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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.03.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191003060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-03
- Tag 1910-03-06
-
Monat
1910-03
-
Jahr
1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 06.03.1910
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Dieners der Liebe Christi kräftig zu unterstützen und womöglich am 6. März (sonst später) eine Gube an Herr k v. v Bodelschwingh in Bethel bei Bielefeld zu senden für seine Theologische Schule. Kleine und große Guben wird Gott segnen und den Geber auch. Denn die Kirche, die Gemeiuschast der Gläubigen, hat die Verheißung: Gesegnet sei, wer dich segnet! Im Namen deS Vorstandes der Theologischen Schul«: Der Vorsitzende: I). Braun, Generalsuperintendent a. D. Vermischtes. * Und er kam zu den Geiutgeu ... Ein reizendes Gcschichlchen erzählt die „Ludwigsburger Zeitung". In einer schwäbischen Gurmsonstadt führten zwei Metzger einen Ochsen inS Schlachthaus. In der Nähe der Kaserne riß sich der Ochse los und sprang in den Kasernenhof, wo gerade eine Kompagnie ausgestellt war. Der anwesende Major besahl den Soldaten, den Ochsen wieder aus dem Kasernenhof zu führen, was sofort geschah. Der Major wandle sich dann an einen Soldaten namens Huber, welcher alle Vorgänge, ob ernster oder nicht- ernster Natur, mit Vorliebe durch Bibelsprüche be legte, und fragte ihn: „Nun, Huber, wissen Sie über diesen Vorfall auch eiwas zu sagen?" „Ja wohl, Herr Major, aber ich darf's nicht sagen! „Nur los!" besahl der Major. Nachdem sich Haber einige Male geräuipcrt hatte, sagte er: „Und er kam zu den Seinigen — aber die Seinigcn nahmen ihn nicht auf " Der Major konnte nicht ande>S, als in das homerische Gelächter der ganzen Kom pagnie herzlich eimustimmcn * Au riuem Tage geschtede» und wiederver- heiratrt. Aus Niwy^rk wird beiichlet: Einen neuen Rekord, der zugleich ein Beweis sür die Promptheit ist, mit der die amerikanischen Standes ämter und Scheidungsgerichlshöse arbeiten, hat Mrs. Alice Priestley Degener, die älteste Tochter des englischen Parlamentariers Sir W. E Brigg- Priestley, aufgestellt. An dem gleichen Tage, an dem sie ihr SchcidungSurteil errungen hatte, trat sie mit ihrem Neuvermählten, dem Pferdeverleiher I. Franklin Meshier, vor den Altar. Sofort, nach- dem in Newyork die Scheidung verkündet war, te legraphierte man der ehelustigen Dame nach Green wich, die schleunigst mit ihrem neuen Gauen zum Baptistengcistlichen eilte und sich trauen ließ Ihr neuer Gemahl war von dem früheren Gatten en- gagiert worden, um MrS. Degener im Automobil fahren Unterricht zu geben. DaS Ende der Lektionen war die Scheidung und die Wiedervcrhciratung an ein und demselben Tage. Lustiges Allerlei. Drolliges Wortspiel. „Jst'S wahr, daß Du, wie ich hörte, mit Kommerzienrat Goldstein- Tochter verlobt bist?" — „„Soweit ist'- leider noch nicht. Ich habe erst vor der Hand unter der Hand um dj« Hand angehalten "" 2 An» der Schule. Lehrer: „Wer also seinen Nebenmenschen liebt, ihm hilft und Gute- tut, der kommt in den Himmel; wer ihn aber kränkt, be drückt, bestiehlt oder gar tötet, wohin kommt der wohl?" — Mvritzchen: .In ein Ganatorium." verunglückte Entschuldigung. „Entschuldigen Sie, meine Gnädige, daß ich Sie nicht grüßte. Aber Sie sehen heute so schön au-, daß ich Sie gar nicht erkannte!" Allerdings. A.: „Ein solcher Dummkopf ^wie der T. erlaubt sich hier, mich so anzusahren." — B.: „Na, warum soll denn «in Pinsel nicht borstig sein können?" Begründet. A.: „Weshalb ist denn der Kauf mann Schulz in» Wasser gegangen?" — B.: „Weil er vollständig auf dem Trocknen saß." Vin williger Zcuge Bauer (der geschworen hat, zum Richter): „Bin ich fertig, oder wär' noch was zu beschwören. Die Folge». Missionar: „Ihr habt also den Lustschiffer gefressen?" — „Wir haben ihn sür einen Vogel gehalten." Kuriert. „Meine Frau kann es nicht lassen meine Taschen hin und wieder einer geheimen Vi sitation zu unterziehen." — Naturforscher: „Tas hatte meine Agathe früber auch an sich; aber jetzt macht sie einen großen Bogen um meine Garderobe Sie hat nämlich mal in einer Rocktasche eine Blind schleiche gesunden " Macht -er Gewohnheit. A.: „WaS machen Sie denn heute für ein böses Gesicht?" — B.: „Wa- soll ich machen für ein Gesicht? Meine Frau ließ mich den ganzen Morgen in Ruhe, die Dienstboten waren alle vernünftig, im Geschäft ging alle- glatt — da ärgerr's mich halt, daß ich mich über mchis ärgern kann." Kaserncnhofblütc«. Unteroffizier: .Meier, Sie sind ja so stolz wie das Huhn, das daS Li des Kolumbus legte!" Schulmädchen-Weisheit „Wie heißen die letzten Zähne, die wir bekommen?" fragte die Lehrerin in einer Mädchenschule. „Falsche Zähn«," lautete die prompte Antwort. Der zerstreut« Profeffor „Herr Professor, wollen Sie mir sreundlichjt auf fünf Minuten Ihr Ohr leihen?" — „„Ja, gern, aber Sie müssen e- mir bestimmt bald wiederbringen."'. vedau«rnSwert. Fritzi: „Diese Tanten sind doch alle über einen Leisten! Sieben Stück hab' ich, aber bei jeder möchi' man brav sein!" Zurückgegrbc«. A (zu B, der im Dunkeln, ohne zu grüßen, an ihm vorbeigegangen ist): „Na, Sie haben mich wohl sür 'n Laterncnpfahl gehalten?" — B : „Nee, mein Lieber, dazu sind Sie mir oben nich hell genug!" Set hrtt'S gewitzt. Unter dieser Epitzmarke erzählen die Fliegenden Blätter: Der Peter Brösel- huber, ein Odenwälder Biuer, steht mit seiner Frau im Scheidungsprozeß Vor Gericht macht der Richter die üblichen Vcrsöhnungsversuche. „Was sür einen Grund habt Ihr denn, Euch scheiden zu lassen?" fragt er. Der Bauer schweigt. Die Frau aber sagt: „Herr Richter, hei iS mer zu domm " — „Ach wa»," sagt der Richter, „das ist keinScheidungS- grund; so arg wird- auch nicht sein." — Doch die Bäuerin bleibt dabei: „Herr Richter, hei iS arg domm. Lich kunn'S net mehr mit em ausholte" — „Nun, wenn er wirklich so dumm ist", meint daraus der Richter, „so haben Sie da- sicher schon vor Ihrer Verheiratung gewußt." — „Jo," sagt die BLuenn, „eich Hun schon gemißt, daß er arg domm iS, aber daß er so domm iS, Hun eich net gewißt." Da schlägt der Bröselhuber auf einmal mit der Faust aus den Tisch und ruft: „Seih ett'S gewißt!" GchluchtvtohmarH i» Schlacht »»b Btehhofe zu Lhemuitz am S. März 1910. Auftrieb: — Ochsen, — kalb»n und Nüh«, — Bullen, b8S Kälber, — Schafe, 480 Schweine, zusammen 1015 Tiere. — Unverkauft blieb.n zurück: 80 Rinder, — Kälber, — Schafe, — Schweine. Bezahlt in Mark für bv ft« Ochsen Kalben und Kiih> Bullen Kälber Schafe Schweine M. 1. vollilrischige, auSgemästetr, höchsten SchlachtwerteS biS zu 6 Jahren — !. junge fleischige, nicht auSg«° mästete u. ältere auSgemästete — 8. mäßig genährt« junge und gut genährte älter« — t. gering genährte jeden AlterS . — I. vollsteischige, ansgemästetr Kal ben höchsten SchlachtwerteS — 2. vollsteischige, auSgemästete