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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191007134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100713
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-13
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.07.1910
- Autor
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* PUma, 11. Juli. Di. diebische «lstrr ist «ine typisch« Erscheinung, naschhafte «atzen kann man täglich räubern sehen, doch gehörnte Diebe bet dreister Mauseret zu beobachten, dürfte fich selten Gelegenheit bieten. Kürzlich konnte man ein tsabrllenfarbigeS Hornvieh, einen prächtigen Zug. ochsen, bet einem klcken Gaunerstück beobachten Während sein ArbeitSgenofse fleißig vor dem Pfluge hergtng. machte er sich über daS Frühstück seines Herrn her, daS in Zeitung-papier etngepackt auf emem Kastenwagen lag. der auf dem Acker neben brr Geminarstraße stand. Geschickt entfernte er mit seinen Lippen die Papterhülle und tat sich, behag lich schmatzend, an den kräftigen „Bemmen- güt lich, die für den Magen deS braven Bauersmanns, der den Pflug lenkte, br stimmt waren. Eben sah sich dieser nach dem frechen Occhslein um, dessen Schädel tief im Kastenwagen verschwand. Nichts Gutes ahnend, ließ er daS Ackergerät strhen und eilte auf den Missetäter zu. Als er den unge richteten Schaden erkannte, meinte er, gutmütig lachend: „Na, alter Kerl, die paar Krumen, die de mir übrig gelassen hast, kannst de nu ooch noch ufschlecken!" Das diebische OechSlein ließ fich daS nicht zweimal sagen, es fuhr mit der rauhen Zunge so lange über daS knisternde Pa pier, bis weiter nichts darauf zu sehen war als — Druckerschwärze! Kleine Ghronik. * Professor Galla 's. Mit Professor Johann Gottfried Galla in Potsdam, der im Alter von 98 Jahren verstarb, ist in diesem Monat der zweite berühmte Astronom Europas aus dem Leben ge- schieden. Am 4. Juli starb der Italiener Giovanni Schiaparalli, der berühmte Entdecker der Mars-Ka näle, und genau eine Woche später folgte dem 75- jährigen Mailänder Kollegen nahezu hundertjährig der Nestor der deutschen Astronomen, Johann Gott fried Galla, der Entdecker des Neptun, in den Tod Gallas Name ist durch diese Entdeckung unverlierbar eingetragen in die Annalen der astronomischen Wissenschaft. * Ei« Bergsturz bei Heidelberg. Auch eine Folge des anhaltenden Regenwettcrs ist der Berg sturz, der in der Ortschaft Mülhausen bei Heidel berg drei Gehöfte unter sich begrub. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen Die eingestürzte Fel-ivand hattte eine Länge von 150 Meter. Die drei Wohnhäuser mit Stallungen und Nebenge bäuden wurden völlig verschüttet. Fünf Familien sind obdachlos. Die Menschen hatten die Wohn stätten verlassen, da die Lage seit längerer Zeit ge fahrdrohend war. Dagegen ist viel Vieh, Schweine, Ziegen, Geflügel usw , getötet worden. Der Groß herzog von Baden und der Staatsministcr Frhr. v. Bodmann begaben sich von Karlsruhe aus an die Unfallstelle. * Tas Lawimnuuglück bei Scheidegg. Die Leichen der sieben bei der Berglihütte verunglückten Bergsteiger sind geborgen worden Die Bergung, die durch 42 Bergführer vollzogen wurde, war