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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191002061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-02
- Tag 1910-02-06
-
Monat
1910-02
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.02.1910
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4. Berichte der BauauSschuffes. Daß Proto« koll des genannten Au-schusteS vom 28. Januar 1S10 gelangt« zur Verlesung. Der G meinderat genehmigt hierauf: a) Die Erbauung einer 733 Meter langen Schleuse für den unteren OrtSteil von Herrn Gutsbefitzer Gustav Kretschmar ab. Di« Kosten sollen auf die Jahre 1911 und 1-12 »er« teilt und künftig dort Anbauend« zur Beitrags« leistung hrrangezogen werden; d) den Bau einer Brück« bet Herrn Böttchermeister Barth als Zu« ganqsfahrweg für di? dort anlteaenden Hausgrund« stücke; e) die Beschleusung der Weststraße auf ein« Länge von 14b Meter, sowie die Verbreiterung der genannten Straße durch Arealankauf von den anwohnenden Besitzern; ä) den Steinmafs«nsckutt auf dem Hofqraben von der OrtSgrenze ob auf 650 Meter Länge; s) die Abweisung deS Gesuches von Henn B itluntermhmer Friedrich wegen Rück« gäbe der Gtraßenbaukaution, da der Straßenieii noch nicht vollständig zur Ausführung gebracht ist, der Legung der Schleuse in den unauSgkbautm Teil der Weststraße, da die Schleuse des Fried- richschen Neubaues in den Hosgraben einzumünden hat, sowie die Anbringung einer Piakattafel, welcher Frage man erst nach erfolgtem vollständigen Ausbau der W-ststraße näher treten will; t) die Herstellung von Ufer» und Stroßenstützmauern oberhalb deS H ff schm W-hrS rechts« und links seitig. Der Ausschuß war geteilter Meinung, nur vorläufig den westlichen Teil auSzusühren. Der Gemeinderat beschließt aber, diesen Ufermauerdau sofort rechts- und llnksstitig auSsühren zu lasten und die Kosten hierfür eventuell auf zwei Jahr« zu verteilen; x) die Kosten für die Unterhaltung der übrigen Slraßm, Brücken usw. einschließlich Arbeitslöhne und Gteinmakertal; d) di« Legung der HauSrrsMste zur Wasserleitung bis 1 Meter frei inS H iuSgrundflück bei eingehender Meldung von Wusterabnabme ti» spätestens 31. März d. I. b. Hal der Temeinverat gegen die GcundstückS- abtrennung Nötzold—PetlrhänsU Bedenken Nicht zu erheben 6 u) Der freiwilligen F verwehr werden die alljährliche Beihilfe von 1bO Mark, sowie die Fuhr« löhn« auf das Jahr 1909 in Höhe von 40 Mark bewilligt; d) nimmt man Kenntnis von einer Zu schrift des Elektrizitätswerkes Oelsnitz i. E, den Bezug von elektrischem Strom für 8 Frritawpen betr. ffend. Hierzu «erden von einigen Herren des Vcmeinderates die Anträge gestellt, auf der Fried« rtch Augufistroße sowie auf der Windmühlrnstraße eine V rb-fs- ung der Straßenbeleuchtung herbei- zufühien. Di« Anträge weidendem Bauausschuß zur weiteren Beratung überwiesen; e) wird eine Steuer hinterzirhungSangelegeuhrit vorgrtragen und h ervon Kenntnis genommen. et«, «-wirk«» un<> v«rveet»n Hieuerkoro »6^, Okemnitr, Künixstr. 