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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191003095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100309
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-09
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.03.1910
- Autor
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die» auf die Abneigung gegen Lerumbehandlung zurück und macht darauf aufmerksam, daß vielfach eine ganz falsch« Vorstellung von dem vollkommen unschädlichen Diphtherieserum besteht und durch Ablehnung derselben nicht selten dtphthertekranke Kinder in unverantwortlicher Weise der LodrSge» fahr ausgesetzt werden. * Radeberg, 7. März. Der Sohn eine» hie. figen Einwohner», der Kutscher Gustav Gärtner, wurde bei seiner Ankunft in Pari» von Werbern betrunken gemacht, dann zur Unterzeichnung eine» Schein» gezwungen und von der Polizei zwangs weise der Fremdenlegion zugesührt. Jetzt ist eS dem G. gelungen, zu flüchten und Algier zu er« reichen. Dort wurde er vom deutschen Kreuzer „Freya" ausgenommen, auf dem er, da er seiner Militärpflicht in Deutschland noch nicht genügt hat, al» Matrose eingestellt wurde. * va«tze«, 7. März. Aufregende Zwischen- fäll« spielten sich beim Begräbnis deS GutS- admtnistrators Karl v. BergoffSky ab. Wie bereits kurz berichtet, war der 26jährigr Administrator der Berliner Landbank, Karl v. BergoffSky in Milkel bei Bautzen, mit dem gleichaltrigen Inspektor Rabe mit der Absicht fortgefohren, sich nach Crosta zum Arzt zu begeben. Unterwegs soll nun nach AuS- sage RabeS Herr v. BergoffSky einem Unglücks« falle dadurch zum Opfer gefallen sein, daß daS von Rabe mitgenommene Gewebr plötzlich losging und der Schuß Herrn v. BergoffSky so unglücklich in den Kopf traf, daß die Gchädeloecke abgehoben wurde und er auf der Stelle tot war. Ueber den Vorgang liefen verschiedene Gerücht? um. Wie in Milkel erzählt wird, soll der Inspektor Rabe mit der Ehefrau des Admintstralors seit längerer Zeit ein Liebesverhältnis unterhalten haben. Die Staats anwaltschaft hat infolgedessen sofort Ermittelungen angestellt. Em Mord soll indessen ausgeschlossen sein. Bet der gestrigen Beerdigung, der eine Trauerfeier im Schlöffe Milken vorausging, kam e» nun zu einem Aussehen erregenden Zwischenfall. Der Geistliche gedachte in seiner Rede der Vorzüge des Verstorbenen. Seine weiteren Wort« galten den Kindern; kein Wort aber fand er für die in tiefes Schwarz gekleidete Witwe, auf die sich alle Augen lenkten. Bei den Worten drS Geistlichen: „In den NachmittagSstunden sahen wir ihn noch gesund und munter, doch gar bald durchhallte die schauerliche Kunde das Dorf, er sei erschossen", brach der mitanwescnde Inspektor Rabe, der ein ige Zeuge des Tode», bewußtlos zusammen und konnte nur mit Mühe auirechl erhalten werden, während dick« Tropfen kalten Schweißes ihm von der Stirne perlten. J-tzt kam auch die bisher verhaltene Spannung der Bevölkerung zu einem geradezu elementaren Ausbruch, der in einen Tumult ous- zuarten drohte, sodaß der Geistliche seine Rede unterbrechen mußte. Kleine Chronik * Von der Streikbewegung in Amerika. Dem „New Jork Herald wird au» Philadelphia ge meldet: Der Generalstreik beginnt sich