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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191002061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-06
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.02.1910
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Vbßemttio« i» böhmisch«« Landtag. Eia österreichische» Parlament ohne Obstruktion, — so etwa» gibt es nicht. Auch der soeben er» öffnete böhmisch« Landtag hat jetzt seine Obstruk tion, und st« wird diesmal von den Deutschen ausgeübt, die sich «egen der Tagesordnung im Gegensatz zu den Tschechen, di« auch die Geschäft»- leitung in Händen haben, wissen. Dir Obstruktion der Deutschen bewegt sich jedoch in ruhigen und anständigen Formen. R»f Vom Dölkau erscheint der Frieden nicht »ehr »«droht. Die vier Schutzmächte haben «s diesmal leicht gehabt, Griechenland in die erforderlichen Schranken zu verweisen. «Spielst du mit der Krirgsfackel, dann bekommst du kein Geld-. Dieses mit kühler Gelassenheit abgegeben« Ultimatum tat seine Schuldigkeit. Die griechisch« Nationalversammlung wird erst nach Jahresfrist zusammentreten, kein Kreter wird zu ihr zugelaffen «erden. Im V r- sprechen war Griechenland immer groß, wenn nur der Rest nicht eine Enttäuschung wird. Sind die Anleihen glücklich untergebracht, pfeift der griechische Wind möglicherweise wieder au» einem ganz andern Loch. Erstarkt die Türkei unter dem neuen Regime wirtschastlich und politisch, dann muß eS doch einmal zur Abrechnung kommen. OertlicheS und Sächsische». Hoheufteiu-Ernstthal, 8. Februar. Frühltngszeichr«. An zwei Stellen können «ir j tzi oder in den allernächsten Wochen den F ühling deutlich und mit aller Bestimmtheit «^ kennen. Wenn «nr j'tzt den Laden oder da» Trrib. hau» eines Gärtner» besuchen, dann leuchtet es un» in allen bunten und frohen Farben de» jungen Lenze» entgegen; Hyazinthen, Tulpen, Maiglöckchen, Kroku» und andere durch Gärlneckunst zum Ftüh- blühen gebrachte Blumenkinder leuchten und scheinen uns d«n Frühling einzuläuten, denn auch «ine Abart des Schneeglöckchens kann durch da» Lr«ibe» dahin gebracht werden, seinen Kelch vorzeitig zu «schließen. Wer sich selbst beizeiten mit Hya-^ zintheugläsrrn re rechtzeitig versorgte, kann die Er folge sein r Sorgsamkeit Mit Freuden bewundern. Auch im Freien wird es nicht mehr allzulange dauern, b s die Schneeglöckchen sich zu zeig«» be- ginnen. Im Januar strckien ja verschirdentliche Glöckchen die Möpschen au» brr Erde; aber dann war doch nn Stillstand gekommen. Wo außerdem der Lenz in tu z st« Frist zu «rschauen ist, da» sind d»e Läsen unserer Modewar«nhandlungen. Im Frbruar marschieren die Plänkler der neuen F üvlino-mode auf; und warum sollten sie auch Nicht? Werden heute noch keine Frühlingsartik«! gekauft, «s «'weckt doch Freud«, st« zu sehen. Nlch^ allein bei den Damen, sondern auch bei den Herren; denn auch für da» stärkere Geschlecht werden die modi schen Fabrikat« von Jahr zu Jahr zahlreich«, die In dustrie hat «S au-gezetchnet verstanden, sich heran- zuhatten und hat auf der ganzen Linie Steg« «r- fochten. Da» sind wirkliche FrühltngSzeichen, und wenn wir auch vom eigentlichen Lenzanfang noch eine gut« Wegrstreck« entfernt find, dies« Wochen verlaufen nun schnell. Allein schon die Erwartung der Schuljugend auf da» große Osterversetzrn