34 Kirchennachrichte«. Marochi« St Frlnttatta zu Kotzenflelu-Anfftttzal. vom 20. Januar di- v Februar IS 10. Betaust: Paul Herbert, S. d. »eschirrführer« Paul Wichard Strauch. Dor« Fried«, IT. d. Tchneidergesellen K«rl Eduard Pöhler. Begraben: H«u«wcber Gustav >d»lf Hochmuth, Uhr« mann, «8 I. Am Sonntag Eflomihi, den 8. Februar. Borm, v Uhr Predigtgotte-dienfi: 1. Kor. 18. Herr Pastor Hiecke. Nachm. halb 2 Uhr KindergotteSdtenst. Jüngling-verein: Abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Jungfrauenverrtn: Abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag nachm. 2 Uhr Großmnttervereinigung im Gr° mcindehau-, Montau abend Singstunde im Gemeindehaus. Donnerstag abends halb S Uhr Btbelstunde im Ee- meindedau». Wochenamt: Herr Pastor Hiecke. Marochie St. K-rist-p-ori zu Koyeustetn-Hrnstt-al. Vom 2». Januar bi» -. Februar 1910. Netaust: Mariha Mavdalena und Mari« Ai n«, Z»il- ling-töchter d. Schlosser« Ferdinand Schreiner. Lina Helene, T. d. Fabrikarbeiter- Hermann Albin Friedrich. Herbert Helmut, v d. Zimmerpolier» Ernst Albert Tittel. Bruno Rudolf, S. d. Louise Anna Göpfert. Hildegard Luise, T. d. Spcditlur« Richard Albin Neubert. Begraben: Dec Eisenbrcher Ernst Emil Uhlig, 12 I 1 M Ungetanste L. d. Bürstenmacher- Friedrich Max Haase, 1 M. 2» T. Walter Paul, S. d. Schlosser« Paul Walter Fritzsch, S M. 2» T. Lolgeb. T. d. Weber» Gust«» Adolf Fritzsch«. Am Sonntag Estomihi. Borm 9 Uhr HauptgottcSbienst. Gastpredigt des Herrn PredigtamtSkandidatcn Männchen in Dresden über l.Kor. 18. Nachmittags halb 2 Uhr kirchlich« Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Ev.-luth. Jungsrauenverein. Abend- S Uhr im Verein»* lokale. Ev.-luth. Jüngling-verein. Abend» 8 Uhr im Vereins lokale. Lande-kirchliche Gemeinschaft und Blaukreuzverrinigung abend- halb v Uhr Breitestraßc 31. Ao» Hverlnngwitz. Getauft: Max Walter, S. d. EisendreherS Max Richard Gi Snitz. Frieda Marie, T. d. Stricker« August Friedrich Nagel. Marta Anna, L. d. Hufschmieds Johann Ernst Donke. Hans Waller, S. d. Nadelmacher» Johann August Srltner. Gertrud Irma, L. d. Tischler« Iuliu» Edmund Hübner. Albin Richard, S. d. ««rtenbesitzerS August Friedrich Landgraf. Paula, T. d. Strumpfwirkers Emil Max Petzold. Lharl.tte Elli, T. d. Friseur« »«rl Albert Müller. Getraut: Der Hufschmied Johann Ernst Donke in Fal kenau mit der Martha Auguste Reuther hier. Begraben: Albert, S. d. Strumpfwirkers Emil Petzold, 1 M. 22 L. Martha, L. d. unverehel. Ida Klar« Jähn, 2 M. Der Strumpfwirker Friedrich Lederecht Fr«nkc, SS I. 7 M. 19 T. Herta Elisabeth, T. d. H.ndschuhsabri. k«nten Max Anton Siegert, SMIT. Dora Fried«, T. d. Strumpfwirker» Montz Loui« Tetzner, 1 1.10 MIST. Jgsr. Anna Marie Strauch hier, 21 I. 7 M. 12 T. Am Sonntag Eslomiht, den 6. Februar 1210. Borm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über 1. Kor 13. Herr Pfarrer von DoSky. Vorm, halb 11 Uhr Beichte und Feier de» Hitligen Abendmahles. Herr Pfarrer von DoSky. Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. — Es ist noch Gelegenheit »um Abonnement auf „Die kleine Mrfsisnr- glocke". (Id Ps.) Nachmittags halb 3 Uhr TaufgotteSdienst. Abend« 8 Uhr JünglingSvrrein. Montag, den 7. Februar 1910, abends 8 Uhr in der Nutzung» Schule Bibelftunde. Apostelgesch. 7, 3b ff. Wochenamt: He» Pfarrer von Do-kq. Ms» Gersdorf. Bo« 27. Januar bi« 2. Fcbru«r. »«taust: Anna Martha, T. d. B. Karl Ernst Nagel. Begraben: Lotgeb. S. d. Schmirdemeister» Kranz Os wald Küchler. Totaeb. S. d. Ella Martba Fröhlich. Johanna Melanie, T. d. B. Friedrich Edwin Weber, 8 M. 28 T Am Sonntag Estomihi, den 8. Februar. Früh 9 Uhr «otie«dienst. Herr Pastor Böttger. Hierauf Beicht« und heil. Abendmahl. Nachmittag» halb 2 Uhr Kindergotte»dlenst. Der Jungsrauenvercin fällt ,u». Abend» 8 Uhr im Gemeinschastrsaal. Bortrag de» Herrn Mifflonssekretär Kaub von der Liebenzeller Mission. Montag, den 7. Februar abends 8 Uhr christlicher Fa milienabend im Gasthof zum grünen Tal. Bortrag bei Spanier» Dr. phtl. La»ann«ga. Musikalische Darbietungen. Eintritt frei. Montag kein Frauenverein. Dafür herzliche Einladung zum Famtlienabend. Dienstag, den 8. Februar 1910, abend» 8 Uhr Bibcl- stunde in der Kirchschule. Donnerstag, den 10. Februar, abends 8 Uhr Bibel stunde im Unterdois bei Herrn Kohlenhändler Teichner. Die Woche für Taufen und Trauungen bat He» Pastor Böttger, für Hautfommunlonen und Begräbnisse Herr Pastor Hildebrand. As« Mernsdorf AmHSonntag Estomihi, den 6. Februar, Vorm. S Uhr HauptgotteSdtcnst mit Predigt über 1. Kor. 18. Nachm. 9 Uhr Kindergottek dienst sür di« Kinder von Bernsdorf. Fa«amöerg mit Meinsdorf. Am Sonntag Estomihi, den 6. Februar, friib S Uhr HauptgotteSdienst mit Predigt über l. Kor. 18. Nach«, halb 2 Uhr Kindergotterdienst. Jeden Montag abends 8 Uhr christliche Männervereini gung im Psarrhause. Ueber 8 Tage Beichte und heil. Abendmahl. Mo« ^«ngenl-srrdorf mit Aalüe« Am Sonntag Estomihi, den S. Februar 1910, vor«. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Nachmittags halb 2 Uhr KatcchlSmuSunte»edung mit der konfirmierten Jugend. Mo« Wüste»Sr««d. Am Sonntag Estomihi, den 8. Februar, vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Abends halb 8 Uhr Versammlung de» evangtl. Jiing- lingSvcrein» mit Bortrag über die .Tiesscesorschuna". Mittwoch, den 9 Februar, abend« >/«9 Uhr Versamm lung junger Mädchen nn Psarrhause. Donnerstag, den 10. Februar, abend» V«9 Uhr Bibel stunde im Pf,»Hause. Lustiges Allerlei. Dervr»m«bür Photograph: „Die Aufnahme ist gut geworden; Sie haben ziemlich freundlich dreingeschaut!" — Kunde: „'S ganze Gesicht tut mir aber auch noch weh!" A«S ei«»« bayerische« Wahlbericht. Bei der gestrigen Bürgermeisterwahl wurden abgegeben für den Huberbauer 118 und sür den Wastlbauer 42 Stimmen. 