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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191002038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100203
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-03
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.02.1910
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Einwebungen,«rückz«w»isen suchen. Al»d«nn «erden die »ier zur Debutte stehenden Anträge sämtlich der RechevschaflSdeputation übrrwiefen. Nächste Sitzung: Mittwoch 10 Uhr. OertlicheS und Siichfisch-S. HvheasteiU'Erustthal, 2 Febmar. *— Der heutige kutheltsche Feiertag Muri« Lichtmess»« hatte und hat auch vielfach noch heute in der Bevölkerung allgemein seine eigene und praktische Bedeutung. Er gilt al» der Tag, an «eiche« di, Höhe de» Winterregimentes über« schritten ist und von dem ab man sich ernstlich mit dem langsam herannahrnden Frühling zu beschäftigen beginnt. Di, früher in kleinbürgerlichen Kreisen allgemein, Sitte, vom zweiten Februar ab am städtischen und ländlichen Familientische keine Lampe mehr anzuzünden, läßt sich allerdings in unseren Tagen, in welchen e» mehr wie je heißt „Zeit ist Geld" nur noch vereinzelt aufrecht erhalten; eS muß geschaffen und verdient werden. In verschie denen Srwerben beginnt aber vom Ltchtmeßtage ab ein, ne», und rührigere Tätigkeit, al» sie an den kurzen Januartagen möglich war. Bor allem steht da» Baugewerbe sich nach regem Schaffen um, wenn r» sonst di, Witterung erlaubt. Di« vaulust ist stet» rin guter Gradmesser für wirt schaftliche» Können und Geldflüsfigkeit und be stimmt mit da» FrühlingSgeschäst. Heuer hört man verschiedentlich vom Baumarkte bessere Nach- richten, während e» an anderen Stellen noch nicht recht vorwärt» will. E» ist ja in den Kreisen der zur Steuer hinreichend herangezogenen Hausbesitzer und Gewerbetreibenden oft mit etwas gemischten Empfindungen beobachtet worden, wenn neue Woh nungen und neue Läden entstanden. Aber da» ist nun einmal der Lauf der Zeit und auch eine Not- «endigkeit. Rasten bringt Rosten, und eine Mo dernisierung alter Häuser bedeutet zu gleicher Zett eine Schaffung von neuen Werten. Erfreulich ist e», wie auch in Arbeitrrkreisen sich der Wunsch und di« Sehnsucht nach einem eigenen Heim stärker und stärker regen, Bau-Genossenschaften und be- stehende Fonds greifen hier hilfreich ein. Wenn sich »iue allgemeine rege Betätigung der Baulust zeigte, könnten wir den Frühling 1910 mit dem bekannten Freudezcichen rot im Kalender anstrrichrn. *— Witterausficht für Donnerstag, den 8. Febr.: Lebhafte nordöstliche Winde, veränderliche, meist leichte Bewölkung, Temperatur wenig ge ändert, kein erheblicher Niederschlag. *— I» der dritte» Dekade de» Januar stellten fich die Witterungsverhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschläg in Lit. pro s Niedrigst« Höchste Tem- Lem- Temperatur mittag» Lag Quadr.-Mtt. peratur peratur 12 Uhr 21. 0.0 — 0.5 -s- 2.0 -s- 1.7 22 — 30 — 04 — 0.5 28. 0.1 — 6.0 — 15 — 1.5 24. 1.S — 8.0 0.0 — O.b 25. 0.0 — 1.5 -s- 3.5 -f- 3.0 26 - — 2.5 — 05 — 09 27. - 4.5 -s- 0.7 0.0 28. 0.0 — 8 b -f- 0.5 0.0 2». — 1.0 -j- 5.0 -s- 50 SO. - 1.5 -s- 20 -i- 17 31. — 2 5 -s- 2.0 -i- 1-7 Sa.: 20 — 84 5 -4- 13 3 -f- 10.8 M.: 0.18 - 3.4b -s- 1.20 G«s.