läßt in den Familien kein« stille Rah« auskommen, und stedt ja etn Angehö ig« de» HausrS vor dem Ab- fchluß xrmen, so so gt all«» mit. Das find schon FrühUngS-Hoffnungen! *— Wettoranssicht für Sonntag, den 6 Fibr.: Nördliche b»S nordöstliche Winde, Abnahme der Be wölkung, kälter, kein erheblicher Niederschlag. — Geschloffen- Zetten. E» sei darauf hin- gewiesen, daß die geschloffen» Zeit für Tanzbe- lusttgungen aller Art mit dem Montag nach dein Sonntag LLlare, also im laufenden Jahre mit dem 7. März, beginnt. Von diesem Lag« an dürfen Tanzd.lustigungkn weder an öffentlichen Orten, noch in Privalhäusern od«r in Lokalen gr- schlcss-n« Gesellschaften abgehalten «erden. Die geschloffene Zett dauert bi» mit 1 Osterseiertag. Konz ltmustken und theatralische Vorstellungen dürfen noch b.s M.ttwoch in der Karwoche statt. fi>den. Aber auch die Frist zur Abhaltung von Ma-kenbällen und Kostümvergnügen ist tnfolgedlffen Heuer eine sehr kurze und währt nur bis zum Fast- nachtSdienSlag, den 8. Februar. — kret»feuerwkhrverba»d Glaucha». Zwickan. Der VerdandStag de» KreiSfeuerwrhr. Verbandes Glauchau-Zw ckau wird in den Lagen vom 20., 21., 22., 28. und 29. August d. I. in Erlmmitschau, und zwar in Verbindung mit dem 80jährigen Jubiläum der dortigen Frei willigen Feuerwehr stalifiaden. Aus Anlaß dieser Feier sollen Einladungen an sämtliche Feuerwehren Sachsen» und de» Altenburger Laude» «lassen werden. *— Veterinär wese«. AuS dem amtlichen Bericht der Königlich n Komm sston für das V-t«i- närwrsen vom 81. Januar 1910 über die im Kö nigreich Sachsen herrschenden ansteckenden Tier- kronkheitru ersehen wir, daß in der AmlShaupt- Mannschaft Glauchau 2 Fälle von ansteckender Tierkrankheit zu verzeichnen waren und zwar je ein Fall von Milzbrand in BernSdorf und Ziegelheim. In ganz Sachsen kamen s mal Milz brand, 1 mal Tollwut, 1 mal Räude der Schaf«, 1 mal Rotlauf der Schweine, 6 mal Schweine- seuche einschließlich Schweinepest, 3 mal S fiügel- cholera, 46 mal Brustseuche der Pferd«, 4 mal Roilausseuche der Pferde und 3 mal Gehirnrücken- markSentzündung der Pferde vor. *— Gegen da» sächsisch« Kör««g»-csetz richtet sich eine Eingabe de» deutschen Bauern- bundeS im Königreich Sachsen. D>e zunächst an die Zweite Ständekammer de» sächsischen Landtages gerichtete Petition bittet um Aush bung de» Ge. setze» vom SO. April 1906, betreffend die Unter haltung und 'Körung der Zuchtbullen oder bet Nichterfüllung diese» Wunsche» um die Aufhebung «iniger Bestimmungen diese» Gesetze», vor alltm des tz 2 und folgende. *— Vee G-utog »es 19 Niedererzge» birgische« Tnrvgon«» findet am 18. Februar von mittags 12 Uhr an im Gasthaus «Bellevue" in Oelsnitz statt. Jed« dem Gau angehörige Brriln hat da» Recht, 2 Abgeordnete und di« am 1. Januar 1910 üb« 100 «rwachs«ne Mitglieder zählenden Vereine für je 80 (Bruchteil« voll ge rechnet) noch «inen Abgeordnetrn zu entsenden. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkt«: 1. Feststellung der Anwesenheitsliste. 2. Berichte de» Gauturnrates, s. Bericht der Rechnungsprüfer. 4. Gauveranstaltungrn im lfdn. Jahre. Hierzu Anträge: ») des Tv« Rußdorf, bei ihm etn Gau turnfest abzuhalten; d) des Tos. «G«mania" Ober lungwitz, «in« Gaufahrt nach d« Wartburg, ähn lich der von 1907 nach Freyburg o. U. auszuführen; e) de» Gauturnrate», am ersten Seplembersonntage in allen 4 Bezirken Lurnfahrtrn ohne Wetturnen für die Zöglinge zu veranstalten. 