6 Stimmen und 32 Maßkrüg' waren zersplittert. A»rweg. Mutter: „Seitdem Sie in der Schule nicht mehr prügeln, Herr Lehrer, ist mit dem Jungen nichts mehr anzufangen!" — Lehrer: „Ja, daran ist nicht- zu ändern . . . strenges Verbot . . . aber ich könnte ihm ja Privatunterricht geben." Bo« Kaserneuhof. Unteroffizier (zum Rekruten, der nach dem Abspringen vom Reck vor dem Ge räte stehen bleibt): „Na, wollen Sie nicht gefälligst aus Ihren Platz gehen? WaS find Sie denn i« Zivil?" — Rekrut: „Kellner, Herr Unteroffizier!" Unteroffizier: „Ach so, da warten Sie wohl «fn Trinkgeld?" Empfindlich. „Ja, warum wollen Sie denn dem Herrn eine runterhauen? Er hat bot nicht- gesagt alS: Ich versichere Sie! Das ist doch keine Beleidigung!" — „Go, wo er Schweine» Versicherungsagent ist!" Scheidn»g-gr««b. Richter: „Welche Ursache haben Sie sich von Ihrer Frau scheiden zu lassen?" — Gatte (Stenograph): „Spricht in der Miiate 300 Silben." Radfahrer «»ter sich. A.: .Sieber Frcund, Du siehst ja so erhitzt au-!" — B.: „Ja, ich habe eben die Strecke Berlin—Leipzig in anderthalb Stunden gefahren." — A.: „Aber da- ist ja fast unmöglich, der Schnellzug schafft e- ja nicht in dieser Zeit" — B: „Ja, die Sache kam so, ich vergriff mich in der Oelflasche und nahm anstatt Schmieröl Rizinusöl, und da kannst Du Dir ja denken, wie da- Rad laufen mußte." Siu praktischer Asuge. Lehrer (dem der Vater deS kleinen Franzl einige Würste zum Geburt-tag schickl): „DaS ist ganz schön, und ich danke auch vielmals, . . Eine viel größere Geburt-tagsfreude, lieber Franz, würdest Du mir aber machen, wenn Du von jctzt>n recht fleißig und brav wärest! Willst Du mir das versprechen?" — Franzl: „Ja . . . . soll ich die Würste dann wieder mitnehmen?" Kritik der Wahrheit „Wie kannst Du nur, Karoline, das Haar von ander« Frauenzimmern auf Deinem Kopfe tragen?" fragte der Man«. Die Frau klopfte auf den Rücken de- Manne- u«d ant wortete : „Wie kannst Du nur die Wolle von andern Schafen au* Deinem Körper tragen?" Ei« schöner Brief. Gefreiter: „No', hat f' Dir an' recht schönen Bries g'schrieb'n, Dei Kathi?" — Soldat: „Einen wunderschönen! Ihr ganze» G'müt und zwei Leberwürst hat s' 'nring'legt." Mae borstchtize Gatti«. Frau (zu ihrem Mann, der sich weit über einen Abgrund beugt): „Emil, ich sterbe vor Angst! Wenn Du absttrzest! Bedenke doch, Du hast unser Frühstück in Deinem Rucksack!" St» sichere- Zeich« „Wird denn der kleine Leutnant da- große Fräulein v v. heiraten?" — „E- scheint doch so; sie läßt sich ihre neuen Stiefel alle mit niedrigen Absätzen machen." Wer de» Schade» hat .. Dorfbewohner: „Da schickt mir jemand eine Ansichtskarte, worauf Schinken und Wurst und sonstige Leckerbissen photographiert sind. (Schmerzlich.) „O, da- ist gewiß der Halunke, der unser Schwein gestohlen hat . .!" Moder». Verlobte: „Fritz, Du bist wirklich schrecklich . . . zwei Freundinnen, die sich mit mir zugleich verlobten, sind schon wieder geschieden . . . und Du machst noch immer nicht Anstalten zur Hochzeit!" Die j««ge Witwe. „Ich kann Dich gar nicht mehr verstehen, Frida. Einen Tag bist D» lustig und guter Dinge, den andern traurig und trübselig." — „Na ja — ich hab' doch