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gleich»« bedingt ist. Wie stch der Voykottgedanke »ntw ck.ln und wir und mit welchem Erfolg« er zur Ausführung gelangen wird, darauf darf man gespannt sei«. »Snifche ««pfi.dltchkeit In einigen Orlen der Nordmark hatte die Untersuchung eingesührten dänischen Schlachtviehs bet einer Anzahl von Rindern Tuberkulose ergeben. Die kranken Tiere mußten natürlich von den dä- Nischen Lieferanten zurückgenommen werden. AuS diesen einfachen Tatsachen hatten die dänischen Blätter ein sü'chterlichrS Komplott gemacht, da von der bösen preußischen Reprerung gegen da- gute Dänemark geschmiedet sei. Dänische Veterinär« ärzte verurteilten die preußische Untersuchung-. Methode in Grund und Boden, und die Blätter behaupteten, nach FlenSburp, Kiel und Apenrade seien von Berlin auS Kommissionen entsandt worden, die beauftragt seien, auS politischen Gründen die Einfuhr dänischen Schlachtviehs- auf deutsche» Reichsgebiet gänzlich abzuschneiden. An alledem ist kein wahre- Wort, Kommissionen sind weder vom preußischen Landwirtschaft-Ministerium oder dem R ichSgesundheilSamte noch sonst einer amt lichen Stelle entsandt worden. Der Sachverhalt ist lediglich der eingang» festgestellte. Keine vesnch»reise de» Erzherzog» Franz Ferdinand Die von Lonoon au» verbreiteten Gerüchte, daß der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand im Mai dem Zaren in Petersburg und dem Sultan in Konstantinopel Besuche abstatten werde, werden in Wiener unterrichteten Kreisen al- völlig unbe. gründet bezeichnet. Bei der Einweihung de» Ozean-graphische» Museum» von Moneo am Dienstag war der Kaiser durch den Groß- admiral Koester, Frankreich durch d n Minister des Aeußeren, Pichon, vertreten. Die EinweihungSrede hielt Fürst Albert von Monoco selbst. Der Fürst ist selbst eine Kraft auf dem Gebiet der Ozeano. graphie, auf seinen beiden Jachten hat er die Meere durchkreuzt und sich speziell mit Tiesse«- studien befaßt. Zu der EinwelhungSfeirr hatte sich trotz seine» Alter» auch Ernst Haeckel, der be rühmte deutsche Naturforscher, der vornehmste Ver treter de» Moni-mu-, eingefunden. Italic«. Der neue Ministerpräsident Luzzelti, der gleich dem römischen Bürgermeister Nathan JSraelit ist, arbeitet rüstig an der ihm vom Könige übertragenen Bildung de» Kabinett». Er hofft, sein« Aufgabe schon am heutigen Mittwoch zu erledigen. Der Personenwechsel ändert wenig an der inneren Politik Italien», an seiner auswärtigen Politik garntcht-. England. Die groß» Debatte um da» Vetorecht de» Oberhauses hat im englischen Unterhause ihren Anfang genommen. Zu den Resolutionen de» Premierminister» ASquilh wurden gleich am ersten Sitzung-tage nicht weniger al» 40 Unteranträge eingebracht. Die Debatte wird stch also sehr lang- wierig gestalten. Die konservativen Blätter er- warten, daß au» den Verhandlungen nicht» Post- tive» herau-kommen und daß die Regierung As quith zurücklreten wird. Auf de« Balk«» muß der Friede für absehbare Zeit erhalten bleiben, sonst geraten nicht nur die Fürsten und Regierungen der Balkanstaaten, sondern auch der Zar in Miß kredit. Günstiger» Ergebniff», wie sie die B-suche des Bul^aienkönig» Ferdinand und de» Serben- kö ig» Peter am Zarenhof« sowie de» bulgarischen KöaigSpaares in Konstantinopel gezeitigt haben, gibt e» ja