-Nied«rschl. im Monat -s- 0.S09 39.7 mm Niedr. L«mper. „ „ am 24. — 8.00 Höchst« »s « 16 -s- S.S *— Beztrk»a»sschu-sttz»«g. Die 2. dies- jährige BezirkSauSschußfitzung findet Freitag, den 11. Februar d. I, vormittags 10,45 Uhr im Sitzungssaal« der Königlichen AmtShauplmann- schäft zu Glauchau statt. *— Da» „relephougeheimui»". Die Justiz, kommisfion de» Reichstage» beschloß die AuSdeh- nuna d«S § 153 deS Strafgesetzbuch», betreffend Verletzung de» LelegraphengeheimnisseS, auch auf das Telephon. * Hohenstein Ernstthal, 2 Febr. Zum Zwecke der Erhebung der Hundesteuer auf da» Jahr 1S10 fand im Monat Januar eine Aufzeichnung der sämtlichen im Bezirke d«r Stadt Hohenstein-Ernst- thal, einschließlich der eingemeindeten OrtSteile Nruob.rlungwitz und Hüttengrund, gehaltenen Hunde statt. Diese Aufzeichnung hat ergeben, daß zurzeit 358 Hunde gehalten werden und gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme an Hunden zu v«r- zeichurn ist. *— Da» vri-i«al Tegernseer Bauer«- theater eröffnet morgen im Altstädter Schützen- Hau» sein hiesige», auf zwei Abende berechnete» Gastspiel mit der vortrefflichen fünfaktigen ober- bayerischen Bauernkomödie „Almenrausch und Edel weiß-. Die Leistungen dieser einzigartigen Gesell schaft, welche au» 28 Personen besteht, find be kannt, daß e» Eulen nach Athen tragen hieße, wollte man darüber «och Worte verlieren. Hat doch kein Geringerer al» Ge. Maj. der deutsche Kaiser die Darbietungen dieser «ackern Schar mit «hrinvollster Auszeichnung bedacht. Oberbayrische» Leben, ihre gemülStiefen Gesänge und ihr« origi nellen Nationaltänze vermittln fi« un» mit echter, volkstümlicher Kunst. Di« Preise find derart niedrig gestellt, daß jedermann sich den Genuß, die Tegernseer zu sehen, verschaffen kann. Darum auf in» Tegernseer Bauerntheater. *— Per Wert der Polizeihunde, «inen ganz hervorragenden Erfolg mit seinem Pvlizrt- Hund hat der Schutzmann Uhlig in Saarbrücken zu verzeichnen. Der Tatbestand ist kurz folgender: Am 31. Dezember wurde in der Wirtschaft Blinn z« St. Wendel ein EinbruchSdirbstahl v«rübt, bei »elchem hauptsächlich Z!garr«n und Min geraubt »urden. Die Räumlichkeiten, in «elch« die Diebe «ingrbrochrn hatten, ließ die Polizei sofort schließen «nd berief Herrn Uhlig mit seiner 8jährigen Schäfer- Hündin „Adda" nach dort. Auf die Spur gesetzt, »erließ der Hund den Tatort und leitete seinen Führer i« ein Hau» der Htntergaff«, w»s«lbst er ,«ei Insassen stellte. Bride «arru Mittäter de» Einbrüche» und kommen glrichzettig al» Hehler in Frag«. Der Eig«ntüm«r drr Wohnung, d«ff«n Frau von dem Hunde ebenfall» -«stellt »urde, ist ai» Haupttäter der Band« anzusehen und war bereit» wieder mit einigen „Kollegen"'auf srischrm Raub au». Von der Polizei gesucht und von dem Hunde wiederum direkt gestcllt, gestanden die Täter di« Diebstähle ein, und verrieten auch gleichzeitig di« für die nächsten Lage geplanten Einbrüche. Zur Z«it fitzen 6 Ditbe hinter Schloß und Riegel. Di« Polizeihündin „Adda" erhielt bet der letzten Polt- zeihundcprüsung in Saarbrücken unter 3» berahm- ten Bewerbern den 1. Preis. — Hierzu wird ua» noch mitgeteilt, daß der Eigentümer der „Adda", der Schutzmann Uhlig, ein geborener Hohenstein- Ernstthaler ist, dessen Mutter hier auf der Oststraße wohnt. * Oberlungwitz, 2. Febr. Der Liberale Verein hält am kommenden Freitag, den 4. d. M., eine Versammlung im Restaurant „ForflhauS" ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. „Da» Einigung». Programm." * Ool»«itz, 1. Febr. Aus einem hiesigen Steinkohlenwerk« verunglückte am Montag der Bergarbeiter Heidner so schwer, daß er in» Otto- Hospital ausgenommen werden mußte- An seinem Aufkommen wird gezweifelt. — In der Grube de» TteinkohlenwerkeS „Verelnöglück" wurdrn heute nachmittag dem Bergarbeiter Fischer drei Finger der rechten Hand abgequrtscht. * Glaucha», 1. Febr. Di« F au de» Bezirk»- feldvebel» Kahl« kamhrute nachmittag beim Mangeln der Wäsche in da» Getriebe, wobei ihr der