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WeHM-GHWerMeiM Tageblatt für Kohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kermsdorf, Bemsdors, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Kirchberg, Erlbach, Langenberg, FMen, Langenchursdors, Meinsdorf, Küttengrund re. Der .Hohenstein-Ernstthaler" Anzeiger erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage tSglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bei sreier Lieferung ins Kaus MK. 1.50, bei Abholung in brr Geschäftsstelle Mb. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) MK. 1.50. Einzelne Nummern 10 Psg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postonsialten und die Londbriefträger entgegen. Als Extra beilage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das »Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzeigengebühr für die «gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Psg., für auswärts 15 Psg. , im Reklameteil die Zeile 30 Psg. Sämtliche Anzeigen finden gleichzeitig im »Oberlungwitzer Tageblatt' Aufnahme. Anzeigen-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis vormittags 1l Uhr, grdtzere Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt, jedoch nur bei alsbaldiger Zahlung. Die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird mdglichst berücksichtigt, «ine Garantte jedoch nicht übernommen. — Für Rückgabe cingesondter Manuskripte macht sich die Redaktion lSAlLertLlLe:er««lLlSLlLLr«tLlLer«e:LL«iLL!L<LiLlLlSLrlLlLLlLlLlLiL nicht verbindlich. erLereriLLiLereLeriLLeriLcLLLtLtLSkLkLkrtLlLLcrkLKLtLS-cLLkLLercLLLLLes Nr. 119. s-m,pr-ch-r Nr. Ikl. Freitag, den 27. Mai 1910, sgchsst-ft-v- B-Huftr. z. 37. Jahrgang. Untere Freibank Oberlungwitz. Freitag, den 27. dfs. MtS., von früh 7 Uhr an «erkauf von IBM- Rindfleisch, a Pfund 45 Psg. -MN TageSgeschichtr Kaiser Wilhelm nab Pichon. Auch die „Nordd. Allg. Zig." dementiert amtlich die Pariser Meldung, unser Kaiser habe zu dem französischen Minister de- Auswärtigen, Pichon, von der Bildung eine- europäischen Staatenbundc- zur Erhaltung de8 WrltfriedenS gesprochen Richtig ist nur, daß der Kaiser dem französischen Minister gegenüber seine Zuversicht in die Aufrechterhaltung des europäischen Frieden- und seinen festen Willen, alle-, wa- an ihm liegt, dazu beizutragen, auSge. sprachen hat. Der Gedanke, einen europäischen Staatenbund zu bilden, ist nicht Gegenstand deS Gespräch- gewesen und liegt dem Kaiser fern. Geiue» erste« Autrittbbefuch wird da- belgische KönigSpaar in Berlin abstatten. In Bestätigung früherer Meldungen wird jetzt positiv mitgeteilt, daß König Albert und Königin Elisabeth von Belgien bereit- am kommenden Montag in Berlin eintreffen werden, um dem deutschen Kaiserhofe einen Besuch abzustatten. In Brüssel wie in Berlin herrscht Hoftrauer. Wenn da- belgische KönigSpaar gleichwohl seinen Besuch nicht länger hinausschieben und den Reigen in Berlin eröffnen will, so beweist r- damit, wie hohen Wert eS aus die Bekundung guter und freundschaftlicher Beziehungen zum deutschen Kaiser. Hause und zwischen den beiden Nachbarvölkern untereinander legt. Da» Zarenpaar in Deutschland. Am hessischen Hofe in Darmstadt rechnet man mit Bestimmtheit auf einen Besuch deS Zaren, der Zarin und der kaiserlichen Kinder während der zweiten Gommerhälfte. DaS großherzogltche Paar wird schon um die Mitte Juni eine vierwöchige Badereise nach England antreten, um dann in