äußerst schwierig und gefährlich, da fortwährend Lawinen niedergingen. * Seit vier Tage« verschüttet Bisher konnten die feil Donnerstag aus der Zeche „Hasenwinkel" bei Bochum verschütteten beiden Brüder Neuhaus noch nicht geborgen werden. Sonnabend vormittag hörte man Klopfzeichen der Verschütteten. Man war ihnen schon ganz nahe, als plötzlich ein gewaltiger Nachsturz erfolgte. Trotzdem hat man die Hoffnung, die Bergleute zu retten, noch nicht aufgegeben. * Durch eine« Erdrutsch verschüttet. In der Nacht zum Montag ging ein furchtbarer Wolkenbruch über einen Teil der Schweiz nieder. Nachts um 1 Uhr kamen Haus und Scheune des Landwirts Bättig nm Hüswilcrberg bei Zell (Kanton Luzern) ins Rutschen. Die Gebäude wurden total zerstört und verschüttet. Von den Bewohnern wurden die Mutter und zwei Kinder getötet Der gesamte große Vieh bestand ist unter den Trümmern begraben * Tödlicher Sturz. Bei einem Ausflug des Odenwaldklubs stürzte am Sonntag von der Ruine Greifenstein bei Dahn bei PirmasenS der Kaufmann Wilhelm Maurer von einem 25 Meter hohen, brüchigen Turme ab und blieb fvfoit tot * Die TodeSstürze der Aviatiker. Auf dem Genter Flugfeld bei Brüssel stürzte der Aviatiker Kinet auS einer Höhe von 70 Metern ab und erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Kinet wollte demnächst vor dem König von Belgien in Ostende Flüge veranstalten. * Ei« waghälfiges Unternehmen. Die italienische nviatische Gesellschaft setzte für einen Flug im Aero plan über die Alpen einen Preis von 300000 Franken aus. Die Franzosen Paulhan und Latham haben sich bereits zur Konkurrenz gemeldet, die im September stattfinden soll - Ein Segelschiff iu schwerem Sturm. Aus Hamburg wird gemeldet: Das Segelschiff „Anna", nach Stockholm unterwegs, ist in schwerem Sturme auf See wrack geworden. Die drei Mann der Be satzung wurden über Bord gespült; der Kapitän ertrank, die beiden übrigen Leute trieben 44 Stunden auf Schiffstrümmern und wurden dann vom ischooncr „Ida" in völlig erschöpftem Zustand gerettet. * Ei« schwerer Eise«bah«nnfall ereignete sich bei Aschabad in TranSkaspicn. Aus noch nicht auf geklärter Ursache entgleiste ein Eiscnbahnzug. 1!) Personen wurden getötet, 31 schwer verletzt. ' Eine «e»e Bluttat ia Berlin? In einem Gewässer Berlins wurde ein menschliches Bein, das über dem Knie vom Körper losgetrennt war, ge sunden Ein Kapitalverbrechen ist nicht auSgc- fchlosicn. Andere sind der Ansicht, daß das Bein von der Leiche einer Selbstmörderin stammt, deren Körper durch eine Schiffsschraube zerstückelt worden ist. * Ein grober Unfug wurde in Frankfurt a M verübt. Auf dem Fenstersims der Wohnung des Polizeipräsidenten hatte man einen Gegenstand gelegt, der den Bomben sehr ähnelte, die von den beiden Friedberger Attentätern verwendet worden sind Es handelte sich um zwei Büchsen, die zu- sammcngebunden waren und aus deren Dcckel^tzsich eine Metallschraube befand, während unten eine^an gekohlte Zündschnur angebracht war Die „Bombe" wurde vorsichtig im Polizeipräsidium geöffnet und cS zeigte sich, daß der Inhalt auS Kohlenstaub und Sand bestand. * Die Cholera in Peterhof. In Peterhos, der Sommerresidenz des