Kühe höchsten SchlachtwerteS biS zu 7 Jahren — 3. ältere auSgemästetr Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben — 1. mäßig genährte Kühe und Kalben — 5. gering genährte Kühe u. Kalben — t. vollfleischige, höchsten Schlacht- wertes — 2. mäßig genährte jüngere u. gut genährte ältere — 8. gering genährt« — Kinder I» ausgesuchte feinste Qual. — Oesterreichtsche Rinder ... - l. feinste Mast- (Bollmilch-Mast-) und beste Saugkälber ... öS SS 2. mittlere Mast- u. gute Saug kälber 55—5693-84 76-SO 72 70 SO-SS 63—66 74 71 72 71 SS - «9 l». ausgesuchte feinste Qualität — ca. 10 Monate alt —*) . . 2. vollfleischige*) 8. gering entwickelte, sowie Sauen und Eber*) 8. geringe Saugkälber . . . . 48—b2 4. altere gering genährte Kälber l.Äastlämmer u. jüngere Mast- Hammel — 2. allere Masthammel .... — 8. mäßig genährte Hammel und Schafe (Mrrzschase) .... — 1. vollsteischige der feineren Rasten und deren Kreuzungen im Alter ') Bei Schweinen verstehen sich die Lebendgewichts- preise unter Gewährung von 20—25 kg Tara für je t Schwein, die Schlachtgewichtspreise ohne Schwergewicht. „Das dreifache Gewicht." Mühlacker (Württ.), 8. April 1908. „Mit 10 Wochen war unser kleiner Alfred noch so zurückgeblieben, daß er kaum 6 Pfund wog, da die ihm dargereichie Nahrung ihn nicht recht zu klüftigen schien. Wir versuchten nun, dem Kleinen reinen Lebertran zu geben, doch verfehlte dieses Mittel seinen Zweck voll ständig, da der Junge eben zu schwach war. um e» »er bauen zu können. Da griffen wir denn, als alles nicht anschlagen wollte, zu Scoits Emulsion und können heut« mit Freuden mitteilen, daß diese gerade Wunder wirkt«, denn von dem Tage an, wo wir Scotts Emulsion ana«- wandt haben, trat eine vollständige Aenderung im Be finden unseres Söhnchens em. Er nahm die Nahrung wieder gern, kam nach und nach wieder zur Ruhe und schläft jetzt fast die ganze Nacht hindurch, «ewerkin möchten wir noch, daß das Kind heut« gerad« «in Jahr alt ist und fast das dreifache Gewicht hat." lgez.) I- Kaiser. Jede Mutter, die Achnlichcs mit ihren kleinen Lieblingen durchzumachen hat, sollte nicht zögern, auch bei ihnen durch Anwendung von Scott- Emulsion eine gedeihliche Entwickelung herbeizu- sühren. Scotts Emulsion enthält in leicht verdau- licher Form eine Reihe wichtiger Bestandteile, die sür die Entwickelung / eines starken, geraden Knochenbaues F unentbehrlich find. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Lebertran schmeckt H VE ScottS Emulsion angenehm süß und H I / lu^ wird darum auch wohl immer gern genommen. ScottS Emulsion ist nur echt, wenn die äußere Packung die lch, Mil nebenstehende, wohlbekannte Schutz- -"'d-m ' marke — der Fischer mit dem — ausweist. Tcolt» Emulsion wird von uni ouischlicsilich im großen »erkauft, und -war nie lose nach Dcwichl oder Maß, sondern nur in »erfie>elten Oriainalflaschcn in Aarton mit unserer Schutzmarke (gisch" mit dem Dorsch). Scott t Bowne, W. m. b. H., Frankfurt a. M. Bestandteile: Feinster Medijinal-Lebertran tdO.0, prim» Gltzterin d«,0, untcrphoiphoriasaurer kalk e,S. unterphoiphori,saure« Natron 1,0, vulv. Tragant S,0, feinster arab. Gummi pul». To, destill. Wasser t>»,0, Alkohol tl,v. Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt , M»n»el- und Baultherlaöl se 2 Tropscn. Arbeit-loS, d. h ohne jede Mühe und Arbeit vollzieht sich der Waschprozeß bei Anwendung von Persil Diese- ideale, vollkommen selbsttätige Wasch- mittel in höchster Vollendung ist von geradezu wunderbarer Wasch- und Bleichkrast. Kein müh same- Reiben und Bürsten der Wäschestücke, die durch derartige rauhe Behandlung in der Faser ge schwächt werden, ist erforderlich, sondern eS genügt ein einmaliger, etwa halbstündige- Kochen in Per sillauge (ohne Zusatz von Seife und Soda), um die Wäsche blütenwciß, frisch und duftig zu machen, sie erscheint dann wie auf dem Rasen gebleicht. Die Ersparnis an Zeit und Arbeit ist somit enorm, abgesehen von den verringerten Kosten durch Fortfall aller sonstigen Zutaten, Mindergebrauch an Feuerung usw. Dabei muß ausdrücklich erwähnt werden, daß Persil absolut unschädlich sür die Wäsche und völlig gesahrlos im Gebrauch ist, weil dari > keine scharfen oder giftigen Stoffe, wie Ehlor usw. enthalten sind. Hicisür leisten die Fabrikanten (Htnkel L To., Düsseldorf) weitgehendste Garantie! Paßauf mußte dann da» Häschen schnell fahr n lassen, konnte sich aber vor dem Kätzchen nicht ander» retten, als daß er sich auf den Rücken warf, so daß sie unter ihm zu liegen kam. Auf ihre Hilferufe eilten alsbald Mia und Mru herbei und flugS «ar eine allgemeine Bilgrrei fertig, an welcher alle trilnahmen. Mutze wollte manchmal hinzuspringen und ihren Kindern Helsen, doch die verständige Diana sagte allemal: „Laß nur! Luß nur! Wir haben'- doch als Kinder auch so gemarkt. Die Kinder wollen auch ihren Spaß haben." Nur wenn da« Bulgen gar zu ernsthaft wurde, eilten die beiden Alten herbei und trenn- len die Kämpfenden, beleckten sie aber gleich du uf zur Abkühlung der Kampsethitze, in die sie aten waren. Wehe aber, wenn andere Hunde und Katzen sich den Kleinen näherten. Da gadS bei den Alttn kein Erbarmen. Mütze sprang dem größten Han'r auf den Rücken und kratzte ihn, daß er taui heulend floh. Und Diana wußte die s emde Katze so schön beim Gen ck zu er- wissen und abzuschütteln, daß st« sroh war, wen» sie mit heiler Haut davon kam. Die beiden Häschen fraßen mit den andern Brot und M ich. Wenn aber Mutter Mietze eln Mäuschen brachte, so fanden sie daran keinen G schm.ck und üderlitß/n eS gern den Kätzchen. Dagegen ergötzten sie sich an GraS, Klee und grünen Blättern, sodaß Ma häufig fragte: „Wie könnt ihr nur da- grüne Zeug fressen? Da bekommt ihr doch Le bschmeizen." Lampa antwortete darauf: „DaS schmeckt f in und ist gesund," so daß auch Flink »ns Paßauf daS G aS manchmal kosteten. So vergingen der Sommer und der W nt«r. G gen Ende deS letzteren waren etnrS TugeS die beiden Hasen verschwunden. Eme unwider« stehl che Sehnsucht hatte ste hinausgrtrieben in den Garten und dann in den Wald. Hier ge- fi l eS ihnen doch viel b.sser als bei Mutter Mi tz^, wenn eS auch keine Milch und kein Btül mehr gab. Dafür fanden st« junge Gaal uns Gras und wenn eS g schnell halte, so gab «S j nge Stämmchen zu benagen. Die Rinde derselben schm ckte hier viel btsser als die im Förstergarlen. Doit halten die Menschen so alberne Sachen an d e Bäume gestrichen, daß sich eme verwöhnte Hasennase sofort mit Abscheu davon wegwandte u»d gar n cht erst kostet«. WaS ihnen aber noch m.hr zustatten kam, war eine schöne warm« Wohnung, die fie in einem Busch« im Felde fanden und die soaar verschli.