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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191007127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100712
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100712
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-12
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.07.1910
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besonder«» Verdienst für un» in Anspruch nehmen »u dürfe«, so führte der herzogliche Redner «u», »a- nm unsern Luftschiffhefen ohne jede Anlehnung an ei» «aterieüe« Zwecken nachgehende» Berkehr«, unternehmen geschaffen haben, und so die ersten in Leutschland sind, die «ine solche Anlage aus rein idealen Beweggründen, nur i« Interest« drr Förderung dies«« »eurn und autfichtSreichrn v«r> kehr»wrsen» «rba«t«n. Di« Hall« hat derartige Abmeffungen, daß fir auch dir grüßten Luftschiffe aufnrhwen kann. Ei« internationaler Telefuukenverkehr ist zwischen den deutschen, franzöfischen und hollän dischen Schiffen vereinbart worden. Man kann jetzt also, wrnn man eine Reise über den Ozean anzutreten hat, mit jedem beliebigen Ort in Ver bindung treten, und allzu teuer ist der Spaß gar- nicht einmal, da« Wort kostet 7b Pfg. England und Italien haben sich bedauerlicherweise dem Abkommen noch nicht angeschlosten. Die Erweitern«- de» Kaiser Wilhelm-Kanal», die, wie bekannt, unabweisbar geworden ist, wird jetzt energisch in Angriff genommen. Die Arbeiten haben namentlich in BrunSbüttelkoog große Ver änderungen zur Folge. Dort müsse« etwa SO fast neue Häuser niedergrlegt werden. Die v«> lioer Wahlr«cht»dk«»nßrationen vor de« Vberverwatt««g»aericht. Dak Oderverwaltungsgericht in Berlin wies dir Berufung deS sozialdemokratischen GewerkschaftS- führerS Ernst zurück, der «egen deS Verbots von Versammlung«« unt«r freirm Himmrl und von Auszügrn in Berlin gegen den Polizeipräsidenten »on Berlin Beschwerde erhoben hatte. Der olsaß-lothriugtsche Berfastun-Seutwurf sieht keine Aenderung der Stellung des Kaisers zu drn Reichslanden vor, wie gegenüber gegen teiligen Meinungen festgestellt wird. Elsaß-Loth- ringen ist und bleibt ein reichsunmittelbares Ge biet, als besten Souverän im Namen deS Bundes- ratS der deutsche Kaiser fungiert. Unterstützung ««»ländischer Streik» durch deutsche Sozialdemokraten. Nach der glücklichen Beendigung deS Kampfes im deutschen Baugewerbe ist eS von Interesse, sich wieder einmal daran zu erinnern, welche großen Geldsummen di« deutschen Sozialdemokraten all- jährlich an die Genoffen im AuSlande zum Zweck der Ttretkt und zur Betätigung der „internatio nalen Solidarität der klaffenbewußten Arbeiterschaft' abfließen lassen. Diese Summe übersteigt der „Deutschen Arbeitgeber-Zeitung- zufolge in den letzten zehn Jahren nach den vorhandenen Belegen den Betrag von 8 300000 Mk. ganz erheblich. Die größte deutsche Sammlung von Arbeitergroschen für da- Ausland ist für den schwedischen Massen streik veranstaltet worden und hat nach der vor liegenden Abrechnung außer den SO 000 Mk. des ParteioorstandeS 1283181 Mk. betragen. Man ersieht auS dieser zuletzt gezahlten Summe im Vergleich zu den Gesamtaufwendungen «ährend deS zehnjährigen Zeitraums die gewaltige Steigerung der Unterstützungsgelder. Vorher hatten die Unter- stützungen ntemalt die Summe von 100 000 Mk. überstiegen; nur