Zaren, find drei Cholerasälle konstatiert worden. Unter den Erkrankten befindet sich ein Rechtsanwalt Seeler, der eben aus Rostow zurückgekehrt war, wo er mit Professor Sabolotnyn Maßnahmen gegen die Seuche getroffen hatte. * Typhusepidewie. Wie berichtet wird, ist in Oberhessen eine schwere Tyohusepidemic auSge- brochen Die Krankheit wird aus schlechtes Trinl- wasser zurückgesührt. Bis jetzt sind ei» Todesfall und 60 Erkrankungen zu verzeichnen. * Tropische Hitze iu Nordamerika. Die tropische Hitze hält im östlichen LandeSteile von Nordamerika an Tausende kampieren in den öffentlichen Parks und in den Gartcnanlagen der Städte, um der dumpfigen Hitze in ihren Wohnungen zu entgehen. Am Sonntag sind wieder 2b Todesfälle sowie zahlreiche Hitzschläge vorgekommen * Schweres Unglück im Bergwerk. Aus dem „Maxschachl" in Stockheim in Oberfranken verun glückten am Sonntag früh drei Bergleute bei der Ausfahrt aus dem Schacht infolge zu raschen An fahrens. Der Bergmann Kopp aus Haig wurde auS dem Korb geschleudert und versank in einem 60 m tiefer liegenden Sumpf. Dem Bergmann Weber aus Haig wurden beide Anne und Beine gebrochen, während der dritte nur leichtere Verletzungen davontrug. * Beim Ba-eu ertrunken. Der deutsche Kon- sul Hermann Helmrich in Bilbao (Spanien) wurde beim Baden von einem Gehirnschlage getroffen und ertrank. Man fürchtet, daß auch der deutsche Kon- sulatSangestelltc Kraul, der vermißt wird, ertrunken ist. * Giftige Pilze. Nach dem Genuß giftiger Pilze sind in Neisse sechs Personen schwer erkrankt. Ein siebenjähriges Mädchen ist bereits gestorben * Telephouftöruug. Auf dem neueröffneten Fernsprechamt in Hamburg sand gestern eine mehr als dreistündige Betriebsstörung statt und zwar da durch, daß fast sämtliche Teilnehmer des Amtes gleichzeitig anriefen. Diesem Ansturm, der nahezu das Hundertfache des normalen Betriebes betrug, konnte das Amt nicht gewachsen sein. Dadurch wurde ein so großer Stromverbrauch nötig daß die Hauptsicherung geschmolzen war und so die Be triebsstörung herbeigcführt wurde. * Eine Kamilieatragödic, deren Motive völlig in Dunkel gehüllt sind, ereignete sich in Nürnberg. Der gutsituierte Kaufmann Wittmann und seine Gattin vergifteten sich mit Leuchtgas Der Mann stand im Alter von 75 Jahren, seine Gattin war 64 Jahre alt. * Familiendrama Der in Planegg in Bayern stationierte Eisenbahnsckrctär Oberndorfer hat gestern nachmittag in einem Hotel zu Tutzing am Starnberger See seine Ehefrau und dann sich selbst erschossen. Das Motiv zur Tat ist unbekannt. * Die Ferien benutzt, um ia de« Tod zu gehe». Im Ostseebade Stein, wo er seine Ferien verlebte, ve. giftete sich der 30jährige Bankbeamte Stiddien ausRixdors. Man sand dieLeichc am Strande. " Drei Nuteroffiziere aus Furcht vor Strafe desertiert. Vom Lindauer Infanterieregiment sind drei Unteroffiziere aus Furcht vor der ihnen wegen Urlaubsüberschreitung drohenden Strafe in die nahe Schweiz desertiert. * Auf -e« Schienen. An der Eisenbahnstrccke Altdamm-Stargard wurde zwischen den Gleisen die vollständig verstümmelte Leiche eines Mannes ge sunden. An der Maschine des gestern abend 10 Uhr in Stettin eingetroffenen Zuges