der zweiten Julihälfte in WolfSgarten bei Darmstadt die Vorbereitungen für den Empfang der kaiser lichen Gäste zu treffen. Die Zarin ist bekanntlich eine hessische Prinzessin. Die NeichStagswahle« «erden wahrscheinlich im Herbst kommenden Jahr, S Kei Sonnenuntergang. ! Liltauischer Roman von M. von Wehren. Üöj (Nachdruck verboten.) ' „Vielleicht ein Opfer trauriger Verhältnisse, denen er nicht Kraft genug besah, Widerstand zu leisten — aber leichtsinnig — falsch und schlecht, wie ein Abenteurer und elender Mädchenjägcr — ist er niemals! — Nnn, Gott wird alles schlichten zu seiner Ehre, ich beuge mich, in Demut vor seinen uneriorschiichen Ratschlüssen! Hast Du aber eiu schweres Schicksal uns zugcdacht, Herr, lasse es mich allein tragen. Herr, schone meinen Liebling!' „Ach, Mamscllchen, trautstes Mamscllchen, was ist das aber schön!" rief Suse und stürzte ins Wohnzimmer, wo die Tante mit Anka den Kafsectisch besorgte. „Nein, über Platte! Das ist doch ein prächtiger Mensch, was kann der alles machen! Kommen Sie geschwind hinein! Mit dem Kaffee hat das noch Zeit, die schlafen, glaube ich, alle noch. Sie müssen sich das ausehen, Mamsell, so etwas ist noch nicht dagewesen.' Die Tante sehte alles hin, was sie dem Kaffee- kckn ank entnommen, und folgte der allen Köchin, die sich tu schier craliierteu Ausrufen erging, als beide nun in das Puvzimmer traten, wo für Mamsell Rose auf gebaut war. „Sehen Sie nur, wie im Walde, soviel Tannen- bäume hat er hergcschafft! Dann der Altar und die Treppe ganz mit Dioos belegt und da oben das Trans parent mit dem schönen Glückwunsch. Wie natürlich die Engel gemalt sind, die das blaue Band mit Sternen über deni Kopfe hallen, wirklich als wollten sie mit dem schönen Spruch fortfliegen. Wo hat Platte bloS die Blumen her?" „Ja, Suse", meinte die Herrin, wobei statt der Fr r :e eine Wolke das liebe Gesicht überzog, „es ist schön und sinnreich ausgedacht, mich stimmt es aber traurig. Ich weih nicht, für ein siebzehnjähriges Mädchen statifinden. Die Falschmeldung, daß sie auf den Januar 1912 anberaumt worden seien, beruht auf der wörtlichen Auffassung einer ungenauen amt lichen Angabe. Die Vorlage über die Volkszählung am 1. Dezember 1910 erklärt es für wünschens wert, daß die ZählungSergebniffe diesmal etwas schneller festgestellt werden, damit sie als Grundlage für die Ausstellung der Wählerlisten zu den nächsten Reichstagswahlen dienen können, die im Januar 1912 statifinden. Das war nicht so wörtlich ge- meint, sondern sollte nur heißen, daß dann spätestens die Wahlen stattzufinden hätten. Der Beilegung de» Streit» im deutsche« Baugewerbe haben fich neue Schwierigkeiten entgegengestellt. Die Bemühungen des Reichsamts des Innern, Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Baugewerbe zu neuen EinigungSverhandlungen zu bewegen, find zwar von Erfolg gewesen. Beide Parteien werden Vertreter in das Reichsamt deS Innern entsenden, wo am Freitag die Beratungen über die Grund lagen des Vergleich- beginnen sollen Die neuen Schwierigkeiten find laut „Berl. Ztg." nun dadurch entstanden, daß die Arbeitgeber das von ihnen auf dem Dresdener VerbandStage entworfene Tarif muster als Grundlage für die Verhandlungen benutzt wissen wollen, während die Arbeiter nur den alten am 1 April abgelausenen Tarif als Grund lage gelten lasten wollen. Es handelt fich dabei im wesentlichen um das Verlangen der Arbeit geber, zentrale anstatt lokale