jetzt Halbtrau«,." mütlich vorwärts rolle«. Denn ich bin ja nun so f«st wie eine Trommel. Und so verkleidet, wird mich sicher niemrnd erkennen." Die gute Großmutter, die ihr Enkelkind zärtlich liebte, machte sich sofort an die Arbeit und verfertigt» eine hübsche klein« Trommel auS dem F ll des verstorbene« Brüderchen», indem sie die wollige Seit« nach innen nahm. Als st» damit firtig war, schob sich da» dicke Lämmchen in die Mitte hinein, wo e» sich so recht warm und behaglich fühlte, und begann dann fröhlichen Herzens heimzurollen. Bald traf es den Adler, der jeden Tag Ausschau nach dem Lämmchen gehalten hatte- Als der Raubvogel di« Trommel erblickte, rief er: „Trommelchen, Trommelchen, sag« mir: Ist nicht begrgnet ein Lämmchen dir?" Da richtete sich das Lämmchen in seinem warmen Nest auf und erwidert« fre««dlich: „Im Wsld« ein Lämmchen ich umherirren sah, Vorwärts, Trommelchen! Lrom-trom-tom l Trom-trom-ta!" „Wie ärgerlich!" seufzte der Adler, indem ec voll Bedauern an den zart«n Biffen dachte, den er sich hatte entgehen lass««. Währ-nddrffen rollt« sich das Lämmchen weiter, dabei herzhaft über seinen gelungeni« Streich lachend und vor sich hinfingend: „Lrom-trom-tom! Trom-trom-ta!" Und jedes Raubtier und jeder Raubvogel, den eS auf seinem Wege traf, rtchtete die gleiche Frage an das verkleidete Lämmchen : „Trommelchen, Trommelchen, sage mir: Ist nicht begegnet «in Lämmchen dir?" Und jedem gab der kl«in« vchlaukopf di«- selbe Antwort : „Im Walde «in Lämmchen ich umherirr«« sah, Vorwärts, Trommelchen! Trom-trom-tom! Trom-trom-ta!' Und alle Tiere seufzten und dachten voll Bedauern an den zarten Biffen, den sie sich hatten entgehen lasten. Nun »ar das Lämmchen bald zu Hause; da kam ihm »och dir Schakal entgegenge humpelt. Trotzdem er sehr traurig aussah, waren seine Blicke doch scharf. Auch er rief dem verkleideten Lämmchen zu: „Trommelchen, Trommelchen, sage mir: Ist nicht bigrgnit »in Lämmchen dir?" Und das Lämmchrn rtchtete sich wieder in seinem behaglichen molligen Neste auf und «r- widerte freundlich: „Im Wald« ein Lämmchen ich umherirren sah, Wkitrr, Trommelchen! Trom-trom-tom " Aber »eiter kam das Lämmchen j>icht, denn der schlaue Schakal erkannt« sofort di« Stimm« und rt«f spöttisch: „HalloHI Du hast »ohl d«tn« Jnnensrite nach auß«n grkehrt? Vitt«, komm doch auf «in«n Augtnblick h«raus." Und b«i dt«sen Worten riß das bösartige Raubtier das Trommelchen auf, packt« das arm« Lämmch«« und vrrschlang «s. Der wahre Ruhm. Von Hermann Wilhelmi. (Nachdruck »«rösten.) Vor Jahrhunderten lebte einmal im Süden Europas ein mächtiger König, der regierte über viele Königreiche, und sein Rubm erklang über all, wo man Tupfeikeit und Weisheit verehrte. Dieser König hatte zwei Söhne, Amandus und Bertram, beide waren an einem Tag« geboren und wohlgeraten an Körper und Grist. Als die beiden Prinzen großjährig geworden waren, ließ der Vater sie emeS Tages zu sich rufen und sprach zu ihnen: „Meine lieben Söhne! Jtzr wißt, daß