die russischen Revolutionäre be kamen S6S612 Mk. Die ansehnlichen Ziffern illustrieren, wie da» genannte Blatt hervorhebt, mit eindringlicher Deutlichkeit die bekannten Klagen, daß besonder- der Arbeiter unter dem Druck der Steuern zu seufzen habe. Mü»che««r gegen Leipziger Weste. Die auf Errichtung einer ständigen Münchener Messe gerichteten Bestrebungen haben einen großen Erfolg zu verzeichnen. Die Gemeinde München hat daS Projekt eines Konkurrenz-UnternehmenS gegen die Leipziger Messe endgültig angenommen. Durch eine großzügige Propaganda in allen Welt- teilen sollen Importeure, Exporteure, Kaufleute und das große Publikum aus die Münchener Messe aufmerksam gemacht «erden. Dem europäischen Süden, namentlich Oesterreich-Ungarn, Rumänien und den übrigen Balkanstaaten »ird, wie man in München behauptet, die Münchener Messe gelegener sein als dir Leipziger, besonder- wenn für die Behebung aller Zollschwierigkeiten gesorgt wird. Die Münchener Messe soll im ganzen großzügiger alt die Leipziger werden und außer allen gewerb- lichen und Rohartikeln auch Gewicht auf den Ver- trieb kunstgewerblicher und geschmackvoller Quält- tätSartikel, wie sie besonders in Oesterreich herge stellt werden, legen. — Das Projekt wird von drn „Leipz. N. N." für unausführbar erklärt. Ein irgendwie ernsthafteres Vorgehen, so schreiben sie, würde die Pioniere des MeßgedankenS in Mün chen, gerade wie vordem in Berlin und Paris, von flüchtigen Plänen wie in Wien nicht erst zu spre- chen, bald genug davon überzeugen, daß eine Meß veranstaltung auf einen Berg von Hemmnissrn stößt. Die TodeSerklär««- de» Joha«« Orth. Erzherzog Joseph Ferdinand beantragte beim Wiener Oberhofmarschallamte die Todeserklärung seine- seit dem Jahre 1890 verschollenen OheimS Johann Orth, früheren Erzherzog» Johann Sal vator, um dessen Erbschaft anzutreten. Der ge- richtliche Senat deS Oberhofmarschallamte» will fahrte dem Anträge, setzte jedoch eine sechsmonatige Frist zur Einbringung von Gegenbeweisen dasür fest, daß der Verschollene gestorben ist. Am 30. Januar 1889 bereitete die Katastrophe von Meyer ling dem Leben de- Kronprinzen Rudolf ein Ende. Ein Jahr später vermählte sich Erzherzog Johann Salvator, nachdem er Rang und Titel abgelegt und den bürgerlichen Namen Johann Orth ange nommen hatte, in London mit der Engländerin Milly Stubel und reist« dann nach Südamerika ab. Im Juli 18S0 trat er mit seinem Schiff Santa Margarethe die Reise von Burno» Ayre- nach Kap Horn an. Ein vorliegender Original- brtrf Johann Orth- setzt außer allen Zweifel, daß er dir Rrise zur Gee unternommen hat und wider- legt damit etnwandSsrrt die Wiederholt aufgetauchtrn Gerüchte, der Verschollene habe den Landweg ge- nommen und befinde sich noch am Leben. In der Begründung de» Anttage» wird »eiter dargelegt, wie umfassende Nachforschung«« «ach d«m Berbltib Johann Orth- angestrllt wurden. Sowohl die argentinisch« «t« dir chtlrnischr Regitrung unter nahmen ans Bitten der österreichischen Regierung die ausgiebigste Rettung-aktion. Sämtliche Süd- amerika umfahrenden Dampfer- und Segelschiff- tnien beteiligten sich an den Nachforschungen. ES konnten aber weder auf den vorgelagerten Inseln noch auf dem Festland« die kleinsten Spuren über >en Verbleib von Schiff und Mannschaften gr ünden werden. Alle Mannschaften, die Johann Drth nach