8. Ergänzung», wählen für den Gauturnrat. Es scheiden folgende Herren au»: Eb«t, Feldmann, Liebsch«, Trummer und Wohlfahrt. 6 Wahlen von 8 Abgeordneten und ebensovielen Stellvertretern für d«n in der Osterwoche in Aue tagenden Kreisturntag. 7. Verschiedene». 8. Verlesung d« Niederschrift. Bon vormittags 10 Uhr an findet GauturnratS- fitzung statt. Di« Prüfung der Gaurechnung er folgt von drn hierzu erwählten Abgeordneten zwischen 11 und 12 Uhr. — Für da» Kampfge richt zum KrriSvorturnnturnen in Zittau hat d« Gau 2 Kampfrichter und Stellvertreter zu wählen. * Hohrnstein-Eruftthal, 8. Febr. Einen nur gutzuheißendin Beschluß hat da» RatSkollegium gefaßt. Darnach ist die Gebühr zur Erwerbung ^ve» Bürgerrechts für solche, die genannte- Recht schon einmal bes-ffen haben, den«n ,S aber durch irgend einen Grund wieder verloren gegangen ist, von 8 Mark auf 1.80 Mark herabgesetzt. Durch diese Maßnahme wird indirekt da» Interesse am Semrinleben, da» ja, wie die letzten Stadiverord» netenwahlen gelehrt haben, mehr und mehr zuge- nommen habend noch zunimmt, gefördert. *—Mir Rechts- »,d v«rf»ff«ugsaussch»ß verhenidelte in seiner gestrigen Sitzung über di« ^6o schlize für di« verschiedenen städtischen Aus schüße. In der am Montag abend statlfiadenden Sitzung d«» Stadtverordnetenkolleaium» wird über die Zusammensetzung der Ausschüsse fester Beschluß zu foff-n sein. Für die S tzung ist außerdem eine umfangreiche Tagesordnung ausgestellt. Girre Gtraß-uumbruenuuug im Stadt- bezirk Hüttrngrund hat der Stadtcat in seiner letzten Sitzung beschlossen. Die neuen Straßrn- b.-zrtchnungen werden rm amtlichen Teile der vor liegenden Namm« bekannt gegeben. * — NlS Rutödtemer wurde der bisherige Gchlachthosportier Max Kempf aus Zwickau vor- läufig probeweise auf S Monate gewählt. * - Da» Mtlchfrithstück, wclch«, seit Jahnn in der Neustädter Schule etngrsührt ist, Hal sich zu einer fegens eichen Einrichtung ausgewachsen. Anfang» war dieselbe nur für di« ärmeren Kinder gedacht und wurde ausschließlich durch freiwillig« Beiträge aus der Bürgerschaft unttrhalten. Seit November v I j-doch werden auch 84 selbst- zahlende Kinder regelmäßig mit Frühstück versorgt. Die Milchkur hat bet den meisten Kindern eine erfreuliche Gewichtszunahme (bis 8 Pfund) her- vorgerufen, nur wenig« find gleichschwer geblieben. ES wär« dringend wünschenswert, daß die Kur von längerer Dauer wäre und möglichst all« bs- dürftigen Kinder den Vorteil derselben genießen könnten. Darum wendet fich die Leitung der Neustädter Schul« an alle edelgesinnten Kreise unserer Stadt mit der herzlichen Bitte um fernere Unte - stützung. Bis j tzt find bei ihr 90,88 Mark ein. gegangrn. Sie reichen aber nicht au«, um diese wohltätige Einrichtung auf längere Zeit hinaus zu fichern. * — Nus d«r Schul«. Der an brr hiesigen Altstädtrr Schule angestellte Hilfslehrer Herr Albert Kühnert wird am 1. Apnl d I. sein« Stellung verlassen, um einer Berufung al» ständig«! Lehrer nach Meißen zu folgen. * - Schließung v„ Gtsenbahu-Uebrrgäugeu während der Nach». Die Kgl. Eiserbahn-Jn- Ipcltion beabsichtigt, die Eisenbahn.Uibrrgäoge zwischen dem Logenhaus und Wüstenbrand, mit Ausnahme de» UebrrgangeS an der Nutzung, während der