immer mehr auszudchnen. Tie Arbeiter der Textilindustrie hab?» sich mit den Angestellten der Straßenbahnen soli darisch erklärt. Die Zehnerkommission hat den Arbeitern in Fabriken, in denen LebtnSmiltel hcrge- stellr werden, sowie de» Bäckern, Führern von Milchwagen und den Gastwirtschaften gestattet, die Arbeit fortzusetze». ES geht das Gerücht, daß die Behörde die Frage diskutiert habe, ob »icht der Zehncrausschuß arretiert werden soll Die Regierung der Vereinigten Staaten hat ein Regiment Artillerie nach Philadelphia entsandt Der E'.nnahmcausfall der Effenbahngesellschaften während deS Streiks be trägt schon jetzt über eine Million. In einem Bor- orte von Philadelphia hatte »ran Dynamit unter einen Straßenbahnwagen geworfen, wodurch mehrere Personen verletzt wurden. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor Der erste Tag des Generalstreiks ist verhältnismäßig ruhig verlaufen. Die Tore der Mehrzahl der Fabriken sind geschlossen und auf den Straße» find Straßenbahnwagen selten, Auto mobiltaxameter überhaupt nicht zu finden. T§ ist im Augenblick noch unmöglich, eine genaue Zahl der Streikenden anzugeben. Die Führer der Be wegung erklären, daß sich mindestens 150 000 Per sonen dem AuSstand angcschlosscn haben. * Die Anklage gegen Krau v. Schönebeck. Wie das „Berl Tagcbl" erfährt, ist der Frau v. Schönebeck, die sich noch immer im Charlotten burger Gefängnis in Untersuchungshaft befindet, gestern abend die 30 Seiten umfassende Anklage schrift zugestellt worden Die Anklage stützt sich fast ausschließlich aus die Angaben des Hauptmanns v. Göben, der der Angeklagten unter dem Weih nachtsbaum auf ihr ausdrückliches Verlangen einen Schwur abgelegt haben soll, den Major v. Schöne beck aus dein Lebe» zu schaffen. * Gefährlich« Explosiv«. Ein Brand, der gestern in Genf auSbrach, hat an dem Gebäude des städtischen Benzindepots großen Schaden angerichtet. Etwa hundert Tonnen Benzin explodierten Unter der Bevölkerung entstand eine Panik- Die um liegenden Gebäude am Schauplatz der Explosion wurden stark beschädigt Bis jetzt sind zehn Schwer verletzte angemeldet. * Ei« grotzrr Grubeubrand, dessen Folgen noch »icht zu übersehen sind, ist am Sonntag auf der Friedensgrube in der Schwarzwaldkolonie bei Bcuthen au-gebrochen. DaS Feuer scheint durch Selbstent zündung entstand«« zu sein und hat bereits eine große Ausdehnung angenommen. Man kann dem weiteren Umsichgreifen des FeuerS nur durch Ab dämmung des Brandherdes entgegentretcn, aber auch dieS bereitet fast unüberwindliche Schwierigkeiten Eine große Gefahr besteht für die benachbarte Zink hütte Rosamunde, deren Fundamente fast bis zum brennenden Kohlenflöz hinabreichen. * Ei« heftiger Örka« hat, wie aus Kopen hagen gemeldet wird, die Reede von Reykjavik heim gesucht. Tine große Anzahl Fischkutter sind ge kentert und an Land geworfen worden Wieviel Menschen umgekommrn sind, ist noch nicht bekannt. * GchwereS A«to»obilu«alück Ein schwere» Unglück, bei dem 4 Personen schwer verletzt wurden, ereignete sich gestern auf der Chaussee BerlinMag- deburg. Ein Automobil der Adler-Werke, das ein- gefahren werden sollte, wollte einem anderen aus- weichen. Hierbei versagte die Steuerung und da- Automobil fuhr gegen