garnicht, wenn die darüber herauSgr- gebenen amtlichen Mitteilungen in allen Stücken zutri ffen. Ob Serbien die Freundschaft Rußland« wirklich um den Peet» der Abdankung de- Königs Peter, al- Mitschuldigen an dem blutigen König», mord, erkauft hat, und ob Kronprinz Alexander nach der Rückkehr seine» Baler» den serbischen Thron besteigen wird, da« muß die nächste Zu- kunft lehren. Bon Rußland au» macht König Peter zunächst dem Sultan in Konstantinopel seinen Besuch. In «besstuio» wickelt sich der Th onwcchsel doch nicht ganz so glatt ab, wie eS anfänglich hieß. Bei der Unge» nauigkelt und Unzuverlässigkeit der au» Oli» Abeba einlaufenden Meldungen läßt stch ein klare- Bild dr Tltualion nur schwer gewinnen. Der Negus MeneUk II. lebt noch. Die Auflehnung e'niger Slammeshauptleute gegen den proklamierten Thronfolger Lidji Jassu scheint erloschen zu sein; dagegen ist eS noch immer nicht über jedem Zweifel nhaben, ob der Einfluß der ränkesüchtigen Ka»seitn Taitu schon völlig gebrochen ist. Ihr Anhang soll stark zujammengeschmolzen und fie selbst entschlossen sein, in ein Kloster zu gehen. Es bleibt aber der Gang der Dmge noch abzu« warten. Die Unruhe» i» der Regerrepublik Liberia Ernste Unruhen sind, wie ein von Kap PalmaS eing--u offener Dampfer berichtet, in der Neger, republik Liberia und der angrenzenden französischen Eiferbunküste neuerding» au«gebrochem Am Kap PalmaS wurden Faktoreien ntedergeriffen und 34 französische Ansiedler getötet. Dabei soll es zu Kämpien zwischen den Libertern und den Stämmen der Elfendeinküüe gekommen sein, wobei erstere Maschinengeweh r benutzten. Di« dort lebenden Weißen find sehr bedroht. OertNcheS und Sächsisches. *— Au» de« »ltcruhauf, tn» Lebe» treten in den ersten Tagen nach Ostern ein« sehr große Zahl junger Leute, die, nachdem fie auS der Schule entlassen und konfirmiert wurden, nun in die Lehre oder sonst in eine andre Stellung kommen. Sie gelangen nunmehr zumeist nie wieder in so enge Beziehung«« zu den Eltern, wie bisher und gleichen Bäume«, die in neuen Boden verpflanzt werden, d« Gewöhnlich freilich nicht so viel Nahrung spendet, wie der erst«. Au» der sonnigen Kindheit treten fie nun hinein in ihre Lebensaufgabe und Beruf»- «rbeit. Still wird fie kau«. In unsern Lagen und unsern Landen greift da» bewegte L<ben der Zeit mit ihren Sorgen und Kämpfen in alle Ar- britSstätten und Häus«r fühlbar und unaufhörlich hinein, und schwerlich darf hier wohl jemand da« Glillrben einer weltfernen Oase erwarten. Ernst wird da» Leben alle anfaffen, wie ja auch da« Sprichwort sagt, daß nicht Herrrnj ihre ihrer harren. Für so manche ist die» freilich eine Wohltat, stch nun unter strenger.» Kommando fügen zu müssen, da die Eltern nicht selten in zu großer Nachsicht dem jugendlichen Leichtsinn nicht energisch genug «ntgrgentreten. Emen schweren Uebelstand andrer Art aber zeigt da» moderne Leben beim Eintritt eines Lehrling» in große Betrieb», wo der Ches den jungen Mann kaum kennt, noch weniger sich um sein Wohl zu kümmern vermag und wo seine ArbeitSgenoffen oft nur wenig Jnterrff« an ihm nehmen: da- ist die verhältnismäßig nicht geringe erzieherische Beeinflussung der jungen Leute in Jahren, wo fie deren am meisten bedürfen, da in diesen Zeiten die Eindrücke der äußeren Welt am stärksten auf fie wirken. Und wie