Nacht zu schließen. Ein Oberbaurat und virschiedenr höhere Beamte der Inspektion weilten zur Anstellung von Erh.bungen gestern in unserer Stadt und dürfte dir Schließung der ein zelnen Uebergänge, sofern Widerspruch nicht ei- folgt, bald «folgen. Wünschenswert wäre e», wenn drr Ueb«rgang am Logrnhaus, der ebenso wie derjenige an der Nutzung doch als öffentlicher Weg angesehen werden muß, auch in Zukunft nicht geschloffen würde. *— Das vri-tual-Deaeruseer Vauern-Theater halte, wie nach dem guten Ausfall der ersten Vorstellung nicht anders zu erwarten war, auch gestern abend den writ.n Saal des Allstädter Schützenhauses gut gefüllt. In Szene ging da» inhaltreiche Laktig« Voiksschauspiel „Der Prozeßhansi" und erreichte dir Direktion mit dieser Wahl einen nennenswerten Erfolg Mit gespanntester Aufmerksamkeit folgte das dankbare Publikum den ernsten wie heiteren Szenen inmitten de« Bauernvölkchens, dessen lebendiges Spiel auch den Zuschauer mit fortrrißt und seinen Höhepunkt erreicht, wenn Gesang und Tanz leb haft on das Leben und Treiben der ob« bayrischen Hei mat erinnern. Den Inhalt des gestern aufgrführten Stückes besagt der Titel zur Genüge. Der Bauer Lahns- dorfer, welcher in Herrn Josef Krügel recht gut ver körpert wurde, wird von seiner Prezeßsucht erst dann befreit, wenn ihn bittere Erfahrungen und schließlich da? Unglück dazu getrieben. In Frl. Cenzi Götz« hatte die Roste der Tochter Lahndorfers eine vorzügliche Ver treterin. Ihr dürfte an dem Erfolg" der Löwenanteil zuzusprechen sein. Herr ^Direktor Hubauer spielie den Toni mit voller Hingabe und dasselbe ist auch betreffs der Wiedergabe der BotenliSl zu sagen. Aber auch die übrigen Rollen wurden sämtlich einwandfrei vertreten und so kam eS, daß wohl jeder Besucher mit dem Ge fühl, einen genußreichen Abend verlebt zu haben, heim- kehrte. d . Ntuo-Lalo« Sin hochinteressante», spannendes Programm beginnt mit der heutigen Abendvorstellung. Historische Ereignisse aus der RegierungSzeit Ludwigs XIV. wechseln mit anderen dem Leben entnommenen Dramen ab. Besondere Erwähnung verdienen „Der Fluch des Geld" und „Abenteuer einer Farmerin". Banz besondere Anziehungskraft wird diesmal der humoristische Teil — u. a. „Lehmann und sein Geist" — besitzen. Wer also einige lehr- und genußreich« Stunden verbringen wll, besuche die Vorstellungen im Kino-Salon. Wir bitten, das Inserat in heutiger Nummer gefl. beachten zu wollen. —r. Glektro-Bia-raph. Wie au» dem Inseraten teil der heutigen Nummer zu «sehen ist, hat der Besitzer de» Slektro-Biographen ein Programm ausgestellt, da» zufolge seiner Vielfältigkeit alles bt»her Gebotene über trifft Außer zwei ttefergreifendrn und eindrucksvollen Dramen sind diesmal ganz besonders die humoristischen Schlager „Immer schneidig" und „Glück muß man haben" zu erwähnen. Die sehenswerte Original-Aufnahme aus Neu-Eüd-WaleS versetzt dir Besucher im Geiste in ein« herrliche, hier noch nicht gezeigte Gegend. Gleichzeitig weisen wir auf die gute unv lobenswerte Erklärung hin. ) ( Oberk»»-Wid, 8. Flbr. D«r liberal« Verr.n für Oberlungwitz und Umgegend hielt gestern im Fot sthau» «in« MonatSversammlung ab. Nach drm Kassenbericht deS Kassierer» und d.r Wchl der Rechnungsprüfer sprach Herr L«hrer Rose üb« da» link-liberale EinigungSprogramm. Als Dele gierte für drn konstituierenden