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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191005046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100504
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-05
- Tag 1910-05-04
-
Monat
1910-05
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 04.05.1910
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NemeAe Nachrichten nnd Depeschen Vs« S. Mal. Wie». Die Gattin des Oberleutnant* Hof. richt« erklärte neuerdings einem Redakteur der „Zeil", daß fie bithrr noch nicht- Bestimmles wegen ihrer Zukunft in Außficht genommen hab«, da fie nicht wisse, ob fie morgen noch lebe, oder ob sie sich wegen der großen Aufregung zum Fenster herauistürzen werd«. Wien. Infolge de- seit 36 Stunden anhal tenden wolkenbruchartigrn Regen- besteht ernste Hochwassergefahr. AuS allen Lande-tetlen wird em rapide- Steigen der Flüsse gemeldet. Pari». Auf Anordnung der Militärbehörde werden in ganz Frankreich, speziell in Part-, die Gicherheit-behörden eine große Revision derjenigen Listen vornehmen müssen, welche die Personen ver zeichnen, die bisher in einen Spionageprozrß ver wickelt, wegen Spionage bereit- vorbestraft oder der Spionage verdächtig erschienen. ES find Vorkeh rungen getroffen worden, damit im Fall« einer Mobilmachung die Betreffenden innerhalb 24 Stun den ausgewiesen werden können. In einige« Gegenden, namentlich in Güdfrankreich, wo in den letzten Jahrzehnten mehrere Spionageprozeffe stattgefunden haben, hat diese Maßnahme der Militärbehörden große Erregung hervorgerufen. Verschiedentlich haben Protestversammlungen statt gesunden, in denen scharf Stellung genommen wurde gegen diese Anordnung des KnegSmintster-, um so mehr, al- auf den ominösen Listen auch Personen verzeichnet sein sollen, di« schon in «in«n Spionageprozeß verwickelt, j-doch freigesprochrn wurden, da man ihnen keine Schuld nachzuweisen vermochte. Einige Abgeordnete haben sich oorge- nommen, über diese Verordnung in der Kammer zu interpellieren. Dü,!trche« Die Hafenarbeiter und die Metallarbeiter haben die Arbeit ntrdergelegt und sich mit den streikenden Bauarbeitern zu Kund gebungen vereinigt. GS kam zu Zusammenstößen mit der Gendarmerie, wobei mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. — Die Streikzwtschenfälle dauerten gestern bis lief in die Nacht hinein an. Nachmittags sammelte sich an der protestantischen Kirche ein Hause Ausständiger, zog ans den Bahn hof, drang in die Bahnhofslokalitäten ein und griff die Dragonerpatrouille an, die heranzog, um die Ruhestö cer zu zerstreuen. Die Dragoner konnten auf dem Bahnhofe nichts auSrichten, fie gingen -war gegen die Demonstranten vor, mußten aber einen Augenblick zurückweichen, da die Kundgeber in übermächtiger Zahl auf fie eindraugen und mit allerlei Geschaffen bombardierten. Mehrere Per sonen wurden verletzt. Ein Bataillon deS 7S. Infanterieregiments ist eingetroffen und noch abeud- an die am meisten bedrohten Stellen der Stadt verteilt worden. Erst in spätrr Abendstunde trat Ruhe ein. Barcelona. Der französische Aviatiker Leffkps, der gestern in ziemlicher Höhe einen Flug aus- führle. ist infolge eine- MotordefekteS mit seinem Apparat abgestürzt. Die Flugmaschine wurde zer trümmert, der Aviatiker leicht verletzt. Kauftautinopel Die jungtürklsche Kammer. Partei beschloß, ihren am Mittwoch gesoßten Be- schluß, die Pensionen der Schwiegersöhne deS SultanS zu streichen, rückgängig zu machen. Da mit ist die Gesahr einer MinisterkrifiS beseitigt. Saloniki. Die in der Richtung von Gilan flüchtenden Arnauten wurden von den türkischen Truppen bei Morawa etngeholt und unter heftiges Artilleriefeuer genommen. 