schädliche, serlen- vergiftende Mächte find da ost an der Arbeit, so daß die relioiös-fittliche Gedankenwrlt, wie sie von Hau- und Schule eifrig gepflegt wurde, nicht selten im Handumdrehen in alle Winde verflogen scheint! Möchten daher alle Eltern, Lehrherren und Dienst. Herrschaften sich gerade jetzt bewußt werden, daß fie die sittliche Pfl.cht haben, streng darauf zu achten und alle Maßnahmen anzuwenden, daß die ihnen anvertrauten jungen Geister in Zucht und Ordnung verbleiben und nicht gleich von den ersten Gefahren de- Leben- niederger ssen werden. Den jungen Scharen aber rufen wir bei ihrem Eintritt inS Leben zu: Rein bleibe die Hand, wie da-Ge. wissen, rein drr Sinn und stark der Wille! Dann kümmern Euch die Gefahren und die Hindermfi-, die da« rauhe Leben Euch bereitet, nicht. Und Glück sei Euer Geleite auf allen Euren Wegen! *— Wetterau-ficht für Donnerstag, den 31 März: Nordöstliche Winde, veränderliche Bewöl. kung, kühl, kein erheblicher Niederschlag. *— Mit heftigem Schneegestöber, das den ganzen Vormittag und auch die Mittagsstunden über anhielt, v«rs«chte heute der Winter einen neuen Vorstoß. Ab«r eS scheint, als fehle dem alten Grimmbart Heuer jede Kraft, denn die Flocken verflüchtigten sich unter dem Einfluß der milden Temperatur und den wärmenden Strahlen der Frühlingssonne gar bald. Draußen auf den Feldern und auch teilweise auf den Dächern er freut sich der Schnee noch etwas länger seines Dasein». Bald dürste er aber auch hier ver. schwunden sein. Auf den Straßen und freien Plätzen hat sich wieder der allbekannte „Malsch" ringest-llt und hindert nicht nur Fuhrwerke, sondern auch Fußgänger. *— kontroll-Versammlung«». Die dies- jährigen F-ühjahr-.Kontroll.Versammlungen im AmtSgerichtsbezuk Hohenstein-Ernstthal finden am 18. und 19. April rm Altstädter SchützenhauS in Hohenstein.Ernstthal statt. — Ort»üblicher Tageloh». Wie die Kgl. Amt-Hauptmannschaft bekannt gibt, betragen die vom 1. September d. I. an festgesetzten ortSüd- tichen Tagelohnsätze für den Bezirk der Kgl. Amts hauptmannschaft Glauchau (ohne die Fürst!. Schön- burgischen Gut-dezirke): 2.50 Mark für erwachsene männliche Arbeiter, 150 Mark für erwachsene weibliche Arbeiter, 1,20 Mark für jugendliche männ- liche Arbeiter und 1 Mark für jugendliche weib lich« Arbeiter; für den Bezirk der grmeinsamen Gemeinde-Krankenversicherung Fürst!. Schönbur- gischer Guttbezirke im Königreich Sacksen: 8,80 Mark für erwachsene männliche Arbeiter, 1,30 Mark für erwachsene weibliche Arbeiter, 1,10 Mark für jugendliche männliche Arbeiter, 90 Pfg. für jugendliche weibliche Arbeiter und 70 Pfg. für Kwder unter 14 Jahren. *— Tie diesjährigen Herbßmanöver. Dem kürzlich gebrachten B«rlchte über die diesjährigen Herbstübungen de- 19. Armeekorps seien noch einige Bemerkungen hinzugefügt. Gewiß'.st, daß sich heute mit Sicherheit noch nicht sagen läßt, wrlche Rolle unserer Gegend bei den militärischen Veranstaltungen zuzedacht sein wird. Betrachtet man aber die Karte unter Berücksichtigung dec gegebenen Grenzlinien rtwa» aufmerlsamer, so läßt sich schließen, daß die Korpsmanöoer voraussichtlich in dem V-errck Stoll berg-Hohenstein - Ernstthal—Zwickau—Aue statt- finden werden. Dls Scheidelinie zwischen den beiden Drvstonen, der 24. und der 40., ist von Mittelbach über OlSnitz—Mülsengrund bi« Haara