Bueno- Ayre- mitgenommen und dort entlassen hatte, find wieder aufgetaucht; diejenigen einer Leuts jedoch, die mit ihm die Reise von SuenoS Ayre- nach Kap Horn machten, find spur- oS verschwunden. Ein Gutachten der Hamburger Seewarte kam schon im Jahre 1891 aufgrund der Wetterkarten zu dem Schluß, daß Johann Orth n der Nacht vom 80. zum 21. Juli 1890 bei Seltenheit eines großen und unerwartet herein brechenden heftigen Sturmes mit seiner Gattin und der gesamten Schiffsmannschaft zugrunde ge langen ist. Da- hinterlassene Vermögen Johann Hrth- wird auf 3 bis 4 Millionen Kronen geschätzt Die Vorr,«ä»»-S«zyklika Der Papst hat auch der Königin Wilhelmine von Holland versichern lassen, daß er die irrtüm liche Auslegung seiner Enzyklika in den Nteder- anden lebhaft bedauere und daß ihm jede Absicht, sie Fürsten deS Hauses Oranien oder die nicht- katholischen holländischen Untertanen zu verletzen, vollständig fern gelegen habe. Frankreich. Die Pariser Gchutzmannschast befindet sich in hochgradiger Aufregung. Die Angriffe der Apachen auf sie aus Rache für die Hinrichtung Liaboeufs häufen sich. Es kam kürzlich zu einer wahren Straßenschlacht zwischen Schutzleuten und Ver brechern, bei welcher Gelegenheit zwei Schutzleute schwer verwundet wurden. Die Verbrecher versuchen zunächst, den Schutzleuten Schlingen über den Kopf ;u werfen, um sie zu erdrosseln. Meist mißglückt sas. Dann nehmen sie Revolver und Messer zur Hand, um die verhaßten Beamten niedeczumachen. Die Drohung, furchtbare Rache für Ltaboeuf zu nehmen, scheint von den Verbrechern in die Tat umgesetzt zu werden. Zur Kretafra-e Die Kreter find durch eine Komödie der drohen den wohlverdienten Züchtigung entgangen. Zu der Sitzung der Nationalversammlung, in welcher die Entscheidung über die Zulassung der muhameda- nischen Mitglieder getroffen werden sollte, erschienen von den 114 Abgeordneten nur SS; die gesamte Opposition blieb bis auf 4 Mitglieder der Sitzung fern. Die Versammlung war infolge dieses Tricks also gerade beschlußfähig und stimmte mit SS Stimmen gegen die 4 der Oppositionellen für die Zulassung der Muhamedaner, auch wenn diese nicht den Eid auf den Namen des HellenenkönigS leisteten. Darauf wurde die Versammlung auf 4 Monate vertagt. Die schlauen Kreter nehmen wohl an, daß die Schutzmächte inzwischen ihre Kriegsschiffe von Kanea und überhaupt von der MinoSinsel zurückziehen werden und daß man im November wieder freier schalten dürste. — Die türkische Regierung protestierte bei den Schutzmächten gegen dir Einmischung deS Königs Georg von Griechenland in die kretischen Angelegenheiten, die lediglich Sache der Türkei seien. König Georg hatte den Kretern angesichts drs Ultimatums der Mächte Nachgiebigkeit in ihrem eignen Interesse wie in dem des griechischen Mutterlandes empfohlen OertUcheS und SSchfifcheS. *— „Da strömt ««eudltcher Regen herab " DaS war die bisherige Signatur fast des ganzen heurigen Juli, wenig tröstlich für die Landwirte im Gebirge, die noch Heu einzubringen haben, wenig tröstlich für die bevorstehende Roggenernte, da die schweren Regengüsse daS hohe Getteide während der Körnrrbildung vielfach zum Lagern gebracht haben, wenig angenehm für die Sommer, frischler, die gerade in dieser Zeil ihren Urlaub genommen hatten und nun auf dem Lande, in den Bädern und in den Tälern eingeregnet sind, wenig