrebt wurden, sind vorüber; eine große Meng« von ursprünglich dem Manne Vorbehalten gewesener Beruse hat sich sür da- weibliche Geschlecht eröffnet und sichert ihm ein selbständiges Schalten und Walte«. Da muß denn so manche» in die Koffer hineingepackt werden, waS zum eigenen Hausen erforderlich ist, und ein jede» Stück wird von der sorgenden Mutt» mit ihren besten Wünschen begleitet. Aber bis zum Packen ist s» heute noch nicht, wir stehen noch beim Einkäufen. G» ist mehr, wie «an gemeinhin denkt, «a» da erforderlich ist, ab«r e» wird gern gekauft. Dir Freud« ist doch grvß, daß e» »un bald so weit ist und die Kinder lerne», auf eigenen Füßen zu stehen. Zum letzteren gehört freilich auch, mit de» «igeneu Sieben-Sachen richtig um- zugeheu. Und auch da» will gründlich gelernt und geübt situ. Et ist auch ein Stück Haushalten. W«tt«rau»ficht sür Donnerstag, den 3. März: Schwache Luftbrwiguug, heiter, nacht» kält», trocken. * — B«zirtta»Ssch»ßfltz«na Die 8. die», jährige BezirkSauSschußsitzung findet Donnerstag, den 17. März d. I., vormittags '/.11 Uhr im Sitzungtsaale der König!. AmtShaupt«annschaft in Glauchau statt. * — Lio vausprochßuudo« finden vom Mo nat März ab bi» auf weiteres wieder regelmäßig Sonnabends von 10—12 Uhr vormittag» auf der König!. Amtshauptmannschaft statt. * — Für dir a« L. Dezember d. 3- fällige BolkSzätzt«»g im deutschen Reiche wird schon j-tzt an den zuständigen Stellen mit den Borbe- rettung«« begonnen. Die Zählung »streckt fich diesmal nur auf Namen, Stellung im HauShalt, Geschlecht, Familienstand, Alter, Religionsbekenntnis und Staatsangehörigkeit; jedoch ist eS den einzelnen BundlSregierungen überlasten, sür die eigenen Bk- dürfniffe erweitert« Erhebungen zu vtranstaltrn. * Hohenftein-Srnßrhal, 2 März, In einer gestern abind im Restaurant „Deutsches HauS" stattgefundenen Sitzung von Brrtretern der ver- einigten Innungen und der beiden hiefigen G;- werbeverelne wurde die Einrichtung von Meister kursen lebhaft besprochen. Der in der Versamm lung d«n Vorfitz führende Herr Bäckerobermeister Kreher machte den Vorschlag, eine Kommission zu wählen, di« die nötigen Vorarbeiten in die Wege Irrtet. Der Vorschlag fand einstimmig« Annahme und wurden rin« Anzahl Herren deS JnnungS- auSschusteS sowie Vorstandsmitglieder der beiden Gewerbevereine in diese Kommisfion gewählt. Herr Schuldirektor Dietze soll geb-ten werd», den Vor- fitz bezw. die Leitung der Kurse zu übernehmen. Die Versammlung nahm gleichzeitig Kenntnis von einer Einladung de» Altstädter Gewerbevereins, der voraussichtlich Anfang April einen Vortrags abend veranstaltet, in dem Herr Gymnafialober- lehr» Dr. Kahl-Darmstadt über wichtige und zeit gemäße Fragen de» Handwerkerstandes sprechen wird. Nach Erledigung einiger interner Verein», angelegenheiren wurde dir Versammlung geschloffen. —I. Bolkokonzert E« ist »in köstlich Ding, wenn die die edle Tangerkunst pflegenden Vereine einer Stadt, sich hier und da in friedlichem Bei- sammenfrin gegenseitig neuen Antrieb zu weiterem Streben gebend, ihren Mitmenschen emen künstle- rischen Genuß bereiten und mit