einen Baum. Alle vier Insassen wurde» herausgeschleudert und erlitten Bein- und Rippenbrüche Der Chauffeur kam mit dem Schrecken davon * Tragödie. In einem Teich« bei Eisleben wurden am Sonntag ein etwa IZjähriges Mädchen und ein lOjähriger Knabe tot aufgesunden, deren Identität nicht sestgestellt werden konnte Gestern ist nun auch die Mutter der beiden Kinder aus dem Wasser gezogen worden. ES handelt sich, wie jetzt sestgestellt wurde, um die Frau und die Kinder des Hüttenmannes Bornschein aus Wimmelburg. Die Ursache des Unglücks ist unbekannt. * Zur Hofrichter-Affäre wird aus Wien ge meldet: Die Leiche des vor kurzem plötzlich ver- storbenen Schwagers des Oberleutnants Hofrichter, deS Architekten Gerersdorscr, soll exhumiert werden, da der Verdacht vorliegt, daß Gerersdorscr sich ver giftet hat. Man nimmt an, daß Gerersdorscr Selbst mord verübte, weil er aus den ihm von Hofrichter aus dem Garnisongericht übermittelten Briefen er sehen hat, daß sein Schwager wirklich schuldig ist. Eine andere Version besagt dagegen, daß dem Gar nisongericht der Briefschmuggel bekannt wurde und dieses dem Schwager wegen Vorschubleistung mit einer Strafanzeige drohte. Jetzt will man durch die Exhumierung die genaue Todesursache feststcllcn. * Eine dunkle Affäre, die etwas unwahrschein lich klsiigt, berichtet der „Lokalanz." auS Newyork ES heißt da: In Cansa City überraschte John P Cudahy, der Sohn deS Chicagoer Fleischkönigs, früh morgens de» Millionär und Bankier Lilil in seiner Wohnung. Er fesselte ihn mit Stricken und verstümmelte ihn mit zahlreichen Schnitten gräßlich. Cudahy wurde gegen geringe Bürgschaft freigelaffen. * Krecher Raub in einem Jnwelierlade«. Ein frecher Raubanfall wurde am Montag nach mittag in München in einem Juwelierladen verübt. Dort erschien eine junge Dame, wählte verschiedene Wertsachen aus, ließ sie zusammenpacken und ver langte eine Quittung. Während die allein im Laden befindliche Inhaberin diese schrieb, schüttete ihr die Fremde plötzlich Salzsäure ins Gesicht und floh mit ihrem Raub. Die Ladeninhabcrin erlitt schwere Aetzungen im Gesicht und an den Augen. * Nach Aufdeckung größerer Unterschlagungen hat sich ein Kassenbeamter in Offenbach a. M, Vater von p Kindern, erschossen Er scheint mit seinem Gehalt nicht ausgekommen zu sein. * Der Student Joseph Rack« aus Mainz, der wegen der Ermordung scines Vater» und seiner Ge schwister zeitlebens in einer Irrenanstalt interniert werden soll und sich gegenwärtig in der Irrenan stalt zu Alzey befindet, geht seiner völligen Auf- lösung entgegen. Ein schweres Gehirnleiden hat den Geisteskranken derart niedcrgeworfen, daß sein Tod bald zu erwarten ist; er glaubt, durch die ent setzliche Tat ein gutes Werk vollbracht zu haben * Abenteuer ei«e» Wahnsinnigen. Der Be triebsleiter des der Firma Gebrüder Körting in Bern» s-börenden Elektrizitätswerke- in Zirndorf bei Nürnberg, Martig, ist nach Unter ¬ schlagung von 6000 Mark aus 800 Mark eigen- al- Reisekasse einlassicrter Strv.»