Arbeitsverträge abzu- schlirßen, und die Anerkennung der Berechtigung der Akkordarbeit. Ueber die Anregung, daß beide Parteien sich einem Schiedsspruch unterwerfen möchten, ist noch nicht Beschluß gefaßt. Die Ar- beiterorganisationen find der Frage, welche Herren sie alS Unparteiische in Vorschlag bringen könnten, noch nicht näher getreten. Bei der Besprechung am Freitag wird daher erst eine Basis für neue Verhandlungen gesucht werden müssen. Der Mangel a« einer wünschenswerten Beteranenfürsorge lastet auf jedem Deutschen wie eine persönliche Schuld. Es wird daher auch jeder Schritt be finde ich es e-geutümlich, solch einen Aufputz zu machen. Der Altar mit den vielen Blumen und der breiten Moostreppe sicht aus als wie zum Anfstcllen eines Sarges bestimmt." „Mein Gott, Mauisell, was sprechen Sie da! Es kann einem angst werden." „Es macht auch auf mich keinen heiteren Eindruck Suse. Die vielen Tannen und Blumen riechen nach Begräbnis." „Ach wo doch, Mamsell! Eigentlich mehr nach Mjhmcktm, besonders wenn die Lichter angesteckt sind. Er mach: ja alles dunlc!, der Platte." „Na, meinetwegen-, schlascn die beiden Herren noch?" „Nein —, denken Sie mir, die sind noch garnicht aus dem Walde zurück und den Friede haben sie auch wieder miigeschleppt, obgleich er noch immer nicht recht gesund ist. Ich sorge mich schon recht darum und der alte Herr gebt auch schon ganz verzagt umher und guckt sich die Augen aus." „Na, da ist sich was zu ängstigen, Suse!" fuhr Mamsell B ilmseu auf. „Es sind ja drei verständige Männer, denen uich:s zustoßcn kann. Immerhin ist diese ewige Waldlauferei auch mir verdächtig, aber was geht es mis an — zu Schaden kommen sie nichts Nun wollen wir noch schnell, da wir schon hier sind, die Geschenke für Röschen hinlegen; nachher ist keine Zeit mehr dazu. Ach, Suse, sich nur! Was steht da? Nein, ist das schön!" Das Gesicht der alten Frau verfärbte sich und thränenschwer sahen die Augen auf die beide» Bilder, welche im Hintergrund ans einer improvisierten Staffelei ausgestellt waren: der Friedhof am Walde bei Louucu- nntergang und das Bild des jungen Mädchens, beides Kunstwerke. Das Gesicht der kleinen Rose war förmlich idealisiert aufgefaßt. „So weinen Sie doch nicht so herzbrechend, Mamscllchen', tröstete Suschen, als sic sah, Wie Thränc auf Thräne über das Gesicht der alten Frau rann. grüßt, der uns der Tilgung dieser alten Ehren schuld näher zu führen verspricht. Gelingt es der am 10. Juni auf Anregung des Prinzen Carolath im ReichSschatzamte zusammentretenden Konferenz der Führer dec Reichstagsparteicn, die DeckungS- frage zu lösen und damit die Auszahlung deS Ehrensoldes an die alten Kriegsteilnehmer zu er- möglichen, so wird daS eine Tat sein, deren fich nicht nur die Veteranen, sondern alle Männer und Frauen des deutschen Volkes aufrichtig freuen werden. Urber die Vertret««- dentscher Interesse» im A«»la«de du^ch daS Auswärtige Amt urteilt recht hart die Geraer Handelskammer in ihrem Jahresbericht. Sie spricht u. a. von der stets nachgebenden, zu rückweichenden Handelspolitik Deutschlands und meint: „DaS Gefühl, daß die deutsche Regierung mit derselben Energie sür deutsche Rechte und den Schutz der Deutschen im Auslände eintrtit, wie das von feiten Englands, Frankreichs, Amerikas und anderer Staaten hinsichtlich ihrer Staatsange hörigen als selbstverständlich gilt, ist leider bei den Industriellen und Kaufleuten nach verschiedenen