hatte man ein blutiges Vorhemd gesunden. Ob ein Selbst mord oder UnglückSsall vorliegt, ist zweifelhaft. * Beide Äuge» auSgeschofseu. Furchtbare Folgen hatte die Verzweiflungstat eines Lebens müden, der sich im Grunewald bei Berlin zu er schießen versuchte. An der Chaussee nahmen Aus flügler ein langgezogenes Stöhnen wahr. Sie suchten den Wald ab und sanden an einem Baum einen junge» Mann liegen, der wie tastend um sich griff. Neben ihm lag ein scchsläufiger Revolver. Wie sich ergab, hatte sich der Lebensmüde nahe dem rechten Auge eine Kugel in den Kopf gejagt; das Geschoß hatte dieses zerstört und dann eine» so unglückliche» Laus genommen, daß auch dos andere Auge vollständig vernichtet wurde. * Ei« betrügerischer Verwalter. Der Ver walter der städtischen Krankenhäuser von Arras in Frankreich, ein Herr von Retz, Mitglied der berühmten Adeissamilie, auS der der Kardinal dieses Namens hervorgegangen ist, wurde wegen großer Unterschlagungen verhaftet. ' Erfolgreicher Huagerstreik. Im Gefängnis deS Triester Landgerichts erzielten eine Anzahl unter der Anklage politischer Verbrechen scstgchaltenc Perso nen durch einen Hungerstreik ihre Entlassung ' Dit gefährliche Marseillaise. Nach der „B Z." erhielt in Tann im Elsaß ein Sextaner, der Sohn eines Notars, zwei Stunde» Karzer, weil er bei einem Schulausfluge die Marseillaise vor sich hingcsummt hatte. Ter Fall wird von der Presse mit blutigem Hohn glossiert. * Der Kaiser lehnt das Erbe ab. Der kürzlich verstorbene Berliner Kaufmann Burchardt, ein Pots damer Kind, vermachte die Hälfte seines Vermögens, das in etwa einer Million Mark sowie einer überaus wertvollen Münzsammlung besteht, dem Kaiser, und bestimmte, falls die Erbschaft von: Monarchen aus geschlagen würde, daß seiner Gebvrisstadt Potsdam dann der Nachlaß zufalle» sollte. Der Kaiser hat nun zugunsten von Potsdam die Annahmeder Erb schaft abgelehnt. Gleichzeitig wurde die Stadt Erbin des im Mai verstorbenen Kaufmanns Eduard Beutel in Potsdam. Der Nachlaß beziffert sich auf ungefähr 150000 M * Der berühmte Rettameheld Well«««« in Ncwyork läßt wieder von sich hören Er will in einem selbst konstruierten Luftschiff von Newyork nach London fahren. Wellmann unternahm be kanntlich schon zweimal den „Versuch", den Nord pol im Luftschiff zu erreichen, d. h es wurde ein Ballon nach Spitzbergen transportiert, ein paar Mal fahrbereit gemacht, ein sehr geschickter Nach richtendienst mußte die Welt in Atem kalten and dann wurden die Fahrten abgesagt. DaSseloe Manöver kann man auch der Fahrt über den Ozean prophezeien. * Ei»e EatführuagSgeschichtc. AuS dem kleri kalen Knabenerziehungsinstitut Leoheim im Bad Aibling in Oberbayern ist der 13 Jahre alte Sohn Marco des Grasen Voltolini von seiner getrennt von ihrem Gatten in Italien lebenden Mutter dort hin entführt worden. Der Vater des Knaben, der früher am päpstlichen Hofe war und zuweilen auch in München lebte, sonst aber viel auf Reisen ist, ist der Mutter, ciner^eborenen Münchnerin, nachgereist und hat ihr den Knaben in Italien wieder abgenom men. Er ist am Montag auf der Reise nach Aib ling mit dem Knaben in Kufstein angelangt. ' Eine spatzhaste