rechte Arm gebrochen und der Hinterkopf zerspalten wurde. Außerdrm «urde d«r Bedauernswerten da» Fleisch vom linken Arm gezogen, sodaß die Sehnen frei lagen. Der Zustand der Bedauernswerten ist ein sehr bedenklicher. * Pleißa, 1. Febr. Der Buchdruckerribesitzer und Kartonnagenfabrikant G. Tischendorf von hier hat sich gestern abend d«r Staatsanwaltschaft zu Chemnitz wegen Wechselfälschungen gestellt. Es soll fich um erhebliche Beträge handeln. " Grü»«, 1. Febr. Beim Schlittschuhlaufen war heute mittag der Schulknabe Erich Bäßler auf dem Türkschen Teiche ringebrochen. Durch Mkhrere Schulkameraden konnte er noch glücklich grrettrt werden. ' Lhe«»itz, 2 Febr. Da» seltene Fest der eisernen Hochzeit feiert heute der Zwickauer Straße Nr. SO wohnhafte Privatmann Heinrich Päßler mit seiner Gattin; e» sind 65 Jahre verflossen, seitdem die braven Alten fich «inst am Altar Treue gelobten. Herr Päßler steht im VT, s«ine Frau im 86 Lebensjahre. * Hohenfichte, 1. Febr. Gestern nachmittag hat sich der Kontorchef der Firma Max Hauschild, Reserveleutnant Viktor Stegmann, in seiner Woh nung in Grünberg erschossen, lieber den Beweg, grund zu der Lat ist nichts bekannt. Drr Ge- nannte ist erst seit einem Vierteljahr bet d«r Firma hier angestellt. * Hai»ich«>, 2. Febr. Am heutigen Milt« woch feierte Herr Ferdinand Graupner, hier, mit seiner Gatttn da» seltrne Fest der diaman- lenen Hochzeit. Da» nicht mit irdischen GlückS- gütern gesegnete Ehepaar ist noch rüstig und kann seiner Beschäftigung nachgehen. * Dreöde«, 1. Febr. Der Dichter Otto Iuliu» Bierbaum ist heute nachmittag infolge «iner Herz, lähmung in seiner hiesigen Wohnung in der Llebig- straße gestorben. Bierbaum, der im 45. Lebens- jahre steht, war bereits seit längerer Zeit an einem schweren Nierrnleiden erkrankt. * Leipzig, 1. Febr. Da» Reichsgericht »er- warf heute di« Revision de» vom Schwurgericht in Leipzig am 11. Dezember v. I. wegen voll, endeten und versuchten Totschlag?, begangen an einem ZivilsenatSrat, zu 10 Jahren Zuchthaus ver. urteilen Kaufmann» Großer auS Steglitz bet Berlin. DaS Reichsgericht erkannte sämtliche Rügen für hinfällig. — Der auS Berlm ver- schwund«ne Hausbesitzer und Bankbeamte Ziche- Charlottenburg, dessen Flucht mit Veruntreuungen von ErbschastSgeldern in Zusammenhang gebracht wurde, hat sich in einem hiesigen Hotel erschossen. * W«rze», 1. Febr. In der Herberge zur Heimat fand man gestern beim Kehren einen Ein- Hundertmarkschein. E» stillte fich heraus, daß ihn ein Handwerkrbursch« verloren hatte. Letzterer hatt« in der Lotterie gespielt und in Dresden «inen 8000 Mark-Gewinn gemacht. * Geithain, 1. Febr. Ja einem Hotel in Duisburg hat fich in der Nacht zum Sonntag drr Geschäftsführer der Sächsischen Möbelfabrik, August Köppel von hier, mit GaS vergiftet. * Niedersedlitz, 1. Febr. Die PortierSehesrau Effenberg stürzte beim Putzen der Oderlichtfenster in einer hiesigen Kunstanstalt herab auf die Steine und zog sich einen schweren Schädelbruch zu, dem die unglückliche Frau am Dienstag im Kranken haus« erlag. * Zwick««, 1. Febr. Gestern nachmittag wurdr ein Ivjähriger Handarbeiter von hier weg«n Dieb stahl» verhaftet und in da» Polizeigewahrsam ge bracht. In der Zelle durchschnitt sich der junge Mann mit einem Stück Spiegelglas die Pul», adern. Der Wärter kam noch rechtzeitig hinzu, um daS Schlimmste zu verhüten. Der Lebensmüde, der starken Blutverlust hatte, wurde in» Kranken haus g«bracht. * N«icho«dach i. V-, 1. Febr. Einrr hiesigen Firma ist dieser Tage von einem auSwärtiaen Konkursverwalter der „Betrag" von drei deutschen RetchSpfenntgen mittel» Postanweisung