vereinten Kräften den andächtig Lauschenden beweisen, welch eine Wirkung auf da» empfängliche Herz der auS gut geschulten Kehlen hervo quellende Gesang auSübt Für solchen erhabenen G nuß haben sich die Biuderoeretne „Sängerveretn" und „Arion", beide Mitglieder de» erz.ebirgischen Sängerbundes, unter Mitwirkung deS Tiadtmustkchors erboten, am Sonntag, den 18. März d. I, im Hotel „Drei Schwane»" rin Volkskonzert abzuhaltrn. Die ganz« Veranstaltung aber wird bei der reichen Fülle der gebotenen Genüsse allen denen, die die Gelegenheit benutzen, ein rein künstlerisches Konzert zu hören, sehr willkommen sein. Liegt doch in der Macht deS Gesanges eine Zaubergewalt verborgen, die »haben über jeden Lingel-Langel dasteht, wa» gewiß jeder GangrSfceund zu schätzen und zu würdigen weiß. *— Sein Meisterstück machte heute vormittag der Fleischer Hugo Hauenstein au» Gersdorf. Altem Herkommen gemäß wurde der „M.isterochse", mit Girlanden, bunten Bändern und Würsten g«schmückt und von zwei Gesellen geführt, durch die Straßen der Stadt getrieben. Die Dtraßenjugend gab dem interessanten Zug, dem hiesige und auswärtige Meister folgten, daS Geleite. Dor dem Rathause wurde der 1b20 Pfund schwere Ochs« bekränzt ui d -«schätzt. Sodann wurde da» Lier in den Schlacht hof de» Herrn FletschermitsterS Grab««, Lung- witzrrstraße, geführt und dort durch diu angehende» Meister im Beisein de» Obermeister» die schnelle Tötung de» Tiere» vorg«nommen, di« denn auch gut gelang. Ein Meisterschwau» bildet« dr» Ab- schuß de» alten Brauche», doch hat der Prüfling, bevor er den Meistertitel führen darf, noch «ine theoretische Prüfung vor der Gewerbekamm« in Glauchau abzulegen. * Oberlungwitz, 2. März. Morgen abend 8'/, Uhr hält Herr Naturheilkundtger Hüttl-Chemnitz im hiesigen N^turheilverei« «inen Vortrag über „Die Erkrankung der Luftwege". Nähere» ist au» dem Inserat vorliegender Nummer »sichtlich. * Laugenberg, 2 März. Heute ftüh in der k. Stunde entstand in der sogenannten Martin. Mühle Feuer, welches in kurzer Zeit Wohnhaus und Mühlengebäude in Asche legte. Die Ent- stehunpSursach« ist unbekannt. D» Schaden ist durch Versicherung gedeckt. l i) Gersdorf, 2. März. Die am Montag abend im hiesigen Ratskeller tagende, überaus stark besuchte HausbefitzervereinSversammlung beschloß, im Hinblick auf die Aussichtslosigkeit der Erbauung der Lungwitztalbahn von einer Wetterverfolgung diese» Projekte» abzufehen und nur an dem Pro jekt der elektrischen Eisenbahn Hohenstein-Ernstthal— GerSdorf—Lugau—OelSnitz i. E. sestzuhalten. * Lichtenßetn-C., 1. März. Wegen Sittlich- keit-vergehen in bisher festgestellten 13 Fällen wurde hier der ca. 60jährige Fabrikweber Ernst Groß mann verhaftet. Gr hat schon al- junger Mann wegen Brandstiftung, Einbruch usw. 14 Jahre hinter Zuchthausmauern zugebracht. Fast ein Menschenalter hindurch hat G. aber jedwede» ver brecherische Gelüste niedergekämpft und fich zur Freude seiner Angehörigen und Mitmenschen red lich durchs Leben geschlagen, bi» er j«tzt wieder der Versuchung unterlag. * Glaucha», 1. März Ein bedauerlicher Un fall hat fich heut« mittag