Eisersacht-tra-ödie läßt sich die „B Z." aus Borel in Posen berichten. Ein Schuhmachermeister hatte seine Gattin in Ver- dacht, daß sic ihn mit einem Kollegen betrüge, und . um sich Gewißheit zu verschaffen, zog er ihre Kleider an. Sein mit prächtigem Schnurrbart ge zierte« Gesicht bedeckte er mit einem Schleier Der vermeintliche Nebenbuhler nahte, und richtig, er trat an „die Schöne" heran und lüftete deren Schleier. FlugS jagte ihm der Schuster seine Ahle dreimal in den Leib, daß der Ehebrecher heulend zusammen brach. Aber der Schuhmachermeister hatte sich doch in der Person versehen; ein Fremder hatte den stattlichen Schnurrbart des Mannes in Frauen kleidern gesehen und den Schleier gelüftet, um zu sehen, wer diese eigentümliche Dame sei. Der eifer süchtige Gatte mußte seine unüberlegte Tat mit zwei Monaten Gefängnis büßen * Eine groteske Szene spielte sich vor dem Standesamt in Koblenz ab. Ein junger Mann, der das Jawort aussprechen wollte, ergriff plötzlich, wahrscheinlich einer besseren Eingebung folgend, die Flucht. Die Braut fiel in Ohnmacht Vom flüchtigen Bräutigam fehlt bis jetzt jede Spur. Weit, weit weg ist er geflohen . . . Gchiachtviahmartt t« Schlacht- « v «iohhofe za Th««»ih am 11. Juli 1910. Auftrieb: 76 Ochsen, 26S Kalbcn und Kühe, 126 Bullen, 128 Kälber, 667 Schafe, 1858 Schweine, zusammen 8119 Tiere. — Unverkauft blieben zurück: 3 Rinder, — Kälber, 59 Schafe, — Schweine. Bezahlt in Marl für SO bn Sehend- »kivtcht Ochsen Bullen Kalben undKühk 1. vollfletschtge, auSgrmästete, höchsten SchlachtwerteS bis zu 6 Jahren 2. junge fleischige, nicht auSge- mästete u. ältere auSgemästet« 6. mäßig genährte junge und gul genährte ältere .... 4. gering genährte jeden Alter- I. vollfleischige,auSgrmästete Kal ben höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischigr.auSgemästeteKühe höchsten SchlachtwerteS bis zu 7 Jahren 6. ältere auSgemästrtr Kühr unt wenig gut entwickelte jünger« Kühe und Kalben.... 4. mäßig genährte Kühr unt Kalben S. gering genährte Kühe u.Kalbrn 1. vollfletschtge,höchsten Schlacht- werte- 2. mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere .... 3. gering genährte .... Rinder laauSgesuchtr feinst Qual. Oesterreichlsche Rinder . . . M. 83—86 78 - 80 72-76 69-70 83—85 76 - 89 70-74 64-68 55—62 80 76-78 72 - 74 —90 Kälber Schaft Schweine 1. feinste Mast-(Bollmilch-Mafl-) und beste Saugkälber . . 56—57 84—85 2. mittlere Mast- u. gute Saug kälber 52—SS 80-83 8. geringe Saugkälber . . . 40—50 68—78 4. ältere gering genährte Kälber Äusser) — — 1. Mastlämmer u. jüngere Mast- Hammel 40—4280—84 2. ältere Masthammel . . . 36—3867—71 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzfchase) . . . 32 -3456—60 1. vollfleischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/« Jahren") . . »7—6869—70 1». ausgesuchte feinste Qualität— ca. 10 Monate alt — *) . 66 69 2. vollfleischige*) .... 65-6668-69 3. gering entwickelte,sowie Sauen und Tber') 56-60 59-63 ') Bet Schweinen verstehen fich die Lebendgewichts preise unter Bewährung von 20—25 kg Tara für je l Schwein, die Schlachtgewichtspreise ohne Schwer gewicht. HandelS-Nachrichten. Berlin, 11. Juli. Wechsel-Nurs. Amsterdam 8 Tage —.