zugegangen für ein« Forderung von etwa» über 10 M. Der Firma find durch die „Geldsendung" noch 15 Pf. Unkosten (10 Pf. Postanweisung und 5 Pf. Bestell geld) entstanden. * Mylau, 31. Jan. In einem hiesigen R«> staurant erlaubte fich der Wirt mit der hübschen Kellnerin ein Schäferstündchen. Die Wirtin, die auf da« Mäbchrn «ifersüchti,, war, suchte ihren Gatten vor einigen Tagen nach Feierabend — im Zimmer d«r Krlluerin. Dort «ar er auch zu finden. Der Wirt sprang tu keiner Verzweiflung an» d«m Fenster aus die Straße und verletzt« fich so schwer, daß «r bedenklich darniednltegt. " Meuselwitz, 1. Febr. Im Schacht, der Grube Schäde der Prehlitzer Braunkohlru-Aktien- Gesellschaft wurde gestern der ledige Bergarbeiter Kuhbandrr au» ZIpsendorf in einem Bruche ver schüttet. Er konnte nach mehrstündiger Arbeit nur al» Leicke gebo-gen werden. Meine Chronik. * Da» H,chwaff«r der Seine in Pari- fällt weiter. Ganz gefahrlos ist die Lage aber immer noch nicht, sollte die andauernd niedrige Temperatur ein Gefrieren des Flusse» zur Folge haben, so können Stauungen ein erneute- Steigen Hervorrufen. Die überschwemmt gewesenen Straßen bieten ein Bild traurigster Verwüstung. Ueberall erblickt man aus den Fugen gerissene Trottoir- und Pflastersteine, hinweggewaschenen Asphalt und tiefe, in den Ab- grund gewühlte Rinnen Auf den zurückweichenden Fluten schwimmen viele Tausende von Holzpflaster blöcke», die größtenteils unbrauchbar geworden und höchstens als Brennholz zu verwerten find. Viele Bodensenkungen und Einstürze waren auch zu ver zeichnen, ein Beweis, wie groß die Zerstörung in dem unterirdischen Kanallabyrinth ist. In den Schätzungen des Schadens gehen die Meinungen noch immer auseinander, der Gesamtschaden in ganz Frankreich wird jetzt auf eine Milliarde Franks an gegeben, wovon die Hälfte auf Pari» entfallen soll. Genaue Ziffern lassen sich aber erst später feststellen. * Die Brubeukatastrophe i« Amerika. Au- Primero (Colorado) wird gemeldet, daß auS der Grube der Colorado-Company bisher 94 Leichen herau-geschafft worden sind. Es ist fast sicher, daß alle Eingeschlossenen tot find. Die Leichen sind meistens bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Unter den Umgekommcnen befinden sich auch Deutsche. Zur Zeit der Katastrophe waren, wie jetzt feststeht, t49 Bergleute in der Grube beschäftigt. * Eta Mo«str,pr»h«tz begann vor dem Kriegs gericht der I. Garde-Division in Berlin gegen sieben aktive und ehemalige Unteroffiziere wegen Massen- Unterschlagungen und Bestechungen, die bei der Fuß- artillerie-Schießschulc zu Jüterbog vorgekommen sein sollen. E» sind in der Sache 118 Zeugen geladen * Zwei Güterzüge auseinander gestoßen. Bei starkem Nebel fuhr in Gleiwitz der Güterzug 8007 in vollrr Fahrt aus den Güterzug 869 l auf. 11 Wagen entgleisten, 4 wurden total zertrümmert. Die Beamten retteten sich durch Abspringen. Der Materialschaden ist bedeutend. * Schwerer Uufall. In dem Schi«rstädtschcn Rittergutsforst bei Dahlen (Provinz Sachsen) wurden die Waldarbeiter Reckhardt und Siebert beim Kiefern roden von einer umsallenden Kieser getroffen und auf der Stelle getütet. Beide Verunglückte waren verheiratet. * Schwere Einstnrzgtfahr In Miroscha« bei Pilsen in Westböhmen haben durch den Einsturz eine» alten Kohlenbergwerks viele Häuser Risse er halten und sind dem Einsturz nahe. CS wird eine Katastrophe befürchtet. " «tue entsetzliche Tat verübte im Irrsinn in dem italienischen Orte Grosseto eine Bäuerin- Sie stach ihrem schlafenden Gatten mit einer Gabel die Augen auS und verletzte auch ihre Kinder schwer " Der Raubmörder vo« voguSlawiß