au-stchtSreich für die unmittelbar bevorstehenden Sommerferien, da sich die schlechte Witterung fast über ganz Mitteleuropa auSbreitete, in den Hoch- gebirgen in Schneefällen und Stürmen, in den tieferen Lagen überall in exzessiven Güssen sich äußernd. Nach der langen Trockenperiode dieses Frühjahres waren die auf einmal so andauernden Regengüsse besonder» auffallend. Eine Fortdauer der abschreckenden, ungünstigen Witterung würde für weite Kreise eine erhebliche finanzielle Schädi gung bedeuten, für Hotels, Gastwirtschaften, Som merfrischorte und nicht zuletzt auch für die Ge schäftsleute, insbesondere jetzt unmittelbar vor den großen Ferien, wo noch so mancher Reisebedarfs- artikel gekauft werden könnte Hoffentlich hält der seit gestern abend eingetretene Witterungsumschlag an und bringt der so lange entbehrte Sonnenschein wieder neuen Mut in die Herzen der arg ver stimmten und ver—schnupsten Menschenkinder. * — Wotterausficht für Dienstag, den 12. Juli: Nordostwind, aufheiternd, wärmer, kein erheblicher Niederschlag- * — Die 37 Bundesversammlung de» Sächsische« Militärvereiusbunde» fand am Sonnabend und Sonntag in Gegenwart des Königs Friedrich August in Dresden statt. Die nächste Bundesversammlung soll 1911 in Leipzig abge halten werden. * — Zur Reform deS Religionsunterricht» Kultusminister Dr. Beck lehnte vorgestern in einer Rede über die Reform deS Religionsunterrichts die Zwickauer Thesen glatt ab. (Die ausführliche Rede de» Ministers werden wir morgen bringen, da uns heute der Raum dazu fehlt. Die Red.) *— GeldbeßStigu»-»karten keine Druck- fache«. Der auS Handel-- und Jndustriekretsen wiederholt ausgesprochene Wunsch, daß diejenigen vor,«druckten Karten (jetzt Postkarten), auf denen mrch schriftlichen Eintrag de» Betrage- und des Datum- lediglich der Empfang einer Geldsumme »estätigt wird, gegen die Drucksachentoxe zuge- affen werden möchten, ist jetzt vom RrichSpostamt endgültig abgelehnt worden. Zur Begründung wird angeführt, daß die ordnungsmäßige Prüfung der nach der Drucksachentox« frankierten Sendungen wegen der bestehenden zahlreichen Ausnahmen schon jetzt den Postanstalten erhebliche Schwierig keiten bereitet. Die Zulassung neuer Vergünsti gungen im Drucksachenverkehr würde einerseits diese Schwierigkeiten nur vergrößern, andererseits Berufungen und Anträge auf weitere Ausnahmen ;ur Folge haben. Außerdem stehe die gespannte Finanzlage des Reiches der Einführung einer solchen Neuerung entgegen. *— Eine für Bäcker wichtige Entscheidung fällte das Gericht in der Verhandlung gegen den Bäckermeister Ernst Albin Voigt in Dresden und dessen Gesellen Paul Robert Gottwald. Letzterer hatte den Lehrling wiederholt geschlagen, bis Vieser entlief, worauf der Meister eine Strafanzeige gegen den Lehrling wegen Unterschlagung erstattete. Diese beantwortete der Vater des Lehrling- mit einer Anzeige gegen Meister und Gesellen wegen Nahrungs mittels älschung. In der Voigtschen Bäckerei wurde zu dem in manchen Bäckereien noch üblichen Hilfs mittel gegriffen, um daS Reißen deS aus jungem Mehl gebackenen Brotes zu verhindern. Manche Bäcker wissen sich in solchen Fällen dadurch zu Helsen, daß sie dem Brot etwas geriebene Semmel und den Dreierbrötchen geriebene Kartoffeln zusetzen. Dieser Brauch ist aber wegen Verstoßes gegen daS Nahrungsmittelgesetz schon oft bestraft