gedacht. Sie durchschneidet e>n von jeher brUebtrs Uebungsgelände, den zwischen dem Mülsengrund und dcm Lungwitztale gelegenen Höhenzug. Daher ist eS sehr wahrscheinlich, daß in den letzten Tagen der Manöver unsere Ggend stark mit Einquartie rung belegt werden wird. Ebenso wahrscheinlich ist eS auch, daß die Manöver in der Linie Hohen- stkin-Ernstthal—Glauchau wegen deS günst-gen Ab transportes drr Truppen enden. Nun, mögen fie nur kommen, unsere braven Jungen in deS König- Rock. Sie sollen er gut bet un» haben. *— Gemeingefährlicher Betrüger errtwtche». Wie unS mitgeteilt wird, ist in Wien der Techniker Joseph Wenzel Eouard Czapek, geboren am 7. oder 17. Oktober 1874 zu Komotau oder Oberdorf in Böhmen, entwichen und begeht wieder gewerbs mäßig Betrügereien. In der letzten Zeit hat ec besonder- Briesmarkenhändler geschädigt, die ihm auf Grund seiner großartig auSgestattcten Ge- schäfi-briefbogen, auf welchen er sich al- Fabrikant und Grossist in allerlei Aüiomobtlartikeln bezeichnet, Briefmarken für seine angebliche Privatsammlung ohne Vorausbezahlung oder Nachnahme schickten. Al» Gegenleistung verspricht er in seinen Bestell- driefen Asternichische JubtläumSmarken. Welche Namen oder Firmenbezeichnungen er jeweils ge braucht, ist ebensowenig bekannt, wie der Ort, von dem au» er gerade seine Bestellbriefe versendet. E» muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß Ezap-k sich nicht auf Briefmarken beschränkt, sondern wie früher alle nur irgendwie verwertbaren Gegenstände erschwindelt. Wir warnen hiermit vor dem Schwindler. * — Vortrag über vaumwollfrage». Die Handelskammer zu Chemnitz macht die Firmen ihre» Bezirke« darauf aufmerksam, daß am 14 April abend- 8 Uhr in Berlin, Mozartsaal, Nollen- dorsplatz 5, eine vom Deutschen HandelStag ver anstaltete Versammlung staitfinden wird, in der Se. Exzellenz der Staatssekretär deS ReichS-Kolo- nialami», Herr Dernburg, einen Vortrag über Baumwollfragen halten wird. Die Handelskammer ist — soweit der Vorrat reicht — in der Lage, solchen Industriellen und Kaufleuten de» Bezirke-, die an den Baumwollfragen inlereffiert sind, Ein laßkarten zu diesem Vortrag zur Beifügung zu stellen und bittet, Wünsche um Ueberlafsang von Emloßkarten zu der in Frage stehenden Versamm lung ihr umgehend übermitteln zu wollen. * Hohevftein-Ernstthal, 80. März. Am kommenden Sonntag findet in der St. Christo- phoriktrche die feierliche Einweisung deS Herrn Pastors Dybeck, bisher Hilssgeistlicher in Limbach, statt. Hrrr Pastor Dybrck ist bekanntlich vor einiger Zeit anstelle deS zum Pastor von Mülsen St. Micheln gewählten Herrn Pastors Ranft als DiakonuS gewählt worden. * — Postalische». Vom 1. April bis .Ende September find die Poslschalter an Wei klagen schon von 7 Uhr früh ab geöffnet. Der Fern- sprechdienst beginnt um dieselbe Zeit. Weitere Aenderungen im Dienstplan des SommerhaldjahreS treten nicht ein. * Oberlungwitz, 30. März. Am Montag, den 4 April, früh 7 Uhr findet der Wiederbeginn deS Unterrichts in den hiesigen Schulen statt. Um 10 Uhr ist Aufnahme der Neulinge in der oberen Schule, um 3 Uhr in der unteren Schul?. Um 4 Uhr ist Aufnahme und Beginn d-s Unterrichts in der kaufmännisch-gewn blichen Fortbildungsschule. Anmeldungen für diese nimmt Herr Direktor Dr. Groschopp auch noch am Sonntag, den 3. April, von 