400 Arnauten blieben aus dem Platze, dec Rest entfloh. Ue-küb. Die Verluste in der Schlacht bei Katschanik betrugen nach übereinstimmenden Mel dungen auf feiten der Türken 400 Tote und 200 Verwundete. Truppenverstärkungen treffen all mählich ein. Fundamt Oberlungwitz. Gefumde«: 1 Unterrock, 1 Regenschirm, 1 Geldtäschchen, 1 Kleiderstoffcest, 1 Fingerring, 1 Wagebalken. 1 Damenhandtasche, l Damengürtel. verlöre«: 1 Paket Anzugstoff, 1 Geldtasche, 1 Portemonnaie mit Inhalt 1 Bund Schlüssel, 1 Damengürtel. Der Fund von Sachen ist unverzüglich im Rat haus Oberlungwitz zu melden. Bezahlt in Mark für 50 L» M. M. Ochsen 74-76 SS - 72 60-66 Bullen NSlber 52—56 80-86 48-5078-78 42—4L 70-73 Schafe 36 - SS «6—63 Schweine 67 60 >56 -59 50—62 Emulsion Kalben und Küh 75—78 70-74 67-6870-71 65-66 68-69 64-68 58-62 69 71 65-68 SO-56 42-48 72—74 SeHeod- i »qia<in- «rw9»t 43—4486—88 40-4177-79 ') Bet Schweinen verstehen sich die Lebendgewichts preise unter Vewährung von 20—25 kx Tara für je l Schwein, die Schlachtgewichtspreise ohne Schwergewicht. Kleine Ehronit * Ja -er Hofrichteraffäre erfährt das „Berl. Tagcbl." auS Wien: Oberleutnant Hofrichter ist, I. Mastlämmer u. jüngere Mast. Hammel 2. ältere Masthammel . . . Nur Ich! mit diel« Marke-dem Mischer — dem Garantie» Seichen de8 Scott» schen Verfahrens t Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich »m großen verkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Man, sondern nur in versiegelten Oriainalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch). Scott <K Bowne, G. m. b. FrankHirt a. M. Bestandteile: Fernster Medizinal-Levertran 150,0, prima Glyzerin b0,0, unterphoSphorigsaurer Kalk 4,3, unterphoSvhorigtaureS Natron 2,0, pnlv. Tragant 3,0, feinster arab. Gummi pulv. 2.0, destrk. Wasser I2v,o, Alkohol II,0. Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt-, MandU* und Gaultheriadl je S Tropfen, GchlachtMoymarkt i» Schlacht. »»> Viohhofe z» Lhenmih am 2. Mai 1010. Auftrieb: 156 Ochsen, 328 Kalb»» und Kühe, 81 Bullen, 190 Kälber, 614 Schafe, 1882 Schweine, zusammen 3251 Tiere. — Unverkauft bliebcu zurück: 30 Rinder, 26 Kälber, — Schaf«, 56 Schweine. Tüchtiger Appetit stellt sich ball» ein bei regelmäßigem che brauch von Scotts Emulsion, wodurch die geschwundene Kraft und mit ihr auch die Schaffenslust zurückgewonnen wird. Für Erwachsene und Kinder gibt es kein besseres Kräftigungsmittel als 3. mäßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe) . . . l. vollflrischige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1'/« Jahren») . . 1». ausgesuchte feinste Qualität— ca. 10 Monate alt —») 2. vollfleischige») .... 3. gering entwickelte,sowie Sauen und Eber») Kirchennachrichten. Marochie St Krinitatis z» Koyeustei«--rastt-al. Donnerstag, den 5. Mal, Himmelfahrt Cbristi. Früh 7 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Herr Paswr Schmidt. Vormittags 9 Uhr Festgottesdicnst. Predigt über Eph. 1, 20—23. Herr Pastor Schmidt. Kiichenmusit: „Es fährt heute GotteS Sohn hinaus zu seine» Vaters Thron,» v. Lasilius Förtsch. Marochie St-k^riflspy-ri z»K«tze»stei»-Kr»ß1-«l. Am Himmelsahrtsseste, vorm. 9 Uhr Hauptgottcsdienst, Predigt über Eph. l, 20—23. Herr Pfarrer Albrecht. Kirchenmusik. Nach dem Prcdigtgottesdienst Beichte und Kommunion. Herr Pfarrer Albrecht, Nachm. halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Borm. 9 Uhr Prcdigtgottesdienst im Hüttengrundbetsaale. Herr Pastor Dybeck. Vorm. N Uhr Kommunion im Waisenhaussaale. Herr Pastor Dybeck. Mo« Hverlmrgwltz. Am Himmelsahrtsseste, den 5. Mai 1910. n) Hauptkirche: Borm, halb 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Eph. 1, 20—23. Herr Pfarrer von Dosky. Vorm. 10 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahles. Herr Pfarrer von Dosky. Nachm. 