- gelder durchgebrannt. Hartig, der durch sein Auf. treten nicht nur die Arbeiter, sondern auch die Bürgerschaft auf» höchste erbittert hat, ist ein vor fünf Jahren aus der Bayreuther Provinzialirrcn- anstalt durchgegangcner gemeingefährlicher Geistes kranker, der trotz seiner Ausschreibung im Zcntral- polizeiblatt bisher noch nicht gefaßt werden konnte. Er hat sich zuerst nach Italien gewendet und ist vor seiner Anstellung in Zirndorf Maschinenmeister in Mannheim gewesen. * Ein interessanter Mord-Prozctz, der durch die Ungewöhnlichkeit seiner Umstände fesselt, wird gegenwärtig in Kansas City im Staate Missouri verhandelt. Der Arzt Dr. Hyde ist angeklagt, an einer reichen Familie MassenvergistungSversuche ver« übt zu haben, indem er das Trinkwasser der Familie durch TyphuSbazillen verseuchte. Zwei Personen erlagen tatsächlich der Infektion. * Im Prozeß gegen de« Grasen Pfeil vor dem Lhorner Kriegsgericht kam eS zu einer drcima- tischen Szene, al- die als Zeugin vernommene Gräfin aus eine gelegentliche Frage des Vorsitzenden, warum sich ihre Schwester in Monte Carlo erschossen habe, antwortete: .Weil sie eben einen solchen Lumpen zum Manne gehabt hat wie ich." In ihrem Kamps gegen den Grafen hatte die Gräfin den früheren Detektiv des Kaisers, Gräger, engagiert. Die Gräfin beantragt«, salls die Glaubwürdigkeit GrägcrS angc- zwciselt würde, den Prinzen Oskar vc n Preußen und den persönlichen Adjutanten des Kaisers, von Gontard, zu laden * Im Prozeß gegen die russische Grast« Tarnowska in Venedig wird der schönen Gräfin, die jetzt die Anklagebank ziert, der Hauptangellagte Naumow am gefährlichsten werden. Naumow, der den Grafen Tarnow-ki ermordete, ist völlig zerknirscht, er wird sein Verbrechen mit allen Ncbenumständen ohne Umschweise eingestehcn. Die Gräfin hörte ohne mit der Wimper zu zucken zu, wie sie in der An klageschrift als Halbweltlerin und Abenteuerin be- zeichnet wurde. * LiebeSdrama. In Bubenheim (Rheinhessen) gab der 21jähi igeLandwirl Waller ö Schüsse aus seine frühere Geliebte ab und verwundete sie lebensgesährlich. Hieraus schoß er sich in den Mund und verblutete im freien Felde, wohin er geflüchtet war * Erschaffen aufgefnude«. Bei Godesberg wurden ein 22jähriger Bankbeamter und ein 24- jährigeS Mädchen, beide aus Herne bei Dortmund, erschossen aufgefunden. Da» Motiv ist unglückliche Liebe. * Raubmord? Bei dem Dorfe Winiary in Posen wurde die schrecklich zugerichtete Leiche deS Besitzers PokrywSka gesunden Man nimmt einen Raubmord an, möglicherweise liegt jedoch auch ein Racheakt vor. * Selbstmord eiaer 78jätzrige«. In Berlin stürzte sich eine 78jährige Greisin aus dem Fenster auf den Hof, weil ihr da-Leben zur Last geworden war. * Spitzbubeafrechheit. Auf einem englischen Landadelssitz brach ein Spitzbube ein. Die Fra« deS Hauses begegnete ihm, wie er sich in den Zimmern umsah. Höflich zog der Einbrecher den Hut, meinte, er habe sich wohl in der Adresse geirrt, verbeugte sich und ging ungehindert von dannen. * Eine ernste SträfliugSredolte gab e» kürzlich im Zentralgesängni» zu Cartagena in Spanien. Ueber V0 Gefangene hatten sich mit Hilf« zweier bestochener Wärter mit Revolvern, Beilen usw- be waffnet. Zu verabredeter Nachtstunde schlugen sie die Wachen nieder und versuchten, auszubrechen. Durch Militär, das sogar zwei Geschütze auffuhr, wurden die Sträflinge jedoch wieder zur Raison gebracht. * Kamilteatragödie. In Huffenhausen bei Stuttgart erschoß im Zorn ein Zimmermann seine 72 Jahre alte Mutter, die sich total betrunken hatte. * Berhnngert und erfroren. Bei Güsten in Anhalt wurde in einem Strohdiemen eine unbekannte männliche Leiche aufgefunden, die dort bereit- 2 Wochen lang gelegen haben muß. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß der Tod infolge Verhungerns und Erfrierens eingetreten war. Es handelt sich um einen galizischen Arbeiter. * Selbstmord eive» Feldwebels. Der Vize- fcldwebel Stoye von der 6. Kompagnie deS Inf.» RegtS. Nr. 93 in Zerbst hat sich mit seinem Ditnst- gewehr erschossen Der Tod trat auf der Stelle ein. Die Ursache ist noch nicht bekannt. * Au» Leichtsinn die Mutter getötet. Ja Karniau in Böhmen hatte der Hausbesitzer Weber seine geladene Pistole auf dem Tische liegen gelassen. Der Sohn nahm die Waffe, sie entlud sich und die ganze Ladung drang der Mutter in die Brust. * Im Scherz getötet. Der Kaufmann Brindec in Kladno in Böhmen gab seiner Geliebten «amen- Behann einen Revolver, der aber geladen war Ter scherzhaften Aufforderung, auf Brindec zu schießen, kam das Mädchen lachend nach. Der Schuß ging loS und drang dem Brindec mitten in- Herz. Er war sofort tot. * Avch ei« Krevde«sest. Zur Feier seiner nun mehr formell vollzogenen Ehescheidung gab der amerikanische Millionär Astor einen großen, glänzen- den Ball, bei dem allein für Kotillonorden 70,000 M. ausgegeben wurden. * Verbrüht. In GehauS in Thüringen fiel daS 2'/,jährige Kind deS Klempners Johann Fey in einem unbewachten Augenblick in einen großen Topf der mit gekochten Rüben für das Vieh gefüllt war. DaS Kind wurde derart verbrüht, daß eS wenige Stunden darauf starb. * Großer KeNbiebstahl. Auf der sibirischen Bahnstation Kra-nojaSk wurde ein großer Diebstahl von kostbaren Pelzfellen entdeckt. Für über drei Millionen Rubel Felle sollen entwendet sein. * Ein nützliches Wunderkind. Da« Wiener Patentamt patentierte einem 12jährigen Jungen eine Neuerfindung, die cine Schutzvorrichtung für Straßen- bahnwagen betrifft. * Ein Bnreankratenstückleiu. Ein nach Regen-- bürg versetzter Oberlehrer hat aus Neumarkt i. d Oberpfalz eine GchaltSnachzahlung von 0,04 Mark — mit Worten: vier Reich-pfennige — mittelst Postanweisung zugesandt erhalten. Und da beklagen zählung?^" Bayern noch über schlechte Bc- * Im Berns zerm,». - , BenzinbehälterS eine- Lastautomobil» Elberfeld ein Klempnermeister gelötet. Lr war mit der Lötlampe dem undicht gewordenen Behälter zu nahe gekommen, ohne sich von der völligen Leerung vorher überzeugt zu Haber«. * Schreckliche Folge« einer Unvorsichtigkeit. DaS 16jährige Dienstmädchen Frieda Schade in Neumünster wollte einen brennenden P«troleumosen voin Erdgeschoß in daS erste Stockwerk bringen Auf der Treppe kam das Mädchen zu Fall und ließ den Ofen loS. In demselben Augenblick ge riet ihre Kleidung in Brand und sie erlitt so schwere Brandwunden am ganzen Körper, daß sie bald daraus starb. Ihre Dienstherrschaft zog sich bei den Löscharbeitcn cbensalls schwere Brandwunden zu. * Ein rabiater Gefangener. Auf einem Polizci- bureau in Glasgow verwundete ein verhafteter junger Mann vier Beamte schwer und erschoß sich dann selbst. * Ein schöner Tob? Umjubelt von begeisterten