11—13 Uhr in seiner P ivaiwohnung entgegen. Um 6 Uhr ist Anmeldung und Aufnahme zur Pfl chifm tbildungsschule für die schulentlassene weib liche Jugend im Schulsaal der unteren Schule, während die Ausnahme und der Beginn deS Unterrichts in den Pflichtfortbildungsschulen für die schulentlaffne männliche Jugend am DienStao, den 5. April früh 7 Uhr statifindet. * Luga», 39. März. Der hiesige Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung sür die zu grün dende Aktiengesellschaft für den Bau und Betrieb einer Straßenbahn von Hohenstein-Ernstthal nach O-lSnitz bedingungsweise eine Summe von 10000 Mark bei Durchführung der Bahn über die West- stroße zu zeichnen; cS wird jedoch diese Zeichnung auf 30000 Mark erhöht, wenn dir Bahn bis Oberlugau geführt wird. * Limbach, 39. März. Am ersten Osterfeier- tag verschied hier der Begründer und Direktor der hiesigen Wirkschule, Prof. Willkomm. Drr Ver storbene, 1839 in Chemnitz geboren, war eine Autorität auf dem Gebiete der Wükrrei. Sein Buch „Wirkerei-Technologie" findet überall in Be- rufSkreisen Benutzung. Ec war Mitarbeiter im Patentamte in Berlin und ist auch im König!, sächsischen M nistcrium des Innern als Sachver ständiger tätig gewesen; die Wirkschule leitete Prof. W llkomm über 40 Jahre. * Dresden, 29. März. Zu der Einweisung des Oberpfarrers Dr. Költzsch aus Ch.mnitz, die am Vormittag drS ersten Ostei feiertages in der Dreikönigskirche durch Superintendent Oberkonststo- rialrat O. Dibelius vollzogen wurde, drängte stch eine solche Fülle von Besuchern, daß das Gottes haus schon vor drr Stunde deS GottesüienstbeginnS polizeilich abgesperrt werden mußte. — Oberkon- ststorialrat v. Ctauß scheidet am 1. April aus seinem Amte als erster geistlicher Rat im evang.« luih. Landeskonststo.ium. Ec wurde im Jahre 1896 in die oberste Knchenbehörde berufen. Vor her hatte er das Amt deS Pfarrers u>d Superin- tendenten in Rochlitz verwaltet. D e theologische Fakultät zu Leipzig eh te ihn grlezentlich deS Untverstiätsjubiläums durch Verleihung der theolo gischen Doktorwürde. — Gestern stürzte in den Tho walder Wänden in der sächsischen Schweiz der Sohn drS Redakteurs Fle ßner auS Dresden und erlitt innere Verb Hungen. * Leipzig, 29. März. Vor den Augen seines Vaters wurde am zweiten Feiertag abend in der Gerb rstroße ein drei Jahre alter Knabe von einem Straßenbahn,wagen überfahren. Dem Knaben wurde das linke Bein unterhalb des Knies abgefahren. — Ein in L.-Reudnitz wohnender Chemigraph hatte in der Nacht zum Dienstag sein Bett ver lassen und hierbei unvorsichtigerweise die brennende Küch,ulampe auf den Rand des Bette- seiner mlnn ihm ruhenden Ehesrau gesetzt. Bei plötzlicher Wellung der Schlafenden fiel aber die Lampe in das Veit, wobei sie explodierte und stch das bren nende Petroleum über di? Bedauernswerte ergoß. Während der Mann, kopflos geworden, in der Sorge um die Kinder nachbarliche Hilse holte, trug die Frau so ausgedehnte Brandwunden am ganzen Körper davon, daß ste sofort in- Kranken haus eingeliefert werden mußte. — Diebe, die es aus Geld abgesehen hatten, drangen nachts in die Kontorräume einer Fabrik in drr Josesstraße in L.