ßbar «ar und überdies eine schöne Um schau bot. Hier richteten fie sich HLuSl«h «in und eS g fi t ihnen sehr gut darin. Zwar ver- langte Lampa manchmal nach der M ich und de« Brot auf der Försterei, sowie den Kraut« und Rübeuabfällen, den gekochten Kartoffeln u«d andern guten Sachen, doch Lampe tröstete fie schnell und sorgte dafür, daß fie immer ge« nügend Futter fanden. Mit andern Hasen hielten fie nicht viel Freundschaft. Besonders Lampe hielt allzu große Zudringlichkeit fremder Hasenjünglinge fern und verfitzte ihnen oft tüchtige Psotenhiebe; denn «r war ein starker Bursche und ihm so leicht keiner gewachsen. Heute hatten Lampa und Lampe eine ganz besondere Freude erlebt. Als fie zum Frühstück auf dem Feld« waren, sahen ste dort eine Katze nach einem MäuSlein spannen. Schon wollten fie die Flucht ergreifen, da erkannt« Lampa di« Katze. „Mietze! Malter Mietze!" rief fie fröhlich au». Er war wirklich Mietze, die ihre Stiefkinder gleich an d«n Ausschnitten ihrer Ohren erkannte. „Also dahi«r hauset ihr jetzt?" frag fie. „Komm einmal mit," antwortete Lampa, hüpfte vor ihr her und zeigte ihr die Wohnung. „Ei, da habt ihr euch ja ein schönes N-st- chen zurecht gemacht. Da muß ich mal di« andern mit Herdringen. Hier in der Nähe scheint eS viel Mäuse zu geben, ich sehe «S an den Löchern. Dort laufen gleich zwei über den Acker." Hinaus schlich fie, und bald hatte fie ein MäuSlein zum Frühstück gefangen, daS fie so fort verzehrte. Dann nahm fie Abschied von den Häschen und ging nach Hause Bald darauf kam fie jedoch wieder uno bracht« auch die anderen drei Katzen mit. Diesen g>fi l eS hier ebenfalls sehr gut, sodaß Mia sagte, fie möchte sich auch so ein Nestchen hier in der Nähe bauen, wenn der Mm mit herauSzöze. Doch der Miu hatte keine rechte Lust dazu. „Hier gibt eS ja gar keine Milch", sagt« daS Schlecker maul. „Aber auch keine Schläge", wenn man sich mal in die Speisekammer verläuft, um eine MauS zu Haschen," erwiderte die naschhaft« Mia. Doch Mm sagte, indem er Mia lachend ansah : „Und statt der MauS ein Frankfurter Wü sichen zu erwischen." - Ab r Mia machte ihm mit ihrer Pfoie eine lange Nase und wandte sich zu Lampa mit den Worten: „Der gönnt einem gar nichts. Da» ist der Frau Fü.ster ihr Liebling und der zu Liebe frißt er nicht einmal ein Glöckchen saf tigen R hschlägel. Dafür streichelt fie ihm auch da» schöne Samtfell Als ob meins nicht viel weicher und zarter wäre!" „Aber Mm! Set doch »icht eifersüchtig. Du bist doch die schönste Katze, di« ich kenn«", „Komm mir nicht zu nahe!" schrie diese er bost und langte ihm eine regelrechte Ohrfeige inS Erficht, so daß er sich beschämt davonschlich, um ein erspähte» MäuSlein zu belauern. AlS er eS glücklich erwischt hatte und eS nun d«r Mia brachte, ward sie wieder gut, nahm daS MäuSlein mit freundlicher Miene in Empfang, verzehrte eS aber allein und gab ihm nichts davon, sodaß er sich nach einem andern um sehen mußte. Als er endlich wieder eins erwischt hatte, verzehrte er eS auch allein. Mia schmei chelte zwar um ihn herum, aber sobald sie näher kam, knurrte er. „Alter Geizkragen!" rief fie Doch er ließ fich dadurch nicht abhalten, eS allein zu verzehren. ES hatte ihn zu sehr geärgert, daß fie ihm gar nichts von der ersten MauS übrig gelaffen, al» daS Schwänzlein. Eine» TageS kamen auch zwei Hunde mit samt dem Förster in die Nähe der Hasenwohnung. Die Hasen waren schnell in ihr Verstcck g'flohm und hatten dasselbe geschlossen. Der Förster hatte fie wohl bemerkt und auch gesehen, daß e» seine verschwundenen Hasen waren. At er nun die beiden Hunde nach ihrem Neste eilen sah, rief erste zurück: „Flink! Paßauf! Schämt ihr euch nicht? DaS waren ja Lampe und Lampa, eure früheren