verhaftet? AuS Brünn wird gemeldet: JnPalowitzbci Jamnitz wurde der als Knecht auf einem Meierhof dienende russische Untertan Michael Malek verhaftet, unter dem Verdacht, den an der Familie WassilewSka in BoguSlawig verübten achtfachen Raubmord begangen zu haben. ' Wiederverhaftuug eine» auSgebrvchoe« Zuchthäuslers. Der zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilte, aber auS dem Gefängnis zu Eberswalde entflohene Einbrecher Karl Stoß, der seinerzeit im Schlöffe Trampe Kleinodien im Werte von 100 000 Mk. stahl, ist in Amsterdam verhaftet worden. * Ein Kassenbote mit 100 000 Krank» ver schwunden Ein Kasscnbote der Banque de France in Paris, der eine Summe von 100 000 Franks cin- kassiert hatte, ist seit gestern mit dem Gelbe ver schwunden. * Der Tod in de« Klammen. Im Stadthause zu Landsberg in Bayern brach Feuer auS, wobei da- neunjährige Töchterchen des WafferbauarbeiterS Dietrich den Erstickungstod fand. ' I« Wahnsinn. In Aschaffenburg hat sich eine kürzlich auS der Irrenanstalt entlassene Frau Meidhof mit Petroleum übergossen; sie zündete da- Petroleum an, lief dann brennend in- Freie, wo sie starb. * 4 Kinder verbrannt. In dem Vororte von Kairo, JSmailia, entstand im Theater Fanfare bei einer kincmatographischen Vorführung für Schul- linder ein Feuer. Bier zehnjährige Kinder verbrannten. Viele andere sind schwer verletzt. * Tod eine» Kinde- durch eine Bohne. In dem Moselorte Cröv kam da- sechsjährige Söhnchen eine- Winzer- auf den unglückseligen Gedanken, sich mit einer Knallbüchse eine Bohne in den Mund zu schießen. Da der Arzt nur einen Teil der Geschosses au- der Luftröhre entfernrn konnte, mußte da» Kind ersticken. " Gefährliche Experimente in der Schule. In einer Berliner Mädchengemeindcschule wollte der Lehrer die Herstellung de- Pulvers experimentell vorsühren, dabei explodierte die Mischung, und dein Lehrer wurde die rechte Hand vom Arme gerissen und die linke so schwer verletzt, daß sie amputiert werden mußte. Auch verschiedene Schülerinnen trugen leichtere Brandwunden davon ES war ein Augenblick furchtbaren Entsetzen-, al- auS dem Armstumpf de» unglücklichen Lehrers ein breiter Blutstrom in weitem Bogen über di« vor Schreck starren Kinder spritzte. Dann entstand ein« furcht bare Panik. Alles stürzte dem AuSgang zu, ver schiedene Mädchen bekamen Schreikrämpfe. Der Lehrer war besinnungslos zusammengebrochen. Er ist 3b Jahre alt, verheiratet und Vater eine» Kinde». Li» Explosion war so stark, daß di« Wände de» Echulzimmer» arg mitgenommen wurden. SS muß al- Wunder betrachtet werden, daß nicht mehr Un heil angerichtet wurde. — Wa» in aller Welt soll eS aber auch Mädchen interessieren, wir Pulver ge macht wird? Depesche« Lhe»«itz. (Privat.Tel« gram«.) Der Vorstand de» Sächfischen Nattonalltberalen Land«»- verein» hielt gestern in Dresden eine Sitzung ab und befaßte fich u. a. mit der Protestangelegenheit de» Abgeordneten Langhammer, di» er durch den gerichtlichen Vergleich für erledigt «rächtet. Ein stimmig beschloß drr Vorstand, Herrn Langhammer in seine Funktion al» 2. Vorsitzenden de- Landes verein» wiederum einzitsetzen, d«r auf telephonisch« Benachrichtigung hin auch sofort sein Amt wieder übernahm. — In der Sitzung wurde ferner be schlossen, die Jahreshauptversammlung deS Lande-- v-rrtnS am 13. März in Chemnitz abzuhalten. Lreüde«. Der Verband sächsischer Industrieller richtete ein Telegramm an den Bunde-rat, in welchem er in letzter Stunde dringend bat, die Vorlage über di« SchiffahrtSabgaben abzulehnen im Interest« der Industrie, die dadurch schwer geschädigt würde. Auch an den Grafen Vitzthum