Parteitag am 8. und 8. März in Berlin wurden die Herrcn Hans Bahn« und L hr« Rose gewählt. Betreff» des Etnigung»proarammS wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Der liberale Verein für Obeilungwitz und Umgegend erklärt, von Einzel heiten abgesehen, seine Zustimmung zum Einigung». Programm und wird auch in der neuen Partei freudig seine Pfitcht tun. fD Gersdorf, 8. Febr. Eine» sehr guten Besuch» erfreut« fich da» vorgestern abend im Gasthof zum grünen Tal stattgefundene Ballver- gnügen de» hiesigen Landwirtschaftlichen Verein». Der Gaal war hübsch dekoriert und verfehlte nicht, auf die Besucher einen effektvoll:» Eindruck zu machen. Herr Vorsteher Gutsbesitzer Max Kretsch mar hielt an die E schienenen eine hrrzliche Be grüßungsansprache. Nach der Tafel hielt rin flotter Ball die Teilnehmer noch lange in ani miertest« Stimmung beisammen. * Glaucha», 4. Febr. In ein« hiesigen Appretur-Anstalt geriet heute vormittag eine au» J«i»au stammende Arbeitrrsrau mit beiden Hän den in den Kalander, wobei ihr 8 Finger voll ständig abgetrennt wurden. Dir Schwerverletzte fand im Eladtkrankenhause Aufnahme. * Eh«m»itz, 8. Febr. Bet der 8 Kompagnie de» 8. Jnfanterir-RegimentS »Kronprinz* Nr. 104 ist ein Mann al» genickstarrvndächttg in» Lazarrtt ausgenommen worden. * Thum, 4. Febr. Der älteste Einwohner der Stadt Thum, der 96 Jahre alte Strumpfwirker meister August Winkler, der vor etlichen Jahren mit seiner Ehefrau di« eisrrne Hochzeit feierte, ist »ergangene« Donnerstag gestorben. * Alöha, 4. F«br. Während im hiesigen Orte nach dem Beschluß drS Schulvorstande» die seit fünf Jahren bestehende mittler« Volksschule aufge löst werden soll, schafft das benachbarte Plaue von Ostern dieses Jahres ab eine mittl«re Volksschule, di« al» Einheitsschule gedacht ist. Das Schulgeld soll sür jedes Kind 10 Pfg. die Woche betragen. * Dr«sd«n, 4. Frbr. Staats«inist« Graf Vitzthum ist von den Beratungen über di« Schiff. fahrtSabgaden in B«ltu nach Dresden zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte de» Ministerium» de» Innern und de» Auswärtigen wird« über nommen. * Leipzig, 4, Febr. Einer betrügerischen Spekulation auf die Mildtätigkeit der Publikum» hat sich hier etn Mann schuldig gemacht. Er pflegte fich aus einem öffentlichen Platze mit unter geschlagenen Beinen derart auf den Bodin zu setzen, daß r» auSssh, al» sei er ein Krüppel; zu dem legt? er eine Krücke neben fich. Der Mann handelt» mit Streichhölzern und Postkarten und macht« in Ansrhung seine» »ermtinllichrn Zustan de» kein üble» Geschäft. Jetzt hat fich nun her- auSgestellt, daß eS sich um einen Simulanten handelt, der die Verkrüppelung nur vorgrläuscht hat. Gr wurde von der Polizei verhaftet und hierbei trat drr Schwindel zutage. * Vorn« bri Leipzig, 4. Febr. Auf d«m Heim- wege von der Schulkommunion wurde gestern Oberlehrer und König!. Musikdirektor am hiesigen Lehrerseminar Hermann Behr von einem Gehirn schlag betroffen, der seinem Leben nach kurzer Zeit ein Ziel setzte. Der plötzlich aus dem Leben Ge rissene galt auf musikalischem Gebiete al» AutoritLt und ist auch mit verschiedenen Kompositionen an die O ffenllichkeit getreten. * Döbel«, 4 Frbr. In drr gestrigen Stadt« verordnrtensitzung berichketr rin sozialdemokratischer Stadtverordnete, daß durch die Erhöhung der