Spielgefährten! Daß ihr gut mit ihnen seid! Geht hin und besucht ste einmal, aber nicht lange. Ich werde inzwischen hier warten." Die Hunde gingen hin, setzten fich vor die Tür und riefen: „Lampe, guck doch einmal heraus! Kennt ihr un» denn nicht mehr? W»r find ja der Flink und der Paßauf, und dort drüben steht auch der Förster. Wir tun euch nicht»." Da machte Lampe die Tür ein wenig auf. Er erkannte die beiden Hunde sofort und ging zu ihnen hinaus. Auch Lampa kam hinterdrein. Nachdem fie längere Zett ihre Erlebnisse auS« getauscht hatten, verabschiedeten fich die Hunde, um zum Förster zurückzukehren. Der Frühling hatte Futter in Hülle und Fülle gebracht, aber auch ein Zwillingspaar in die Hasenwohnung. Die jungen Hasen mußten jedoch zeitig mit hinaus und sich selbst ihr Futter suchen lernen. Der Frühling hatte aber auch noch andere» gebracht, wa» nicht so angenehm war. DaS waren Raben, Krähen, Bussard« und Weiher, Füchse und Wiesel, so daß die Haseneltern stets scharf achtZgeben mußten, wo Gefahr drohe. Lampa hatte sein Leid schon den Katzen und Hunden geklagt. Diese richteten eS nun eine» TageS, als der Förster ste an der Leine führt«, so ein, daß fi« ihn in die Nähe von Lampat Wohnung zerrten. Hier ^bemerkte der Förster die vielen Raden, tat aber so, als: wenn er fie nicht gesehen hätte. Er ging nun im Walde möglichst gedeckt bi« in die Nähe von Lampa» Wohnung und erst al» er auf Schußweite herangekommen war, feuerte er und ltiß die Hunde lo». Da sah er auch ein Wiesel nach dem Walde davon eilen und eS gelang ihm, auch diese- zu erlegen. ES war ein Weibchen. Da» machte ihm besonder« Freude, denn dadurch wurden auch die Jungen vernichtet. Paßauf brachte einen' toten Raben getragen, Flink jedoch hatte noch mit einem anderen.zu kämpfen, der bloß flügellahm geschaffen war. Endlich konnte er ihn am Halse fassen und seinem Herrn bringen. In einer dir folgenden Nächte machten die beiden Hunde mit ihrer Mutter Diana einen Ausflug aufs Feld, umkreisten in weitem Vogen di« Hasenwohnung .und bekamen dabei !,die Witterung eines Fuchse» in die Nase. Bon verschiedenen Seiten schlichen fie.fich näher und Diana ward den Fuchs gewahr. Auch Flink hatte ihn erspäht. Er stürzt« auf ihn zu und trieb ihn der Diana direkt entgegen. Diese packle ihn, worauf die beiden andern Hunde herzukamen und ebenfalls auf ihn einluffen. Das gab einen bösen Kampf, denn der Fach» wehrte fich wütend und biß, wohin er konnte. Aber es half ihm alle» nicht», er wurde erbiffen und dann mit vieler Mühe nach der Försterei geschleppt. Die Hunde leckten ihre Wunden auS und glaubten, daß der Förster fie sür ihre Tat loben werde. DaS geschah zwar, jedoch zankte er auch, daß sie daS Gehöft verlassen hatten, um auf eigene Faust zu jagen. Bon nun an hatte daS Hasenpaar mit seinen Jungen Ruhe. Die Katzen und Hund«, kamen noch manchmal zu ihnen auf Besuch und der Förster halte große Freude darüber, daß fich die Tiere so gut vertrugen. — Bauernwert. schmeichelt« Mia. Der Bauer ist ein Ehrenmann, Denn «r bestellt da» Feld. Wer eine» Bauern spotten kann, Da« ist ein schlechter Held. Ec sät und ernt't im Bauernschweiß, Erhält den ganzen Staat. WaS hilft G-lehrsamkeit und Fleiß, Wenn man nicht Bauern hat? Druck uno Verlag. Horn L Lebmann. Verantwortlich jür die Gchnfllettung: Emil Horn; für Lokale-, Inserate und Reklamen: Dagobert^Lulp, sämtlich in Hohenstein-Ernstthal.
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