worden. Die Angeklagten gaben das ihnen zur Last Gelegte zu. Das Urteil lautete gegen den Meister auf KO Mk. Geldstrafe und gegen den Gehilfen auf 20 Mark. Wegen Mißhandlung des entlaufenen Lehrlings wurde der Geselle überdies zu 10 Mk. Geldstrafe verurteilt. ebenfalls neu erbaut wrrden. * Hohenfteiu-Ernstthal, 11 Juli. Gestern feierten die Herren Webermeister Heinrich Adolf Bilz, Schulstraße 2K, und Webermeister Karl Her mann Haupt, Limbacherstraße 21, das 50jährige Bürgerjubtläum. Der Rat ließ ihnen aus diesem Anlässe Glückwunschschreiben überr-ichen. * — Signor Sallarino (Herr Hermann W. Otto in Düffeltors), der von Hohenstein gebürtige Schriftsteller vks fahrenden Volkes, hat der hiesigen Volksbücherei zu den bereits vorhandenen Bändchen 4 weitere Bände seiner Werke überwiesen. Es sind dits „Fahrend Volk", „Abnormitäten", „Unter Fliitern-, Artistengeschichten, und „Zirkusblut", Artistengeschicht, n. * — Et« gut erhaltene» alte» Wohnhau» ist für mittlere und kleine Orte eine SehenswÜrdtg- keit. Verkörpert cs eine Periode der vaterländischen HauSbaukunst, deren Vertreter seltener grworden sind, so hat es auch sür die Km stwifsinschast Interesse. Dies ist bei dem wieder hergestellten Kunzeschen Fachwcrkbau um Altmarkte der Fall, von dem eine vorzügliche photographische Aus- nahme, hergestellt durch Herrn Buchdruckereibefitzer Dr. Frisch, dieser Tage dem Königlich Sächsischen Denkmalsarch ve zu Dresden cinverleibt wurde. * — DaS Schützenfest de» Gardckompaguie nahm am Sonnabend abend mit dem Zapfenstreich seinen Anfang, der m ch dem Umzug durch die Stadt im Festlokal „Be gmam Sgruß" endete. Hier begann sodann die Musikprobe und bei der dabei herrschenden festlich,« Stimmung entschwanden die Stunden im Fluge Für den gestrigen Sonntag waren keine besonderen Festlichleiten vorgesehen; nachmittags 3 Uhr begann daS Preisschießen und im Saale fand ein frohbelebter Ball statt. Trotz des Regerwetters herrschte im Saal und auch in den übrigen Festräumen ein reger Betti»b. Der heutige Tag wurde mit dem üblichen W?ckms ein geleitet, dem später der Generalmarsch und hierauf der Festauszug folgten. Eine durch humorvolle R.den gewürzte Mittagstafel rief bald eine ha, ma ntsche Stimmung hervor. Spät am Nachmittag wurde das Preisschüßen fo.tgescht, während eine flotte Ballmustk zum Tanz aufforderte. r — Au» de« Berein»leder In der am Sonnabend stattgefundenen Monatsversammluug des Ältst. Turnvereins wurden die Einzelheiten für daS am 31. Juli abzuhaltende Schauturnen beschlossen und hierbei u. a. auch der Anschaffung eines SchwebebaumeS zugestimmt. Für daS Kceis- vo.turnerturnen in Zittau haben sich 17 Turner ge- meldtt. Eine den Verein schon ost beschäftigte Frage, und zwar die Abwässerangelegenhett aus dem Turnplatz, fand Besprechung und soll dieser- hatb städtischerseitS Abhilfe verlangt werden. Am Ende der Versammlung gab der 2. Vorsitzende deö Verems, Herr Emil Krauße, ein interessantes Referat über seine Begegnung mit dem „M 3" (dem Mililärlustsch ff Groß) auf dem Truppen übungsplätze zu Zeithain. Dem Redner wurde größte Aufmerksamkeit und lebhafter Beifall zuteil — Eine Halbjahrcsversammlung hielt gestern der Spar- und Bauvercin ab. Es wurde u. a. die Abhaltung einer öffentlichen Einwohnerversamm lung beschlossen mit dem Zwecke, eine Baugenossen schaft für unsere Stadt i.iS