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WM W WkMm NnWIn äWStt Tageblatt. N^ 53 Sonntag, den 6. März 19 tO. 37. Jahrgang. talent nicht vorhanden ist, in den Handlungen für moderne HauSkunstarbeiten besorgt. Line andre Neuheit sind große Bildcrrahmen in Form der in den Alpenländern üblichen „Marterln" mit kleinem Dach, oder in Form eines kleinen HauSaltarS. Am unteren Rande wird der Konfirmationsspruch ange bracht und ein schönes Christusbild eingesügt. LS gibt jetzt sehr vornehm wirkende Heliogravüren au» dem Leben Christi, z B. die aus dem Berlage von W. Bobach L Co., die stets ihren Wert behalten und eine sinnige Konfirmationsgabe bilden. M. Kneschke-EchSnau. „Vater Bodelschwingh" tritt am S. März in sein 80. Leben-jahr. Ein wunderbares Werk der Liebe hat er schaffen dürfen, von dem die ganze Kirche Deutschlands mit zehrt Für ungezählte Elende, Verlassene und Verstoßene ist „Vater Bodelschwingh" der Bahnbrecher eines neuen Lebens geworden. Die Wurzel aber, aus der er die Kraft sog zu diesem großen Werk, ist die heilige Schrift. Daß diese Wurzel wirklich lebendig er halten würde für die künftigen Diener unserer Kirche, das war in den letzten Jahren seine große Sorge. Er sann aus Mittel um an seinem Teil mitzuhelfen, und er ist überzeugt, ein solches Mittel in der Gründung der Theologischen Schule gesunden zu haben. Sie ist seine jüngste und für ihn, wie er ost gesagt hat, seine wichtigste Schöpfung Ihre Bedeutung hat die General-Synode dadurch aner kannt, daß sie ihr, al§ einer Ergänzung der Nniver- sität, ihren Segenswunsch aussprach LS würde die letzte Freude deS greisen Gründers sein, wenn man ihm zu seinem 80. Geburtstag die Mittel reichte zur Versorgung diese» seine» jüngsten Kinde». Darum richten wir an alle, welche unsere evangelische Kirche lieb haben und ihr da» lautere Wort Gotte» als die einzige Wurzel ihrer Kraft und ihres Leben» erhalten möchten, die herzliche Bitte: diese schon viel und reich gesegnete Hils-arbeit de» unermüdlichen Kirchennachrichten. harschte St Krinitatis zu Koyeusteiu-Krustthak. Am Sonntag Lätare, den 6. März 1910. Vormittag« v Uhr PredigtgottcSdienst: Röm. S, 1 —S. Herr Pastor Schmidt. Hierauf Beichte und heiliges Abendmahl. Nachmittag« halb L Uhr Kindcrgottesdienst. Jünglingsverein: Abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Jungsrauenvcrein: Abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag Singstunde im GemeindchauSsaal. Donnerstag abends 8 Uhr PassumSandacht in der Kirche. Wochenamt: Herr Pastor Schmidt. Uarochte St. K-ristopyori zu Kohenstcin-Krnüthal. Am Sonntag Lätare. Vorm. 9 Uhr HauptgottcSdicnst. Predigt über Röm. 5, 1-«. Herr Pfarrer Albrecht. AdendS 8 Uhr Beichte und Kommunion. Ev.-luth. Jungsraucnvercin abends 8 Uhr im VereinS- lokal. Hauptversammlung. Sv.-tuty. JünglingSvercin abends 8 Uhr im BcreinS- lokal. Landeskirchliche Gemeinschaft und Blaukrcuzvereinigung abend« halb 8 Uhr Brettestraße 31. Evang. Arbeiterverein Montag, den 7. März, abends >^V Uhr im Vercinslokale. Lichtbildervortrag fällt aus. Donnerstag, den IO März, abend« halb 8 Uhr DassionS- andocht im Waifenhaussaale. Wochenamt: Herr Pfarrer Albrecht. No« Gverluugwitz. Am Sonntage Lätare, den S. März 1910. a. Hauptkirche: Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Luk. 10, S8—42. Herr stuä. tkool. Groschopp. Nachm. 