-Lmdenau ein und versuchten den Geldschrank zu erbrechen. Dies gelang ihnen aber nicht. AuS A rg r hierüber zerschnitten die Kerle dann 10 Stück Treibriemen. Der dadurch verursachte Schaden bez fiert sich auf ca. 150 Mark. Bisher konnten die Täter nicht ermittelt werden. ' Leipzig, 29. März. Der Zustand deS von Mölderhand schwer verletzten Dienstmädchen» Frida Saff-rth hat sich seit gestern ein wenig gebessert Zeit L-eillg kehrt da« Bewußtsein bet der Verwun deten zurück, denn ste antwortet auf die Frag», ob ste Schmerzen Hobe, mit einer Handbewegung nach dem verletzten Kopfe. Sir ist jedoch noch nicht im- stand», zu sprechen, von dr« Mordgrsrllrn bat man noch keine zuverlässig« Spur, obgleich drr Mensch, der den bet dem unglücklich«« Mädchen gefundenrn Fliederstrauß gekauft hat, von der Verkäuferin dr» Blumengeschäft» genau beschrieben werden konnte und die Belohnung von »00 Mark durch die Frau Rauer, bet der da» Mädchen dtrnte, auf 1300 Mark erhöht worden ist. Man nimmt behördlicherseits immer noch an, daß «» von de« Verbrecher auf eine Beraubung der Frau Rauer, einer alten, sehr vermögenden Dame, abgesehen ge wesen ist und daß der Mörder da» wiederholte und anhaltende Klingeln der Frau Rauer nach dem Mädchen gerade in dem Augenblick, al» da» Verbrechen verübt wurde, vermutlich für ein Klar«, zeichen grhalten hat und dadurch verscheucht wor den ist * Pegau, 29. März. Ein tief betrübender Unglücksfall hat sich am Dienstag nachmittag in dem benachbarten Gtönhsch zugetragen. In dem Augenblick, wo die Frau deS OctSpfarrerS «inen Revolver, von dem ste annahm, daß er nicht ge laden sei, beiseite legte, ging die Waffe lo» und traf da- in der Nähe stehende Dienstmädchen der Familie so unglücklich in den Kopf, daß drr Tod sofort eintrat. * Crimmitschau, 39. März. Der seit unge fähr zehn Tagen aus seiner Wohnung im nahen Dennheritz verschwundene 78jährige Rentier W. Köchler wurde am Dienstag in einem Gehölz bei Greiz tot aufgefunden. Der Verstorbene ist jeden falls den Folgen eines Schlaganfalles erlegen. K. war lange Jahre OclSrichter und KirchrechnungS- führer. * Jöhstadt, 29. März. Beim Schlachten eine» Kaninchens, das der Familie einen Osterbraten ab- geben sollte, hat in Schmiedeberg ein Maurer seinen Tod gesunden. Er durchschnitt sich mit dem Messer die Schlagader am Oberschenkel und verblutete, da Hilfe nicht sogleich zur Stelle war. * Plaues, 29. März. Das Seismometer im hiesigen Lehrerseminar verzeichnete heute mittag V,1 Uhr einen Erdstoß, der von dumpfem Rollen begleitet war und von vielen Bewohnern der Stadt bemerkt worden ist. * Bautze», 39 März. Am 3. Osterfeiertage wurde In einem Oifizierszimmer der alten Kaserne drs Infanterie-Regiments Nc. 103 an dem 13- jährigen Schulknaben Willy Kaiser eine scheußliche Mordtat verübt. Es wurde ihm nach einem Sittlichkeit-Verbrechen der Hals durchschnitten. Kurz darauf erschoß stch in der Nähe der Stadt der Soldat Ro scher, der Bursche bei einem Leutnant war, in drfien Zimmer das Verbrechen verübt wurde. Da der Leutnant auf Urlaub war, wurde das Verbrechen erst heute entdeckt. * Rositz, S.