Leben zu rufen. Die Versammlung, in der nach einem kurzen Referat über Baugenossenschaften und anschlttßmdcr Aus sprache die Gründung erfolgen soll, wird Montag, den 25 Juli, im Deutschen Haus statifinden. * — Eine« Au»fl«g nach hier unternahm gestern der Naturhcrlverein Meerane als Erwide rung des im Vorjahre von dem hiesigen Bruder- verein abgestatteten Besuche». Eine Abordnung des hiesigen Vereins fuhr den Besuchen, bil St. Egidien entgegen und wurde sodann über Kuhschnappel, wo man den Kaffee einnahm, durch den Hüttengrund nach hier marschiert. Am Bethlehemstist brachte die Sängerabteilung dc» Meeraner B> reinS einige Lieder zum Vortrag und wurde hierauf ein gemeinschaftliches Mittagessen im Ratskeller eingenommen. Reden und Lieder- vorträge würzten da» Mahl und marschierten die etwa 30 Teilnehmer sodann zu den Anlagen deS Naturheilveretn». Abend- huldigt« ma« rinem lotten Tänzchen im Logenhause und begleitete die Sch idenden um 8 Uhr 34 Min. zum Bahnhof. — Die Gesellschaft „Union" unternahm gestern in Stärke von etwa 70 Personen einen schön ver- aufenen Ausflug zum Parkrestaurant in Lichten. tein-C Abends wurde in fröhlicher Stimmung >ie Heim, eise mittels Eisenbahn angetretrn. — Die hiesige Ortsgruppe des Deutschen Textilarbeiter- verbände- unternahm einen Spaziergang nach Oberlungwitz, wo im Saale des „Kasinos" ein flotter Ball abgehalten wurde. r.- Eine erhebliche Verletzung an der Hand erlitt dieser Tage ein in der König Albertstraß« wohnender Glasergehilse, der in Lh»mnitz arbeitet. Er grriet mit der Hand in die Kreissäge und dürfte länaere Zeit arbeitsunfähig bleiben. * — Einen «mpfi«dlichen Verlust «litt h ute vormittag auf dem Wochcnmarkte eine auf der Weinkellerstraße wohnhafte Frau M. Sie verm ßte plötzlich ihre Geldbörse, enthaltend etwa 4 Mark, und eine goldene Damenuhr im Werte von etwa 35 Mark. Auf dem Uhrdrckel ist der Name „Wilhttmine verehelichte Meyer" eingraphtert. Ob die Geldbörse verloren oder durch Taschendiebstahl abhanden gekommen ist, ließ sich bisher noch nicht fest stellen. * — Ei« seltene» Kaufobjrkt, ein Pfauhahn, wurde heute vormittag aus dem hiesigen Wochen- markt feilgeboten Die in allen Farben schillern, dm, in hiesiger Gegend seltenen Tiere waren früher noch mehr zu sehen und bildeten deu Schmuck manchen Bauernhofes. * — Eine regelrechte Keilerei veranstalteten gestern zwei Handarbeiter auf der DrcSdnerstraße. Sie waren in Streitigkeiten geraten und verprügelten sich derart, daß ärztliche Hilfe in Anspruch ge« nommcn werden mußte. Einer der beiden Streit- Hähne, ein domizilloser Arbeiter yamenS Sickert, wurde von der Polizei in sofortige Strafhaft ge nommen. * Oberlungwitz, 11. Juli. DaS Rosrnfest deS hiesigen Rosenveretns im Gasthof „zum Lamm nahm an seinem gestrigen ersten Tage trotz der Ungunst der Witterung einen befriedigenden Ver lauf. Wenn auch der Zuzug von auswärts die Stärke anderer Jahre nicht erreichte, so konnte man doch an dem zahlreichen Besuch aus dcm Orte selbst die alte Zugkraft der Veranstaltung wahr nehmen. Die Aussteller dürften also, wenn sie daS ungünstige W.tter mit in Rechnung ziehen, für ihre Bemühungen voll entschädigt worden sein. Es war wirklich herzerfreuend, was der Fleiß der Züchter und geschickte Anordnung zuwege gebracht hatten. War einmal manch prächtige und interes sante Neuzüchtung zu