Vorkommnissen nicht vorhanden." Fabrik ««d Handwerk. Die Verhandlungen zwischen Vertretern der Industrie und des Handwerks und dem Rcichs- amte des Innern über die Abgrenzung von Fabrik und Handwerk wurden aus den Herbst vertagt, da daS Reichsamt zurzeit mit sozialpolitischen Auf gaben überhäuft ist. Das Handwerk wünscht die Trennung dringend. Der «e«efte deutsche Dread«ought, der Panzerkreuzer „von der Tann", hat bei seiner Probefahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 28 Gee- meilen erreicht. Das ist ein neuer Rekord sür die Geschwindigkeiten unserer Kriegsschiffe. Für den Wert eines modernen Schlachtschiffes ist bekanntlich seine artilleristische Ausrüstung und die Geschwin digkeit, die cs zu entfalten vermag, ausschlaggebend. — Leider ereignete fich bei der bemerkenswerten Fahrt ein Unglückssall. Gin Oberheizer erlag einem Hihschlag. Französischer Arbeiterterrori»««». An 300 kürzlich m den Ausstand getretene Arbeiter der Steinbrüche in Mery sur Oise drangen abends mit ihren Weibern und Kindern in den Bohnhof ein, um den Abgang eines mit Steinen beladenen ZugeS zu verhindern. Als der Zug fich in Bewegung setzte, warfen fich viele Arbeiter auf „Es wird wohl alles gut werde» wit unserem Kinde, u»d —" „Was soll aut werden, alte Schwätzerin?" brauste Mamsell Wiluise» auf. „Es ist ja bis jetzt nichts schlecht — ich weine nur vor Rührung — was wird Rösel zu den Bildern sagen?" „Ja, nn» sind Sie böse auf die alte Köchin; ich habe cs aber nicht despektierlich gemeint und kann Sie nicht gut weinen sehen —" „Lab mir gnt sei», Alle — ich bin heute etwas erregt. Was liegt den» da? Bücher — Nolen, von der Schwägerin die hübschen Schuhe — sicher viel zu klein — eiu Fächer? — dann gemachte Blumen, und es giebt noch so viele irische —" „Wo sie den hier nnr braucht", fuhr Suse dazwischen; damit wird sie den Karo fächeln, wenn er in der Hitze die Zunge hcransstrcckt; solch angcmaltes Papier trägt sie schon garnicht »lehr, damit pntztc sic sich höchstens als Kind auf, wenn die städtischen Mamsells es vergessen batten." „Halt, Suse, — sieh Dir einmal das Perlenhalsband an, das ist wunderschön. Es ist das Geschenk von Karl. Der sparsame Neffe hat sich ja ungeheuer an gestrengt — es soll gewiß das Geschenk zur Verlobung sei»", fügte sie mit einem schweren Seufzer hinzu. „Nnn aber komme ich", sprach sie ausatmend, „ich habe an die Ausstattung gedacht." „Ach, die herrliche Leibwäsche, die vielen schönen Strümpfe!" jubelte die alte Köchin; „dann der große Silbcrkasten von der Urgroßmutter; soll sie den allein haben, Mamscllchen? Um den wird sie von den beiden anderen Schwestern sehr beneidet werden!" „Das läßt mich sehr kalt, das Silber gehört mir, ich kann damit macken, was ick will. Onkels Geschenk, die beiden kleinen Pferde mit dem Wagen, soll Karl ihr nachher Vorfahren; darüber wird sie sich gewiß am meisten freuen, unser Wildfang. Hast Du Dein Ge schenk schon geholt, Suse, die littauische Schürze und das Spinnrad von Friede?" die Schienen, einzelne legten ihre Kinder auf da- Gleis. Nm ein große- Unglück zu verhüten, mußte der Zug gebremst werden. Die AuSständtschen richteten auch an den Maschinen der Steinbrüche und an den Frachtwagen beträchtlichen Schaden an. Sie verbrachten die Nacht mit ihren W.ibern und Kindern im Freien und zündeten mit herauS- geriffenen Schwellen Feuer an, um fich zu er wärmen. Der Präfekt des Departements beorderte über 100 