2 Uhr KindcrgotteSdienst. Nachm. 3 Uhr Tausgottcsdienst. d) Nebcnkirchc: Vorm, halb 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Eph. 1, LO—23. Herr Pastor Schödel. Vorm. 10 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahles Herr>Pastor Schödel. Jünglingsvercin nachmittags halb 2 Uhr Spaziergang nach Kuhschnappel. Mo» EerS»orf. Am Himmclsahrtssest früh 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Kirchenmusik: „Herr, bleibe bei uns". Dreistimmiger Knabenchor. Nach beendetem Gottesdienst Beichte nnd Feier deS heil. Abendmahls. Kollekte für das syrische Waisenhaus zu Jerusalem. Nachm. halb 2 Uhr Kinbergottcsdienst. Abends 8 Uhr Btbelstunde im Oberdorf bei Herrn Traugott Schwalbe und im Unterdorf bei Herrn Kohlen händler Teichner. Mo» Arsprvng Donnerstag, den 5. Mai (Fest der Himmelfahrt), vorm halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittag« halb 2 Uhr Missionsstunde. Pl» ««suche ihres «rüder-, de» russisch«» Ge sandten Barop v. Nolf, in L)r«rd;n. — In Bor. stsdt Katzitz stürzte am Sonnabend eilt «jährig« s Mädchen au- tzer im zweiten Geschoß de- Hauses Nr. 1« tzer Woldemarstraße besindltchen elterlichen Wohnung in den Hof hinab. Wunderbarerweise kam da- Kind mit leichten Verletzungen davon. Die Kleine war, nm nach ihrer im Hofe mit dem Aushängen von Wäsche beschäftigten Mutter zu sehen, auf den Sim» de- Kammersenster» gestiegen, wobei fie da- Uebergewicht bekam und abstürzte. nr- Beim Klettern auf den Kelsen de- Rabenauer Gründe- zwischen Äabenaürr Mühle ynd Coß- mannSdorf stürzt« am Sonntag der 16 Jahre alte Kontorist Kurt Stelzner in die Tiefe und zog sich einen schweren Schädelbruch, einen Bruch des rechten ArmeS, Knteverletzungen sowie auch inneren Bluterguß zu. * Leipzig, 2. Mai. Ein 27jähriger Kellner auS Großlriningen richtete von Leipzig auS an einen Arzt in Weimar ErpreffungSbrirse, in denen er unter der Behauptung, daß sich der Arzt vor Jahren in der Sprechstunde an Patientinnen fitt« ltch vergangen habe, Schweigegelder in Höhe von Mehreren Hundert Mark forderte. Der Arzt be- stritt zwar daS Vergehen, erklärte sich aber anfang« -Ur Zahlung einer Ä ldsumm« bereits später über, sandte er vernünftigerweise die Erprefferbrief« der Leipziger Kriminalpolizei; di« den Schreiber aus findig Machte Und jetzt m Hast nahm. * Meitze», 2. Mai. Im Schröterschen Stein, bruche bet der KarpfenscheNke wurden gestern vor mittag zwei Arbeiter durch herabfallendeS Gestein getroffen und getötet. Der eine ist unverheiratet, während der andere eine Witwe mit fünf unmün digen Kindern hinterläßt. * Walphrt», L Mai. Beim Füllen des SchleifapparateS erlitt in der MeinSberger Holz- schleiferei der Arbeiter Sternkopf eine schwere Ftngerverletzung. Er fiel hierbei in Ohnmacht Und pel derart mft dem Kopfe qus dcü^Boden, daß ec. .noch eine Gehirnerschütterung davontrug. ' Mittweida, 2. Mai Der Fall Fischer hält noch immer die Gemüter in Aufregung. Be zeichnend für Fischer ist, daß er das Vieh seines ObstguteS mehrmals verkauft«. An einem Börsen- objrkt von etwa 2'/, Millionen Mark in Prämien. Geschäften war er beteiligt. DaS Fehlschlägen dieses Unternehmen- führte den Zusammenbruch herbei. * Zwickau, 2. Mat. Der Unterolfizier Hummel deS hiesigen Jnf.