— do. 2 Monate — «rüffel 8 Tag« — do. 2 Monate — „ — Italien. Plätze 10 Tage —— do. 2 Monate — , Kopenhagen 8 Tage —. — Scheck London 20,46 London 8 Tage —.— do. 3 Monate — —. Madrid 14 Tage —,— New-Bork —— —— Scheck Paris 81,15 Paris 8 Tage —. do. 2 Monate — Petersburg 8 Tage —.— do. 3 Monate Schwei» 8 Tage — — Stockh. Gothenb. 10 Tage .— Warschau 8 Tage —- Wien 8 Tage 85,05 do. 2 Monate —,— 20-AranlS,Stücke 16,2» Oesterreich. Banknoten 85,20 Nnff. Banknoten 216,25 ReichSbankdtSkont 4'/. PrivatdtSkont »7.°/. Mi»»«»»«», 11. Juli, »ornzucker exklusive 83 pro». Rendrment —. Nachprod. exklus. 75proz. Ren- dement —- Stimmung.ruhig. Brotraffinadel 25,25—25,50. Kristallzucker 1 —. Sem. Raffinade 25,00—25,25. Bem. Mel. 24,50—24,75. Sttm.: Still. Rohzucker 1. Prodkte Tranfito frei an Bord Hamburg per Juli 14,80 Bd., 14,87'/. Br., per August 14,87'/, »d., 14,90 «r-, per Oktober 11,70 »d., 11,75 »r., per Ottb.-tvez. 11,55 »d., 11,57'/, Br , Ja».- Mär, 11.62'/, »d., 11,67 V, «r., per Mat 11,75 Gd, 11,77'/, vr. Stimmung: Behauptet »««»«««, 11- Juli. Wetzen fest. M«klrnbur,rr und Holsteiner 208.—. Roggen fest. Mecklenburger und Holsteiner 142—154, russischer 105.00. Gerst« fest, Hafer ruhig, MatS fest. La Plata 99.-. WeUer: Bewölkt und regendrohend. »re«««. 11. Juli. Offiziell« Notterunaeu de, Baumwollbörse. Tend.: Träge. Upl. middl. loko 74.50. Liverpool, 11. Juli. Umsatz 5000 Ballen, davon für Spekulation und Export — Ballen. Amerikaner ruhig, 2 Punkte niedr. Egypter ruhig, unverändert. Brasilianer 2 Punkte niedr. Lieferungen stetig. Juli 7,63, Juli-August 7,53, September-Oktober 6,89, Nov.- Dezember 6,64, Januar-Februar 6,60. Kirchennachrichten. Uarachi« -t. kyristop-ort z« K,ße«stet»-Or»fNhak. DonncrSrag, den 14. Juli, «bcnds halb 9 Uhr MissionS- stunde im WaiscnhauSbctsaale. Depesche« vom 12. Juli. Bitterfeld. (Privat-Telegramm.) Der Luftkreuzer „Parseval 6" stieg heute nachmittag 3 Uhr zur Fahrt nach Dresden auf und wird, falls kein Gewitter kommt, gegen »/,6 Uhr in Dresden bestimmt erwartet. Diese Nachricht ist von der Dresdner Kom mandantur bestätigt worden. Hagen. Die Stadtverordneten lehnten einen sozialdemokratischen Antrag ab, für die au-ge- sperrten Albeiter in der Metallindustrie Notstands arbeiten auszuführen und bk schloffen gemäß einem Antrag eines fortschrittlichen Stadtverordneten, den Regierungspräsidenten telegraphisch um seine Vermittelung in dem Kampfe in der Metallindustrie zu bitten. Lauda». „Daily Ehronicle" meldet auS Newyork: Die gestern erfolgte Veröffentlichung eines eigenhändigen Handschreibens Kaiser Wilhelm- an den Präsidenten von N c rragua, Herrn Madriz, datiert vom 26. April d. I., hat lebhafte Kom mentare hervorgerufen. Man betrachtet da- Schreiben als einen ersten Schritt zur Herbeifüh rung besserer und engerer Beziehungen zwischen Deutschland und den zentralamertkantschen Repu bliken, um Deutschland dort eine Kohlenstatton zu sichern, ein Vorschlag, der von feiten Deutschlands im Lause der letzten Jahre verschiedene Male an die Einzelstaaten Mittelamerikas gerichtet wurde. Die Nordamerikaner haben immer mit Mißtrauen jede Annäherung zwischen