-A., 29. März. Auf schreckliche Weise verunglückte auf einem hiesigen Braunkohlen, werke der in den 40-r Jahren stehende Maschinen wärter Kurze, Vater von 6 Kindern. Ec kam dem von ihm bedienten Motor, der die Drahtseilbahn in Bewegung setzt, zu nahe, wurde von diesem er faßt und herumgeschleudert. Hierbei wurde dem Unglücklichen ein Arm auszeriffcn und der Brust korb eingedrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ein Bergarbeiter wurde erst auf daS Unglück auf merksam. als die Drahtseilbahn nicht mehr funktionierte. * Greiz, 29. März. Während der Osterfeier- tage sand hier der Verbandstag deS Deutschen Musterzeichner-Verbandes statt. Die Tagung war aus ganz Deutschland gut besucht. Die Verhand lungen betrafen meist innere Berbandsangelegen- heiten. Von allgemeinem Interesse ist u. a. der Antrag, daß den Ideen drr Musterzeichner, den Origtnalentwürfen, der Schutz deS Urheberrechts verschafft werden soll, da dies bisher noch nicht der Fall ist. Dir Angelegenheit wird vom Ver band auS weiter verfolgt. Ein Bericht über den tz 133a der Gewerbeordnung führte zur Annahme einer Entschließung, In der bedauert wir-, daß es roch immer eine Anzahl Ateliers und Fabriken gibt, welche die Bestimmungen diese- Paragraphen ihren Angestellten vorenthalten. Man erwartet die Anerkennung längst gesetzlich festgelegtrr Rechte. Der Verband erblickt in der Forderung einer ge setzlichen Gleichstrllung der technischen mit den kauf männischen Angestellten eines seiner erstrebens wertesten Ziele. Kleine Ghronit * Neuer Ausbruch des Aetna. .Nach kurzer Pause beginnt der Aetna, wie aus Rom gemeldet wird, seine unheilvolle Tätigkeit wieder aufzunehmen. Ein 400 Meter breiter, 16 Meter hoher Lavastrom wälzt sich mit zwar vermindertem Tempo, aber un heimlicher Gewalt auf Bclpasso und Ricolosi zu. Bei Monte Faggio stürzt sich die Lavamasse kochend, zischend und donnernd wie ein Niagarafall 50 Meter lief den Abhang hinab, um im Tale den unwiderstehlichen Vormarsch über die Olivenwälder und Vigncn fortzusetzen. * Ein Turm in die Lnft gkflog«n. Infolge einer Explosion im Karbidwerk bei Mühlthal (Pro vinz Posen) flog ein großer Turm in die Lust, wobei ein Arbeiter ums Leben kam * Ein tragische» Ende nahm der Arbeiter Sauer in Frankfurt a. O. Sauer, ein strebsamer, ordentlicher Mann, beschäftigte sich bannt, auf che mischem Wege ein Metall herzuslellen. Kürzlich explodierte ihm die Retorte und verletzte ihn schwer. Aus Verzweiflung erschoß er sich. * Folgenschwerer Zug-Zusammenstoß. Am Sonnabend nachmittag fuhr bei Gottesberg ein Bauzug beim Bau de« Schönhüter Tunnels aus einige auf dem Gleise stehen gebliebene Wagen. Diese entgleisten und stürzten über die Böschung hinab. Fünf Arbeiter, Deutsche und Kroaten, wurden teil» schwer und teil- leichter verletzt. * Bet« Knchenbacken «ms Lebe« geko«men. Zwei junge Mädchen in London haben beim Kuchen- backen ihren Tod gesunden, indem ihre Kleider mit Feuer in Berührung kamen und sofort in Flammen standen. * Bei« TrauSPort »in»S Grabstein«», der sü, die Rr Frau Michel (Rhein seinF baß ei S der P währe Bösch: Tageb de-irr» derart Die L * »reih Tagen Wärter Stunt * Bei § fielen arbeit zu ein schen zweite find t dem t in Ko * der I Zieglt Hosen tag c genon hänge * wurdi Kinde Witw Amer! lästig Klein« daß t AlS c daS l Kind bis ei daS 1 packte Leibe s°l f grinst * Trau Hof e » Sena nahm mord- sein stoßm ist al Anklc * sich e kapell zu se habe keine * 28 ? inW« sestge vorst« seine' * 14 2 a 2 thron woch die! der Unte der l daß weit! Eier, 5 20 Sien rasch Sien ital« nach Mäc Haü« die > ru ! Tag- Verl Aus- Gen der besch über Lokc Aus salle Sch verh der ..Ve bay, hat gcw geg< geä, t«ff glüc dem Ma