-Regiment- Nr. 133, der Sohn eines hiesigen Gewerbetreibenden, wurde in der Wohnung seiner Eltern entleibt aufgefunden. Er hatte sich mit Leuchtgas vergiftet- Den Anlaß zu der Tat soll Furcht vor Strafe gegeben haben. * Zschorla», 2. Mai. Am Sonntag nach, mittag wurde durch ein Schadenfeuer das Wohn, hau- des Maurers Trommer hier, das außer dem Besitzer noch von drei armen Familien bewohnt wart vollständig in Asche gelegt. Es stellte sich heran-, daß Trommer dat Feüer selbst angelegt hatte; auch wurde ihm nachgcwiesen, daß er be- reit- drei Stunden vorher versucht hatte, daS HauS in Brand zu stecken, was ihm aber nicht gelang. Der hartnäckige Brandstifter wurde in Haft genommen. * Reicheubach i. B, 2. Mai. Ja der Nacht zum Sonntag traf aus Dresden auf dem oberen Bahnhof ein junger Mann ein, der am Morgen durch Ankauf einer großen Anzahl Bücher Ver. dacht erregte. Beim Verhör durch die Polizei ge> stand der Bursche, in seiner Stellung als Schreiber 1700 Mark unterschlagen und damit daS Weile gesucht zu Haden. 300 Mark hatte der Unredliche, der Janke heißt und 1S Jahre alt ist, bereit- ver« praßt. * Oberueuschäuberg b. Olbernhau 2. Mai. DaS dreijährige Söhnchen d«S Hüttenarbeiters Albin Rösch, welche- seinen Geschwistern nachlief, fiel derart unglücklich die Treppenstufen hinunter, daß e- sich schwere Verletzungen zuzog, an deren Folgen der Kleine verschieden ist. * Oberwiesenthal, 2 Mai. Am Sonntag vormittag hackte sich der Maurer Moritz Fischer derart in die Hand, daß fie nur noch an einigen Fleischteilen hing. * Glosse» bei Pirna, 2. Mai. Der seltene Lag der goldenen Hochzeit sollte dem hiesigen Jubel paar Gteln zum UnglückStage werden. Als sich die Ehefrau Auguste am Dienstag auf dem Boden ihres Wohnhauses zu schaffen machte, brach sie durch die etwas morsche Decke und'zog sich schwere innere Verletzungen zu, an deren Folgen die Ver- unglückte am Sonntag, ihrem goldnen Hochzeitstag, verschied. * Zittau, 2. Mai. Etwa 150 Gchmiedemeister au- allen Teilen Sachsens gaben sich am Sonntag hier ein Stelldichein zur Abhaltung des S. Ner- dandstageS des Sächsischen Schmiede-Jnnungsver- bandes. Die Hauptversammlung, die etwa sechs Stunden in Anspruch nahm, begann 11 Uhr vor» mittags in den Sonnensälen unter dem Vorsitz des Gchmtedemeisters Liedtke (DreSdenV AuS dem Jahresbericht ging hervor, daß dem Verband« zur zeit 38 Innungen mit 1622 Mitgliedern ange- hören. Nach dem Kaffenbericht, den Herr Focke (Dresden) gab, schloffen Einnahmen und Ausgaben mit 1670 M ab. und das Vermögen dcS Ver- dandis beträgt 1433 Mark. ES folgten dann Berichte und Referate über BerusSange egenheilen. Zum Schluß wurde der Gesamtoo stand etnstm mig wiedergewählt und als Ort des nächsten Sächsischen SchmiedetageS Freiberg gewählt * Altenburg, 2. Mai. Im Begriffe, den Tanzsaal zur Maifeier der Altenburger Genoffen zu schmücken, stürzte der Gastwirt Krug in Münsa von der Leiter in den Saal und brach beide Arm« und eine Rippe. Außerdem zog er sich eine Ver stauchung der Wirbelsäule und schwere Kopfv r. letzungen zu. Jahre bei der französischen Fremdenlegion in Algier gedient. * «in Bettler mit 80000 Ml «erwöge» Rach der „NugSb. Postzeilung» soll der im Alter von 67 Jahren in Aua-burg verstorbene ledige, ehemalige Zimmermann Johann Mayr, ein stadt bekannter Bettler, 80000 Mk. Vermögen hinterlassen haben, das mangels erbberechtigter Verwandten dem FiSkuS zusällt. * Die Hammelherde als Verkehrshindernis. Als ein Personenzug von Kiel sich auf der Strecke nach Rendsburg befand, mußte plötzlich auf freiem Felde gehalten werden, weil sich eine — Hammel- Herde auf dem Bahndamm befand. Die Bemühungen der Beamten, die Tiere zu vertreiben, scheiterten an dem bekannten