Gendarmen nach Mrry sur Oise. Nö tigenfalls werden Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung aufgeboten werden. Spanien. Bomben find in Madrid zurzeit so wohlseil wie Brombeeren. Die Gemüter haben fich kaum über die letzte Bombenexplofion, die in Verbindung mit der Rückkehr König AlfonS in Zusammenhang gebracht wird, beruhigt, da wird von neuen Bomben funden gemeldet. Zwei weitere Bomben wurden auf dem Zimmer des inzwischen verstorbenen Eor- reglia Taborelli gefunden, desselben Individuum-, in dessen Koffer die scharf geladene Bombe vor dem Denkmal auf der Ealle Mayor platzte und der dabei zerrissen wurde. Minister auf -er Anklagebank Vor dem Reichsgericht zu Kopenhagen begann der TensationSprozeß gegen den früheren dänischen Mmisterpräfidenten Christensen und den ehemaligen Minister deS Innern, Berg. Der Prozeß wird etwa 4 Wochen dauern. Die Anklage lautet gegen beide Angeklagten auf grobe Pflichtverletzung. Christensen wird beschuldigt, daß er trotz aller Mitteilungen, die seinen Verdacht gegen den früheren Justizmimster Alberti, den großen Schwindler, hätten erregen müssen, nichts getan habe, um Al berti an dem Mißbrauch deS Amtes zu seinem eigenen Vorteil in mehreren Fällen zu verhindern. Berg wird vorgeworfen, daß er versäumt habe, die nötige Ausficht über Alberti auSzuüben und eine eventuelle Untersuchung vorzunehmen. Rußland Ein Vorfall, der wie eine Episode aus einem Lustspiel Gogol- anmutet, hat fich in einem rus sischen Gouvernement abgespielt. Der „B. L-A." berichtet hierüber: Der Gouverneur von Kostroma, Weretennikow, ist plötzlich verabschiedet worden. Der Grund dafür ist ungemein erheiternd: Were tennikow überließ den gesamten Geschäftsgang seinen Untergebenen und unterschrieb alle Amt-- papiere, ohne ihren Inhalt zu lesen. Unlängst „Nein, Mamscllchen; ich will es aber gleich be sorgen, auch den Platte rufen, sonst wird unser Kind »»geduldig." „Wäre wohl das erste Mal", sagte lachend die Tante. „Ist meine Schwägerin schon auf und die andere» Gäste?" „Ich weiß es nicht, Mamsell, da müssen Sie Blanka fragen, die hat ja die Bedienung von de» Herr- schaflei: aus der Stadt. Aber unser Geburtstagskind ist schon bei Wege; sie guckte vorhin zum Fenster hinaus, frisch und rosig, und fütterte die Tauben. Karo wrang wie besessen in die Höbe und leckte ihr die Hände." „Hast Du den Kaffee fertig, Suse?" „Na, ob!' „Und sehr schön und stark? - Dann bringe auch das Backwerk und sorge draußen für alle, auch für den armen Friede, dem es am nötigsten ist, wenn er nach Hause kommt, etwas Warmes tu den Magen zu be komme». Für die beiden Herren kann der Kaffee frisch gemacht werden. — Und nun verzeih Deiner alten Herrin die Hcsl igkeit. wir wollen uns au Rösels Geburtstag nicht erzürnen." „Nein, gcwiv nicht. — ich kenne ja meine gute Frau lange, lange Jahre." — „Na, Herr Platte, mi mal los, — die Lichter an gesteckt und :aan zn.m Frühstück. Ihnen ist gewiß nickt gn: zu Mui. schau so früh auf dem Zeug und nichts im Magen. Was halten Sie aber da Schönes in der Hauo? Göttchen, solch herrliche Blumen habe ich ja mein Lebtag uicki gesehen. Von wo sind die her, wahr scheinlich ans Berlin?" „Ach nein, das glaube ich nickt", meinte der Diener, „das ist zu weit sür den Transport frischer Blumen. Ein Bote brachte sie gestern und der Herr trug mir auf, den Strauß nur in die Hand des Fräulein- -u -eben, wenn er noch nicht da sein sollte." (Fortsetzung f-lM .