v. Eckstädt murde rin Telegramm gleichen Inhalt» gesandt; zugleich wurd« ihm der Dank für da» Eintreten der sächfischen Regierung grg«n die SchiffahrtSabgaben ausgesprochen. Berlin. Im B. finden de» greisen Reichstag». Präsidenten Grafen Stolberg ist im Laufe deS gestrigen TageS eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Namentlich am Nachmittag ver. schlechtrrte stch sein Zustand so besorgniserregend, daß die behandelnden Aerzte telephonisch an daS Krankenlager berufen wurden. Die Aerzte konnten jedoch daS Krankenlager bald wieder verlassen. Trotz der sehr ernsten augenblicklichen Situation hoffen die Aerzte, den Patienten am Leben zu er» halten. Araukfurta vt (Privat - Telraramm.) Die Unterschlagungen de» langjährigen Rendanten Flick von der Filiale Frankfurt der Landwirtschaft, lichen Zentral-Darl-hn-koffe für Deutschland be. laufen fich auf 170 000 Mark. Fl ck ist seit gestern flüchtig. Auf sein« Ergreifung ist «ine Belohnung von 1000 Mark au»grsetzt. Pari». (Privat.Telegramm.) In hiesigen RegierungSkreisen betrachtet man die durch den Kabinett-Wechsel in Athen geschaffene politische Lag« al- äußerst ernst. Man fragt sich, ob unter dem Druck der Forderung der Regierung König Georg stch gegebenenfalls nicht zur Abdankung gezwungen sehen wird. Der Zeitpunkt drr Ein. berufung einer außerordentlichen Nationalversamm. lung steht noch nicht fest. Landon. Der Korrespondent der „Time-" wurde am 31. Januar in Athen vom König von Griechenland empfangen. Der König hat dem Korrespondenten eingehend au-etnandergesetzt, welche» die Gründe gewesen find, die ihn, den König, zur Zustimmung zur Einberufung der Nationalver» sammlung bewogen haben, obwohl die Konstitution fordert, daß eine solche Einberufung nicht statt- finden könne, wenn st« nicht dnrch zwei Parlamente sanktioniert worden ist. Der König erklärte, daß es diesmal daS erste und sicherlich das einzige Mal während der ganzen Dauer seiner Regierung»» zeit sein wird, daß er sich darüber hinwegsetzte, weil er befürchten mußte, daß Neuwahlen, die notwendig gewesen wären, um die Nationalver. sammlung als zweites Parlament zu konstituieren, den Krrtensern Gelegenheit gegeben hätten, an der Wahl zu partizipieren, woraus diplomatische Schwierigkeiten erwachsen wären. Madrid. Wie jetzt seststeht, sind in Vigo infolge de- letzten Sturme- 26 Fischer ertrunken. Petersburg Die beunruhigenden Nachrichten aus Griechenland und der Türkei, die bereit» vor einiger Zeit austauchten, aber zuerst weniger ernst genommen wurden, haben nunmehr rin« große Bewegung in Rußland» politischen Kreisen ausge- löst, da in letzter Zett namentlich auS Konstanti- noprl, Sofia und Athen geradezu alarmierende Nachrichtrn über bevorstehend« Komplikationen hier rintrafen. ! Nur die echte Scotts Emulsion, keine Nachahmung! Der Weltruf von ScottS Emulsion bürgt für die Güte des Präparates, und die mit ihm erzielten Erfolge sind uube- ! stritten. Billigere, vielfach minderwertige Nachahmungen von Scotts Emulsion hat es von jeher gegeben und neue tauchen immer wieder auf. Es hieße aber am ver kehrten Ende sparen, wenn man anstelle des altbewähr ten Original - Präparates solche Nachahmungen kaufen wollte, denn nur der Erfolg entscheidet, und diesen hat die echte Scotts Emulsion aufzuweisen. Darum Vor ¬ sicht beim Einkauf! Mau bestehe darauf, die echte ScottS Emulsion mit unserer bekannten Fischerschutzmarke zu erhalten und lasse sich keine Nachahmungen auf- reden! d Nur echt mit dieser Marke—demFischer — dem Garantis« zeichen de» Scott« fchen Verfahrens
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