Tabaksteuer und den dadurch ringetretenrn Konsum rückgang in Döbeln angeblich 118 Zigarrenarbkitt, rtnnrn au» der Branche haben auSschetdcn müssen und die anderen 1200 Arbeiter nur noch drei Viertel ihres früheren Lohnes verdienen. * Riesa, 4. Febr. Auf der Chaussee Rirsa- Röderau wurden drei junge Birnbäume samt den P'ählen, an denen sie befestigt waren, gestohlen. Von den Dieben fehlt jede Spur. * Zwickau, 4 Febr. Von plötzlichem Tode ereilt wurde heute vormittag '/.9 Uhr der RatS- sekretär Plöttner, Kassierer bet der hiesigen Spar- lasse. Auf dem Wege zu seiner AmtSstätte brach Ker 68jährige Mann tot zusammen. Ein Herz schlag halt? seinem Leben etn Ziel gesetzt. * Reichenbach t. B-, 4 Febr. Den V-r- lrtzungen erlegen ist der 88 Jahre alte pensio nierte Weichenwärter Herman« Singer au» Schö . bach bei Neumark, der unwrtt eine» d« Stadt liegenden Lokals in schwrrverletztem Zustande und des Gcldr» beraubt vorgesunden worden war. S. hatte da» Bewußtsein nicht wiedererlangt. Der mutmaßliche Täter, der HauSbursch« Frank aus Böhmen, ist noch nicht «mittelt. ' Pirxa, 4. Febr. Ein tragischer Vorgang ereignete fich bei dem gestern vormittag in der köuigl. AmtShauptmannschast stattgefundenrn Gen» darmerie-Rapport, indem im Sitzungssaale drr Gendarmerie-Brigadier Richard Pleffe auS Schan dau plötzlich umfiel und sofort eine Leiche war, da rin Schlaganfall seinem Leben ein Ziel gesetzt hatte. Der Verblichene, der im 66. Jahr« stand, war Kämpfer in den Feldzügen 1864,1866 «. 1870/71. * Nenndorf b«i Pirna, 4. Febr. G«ft«« nachmittag kurz nach Arbeitsschluß verunglückt« in dem hirfigrn Steinbruche d« Firm, Julius Lotze der Steinbrecher Herrfurth aus Graupen dadurch, doß losgelöste Strinmaffen auf ihn fi«l«» und seinen Körper sofort vollständig z«r«almten. * Vautzo», 4. Frbr. Gestern abend -egen l/,10 Uhr ist aus drm hirfigrn Bahnhofe d« Wagenrücker Schönfeld beim Rangt««« d«s Bautzen—Dresdner Güterzugr» Nr. S084 durch U-berfahren der linken Hand schwer »«letzt wor- den. Dem Verunglückten mußte di« Hand ampu tiert werden. Bericht über die 2. diesjährige öffentliche Ge- «ei»derattsttz»g ix OberlnngMitz am 2. Februar 1910. Anwesend: 28 Ratsmitglied«, 2 fehlten ent schuldigt und 1 Mitglied fehlte unentschuldigt. 1. Kenntnisnahme«: Auf Ansuchen hat di« Kgl. Brandverficherungskamm« den Feuerlösch- kaffenbeitrag von 4 auf 8»/, erhöht, da die Feuers- gefahr durch die Wafferlettung und Löfchetnrich- tungen vermindert worden ist. Die Abrechnung drr Mariiuhütte ist eingegangen und noch zu prüfen. Der Gemeinderat genehmigt, daß fich die Spritzenkompagnien in alter Stärke erhalten. Die Entschädigung für die Tätigkeit bet einem Brand fall wurde auf 18 M. herabgesetzt. Sobald weniger als 12 Mann erscheinen, w«den nur 30 Pfg pro Mann und Stunde gewährt. Bet dem ablehnenden Verhalten der Regierung zum Lungwitztalbahnp-ojekt erachtet man zzt. eine wettere Petition der Gemeind« für aussichtslos. E» soll zunächst der Bericht des LandtagSabgrord- netrn abgewartet werden. 2. Umbezirk«»- de» Logeuhanscs: Nach längerer AuSsprach« lehnte die Mehrheit des Ge- meinderates (mit 13 gegen 10 Stimmen) ab, in UmbezirkungSoerhandlungen etnzutreten. 