auf d«m Seid«lsch«n Grundstück in der AugustuSstraße zugetragen. Dort werden zwecks Neubau eine» HauSgrundstück» Ab- grabungSarbeiten dergestalt vorgenommen, daß die Erdwände durch Eintreiben von Keilen lo»gelöst werden. Hierbei ging eine schwere Lehmwand vor zeitig nieder und traf den mit Aufladen beschäftigten Handarbeit» Börnchen zso unglücklich, daß «r von der Wucht niedergestaucht wurde und beson der» am Unterleib schwere Ouitschungen erlitt. * Chemnitz, 2. März. Ein Raubanfall wurde heute vormittag gegen 10 Uhr an dem Kaffenboten Dörfel von der Firma Kunath L Nteritz, der eine größere Summe kasfiert hatte, vor dem Lampirtschen Geschäft in der Lange Straße verübt. Der Bot« wurde von einem 20 bi- 22jährigen Manne mit einem scharfen Messer an der Stirne v«rl«tzt. Der Täter flüchtete dann durch die Lange Straße, Nckolaistraßi, Roßmarkt in Schütze» Hof, wo er festgenommen und durch den Kriminalwachtmrister Geipel der Polizeiwache eingrltefttt wurde, Bet der Festnahme hatte fich eine große Menschen menge angesammelt, die dem jugendlichen Straßen ränder zu Leibe gehen wollte, sodaß ihn di« Polizei nur mit Mühe schützen konnte. Der verletzte Kaffenbote mußte fich in ärztliche Behandlung be geben. * Thum, 1. März. Ein eigenartiger Unglück»- fall »eignet« fich gestern vormittag im benachbart«« JahnSbach. Der 11jährige Sohn einer dortig«« Famili« war auf einen Baum geklettert. Durch dar Betreten eine» Aste» brach dies» ab und bei« Abstürzen fiel da- Kind so unglücklich, daß d» Ast sich tief in den Obirschenkel de» einrn B«ia«S bohrt«. ' LreSde», 1. März. Der Aviatiker Paul Lange ist bei seinem heutigen Flugversuch« bei Mügeln au» einer Höhe von 12 Metern abgestürzt. Wir die Deutsche Lustschiffgesellschaft mittrilt, ist der Apparat ziemlich stark beschädigt; dir erforder- lichr Reparatur soll mit allrn Kräften beschleunigt werden, um die Maschine möglichst bald fiugfertig zu machen. Lange trug rin« leichte Ourtschung davon. * Zwickau, 1. März. Heute erfolgte in der Aula de» Symnafium» die feierlich« Einweisung de» neuen Vorstände» der hiesig«« AmtShauptmann- schäft, de» Herrn AmtShauptmann Dr. Süßmilch, durch Herrn Kreishauptmann Dr. Fcaustadt, hier. Geladen waren zu dies» Feier dir Spitzt« all« hiesigen Behörde«, die Beamten der AmtShaupt- mannschaft, die Gemeindevorstände usw. — Ein 13 Jahrr alte» Schulmädchen au» Crimmitschau «achte sich hier durch Geldausgaben v»dächtig. ES stellte fich heraus, daß eS seiner Mutt», einer a m « W twe, 120 M. Ersparnisse ««stöhlen hatt«. Der Fischer mit dem großen Dorsch auf dem Rücken ist das Garantiezeichen für die echte Krott» Gmulsto«, und nur diese ist nach dem Scottschen Ver fahren hergestellt. Da es aber viele mehr oder weniger minderwertige Nachahmungen gibt, deren Verpackung der echten Scotts Emulsion täuschend ähnlich nachgemacht wird, so achte man beim Einkauf genau auf unsere Fischer - Schutzmarke und weise alle diese Nach ahmungen zurück. Nur echt mit dieser Marke—demFlscher — dem Garantie» h?n deS Scott» s<yen DerfahrenSl
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