Deutschland und den mittelamerikantschen Staaten betrachtet, und diese- Schreiben dck deutschen Kaiser-, in welchem er den Präsidenten Madriz seinen guten Freund nennt, wird hier als ein Zeichen dafür angesehen, daß der Kaiser in den nicaraguaischen Wirren zu intervenieren wünschte, zu einer Zeit, wo Nicaragua den Nordamerikanern den Fehdehandschuh hinge worfen hat. Der fragliche Brief erklärt, daß Prä sident Madriz da- volle Vertrauen de- Kaiser- be sitzt und daß die deutsche Regierung wünsche, in bessere Beziehungen zu Nicaragua zu treten. Dieser Brief, obwohl lediglich eine Formsache, wird als eine Gefahr betrachtet, in einem Moment, der al ber unglücklichste bezeichnet werden muß. Eine weitere Depesche de- „Daily Ehronicle" auS Washington besagt, daß da- Schreiben als eine Herausforderung an die Vereinigten Staaten an gesehen werde. Man sei überzeugt, daß die Hal- mng Deutschlands mehr und mehr eine antiameri kanische werde. Budapest. Von kirchlicher Seite wird ver- sichert, daß die Publikation der sogenannten Borro mäus Enzyklika seitens des Erzbischoss von Ka- lccsa schon vor zwei Monaten zu einer Zett erfolgte, wo man noch nicht ahnen konnte, daß die Enzyklika solchen Anstoß erregen würde. Petersburg. Die öffentliche Bekanntgabe deS authentischen Textes deS russisch-japanischen lieber- einkommens soll, wie von unterrichteter Seite ver sichert wird, im Monat August erfolgen. Die einzelnen Punkte des Vertrages sollen derartig ge halten sein, daß keinerlei Interessen irgend einer andren Macht zu nahe getreten wird. Petersburg. Nach hier einlaufenden Mel dungen herrscht in Persien fortgesetzt Unruhe. Di« Revolution ist noch immer nicht erstickt. In Teheran treffen fast täglich Nachrichten ein von räuberischen Uiberfällen auf friedliche Bewohner. Athen. Depeschen aus Kanea melden, daß dort die Gemüter sich beruhigt haben. Die Kriegs schiffe der Schutzmächte, die vor einigen Tagen dort eintrafen, sind nach der Sudabat zurückgekrhrt und werden dort stationiert bleiben. Ncwyork. Der vierte Tag der großen Hitze forderte gestern acht Opfer. Es ist noch keine Aenderung des Wetter- zu erwarten. Nrwyark. In Havanna wurden 7 Personen verhaftet, bei denen man Beweise gefunden hat, daß sie eine Revolution planten. Ihre Waffen und Munition wurden beschlagnahmt. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Ncwyork. „United Preß" bringt eine längere, für Deutschland recht unbefriedigend gehaltene De pesche auS Washington, in der erklärt wird, Deutschland habe den Präsidenten Madriz als Re gierung in N caragua anerkannt. Die Depesche beschäftigt sich ferner mit der nunmehr endgültig ausnogebenen amerikanisch-« Ansstellnna in B-rssn. Hunderte von blühenden Kindern sterbe« in jedem Sommer an Brechdurchfällen. Hiergegen bietet eine rationelle SäuglingSernährung mit „Kufeke" und Milch den besten Schutz. „K usck e" macht die Milch leichter verdaulich und verhütet die Darmgärungen. Ueberhaupt macht „K ufe ke" und sein reicher Gehalt an Nährstoffen den gesamte» Organismus und damit auch den Magen und Darnr widerstandsfähiger gegen Krank- heitSkeime.
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