2 Uhr Prüfung der durch Herrn Pfarrer von Do«kh unterwiesenen Konfirmanden. Nachm. punkt 3 Uhr Tausgoitesdienst. Abends 8 Uhr JünglingSvercin. Montag, den 7. März 1810, abends 8 Uhr Bibelstunde' in drr Nuyunger Schule. Freitag, den 11. März 1910, vormittag« 10 Uhr Wochen. kommunion Herr Pfarrer von DoSky. Wochcnamt: Herr Pfarrer von Doskh. d. Ncbenknche: Vorm. 9 Gottesdienst mit Predigt über Röm. b, l—6 Herr Pastor Schödel. Borm, halb 11 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahles. Herr Pastor Schödel. Borm. 11 Uhr Un'errednng mit den Jünglingen. cherrdorf. Am Sonntag Lätare, den 6. März 1910. Früh 9 Uhr GotleSdicnst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heil. Abendmahl. Nachm. halb 2 Uar Prüfung der Konfirmanden des Herrn Pastor Böttger. — Alle Eltern und Paten der Konfirmanden, sowie sämtliche Gemeindcglicder sind zu zahlreicher Teilnahme herzlichst eingeladen. Der Tausgoitesdienst beginnt */«3 Uhr. Der Jungfeauenverein sällt aus. Montag, den 7. März abends 8 Uhr Frauenverein im Gasthof zum grünen Tal. Dienstag, den 8. März abends 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchschule. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Böttger, für Hauskommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Hildebrand. No« Aer«sdorf Am Sonntag Lätare, den 6. März, vormittags 9 Uhr Haupigottesdienst mit Predigt über Röm. ö, 1—ö. Nachm. 2 Uhr Kindergottesdienst sitr die Kinder au» allen 3 Gemeinden. Montag, den 7. März, abend« S Uhr MissionSstunde in der Schul« zu Hcrmtdorf. Langmverg mit Meinsdorf. Am Sonntag Lätare, den 6. März, früh halb 9 Uhr Beichte, 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über Röm. v, 1—S und anschließender Abendmahlsfeier. Nachmittag« halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten. As» Langeuchnrsdorf mit Äalkru Am Sonntag Lätare, den 6. März 1910, Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit P edigt. Nachmittags halb 2 Uhr KatechiSmuSuntcrredung mit der konfirmierten Jugend. Ms« WÜSeuöraud. Am Sonntag Lätare, S. März, vormittags 9 Uhr Preöigt- gotterdienst. Abends halb 8 Uhr Versammlung des evang. Jüngling«- verein« im Gasthof „Zum Keonprinz". Donnerstag, den 10. März, abend« ViS Uhr Bib«lstunde im Psarrhausc. Freitag, den 11. März, vormittags 10 Uhr Wochen kommunion. Herr Pfarrer Hartung-Mittelbach Sinniges Konfirmations geschenk. (Nachdruck verboten.) Bei der Fülle der Gratulation», und Spruch karten und dem wirklich künstlerischen Wert dieser Karten, die den Konfirmanden zu ihrem Ehrentage gesandt werden, ist e ne Mappe oder ein Kasten zum Ausbewahren zur Notwendigkeit geworden, und sie bilden nun ihrerseits ein recht hübsches und prak tisches Konftrmationsgeschenk. Dieses gewinnt na türlich ganz erheblich an Wert, wenn man es in einer der modernen Handarbeitstcchniken, wie Tief- und Flachbrand, Kerb- und Flachschnitt, Samt bügeltechnik, Batikmalerei, Tarsoarbeit usw-, an- fertigt. Kleine altdeutsche und gotische Truhen sind für diesen Zweck sehr beliebt, doch auch Sammel mappen in Albumsorm mit losen Blättern, auf denen sich die Karten schön gruppieren lassen. Für diese Mappen sind auch Deckel aus starkem Spiegel glas mit Imitation des Perlmutterintarsia sehr passend, und gern wird die