3. Beschleusnugspla«: Mit der vom Stadt- rat Hohensttin.Ernstthal mitgeteilten verändert«« Abführung der Schleusrnwäffrr von d«n östlich des Möckelwege» gelegen«« Flurrn nach de« Goldbach erklärt man sich einverstanden. Ein Gesuch um Erlaß von Schleusenbaukosten wurde der Konsequenz wegen abgelehnt. 4 erfolgte die Einschätzung eines hiesigen Grund stückes zur Befitzwechselabgabe nach d«m mutmaß lichen Zeitwert. 8. rS»sierleit»«gSsach«x: Di« Prüfstatton der Wassernuss« wird gegenwärtig «ingnichtet, sodaß die Ausgabe der Messer Anfang nächster Woche erfolgen kann. Mit dem Beginne der Garantiezeit für den WafferleitungSbau vom 1. v. M. an hat fich di« Hütte einverstanden erklärt. Genehmigt wurde noch die Anschaffung eines pneumatischen Wasserstandsanzeigers für den kleinen Behälter. Der Entwurf des zwischen der Gemeind« als Käufer und der Gesellschaft Wasserleitung Ob«, lungwitz, S. m b. H., als Verkäufer zu schließen den Vertrages wegen Uebernahm« der Gesellschaft»- leitung wurde angenommen und di« Uebnnahme al» »om 1. Januar 1910 «folgt bestimmt. ». Verschied««»»: D« SanitätSkolonnr «erden die Mittel zur Beschaffung einer weiteren VerbandStasche und der nötigen Verbandssachen, sowie eine Geldunterstützung gewährt. Die öffentliche Sitzung wurde hierauf geschloffen und in drr folgenden geheimen Sitzung fanden zwei Darlehn»., sowie zwei Anlagenerlaßgesuche Berücksichtigung. Der Verfügung de» Schankstättinverbots an «inen Abgabenrestanten wurde zugestimmt. Di« übrigen Btschlüff« find zur Veröffentlichung nugeeignet. Depesche« A»«ab»rg. (Prtvat.Telrgramm.) Heut« morgen in der 9. Stunde wurde der Uhrmacher Schön in seiner Wohnung, die zugleich al» Laden und Werkstatt dient, mit einer bedeutenden Wunde am Hinlerkopfe, sowie anderen erheblichen Wunden um Kopfe in einer großen Blutlache befinnungSlo» aufgrsunden. Es wird vermutet, daß rin Raub- anfall oortiegt. Es find bereits verschiedene Ver haftungen vorgenommen worden. Schön lebte von seiner Frau getrennt und die Kinder waren bei einer anderen Familie untergebracht. Man befürchtet, daß Schön seinen schweren Berletzungen erliegen wird. Barlin. (Privat-Tel egram m.) Im Reichstage wurde heute nach einigen Bemerkungen de» Staatssekretärs D-lbrück der Handelsvertrag mit Amerika ohne weitere Debatte in 1,. 2. und 8. Lesung angenommen. Paris. (P rt v at-T e l e gr a m m.) Die Spenden für d:e von d« Ueberschwemmung b.« tr offenen Bewohner haben bis jetzt den Betrag von 3*/, Millionen Franken erreicht. Puri» Gestern abend fand im 13. Bezirk eine furchtbare Bluttat statt. Ein Deutsch«, namen» Heinrich Hauck aut Hoffen im Elsaß, 80 Jahre alt, schnitt seiner Geliebten mit einem stumpfen Messer den Hal» durch und versuchte dann Selbstmord zu begehen. Hauck «ar seiner, zeit aus Deutschland desertiert, nachdem « in ein Dragoner-Regimevt eingestellt worden war. Ec kam nach Frankreich und nahm Dienste in der Fremdenlegion, wo er sünf Jahr« verblieb und di« Ko onialmedaille erhielt Nach seiner Rückkehr nach Parts erlangte er die Naturalisation und war zu- letzt al» Führer in Dienst. Rom. Der neue Unterstaattsrkrrtär im Ministerium sür Post und Telegraphie, Maury, den Sonnino nach viel« Müh, für dieses Amt gewonnen hatte, demissionierte gestern wieder, well er Gegenstand heftig« Angriffe in mehrer«« Blättern wegen seiner privaten V«hältniffe ist. Maury hat gegen die Verleumder Klag« ringkleit«t.
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