Zuhörern, die seine große Kunst gefangen genommen batte, mitten im Triumph rauschenden Beifall- ist der bekannte Baritonist der Wiener Hooper, Leopold Demuth, während eines Gastspiels in Czernowitz vom Herzschläge getroffen worden, der seinem Leben ein plötzliches Ende setzte. Der Künstler wollte eine Zugabe machen, er hatte jedoch kauin da- Podium betret«», als er plötzlich zu wanken begann. Wenige Minuten später war er tot. Ne«eAe Nachrichten Kmd Depeschen vom 8. März. Mel. (Privat«Telegramm.) Aus dem neuen Linienschiff „Posen-, das am Quai der Germaniawerft hier liegt, brach gestern nachmittag im MunitionSraum Feuer auS. Ein Arbeiter hatte ein Licht stehen lassen, wodurch die Holzge stelle für die Lagerung der Munition in Brand gerieten. DaS Feuer entwickelte sich so schnell, daß die Umwandung deS MunilionSraumeS, die au» 1*/, om dicken Eisenplatten besteht, sich bog und das Feuer sich durch die heißen Eisenplatten auf die^Nebenräume aut dehnte. Die Feuerwehr hatte lange Zeit zu tun, den Brand zu löschen, da der Zugang durch Rauch und Qualm sehr schw«r zu erreichen war. Thor«. Der Vertreter der Anklage in dem Prozeß gegen den Grafen Pfeil beantragte in acht Fällen der Verleitung zum Meineid die Einstellung d«S Verfahrens weg«n Verjährung, im neunten Punkt«, Beleidigung, Freisprechung wrg«n Wahr nehmung berechtigter Interessen, und nur wo-en oeileumoerischer Beleidigung Verurteilung zu drei Monaten Gefängn«» und Dienstentlassung. Die Urteilsverkündung wurde auf den S. März fest« gesetzt. Aach«« Dir vtadtrat-wahl vom 20. No vember, bei der da» Zentrum mit einer Mehrheit von nur S Stimmen siegte, ist vom BrzirttauS- schuß für ungültig erklärt worden. In der Haupt- fache hat Graf Zeppelin dr» Anlaß zu drr Ua- gültigkrttSerklärung gegeben. Al» dieser am Tage der Wahl mit dem „g. Il- über Aachen erschien, hob drr Wahlvorstand den Wahlakt auf dir Dauer von 20 Minuten auf. Hirrin erblickte drr Bezirk»« auSschuß einen Grund für dir Ungültigkeitserklärung. Wte» W«« der Korrespondrnt der „Neuen Freien Presse" in Petersburg zuvrrläifig erfährt, entbehren die Meldungen von einem Abbruch der österreichisch-russischen Verhandlungen jeder Bk- gründung. Zwar schreiten dir Verhandlung«« uur langsam fort; doch hofft man, daß di« Wirderhrr- stellung normaler diplomatischer Beziehungen er- reicht werden wird. Wien. Die diesjährigen Kaiser Manöver »erden nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, in Südungarn, sondern in Galizien und dem angrenzenden Teil der ungarischen Karpathen stattfiaden. Loudo». (Privat-Telegram m.) Eng- land steht abermals vor einem allgemeinen Streik der Kohlenarbeiter, der sehr verhängnisvoll werden dürfte. Am Mittwoch soll in einer nach London einberufenen Versammlung die sehr ernste Lage de» Kohlendlstrikte» von Wale» beraten werden. Fall» die Mtnenbefiher sich weigern sollten, die Forde rungen der dort seit Monaten streitenden A> Vetter zu erfüllen, soll ein Sympathiestreik der Kohlenar beiter von ganz Großbritannien angeordnet werden. Loudo«. Die „Westminster Gazette" schreibt: Die Ereignisse in Berlin erinnern an die Vor gänge in England im Jahre 1832, an die er regten Zeiten der englisch«» Wahlrechtsreform, in denen deS Volkes