Mitte ausgespart und mit einem schönen Christusbilde oder dem Bilde der Kirche, in der die Konfirmation stattfand, ver- ziert Auf der Rückseite des Deckels bringt man seidene, straff gespannte Bänder an, in die man die Photographien des Pfarrers, der die Einsegnung vollzog, einiger Licblingslehrer, der Paten, Eltern und Geschwhrcr, ja auch eine eigne Photographie im EinscgnungSkleide einschiebt und nett ordnet. Wo immer eS angängig ist, bringt man auf dem äußeren Deckel den Konfirmationsspruch und das Datum an. — Eine Neuheit in Konfirmationsgeschenkcn sind ferner WanddckorativnSbretter, auf die die Kirche und der Kvnfirmationsspruch gemalt oder gebrannt werden. Sie bitt en ebenfalls ein schönes Andenken an die Einsegnung und einen künstlerischen Schmuck fü da? Zimmer Die Auszeichnung der Kirche ist unschwer nach der Natur oder einer guten Pho tographie herzustelleu und wird, wo eignes Zeichen « « Allerlei Kurzweil. » » Leukspräche. Das wahre Glück Ist die Genügsamkeit, Und die Genügsamkeit Hat überall genug. * * * Richt» hat in der Welt Bestand; WaS da kommt, muß scheiden. Und so reichen sich die Hand Immer Freud und Leiden. * E> Tadeln können zwar die Toren, Aber bester machen nicht. Rätselecke. Ziffer»-Rüts«l. 1 ein Konsonant, 7 k al» Fürwort ist's bekannt, 3 2 1 ein Teil von großem Mann, 5 6 7 8 nicht« kann der, der eS kann, 3 4 5 8 7 du stehst zu mir empor, 1 2 5 7 8 7 vor mir verstopf dus Ohr, 1345578 sie hatten langen Arm, 12345678 viel Elend, Leid und Harm. Wort-Rätsel Mit Gl stärkt'S hienieden Di« Seele wunderbar; Mit T gar oft den Frieden Stellt man im Bilde dar; Mck L beut'S schatt'ge Kühle, Ein lausch'ge» Plätzchen dir; Mit H begehren's viele Als schönste Frauenzier; Mit Tr braucht's die Sonne, Um köstlich zu gedeih'n, ES ist der Menschheit Wonne, ES liefert unS den Wein. Silben-Rätsel. ES gleicht mein erstes Silbenpaar Den beiden ersten aus ein Haar, Die anfangs stehn, wenn vor dir ich Al« nächste zwei bekenne mich; Just diese letzten sagen dir, Welch eigne Gattung ist an mir; Und, mit den ersten treu gepaart, Verkünden sie auch meine Art, Dir du, erkennst du ganz mein Wcsen, Vermagst von meiner Stirn zu lesen. Btlder-Rätse». Vexierbild Frau Professor, so allein in den Bergens — Aber hier ist ja doch mein Man i! — Wo denn? (Auflösung«» in nächst«» Nmnm«r) Auflösungen a«S Nummer S. Des Wort-Rätsels: Hauer, Mauer, Lauer, Bauer, Dauer. D?s Buchstoben-Rätsels: Versehen. Des RätselS: Kamm. DeS Kapsel-Rätsels: 'Bremen, Riga, Elbing, Sagan, Landau, Altona, Ulm — BreSlau. Des Tilben-Versteck-RätselS: Geduld erleichtert jede Last. Des Bilder-Rätsels: Rendezvous. Luldtl-Ztitung. All« Rechte für den gesamten Inhalt vorbehalten. Nr. 10. I Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Lehmann, tzohrnst«in-Lrnstttzal. I 1910. Gute Freunde. Märchen von E. Thal. (N«chdnt- o«rd,t«.) Ein Förster ging einmal am Waldronde entlang durch seine» Bezirk. An einem Feld- raine sah er zwei Raben, die auf etwas ein- hackten und mit den Flügeln danach schlugen. Da er Raben als Liebhaber von jungcn Hasen kannte, so schlich er fich in ihre Nähe und schoß mit grobem Schrot nach ihnen. Ec hatte auch daS Glück, die beiden Raben zu treffin und zu töte». A!S er näher trat, fand er eine Hasen mutter mit zwei noch ganz kleinen Häschen. Dis alte