sehen, dir auS dem Bemühen der eifrigen Züchter hervorging, so hat die ge schmackvolle Anordnung ebenfalls recht vorteilhaft gewirkt. Einen von Fuchsten, Pelargonien, Esel- tannen und Palmen schön umrahmten Stand hatte daS Verkaufshäuschen des Herrn Max Ludwig von hier. Mit einer reichen Blütenlese erfreute Herr Eduard Dietrich-Reichenbrand; aber auch die üb rigen heimischen Aussteller, die Herren Richard M yer, Georg Mugler, LouiS Wenzel, Louis Mehl horn, Julius Pchold, Alban Hodermann, Erhard Hoermann, Hermann Kunze, O to Uhlmann, Her- mann Hertel, Emil Scheffler, Louis Müller, Paul Weber, Otto Lunze, Otto Päßler, August Härtel jr., Brauereibesttzer Henny und Frau Minna Kaden hatten einen schönen Blütenflor zur Ausstellung gebracht. Nach den weit über 500 ausgestellten Rosen konnte man beurteilen, aus welch königlichem und vornehmen Geschlecht die „Blumenkönigin" entstammt. Namen wie Kaiser Wilhelm II., Kö- nigin Carola, Kronprinzessin Täcilie, Empereur de Russte, Viscounteß os Folkestone, Laja Gräfin von Meran, Reichsgraf von K»fselstedt, Graf Fritz Hochberg, Richmond usw. waren vertreten. Eine geschmackvolle Einfassung gab die „Gcimson Rambler" ab. Während hier die Vertreterinnen eines herrlichen Rosenflor» um die Gunst drr Be schauer wetteiferten, füllte sich der große geschmückte Saal allmählich mit einem schönen Damenflor. Das von der Hohenstein-Ernstlhaler Stadtkapelle dargebotene Mustkprogramm fand wohlverdienten, warmen Beifall und trug viel zur Belebung de- Festes bei. Ein flotter Ball vereinte die Teil nehmer noch einige fröhliche Stunden und überall war die Devise vorherrschend: „Noch sind ja die Tage der Rosen." Heute ist der letzte Tag der Ausstellung, der ebenfalls durch einen Ball seinen Abschluß findet. v. Oberl«ngwitz, 11. Juli. Gelegentlich der gestrigen Versammlung des Militärverein-„Albert bund" hatte der Verein die Ehre, eine Anzahl Mitglieder deS Hohcnstein-Ernstthaler Krieger- veretnS in seiner Mitte begrüßen zu können. Gc- würzte Rede und Gegenrede trug bald zu erhöhter Stimmung bei. Bei dieser Gelegenheit konnte dem ehemaligen Vorsteher, jetzigen Gewehrlommandanten Herrn Otto Geidel sü: 25jährige Tätigkeit als Vorstandsmitglied daS vom Kgl. Tächs. Militär. Vereinsbund hierfür gestiftete Ehrendiplom über reicht werden. Es wurde der Wunsch laut, öfter- derartige Zusammenkünfte mit Brudervereinen statt finden zu lassen. (:) Oberlungwitz, 11. Juli. Während das vor einigen Monaten niedergebrannte Fleischer Frankesche Doppelwohnhaus noch verödet daliegt, hat man in dem unweit davon gelegenen gleichfalls nirdergebrannten Gute deS Herrn Schubert fleißig Hand angelegt, um das Anwesen so schnell als möglich neu erstehen zu lassen. DaS Wohnhaus deS Fleischers Franke soll in der nächsten Zeit sl Ger»dorf, 11. Juli. In der letzten Mo natsversammlung de- Hausbesitzervereins nahm man Kenntnis vom Jahresbericht deS Verbandes Sächs. Hausbesitzervereine. AuS dem Berichte war zu entnehmen, daß dcm Verbände jetzt 140 Vereine mit 35 310 Mitgliedern angehören. Auf ein Schreiben der hiesigen Ortsgruppe des Volksvereins, den Mietern den WafferzinS der neuen Wasser leitung zu demselben Satz zu berechnen, wie er von der Gemeinde dem Hausbesitzer berechnet wird, konnte Entschließung noch nicht gefaßt «erden, da
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