Starrsinn der Schafe; auch da« Pusten, Zischen und Fauchen der Maschine schienen die Hammel als Belustigung anzusehen, denn sie drehten sich um, glotzten die Lokomotive an und blökten. Schließlich kam ein Schaffner auf die witzige Idee und bellte den Bahndamm entlang wie ein Hund, und nun stob die Hammelherbe aus einander. — Für die Wahrheit dieser ganz netten Er zählung können wir uns allerdings nicht verbürgen seitdem er daS Geständnis abgelegt hat, vollständig gebrochen. Frau Hofrichter hat sich von dm Aufregungen der letzt«» Tage ziemlich erholt. Sie beabsichtigt, Schritte zur Scheidung ihrer Ehe einzuleiten Sie will auch für sich und ihr Kind um Namensänderung äiicköyEn. Nach Erledigung ihrer Angelegenheiten will sie ihren Wohnsitz iu Breslau nehmen und dort in hauswktfchnstlichcr Stellung in einem Pensionat tätig sein, da« Verwandte von ihr besitzen. Nach einer Entscheidung de« Militärobergerichtes ist, das Geständnis nur dann al- Milderung-grnnd zu betrachten, wenn der Schuldige leicht hätte fliehen oder unentdeckt bleiben können. Beides ist bei Hofrichter nicht der Fall. Aber noch ein zweiter, viel verderblicherer Umstand gestaltet das Geständnis aller Aahrschtinlichkeit nach sür Hofrichter zu einer Katastrophe. Der, S 241 der Militärstras- prozeßordnung sagt ausdrücklich, öäß auf Todesstrafe nur dann erkannt werden kann, wenn die Toit durch ein Geständnis oder durch die Aussage von zivei Mitschuldigen rechtlich bewiesen ist. Tatzeugen und Mitschuldige haben in vorliegendem Falle bekaniulich gefehlt, und es wäre ohne das Geständnis Hofrlchiers nie möglich gewesen, ihn zum Tode zu verurteilen Die Ansicht, daß ein Widerruf des Geständnisses den Vollzug der Todesstrafe unmöglich mache, wird von hervorragenden Kriminalisten als irrig bezeichnet. Hofrichters Geständnis war also gleichbedeutend mit einem unabwendbaren, selbst provozierten Todesurteil, dem Urteil auf Tod durch den Strang. Auch ein eigent liches Begnadigungsrecht existiert nicht. Hofrichter droht aber nicht nur der Tod durch den Strang, sondern auch die schmählichen Rechtsfolgen dieser Todesstrafe, und zwar zunächst die Ausstoßung aus dem Heere, während beim Tode durch Erschießen lediglich die Kassation eintreten würde. * Unwetter im Antonini. Im Fuldatal ist starker Schneefall eingetrcten, so daß die Umgegend von Fulda; die Schönberge und der Meißner morgens den Anblick einer Winterlandschaft boten. Die Baumblüte ist strichweise vernichtet. * Hsotsnuglück. Im Krieg-Hasen von Pola ist ein Boot mit fünf Matrosen gekentert. Drei wurden gerettet, zwei ertranken. Die Leichen wurden durch Taucher geborgen » Thphusepidemie. In Schwäderbach in Böhmen ist der Typhus ausgebrochen Zwei Mädchen und ein junger Mann im Alter von 15 bis j6 Jahren find der Krankheit bereits erlogen. * Bäckereiarbeiter-AuSstand. In Rewyork sind 10 000 Bäckereiarbeiter in den Ausstand getreten. Sie fordern eine Lohnerhöhung und bessere Arbeits bedingungen. * Brvtmangel ia Persien. Aus Teheran wird gemeldet: Gestern nachmittag wurde der Sipahdar auf dem Kanonenplatz von der Menge, hauptsächlich von Frauen, angehalten und bedroht. Ein Fenster seines Wagens wurde zertrümmert. Dieser Akt ist die Folge von Brotmangel Die Bäcker können kein Brot mehr backen, da die persischen Grundbesitzer ihre Kornvorräte zurückhalten. Die Menge zog alsdann zur russischen Gesandtschast, um sich dort zu beklagen. * Htnticht««-. Zn Luzern wurd<gestern vor mittag der Raubmörder Mathias Muff mit der Guillotine hingerichtet. Er hatte in der vorjährigen Weihnachttwoche den Pächter Bisang, dessen Frau und zwei Knechte