nach unserem Hausgesetze «ein Rrtch nicht git ill »erden darf. Da ich nun alt geworden bin, ist es nötig, «inen von Euch zu meinem Nichsolqer z» ernennen. Darum gebe ich jedem von Euch ein Königreich zur Ver waltung. Schallet und waltet darin nach Be lieben, und nach drri Jahren kehret hierher zu rück. Wer dann den »rößten Ruhm in der Regierung seines Landes erlangt hat, der soll nach mir König sein." ve»or die beiden Brüder sich trennten, um die Verwaltung der Reiche anzutreten, veran stalteten sie noch einmal «in« groß« Jagd. Während dieser sahen sie plötzlich «ine schnee weiße Hirschkuh, die trua einen goldenen Ring um den Hals und war so schön, wie sie noch keine zuvor gesehen Haiti». Da beschlossen di« Brüder, fi« lebend in ihr« G«walt z» bekommen und oirfolgt«« sie immer »eiter in den Wald hinein, bi- sie endlich spät am Abend vor ihren Auge« »«rschwand. Dabei bemrrktrn sie in der Fern« «in Llcht, sie gingen auf dieses zu und kamen an einen groß«« Palast, der ganz aus Marmor erbaut »ar und »on lauter Gold und Edelsteinen glänzte. In einem prächtigen Saale mit vielen marmorn«« Standbild»« sahen st« ein« »underschsu« Ar« in rrich«« Schmuck, dir sprach zu ihn«»: „Ich bin brr Ruh«. Wenn Ihr m«tn«n Ratschlägen folgt, so ««rd«t Ihr so berühmt »erd«n, »i« die Heldin, drrrn Bild- säulin Ihr hi» seht. Betrachtet Such zum Beispiel einmal das Bildnis dieses Fürst««; er hieß Alixandir der Sroßr; mit ein«m kleinen Heere eroberte er ganz Asien. Leider mußte er in jungen Jahren eines plötzlichen Todes ster ben. Di«« hier ist das Standbild des Römers Julius Säsar — st« zrigt« dabti auf «in z»«ttrs — d«r z«h« Jahr« in Galli«n Krieg führt«, stinrn mächtigen Gegner Pomprjus be siegte und »ohl Herrscher über di» ganze Welt geworden »äre, wenn ihn nicht srine Gegner ermordet hätten." Und die Fee zeigt, ihnen noch eine «eitere große Anzahl Bildnisse »on Herrschern, die sich dadurch besonderen Ruhm erworben hatten, daß sie andere Völker besieg- t«n und vernichteten. Nachdem die Fee den briden Prinz«» noch ein herrliches Mahl hatte Vorsitzen lasten, entließ sie diese mit d«r Mah nung, auch solche Heiden z« werden. Kaum waren die Brüder einige Z«it ge gangen, so ka««n sie wieder an ein«n Palast, der glich d«m ersten sehr, nur fehlt« ihm d«r rrich« Schmuck. Auch hier trafen sie «ine »nndrrschön« Fr«, ab«r in schnre»tißrr Kl«i- dung, ohn« j«d«n Schmuck „Seid mir will kommen, wackere Jünglinge!" redete fit die Brüder an. „Man nennt mich den »ähren Ruhm Wenn Ihr meinrm Rate folgen »ollt, so nehmt Euren Nachbarn nicht ihr Sut und Leben, sondern führt Krieg gegen di» Unwissen heit und Bosheit, und Ihr werbet größere Herrscher sein als j«n«, di« d«m falschen Ruhme nachjagrn." Nachdem bi« briden Prinzen noch eine« kühlrn Tr«nk genomme», »erabschiedetrn fie sich »on der Fer. Als fie dr«ußen waren, sagte Bertram zu Amandus: „Ich muß ge stehen, daß mir der Rat ber «rsten Fre bester grflel; ich werde ihr solgrn." „Und ich ziehe eS »or," sprach