Wille d«n Sieg über die Pctvt- legten der besitzenden Klaffen daoontrug. Durch ebensolche Kundgebungen auf d«r Straße erhielt England die Wahlfrrihrit, welch« «» noch heut« besitzt. — »Pall Mall Gazette" tadelt die Brutali tät, welche dte Polizei an de» Tag gelegt habe, und sagt, daß di« Berliner Behörde nicht in der Lage zu sein scheine, dir Bewegung aussichtsreich zu bekämpfen. Nach drei- bi» vierwöchiger Tätig- kett sei eS nicht gelungen, die Unruhen zu »er- hindern, und sie müsse dte strategische Ehre des Tage» den Kundgebern überlaffm. Newyork. Die Streikenden von Philadelphia hielten gestern abend eine Versammlung im Labor- Lyzeum ab. Nach Schluß der Versammlung kam e» zu Ausschreitungen und ernsten Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Kundgebern. Der Kampf dauerte ca. '/, Stunde. Biele Verletzungen find vorgekommen. 30 Personen wurden festge- nommrn Die Philadelphiaer „Mail' schätzt den bisherigen Schaden aus ea. 10 Millionen Dollar. Gchlachtvtohmarkt im Schlacht- ««» Vtihhof« z« Lhomuttz am 7. Mär, 1910. Auftrieb: SS Ochsen, »LS Kalb.« und Kühe, 62 Bullen, I«» Kälber, 72« Schafe, IS»1 Schweine, zusammen 3302 Tiere. — Unverkauft bltebcu zurück: 20 Rinder, — Kälber, 48 Schaf«, — Schwein«. «) Bei Schweinen verstehen sich dte Lebendgewicht«- preise unter Sewährung von 20—Sb bx Lara für je I Schwein, dte Schlachtgewicht-preise ohne Schwergewicht. Bezahlt in Mark für dv tue GcwtLt Ochsen höchsten Scht^yAoemästetr, I S Jahren .... I".-v 2. junge fleischige, nicht auSge- mästete u. alter« au-gemästetr 3. mäßig genährt« junge und gut genährte ältere 4. gering genährte jeden Alter- . l. vollfletschtge, auSaemästetr Kal- den höchsten EchlachlwerteS . 2. vollfletschtge, auSgemüsttleKühe höchsten GchlachtwerteS bi- zu 7 Jahren 3. ältere auSgrmästete Kübe und wenig gut entwickelte jünger« Kühe und Kalben..... 4. müßig genährte Kühe und Kalben d. gering genährte Kühr u. Kalben l. vollfletschtge, höchsten Schlacht- werte- 2. mäßig genährte jüngere u gut genährte ältere I I I L ' > i I I i I I I i I I I s LL > >Z r s? s s L4 § 8 ' ' ' ' l 1 O SS co ss oo Kaldcn und Kühe Bullen Kälber Schafe Schwein« 64 SS b« »2 bi, 60 86 8S-SL 74-76 80 63-70 86-67 3. gering genährt« Rinder l» ausgesucht« feinste Qual. Oesterreichische Rinder . . . 1. feinste Mast. (Bollmilch-Mast-) und beste Saugkälber . . . 2. mittlere Mast- u. gute Saug kälber 3. gering« Saugkälber . . . - 4. altere gering genährte Kälber l.^astlämmer u. jüngere Mast- Hammel 2. alter« Masthammel . . . - 3. mäßig genährt« Hammel und Schafe (Merzschafr) . - - - 1. vollfletschtge der ferneren Rasten und deren Kreuzungen im Alter 89-70 71-7» btS zu 1'/- Jahren") . - - l». ausgesuchte feinste Qualität — ca. 10 Monate alt —') . . 71 74 2. vollfleischige") 3. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber") 67-68 70-71 SS-62 61-6S Laboda Dragees haben sich seit Jahren bewährObei all.en Krankheiten der Atmung» organe wie Heiserkeit, H«fte«, Latarrh, L«strShrenentzü»v«ng und A«- stuenza. Preis Mark 1.b0, j» Apotheken zu habe», wenn nicht, wende man sich an die Ferro- mangamngesellschast, Frankfurt am Main, Kron- prinzcnstraße bb.
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