in Ruswil bei Luzern ermordet und nach vollzogenem Raube Scheune und Wohn haus angezündet. *»Em Gold-Ackcr. Der Acker eines Land- mannes in Friedland (Mecklenburg) ist als gold- haltig sestgestcllt worden. In einem Kilogramm der Erde sind 0.3 Gramm Gold gefunden worden. Es werden Untersuchungen dahin angestellt, ob der Goldgehalt von solcher Mächtigkeit ist, daß ein systematischer Abbau vorgenommen werden kann. * Wege» »«glücklicher Liebe vergiftete« sich in einem Hotel in Eger der Fähnrich deS Landwehr- JnsanterieregimentS in Eger, Mirsch aus Reichenberg und die 23jährige Kellnersgattin Katarine Zimmer mann aus Reichenberg mittels Blausäure. * Selbstmord eine- Ehepaares. Ein in Köln-Nippes wohnender Reisender und dessen Ehe frau begingen gestern Selbstmord. Während der Reisende sich erschoß, stürzte sich die Frau in den Rhein. » Schtidaagsllagc iu der hohe« Aristolratie. Prinz Ludwig von Bourbon hat, wie aus Rom gemeldet wird, grgen seine von ihm getrennt lebende Frau, eine geborene Gräfin Weiß-Walbranca, die Ehescheidungsklage angestrengt. Die Klage soll durch den intimen Verkehr der Prinzessin mit dem Maler Camporiani begründet sein. Die Prinzessin be hauptet dagegen, die Klage habe nur den Zweck, sic zu verlassen und die Kinder,^die sic bei sich habe, dem Vater au-zuliesern. Sie werde aber beweisen, daß der Prinz unwürdig ist, die Erziehung seiner Kinder zu leiten. » Ei« kleines Erlebuis der Baroai« Baughnn. Französischen Provinzblättern zufolge wurde die Baronin Vaughan, die morganatische Gattin deS verstorbenen Königs Leopold, als sie mit ihren Kindern im Wagen das Schloß Balincourt im De partement Seine et Oise verließ, von einer Frau, die plötzlich in einem Automobil austauchte, mit einem Revolver bedroht. Die Frau feuerte jedoch nicht ab und fuhr rasch davon. ES heißt, diese Frau sei eine Schwester der Baronin Vaughan und habe sich an ihr wegen verweigerter Gcldenlschädi- gung rächen wollen. * Z« eiuem gewaltige« Krieg wider die Maikäfer hat sich die Focktverwaltung der Letzlingcr Heide, wo Kaiser Wilhelm bekanntlich vft Hosjagdcn abhält, gerüstet. Sie hat sich 120000 Mk zur Bekämpfung der Schädlingezur Verfügung stellen lassen. » Vermißter Geueraldirettor. Seit acht Tagen wird in Budapest der Generaldirektor der ungarischen Vertretung der Scott Emulsion-Gesellschaft vermißt Er soll in den letzten Jahren 600000 Mark im Spiel verloren haben * Znrückgekehrter Aah»e«fiüchtlinß Bei der Militärbehörde in Düsseldorf stellte sich freiwillig der Musketier Grünewald vom Infanterieregiment Nr. 53 in Köln. Der Soldat war im Jahre 18S2 fahnenflüchtig geworden; er hatte sich in verschiedenen Ländern aufgehaltcn und zuletzt 8 1 vollflrtschigr, auSgemästet«, höchsten SchlachtwerteS biS zu 6 Jahren 2. junge fleischige, nicht auSge- mästelr u. ältere auSgemästet« 3. mäßig genährte junge und gut genährte ältere .... 4. gering aenährte jeden AlterS 1. vollfleischigr,auSgemSstete Kal ben höchsten SchlachtwerteS 2. vollfleischige,auSgemästeteKühe höchsten SchlachtwerteS bis zu 7 Jahren ....... 8. ältere auSgemästet« Kühe und wenig gut entwickelte jünger« Kühe und Kalben.... 4. mäßig genährte Kühe und Kalben 5. gering genährte Kühe u.Kalben 1. vollfleischig«,höchsten Schlacht werteS 2. mäßig genährte jünger« u. gut genährte ältere .... 3. gering genährte .... Rinder laauSgesuchtefetnst.Qual. Oesterreichische Rinder . . . 1. feinste Mast-(«ollmtlch-Mast-) und beste Saugkälber . . 2. mittlere Mast- u. gute Saug kälber 3. geringe Saugkälber . . . 4. ältere gering genährte Kälber
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