Amand»», „nach dem Rate ber z»riten Fr« zu handtln." B-»»r AmanduS di« Srrwaltung seine» Königreich» antrat, reiste er noch in vielen Ländern umh«r und unterrichtet« fich darüber, »as nötig s«i, »m sein Volk glücklich zu machrn. W» er irg«nd einen »«lsen und geschickt»« Mann antraf, b» veranlaßte er ihn, mit in sein Land zu komm««, »» seine Untertan«, welche arm »nb unwiffend »ar«, über al«s zu belihr«. Sr ließ groß« Schiff« ba»«u, bi« w«it« Fahrten untirnahm« »nb »iil« Güter mit in» Land brachte«; bin U«bnsiuß bes «iginen Landes setzten fi« z» Hatz« Griff«« in der Fr«»d« ab. vi«;Le«t« »»rb« z» »»tz- bringender Beschäftigung angihalt«, nab ba fit in drn Schult« ti«« a»te Mld»«g trhaltt« hattrn, sah«« fi« d« Vorteil drr g«tr»ff«« Einrichtung«« «i«. So »ar Amanbas br«i Jahr« la«, »m bas Wohl s«inrr Uat«rta«rn bemüht, und «r machte fie rechtschiff«« »nb z». fri«b«n, sobaß bald überall s«in Hob erklang »nb «s in b«r ginzrn Wrlt hieß, a»r in s«inrm Lande sei man wahrhaft glücklich. Gegen Sndr des dritten Jahr«» b«gab er fich «trdrr i» die Residenz seines Sat«rs, in «infacher Kleidung und mit klein«» Grfolg«, wie «S so sein« Art »ar. Mit ihm z«gli!ch «rschirn sein Brubrr Bertram i» glänznüw» Aufzuge. Dieser ließ vor fich h«r auf sauetn« Kisten dir Schlüssel der eroberten Stäbt« trage», hin «r seinem goldenen Wagt» aber schritte», mit Krttrn belastet, brei Könige, der« Land er erobert hatte. Als bi« b«iben Brüber »or be» Vater traten, umarmt« ,bi«s«r d«n Amandus »nb sprach: „Du bist »ürbig, »«in R«chf»lgrr zu w«rb«n; denn ts gereicht zu höher»» Ruhm, seine Untertan«« j gut »nb glücklich zu .»achrn, als fi« mit Gtt»«rn »nb^Last« z» btsch»«r«, u» Krikgt zu führ«« »«b M«nsch« z» töt«. Darum sollst du nach.»ir.König sitn." van« »snbt« «r sich zu B«rtram: „A«ch du hast dich mit Ruhm brdkckt, ab«r statt baß b«tn« U«t«r- tanrn bich s«gn«n «t«I b«in« Srubrr,^ n«n«n st, dein,« Namen mit'Fl»ch»»rtr«, b«nn b» hast ihr, Väter, ihr« Söhn«, ihr« Mä«»«r töt« lasten, hast ihnrn, um Krirg führ« zu könn«u, unerschwinglich« St«««rn «ufirlrgt. Var»» ist «s richt »nb billig, baß ich d,l»t« Brudrr dir vorzith,."^Bertram sah (tin,Z baß stia^Sater richt hatt»; er schenkte den gefangen« Könige» di« Frrthritlund gab ihn«^thre.Länbrr^z»rSck. Sr s«lbst ab«r führt« fort»» am^Hif« f,i««s Bat«r- »nd spät«r siines.Brud«rs^«in L«b«n dir »«rktätigrn Nächsünliebi,- und als «r^nach lang«» Jahr«» starb, da sollt«» ih« di« Sigi » wünsch« vieler Armen »nd R»tl»idsnd« in das Srab. Levensregel. Mein Vater war ein Bauersmann Dort an des Larricks Rande, Er zog mich treu »nd sorgsam auf Trotz seinem nitdern Stande. «r sprach: Gei mannhaft all.rwärts, Wie schlecht dir's geh' auf Srden, Denn ohn' ein wack'res Männerherz Kann au» dem Mann nicht» werd«! Druck und Verlag: Horn L Lehmann. Verantwortlich für die Schriftleitung: Emil Hom; für Lokales, Inserate «nd Reklamen: Dagobert Culp, sämtlich in Hoh«nstein°Emstthal.
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