Häsin war von den Raben so ver wundet worden, daß sie gestorben wäre, wenn der Förster sie nicht aus Erbarmen getötet hätte. Die jungen Hasen fing er nach etwas Mühe und strckls sie in seine Jagdtasche. Die beiden jungen Hasen gab er zu Hause einer Kahenmutter mit zu ihren noch blinden jungen Kätzchen und nahm ihr da üc zwei Kätzchen weg. ES dauerte nicht lange, so halten fich die beiden Hasen an chce Pflegemutter gewöhnt und stillten bei derselben ihren Durst, wie sie es von den Kätzchen sahen. Darüber hatte der Förster große Freude. Nun hatte neben der Katze, nur durch einen lückenhaften Bretterverschlaq von den Kätzchen getrennt, eine Henne ihr Ncst. Die Henne faß brütend auf ihren Eiern, während die olie Mietze auf eine Weile von ihren Jungen fortgegangen war und nicht gleich «tederkam. DaS dauerte den Kätzchen und Häschen zu lange und sie gingen längs deS Bretterverschlages auf Ent- drckungSreisen. Hier wurden von ihnen die Lücken entdeckt und da diese groß genug waren, um hindurch zu kriechen, so ging eS hinüber inS Nachbarreich. Die alte gute Henne wollte zwar die Eindringlinge erst abwehren, aber da st« so schön weich und warm waren, so litt sie es doch, daß st« ihr unter die Flügel krochen und fich wärmend darunter huschelten. Jetzt kam die alte Mütze wieder und erschrak nicht schlecht, al» sie niemand im Lager erblickte. „Mia, Miu, Miau! Wo steckt ihr denn?" rief sie ängstlich. „Mirtz, Mietz, hi»r!" erscholl e» dreistimmig von der Henn« herüber; denn die brtden Härchen konnten noch nicht reden. Bald kam auch die Mia durch di» Lück» gekrochen und di« anderen hinterher. Mutter Mietze zankte die Kleinen tüchtig au», aber di»s» hatten großen Durst, tranken bei der gute» Mutter und hörten dabei wenig auf deren Worte. Daher kam es auch, daß am nächsten Tage wieder dasselbe geschah. Als Mutter Mietze diesmal ihre Kinder nicht erblickte, ging sie gleich nach dem Nest der Heune. Da wurde sie aber böse empfangen. „Pack, pack, pack dich!" schrie diese und hackte nach ihr. Der Förster hörte den Tpeltakel und trat hinzu, um nach der Ursache zu sehen. Ec mußte lachen, alS er die Kätzchen und Häschen bei der Henne eibllcktr und d»e alte Kahr vor der zan kenden Henne flüchtet». Schnell nah« »r Kätzchen und Häschen an sich und trug st« an einen Ort, wo ähnliche- nicht wieder Vorkommen konnte. Dort bereitete er den jungen Tieren ein angenehmes Lager, mit welchem auch Mutter Mietze zufrieden war. Hier lernten di« Kleinen den Flink und Paßauf kennen. DaS waren die Jungen „n Diana, deS Förster- Hündin. Da der Förster auf strenge Zucht und Frieden unter seinen Ti«re« hielt, so lernten sie sich untereinander vertrage» und wurden gut« Freunde und Spielgenossen. Den beiden Häschen hatte der Förster eiu Stückchen au» den Ohren geschnitten, damit er ste wiedererkannte, wenn sie etwa später flüchte» sollten. Drn einen derselben hatte er Lampe und den andern Lampa genannt. Drollig war e» anzusehrn, wenn die Tiere miteinander spielten. Natürlich wollten di« beiden Hunde immer die Jäger sein, während die andern da» Wild sein sollten. Doch wenn Paßauf den Lamp« beim Fang«» einmal zu derb faßte und dieser laut „Au, aul" schrie, so ka« die Miau schnell herzu, sprang ih« auf den Rücken und rief: „Nun bin ich der bös« Luch», drr den Jäger überfällt."